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22. März          

1469

Maximilian I. † 12. Januar 1519 - römisch-deutscher Kaiser. Dem Sohn Kaiser Friedrich III. gelang es durch geschickte Heiratspolitik die Macht der Habsburger zur mächtigsten europäischen Dynastie auszubauen. Maximilian, genannt der letzte Ritter, war ab 1477 Herzog von Burgund, ab 1486 deutscher König, ab 1493 Erzherzog von Österreich und ab 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Maximilian starb am 12. Januar 1519 auf der beschwerlichen Reise von Innsbruck zum Landtag nach Linzin der Burg von Wels, vermutlich an Darmkrebs. Die Art und Weise, wie Maximilian seinen Tod plante und ihm entgegenging, zeugt von einem außergewöhnlich demütigen und mit Schuld beladenen Selbstempfinden des Kaisers. Seinen Sarg hatte er bereits vier Jahre mit sich führen lassen. Nachdem er die letzte Ölung empfangen hatte, übergab er das kaiserliche Siegel und verbat, ihn mit seinen Titeln anzureden. Er befahl, nach seinem Tod nicht einbalsamiert zu werden, sondern verfügte stattdessen, dass sein Leichnam gegeißelt werde und dass seine Haare geschoren und die Zähne ausgebrochen werden. Leichenhemd und Beinkleid ließ er sich aus Scham kurz vor dem Tod bringen, zog sich selbst an und verfügte, dass er so in den Sarg gelegt werden solle. Maximilian I. wurde getreu dem Testament von Wels in seiner Taufkirche, der St.-Georgs-Kapelle der Burg in Wiener Neustadt, unter den Stufen des damaligen gotischen Hochaltars beigesetzt, wie sein Vater Friedrich III. im Ornat des St.-Georg-Ritterordens – und zwar so, dass Priester während der Messe genau über seinem Herzen zu stehen kommen.       W   

 

1599

Anthonis van Dyck, auch Anton van Dyck † 9. Dezember 1641 - flämischer Maler und Grafiker des flämischen Barock und Meisterschüler von Peter Paul Rubens.  Als siebtes Kind eines reichen Textilkaufmanns geboren, galt er als besonders begabt im Zeichnen. So akzeptierte ihn bereits im Alter von zehn Jahren der Maler Hendrick van Balen (1575–1632) als Schüler. Van Balen arbeitete als Schöpfer eleganter kleinformatiger mythologischer Szenen für Sammler der Antwerpener Mittelklasse. Die bekannten Frühwerke van Dyck zeigen den deutlichen Einfluss des Lehrmeisters. Bereits mit 19 Jahren arbeitete van Dyck als unabhängiger und anerkannter Meister, was nicht viele seiner Zeitgenossen von sich behaupten konnten.  Van Dyck übersiedelte 1632 nach London, wo er als Hofmaler und herausragender Porträtist für Karl I. arbeitete. Im selben Jahr erhob ihn der König in den Adelsstand. Die größte zusammenhängende Sammlung seiner Werke ist immer noch Eigentum der englischen Krone. Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Nach seiner typischen Malweise ist das Van-Dyck-Braun benannt.     W     Bild: I, Sailko

 

1797

Wilhelm I. † 9. März 1888 - preußischer König und deutscher Kaiser. Obwohl er politisch mit Reichskanzler Otto von Bismarck häufig nicht übereinstimmte, war ihm bewusst, das dieser für Preußen viel wichtiger war, als er selbst. Besonders den "Kulturkampf", den der Reichskanzler gemeinsam mit den Liberalen gegen die Kirche führte, lehnte Wilhelm I. ab, musste Bismarck jedoch gewähren lassen. Der Gründung des Deutschen Reiches stand er ebenfalls skeptisch gegenüber. Wilhelm I. ließ sich erst nach der Zusicherung, dass Preußen innerhalb des neugegründeten Reiches weiter Bestand haben würde, 1871 in Versailles zum Kaiser krönen.       W   

