1. März
Geburtstage
1744
Étienne Lenoir † 1832 - französischer Instrumentenbauer Nach nur kurzer Schulausbildung absolvierte er eine Lehre zum Schlosser und wurde zum anerkannten Instrumenten-bauer. Durch seine Zusammenarbeit mit Jean-Charles de Borda wurde er schnell bekannt. 1788 wurde Lenoir schließlich zum "Ingenieur des Königs". Lenoir erstellte 1794 den provisorischen Standardmeter in Messing. Die zwei endgültigen Urmeter, die auch von ihm signiert wurden, stellte er im Auftrag von Borda 1799 für die Commission des Poids et Mesures in Platin her. Das neue, noch nicht „Meter“ genannte Längenmaß solle der zehnmillionste Teil der Strecke vom Pol zum Äquator sein. Dazu sollte der Meridianbogen von Dünkirchen bis Barcelona neu vermessen werden. Lenoir fertigte einen großen Teil der Instrumente an, die bei der Vermessung der Strecke von Dünkirchen nach Barcelona von 1792 bis 1798 benutzt wurden. Am 1. August 1793 wurde dieses Längenmaß, auf Vorschlag Bordas "Meter" genannt (Meter griech. métron für Maß) und im Nationalkonvent gesetzlich eingeführt, allerdings mit einem provisorischen Wert von 443,440 Pariser Linien (altes Längenmaß, 1 Pariser Linie = 2,255 829 Millimeter.), was knapp 1000,325 Millimetern entspricht. Auf Grundlage dieses Wertes wurde der oben erwähnte Messing-Prototyp hergestellt. W
1810
Frédéric Chopin † 17.10.1849 Polnischer Komponist. Chopin, der ausschließlich Klavierstücke schrieb, gab sein erstes Klavierkonzert bereits im Alter von acht Jahren. Als Wunderkind gefeiert, ging er nach dem Studium am Warschauer Konservatorium nach Wien und schließlich nach Paris. Wegen seiner Abneigung gegen öffentliche Konzertauftritte arbeitete Chopin bevorzugt als Lehrer und Komponist. Berühmtheit erlangten Chopins Kompositionen wegen ihrer eleganten Harmonien und sinnlichen Klänge. W
1904
Glenn Miller † 15.12.1944 US-amerikanischer Musiker. Das erste Instrument verdiente er sich als Melker. 1937 gründete er die Glenn-Miller-Band und formte mit ihr einen eigenen Stil, der mit schwingenden Melodien und außergewöhnlichen Saxofon-Klängen das Publikum begeisterte. Glenn Miller erhält von seiner Plattenfirma RCA die erste Goldene Schallplatte der Musikgeschichte für seine Fassung von "Chattanooga Choo Choo". Es waren davon zu jenem Zeitpunkt über eine Million Schallplatten in den USA verkauft. W Bild: Public Domain
Miller starb bei einem Flugzeugabsturz zwischen England und Frankreich am Ende des Zweiten Weltkriegs. Seine Melodien, wie die "Moonlight-Serenade" oder "In the Mood", wurden nach Millers Tod zu weltweiten Erfolgen. Glenn Miller komponierte außer „Moonlight Serenade“ keinen seiner Hits selber; einer seiner größten Erfolge, „In the Mood“, stammt von dem Komponisten Joe Garland.
1909
David Niven † 29.7.1983 - amerikanischer Schauspieler. Weltbekannt wurde Niven in der Verfilmung des Romans "In 80 Tagen um die Welt" von Jules Verne. 1958 erhielt David Niven einen Oscar als bester Hauptdarsteller in "Getrennt von Tisch und Bett". In "Der rosarote Panther" zeigte sich David Niven von seiner komischen Seite.
