Chronologische Weltgeschichte - Die Jahre 1001 - 1200
1002
Die Inder erkennen die Bedeutung der Ziffer "0".
In Mitteleuropa gibt es nur ca 40 stadtähnliche Siedlungen mit über 500 Einwohnern.
1003
Essen wird erstmals als Stadt urkundlich erwähnt.
Grundsteinlegung des Bamberger Doms
1007
Der Bau der Kirche St. Michaelis in Hildesheim wird begonnen
1011
Neubau des Doms zu Mainz unter Erzbischof Willigis abgeschlossen.
1015
In Straßburg wird mit dem Bau des ursprünglich romanischen Doms begonnen, gotischer Neubau ab 1176.
Leipzig erstmals als slawische Siedlung urkundlich erwähnt.
Das Relief der Bernwardstür am Dom zu Hildesheim wird gegossen.
1016
1017
Das erst 1972 entdeckte und vermutlich älteste Stiftmosaik in Deutschland mit dem Motiv "Kain tötet Abel" entsteht in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Schuttern bei Lahr.
1021
Etwa um diese Zeit entsteht in Kiew mit der Sophienkathedrale die älteste noch erhaltene russische Kirche. Sie ist Vorbild für eine Vielzahl von Nachbauten.
1027
Ulm erhält Stadtrecht.
1030
30. November - Der Heilige Simeon von Trier, ein byzantinischer Mönch, ließ sich während des Andreasfestes feierlich in den östlichen Turm des mächtigen römischen Stadttores der Porta Nigra in Trier einmauern, um dort ganz zurückgezogen im Gebet als Eremit leben zu können. Simeon war zuvor als Pilgerführer in Jerusalem und in Palästina tätig. Dann verbrachte er zwei Jahre als Mönch im Marienkloster in Betlehem, später wechselte Simeon ins Katharinenkloster am Sinai, wo er sich auf das spätere Leben als Einsiedler vorbereiten wollte. Von seinem Abt wurde er zum jährlichen Almosenempfang zu Herzog Richard II. der Normandie gesandt. Dabei wurde sein Schiff von Piraten angegriffen, aber er konnte sich ans Ufer retten. Trotzdem setzte er seinen Weg fort und schloss sich unterwegs 1026 den Äbten Richard von St. Vanne und Eberwin von St. Martin (Trier) an, die auf der Rückreise von Jerusalem waren. Eberwin machte ihn mit dem Trierer Erzbischof Poppo bekannt den er auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land 1028 –1030 begleitete. Nach Ihrer Rückkehr entschloß Simeon sich für das Leben als Emerit und ließ sich schließlich einmauern. W
In Speyer wird der Dombau begonnen.
Erste Erwähnung Wiens als Vienni.
1031
Die Keimzelle Braunschweigs wird als Dorf Bruneswik erwähnt
1032
In Bremen entsteht die Stadtmauer.
1034
In Würzburg wird mit dem Bau des Doms begonnen.
1035
Der Gebrauch des Spinnrads ist auf einem chinesischen Gemälde dieses Jahres nachweisbar.
1038
Erste Hochblüte der Samurai-Kultur in Japan.
1041
Um diese Zeit erfindet der Chinese Pi Sheng bewegliche Drucklettern (in Europa durch Johannes Gutenberg 1445 wiederentdeckt).
1049
12. Dezember - Bruno Graf von Egisheim und Dagsburg, seit 1027 Bischof von Toul, wurde im Lateran zum Papst gekrönt, nachdem das Volk von Rom seiner Wahl zugestimmt hatte. Leo IX. gilt als der bedeutendste deutsche Papst des Mittelalters. W
1050
In Indien wird die Stadt Delhi gegründet.
Nürnberg erstmals urkundlich erwähnt (erhält 1062 Marktrecht).
1054
Das Schisma des Christentums ist durch Trennung in orthodox-anatolische und römisch-katholische Richtung endgültig vollzogen wegen unüberbrückbarer zutiefst verfeindeter Gegensätze zwischen römischem Papst und byzantinischem Patriarchen (nicht so sehr der sachlichen Inhalte wegen). Beide Kirchenfürsten sprechen den Bannfluch auf den jeweils anderen aus (wird erst nach 1964 aufgenommenen gegenseitigen Verhandlungen 1965 aufgehoben).
1056
Der unmündige Sohn Heinrich IV. (+1106) wird 6jährig deutscher König. Seine Mutter Agnes von Poitou regiert als Vormund und wird vom Bischof Heinrich von Augsburg beraten.
1059
Im Papstwahldekret des Papstes Nikolaus II. wird unter Abstimmung von 113 italienischen, burgundischen und französischen Bischöfen im Lateran zu Rom die "Laieninvestitur" beschlossen, die weltlichen Einfluss auf Papstwahlen ausschließt und diese den Kardinälen vorbehält.