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1858

Hans Meyer † 5.7.1929 - deutscher Geograph und Verleger, der als erster Europäer den Kilimandscharo kartierte. Meyer entstammt der Lexikonverlegerfamilie Meyer, bekannt für "Meyers Konversationslexikon". 1887 bereiste er Ostafrika und begann mit der wissenschaftlichen Erforschung des Kilimandscharo-Gebietes. Beim ersten Versuch, den Kilimandscharo zu besteigen, gelangte er bis an die Grenze der seinerzeit noch vorhandenen Eishaube des Kibo in 5.500 m Höhe. Wegen mangelhafter Ausrüstung musste er die Expedition abbrechen. Erst 1889, beim dritten Versuch, gelang die Besteigung, diesmal begleitet von dem Alpinisten Ludwig Purtscheller aus Salzburg und dem Einheimischen Yohani Kinyala Lauwo. Am 6. Oktober 1889 erreichten sie die höchste Spitze des Kraterrandes des Kibo, die Meyer die „Kaiser-Wilhelms-Spitze“ taufte. Seit 1969 erinnert am Südhang des Bergmassivs eine von der tansanischen Regierung angebrachte Gedenktafel an die Erstbesteiger und deren Förderer Häuptling Mareale von Marangu.         W     Bild: Public Domain

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1912

Karl Malden eigentlich Mladen George Sekulovich † 1. Juli 2009 - amerikanischer Schauspieler. Malden spielte vor allem in den 1950er und 1960er Jahren in vielen Filmklassikern profilierte Nebenrollen und war später Hauptdarsteller der erfolgreichen Fernsehserie "Die Straßen von San Francisco". In seiner Filmkarriere, zumeist als Nebendarsteller, kam er auf fast 70 Spielfilme. Darunter waren eine ganze Reihe Klassiker des Hollywood-Kinos wie: "Endstation Sehnsucht" , "Die Faust im Nacken" , "Das war der Wilde Westen", "Der Gefangene von Alcatraz."          W     nach Oben

 

1936

Hans Burghart - deutscher Arzt und Begründer der deutschen Luftrettung. Auf seine Initiative und in Zusammenarbeit mit dem ADAC, wurde am 1. November 1970 der erste Rettungshubschrauber Deutschlands "Christoph 1" am städtischen Krankenhaus München-Harlaching in Dienst gestellt. Burghart war zu dieser Zeit Arzt am städtischen Krankenhaus München Harlaching. Dort erhielt er von der Stadt einen Rüffel, weil er ein verletztes Kind vor dem Krankenhaus notfallmäßig versorgte und mit einem Pfleger in die Klinik brachte. Der Rüffel bewirkte das Gegenteil: Burghart begann in seiner Freizeit ein Konzept zur Luftrettung zu erstellen. Zusammen mit der Bundeswehr, die einen Hubschrauber vom Flugplatz Oberschleißheim an den Wochenenden abstellte, begann er Pfingsten 1970 an den Wochenenden und in den Ferien einen Notarztdienst vom Krankenhaus Harlaching aus. Aus Kostengründen musste die Bundeswehr ihre Unterstützung dann fallen lassen. Der ADAC sprang in die Bresche und charterte einen Hubschrauber mit dem Funkrufnamen „Kolibri“. Vom 13. Juni bis 6. Oktober 1968 mit Stationierung in München-Riem und vom 20. Dezember bis 7. Januar 1969 mit Stationierung im Klinikum rechts der Isar setzte der ADAC ihn versuchsweise für Einsätze rund um München ein. Eine dritte Testphase lief im Sommer 1969. Die Besatzung bestand wegen der Enge an Bord lediglich aus Arzt und Pilot. Infolge der Testläufe wurde nun eine Bölkow Bo 105 mit dem Funkrufnamen Christoph 1 eingesetzt, die 3 Mann Besatzung aufnehmen konnte. Ein Arzt des Krankenhauses, ein ADAC-Pilot und ein Rettungssanitäter. Von Januar 1975 bis 2. Februar 1984 wurden Piloten und Bordtechniker vom Bundesgrenzschutz gestellt. In diesem Zeitraum wurde das alte Flugmuster Bo 105 gegen den ersten Rettungshubschrauber vom Typ BK 117 ausgetauscht. 1995 wurde der Rettungshubschrauber zusätzlich mit einer Rettungswinde ausgerüstet. 1975 stellte Burghart das Konzept in den USA auf einem Kongress vor. Die Idee war dort völlig neu und wurde sofort kopiert.         W     Bild: brk-muenchen

