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Chronologische Weltgeschichte - Die Jahre 1991 - 2000

2011 - 20152016 - 2020

1991

17. Janaur - Mit "Operation Wüstensturm" beginnt der Golfkrieg - Nachdem am 2. August 1990 irakische Truppen in das Nachbarland Kuwait einmarschierten und es zur 19. Provinz des Irak erklärten, stellen die Vereinten Nationen Staatschef Saddam Hussein ein Ultimatum zur Räumung des besetzten Emirats, das am 15. Januar 1991 ablief. Mit der "Operation Wüstensturm" begann zwei Tage später der Golfkrieg, in dem 680.000 Soldaten aus 28 alliierten Staaten gegen Husseins Truppen kämpften. Der Irak reagierte mit der Beschießung Israels und Saudi-Arabiens durch Scud-Raketen und zerstörte fast vollständig die kuwaitischen Ölquellen. Mit der Befreiung Kuwaits in einer 100stündigen Bodenoffensive war der Golfkrieg am 28. Februar zu Ende. Hussein kapitulierte.         W 

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17. Januar - Truppen aus 31 Staaten beginnen "Operation Desert Storm" die ihren seit Monaten angedrohten Angriff auf den Irak, um ihn zum Rückzug aus Kuwait zu zwingen. Irakisches Militär hatte das Scheichtum am 2. August 1990 besetzt. Intensive Vermittlungsbemühungen fruchteten nicht und so begann "Operation Desert Storm". Der Irak zog sich zurück und am 28. Februar wurden die Kämpfe beendet.

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27. Januar - Sechs Jahre nach seinem legendären ersten Sieg in Wimbledon 1985 erreichte Boris Becker durch den Sieg im Finale der Australian Open gegen Ivan Lendl als erster deutscher die Spitze der Weltrangliste. Er löste damit Stefan Edberg ab. Becker Weltranglistenführung dauerte jedoch nur 20 Tage. Dann war der Schwede wieder die Nummer eins. Boris Becker gelang der Sprung an die Spitze erneut im Juli 1991. Er beendete 1999 seine sportliche Karriere.         W     Bild: Manfred Werner - Tsui

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1. Februar - Vor dem Parlament kündigte der südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk an, innerhalb von fünf Monaten die wichtigsten Gesetze zur Rassentrennung aufzuheben. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren in dem afrikanischen Land systematisch immer weitere Gesetze eingeführt worden, um die schwarze Bevölkerungsmehrheit von der politischen und wirtschaftlichen Macht fernzuhalten. Ab 1986 verhängten viele westliche Staaten, darunter die USA, Sanktionen gegen Südafrika, um eine Aufhebung der Rassentrennung zu erreichen. Die Freilassung von Nelson Mandela 1990 nach mehr als zwanzig Jahren Haft und die Beendigung des bewaffneten Kampfes durch den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) läuteten das Ende der Apartheid ein.

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9. Februar - Nach hundertjähriger Abwesenheit trat die Cholera - "Gallenbrechdurchfall" - wieder in Lateinamerika auf. Nachdem sich die Epidemie in Peru in Windeseile ausbreitete, entschloß sich die Regierung, am 9.2.1991 den nationalen Notstand im Land auszurufen. Die Krankheit ruft schwere Durchfälle und Erbrechen hervor und wird vor allem durch verseuchtes Trinkwasser übertragen. Die Häufigkeit der Anfälle führt zu einer Austrocknung des Körpers und bei Nichtbehandlung zum Tode. Eine Impfung gegen die Seuche ist nur bedingt zu empfehlen. Sauberes Trinkwasser, reines Essen sowie ausreichende Hygenie sind der wichtigste Schutz gegen die Krankheit.         W    

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28. Februar - Ordnete US-Präsident George Bush an, die "Operation Wüstensturm" alliierter Streitkräfte gegen den Irak zu beenden. Wenige Stunden zuvor hatte der Irak alle zwölf UN-Resolutionen anerkannt. Der Zweite Golfkrieg gegen den Irak hatte 6 Wochen vorher begonnen. Dabei hatte die irakische Armee unter Saddam Hussein Kuweit besetzt. Eine Streitmacht, der Ägypten, Frankreich, Großbritannien, Kuweit, Saudi-Arabien, Syrien und die USA angehörten, zermürbte die irakischen Truppen. Der Waffenstillstand trat am 12. April in Kraft.

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28. Februar - Der Fernsehsender Premiere beginnt als erstes deutsches Bezahlfernsehen mit der Sendungsausstrahlung. Premiere wurde 1990 auf Basis des Deutschland-Geschäfts des Schweizer Bezahlfernsehsenders Teleclub gebildet. Aufgrund roter Zahlen fusionierte das Unternehmen unter dem Dach der Kirch-Gruppe mit dem Konkurrenten DF1 zu Premiere World. 2002 führten die hohen Verluste von Premiere World maßgeblich zur Insolvenz der Kirch-Gruppe, eine Pleite von Premiere selbst konnte nur knapp abgewendet werden. Das Unternehmen benannte sich in Premiere zurück und ging 2005 an die Börse. Das Jahr des Börsengangs war bisher auch das einzige, in dem der Sender keine Verluste geschrieben hat (Stand: 2010). Im Laufe der Zeit hat sich Premiere immer mehr von einem Programmveranstalter zu einem Plattformbetreiber gewandelt, jedoch werden bis heute einige der angebotenen Programme selbst produziert.       W 

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3. März - In Los Angeles kommt es bei der Festnahme des Farbigen Rodney King zu Übergriffen der Polizei, die von einem Passanten gefilmt werden. King geriet aufgrund einer Geschwindigkeitsüber-schreitung in eine Verfolgungsjagd mit der kalifornischen Polizei und wurde schließlich gestoppt. King war alkoholisiert und hatte versucht zu flüchten, weil er nach eigener Aussage befürchtete, wegen Alkohol am Steuer gegen Bewährungsauflagen zu verstoßen, die ihm wegen eines früheren Raubdelikts auferlegt waren. Bei der Verhaftung, gegen die King Widerstand leistete und die von einem Anwohner zufällig gefilmt wurde, gingen die Beamten derart brutal gegen den Afroamerikaner vor, dass die vier nicht-schwarzen Polizisten (drei weiße und ein Latino) dafür vor Gericht gestellt wurden. Durch die Amateuraufnahmen konnte rekonstruiert werden, dass sie ihn mit mehr als 50 Stockschlägen und sechs Tritten traktierten. Sie machten selbst dann weiter, als King längst überwältigt war. Das folgende Strafverfahren gegen die beschuldigten Polizeibeamten endete am 29. April 1992 mit Freispruch der Polizisten. Das Urteil löste die Unruhen in Los Angeles 1992 aus, bei denen Sachschäden von mehr als einer Milliarde US-Dollar entstanden. Es starben 53 Menschen und mindestens 2.000 weitere Personen wurden verletzt. Auf Ersuchen des damaligen kalifornischen Gouverneurs Pete Wilson setzte Präsident George H. W. Bush auch die Streitkräfte zur Beendigung der Massenunruhen ein. In einem zweiten Verfahren wurden zwei der vier vorher freigesprochenen Beamten schuldig gesprochen und zu je 30 Monaten Haft verurteilt. 1994 erstritt King in einem Zivilprozess von der Stadt Los Angeles 3,8 Millionen US-Dollar Schadenersatz.         W   

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31. März - Die Staatschefs der sechs verbliebenen Mitglieder des Warschauer Pakts unterzeichneten ein Protokoll, mit dem die militärische Auslösung dieses Bündnisses beschlossen wurde, das 30 Jahre zuvor als Gegenspieler der NATO angetreten war. Die in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn stationierten sowjetischen Truppen wurden abgezogen; in Deutschland blieb auf ehemaligem DDR-Gebiet dagegen bis Ende Oktober 1994 die sowjetische (ab 22. Dezember 1991 russische) Westgruppe der Truppen (WGT, vormals GSSD) stationiert. Mit der Auflösung des Warschauer Paktes ging auch offiziell die Ost-West-Konfrontation zu Ende.         W    

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2. April - Mit einer phreatomagmatischen Explosion beginnt der Ausbruch des Vulkans Pinatubo auf der philippinischen Insel Luzon. Der heute 1486 Meter hohe Berg (vor dem Ausbruch von 1991 1745 m hoch) liegt 93 km nordwestlich von Manila und 26 km westlich von Angeles City. Am 3. Juni kam es zur ersten Magmaeruption und am 7. Juni kam es zu einer weiteren Magmaeruption in Form eines Lavadoms am Gipfel des Vulkans. Der Lavadom wuchs in den nächsten fünf Tagen wesentlich. Er erreichte einen Durchmesser von 200 m und eine Höhe von 40 m. Am 15. Juni konnte man den Anfang der großen Eruption sehen. Große Erdbeben begannen um 13:42 Uhr. Sie störten die Seismographen der Clark Air Base, so dass diese um 14:30 Uhr stillgelegt werden mussten. Auch eine große Variation des atmosphärischen Drucks wurde wahrgenommen. Am gleichen Tag zog der Taifun Yunya ungefähr 75 km nördlich des Vulkans über die Insel. Dadurch wurde eine direkte Beobachtung der Eruption unmöglich. Durch Messungen konnte jedoch gezeigt werden, dass Asche während der gewaltigsten, dreistündigen Phase bis zu 34 km in die Höhe geschleudert wurde. Pyroklastische Ströme flossen bis in eine Entfernung von 16 km vom Gipfel. Die Ausbrüche dauern bis zum August an und zerstören ein Gesamtgebiet von 150 km². Globale Auswirkungen waren eine Sonnenlichtreduktion und ein Temperaturabfall von 0,4 Grad weltweit. Mindestens 875 Menschen kamen ums Leben.       W   

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Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärt das geltende Namensrecht, nach dem die Frau bei der Heirat den Nachnamen des Mannes annehmen muss, wenn sich beide nicht auf einen Namen einigen, für verfassungswidrig.         W    

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21. März - Die Bundesregierung entscheidet sich gegen die Inbetriebnahme des Schnellen Brüters in Kalkar. Der Kernreaktor, der schwer spaltbares Uran 238 in das waffenfähige, hochgiftige und radioaktive Plutonium 239 umwandelt, wird nach einer Bauzeit von 18 Jahren und Baukosten von mehr als 7 Milliarden Mark stillgelegt. Ausschlaggebend für den Beschluss der Bundesregierung sind Sicherheitsbedenken und die jahrelangen Proteste der Bevölkerung gegen das Projekt.

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30. April - In Zwickau wird der letzte von insgesamt drei Millionen PKW der Marke "Trabant" hergestellt. Der "Trabi", wie er im Volksmund heißt, war 34 Jahre lang produziert worden und galt als Inbegriff des DDR-Autos. Nach der Wiedervereinigung konnte er gegen Autos aus westlicher Produktion nicht mehr konkurrieren. Der Trabant zählte bei seiner Premiere zu den ersten vollwertigen Kleinwagen-Baumustern, das neben Frontantrieb Platz für vier Erwachsene und Gepäck bot. Er galt als sparsam, erschwinglich und robust. Viele Fahrzeuge wurden in die ČSSR, nach Polen und Ungarn exportiert. Der Zweitaktmotor galt jedoch spätestens ab Mitte der 1960er-Jahre als nicht mehr zeitgemäß. Da die konsequente Weiterentwicklung des Trabant politisch verwehrt wurde, veraltete die Konstruktion zusehends. In den 1980er-Jahren war er aufgrund seiner unzeitgemäßen Karosserie und des Zweitaktmotors selbst in den sozialistischen Bruderländern fast unverkäuflich geworden. In der DDR bestand mangels Alternativen bis zur Wende eine unverändert große Nachfrage.       W   Bild: burts

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30. April -Wird auf der Konferenz über die friedliche Nutzung der Antarktis ein Bergbauverbot, das vorerst für 50 Jahre gültig ist, beschlossen. Dieses Abkommen, das das empfindliche Ökosystem am Südpol schützen soll, könnte 2041 aufgehoben werden, nämlich dann, wenn 75% der 26 stimmberechtigten Staaten für einen Rohstoffabbau plädieren.

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21. Mai - Als erstes Bundesland führte Hamburg eine behördliche Genehmigung für die Züchtung und Haltung besonders aggressiver Hunderassen, wie zum Beispiel (Pit -)Bullterrier, ein. Der Besitz der umstrittenen Tiere wurde Vorbestraften, Drogensüchtigen und Zuhältern verboten. Nach verschiedenen Vorfällen mit Kampfhunden erfuhr die Regelung der Hundehaltung 2000 eine erhebliche Verschärfung. Damals war in Hamburg ein sechsjähriger Junge von einem Kampfhund angefallen und zu Tode gebissen worden. Daraufhin wurde in vielen Bundesländern z.B. eine Maulkorbpflicht für bestimmte Hunderassen eingeführt. Dagegen regte sich vehementer Protest unter den Hundehaltern.