W Bild: Allan warren
1927
Harry Belafonte - US-amerikanischer Musiker, Tänzer, Sänger, Schauspieler und Entertainer. Seine Kindheit verbrachte der gebürtige New Yorker auf Jamaika. Dort hörte er karibische Musik, die später in seinen Songs wie "Island in the Sun" wiederkehrte. 1954 gelang es Belafonte, sich als Filmstar und Musiker zu etablieren, und er wurde in den fünfziger Jahren mit dem „Banana Boat Song“ berühmt. Er erhielt eine eigene Fernsehshow "Tonight with Belafonte" für die ihm als erstem Farbigen 1960 ein Emmy verliehen wurde. Das vom ihm initiierte Musikprojekt "We are the world" wurde 1985 mit einem Grammy ausgezeichnet. Er wurde an der Seite seiner Freunde Martin Luther King und Robert F. Kennedy zum Bürgerrechtler und engagierte sich gegen Apartheid und den Vietnamkrieg. 1987 wurde Belafonte zum UNICEF-Botschafter ernannt. W
1929
Georgi Iwanow Markow † 11. September 1978 - bulgarischer Schriftstellerder hauptsächlich durch seine spektakulären Todesumstände bekannt wurde. Markow emigrierte 1969 aus Bulgarien nach Italien. Er kritisierte öffentlich die kommunistische Führung seines Heimatlandes. Markow stand am 7. September 1978 auf der Waterloo-Brücke und wartete auf den Bus, als er einen Stich im Oberschenkel verspürte. Ein Fremder habe ihn mit einem Regenschirm gestochen, erzählte er einem Freund. Vier Tage später starb Markow. Bei der Obduktion fanden die Ärzte in seinem Oberschenkel ein Platinkügelchen von 1,7 Millimeter Durchmesser mit zwei winzigen Öffnungen, die das Pflanzengift Rizin enthielten. Wahrscheinlich war die Kugel mit einer Umhüllung aus Zuckerguß versehen, die sich durch die Körperwärme aufgelöst und das Gift freigegeben hatte. Der Fall machte weltweit als Regenschirmmord Schlagzeilen - und wurde in Sofia als Staatsgeheimnis gehütet. Bild: Public Domain
1932
Der 20 Monate alte Sohn der Luftfahrtpioniere Anne und Charles Lindbergh, Charles Augustus Lindbergh III, wird entführt. Es wurden Verhandlungen mit mehreren angeblichen Entführern geführt. Ein Vermittler namens John Condon übergab dem vermeintlichen Entführer 50.000 US-Dollar, teilweise in Goldzertifikatnoten (damalige Banknoten, vgl. Goldmark), allerdings kam das Kind nicht frei, vielmehr wurde am 12. Mai 1932 seine Leiche gefunden. Im September 1934 wurde eine 10-Dollar-Goldzertifikat-Note entdeckt, die aus dem Lösegeld stammte. Ein Tankstellenbesitzer hatte auf der inzwischen selten verwendeten Goldzertifikats-Note Hauptmanns Autokennzeichen notiert. Daraufhin wurde Hauptmann verhaftet. Bei der Durchsuchung seines Hauses wurden weitere 14.600 Dollar in Goldzertifikat-Noten entdeckt, die aus dem Lösegeld stammten. Jedoch bestand Hauptmann auf seiner Unschuld und behauptete, dass er das Geld von einem Freund und Geschäftspartner bekommen habe. Andere Beweisstücke wurden als Fälschungen enttarnt. Wie sich herausstellte, war Hauptmann von der Polizei geschlagen und die Zeugen eingeschüchtert worden. Wesentlich für das spätere Urteil war die Aussage Oberst Lindberghs. Dieser wollte drei Jahre nach der Tat in der Stimme Hauptmanns die des seinerzeitigen Anrufers erkannt haben. Lindberghs Behauptung wurde bereits damals in Fachkreisen stark kritisiert; heute ist eine solche Erinnerungsleistung absolut auszuschließen. Hauptmann wurde trotz Zweifeln und Unstimmigkeiten zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung war für den 17. Januar 1936 angesetzt. Nach dreimaligem Aufschub und Ablehnung eines Begnadigungsantrags wurde das Todesurteil am 3. April 1936 vollstreckt. Gegen 20:45 Uhr wurde Bruno Richard Hauptmann im Staatsgefängnis in Trenton, New Jersey durch den Elektrischen Stuhl hingerichtet. Der Tod wurde um 20:47 Uhr festgestellt. W Die Entführung