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Roger Whittaker - britischer Sänger, Liedermacher. Er ist unter anderem im Vereinigten Königreich, in den Vereinigten Staaten, in Kanada, Südafrika und Deutschland erfolgreich. In Deutschland ist er seit 1979 besonders mit Schlagern in deutscher Sprache bekannt, obwohl er selbst nicht deutsch spricht. Ende der 1970er und in den 1980er-Jahren war Whittaker vor allem mit deutschsprachigen Liedern seines langjährigen Produzenten Nick Munro erfolgreich. Sein größter Erfolg war hier "Albany" aus dem Jahr 1981. Er war Gast in zahlreichen Musiksendungen im Fernsehen, darunter auch mehrmals in der ZDF-Hitparade. Auch ging er mehrmals auf große Tournee. Eines seiner letzten großen Konzerte in Berlin im Jahr 2003 erschien auch als DVD unter dem Titel „Roger Whittaker – live in Berlin“.         W

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1937

Der saarländische, aus Quierschied stammende, Leichtathlet Armin Hary lief als erster Sprinter die 100m-Distanz in nur 10,0 sec. Bis zur offiziellen Anerkennung dieses Rekords musste Hary das Ergebnis mehrmals wiederholen. Zum ersten Mal stellte er den Rekord 1958 in Friedrichshafen auf und wurde für ungültig erklärt, weil die Bahn ein zu starkes Gefälle hatte. Ein zweites Mal gelang ihn der Rekord am 21.6.1960 in Zürich. Nachdem der erste Lauf von Jury angezweifelt worden war, gelingt es ihm die 10,0 sec. im zweiten Lauf zu wiederholen. Im gleichen Jahr gewann er bei den Olympischen Spielen in Rom mit 10,2 sec die Goldmedaille. Seine zweite Goldmedaille holte er bei der deutschen 4x100-m-Staffel. Kurz darauf beendet Hary seine sportliche Karriere. Offizieller Grund: Ein Knieverletzung durch einen Autounfall. Hary sollte damit der letzte Europäer werden, der den 100-Meter-Weltrekord hält.         W 

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1945

Pedro Warnke- Grafikdesigner. Angestellt bei der Deutschen Bundespost in Frankfurt am Main, kreiert er unter anderem für das Unternehmen das „Posthörnchen“ und gründet 1973 in Groß-Gerau mit seiner Frau und etlichen Freunden die "Initiative GG e.V.", - die IGG, eine Art Kunstverein. Seit 1974 organisiert Pedro Warnke mit den Akteuren der Initiative über 80 Ausstellungen sowie Aktionen und Performances in Deutschland, Polen, Belgien und Frankreich. Nach einer von ihm 1990 entwickelten Konzeption von "GG perspektiv" betreut er auch diesen Förderpreis der Kreisstadt Groß-Gerau für junge Künstler, der an Studierende deutscher Kunsthochschulen vergeben wurde.         W    

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1947

André Heller - österreichischer Aktionskünstler. Er war einer der Gründer des ersten deutschsprachigen Popsenders "Ö 3". 1976 begann er seine "Trilogie der Wunder" mit der Gründung des "Zirkus Roncalli".Diese Reihe setzte Heller später durch die Show "Flic Flac" und dem "Theater des Feuers" fort. Später reiste er nach China und engagierte 60 Artisten für die Show "Begnadete Körper", mit denen er eine erfolgreiche Welttournee absolvierte.         W    Bild: Artevent  

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1948

Andrew Lloyd Webber - britischer Komponist und Produzent. Lloyd Webber gilt als erfolgreichster Musicalkomponist der Gegenwart. Sein erstes Musical brachte er bereits im Alter von zwanzig Jahren auf die Bühne. Mit den beiden von ihm geschriebenen Werken "Jesus Christ Superstar" und "Evita" hatte der in London geborene Künstler erste Erfolge. Seinen internationalen Status als ungekrönter König des Musicals festigte er in den Achtziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts mit "Cats" , "Starlight Express" und "Das Phantom der Oper". Inzwischen avancierten viele Lloyd Webber-Stücke zu Klassikern des Genres. So ist "Cats", dass am längsten gespielte Musical aller Zeiten.         W     Bild: premier.gov.ru