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2. Juni - Der InterCityExpress "Münchner Kindl" startet in Hamburg-Altona und erreicht nach 7:15 München. Der Hochgeschwindigkeitszug mit einer Spitzengeschwindigkeit von 280 km/h soll die Passagierzahlen der Deutschen Bundesbahn um 30% steigern. Die Züge wurden zunächst nur mit 250 km/h gefahren, erst mit der Eröffnung der Strecke Hamburg-Basel wurde die Höchstgeschwindigkeit ausgenutzt. Offiziell eröffnet wurde der Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland am 29. Mai 1991 in Kassel. Fünf Züge aus Hamburg, Stuttgart, München, Wiesbaden und Bonn fuhren in einer Sternfahrt zum neuerbauten Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Das Startsignal für den ICE-Verkehr gab der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker.       W     Bild: S. Terfloth (Sese Ingolstadt at de.wikipedia)

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12. Juli - Der Bundesnachrichtendienst (BND) beschuldigt den ehemaligen Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski, des Verstosses gegen das Militärgesetz Nr. 53. Der frühere Leiter des Bereichs "Kommerzielle Koordinierung" in der DDR wurde angeklagt in einem jährlichen Umfang von 20 Millionen DM mit Waffen gehandelt zu haben. Bei dem im September 1995 begonnenen Prozess wurde Schalck-Golodkowski im Januar 1996 zu einer einjährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Am 9. Juli 1997 wurde das Urteil vom Bundesgerichtshof bestätigt. Zu einer weiteren Bestätigung der Strafe kam es am 25.3.1999, nachdem Schalck-Golodkowski in Karlsruhe mit einer Verfassungsbeschwerde gescheitert war.         
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    Bild: Bundesarchiv, Bild 183-1988-0317-312 / Brüggmann, Eva / CC-BY-SA

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31. Juli - US-Präsident George Bush und sein sowjetischer Amtskollege Michail Gorbatschow unterzeichnen den START-Vertrag zur Reduzierung strategischer Atomwaffen, über den beide Staaten zehn Jahre lang verhandelt hatten. Das Abkommen sah eine Verminderung auf 1.600 Trägersysteme mit maximal 6.000 anrechenbaren Nukleargefechtsköpfen vor, zudem die Halbierung der schweren sowjetischen Interkontinentalraketen (ICBM) SS-18 Satan und eine Obergrenze von 4.900 Atomsprengköpfen auf ICBM und SLBM für beide Seiten. Weitere Vereinbarungen betrafen Verifikationsmaßnahmen z. B. Vor-Ort-Inspektionen und ein Verbot, bei Testflügen von Raketen die übermittelten Telemetriedaten zu verschlüsseln. Erst nach dem Ende der Sowjetunion ist START I am 5. Dezember 1994 in Kraft getreten und durch ein Zusatzprotokoll gilt das Reglement des Vertrags für die USA, Russland, Weißrussland, Kasachstan und die Ukraine. Die letzteren drei Staaten haben seitdem ihre Atomwaffen vollständig abgerüstet.       W   

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Der Deutsche Bundestag beschließt nach langer kontroverser Debatte die Verlegung des Regierungssitzes von Bonn nach Berlin. 1994 wurde das Berlin/Bonn-Gesetz beschlossen. Ursprünglich sollten die Bundesministerien bereits 1995 nach Berlin umziehen, dieser Zeitplan konnte aber nicht eingehalten werden. Stattdessen erging ein Kabinettsbeschluss, in dem festgelegt wurde, dass der Umzug bis 2000 abgeschlossen sein sollte und ein Budget von 20 Milliarden DM (10,2 Milliarden EUR) nicht überschritten werden dürfe.

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19. August - Konservative kommunistische Spitzenfunktionäre ließen über "Radio Moskau" verbreiten, dass Michail Gorbatschow aufgrund seiner "angegriffenen Gesundheit" seine Ämter niedergelegt habe. Während Gorbatschow in seinem Sommerhaus festgehalten wurde, bildeten die reformfeindlichen Putschisten ein "Notstandskomitee". Es beauftragte KGB-Soldaten mit der Verhaftung Boris Jelzins und der Erstürmung des Parlaments in Moskau. Als Panzer durch die Straßen rollten, bildete eine protestierende Menschenmenge einen Ring um das Parlamentsgebäude. In vorderster Front stand Jelzin, der den Putsch verurteilte und zum Generalstreik aufrief. Die Armee verweigerte die Befehle des "Notstandskomitees" und der Staatsstreich brach bereits nach drei Tagen in sich zusammen. Gorbatschow kehrte - wenn auch nur noch für kurze Zeit - in den Kreml zurück.

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19.- 21. August - Der Putsch einiger Hardliner gegen den Sowjet Führer Michail Gorbatschow endet mit der Festnahme von sieben der Verschwörer. 3 Tage zuvor verkündete die Gruppe über "Radio Moskau", dass Gorbatschow erkrankt sei und daher von seinen politischen Ämtern befreit worden war. Gorbatschow selbst war zu Beginn des Putschversuches im Urlaub auf der Halbinsel Krim. Dort wurde er am Nachmittag des 18. August bis zum 21. August festgesetzt und isoliert, nachdem er seine Zustimmung zur Verhängung des Notstandes und die Übertragung seiner Vollmachten an den Vizepräsidenten verweigerte. Die reformfeindlichen Putschisten gründeten ein "Notstandskomitee". Es beauftragte KGB-Soldaten mit der Verhaftung Boris Jelzins und der Erstürmung des Parlaments in Moskau. Der Putsch war nicht erfolgreich, da es an Loyalität der Streitkräfte gegenüber den Putschisten fehlte. Somit konnte der Widerstand gegen den Putschversuch, der hauptsächlich vom Präsidenten Russlands Boris Jelzin aus dem Regierungsgebäude geführt wurde, nicht niedergeschlagen werden. Ein geplanter Angriff auf das Regierungsgebäude durch ALFA, die militärische Spezialeinheit des KGB, scheiterte, als die Mitglieder der Spezialeinheit einstimmig den Befehl verweigerten. Eine zur Regierungsseite übergelaufene Panzerschwadron umstellte das Regierungsgebäude, die Waffen nach außen gerichtet. Nach der Festnahme der gescheiterten Verschwörer kehrt Gorbatschow noch am selben Tag aus seinem Ferienhaus zurück. Die Führer des Putschversuches waren Mitglieder einer konservativen Junta des reaktionären Flügels der KPdSU, in deren Augen die wirtschaftliche Umgestaltung zu weit ging und eine rechte Abweichung vom Kommunismus seine Abschaffung bedeute. Weiterhin fürchteten sie, dass der von Gorbatschow neu ausgehandelte Unionsvertrag den Republiken zu viel Macht gebe. Obgleich der Putschversuch in nur drei Tagen scheiterte und Gorbatschow wieder eingesetzt wurde, machte das Ereignis Gorbatschows Hoffnungen hinsichtlich des Fortbestehens einer, wenn auch dezentralisierten, Staatenunion zunichte und beschleunigte den Zerfall der Sowjetunion.     W   

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30. August - Der US-Amerikaner Mike Powell stellt bei den Weltmeisterschaften in Tokio einen Jahrhundertrekord im Weitspringen auf. Mit 8,95 Meter überbietet er den bisherigen Rekord seines Landsmannes Bob Beamon um 5 cm, den dieser 1968 aufgestellt hatte. Powell gewann vor Carl Lewis die Goldmedaille, der mit 8,91 Meter ebenfalls das Ergebnis von Beamon übertroffen hatte. Bob Beamon war bereits mit seinem "Sprung in das nächste Jahrhundert" in die Geschichte des Sports eingegangen. Um exakt 55 cm hatte er den Weltrekord von Ralph Boston überboten.

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5. September - In Moskau beschloss der Volksdeputiertenkongress die Bildung einer Übergangsregierung. Die Präsidenten der einzelnen Republiken sollten unter dem Vorsitz Michail Gorbatschows den Staatsrat stellen. Damit war offziell das Ende der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) eingeleitet. Dem Beschluss war im August der Putschversuch orthodox-kommunistischer Funktionäre vorausgegangen, in dessen Verlauf Präsident Gorbatschow unter Hausarrest gestellt wurde. Reformpolitiker unter der Führung Boris Jelzins verhinderten den Staatsstreich. Im Dezember wurde die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gegründet, und Gorbatschow trat am 25. Dezember 1991 als Staatspräsident zurück. Am folgenden Tag beschloss das Parlament offiziell die Auflösung der Sowjetunion.         W    

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6. September - Leningrad nimmt seinen historischen Namen Sankt Petersburg wieder an. Anders als oft angenommen, hat Peter der Große die Stadt nicht nach sich selbst benannt, sondern nach seinem Schutzheiligen, dem Apostel Simon Petrus. Die Festung hieß kurzzeitig Sankt-Pieterburch, dann, wie auch die etwas später entstehende Stadt, Sankt Petersburg. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde am 18. August 1914 der deutsche Name zu Petrograd – wörtlich „Peterstadt“ – russifiziert. Nach Lenins Tod 1924 wurde die Stadt am 26. Januar 1924 in Leningrad umbenannt. Dies geschah auf Antrag der damaligen Petrograder Parteiführung und nach deren Angaben auf Wunsch der Arbeiter, die Lenins Tod betrauerten. Der erneute Namenswechsel der Stadt wurde vom Zentralkomitee der KPdSU damit begründet, dass in ihr die von Lenin geführte Oktoberrevolution begonnen hatte. Auf der Ebene der Symbolpolitik gab es aber tiefere Gründe: Sankt Petersburg hatte für das zaristische Russland gestanden und war die Vorzeigestadt des Zarenreichs gewesen. Schon damals war Sankt Petersburg die zweitgrößte Stadt des Landes; das bedeutete großes Prestige für den neuen Namensgeber. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion führte eine Volksabstimmung 1991 zu einer knappen Mehrheit zugunsten der Rückbenennung in Sankt Petersburg. Der Erlass vom 6. September 1991 vollzog diesen Wählerwillen. Gleichzeitig wurden auch viele Straßen, Brücken, Metro-Stationen und Parks wieder rückbenannt.         W     Bild: Alex Florstein

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16. September - Die Schweiz schafft die Todesstrafe im Militärstrafrecht ab. Die letzte zivile Hinrichtung in der Schweiz war an dem dreifachen Mörder Hans Vollenweider im Kanton Obwalden vollzogen worden.Er wurde 1939 festgenommen und nachzahlreichen Gerichtsverhandlungen zum Tode verurteilt. Am 18.Oktober 1940wurde er in Sarnen durch eine Guillotine hingerichtet. Nicht einmal zwei Jahre später wurde am 1.Januar 1942 die Todesstrafe gänzlich für zivile Straftaten abgeschafft. Liberale Kantone, die die Todesstrafe bereits abgeschafft hatten, konnten einen Verfassungsartikel, der die Todesstrafe in der ganzen Schweiz verbot, durchsetzen. Es sollte aber noch weitere 50 Jahre dauern, bis die Todesstrafe auch im Militärstrafrecht abgeschafft wurde.          W   

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17. September - Linus Torvalds veröffentlicht die erste Version von Linux (Version 0.01) auf einem öffentlichen FTP-Server und schafft damit die Grundlage zur weltweiten Entwicklung dieses neuen Open-Source-Betriebssystems. Linus Torvalds kündigte im Juni 1996 ein Logo für Linux an: Den Pinguin. Entscheidend bei der Auswahl war 1993 ein Aquariumsbesuch in Canberra während einer Auslandsreise nach Australien. Der ursprüngliche Entwurf für Tux erfolgte dann ebenfalls 1996 durch Larry Ewing mit GIMP, einem freien Bildbearbeitungspaket das von Ewing entwickelt wurde. Heute assoziieren Menschen, die sich mit IT beschäftigen, den Pinguin mit dem freien Betriebssystem Linux. Ein oft gehörter Spruch lautet: „Da Pinguine nicht fliegen können, können sie auch nicht abstürzen“. Tux steht also auch für Stabilität.       W 

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17. September - Neonazis überfallen in Hoyerswerda vietnamesische Strassenhändler und wenig später auch die Asylbewerber-Unterkunft und das Ausländerwohnheim der Stadt. Die Ausschreitungen sind der Auftakt zu einer Welle von ausländerfeindlichen Gewalttaten in allen Teilen der Bundesrepublik.       W 

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19. September - Bergwanderer entdeckten im Schmelzwasser des Similaun-Gletschers in den Ötztaler Alpen die mumifizierte Leiche eines Mannes. Der Mann hatte in der Bronzezeit gelebt und sein Körper war rund 5300 Jahre im Eis bewahrt worden. "Ötzi" war 1,60 m groß, hatte einen Bart und welliges dunkelbraunes Haar. Er wog nur 45 kg, weil er Würmer hatte. Die zehren aus. Verlaust war er auch. Außerdem hatte er eine gebrochene Nase, ein paar Rippenbrüche, Gelenkarthrose, Gefäßverkalkung und einen Bandscheibenvorfall. In der Steinzeit war ein 40-Jähriger eben ein alter Mann. Aber perfekte Zähne hatte er. Nur ein bisschen abgekaut. Seine Kleidung war der alpinen Region angepasst: "Er hat eine Fellkleidung getragen, sehr sauber und sorgfältig genähte Fellkleidung, eine Art Hemd, dass seinen Oberkörper beschützte, einen Lendenschurz und zwei Beinlinge, die er mit Hilfe von zwei Strapsen am Gürtel befestigte. Und auf dem Kopf hatte er eine Bärenfellmütze und um die Schultern hatte er noch einen großen aus Grasblättern geflochtenen Mantel. Das war seine Grundkleidung. Dann führte er noch einen Rucksack mit sich. Das Holzgestell desselbigen hat sich auch noch erhalten, zwei Birkenrindengefäße, die er mit sich trug, und dann kommt noch die Werkzeug- und Waffenausrüstung, bestehend aus Bogen, aus einem Köcher voller Pfeilen, einem kleinen Feuersteindolch und einer Axt mit einer Kupferklinge." Um so viele Einzelheiten über den Toten aus der Kupferzeit herauszufinden, waren die raffiniertesten Untersuchungen nötig. Röntgen, Kernspintomographie und C-14-Analyse gaben Auskunft über Ötzis Körper. Um seine Lebensumstände zu erhellen, wurden wieder andere Methoden angewandt: "Es geht los bei den Pollen, die in seiner Kleidung drinsitzen, Getreidepollen. Die Botaniker der Universität Innsbruck haben sehr viele Pollenanalysen in den Moorgebieten in den Hochalpen durchgeführt und haben zeigen können, dass diese Weidewirtschaft praktisch im fünften Jahrtausend vor Christi Geburt schon einsetzt. Da tauchen gewisse Pflanzen auf, die vorher nicht üblich waren durch das Abwieden der Schafe und Ziegen." Diese Untersuchungen revidierte die Meinung, die man bisher über das Leben der prähistorischen Alpenbewohner hatte: "Bislang war man der Meinung, dass die Alpen hauptsächlich wegen dem Kupfer in den Metallzeiten besiedelt wurden. Heute neigt man mehr und mehr dazu, dass die Weiden hoch droben über der Waldgrenze eine große Rolle bei der Besiedlung der Alpen gespielt haben, am Anfang nutzte man das als Jagdgebiete im Mesolithikum, und dann, ab dem 6./5. Jahrtausend, als die Menschen zu Bauern wurden, hat man das als Sommerweiden benutzt." Bis heute hat die "Ötzi"-Forschung etwa 25 Millionen Mark gekostet und sie ist noch lange nicht abgeschlossen. Seine vorläufig letzte Ruhestätte hat der Tote vom Hauslabjoch inzwischen in Bozen gefunden. Das archäologische Landesmuseum wurde extra für ihn in ein neues Gebäude verlegt, in dem die Mumie unter perfekten Bedingungen aufbewahrt werden kann.       W   