1963
Thomas Anders eigentlich Bernd Weidung - deutscher Musiker, ehemaliger Sänger des Pop-Duos "Modern Talking". Seine ersten Produktionen waren auf Deutsch gesungene Schlager, die kommerziell erfolglos blieben. Erst als sein ebenfalls erfolgloser Musikproduzent Dieter Bohlen Ende 1984 ein englischsprachiges Projekt startete und zusammen mit Anders das Duo Modern Talking ins Leben rief, kam der Erfolg beinahe über Nacht. Nach ihren Erfolgen in 1980er Jahren mit Smash-Hits wie "You're my Heart, you're My Soul" oder "Cheri, Cheri Lady" löst sich die Gruppe 1987 auf. Nach einem kurzen Comeback im Jahr 208 bleibt "Modern Talking" Geschichte. W
1967
George Eads - amerikanischer Schauspieler. Vor seinem Durchbruch als Schauspieler arbeitete er zeitweise als Vertreter für Kopiergeräte und als Putzkraft in Fitness-Studios. Seine bekannteste Rolle ist die des Ermittlers Nick Stokes in der ersten CSI-Serie "CSI: Den Tätern auf der Spur", die er seit 2000 spielt. 2004 wurde er kurzzeitig entlassen, da er nicht rechtzeitig zum Drehstart der fünften Staffel erschien, was er damit erklärte, verschlafen zu haben. Daneben spielte Eads in einigen Folgen der Serie "Emergency Room – Die Notaufnahme", in einem Fernsehfilm den Stuntman "Evel Knievel " und dem Kinofilm "Exit Wounds – Die Copjäger2 mit, und ist in der Komödie "Just a Walk in the Park" (2002) gemeinsam mit Jane Krakowski zu sehen. W Bild: George Eads
Ereignisse
154 v.Chr.
Der 1. März ist zum letzten Mal der Jahresanfang. Durch einen politischen Zwischenfall beginnt das Jahr 153 v. Chr. schon am 1. Januar, statt wie bisher am 1. März. Der alte römische Kalender, auf den unser heutiges System zurückgeht, sah ursprünglich den 1. März als Jahresbeginn vor. "März = Martius" deshalb, weil man sich in diesem Monat auf dem Marsfeld in Rom versammelte um die Konsuln zu wählen. Im Jahr 600 der römischen Zeitrechnung, das war beim Jahreswechsel 154 zu 153 vor Christus, brach ein Aufstand spanischer Völker gegen die römische Herrschaft aus, zu dessen Unterdrückung ein Konsul gesandt werden musste. Die neuen Konsuln pflegten jeweils zu Jahresbeginn im März ihr Amt anzutreten. Da aber nun die Kriegslage drängte und der neue Konsul mit seinen Legionen schnell benötigt wurde, verlegte man kurz entschlossen die Übernahme seiner Amtszeit und damit den Beginn des Jahres auf den 1. Januar. Bei dieser Regelung blieb es, und seither beginnt also jeweils das neue Jahr am 1. Januar. W
1565
Auf dem flachen Sandstrand zwischen Zuckerhut und Morro Cara de Cao gründet der Spanier Gonçalo Coelho die Stadt São Sebastian do Rio de Janeiro. Der heutige Name der Stadt Rio de Janeiro basiert auf einem Missverständnis. Ihr Entdecker Gonçalo Coelho dachte bei seiner Landung in der Guanabara-Bucht im Januar (span. Janero) 1502, dass es sich bei dem Gewässer um einen großen Fluß (span. Rio) handeln würde. Die Stadt wurde ursprünglich von französischen Hugenotten besiedelt. Der wirtschaftliche Reichtum der Stadt basiert auf Gold- und Diamantfunden um 1690 und 1720. Durch die Hafenlage baut Rio de Janeiro einen florierenden Handeln mit Portugal auf und legt damit die Fundamente für die heutige Größe der Stadt mit einer Einwohnerzahl von über 5 Millionen. W Bild: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz)
1700
In den protestantischen Teilen des Heiligen Römischen Reiches und in Dänemark wird der Gregorianische Kalender eingeführt. Der vorige Tag war der 18. Februar. W
1815