In Bad Hersfeld wird die älteste Glocke Deutschlands gegossen.
1062
Marrakesch wird unter der arabischen Almorawiden-Dynastie gegründet.
1064
Burg Halla (Halle a d Saale) wird erstmals als Stadt erwähnt (erste Erwähnung als Burg 807).
1067
Die romanische Wartburg bei Eisenach wird gebaut. Die Burg wurde um 1067 von Ludwig dem Springer gegründet und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe. Die Bedeutung des Namens leitet sich von dem Begriff Warte ab, bedeutet also Wach-, Wächterburg. Der Sage nach soll Ludwig der Springer mit den Worten „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!" die Gründung der Wartburg verkündet haben. Der Plan hatte den Haken, dass ihm der Berg nicht gehörte. Er hätte ihn mit seinen nur zwölf Rittern auch nicht erobern können. So kam er auf die Idee, von seinen eigenen Grundstücken große Mengen von Erde herbei zu schaffen und nun eine Klage abzuwarten. Vor Gericht sagten die Ritter für ihn aus, rammten ihre Schwerter in den Boden und beschworen, dass diese vollends in Ludwigs Erde steckten. Der Trick hatte Erfolg, der Bau der Wartburg konnte beginnen. Im 12. Jahrhundert war die Wartburg Austragungsort der Minnesänger-Festspiele des Hochmittelalters. Minnesänger wie Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Veldeke, Heinrich von Ofterdingen und Reinmar von Zweter hielten sich auf der Wartburg auf. 1521 wurde der Reformator Martin Luther auf eigenen Wunsch von Kurfürst Friedrich dem Weisen auf die Wartburg entführt, um die ständigen Angriffe auf die reformatorische Bewegung aus dem Wege zu gehen und seine theoretischen Schriften zu vervollständigen. Luther übersetzte hier in elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche. W Bild: Public Domain
1076
27. März - Papst Gregor VII. bekommt vom deutschen König Heinrich IV. eine scharf formulierte Aufforderung, den Heiligen Stuhl zu verlassen. Zuvor hat Heinrich auf der Reichsversammlung der deutschen Bischöfe in Worms (24.1.1076) die Absetzung des Papstes durchgesetzt. Gregor reagiert mit Exkommunikation und Amtsenthebung Heinrichs, allen Christen wird untersagt, dem König zu dienen. Ein Jahr zuvor provoziert Heinrich den Bruch mit dem Papst durch die eigenmächtige Ernennung von Bischöfen. Am 27.1.1077 löst sich Heinrich durch seinen Bussgang in Canossa vom Kirchenbann , dennoch wählt die Fürstenopposition in Deutschland einen Gegenkönig und ein erbitterter Streit zwischen den Anhängern des Papstes und denen des Königs beginnt. W
1077
Papst Gregor VII ist bereit, den Kirchenbann gegen den römisch-deutschen König Heinrich IV aufzuheben.Für den deutschen König hätte die Aufrechterhaltung dieser drakonischen Maßnahme den Verlust seiner ohnehin gefährdeten weltlichen Autorität im Reich bedeutet. Drei Tage Bußleistungen waren dem deutschen König vom Papst Gregor VII. aufgezwungen worden. Dafür war der deutsche Regent vor die norditalienische Burg Canossa über die winterlichen Alpen gepilgert. Der "Gang nach Canossa" beendete einen erbitterten Streit zwischen weltlicher und geistlicher Macht er hatte sich an der Frage der Einsetzung der Bischöfe (Investitur) entzündet. Sowohl der König als auch der Papst hatten dieses Recht für sich beansprucht. Im heutigen Sprachgebrauch wird ein als erniedrigend empfundener Bittgang im übertragenen Sinne als „Gang nach Canossa“ bezeichnet. W
1078
In London wird mit dem Bau des Tower begonnen.