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29. Oktober - Die Raumsonde Galileo passiert den Asteroiden Gaspra in einer Entfernung von 16.200 km und vermisst und fotografiert ihn. Es handelt sich um das erste derartige Manöver dieser Art bei einem Asteroiden. Benannt wurde Gaspra nach dem Urlaubsort Gaspra auf der Krim, in dem der russische Schriftsteller Leo Tolstoi längere Zeit lebte. Es zeigte sich, dass Gaspra ein unregelmäßig geformter Asteroid mit Abmessungen von 19 × 12 × 11 Kilometern ist. Die Oberfläche ist von zahlreichen Einschlagskratern übersät. Durch Messung der Größe und Verteilung der Krater wird Gaspras Alter auf 200 Millionen Jahre geschätzt. Dies ist, gemessen an den 4,5 Milliarden Jahren des Sonnensystems, ein geringes Alter. Gaspra dürfte somit ein Bruchstück eines größeren Ursprungskörpers sein, der vor 200 Millionen Jahren bei einer Kollision auseinandergerissen wurde. Die Masse von Gaspra wurde zu 1015 kg bestimmt. Die Rotationsperiode beträgt 7 Stunden und 3 Minuten.       W   

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Neonazis überfallen in Hoyerswerda vietnamesische Strassenhändler und wenig später auch die Asylbewerber-Unterkunft und das Ausländerwohnheim der Stadt. Die Ausschreitungen sind der Auftakt zu einer Welle von ausländerfeindlichen Gewalttaten in allen Teilen der Bundesrepublik.

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17. August - Ein australisches Biotechnik-Unternehmen gibt bekannt, dass es gelungen ist, ein für die Blaufärbung in Petunien verantwortliches Gen zu isolieren, was die Züchtung von blauen Rosen ermöglicht. Hierbei wird ein Gen, in dem ein bestimmter Biosyntheseschritt codiert ist, in eine andere Pflanze übertragen. In der Regel entfernt man hierbei allerdings nicht die Originalgene. Nach Angaben von Professor Dr. Joseph Mol von der Freien Universität Amsterdam gibt es die blaue Rose bald zu kaufen, denn die gentechnischen Erfolge mit blauen Nelken seien sehr erfolgsversprechend.         W 

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Mit ihrem Sieg im Finale des Tennisturniers von Manhattan Beach über Chris Evert wird Steffi Graf neue Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste der Damen und löst damit Martina Navrátilová ab. Sie wird diese Position 377 Wochen lang halten.   W    Bild: YouTube Filmausschnitt

 

17.1.-27.2. Unter militärischer Führung der USA erobert eine aus 37 Nationen bestehende Armee der UNO das vom Irak besetzte Kuweit zurück. Die Verlierer verfahren nach dem bewährten Prinzip der verbranndten Erde und stecken 727 Ölquellen in Brand, die zu löschen ein ganzes Jahr dauern wird.nach Oben

 

Am 13. März wird Erich Honecker in einer Nacht- und Nebelaktion von russischem Militär aus Berlin nach Moskau ausgeflogen, wo er sich in weitere ärztliche Behandlung begibt. Als diese abgeschlossen ist, wird er zum Verlassen des Landes aufgefordert und flüchtet sich am 12.12. in die Botschaft Chiles, wo er vergeblich um politisches Asyl nachsucht.

 

31.3. Der Warschauer Pakt wird aufgelöst. Die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten), deren Präsident Boris Jelzin wird, löst im Dezember mit 15 Mitgliedern die UdSSR ab, die für aufgelöst und Michail Gorbatschow für abgesetzt erklärt wird. Tschetschenien erklärt seine Unabhängigkeit von Rußland.

 

 

11. Dezember - Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft beschlossen bei ihrem Treffen in Maastricht die Gründung der Europäischen Union. Wichtigster Bestandteil dieses Beschlusses war die Einführung einer Wirtschafts- und Währungsunion im Bereich der EU.         W    

 

Ausbruch des Bürgerkrieges in Jugoslawien durch die serbische Armee, die erst Slowenien und dann Kroatien überfällt. Verschiedene durch die EG vermittelte Waffenstillstände werden nicht eingehalten.

 

In Deutschland ist der Einsatz deutscher Soldaten in Kuweit - der erste Kriegseinsatz nach dem 2. Weltkrieg - heftig umstritten.

 

 

Unter dem Beifall der Bevölkerung begehen rechtsradikale Jugendliche in Hoyerswerda Gewalttaten gegen Asylbewerber, die erst mit massivem Einsatz von Polizei und Bundesgrenzschutz und der Evakuierung der Betroffenen beendet werden können. In vielen Städten der Bundesrepublik kommt es zu regelrechten Hetzjagden auf Ausländer durch Rechtsextremisten.

 

Nach 18 Jahren Bauzeit und 7 mrd DM Investition entscheidet sich die Bundesregierung gegen die Inbetriebnahme des "Schnellen Brüters" in Kalkar.

 

30. April - Nach 28 Produktionsjahren rollt der letzte von der Treuhand mit DM 3.000 subventionierte "Trabbi" Trabant 601 in Zwickau vom Band (wurde seit 1964 produziert).

 

Der letzte seit 1959 bei der Bundeswehr eingesetzte Starfighter F 104 wird außer Dienst gestellt. Von den 700 bezogenen Maschinen sind über 250 im Übungsbetrieb abgestürzt, wobei viele Piloten ihr Leben verloren.

 

1. Oktober - Das Kappen der Telefon-, Strom- und Wasserversorgung ist Auftakt der Schlacht um Dubrovnik zwischen der Jugoslawischen Volksarmee und kroatischen Verteidigern der Stadt im Kroatienkrieg.

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7. November - Vor laufenden TV-Kameras berichtete der US-amerikanische Basketballer Earvin "Magic" Johnson von seiner HIV-Infektion und erklärte seinen Rücktritt. Johnson, der aufgrund seiner Ballvirtuosität "Magic" genannt wird, machte mit diesem Bekenntnis deutlich, dass die Übertragung des HIV-Virus nicht nur auf die so genannten "Risikogruppen" (Homosexuelle und Drogenabhängige) beschränkt ist. Die US-amerikanische Öffentlichkeit reagierte mit Bestürzung auf diese Nachricht. Johnson gründete eine Stiftung, die Geld für Aids-Organisationen sammelt. Bereits 1992 spielte er wieder mit dem amerikanischen "Dream Team"         W    

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9. November - Im JET-Laboratorium in England wurde erstmals eine bedeutende Energiemenge, etwa 1,7 Millionen Watt, aus kontrollierter Kernfusion gewonnen. Im Dezember 1993 gelang an der Universität von Princeton mit einen Tokamak-Fusionsversuchsreaktor eine Energieerzeugung von 5,6 Millionen Watt. Allerdings benötigten sowohl JET als auch der Tokamak-Fusionsversuchsreaktor während ihres Betriebs mehr Energie, als sie erzeugten. Bei der Kernfusion handelt es sich um die Verschmelzung zweier leichter Atomkerne zu einem neuen stabileren Kern. Bei diesem Vorgang wird Energie freigesetzt. Zur Verschmelzung selbst müssen die Atomkerne unter hoher Wärme beschleunigt werden. Die Fortschritte in der Fusionsforschung sind vielversprechend, aber die Entwicklung von nutzbaren Systemen wird wahrscheinlich noch Jahrzehnte dauern.         W    

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21. November - Nach 133 Tagen auf See erreicht Gérard d'Aboville nach seiner Pazifiküberquerung mit seinem Einmann-Ruderboot die amerikanische Westküste.

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31. Dezember - Die Sowjetunion wird nach dem Auflösungsbeschluss vom 8. Dezember offiziell aufgelöst. Während des Putschversuchs von 1991, auch bekannt als Augustputsch in Moskau, setzte eine Gruppe von Funktionären der KPdSU ihren Präsidenten Gorbatschow vorübergehend ab und versuchte, die Kontrolle über das Land zu erlangen. Obgleich der Putschversuch in nur drei Tagen scheiterte und Gorbatschow wieder eingesetzt wurde, beschleunigte das Ereignis den Zerfall der UdSSR. Am 11. März 1990 erklärte zunächst Litauen, am 9. April 1991 Georgien sowie am 20. und 21. August 1991 Estland und Lettland ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Es folgten am 24., 25., 27. und 31. August 1991 Weißrussland, Ukraine, Moldawien und Kirgisistan, am 1., 9. und 21. September 1991 Usbekistan, Tadschikistan und Armenien, am 18. und 27. Oktober 1991 Aserbaidschan und Turkmenistan sowie am 16. Dezember 1991 Kasachstan. Die Russische SFSR erklärte im Dezember 1991 formal ihre Souveränität, nicht aber die Unabhängigkeit von der Sowjetunion, was die Überleitung der Außenbeziehungen der alten Sowjetunion auf die neu entstandene Russische Föderation erleichterte. Boris Jelzin, der in der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl des Landes am 12. Juni 1991 zum Präsidenten Russlands gewählt wurde, übernahm die Kontrolle über Medien und Schlüsselministerien. Schrittweise demontierte und entmachtete er Präsident Gorbatschow, der am 25. Dezember 1991 als Präsident der UdSSR zurücktrat und die Amtsgeschäfte an Jelzin als Präsidenten der Russischen Föderation übergab. Symbolträchtig wurde um 19:32 Uhr Moskauer Zeit die Flagge der Sowjetunion mit Hammer und Sichel eingeholt und die weiß-blau-rote Flagge Russlands aufgezogen.       W   

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1992

18. Januar - Der amerikanische Regisseur Oliver Stone wird für seinen Film "JFK" mit dem "Golden Globe" ausgezeichnet. Der "Golden Globe" gilt als der wichtigste Filmpreis nach dem "Oscar". Mit seinem Film hatte Stone die Diskussion über die Hintergründe des Mordes an Präsident John F. Kennedy 1963 in Dallas erneut in Gang gebracht. Neue Antworten auf die zahllosen ungeklärten Fragen konnte der Film allerdings nicht geben.          W   

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7. Februar - In Maastricht wird vom Europäischen Rat der Vertrag von Maastricht unterzeichnet. Mit diesem Vertragswerk, das an die Seite der 1957 geschlossenen Römischen Verträge trat, wurde die Europäische Union (EU) als übergeordneter Verbund für die Europäischen Gemeinschaften, die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie die Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres gegründet. Abgesehen von dem eigentlichen EU-Vertrag in seiner ursprünglichen Fassung enthält der Vertrag von Maastricht auch Bestimmungen zu umfassenden Änderungen der Verträge zur Gründung der Europäischen Gemeinschaften, also des EG-Vertrags, des EURATOM-Vertrags und des damals noch in Kraft befindlichen EGKS-Vertrags. Er trat am 1. November 1993 in Kraft. Der damit geschaffene Rechtsstand wurde zum 1. Mai 1999 durch den Vertrag von Amsterdam erneut geändert.         W   Bild: Deutsche Post AG

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17. März - Bei einem Referendum stimmten 68,7% der Weißen in Südafrika für eine Abschaffung der Rassentrennung. Damit unterstützten sie die Reformpolitik von Präsident de Klerk, die mit der Freilassung des Oppositionsführers Nelson Mandela 1990 begonnen hatte. De Klerks Regierung ließ 1991 alle wesentlichen Apartheidgesetze aufheben. Trotz dieser Entwicklung eskalierte die politisch motivierte Gewalt. 1993 wurde eine Übergangsverfassung verabschiedet, die die Alleinherrschaft der weißen Bevölkerung beendete. Auf der Grundlage dieser Übergangsverfassung kam es 1994 zu Neuwahlen, die zu einem überwältigenden Sieg Mandelas führten.         W    