Napoleon kehrt von seiner Verbannung auf Elba nach Frankreich zurück und tritt seine "Herrschaft der Hundert Tage" an. Napoleon landet an der südfranzösischen Küste, um sein Kaisserreich zurückzuerobern. Bonaparte war 6.4.1814 in Paris zur Abdankung gezwungen worden. Seine verbündeten Feinde schicken ihn in die Verbannung weisen ihm die Mittelmeerinsal Elba als Zwangswohnsitz zu. Nach seiner Rückkehr versucht Napoleon in 100 Tagen sein Vorhaben wieder die Herrschaft zu übernehmen scheitert kläglich in der Schlacht von Waterloo. Napoleon wird auf der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5.5.1821 verstirbt. Sein Leichnam wird 1840 in den Invalidendom in Paris überführt. W
1872
Durch die Unterschrift von US-Präsident Ulysses S. Grant wird der Yellowstone-Nationalpark in den USA kraft Gesetz als erster Nationalpark der Welt geschaffen. Der Name des Parks ist vom Yellowstone River übernommen, dem wichtigsten Fluss im Park. Der Park ist vor allem für seine geothermischen Quellen wie Geysire und Schlammtöpfe sowie für seine Wildtiere wie Bisons, Grizzlybären und Wölfe bekannt. Im Anfangszeitraum nach der Gründung des Parks kamen viele Reisende zum Jagdvergnügen in den Park. 1883 erschloss die Northern Pacific Railroad den Yellowstone-Nationalpark durch eine Station in Livingston, nördlich des Parks. Northern Pacific Railroad nannte die neue Linie The Wonderland Route und vermarktete den Park im Stile der Wild-West-Show von Buffalo Bill. Auf Norris folgten drei weitere Superintendenten, die jedoch der Zerstörung der natürlichen Ressourcen im Park ebenso wenig Einhalt gebieten konnten. Deshalb wurde die Leitung des Parks 1886 der US-Armee anvertraut und mit dem National Park Protection Act 1894 die gesetzliche Grundlage für den Schutz geschaffen. Im Sommer 1936 arbeitete der spätere US-Präsident Gerald Ford als Park-Ranger im Yellowstone-Nationalpark. Er war für die Bärenfütterung zuständig. W
1876
Der deutsche Ingenieur Carl Linde erhielt ein Patent für die erste Ammoniak-Kältemaschine. Damit begann der weltweite Triumphzug der Kühltechnik. Als Professor für Wärmelehre in München hatte Linde 1873 vom Münchner Brauer Gabriel Sedlmayr den Auftrag erhalten, eine Kältemaschine zu entwickeln. Die Maschinenfabrik Augsburg (später MAN) baute die Anlage, die in der Spaten-Brauerei München aufgestellt wurde. Sie arbeitete anfangs mit explosivem Methyläther als Kältemittel, deshalb entschied sich Linde 1874 für Ammoniak. Das Prinzip beruht auf einem Kompressionsverfahren, bei dem ein Kältemittel beim Übergang in den gasförmigen Zustand seiner Umgebung Wärme entzieht. 1879 gründete Linde in Wiesbaden die "Linde-Eismaschinen-AG". Bis 1890 wurden allein in Deutschland 625 Kältemaschinen gebaut. Abnehmer waren neben Brauereien auch Molkereien, Schokoladen- und Fleisch-Fabriken. W
1879
In der Berliner Straße 63 in Berlin führt Werner von Siemens eine von ihm weiterentwickelte Kohlenbogenlampe vor, die binnen weniger Jahre die bis dahin üblichen Gaslaternen ersetzt. Die Technik der Kohlebogenlampen findet auch anderen Bereichen ihre Anwendung z.B. im Film. Alte Projektoren arbeiten damit oder die Lampen selbst werden für ästhetische Zwecke eingesetzt. W
1882
Der deutsche Kaufmann Oscar Tietz eröffnet mit Unterstützung seines Onkels Hermann in Gera sein erstes Warenhaus und legt damit den Grundstein für einen der größten deutschen Kaufhauskonzerne, die spätere Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH. Die meisten Häuser von Hertie mussten nach einem schlechten Management der britischen Investmentfirma Dawnay Day 2009 geschlossen werden. Die Warenhäuser von Hermann Tietz sind heute zum Teil in Karstadt aufgegangen. W
1896