1080
Die Wartburg wird anlässlich des Überfalls der Burghauptmannschaft auf eine Heeresabteilung König Heinrichs IV. erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg wurde um 1067 von Ludwig dem Springer gegründet und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe. Die Bedeutung des Namens leitet sich von dem Begriff Warte ab, bedeutet also Wach-, Wächterburg. Der Sage nach soll Ludwig der Springer mit den Worten „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!" die Gründung der Wartburg verkündet haben. Der Plan hatte den Haken, dass ihm der Berg nicht gehörte. Er hätte ihn mit seinen nur zwölf Rittern auch nicht erobern können. So kam er auf die Idee, von seinen eigenen Grundstücken große Mengen von Erde herbei zu schaffen und nun eine Klage abzuwarten. Vor Gericht sagten die Ritter für ihn aus, rammten ihre Schwerter in den Boden und beschworen, dass diese vollends in Ludwigs Erde steckten. Der Trick hatte Erfolg, der Bau der Wartburg konnte beginnen. Im 12. Jahrhundert war die Wartburg Austragungsort der Minnesänger-Festspiele des Hochmittelalters. Minnesänger wie Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Veldeke, Heinrich von Ofterdingen und Reinmar von Zweter hielten sich auf der Wartburg auf. 1521 wurde der Reformator Martin Luther auf eigenen Wunsch von Kurfürst Friedrich dem Weisen auf die Wartburg entführt, um die ständigen Angriffe auf die reformatorische Bewegung aus dem Wege zu gehen und seine theoretischen Schriften zu vervollständigen. Luther übersetzte hier in elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche. W Bild: Public Domain
1084
31. März - Der am 24. März als Gegenpapst inthronisierte Clemens III. krönt Heinrich IV. zum Kaiser und dessen Frau Bertha zur Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs. Heinrich IV. aus der Familie der Salier war der älteste Sohn des Kaisers Heinrich III. und der Kaiserin Agnes. Ab 1053 war er Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. Heinrich war der letzte König des römisch-deutschen Mittelalters, der als Minderjähriger auf den Thron kam. Die Legitimation seiner Herrschaft sah er, wie sein Vater, vor allem im Gottesgnadentum begründet. W
1087
9. Mai - Die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra (Sankt Nikolaus) treffen in Bari ein. Nach der Evakuierung der Stadt Myra und vor ihrer Eroberung durch seldschukische Truppen 1087 raubten süditalienische Kaufleute die angeblichen Gebeine aus der Grabstätte des Heiligen in der heute noch bestehenden St.-Nikolaus-Kirche in Demre, indem sie den Sarkophag aufbrachen, und überführten die Reliquien ins heimatliche Bari. Die Reliquien befinden sich in der eigens errichteten Basilika San Nicola. Die Stadt feiert jedes Jahr zu Ehren des Heiligen vom 7. bis 9. Mai, dem vermutlichen Tag der Ankunft der Reliquien in Bari, ein Fest. Die Statue des heiligen Nikolaus wird in einer Prozession von der Basilika bis zum Hafen, begleitet von über 400 Personen in historischen Kostümen, getragen. Auf einem Boot umrundet man dann damit die Bucht.Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird im gesamten Christentum mit zahlreichen Volksbräuchen begangen. W
1090
In Münster wird mit dem Dombau begonnen
1091
Die Burg Zähringen wird von Herzog Berthold II. errichtet, um seine Ansprüche an Schwaben gegen Heinrich IV. zu verteidigen. Das daneben entstehende Dorf Vriburg ist die Keimzelle Freiburgs.
1092
14.Oktober: Der persische Seldschuken-Staat in Vorderasien wird nach Ermordung des Wesirs Nizam al Mulk in den Iran und Irak geteilt.
1094
Die Markuskirche in Venedig wird fertiggestellt.
1099
10. Juli - Todestag von Rodrigo Diaz de Vivar, "El Cid" - spanischer Nationalheld. In einem Hinterhalt tödlich verwundet, nahm er seinen Gefolgsleuten auf dem Sterbebett das Versprechen ab, den Feind erneut anzugreifen. Seinem Wunsch entsprechend band man den sorgfältig geschminkten Leichnam vor der Schlacht in voller Rüstung aufs Pferd. Sein treuer Hengst Babieca (der Legende nach ein Prototyp des weißen Andalusiers) trug den Toten mit dem Schwert in der Hand ins Getümmel voran. Auf diese Weise motiviert, errangen seine Leute einen glänzenden Sieg über die von der Erscheinung des Totgeglaubten erschreckten Berber. W
7. Juni - Das Heer des Ersten Kreuzzugs beginnt die Belagerung Jerusalems. Der Erste Kreuzzug war ein christlicher Kriegszug zur Rückeroberung Palästinas, das unter islamische Herrschaft geraten war, zu dem Papst Urban II. im Jahre 1095 aufrief. Palästina war Teil des Oströmischen Reichs, bis es 637 von den Arabern eingenommen wurde. Papst Gregor VII. plante, sich im Jahr 1074 an die Spitze eines Kriegszuges zur Eroberung Jerusalems zu setzen, um die Wirkungsstätten Christi wieder dem christlichen Abendland zurückzugewinnen.Er begann im darauf folgenden Jahr und endete 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.Heimkehrende Kreuzfahrer bringen Zucker mit nach Hause. W
6.1. Der jüngere Sohn Heinrichs IV. wird als Heinrich V. in Aachen zum König gekrönt
1100
Das Stadtbürgertum mit Selbstregierung der Städte entsteht.
Der Schemel mit Rückenlehne kommt als Alltagsmöbel in Gebrauch, nachdem er bislang nur als Ehrensitz zu Festen diente.
Magdeburg wird erstmals als Burg erwähnt