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1950

Hugo Egon Balder - deutscher Fernsehmoderator, Fernsehproduzent, Musiker, Musikproduzent, Schauspieler und Kabarettist. Bekannt ist er vor allem als Moderator der Sendungen "Alles nichts oder?!", "Tutti Frutti" sowie der Quizsendung "Genial daneben". Seit 2010 ist er Teilhaber einer Kneipe in Hamburg. Balder gehörte 1973 dem Ensemble des Berliner Schillertheaters an. In der ZDF-Sendereihe Vorsicht, Musik, Nachfolger der von Ilja Richter moderierten Musiksendung Disco, war er in den Jahren 1982, mit dem Titel "Schwarzfahren" und 1983 an der Seite von Frank Zander als Stimme der Handpuppe Herr Feldmann zu hören. Seine frühe Popularität gründet sich jedoch vorrangig auf die beiden Unterhaltungsshows "Alles nichts oder?! "(gemeinsam mit Hella von Sinnen) und später "Tutti Frutti", die er zwischen 1990 und 1993 bei RTL moderierte.         W    

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1961

Hubert Kah eigentlich Hubert Kemmler - deutscher Musiker, Komponist, Liedtexter und Produzent. Er hatte mit dem Trio Hubert Kah (Hubert Kemmler: Gesang, Keyboards – Markus Löhr: Gitarren, Keyboards – Klaus Hirschburger: Bass, zeitweise mit verschiedenen Drummern, wie z.B. Reinhold Hirth) zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle 1982 kommerzielle Erfolge mit den Singles "Rosemarie", "Sternenhimmel" und "Einmal nur mit Erika", sowie mit den Alben "Meine Höhepunkte" und "Ich komme". Für Aufsehen sorgte der Sänger vor allem mit TV-Auftritten in Nachthemd oder Zwangsjacke. Vor seiner Musikerkarriere studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen. Ab 1984 kam es zur Zusammenarbeit des Trios mit dem Produzenten Michael Cretu. Nach einem deutschsprachigen Album (Goldene Zeiten) und den Hits "Engel 07" und "Wenn der Mond die Sonne berührt", folgten in englischer Sprache die Alben "Tensongs" und "Sound of My Heart", die teilweise auch international erfolgreich waren.         W    

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1976

Laura Jeanne Reese Witherspoon - amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Rollen in "Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein", "Election", "Eiskalte Engel", "Natürlich blond" und "Walk the Line". Witherspoon lebte als Kleinkind vier Jahre in Deutschland, da ihr Vater John als Militärarzt bei der US Air Force in Wiesbaden stationiert war. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten wuchs sie in Nashville auf. Witherspoon ist eine direkte Nachfahrin des in Schottland geborenen und in die USA ausgewanderten John Witherspoon, der zu den Unterzeichnern der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gehörte. Im Alter von sieben Jahren wurde sie für Werbespots eines Blumenhändlers verpflichtet. Nach dem Abschluss der High-School, begann sie ein Studium der englischen Literatur an der Stanford University, brach dieses Studium jedoch zu Gunsten ihrer Schauspielkarriere ab. 1998 entdeckte Paul Newman Witherspoon für seinen Thriller "Im Zwielicht". Größere Bekanntheit erlangt sie 1998 neben Tobey Maguire in der Komödie "Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein", welche sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum ein Erfolg war. 2001 gelang ihr mit der Hauptrolle der Elle Woods in der Komödie "Natürlich blond" der endgültige Durchbruch.         W     Bild: Jenn Deering Davis