Bei dem Versuch, die gerade gefundene Röntgenstrahlung durch Fluoreszenz erklären zu wollen, dass Uransalz fotografische Platten zu schwärzen vermochte, entdeckt Antoine Henri Becquerel die Radioaktivität. Bei den ersten Versuchen war immer eine Anregung durch Sonnenlicht vorausgegangen. Durch eine Änderung des Wetters konnte Becquerel die Uranpräparate nicht belichten, ließ sie aber auf der durch schwarzes Papier geschützten Fotoplatte liegen. Mehr zufällig entwickelte er auch diese Platten und entdeckte die gleiche Schwärzung wie bei Fluoreszenz. Diese war damit als Ursache für die Strahlung ausgeschlossen. Wie er und Andere später zeigten, konnte diese Strahlung lichtundurchlässige Stoffe durchdringen und Luft ionisieren, ohne dabei von Temperaturänderungen oder chemischen Behandlung der Probe beeinflusst zu werden.Becquerel war der Frage nachgegangen, ob die fluoreszierenden Körper selbst irgendwelche Strahlen aussenden. Die Frage konnte er mit "Ja" beantworten. Im Gegensatz zu den von Wilhelm Conrad Röntgen gefundenen "X-Strahlen", die durch Elektronenbeschuss in Vakuumröhren erzeugt werden mussten, entstanden die von ihm entdeckten Strahlen spontan. Einen Namen gab er diesen Strahlen nicht. Auch über die Natur dieser Strahlung war sich niemand im klaren. Im Vergleich zur Entdeckung der später so genannten Röntgenstrahlen, mit deren Erforschung die Wissenschaftler damals völlig ausgelastet waren, rief Becquerels Entdeckung so gut wie kein Medienecho hervor. Lediglich der Entdecker selbst forschte weiter allein an seinen neu gefundenen Strahlen. W Bild: Public Domain
1901
Die Wuppertaler Schwebebahn nimmt, nach dreijähriger Bauzeit, auf der ersten 4,5 Kilometer langen Teilstrecke Zoologischer Garten–Kluse den Betrieb auf. Bei dem auf der Welt einzigartigen Personen-Transportsystem, hängen die Wagen an einer von Stützpfeilern getragenen Schienen. Die von Eugen Langen patentierte Bahn wurde von der Firma Van der Zypen & Charlier in Köln-Deutz den Städten im Wuppertal vorgeschlagen. Die Firma erbaute in Köln eine Probeanlage, durch welche sich die Stadtväter bei einer Besichtigung für das System begeistern ließen. 1894 wurde der Vertrag über den Bau der Bahn unterzeichnet. Für Tragegerüst und Haltestellen wurden rund 19.200 Tonnen Stahl verarbeitet. Die Baukosten betrugen 16 Millionen Goldmark. Am 24. Mai 1901 wurde dann die 2,97 km lange Strecke Zoologischer Garten – Vohwinkel, und am 27. Juni 1903 die 5,74 km lange Strecke Kluse – Rittershausen fertiggestellt. W
1903
Die Polizeidirektion Dresden führt den Fingerabdruck zur Kontrolle und Überführung von verdächtigen Personen ein.
1912
Am 1. März 1912 gelang dem US Army Captain Albert Berry der erste Fallschirmabsprung von einem Flugzeug, einer Benoist XII. Der Fallschirm war von Benoist und seinem Chefpiloten Tony Jannus entwickelt und als US-Patent anerkannt wurden. W
1921
Jaroslav Hasek veröffentlicht "Die Abenteuer des braven Soldaten Schweijk im Weltkrieg". Der Roman enthält viel Autobiographisches, vor allem Erlebnisse Hašeks als Soldat im Ersten Weltkrieg wo Hašek die meisten Gestalten seines einzigen Romans kennenlernte. Der Roman erzählt die Abenteuer des Hundehändlers Josef Schweijk. Während des Ersten Weltkriegs gerät er in die Mühlen des Militärs. Mit Witz und Bauernschläue übersteht Schweijk den Krieg unbeschadet. 1999 erschien in Deutschland zum ersten Mal der "Ur-Schweijk", der bereits 1912 entstanden war. W
1925
Die Sowjetunion führt die erste Namensregelung bei Eheschließungen ein bei der beide Partner gleichberechtigt sind. Künftig dürfen Frauen wählen, ob sie ihren Namen behalten oder den des Mannes annehmen wollen. Familienname kann auch Name der Frau sein.