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17. März - Vom Weltraumhafen Baikonur in Kasachstan startet die Rakete Sojus TM-14. Ziel: Die russische Raumstation MIR. An Bord befinden sich Alexander Viktorenko , Alexander Kaleri und erstmals ein Deutscher, der Flieger Klaus - Dietrich Flade. Es werden insgesamt 14 Experimente aus den Bereichen Medizin, Biologie, Physik und Materialforschung durchgeführt. Die Raumfahrer untersuchen unter anderem die thermodynamischen Eigenschaften verschiedener Substanzen. Außerdem werden Veränderungen im Erbgut (Chromosomenanalyse), der Schlaf - Wachrhythmus, physische und psychische Leistungsfähigkeit, die Funktion des Gleichgewichtsorgans, Merkleistung des Kurzzeitgedächtnisses, Verteilung von Körperflüssigkeit in Muskeln und Gefäßen sowie die Hormonregulation im menschlichen Organismus erforscht. Klade kehrt nach sechs Tagen wohlbehalten zur Erde zurück.         W    

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30. März - Der amerikanische Psycho-Thriller "Das Schweigen der Lämmer" wurde Sieger bei der Oscar-Verleihung 1992. Er war in den fünf wichtigsten Kategorien erfolgreich: Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarsteller und Bestes Drehbuch nach literarischer Vorlage. Außerdem wurden Schnitt und Ton für einen Oscar nominiert. Die Wirkung des Films sorgte für Verstörung. Die effektvolle Schnitttechnik, die mystisch anmutende Musik tragen dazu bei, dass der Psycho-Thriller nach Thomas Harris' gleichnamiger Romanvorlage spannende Kinounterhaltung auf hohem Niveau bietet. Professionell agiert der Schauspieler Anthony Hopkins als ebenso belesener wie blutgieriger Dr. Lecter. Die Schauspielerin Judie Foster spielt die junge FBI-Agentin Starling, die die schaurigen Mordfälle des Dr. Lecter aufzuklären hat. Ihr Showdown im Keller des Mörders lässt das Blut in den Adern gefrieren.       W   

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7. April - Bosnien-Herzegowina wurde von der Europäischen Union als unabhängiger Staat anerkannt. Die Armee Restjugoslawiens und die bosnischen Serben wollten die Abspaltung verhindern. So verlagerte sich der Schwerpunkt des Bürgerkriegs in Jugoslawien nach Bosnien. Die bosnischen Serben gründeten eine Republik und wollten den Anschluss an Restjugoslawien.          W    

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11. Mai - 140 Bundeswehr-Sanitäter fliegen von München aus nach Kambodscha. Sie werden dort im Auftrag der Vereinten Nationen eingesetzt - die erste Teilnahme der Bundeswehr an einem internationalen UN-Einsatz.

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17. Mai - Der Flughafen München Franz Josef Strauß im Erdinger Moos wird in Betrieb genommen. Der komplette Flugbetrieb zieht über Nacht vom Flughafen München-Riem zum neuen Flughafen um, nachdem in Riem am Vortag kurz vor Mitternacht der letzte Linienflug abgeschlossen worden ist.      W   

 

 

4. Juni - Helmut Dietls Film-Komödie "Schtonk" -eine Satire auf den bislang größten Medienskandal der Bundesrepublik- wurde mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Der als Fälscherkönig in die Geschichte eingegangene Plagiator Konrad Kujau hatte dem Stern-Magazin die angeblichen Hitler-Tagebücher verkauft. Als der Betrug aufgedeckt wurde, war die Öffentlichkeit schockiert. Der Skandal löste heftige Diskussionen über die Glaubwürdigkeit der Medien aus. Im Film übernahm Götz George die Rolle des Sensationsreporters und Uwe Ochsenknecht glänzte mit der Darstellung des Fälscherkönigs. "Schtonk" war einer der wenigen auch international erfolgreichen Filme des "neuen" deutschen Kinos und wurde auch für den "Golden Globe" und den "Oscar" nominiert.       W   

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10. Juli - Die Regierungschefs von 29 Staaten der KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) beschlossen nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Staatensystems Höchstgrenzen für die personelle Stärke ihrer Land-und Luftstreitkräfte. Mitten im Kalten Krieg war 1975 nach zähen Verhandlungen die KSZE-Schlußakte unterzeichnet worden. Die Unterzeichnerstaaten verpflichteten sich damals zur Unverletzlichkeit der Grenzen, zur friedlichen Regelung von Streitfällen, zur Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten und zur Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Die DDR hatte sich zu der Zeit von der Unterzeichnung größere inernationale Anerkennung versprochen. Was die DDR-Führung 1975 nicht bedachte, war, dass sich die Opposition im Lande nun auf internationales Recht berufen konnte, wenn sie die Öffnung der Grenzen, Religions-, Presse- und Versammlungsfreiheit einforderte.         W    

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29. Juli - Der ehemalige DDR-Staatschef Erich Honecker kehrt aus Moskau zurück - Inhaftierung und Prozess wegen der Todesschüsse. Der frühere DDR-Staatschef Erich Honecker kehrt aus der Zuflucht in der chilenischen Botschaft in Moskau nach Berlin zurück und wird auf dem Flughafen mit einem vorliegenden Haftbefehls wegen der Todesschüsse an der ehemaligen DDR Grenze festgenommen.      W   

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Ein neues Gesetz erlaubt deutschen Verbrauchern, Folien und Kartonagen die Verkaufsverpackungen zusätzlich umhüllen, im Laden zurückzulassen. Der Händler muss die Umverpackungen einer Wiederverwendung zuführen. Die Bundesregierung will mit dieser Verordnung die rund 15 Mio. Tonnen Müll reduzieren, die jährlich in Deutschland anfallen.

 

 

4. August - Das Bundesverfassungsgericht stoppte auf Antrag des Landes Bayern und 247 CDU/CSU-Abgeordneten das Inkrafttreten des neuen Abtreibungsgesetzes per einstweiliger Verfügung. Das Gesetz war am 26. Juni verabschiedet worden und sah eine Fristenlösung mit Beratungspflicht vor. 1993 erklärten die Karlsruher Richter das Fristenmodell in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig. In einer Übergangsregelung wurde festgelegt, dass Abtreibungen im Grundsatz zwar rechtswidrig seien, in der Regel aber straffrei bleiben sollten. 1995 beschloss der Bundestag ein neues Abtreibungsrecht. Abbrüche bleiben seither innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau eine Beratung nachweisen kann.

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19. August - Bei einer bundesweiten Aktion beantragten insgesamt 250 schwule und lesbische Paare bei den Standesämtern vergeblich das Aufgebot zur Eheschließung. Im Juli 1992 hatten der SVD (Schwulen- und Lesben Verband Deutschland) und die "Schwulen Juristen" zu der Aktion aufgerufen. Ziel war es primär, auf die rechtlose Situation gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften aufmerksam zu machen. Die Aktion entfachte eine immer noch andauernde öffentliche und politische Diskussion des Themas "Homoehe". 2001 trat das Lebenspartner-schaftsgesetz (LPartG) in Kraft, das die familienrechtliche Gleichstellung regelt, sich aber auch auf das Erb- oder Mietrecht bezieht. Eine standesamtliche Trauung wird für gleichgeschlechtliche Paare aber auch nach Inkrafttreten des Gesetzes unzulässig sein.         W   

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30. August - Maria Jepsen wird als erste Bischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche in Hamburg ins Amt eingeführt. Zum erstenmal bekleidet eine Frau diesen Posten, während dies in der katholischen Kirche auch weiterhin undenkbar bleibt. Am 16. Juli 2010 trat sie von ihrem Amt als Bischöfin zurück, nachdem Der Spiegel am 10. Juli 2010 berichtet hatte, dass Maria Jepsen bereits 1999 über sexuelle Übergriffe eines Pastors aus Ahrensburg an Minderjährigen in ihrer Kirche informiert worden sei und nichts dagegen unternommen habe.       W   Bild: Presse.Nordelbien

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3. September - Delegationen aus 39 Staaten einigen sich in Genf auf eine Chemiewaffenkonvention zum Verbot aller chemischen Waffen. Die Konvention sieht eine Reihe umfassender und konkreter Abrüstungsschritte vor. Mit Hinterlegung der Ratifizierungsurkunde bei den Vereinten Nationen verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, vorhandene Bestände zu deklarieren und bis zum Jahr 2012 sämtliche Chemiewaffen unter internationaler Aufsicht zu vernichten. Das CWÜ bezeichnet als chemische Waffen neben den toxischen Chemikalien auch Munition oder Geräte, die eigens dazu entworfen sind durch Ausnutzung der toxischen Eigenschaften der aufgeführten Chemikalien den Tod oder sonstige Schäden herbeizuführen. Gem Art. II Nr. 2 CWÜ versteht man unter einer toxischen Chemikalie jede Chemikalie, die durch ihre chemische Wirkung auf Lebensvorgänge den Tod, eine vorübergehende Handlungsunfähigkeit oder einen Dauerschaden bei Mensch oder Tier herbeiführen kann.       W   

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Schwere Rassenunruhen im amerikanischen Los Angeles (58 Tote), ausgelöst durch einen nachträglich erwiesenen Übergriff von weißen Polizisten gegen einen Schwarzen, den es zu überprüfen galt.

 

 

Weil der größte Teil der von der UNO organisierten humanitären Hilfe für das im Bürgerkrieg liegende Somalia von Rebellen gestohlen und der Bevölkerung vorenthalten wird, interveniert am 8.12. die UNO mit Truppen unter US-amerikanischer Führung. Auch Deutsche sind beteiligt.

 

Nachdem sich der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien immer mehr ausweitet und an Heftigkeit zunimmt, interveniert die UNO mit Truppen ohne aktiven Kampfeinsatz-Befehl.

 

 

31. Oktober - Papst Johannes Paul II. betont anlässlich der Übergabe des Abschlussberichts der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften über Galileo Galilei, dass es eine Pflicht der Theologen sei, „sich regelmäßig über die wissenschaftlichen Ergebnisse zu informieren, um eventuell zu prüfen, ob sie diese in ihrer Reflexion berücksichtigen oder ihre Lehre anders formulieren müssen“. Am 2. November wird Galilei formell rehabilitiert.          W   

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In Südafrika verkündet Präsident Frederik de Klerk das endgültige Ende der Politik der Apartheid, der ANC-Präsident Nelson Mandela (Führer der schwarzen Opposition) bestätigt den gemeinsam getroffenen Beschluss, der auf der Grundlage eines Volksentscheids der weißen Bevölkerung zustandegekommen ist.

 

In Dänemark votiert die Bevölkerung mit einer ernüchternden Mehrheit von 50,7% gegen den Ausbau der EG zur EU; als Folge breitet sich in anderen EG-Mitgliedsstaaten Zweifel am Sinn und Zweck der EU aus. Der Maastrichter Vertrag vom 11.12.1991 gerät in Gefahr zu scheitern.

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Die "Gauck-Behörde" nimmt ihre Arbeit auf. Sie verwaltet die STASI-Akten über den Großteil der Bürger der ehemaligen DDR. Betroffen sind mindestens 6 mio Personen. Ab dem 1.1. hat jeder von ihnen das gesetzlich verankerte Recht, sein eigenes Dossier einzusehen. Eine Reihe von Personen des sogenannten Öffentlichen Lebens ziehen sich aus diesem freiwillig zurück, nachdem sie von diesem Recht Gebrauch gemacht haben. Andere muß man erst auf diese Möglichkeit hinweisen.

 

Nach 232 Tagen Aufenthalt in der Moskauer Botschaft Chiles wird Erich Honecker an die deutschen Behörden ausgeliefert.

 

Nach mehrern gewalttätigen Übergriffen und Mordanschlägen Rechtsradikaler gegen in Deutschland lebende Ausländer, zuletzt mit drei Toten in Mölln, kommt es ab November zu nachhaltigen Sympathiekundgebungen und Protestaktionen der Bevölkerung gegen Ausländerhaß mit bis zu 300.000 Teilnehmern.

 

Mit Einweihung des letzten Teilstückes des Rhein-Main-Donau-Kanals wird der sechstlängste Kanal der Welt (Gesamtlänge 3.500 km von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer) fertiggestellt. Er geht zurück auf eine Konzeption von Karl I. (der Große), die damals (Ende des 8.Jhdt.) wegen technischer Probleme zwar begonnen, aber nicht zu Ende geführt werden konnte. Seine Wirtschaftlichkeit ist nachhaltig umstritten.

 

In den neuen Bundesländern der BRD nimmt die Unzufriedenheit über die Abwicklungspraktik der Treuhand-Gesellschaft zu. Man verdächtigt die West-BRD, die Ost-BRD aus Wettbewerbsgründen "totmachen" zu wollen. (Als sich später einschlägige Konkurse bei den westlichen Käufern herausstellen, erscheint weder dieser Verdacht unbegründet, noch könnte man sagen, die "Treuhand" hätte in allen Punkte ihrem Namen gemäß gehandelt).

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12. April - Der erste Walt Disney-Vergnügungspark in Europa, das jetzige Disneyland Resort Paris, eröffnet in Marne-la-Vallée 30 Kilometer östlich von Paris.

 

 

29. September - Bundeswehrsoldaten entdeckten vor dem ehemaligen Staatssicherheits-Gefängnis in Bautzen Massengräber von Häftlingen des sowjetischen Geheimdienstes NKWD aus den Jahren 1945-1950. In der sowjetisch besetzten Zone wurden nach dem Krieg über 120.000 Deutsche interniert, bei denen auch nach Verhören und Folter zumeist keine gerichtsverwertbare Schuld nachgewiesen werden konnte. Sie vegetierten drei bis fünf Jahre ohne Arbeitsmöglichkeit und Kontakt zu Angehörigen in den Lagern. Über 42.000 Menschen starben durch Hunger und Folgeerkrankungen nach der drastischen Lebensmittelreduzierung im Winter 1946/47.