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1540

Nach über sechs Jahren Fehde gegen das Kurfürstentum Sachsen wegen eines gerichtlichen Fehlurteils wird der ehemalige Kaufmann Hans Kohlhase, der sich selbst verteidigte und auf der Rechtmäßigkeit seiner Taten bestand, in Berlin zum Tode verurteilt und am gleichen Tag durch Rädern hingerichtet. Kohlhase stammte aus einer weitverzweigten Handwerkerfamilie von Schmieden und Tuchmachern. Seit 1530 war er Bürger von Cölln. Er galt als rechtschaffener und ehrlicher sowie ausweislich der Cöllner Bürgerbücher durchaus wohlhabender Kaufmann. Am 1. Oktober 1532 brach er von Cölln nach Leipzig auf, um die dortige Herbstmesse zu besuchen. Er hielt sich im Gasthof Wellaune auf, als ihm auf Geheiß des Junkers Günther von Zaschwitz widerrechtlich zwei seiner Pferde genommen wurden, mit der Begründung, er habe sie gestohlen. Dadurch verpasste er große Teile der Messe, die für ihn somit zum Verlustgeschäft wurde. Um wenigstens einen Teil der Verluste abzudecken, versuchte er erfolglos, zunächst die Pferde zurückzuerhalten. Zurück in Cölln war Hans Kohlhases Existenzgrundlage gefährdet, da ihm der Kredit entzogen wurde. Zur Sicherung seines Lebensunterhalts musste Kohlhase seine Besitztümer verpfänden. Kohlhase sandte daraufhin nach damaligem Brauch dem Landvogt von Sachsen am 13. März 1534 einen Fehdebrief und erklärte darin, von nun „der Feind von Zaschwitz' und des ganzen Landes Sachsen zu sein“ und solange kämpfen zu wollen, bis er den geforderten Schadenersatz erhielte. Anfang Februar 1540 überfiel Kohlhase bei der später nach ihm benannten Siedlung Kohlhasenbrück (Berliner Ortsteil Wannsee am heutigen Teltowkanal) einen Silbertransport des Kurfürsten Joachims II. von Brandenburg, den er sich damit zu seinem erbitterten Feind machte. Er ließ Kohlhase und seine Mitstreiter als Räuber im ganzen Land verfolgen und verbot bei Todesstrafe, diesen Rächern der Armen zu helfen. Kohlhase weilte 1540 mit seinem Späher Nagelschmidt zu Besuch bei Verwandten in Berlin, als sie entdeckt und von Joachims Häschern ergriffen wurden. Im 19. Jahrhundert verarbeitete Heinrich von Kleist die Geschichte von Hans Kohlhase in der Novelle Michael Kohlhaas. Dabei blieb er in der Schilderung der Ereignisse jedoch nicht authentisch, da ihm die Untersuchungsakten von 1539 nicht vorlagen.        W 

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1673

In England wurde eine "Testakte" verabschiedet, deren Ziel es war, Katholiken von öffentlichen Ämtern fern zu halten. Das Gesetz schrieb für jeden staatlichen Beamten – zusätzlich zum Suprematseid (der die oberste Kirchengewalt der Krone betraf) – zwingend noch einen weiteren Eid vor, der auch schriftlich unterzeichnet werden musste. Mit diesem Testeid erklärte der Proband, nicht an die Transsubstantiation zu glauben, also an die katholische Lehre der Umwandlung von Brot und Wein in den wahrhaftigen Leib und in das Blut Christi. Die Testakte schloss somit bekennende Katholiken und Dissenter nicht nur von allen Staatsämtern, sondern auch von einer Mitgliedschaft im Parlament aus. Mit dem Gesetz reagierte das Parlament auf die Konversion Jakobs, des Herzog von York zum Katholizismus. Es befürchtete, dass der Bruder und voraussichtliche Nachfolger des kinderlosen Königs die Rekatholisierung Englands in Angriff nehmen würde. Nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1685 berief Jakob II. tatsächlich Katholiken in hohe Ämter. Dies trug entscheidend zum Widerstand gegen den neuen König bei, der 1688 in der Glorious Revolution gestürzt wurde. Erst die Parlamentsakte vom 13. April 1829 hob Testakte und Testeid auf und sorgte für die Emanzipation der Katholiken. Doch waren noch bis 1871 an Universitäten Englands ähnliche Bestimmungen in Kraft, und bis ins 20. Jahrhundert waren die Ämter des Lord Chancellor und des Lord Lieutenant of Ireland Katholiken verschlossen.         W