1928
Die französische Luftfahrtsgesellschaft "Latécoère air line (LAL)" eröffnete die erste Flugverbindung zwischen Paris und Buenos Aires. Die Reisezeit über den Südatlantik verkürzte sich erheblich. Die Flüge entlang der patagonischen Küste und die Nachtflüge über die Gipfel der Anden stellten hohe Anforderungen an die Piloten.
1935
Das Saarland wird wieder uneingeschränkt in das Deutsche Reich eingegliedert, bleibt aber als politische Einheit erhalten. 1680 wurde das Gebiet während der Reunionen dem Königreich Frankreich angegliedert, das die neu gewonnenen Gebiete zu einer Saarprovinz zusammenschloss. Dieser Zustand endete 1697, als Frankreich im Frieden von Rijswijk die Reunionen an der Saar und in der Pfalz wieder aufgeben musste. In Folge der Französischen Revolution wurden die Fürsten 1793 vertrieben und das gesamte linke Rheinufer der Ersten Französischen Republik angeschlossen. Nach dem Wiener Kongress 1815 fielen die größten Teile des heutigen Saarlandes an die Königreiche Preußen und Bayern, kleinere Teile an andere Staaten des Deutschen Bundes. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 führte die Gründung des Deutschen Reiches und der Anschluss Elsaß-Lothringens zur Bildung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes bis zur französischen Grenze. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg kam das Saargebiet gemäß des Versailler Vertrags unter die Regierung des Völkerbundes. 1920 wurde es mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt. 1935 sollte laut Vertrag eine Volksabstimmung über den künftigen Status stattfinden. Die Besetzung des Saargebietes durch französische Kolonialtruppen bestärkte die Saarländer im Wunsch, ins Deutsche Reich zurückzukehren. W
1952
Nach der Besetzung und Nutzung als Bombenabwurfsplatz der Royal Air Force nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt Großbritannien die Insel Helgoland an Deutschland zurück, nachdem es den Briten nicht gelungen war, wie geplant die gesamte Insel Helgoland zu sprengen. Sieben Jahre lang hatte die Britische Luftwaffe Helgoland als Übungsziel missbraucht. Die Hauptzerstörungen beginnen am 18.4.1947, über 7000 Tonnen Munition werden gezündet. Dabei wurde die bisher stärkste Detonationen durch konventionellen Sprengstoff ausgelöst. Bunkeranlagen und Munitionsvorräte der Wehrmacht und der Kriegsmarine sollten entsorgt werden. Einige allierte Militärexperten erhofften die völlige Zerstörung der Insel, die in zwei Weltkriegen von denDeutschen als Militärstützpunkt genutzt worden war. Durch die Sprengung stürzten Teile der Steilküste ein, und die Insel wurde mit Kratern übersät. Wider Erwarten überstand Helgolanddie Explosion, und die Bewohner der Insel die während des Zweiten Weltkrieges evakuiert worden waren, konnten wieder zurück kehren. Heute muss sich die Insel mit umfangreichen Uferschutzbauten gegen die zerstörerrischen Kräfte des Meeres wehren. Das angegriffene Fundament der Insel bildet ein langer Buntsteinsockel mit breiter Steilküste, dessen touristische Aktraktion die "Lange Anna" ist. W
1954
Durch Fehlberechnungen bei der Zündung der Wasserstoffbombe "Castle Bravo" auf dem Bikini-Atoll durch die USA kommt es zu radioaktivem Niederschlag auf der bewohnten Insel Rongelap. 236 Bewohner werden verstrahlt, sowie die Besatzung eines 140 Kilometer entfernten japanischen Fischerbootes. Caqstle Bravo war die bisher stärkste amerikanische thermonukleare Waffe die mit einer Sprengkraft von etwa 15 Megatonnen TNT-Äquivalent detonierte und damit fast 2,5 Mal so stark war wie von beteiligten Wissenschaftlern vermutet. Der Atompilz war nach einer Minute 15 km hoch und erreichte nach sechs Minuten eine Höhe von 40 km und hatte dabei einen Durchmesser von über 100 Kilometern. Der Lichtblitz war noch in 4000 Kilometern Entfernung zu sehen. Der Krater, den die Bombe in den Untergrund des Atolls riss, hatte einen Durchmesser von mehr als 3 km. W