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19. Oktober - Die ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Grünen, Petra Kelly und Gerd Bastian, wurden am 19.Oktober 1992 erschossen in ihrer Wohnung in Bonn aufgefunden. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte Bastian zunächst seine Lebensgefährtin und dann sich selbst erschossen. Bis heute ist ungeklärt, ob es sich um einen geplanten Tod der beiden Politiker oder um Mord handelte. Kelly gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grünen und war eine der führenden Köpfe der deutschen Friedensbewegung der Siebziger und Achtziger Jahre. 1991 war sie bei den Wahlen für den Posten einer Vorstandssprecherin ihrer Partei klar gescheitert.       W   

 

Aufgrund technischer Mängel stürzt eine Boing 747 Frachtmaschine der israelischen El Al in ein Wohnhaus bei Amsterdam und verwüstet zwei Hochhausblocks, in denen über 70 Menschen sterben. Als Ursache werden Ermüdungserscheinungen bei der Triebwerksaufhängung ermittelt.

 

1. November - In Frankreich trat ein Gesetz in Kraft, das das Rauchen an öffentlichen Plätzen verbietet, Zuwiderhandelnde müssen mit einem Bußgeld bis zu 6.000 Francs rechnen. Das Gesetz gibt auch Nichtrauchern in geschlossenen Räumen den Vorrang. In Betrieben oder in Lokalen darf nur in Raucherzonen geraucht werden. Auch Zigarettenwerbung wurde verboten. Seit der Einführung des Gesetzes fiel der Zigarettenkonsum erheblich. Rauchten 1992 noch 43,9 Prozent der französischen Bevölkerung, sind es jetzt nur noch 39 Prozent. Ob die abnehmenden Raucherzahlen auf das Gesetz zurückzuführen sind, ist allerdings unklar.

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2. November - Galileo Gallilei wird von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert. Im November 2008 distanziert sich der Vatikan erneut von der Verurteilung Galileis durch die päpstliche Inquisition. Der damalige Papst Urban VIII. habe das Urteil gegen Galilei nicht unterzeichnet, Papst und Kurie hätten nicht geschlossen hinter der Inquisition gestanden. Der 1633 von der heiligen katholischen Inquisition angeklagte italienische Philosoph, Physiker und Astronom widerrief vor dem damaligen Inquisitionsgericht seine Behauptungen die Erde drehe sich um die Sonne. Damit wurde er vom Vorwurf der Ketzerei und dem damit verbundenen Todesurteil freigesprochen. Er erhielt stattdessen lebenslangen Hausarrest. Gallilei war öffentlich für das heliozentrische Weltbild des Kopernikus eingetreten, das im Widerspruch zu der herkömmlichen, von der Kirche verbreiteten Lehre stand. Aufgrund seiner Überzeugung wurde Gallilei damals der Prozess gemacht. Er musste seine Erkenntnissen öffentlich widerufen, da die Inquisition die Bibelauslegung der katholischen Kirche gefährdet sah.     W  

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Der Ingenieur Neil Papworth verschickt die weltweit erste Kurzmitteilung (SMS) mit dem Text "Merry Christmas" von einem PC an ein Orbitel TPU 901 Mobiltelefon im britischen Vodafone-Netz. Der ursprüngliche Konzeptvorschlag für einen Short Message Service wurde von Friedhelm Hillebrand von der damaligen Deutschen Bundespost mit Beiträgen von Bernard Ghillebaert von der PTT (Vorgänger der France Télécom) 1984 erarbeitet und im Februar 1985 in die GSM-Standardisierung eingebracht. Er legte beispielsweise die Länge auf 160 Zeichen fest, weil er festgestellt hatte, dass praktisch alle Postkarten und Telexe weniger als 160 Zeichen enthielten.       
W
     Bild: Scared Poet

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3. Dezember - Der griechische Öltanker Aegean Sea läuft bei Sturm nahe der spanischen Stadt A Coruña auf Grund und zerbricht. Die herausquellende Ladung verursacht auf einer Länge von 300 Kilometern an der Küste eine Ölpest. In schwerem Sturm ankerte der Tanker in der Wartezone des spanischen Hafens von A Coruña, nahe der Stadt Betanzos. Aufgrund des Wetters war es dem Hafenlotsen unmöglich an Bord zu kommen, trotzdem wurde das Schiff aufgefordert den Hafen anzulaufen, um die Ladung zu löschen. Während des Ansteuerns des Hafens lief das Schiff auf ein Unterwasserriff, zerbrach in zwei Teile und fing Feuer, der vordere Teil versank. Bis auf etwa 2.200 t im hinteren verbliebenen Teil, lief die Ladung von 79.000 t leichtem Rohöl ins Meer. In einem weiteren Sturm wurde das Heck auf die Klippen unterhalb des Leuchtturms Torre de Hércules getragen. 1999 wurden die Überreste zerlegt und entsorgt.        W   

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1993

1. Januar - Beginn des Europäischen Binnenmarktes: Innerhalb der EG werden fast alle Grenzkontrollen abgeschafft. Und die Zinsabschlagsteuer in Kraft

 

 

5. Januar - Vor den Shetland-Inseln läuft der Öltanker Braer aufgrund eines Maschinenschadens im Sturm auf Grund trieb und leck schlug wodurch  84.500 Tonnen Rohöl auslaufen. Im stürmischen Wetter war eine Bergung nicht möglich, so dass das gesamte Erdöl, das der Tanker führte, in die Nordsee gelangte. Es handelte sich dabei etwa um die doppelte Menge, die die Exxon Valdez bei ihrem Unglück verlor. Dennoch waren die Folgen des Braer-Unglücks aus verschiedenen Gründen weit weniger dramatisch. Die Seegerichtsverhandlung ergab als Grund für den Schiffbruch, dass der Treibstoff des Schiffs mit Seewasser verunreinigt war.         W    

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Die sogenannte Briefbogenaffaire zwang den Bundeswirtschaftsminister der FDP-Fraktion Jürgen Möllemann zum Rücktritt. Die öffentliche Kritik wurde laut, nachdem Möllemann auf dem Briefbogenpapier des Bundeswirtschaftsministeriums das Produkt eines Verwandten zu dessen wirtschaftlichen Vorteil empfohlen hatte. Möllemann blieb hiernach Vorsitzender des FDP-Landesverbandes von Nordrhein-Westfalen und gründete seine eigene Firma.       W   Bild: Ingo Kramer, info@volmefoto.de

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13. Januar - Erich und Margot Honecker gehen ins Exil nach Chile. Am 13. Januar 1993 wurde der ehemalige Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, aus der Untersuchungshaft entlassen. Zuvor war das Verfahren gegen den 80jährigen wegen des Schießbefehls an der deutsch-deutschen Grenze, aus gesundheitlichen Gründen eingestellt worden.         W     Bild: Public Domain

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15. Januar - Mit der Festnahme des seit 23 Jahren gesuchten Mafioso Salvatore "Toto" Riina gelang der italienischen Polizei in Palermo ein entscheidender Schlag im Kampf gegen die sizilianische Mafia. Der prominente Anti-Mafia-Richter Giovanni Falcone, seine Frau Francesca und drei Leibwächter waren am 23. Mai 1992 während einer Autofahrt in Palermo von einer ferngesteuerten Bombe getötet worden.Neben dem Mafia-Boss wurden 29 weitere Mafiosi vor dem Gericht im sizilianischen Caltanissetta des Mordes an Falcone angeklagt. 24 Angeklagte, darunter auch Riina, erhielten lebenslange Haftstrafen. Der Prozess wurde aus Sicherheitsgründen in einem Gefängnisbunker abgehalten und dauerte zweieinhalb Jahre.        W    Bild: Klaus with K

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18. Januar - Deutschlands politisches Wochenmagazin "Der Spiegel" erhält Konkurrenz: In München erschien erstmals der "Focus" - bunt, mit kurzen Artikeln und anschaulichen Graphiken. Das Magazin hatte sich zur allgemeinen Überraschung schon bald auf dem Markt etabliert.         W   

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10. März - Die Beteiligung einer Frau an der Regierung führt in der Schweiz zu einer Regierungskrise. Die offizielle Bundesratskandidatin Christiane Brunner erhält keine Stimme. Dies löst den Protest von tausenden von Frauen aus, welche gegen diese Machtdemonstration der bürgerlichen Männermehrheit im Parlament demonstrieren. Nach einem turbulenten Wahlprozedere kommt mit Ruth Dreifuss die zweite Kandidatin in den Bundesrat. Bereits 1983 hatte die Nicht-Wahl einer Bundesratskandidatin einen außerordentlichen Parteitag zur Frage der Regierungsbeteiligung der SP zur Folge.         W    

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14. März - In Andorra wird nach einer Volksabstimmung die erste demokratische Verfassung eingeführt. Rund 75% der Abstimmungsberechtigten stimmen der Ablösung des bisherigen Feudalsystems zu, dass über 700 Jahre lang die Regierung des kleinen Pyrenäenstaates stellte. Die neue Verfassung sieht ein Mehrparteiensystem und eine parlamentarische Demokratie vor, zudem werden erstmals Gewerkschaften zugelassen.         W 

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20. März - Der ostdeutsche Boxer Henry Maske schlug den seit 1987 amtierenden Titelverteidiger Charles Williams nach zwölf Runden und wurde neuer Weltmeister im Halbschwergewicht. Sein Sieg führte zu einer Renaissance des Boxsports in Deutschland. Maskes Karriere begann, als er als 13jähriger mit dem Spartakiasieg den größtmöglichen Erfolg in seiner Altersklasse erreichte. 1983 wurde er DDR-Meister und gewann bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille. 1989 wurde er Amateur-Weltmeister und wechselte 1990 ins Profilager. Maskes Art zu Boxen begeisterte das Publikum. In seinem letzten Profikampf am 23. November 1996 kam es zur ersten Niederlage seiner Karriere. Maske nahm Abschied vom Ring.      W

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27. März - Vier Mitglieder eines RAF-Kommandos überwanden in der Nacht vom 26. zum 27. März die sechseinhalb Meter hohe Mauer der gerade fertiggestellten, 250 Millionen Mark teuren Justizvollzugsanstalt Weiterstadt in Hessen. Sie überwältigten den Wachmann sowie zehn weitere Personen und sperrten sie in einen Lieferwagen, der einige hundert Meter vor dem Gefängnis abgestellt worden war. Gegen 5.10 Uhr morgens erschütterten fünf Explosionen die Luft: 200 Kilogramm Sprengstoff verwandelten die Anstalt in einen Trümmerhaufen. Es entstand ein Schaden von 100 Millionen Mark. Zu dem Anschlag bekannte sich in einem siebenseitigen Schreiben ein "Kommando Katharina Hammerschmidt". Der Anschlag wurde als Signal betrachtet, dass die RAF den vom damaligen Bundesjustizminister Klaus Kinkel im Januar 1992 angebotenen Dialog mit dem Staat nicht halten wollte.         W    

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16. April - Der Solidarpakt trat in Kraft, nachdem der Bundesrat ihm zugestimmt hatte. Er war zuvor von Bundesregierung, SPD und den Ministerpräsidenten der Bundesländer zur Finanzierung der Deutschen Einheit ausgehandelt worden. Mit dem Bund-Länder-Finanzausgleich und der Einführung von 7,5 Prozent Solidaritätszuschlag auf die Lohn- und Einkommenssteuer sollte der Solidarpakt realisiert werden. Seit 1995 erfolgen jährlich Finanztransfers von 56,8 Milliarden Mark nach "Ost" Deutschland.

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30. April - Das World Wide Web, der heutige multimediale Teil des Internets auf HTML-Grundlage, wird zur allgemeinen Benutzung weltweit freigegeben. Das Web entstand 1989 als Projekt an der Forschungseinrichtung CERN, in der Nähe von Genf auf schweizerischem und französischem Gebiet liegend, an dem Tim Berners-Lee ein Hypertext-System aufbaute. Das Konzept wurde von dem Belgier Robert Cailliau mitentworfen. Das ursprüngliche Ziel des Systems war es, Forschungsergebnisse auf einfache Art und Weise mit Kollegen auszutauschen. Eine Methode dafür war das „Verflechten“ von wissenschaftlichen Artikeln – also das Erstellen eines Webs. In Berners-Lees erstem Projektentwurf vom März 1989 hieß das Web noch Mesh (engl. Geflecht). Der Name wurde aber schnell verworfen, da er zu sehr an Mess (engl. Unordnung) erinnert. Die folgenden Benennungsversuche Mine of Information (engl. Informations-Mine) oder The Information Mine hatten keinen Bestand, da die Abkürzungen MOI (frz. ich) und TIM zu egozentrisch wirkten. Außerdem war eine Mine ein nur teilweise geeignetes Bild, da man aus ihr bloß etwas herausholen kann, das Web dagegen sowohl Informationen liefern als auch mit ihnen befüllt werden sollte. Schließlich legte Berners-Lee sich auf Web und World Wide Web fest, obwohl er von Kollegen gewarnt wurde, dass die im Englischen und Französischen zungenbrecherische Abkürzung WWW den Projekterfolg gefährden würde. Web erschien ihm als Bild besonders passend, da es in der Mathematik ein Netz von Knoten (engl. Nodes) bezeichnet, von denen jeder mit jedem verbunden sein kann.      W

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30. April - An diesem Tag wird die Welranglistenerste im Damentennis, Monica Seles, Opfer eines Messerattentats. Ein psychisch gestörter Mann sticht auf sie ein und verletzt sie am Rücken. Der Vorfall ereignet sich in der Pause eines Tennismatches am Hamburger Rothenbaum. Der Täter, ein Anhänger Steffi Grafs, möchte mit dieser Tat Steffi Graf auf den ersten Platz der Weltrangliste verhelfen. Nach einer 2-jährigen Pause kann Monica Seles ihre Karriere fortsetzten.       W   

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14. Mai - Auf einem gemeinsamen Parteitag in Leipzig beschlossen die westdeutsche Partei "Die Grünen" und das aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR hervorgegangene "Bündnis 90" ihre Vereinigung.        W 

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27. Juni - Bei einem GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen zur Festnahme der RAF-Mitglieder Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld gelingt nur die Festnahme von Hogefeld. Grams und der Polizist Michael Newrzella kommen dabei ums Leben. Am dortigen Bahnhof und in der Umgebung waren zu diesem Zeitpunkt 38 Beamte des MEK des Bundeskriminalamtes, 37 Beamte der GSG 9 und 22 weitere Beamte im Einsatz. Grams traf um 14:00 Uhr ein. Um 15:15 Uhr verließen Hogefeld, Grams und Steinmetz die Bahnhofsgaststätte Billard-Café. Wenig später erfolgte in der Bahnhofsunterführung der Zugriff durch sieben GSG-9-Beamte. Die Festnahme von Grams misslang und er floh zum Bahnsteig hinauf. Bei dem folgenden, wenige Sekunden dauernden Schusswechsel verletzte Grams den Beamten Michael Newrzella so schwer, dass dieser später im Krankenhaus starb. Die Beamten verletzten sowohl Grams als auch eine Bahnangestellte. Grams fiel auf die Gleise und blieb liegen. Nach den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft Schwerin hat Grams, nachdem er Newrzella durch Schüsse aus einer mitgeführten Pistole getötet hatte, Suizid begangen, indem er sich einen tödlichen Kopfschuss zufügte. Gegenpositionen besagen, Newrzella sei durch Querschläger aus den Waffen seiner Kollegen umgekommen und ein Beamter habe Grams mit einem aufgesetzten Schuss in den Kopf getötet. Widersprüchliche Angaben und Spekulationen über den Hergang des Vorfalls lösen eine tiefe Krise aus.       W   

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Der britische Mathematiker Andrew Wiles legt in Cambridge die Lösung eines 350 Jahre alten mathematischen Rätsels vor.