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1792

Der Geistliche Techniker Caude Chappe, entwickelt 1791 gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Abraham und Ignace eine von ihm als Tachygraf (Schnellschreiber) bezeichnete Vorrichtung, den Flügeltelegarfen. Am 22.3.1792 macht er der französischen Nationalversamlung den Vorschlag, eine Reihe von optischen Telegrafen zu errichten. Der Flügeltelegraph funktioniert nach einem optischen System mit dem insgesamt 196 Zeichen übermittelt werden konnten. Die erste Linie wird August 1793 zwischen Paris und Lille errichtet. Der Chappe'sche Telegraf bestand aus einem fünf Meter hohen Holzgerüst, an dessen oberem Ende ein 4,62 m langer und 0,35 m breiter Balken (Regulator) um seinen Mittelpunkt schwenkbar befestigt war. An jedem Balkenende war ein 2 m langer und ebenfalls schwenkbarer Arm (Indikator) mit einem Gegengewicht zur Erleichterung des Einstellens der Zeichenstellungen angebracht. Über Rollen und Seile ließen sich drei bewegliche Arme so verstellen, dass man 196 verschiedene Zeichen mit Wort- und Satzbedeutung bilden konnte. Die Schwenkarmvorrichtungen wurden auf hohen Gebäuden errichtet. Ihr Abstand voneinander betrug 11 km. Zur Ausstattung jeder Station gehörten Fernrohre, um die eingestellten Zeichen der Nachbarstationen in beiden Richtungen beobachten zu können. Ein Zeichen durchlief in einer Minute eine Strecke von 135 km. Mit Hilfe von Lampen, die man an den Flügelarmen befestigte, versuchte man auch nachts zu telegrafieren.Mit der Erfindung von Chappe wird die systematische Entwicklung der Telegrafie eingeläutet, die durch den elektromagnetischen Telegrafen Samuel Finley Morses und dem nach ihm benannten Code revolutioniert wurde.        
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    Bild Telegraf: Lokilech

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1848

Die Märzgefallenen des Barrikadenaufstands in Berlin werden auf den Stufen des Deutschen Domes am Gendarmenmarkt aufgebahrt. Die Opfer fielen im Kampf gegen die Truppen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Sie kämpften am 18. und 19. März 1848 für demokratische Rechte wie Rede- und Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit und Wahlrecht. Die Mehrheit der Opfer waren Handwerker, darunter 13 Lehrlinge, 115 Gesellen und 29 Meister. 52 der Opfer waren Arbeitsleute (das heißt Arbeiter), 34 Dienstboten, 15 Opfer waren von gebildetem Stand. 4 der Opfer waren adlig. Unter den Opfern gab es 11 Frauen, 4 Kinder und 6 Jugendliche unter 18 Jahren. Das jüngste Opfer war nach dieser Zusammenstellung ein 12-jähriger Junge, das älteste ein 74-jähriger Tafeldecker, jedoch waren die meisten Opfer zwischen 22 und 26 Jahren. Die öffentliche Trauerfeier für 183 Revolutionäre fand am 22. März unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Gendarmenmarkt statt. Adolph Menzel hat sie in seinem Gemälde Aufbahrung der Märzgefallenen festgehalten. Der Trauerzug pausierte danach auf dem Schlossplatz, wo das Königspaar den Toten die letzte Ehre erweisen musste. Auf einen Ruf hin nahm der König sogar seine Mütze ab. Anschließend wurden die Gefallenen auf dem speziell dafür angelegten Friedhof der Märzgefallenen beerdigt. Der Friedhof befand sich damals vor den Stadtmauern, heute ist er ein Teil des Volksparks Friedrichshain. Weitere Opfer, die später ihren Verletzungen erlagen, wurden in den nächsten Wochen beigesetzt, insgesamt liegen 254 Märzgefallene auf dem Friedhof.         W 

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1915

Deutsche Zeppeline bombardieren die französische Hauptstadt. Im Schutze der Dunkelheit testet die deutsche Besatzung den militärischen Nutzen der lautlosen Luftschiffe. Um ihre Ziele zu identifizieren, lassen die Soldaten Leuchtkörper an Ballons herab. Zu den getroffenen Objekten gehören vor allem Bahnhöfe und Industrieanlagen.

 

1935

In Deutschland werden erstmals regelmäßige Fernsehsendungen ausgestrahlt. Reichssendeleiter Eugen Hadamovsky eröffnet die Ausstrahlung des Senders "Paul Nipkow". Der Sender bestand von 1934 bis 1944 und war nach Paul Nipkow, dem Erfinder der Nipkow-Scheibe benannt. Dreimal in der Woche wurden je anderthalb Stunden Programm mit Filmen und Wochenschau-Ausschnitten gesendet. Sie waren in 200 öffentlichen Fernsehstuben in verschiedenen Teilen von Berlin zu sehen. Eugen Hadamovsky eröffnete den Betrieb des Senders mit den Worten: „… in dieser Stunde wird der Rundfunk berufen, die größte und heiligste Mission zu erfüllen: nun das Bild des Führers unverlöschlich in alle deutsche Herzen zu pflanzen …“      
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   Bild: Eckhard Etzold.