1956
Der Supreme Court entscheidet nach dreijährigem Prozess, dass die Universität von Alabama die erste schwarze Studentin Autherine Lucy zum Studium zulassen muss. Wenige Stunden später wird sie von der Universität wegen Verleumdung wieder vom Studium ausgeschlossen. Autherine wollte Sportlehrerin werden und schrieb sich im Februar 1956 im Foster Building, das damals die Universitätsverwaltung beheimatete, ein. Allerdings konnte Misses Lucy hier nicht wirklich studieren. Schon am erstem Studientag hatte sich eine Masse von gewalttätigen Demonstranten versammelt, die mit Eiern warfen und sie aus der Universität heraus holen wollte. Einige hatten sogar vor, sie zu töten. Stunden später konnte sie dann mit einem Polizeiwagen abgeholt und nach Birmingham zurück gebracht werden. Drei Tage später musste Autherine Lucy wieder exmatrikuliert werden. Es wäre zu gefährlich gewesen, sie hier weiter zu unterrichten. Sie konnte sich nur mit Polizeischutz auf den Campus wagen. In der Folge boten eine Reihe von europäischen Universitäten ihr einen Studienplatz an. Sie lehnte das aber ab. Wenig später zog sie nach Texas und heiratete. Im Alter von 58 Jahren, entschloss sie ihr Studium wieder aufzunehmen und machte 1992 ihren Abschluß. Bild: Public Domain
1963
Die weltweit erste Lebertransplantation an einem Menschen nimmt der US-Chirurg Thomas Starzl in Denver vor. Der Patient, ein dreijähriger Junge mit einem angeborenen Fehlen der Gallengänge, verstarb jedoch während der Operation an Blutverlust infolge unkontrollierbarer Gerinnungstörungen. Erst 1967 gelang ihm die erste wirklich erfolgreiche Transplantation mit einer Überlebensdauer des Patienten von mehr als einem Jahr. Leberverpflanzungen sind chirurgisch sehr aufwendig, weil durch sie die großen Venen des Körpers führen, die Beine also auf Umwegen mit Blut versorgt werden müssen, solange das kranke Organ entfernt ist. Gut ein Drittel des Leberersatzes in Deutschland, bei rund 1500 Transplantationen jährlich, wird für Alkoholkranke gebraucht, mit weitem Abstand gefolgt von Krebspatienten. Am 19. Juni 1969 nahm Alfred Gütgemann am Universitätsklinikum Bonn erstmals eine solche Operation in Deutschland vor. 1989 hat Christoph Broelsch die erste erfolgreiche Lebendtransplantation einer Leber durchgeführt. Übrigens:Kein anderes inneres Organ kann sich selbst so regenerieren. In sechs bis acht Monaten wächst eine Leber wieder vollständig nach, die zu 80 Prozent entfernt worden war. W Bild: Public Domain
1966
Das Landemodul der sowjetischen Raumsonde Venera 3 erreicht als erstes vom Menschen geschaffene Objekt den Planeten Venus, verglüht bei der Landung jedoch teilweise in der Atmosphäre. Die am 16. November 1965 gestartete Raumsonde, hatte bei ihrem Vorbeiflug an der Venus am 1. März 1966 wegen Hitzeproblemen keinen Kontakt mehr zur Bodenstation, doch klinkte die Sonde automatisch ihre Landesonde aus, die aber in der Atmosphäre der Venus teilweise verglühte und hart auf der Oberfläche aufschlug. Sie war damit das erste vom Menschen erzeugte Objekt, das auf der Oberfläche der Venus landete. Die Gesamtmasse der Sonde betrug 960 kg. W Bild: Seiji Yoshimoto
1975