"Es ist unmöglich eine Kubikzahl als Summe zweier Kuben zu schreiben, eine vierte Potenz als Summe zweier vierter Potenzen oder allgemein gesagt: irgendeine höhere Potenz als Summe von Potenzen gleichen Grades. -- Ich habe eine wahrhaft wunderbare Beweisführung dieses allgemeinen Satzes entdeckt, der auf diesem Rand nicht Platz findet." Pierre der Fermat schrieb diese Worte 1637 auf eine Buchseite und hinterließ der Nachwelt ein Rätsel.

Wiles brauchte 250 Seiten, um den Beweis zu erläutern. Eine Jury brauchte zwei Jahre, um den Beweis zu prüfen, bevor sie ihm ein Preisgeld von 100 000 Goldmark zuerkannte. Das Problem erscheint auf den ersten Blick einfach. Es erinnert an den Satz des Phytagoras: a2†b2=c2. Für diese Formel gibt es eine Reihe ganzzahliger Lösungen: zum Beispiel 32 also 9 †42 also 16 =52 nämlich 25. Fermat behauptete nun, dass dieser Satz für Potenzen größer als 2, also zum Beispiel a3†b3=z3 keine ganzzahligen Lösungen haben kann. Denn Beweis dafür lies er offen. Mehr als 350 Jahre knobelten Mathematiker an diesem Problem. Selbst Größen wie Gauß oder Euler bissen sich die Zähne aus. An der Uni Cambridge referiert Wiles über Zahlentheorien. Er rechnet eine Stunde und sagt dann: "Jede semistabile elliptische Kurve ist modular. Ich denke, dass ist es fürs erste" Zunächst herrscht Stille im Saal und dann bricht plötzlich Beifall los. Dem Fachpublikum wird klar - der Mann, der vor Ihnen steht, hat soeben das Fermatsche Theorem bewiesen. Vielleicht 30 Experten in Deutschland können diesen Beweis überhaupt verstehen, so kompliziert ist er, weiß der Mathematiker Gernot Stroth. Andrew Wiles hat ein 350 Jahre altes Rätsel gelöst.       W   Bild: copyright C. J. Mozzochi, Princeton N.J"

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1. Juli - In Deutschland werden die bisher gültigen vierstelligen Postleitzahlen durch fünfstellige ersetzt. Die Aktion bringt auch eine Vereinheitlichung des Postleit-Systems im wiedervereinigten Deutschland.

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12. Juli - Auf der japanischen Insel Okushiri kamen durch die von einem heftigem Seebeben ausgelösten meterhohen Flutwellen mehr als 200 Menschen ums Leben. Das Fischerstädtchen Aonae wurde dabei fast vollständig zerstört. Das Epizentrum, der auch als Tsunami bezeichneten ozeanografischen Naturkatastrophe mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala, lag zwischen 15 und 20 Kilometer von der Küste entfernt. Die maximal festgestellte Wellenhöhe lag bei 31 Metern. Bereits 1896 und 1933 waren Tsunamis mit einer vielfach größeren Zerstörungskraft über Teile der japanischen Küste hinweggegangen. Bei dem Seebeben im Jahre 1896 starben mehr als 20.000 Menschen, die Flutwellen 1933 forderten mehrere Tausend Opfer.         W    

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7. August - Ein Teil der Räume des Buckingham Palasts in London wurde erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hierbei handelt es sich um 19 der insgesamt 600 Räume. Buckingham Palace ist seit 1837 königliche Residenz in London. Es wurde 1705 erbaut und 1761 von König George III. für seine Frau Königin Charlotte erworben. Mit Hilfe der Eintrittsgelder wollte Königin Elisabeth II. das spätgotische Schloss Windsor Castle, eine der Sommerresidenzen des englischen Königshauses, wieder aufbauen. Windsor Castle war bei einem Brand 1992 schwer beschädigt worden. Die Restauration war erst 1997 abgeschlossen und wieder der Öffentlichkeit zugänglich.         W    

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28. August - Die Raumsonde Galileo passiert den Asteroiden Ida in einer Entfernung von 10.500 km und sendet Aufnahmen zur Erde. Dabei wird erstmals ein Asteroidenmond entdeckt und erhält den Namen Dactyl. Ida ist ein Asteroid des Asteroidenhauptgürtels, der am 29. September 1884 von Johann Palisa an der Universitätssternwarte Wien entdeckt wurde. Der Asteroid wurde nach der Nymphe Ida aus der griechischen Mythologie benannt. Ida ist ein sehr unregelmäßig geformter Körper. Er besitzt eine helle silikatreiche Oberfläche. Die Aufnahmen zeigen, dass der Himmelskörper von Einschlagskratern überzogen ist. Große Teile des Asteroiden sind von einer Staubschicht, dem Regolith, bedeckt. Es zeigte sich weiterhin, dass Ida von einem kleinen natürlichen Satelliten umkreist wird. Dieser nur 1,4 km große Mond erhielt den Namen Dactyl und war der erste beobachtete Asteroidenmond.       W   

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30. August - Die Große Moschee in Casablanca wurde vom marokkanischen König Hassan II. eingeweiht. Das nach ihm benannte Gebäude ist nach Mekka das zweitgrößte islamische Gotteshaus der Welt und bietet Platz für 100.000 Gläubige. Es wurde in einer Bauzeit von sieben Jahren gebaut. Weithin sichtbares Wahrzeichen des Sakralbaus ist das 200 m hohe Minarett, von dem nachts ein Laserstrahl nach Mekka leuchtet. Das neun Hektar große Gesamtgelände enthält eine Bibliothek, ein Museum für marokkanische Geschichte, eine Schule, Schwimmbäder und Hammams. Der Großteil der Gläubigen kniet beim Gebet auf der Plattform vor dem Gebäude. Im Gebetssaal der Moschee haben rund 20.000 Gläubige Platz.       W   

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17. September - Der Vorstand des Daimler-Benz-Konzerns in Stuttgart kündigte Umsatzverluste in einer Höhe von 1,8 Milliarden Mark in drei von vier Unternehmensbereichen an. In der Konsequenz wurde ein Abbau von etwa 44.000 Arbeitsplätzen geplant, davon ca.35.000 in Deutschland.         W 

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30. September - Das schwerste Erdbeben auf dem indischen Subkontinent seit 1935 forderte nach offiziellen Angaben 21.000 Todesopfer. 13.000 Menschen wurden verletzt. Am stärksten betroffen war der bisher als sicher geltende südliche Unionsstaat Maharashtra. Das Beben erreichte eine Stärke von 7,9 auf der nach oben offenen Richterskala und erschütterte Indien, Pakistan und Nepal. Es ereignete sich am indischen Nationalfeiertag um 8:46 Uhr Ortszeit und war auch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren, wo gerade die traditionellen Paraden zum Nationalfeiertag zogen. Das Epizentrum lag in der Nähe der indisch-pakistanischen Grenze, rund 300 Kilometer südlich der größten pakistanischen Stadt Karachi.         W    

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6. Oktober - Mitarbeiter des Berliner Gesundheitsamtes äusserten den Verdacht, dass eine Infektion mit dem Aids-Virus HIV aufgrund verseuchter Blutpräparate in 373 Fällen stattgefunden haben könnte. Während der darauf folgenden Ermittlungen wurden kriminelle Laborpraktiken im Umgang mit Blutspenden aufgedeckt. Die Firma "UB Plasma" wurde daraufhin von der Staatsanwaltschaft geschlossen. Erstmals konnte in Deutschland einem Unternehmen nachgewiesen werden, dass aus Kostengründen Plasma-Spenden nicht einzeln, sondern in sogenannten Pools gesammelt und nicht auf eine Verseuchung mit dem Erreger von HIV getestet worden waren.         W    

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Der russische Staatspräsident Boris Jelzin löste das russische Parlament auf und kündigte Neuwahlen für Dezember desselben Jahres an. Grund: Die Parlamentsmehrheit aus Kommunisten und Nationalisten widersetzte sich seinen Reformvorhaben. Mit der Auflösung des Parlaments beging Jelzin Verfassungsbruch. Seine Gegner weigerten sich, das Parlament zu räumen, und bereiteten einen Putsch gegen Jelzin vor. Doch Jelzin ließ im Oktober das Weiße Haus, das Moskauer Parlament, stürmen. Damit schaffte er es zwar, den Aufruhr zu ersticken, musste aber über hundert Tote in Kauf nehmen. Im Dezember 1993 fanden erstmals in

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1. November - Trotz vehementer Proteste gegen die Maastricht-Kriterien trat der Vertrag zur Gründung der Europäischen Union in Kraft. Er besiegelte die stufenweise Verwirklichung einer Wirtschafts- und Währungsunion in Westeuropa. Im Vertrag ist u.a. festgelegt, welche Qualifikationen die einzelnen EU-Länder zur Teilnahme erfüllen müssen. Diese Bedingungen sind in den Konvergenzkriterien geregelt. Die Verantwortung für die Geldpolitik wird ab diesem Zeitpunkt von den Zentralbanken der Länder auf die Europäische Zentralbank (EZB) übertragen. Diese ist politisch unabhängig und hat als wichtigstes Ziel die Sicherung einer stabilen Währung.

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9. November - Nach dem Beschuss durch kroatische Truppen stürzte in Mostar die berühmte Brücke "Stari Most" über die Nevreta ein. Sie war ein Symbol des Zusammenlebens der verschiedenen ethnischen Gruppierungen in Mostar. Die 1566 erbaute Brücke ist in die Liste des Welterbes der UNESCO als kulturelles Denkmal der höchsten Kategorie eingetragen. Die Kroaten hatten beschlossen, Mostar zu einer rein kroatischen Stadt zu machen. Im Mai 1993 begann der Angriff auf den moslemischen Ost-Teil der Stadt, die kroatischen Kanonen verwandelten Ost-Mostar in eine Mondlandschaft. Die Moslems leisteten ein Jahr lang verzweifelt Widerstand. Erst massive Drohungen des Westens beendeten 1994 das sinnlose Gemetzel.         W     Bild: Mark Ahsmann

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14. November - Für die Opfer des Krieges und der nationalsozialistischen Diktatur wurde als erstes nationales Mahnmal im vereinigten Deutschland die umgebaute Neue Wache in Berlin eingeweiht. Das Gebäude, das sich in Berlin am Boulevard "Unter den Linden" befindet, wurde vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel in den Jahren von 1816 bis 1818 gebaut. Das Innere der "Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland" wurde nach Plänen der Architekten Heinz Hilmer und Christoph Sattler im Wesentlichen auf den Zustand von 1931 zurückgeführt. Auf persönlichen Wunsch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl wurde in der Mitte des Raumes ein vergrößerter Abguss der "Pieta" von Käthe Kollwitz aufgestellt.        W 

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16. September - Die politischen Verantwortlichen für die Todesschüsse von Soldaten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf so genannte Republikflüchtige an der inner-deutschen Grenze, mussten sich vor Gericht verantworten. Der ehemalige DDR-Verteidigungsminister Heinz Kessler (li), sein Stellvertreter Fritz Streletz (2.v.l) und der frühere Bezirkschef der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) von Suhl, Hans Albrecht (3.v.l), wurden vom Berliner Landgericht wegen Totschlags zu Haftstrafen zwischen viereinhalb und siebeneinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die vorsätzliche Tötung von unbewaffneten Menschen, die die DDR verlassen wollten, ein Verstoß gegen völkerrechtlich geschützte Menschenrechte war.  W    