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1947

Der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman ordnet die Überprüfung von Regierungsbediensteten an. Ziel von Trumans "Loyalty Order" ist es, die Verfassungstreue und politische Gesinnung der Beamten und Staatsangestellten zu überprüfen. Der Erlass richtet sich gegen Kommunisten und deren angebliche Unterwanderung der staatlichen Ordnung.

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1974

Beschloss der Deutsche Bundestag, das Erreichen der Volljährigkeit auf 18 Jahre herabzusetzen. Mit diesem Alter erwerben Deutsche seitdem unter anderem das aktive Wahlrecht und das Recht, ohne Zustimmung der Eltern zu heiraten, und die volle Geschäftsfähigkeit. Die Volljährigkeit, selten auch als Großjährigkeit oder Majorennität bezeichnet, ist das Lebensalter, ab dem eine Person juristisch als erwachsen gilt. Strafrechtlich wird eine Person zwischen dem 18. und dem 21. Geburtstag als Heranwachsender angesehen, auf die ausnahmsweise das Jugendstrafrecht oder das allgemeine Strafrecht angewendet werden kann.       W 

 

Auf der Ostsee-Schutzkonferenz verabschiedeten die Anrainerstaaten die "Konvention zum Schutz der maritimen Umwelt des Ostseegebietes". Darin verpflichten sich die Mitglieder, die Einleitung gefährlicher Stoffe in das Gewässer zu vermindern oder zu stoppen. Die Einhaltung der Maßnahmen und die Weiterentwicklung des Abkommens erfolgte durch eine Kommission, die nach der Ratifizierung der Konvention durch Deutschland 1980 gegründet wurde. 1988 beschlossen die Anrainerstaaten eine Ergänzung der Konvention. Demnach sollte die Halbierung des Schadstoffeinflusses bis 1995. Die Kommission zum Schutz der Ostsee stuft derzeit mehr als 80 Prozent des Gebietes als gefährdet ein.

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1994

Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste", nach dem gleichnamigen Roman (im Original Schindler’s Ark) von Thomas Keneally, wurde mit sieben Oscars prämiert. Das 195-minütige, größtenteils in Schwarz/Weiß gedrehte Werk, porträtiert den Geschäftsmann Oscar Schindler. Thomas Keneally beschreibt in seinem Buch "Schindlers Liste", wie Oskar Schindler (1908–1974), ein deutschmährischer Industrieller, im Zweiten Weltkrieg etwa 1200 Juden aus den besetzten Ländern Polen und Tschechoslowakei in seinen Rüstungsbetrieben beschäftigte und damit vor dem Tod im Vernichtungslager Auschwitz rettete. Sie wurden auf mehreren Listen erfasst, die er den Nationalsozialisten vorlegte, wodurch die darauf genannten Juden unter seinen Schutz gestellt waren. Die berühmte Liste wird heute beim Internationalen Suchdienst aufbewahrt. Steven Spielberg verfilmte 1993 das Buch von Keneally und konzentrierte sich dabei auf die Phase, während der Oskar Schindler begann, Juden in seinem Rüstungsbetrieb einzusetzen, mit der unmenschlichen Behandlung der Juden konfrontiert wurde und die Idee mit der Liste bekam, bis zur Flucht der auf der Liste verzeichneten Juden. Die Filmaufnahmen wurden zu einem großen Teil an den Originalschauplätzen im Krakauer Stadtteil Kazimierz gedreht. Andere Dreharbeiten fanden in Skarżysko-Kamienna statt.       W   

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1995

Der sowjetische Kosmonaut Waleri Wladimirowitsch Poljakow kehrt nach dem mit 417 Tagen bisher am längsten dauernden Aufenthalt in einem Raumschiff zur Erde zurück. Poljakow wurde am 22. März 1972 zum Kosmonauten mit der Medizinergruppe 3 ausgewählt. Er nahm an den beiden Langzeitmissionen Mir LD-2 und Mir LD-4 teil und verbrachte dabei insgesamt 678 Tage, 16 Stunden und 32 Minuten im All. Im Gegensatz zu anderen Langzeit-Raumfahrern hat er keinen einzigen Weltraumausstieg durchgeführt. Im April 1995 wurde Poljakow durch einen Erlass des damaligen russischen Präsidenten, Boris Jelzin, die Auszeichnung Held der Russischen Föderation verliehen. Am 1. Juni 1995 schied er aus dem Kosmonautenprogramm aus.       W    Bild: NASA

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