"Szenen einer Ehe" von Ingmar Bergman kam in die deutschen Kinos. Mit "Szenen einer Ehe" inszenierte Bergmann ein feinfühliges Psycho-Drama, das ein Kino-Renner wurde. Der sehr intime Film handelt von einer Beziehung zwischen Mann und Frau. Handlung: Die Rechtsanwältin Marianne und der Naturwissenschaftler Johan sind seit zehn Jahren verheiratet und haben zusammen zwei Töchter, die aber im Film keine Rolle spielen. Am Anfang des Films werden die beiden als Muster-Ehepaar für die Home Story einer Zeitschrift interviewt. Marianne wird dabei nur als Accessoire ihres Mannes gezeigt, während Johann versucht, sein angenehmes Wesen und seinen Intellekt herauszustreichen. Marianne bekommt Zweifel an ihrer eigenen Ehe durch den Besuch einer Mandantin, die sich nach 20 Jahren Ehe ohne offensichtlichen Grund von ihrem Mann scheiden lassen will. Ihr Mann sei ein guter Vater und treuer Gatte und doch war es eine „Ehe ohne Liebe“. Auf dem Beurteilungsbogen kann Marianne keinen Scheidungsgrund ankreuzen und wird dadurch nachdenklich. Sie versucht, mit Johan über ihre Probleme zu sprechen, findet aber kein Gehöhr. Kurze Zeit darauf beichtet Johan ihr dass er schon seit vier Jahren über eine Trennung nachdenkt, weil er eine 23-jährige Studentin liebe und mit ihr ins Ausland gehen wolle. Vergeblich bittet ihn Marianne, es sich doch anders zu überlegen, doch Johan lässt sich nicht umstimmen. Nach acht Monaten Auslandsaufenthalt kehrt Johan jedoch desillusioniert zurück. Einige Jahre später wollen die beiden in Johans Arbeitszimmer endlich die Scheidungspapiere unterzeichnen. Marianne berichtet freimütig von wechselnden Partnern und besteht auf Johans Unterschrift, der frustriert vor ihr sitzt. Johan und Marianne werden im Büro intim miteinander. Dann kommt es zu einem heftigen Streit und voller Hass gehen die beiden auseinander. Beide sind bei einem erneuten Treffen nach mehreren Jahren jetzt mit anderen Partnern verheiratet, doch verbringen sie ein gemeinsames Wochenende im Landhaus eines Freundes und schlafen miteinander. Diese heimlichen Ausflüge werden ihnen nun zur Gewohnheit. Vielleicht finden sie damit zu einer neuen Form der Gemeinsamkeit Der sozialkritische Film löste heftige Diskussionen aus und führte zu einer Scheidungswelle. W
1978
In der Nacht auf den 2. März wird der Sarg des Filmkomikers Charlie Chaplin vom Schweizer Friedhof Corsier-sur-Vevey gestohlen, um Lösegeld zu erpressen.
1983
Die Swatch Group AG stellt in Zürich die Swatch-Uhr vor. Die Uhr wurde zuerst als «Zweituhr» beworben. Damit sollte die neue Uhr als zusätzliches modisches Accessoir und als Abwechslung zur Uhr auf Lebenszeit beworben werden. Die Bezeichnung des Projektes lautete deshalb «Second Watch». Da auch die Assoziation zur Schweizer Uhr («swiss made watch») möglich sein soll, wurde vom damaligen Marketingmanager Franz Sprecher eine Verkürzung auf «S-Watch» vorgeschlagen. Der Name wurde schliesslich auf «Swatch» verkürzt. Der heutige Name «Swatch» ist keine Abkürzung sondern ein eigenständiger Firmen- und Produktnamen ohne weitere Bedeutung. Das Unternehmen ist bekannt für seine verspielten, bunten Plastikuhren, die in halbjährlich wechselnden Kollektionen erscheinen. Swatch stellt neben den Billiguhren auch edle, trendige und sportliche Modelle her. Mittlerweile existiert ein Sammlermarkt für diese Uhren. In unregelmässigen Abständen gibt es deshalb limitierte Sondereditionen, auch in hochwertigerer Bauweise, z. B. mit Platingehäuse, mechanischem Uhrwerk oder mit Diamantlünette. W Bild: Luekk
1988
Das Bundesland Nordrhein-Westfalen beginnt, ausgewählten Heroinsüchtigen die Ersatz-Droge Methadon zu verabreichen. Nordrhein-Westfalen wollte mit diesem für die Bundesrepublik bisher einzigartigen Versuch den körperlichen Verfall der Drogensüchtigen bremsen.