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2. Dezember - Das Space Shuttle Endeavour startet, um in Rahmen der STS-61-Mission die erste Wartung am Hubble-Weltraumteleskop durch die Besatzung durchführen zu lassen. Unscharfe Bilder des Teleskops sollen künftig verhindert werden. Es war die 59. Space-Shuttle-Mission und der fünfte Flug der Raumfähre Endeavour. STS-61 war die erste Wartungsmission für das Hubble-Weltraumteleskop. Hauptziel war es, zu beweisen, dass Hubble im Orbit gewartet werden kann. Dazu wurden die Wide Field/Planetary Camera 2 (WFPC-2) und COSTAR (Corrective Optics Space Telescope Axial Replacement) in das Teleskop eingebaut. Zudem wurden zwei Sets Gyroskope ausgetauscht und die Solarkollektoren ersetzt. Erstmals wurden während eines Shuttlefluges fünf Ausstiege durchgeführt, darunter auch der bis dahin zweitlängste.         W    

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3. Dezember - Bei Briefbomben-Attentaten werden die ORF-Minderheitenredakteurin Meixner und der Hartberger Pfarrer Janisch verletzt. Die Serie der Attentate dauert bis zum Jahr 1996, bei 28 Brief- und Rohrbombenanschlägen werden vier Menschen getötet, 17 zum Teil schwer verletzt. Prominentestes Opfer ist der frühere Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, der seine linke Hand verliert. Zu den Anschlägen bekennt sich eine "Bajuwarische Befreiungsarmee". Am 1. Oktober 1997 wird der Steirer Franz Fuchs durch einen Zufall als Attentäter entlarvt, bei seiner Verhaftung zündet er eine Rohrbombe und verliert beide Hände. Er wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt, im Februar 2000 begeht er in der Justizanstalt Graz-Karlau Selbstmord.       W   

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7. Dezember - Das 1990 gestartete Weltraumteleskop "Hubble" lieferte aufgrund eines Konstruktionsfehlers nur einen Bruchteil der geplanten Leistungen. Während der bis dahin teuersten und aufwendigsten Mission eines Space Shuttles installierte die Besatzung der "Endeavour" Korrekturgeräte, die den Fehler fast vollständig behoben. Das Ziel des Weltraumteleskops ist, die prinzipielle Beschränkung der Beobachtung des Weltalls durch die Atmosphäre zu überwinden. Es wird für Beobachtungen aller Arten von Himmelsobjekten genutzt, von Planeten im Sonnensystem bis zu den entferntesten noch beobachtbaren Galaxien. Es sollte bereits 1986 gestartet werden, doch die Explosion der Raumfähre "Challenger" verzögerte den Start bis zum 24. April 1990.          W    

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Mit den Brandanschlägen in Mölln, Hoyerswerda und Solingen erreichte der Rassismus in Deutschland einen traurigen Höhepunkt, der zu bundesweiten Gegenaktionen und Diskussionen führte. Ein großes öffentliches Interesse fand daher auch die Urteilsverkündung am Oberlandesgericht Schleswig am 8. Dezember 1993. Die Täter, angeklagt wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes in 39 Fällen und schwerer Brandstiftung, wurden zu zehn Jahren Jugendhaft bzw. zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt. Mit diesen Höchststrafen setzten die Richter ein deutliches Zeichen gegen gewaltsame ausländerfeindliche Übergriffe.         W    

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Das Strafverfahren gegen den todkranken Erich Honecker wird in Hinblick auf seinen Gesundheitszustand eingestellt, und man läßt ihn zu seiner Familie nach Chile ausreisen.

 

In Solingen fallen fünf türkische Frauen und Mädchen dem bisher folgenschwersten Brandanschlag aus Ausländerhaß und Rechtsextremismus zum Opfer.

 

In Schleswig-Holstein wird Heide Simonis erste weibliche Regierungschefin in Deutschland, nachdem Björn Engholm über die Barschel-Affäre gestolpert ist. Rudolf Scharping wird neuer SPD-Vorsitzender.

 

Die Bundespost führt neue 5-stellige Postleitzahlen ein.

 

Bei den Chemie-Werken Hoechst kommt es in weniger als zwei Monaten zu mindestens 8 Chemie-Unfällen. Auch die Geschäftsleitung des Unternehmens kann angesichts massenweiser Bergung verseuchter Erde die Pannen nicht weiter als harmlos schönen.

 

Der Bundestag billigt den Einsatz deutscher Soldaten unter UNO-Kommando in Somalia. Er ist auf humanitäre Aufgaben beschränkt und wird auch genau so durchgeführt, sagt Verteidigungsminister Rühe.

 

Im Herbst wird bekannt, dass in Deutschland gespendetes Blutplasma wohl aus Kostengründen nicht genauestens kontrolliert wurde und wird. Die Folge ist eine Verseuchung mehrerer tausend Blutempfänger mit dem AIDS-Virus. Eigentliche Ursache ist, dass Blutspenden durch klinisch so gut wie nie kontrollierte Privatfirmen eingebracht wurden. Da deren Aufgabe in Gewinnmaximierung und Kostenminimierung besteht, hätte man das eigentlich ahnen können.

 

Die weltranglistenerste Tennisspielerin Monika Seles wird beim internationalen Damenturnier in Hamburg bei einem Attentat durch einen Messerstich schwer verletzt.

 

Im US-Bundesstaat Texas belagert die US-Polizei ein Gelände der Davidianer-Sekte, weil sich diese geweigert hatte, auf Schusswaffen durchsucht zu werden. Am 51. Belagerungstag gewinnt die Polizei, weil sich die etwa 100 Sektenmitglieder selbst in die Luft sprengen.

 

Auch Österreich ist jetzt vom international operierenden Terrorismus erreicht: am 3.12. wird der Bürgermeister von Wien, Helmut Zilk, durch eine Briefbombe an der Hand schwer verletzt.

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1994

31. Januar - In Barcelona brannte das Opernhaus, das Gran Teatre del Liceu, bis auf die Grundmauern ab. Das Haus, an der berühmten Promenade Ramblas gelegen, war 1847 erbaut und 1861 schon einmal durch einen Brand zerstört worden. Ursache des Unglücks vom Januar 1994 war ein bei Schweißarbeiten entfachtes Feuer. Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 gespielt hätte werden sollen.         W     Bild: Enfo

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11. Februar - Die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) bekam die ersten Geschütze für einen Einsatz in Bosnien übergeben. In der Woche zuvor war auf dem Marktplatz von Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien,eine Granate explodiert und hatte 68 Menschen in den Tod gerissen. Daraufhin stellte die UNO ein Ultimatum an die bosnischen Serben, alle schweren Waffen in einem Umkreis von 20 km zurückzuziehen. Am 28. Februar 1994 flog die NATO den ersten Kampfeinsatz in der Geschichte des Bündnisses. Die bosnische Regierung und die bosnischen Kroaten unterzeichneten ein Waffenstillstandsabkommen. Nach Militärschlägen der NATO gegen die bosnischen Serben wurde im Dezember 1995 schließlich ein Friedensvertrag für die Republik Bosnien und Herzegowina unterzeichnet.         W    

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20. Februar - Die Schweizer beschliessen in einer Volksabstimmung, den Alpentransitverkehr bis 2004 vollständig auf die Schiene zu verlagern. 51,9 Prozent der Schweizer stimmten für die umweltfreundliche Initiative. Entgegen der Empfehlung des Bundesrates, der Schweizer Regierung, folgten 16 der 23 Kantone diesem positiven Votum. Die Schweiz ist Transitland auf dem Weg nach Italien. 1997 rollten mehr als sieben Millionen Lastwagen über die Alpen. Die meistbenutzte Strecke war dabei die Strecke über den Brennerpaß von Österreich nach Italien. Sie wurde von 1,2 Millionen LKW genutzt. Zuvor

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11. März - Stimmte der Deutsche Bundestag der Pflegeversicherung zu, mit der die Bürger sich gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter absichern sollten. Die Pflegeversicherung nahm und nimmt einen wichtigen Platz neben Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung ein, und sie wird zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen.         W    

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14. März - Der US-amerikanische Computerhersteller Apple-Macintosh stellt am 14. März sein neustes Modell vor: den "Power PC". Dabei handelte es sich um eine neue Generation von Personalcomputern. Das Herz des Rechners basierte auf dem neuentwickelten Prozessor Power-PC-601. Seine so genannte "RISC"-Technologie erhöhte die Geschwindigkeit des Prozessors durch beschleunigte Takt-Frequenzen und einen vereinfachten Befehlssatz. Durch den "Power-PC" wurde Apple-Macintosh erstmals durchgehend IBM-kompatibel. Das heißt, dass mit so genannten Emulationsprogrammen Software, die eigentlich für IBM-PC's geschrieben wurde, nun auch auf Apple-Macintosh-PC's ausgeführt werden konnte. Obwohl Kritiker den "Power-PC" lobten, fiel der Marktanteil Apple-Macintoshs auf unter zehn Prozent zurück.      W    

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27. März - Das Mehrzweckkampfflugzeug Eurofighter EF 2000 absolviert seinen Erstflug in Manching. Der Eurofighter Typhoon ist ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug, das von Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien in Gemeinschaftsproduktion entwickelt und gebaut wird. Wegen der turbulenten Entwicklungsgeschichte lief die Entwicklung zunächst unter dem Namen European Fighter Aircraft (EFA), später wurde die Bezeichnung in Eurofighter 2000 und schließlich in Eurofighter Typhoon abgeändert. In Österreich und Deutschland wird das Flugzeug oft nur Eurofighter genannt. Ursprünglich als Luftüberlegenheitsjäger gegen die Bedrohung des Warschauer Paktes entwickelt, wurde das Flugzeug nach dem Ende des Kalten Krieges für seine neue Aufgabe als Mehrzweckkampfflugzeug angepasst.         W     Bild: Krasimir Grozev

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22. April - Mit der Festnahme von Arno Funke, der zuvor als anonymer Kaufhauserpresser "Dagobert" Schlagzeilen gemacht hat, endet einer der am längsten dauernden Erpressungsfälle in Deutschland.

 

 

4. Mai - Israel und die Befreiungsorganisation PLO unterschrieben am 4. Mai 1994 nach langen Verhandlungen in Kairo ein Abkommen zur Selbstverwaltung der Palästinenser in den besetzen Gebieten von Jericho und dem Gazastreifen. Ein Jahr später unterzeichnete Israel einen Friedensvertrag mit Jordanien und schloß ein Interimsabkommen zur Ausweitung der palästinensischen Selbstverwaltung in der West-Bank. Die Verhandlungsführer Yitzak Rabin, Schimon Peres und Yassir Arafat erhielten für ihre Bemühungen für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis. Im November 1995 wurde Premierminister Rabin bei einer Kundgebung von einem jüdischen Extremisten erschossen.

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6. Mai - Der Großbritannien mit dem französischen Festland verbindende Eurotunnel wurde von Staatspräsident François Mitterand und Königin Elisabeth II. eingeweiht. Die Bauarbeiten zu dem Großprojekt hatten am 1. Dezember 1987 auf britischer Seite begonnen. Der entscheidende Durchbruch der Röhren erfolgte im Juni 1991. Nach umfangreichen Tests 1993 und 1994 fuhr am 1. Juni 1994 der erste Güterzug durch den Eurotunnel, im Dezember des selben Jahres starteten die Passagierzugverbindungen. Am 18. November 1996 wurde der Tunnel nach einem durch einen Lastwagen verursachten Feuer für längere Zeit geschlossen.         W    

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9. Mai - Nach dem Sieg des ANC bei den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika wird Nelson Mandela zum Präsidenten gewählt. Er ist der erste schwarze Präsident in der Geschichte des Landes. Seit 1944 hatte sich Mandela im African National Congress (ANC) engagiert. Aufgrund seiner Aktivitäten gegen die Apartheidspolitik in seiner Heimat musste Mandela von 1963 bis 1990 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft verbringen. Ebenso wie Mahatma Gandhi oder Martin Luther King gilt er als herausragender Vertreter im Freiheitskampf gegen Rassentrennung, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Mandela war der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Staatswesen in Südafrika. 1993 erhielt er deshalb den Friedensnobelpreis. Bereits zu Lebzeiten wurde er für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild.         W     Bild: dosomething.org

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11.Juni - § 175 des Strafgesetzbuches wird aufgehoben, nach dem Homosexualität unter Strafe gestanden hatte. Diesem Beschluss war eine lange und erbitterte Diskussion vorausgegangen. Zum Schutz von Jugendlichen unter 16 vor sexuellem Missbrauch wurden aber gesetzliche Vorkehrungen getroffen.

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Kanzler Kohl eröffnet in Bonn das "Haus der Geschichte der Bundesrepublik". Kohl forderte direkt nach seinem Amtsantritt in seiner Regierungserklärung vom 13. Oktober 1982 den Aufbau einer Sammlung zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der deutschen Teilung seit 1945. Im darauf folgenden Jahr konkretisierte er seine Vorstellungen in einer weiteren Regierungserklärung. 1986 begann die Umsetzung dieses Auftrages in Bonn mit dem Aufbau einer historischen Sammlung, der Planung einer Dauerausstellung und dem Bau des Museumsgebäudes. Der Deutsche Bundestag bestätigte die Institution 1989 in einem eigenständigen Stiftungsgesetz. Das "Haus der Geschichte" befindet sich an der Bundesstraße 9 an der Museumsmeile in der zum Bundesviertel gehörenden Gronau, dem ehemaligen Parlaments- und Regierungsviertel. Wenige Meter südlicher liegen das Kunstmuseum Bonn und die Bundeskunsthalle, die Museen gehören ebenfalls zur Museumsmeile. Diese Museen teilen sich die unterhalb des Hauses der Geschichte gelegene U-Bahn-Haltestelle Heussallee/Museumsmeile, von der aus es einen direkten Zugang ins Kellergeschoss des Museums gibt.        W    Bild: Jpetersen

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2. Juli - Der kolumbianische Fußballspieler Andrés Escobar Saldarriaga wird vor einer Bar in Medellín mit 12 Schüssen getötet, nachdem er beim Vorrundenspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 gegen die Mannschaft der USA am 22. Juni 1994 ein Eigentor erzielt hatte. Kolumbien verlor 1:2 und schied aus dem Turnier aus. Der Täter Humberto Munoz Castro handelte als enttäuschter Fan oder aber als Auftragsmörder der kolumbianischen Wettspielmafia. Vermutet wird, dass der Grund für Escobars Ermordung jenes Eigentor war.       W   

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7. Juli - Ein norwegisches Küstenschiff rammte vor der norwegischen Küste ein Boot des kanadischen Walschützers Paul Watson, das schwer beschädigt abdrehen musste. Norwegen nahm 1993 unter Missachtung der Beschlüsse der internationalen Walfang-Kommission (IWC) die kommerzielle und wissenschaftliche Jagd auf die im Nordatlantik lebenden und unter Schutz stehenden Minke-Wale auf. Kein anderes Land der Welt tötete im 20. Jahrhundert so viele Wale wie Norwegen. Der Wert eines erlegten Minke-Wals liegt bei etwa 15.000 DM. 1994 verdiente Norwegen 4,8 Milliarden Mark durch den Export von Fisch. Die Japaner bezahlen bis zu 450 Mark pro Kilo Walfleisch, das als Delikatesse gilt.

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Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts am 12. Juli 1994 sind militärische und humanitäre Einsätze der Bundeswehr im Auftrag der Vereinten Nationen zulässig. Allerdings muss jede Aktion mit einfacher Mehrheit des Bundestages beschlossen werden. Der Richterspruch erfolgte, nachdem die Fraktionen von SPD und FDP wegen der Beteiligung deutscher Truppen an der Überwachung des Flugverbots über Bosnien und des Embargos gegen Serbien geklagt hatten. Zehn Tage nach dem Urteil des in Karlsruhe ansässigen höchsten Gerichts stimmte das deutsche Parlament Einsätzen der Bundeswehr gegen das ehemalige Jugoslawien im Auftrag der UNO zu. Der Richterspruch leitete eine grundsätzliche Neuorientierung der Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik ein.         W    

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31. August - In Berlin werden an diesem Tag die letzten alliierten Streitkräfte von ihrem Präsidenten Boris Jelzin und Bundeskanzler Helmut Kohl aus Deutschland verabschiedet. Die sowjetischen Soldaten wurden in die Heimat verabschiedet. Es fanden getrennte Abschiedsveranstaltungen und Paraden der westalliierten und der russischen Streitkräfte in Berlin statt. In Zeiten der Abrüstung, dem Fall der Mauer und dem Ende der Blockbildungen war dies für viele Menschen eine unverständliche Angelegenheit. Offiziell endete die Militärpräsenz der Westalliierten in Berlin erst am 8. September 1994, und damit auch der seit 1945 geltende Sonderstatus alliierter Vorbehaltsrechte. 1945 war Berlin in einen amerikanischen, einen britischen, einen französischen und einen sowjetischen Sektor eingeteilt worden.         W    

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21. September - Im Münchner Stadtteil Trudering stürzt ein Linienbus in einen sich plötzlich öffnenden acht Meter tiefen Krater, der durch Arbeiten an einem neuen U-Bahn-Tunnel entstand. Drei Menschen sterben, 36 Fahrgäste erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Im anschliessenden "Todeskrater-Prozess" standen fünf Bauingenieure und Poliere vor Gericht. Nach Ansicht der Verteidiger ist der massive Wasser- und Gerölleinbruch an der Baustelle nicht vorhersehbar gewesen, auch die Anwesenheit eines Ingenieurs hätte das Unglück nicht verhindern können. Zum Zeitpunkt der Katastrophe befanden sich die diensthabenden Bauleiter auf dem Oktoberfest.

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28. September - Die estnische Fähre "Estonia" ging vor der Südküste Finnlands unter. Bei dem schwersten Schiffsunglück der Nachkriegszeit kamen 852 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben. Aus bis heute ungeklärten Gründen riss die Bugklappe der Fähre ab. Wasser brach in den Innenraum ein, der konstruktionsbedingt keine Querschotten hatte. Die amtliche Havariekommission nannte in ihrem Bericht Konstruktionsmängel an der Aufhängung als Hauptursache der Katastrophe. Im August 1999 meinte die Meyer-Werft, die die Fähre "Estonia" gebaut hatte, beweisen zu können, dass ein Sprengsstoff-Anschlag das Unglück ausgelöst habe. Die Havariekommission wies diese Theorie als "uninteressant" zurück.       W   

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5. Oktober - Die Schweizer Polizei entdeckte in Cheiry und in Les-Granges-sur-Salvan 48 tote Mitglieder der Sonnentempler-Sekte "Das Kreuz und die Rose", von denen fast alle ermordet wurden. Es war der größte Massenmord in der Schweizer Geschichte. Auch in Kanada wurden ermordete Mitglieder der Sekte entdeckt. Insgesamt zählte man 53 Opfer. Der Sonnentempler-Orden gehört zu den Sekten, die sich auf das Wissen voran gegangener Epochen berufen und behaupten, einen eigenen Zugang zum Göttlichen zu besitzen. Ein zentraler Punkt in der Sektenlehre ist der Transit zum Sirius.         W    

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29. Oktober - Mit der Grundsteinlegung für das Daimler Chrysler Center begannen am Potsdamer Platz in Berlin die Bauarbeiten für einen neuen Stadtteil im Herzen der Hauptstadt. Von einem als „Infobox“ bezeichneten Aussichts-Container auf dem gegenüberliegenden Leipziger Platz konnten Berliner und Touristen den Fortschritt der Bauarbeiten beobachten und Modelle der zukünftigen Bauten betrachten. Grob eingeteilt entstanden auf der an den ehemaligen Potsdamer Platz angrenzenden Brache vier unterschiedliche Komplexe. Das nordwestliche, zwischen der neu erbauten Entlastungsstraße und dem (neuen) Potsdamer Platz liegende, 27.000 m² umfassende Sony Center wurde vom US-Amerikaner Helmut Jahn gestaltet. Untergebracht sind in dem dreieckigen Areal Cafés, das Filmmuseum Berlin mit der „Deutschen Kinemathek“, Appartements, Büros sowie die europäische Zentrale von Sony. Richtung (neuer) Potsdamer Platz endet das Sony-Areal mit dem Sitz der Holding der Deutschen Bahn in Berlin, dem Bahntower. Im Oktober 1996 wurde mit einem „Kranballett“ das Richtfest für das 85 Meter hohe Gebäude der Daimler-Benz-Tochtergesellschaft debis gefeiert: Unter der Leitung von Daniel Barenboim „tanzten“ sieben Minuten lang 19 Kräne synchron zu den Klängen des 4. Satzes (Ode „An die Freude“) der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.       W    Bild: Helen Schiffer, Frankfurt am Main

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13. November - Michael Schumacher wird erster deutscher Formel-I-Weltmeister in der 36. Formel-I Weltmeisterschaft. Er wird damit der erste deutsche Titelträger. Schumacher zählt seitdem zu den großen Sportidolen Deutschlands und ist aus dem Automobilsport nicht wegzudenken.         W     Bild: David Shankbone

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13. November - Mit 52,2 % der Stimmen entschied sich die Bevölkerung Schwedens in einer Volksabstimmung für einen Beitritt zur Europäischen Union. Schweden war das 15. Land, das sich der EU anschloss, der Beitritt erfolgte zusammen mit Finnland und Österreich am 1. Januar 1995. Über die Einführung des Euro in Schweden sollte ein Referendum abgehalten werden, die Regierung machte den Termin von der Lohn- und Konjunkturentwicklung abhängig, die in etwa parallel zu der der EU verlaufen musste. Eine gewisse Diskrepanz prägte lange zeit diese Entwicklung. 2001 übernahm Schweden die EU-Präsidentschaft.        W    

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16. November - der letzte Buß- und Bettag, als arbeitsfreier Feiertag. Um die Mehrbelastung für die Arbeitgeber durch die Beiträge zur neu eingeführten Pflegeversicherung auszugleichen wird die Arbeitsfreiheit der Arbeitnehmer mit Wirkung ab 1995 getrichen. Lediglich im Freistaat Sachsen besteht er bis heute als gesetzlicher Feiertag weiter, dafür bezahlen in Sachsen abhängig Beschäftigte (nicht jedoch deren Arbeitgeber) einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung als im restlichen Bundesgebiet.

 

 

 

17. November - Der Zeichentrick-Film "König der Löwen" hatte in Deutschland Premiere. Die Disney-Produktion, die in 26 Sprachen übersetzt wurde, spielte in den USA innerhalb von zehn Wochen 250 Millionen Dollar ein. Es wurde eine der erfolgreichsten Disney-Produktionen. Erstmals nach einer Original-Geschichte wurde von der abenteuerlichen Reise Simbas erzählt, der als Prinz die Nachfolge seines Vaters antreten soll. Er sucht seinen Platz im Kreislauf der Natur - immer in den Fussspuren seines Vaters, des großen Königs Mufasa. Für die Filmmusik erhielt der deutsche Komponist Hans Zimmer einen Oscar, einen Grammy und einen Golden Globe. Vom Soundtrack werden über acht Millionen Exemplare verkauft.   W 

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Die Finnen entscheiden sich in einer Volksabstimmung für einen Beitritt zur EU.

 

Im jugoslawischen Bürgerkrieg bombardieren amerikanische Flugzeuge erstmals serbische Stellungen und zwingen diese zum Rückzug aus der unmittelbaren Umgebung des eingeschlossenen Sarajewo.

 

Ein radikaler israelischer Siedler schießt mit einer automatischen Waffe in einer Moschee in Hebron in eine beim Morgengebet versammelte Menge Palästinenser und tötet dabei mindestens 50 von ihnen. Auch dieser Amoklauf kann den Friedensprozess in Nahost nicht unterbrechen.

 

In Ruanda entbrennt ein höchst blutiger Stammeskrieg zwischen Tutsi-Minderheit und Hutu-Mehrheit mit über 1 mio Opfern.

 

In Südafrika werden erstmals in der Landesgeschichte freie Wahlen für alle Bürger abgehalten, aus denen Nelson Mandela als Sieger hervorgeht und am 9.5. erster farbiger Präsident Südafrika's wird.

 

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts dürfen Besitz und Konsum "kleiner Mengen weicher Drogen" (Haschisch) nicht mehr verfolgt und bestraft werden, da die Schuld "in aller Regel" gering sei. Der Handel mit ihnen bleibt weiterhin verfolgungswürdiger Strafbestand.

 

Im Januar verliert der französische Frachter "Sherbo" (es hätte auch ein beliebiger anderer Frachter sein können) an der Antlantikküste einige Container mit "irgendwas" (da jederzeit immer "irgendwas" verloren worden war, gab es keinen Grund zu irgendeinem Alarm). Das Verlustgut stellt sich als hochgiftiges Pflanzenschutzmittel "Apron Plus" heraus, das wenig später an die Küstenstrände der Nordsee in wenig haltbarer Tütenform angespült wird. Wochenlang wird das giftige Treibgut von freiwilligen Helfern eingesammelt.

 

Über 900 Menschen kommen um, als die "Ro-Ro"-Fähre "Estonia" vor Finnland bei schwerer See voll Wasser läuft und innerhalb kürzester Zeit sinkt. Als Unglücksursache wird das Abreißen der Bugklappe vermutet (was schon 1987 zum Kentern der "Herald of Free Enterprise" geführt hatte).

 

Für die Astronomie wird es als Jahrtausendereignis gewertet, dass man den Einschlag des Kometen "Shoemaker-Levy9" auf dem Jupiter beobachten kann.

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6. Dezember - In der ungarischen Hauptstadt Budapest legten die 53 Staats- und Regierungschefs der "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) die Umbenennung in "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) fest und schufen damit eine Institution zur Konfliktvermeidung und Friedenssicherung. Bei dieser Konferenz wurde auch die Aufstellung einer multinationalen Friedenstruppe für die Kaukasus-Region Nagorny Karabach beschlossen. Hauptaufgabenfelder der OSZE sind die Eindämmung inner- und zwischenstaatlicher Konflikte, der Aufbau demokratischer Strukturen, Menschenrechtsfragen, wirksamer Minderheitenschutz, sowie Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen.         W    

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15. Dezember - Die Eisenhütten von Völklingen im Saarland kommen auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. 1873 gründete der Hütteningenieur Julius Buch bei Völklingen an der Saar ein Stahlwerk. Nach sechs Jahren musste er sein Werk schließen, da es sich wegen der hohen Zölle für das Roheisen nicht mehr für die Verhüttung rentierte. Im Jahr 1881 kam es unter Carl Röchling zu einem Neuanfang. Er kaufte die stillgelegten Anlagen, und zwei Jahre später konnte der erste Hochofen in Betrieb gehen. 1890 waren die „Röchling’schen Eisen- und Stahlwerke“ der größte Eisenträgerhersteller Deutschlands. 1986 wurden die Hochöfen der Völklinger Hütte stillgelegt und als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Nach kontinuierlicher Instandsetzung und Begehbarmachung folgte die Nutzung als musealer Betrieb.        W

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18. Dezember - Höhlenforscher entdecken nahe der südfranzösischen Stadt Vallon-Pont-d’Arc im Flusstal der Ardèche, die Chauvet-Höhle, die rund 30.000 Jahre alte Höhlenmalereien enthält. Sie ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, da eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit zu Pilzbefall und damit zur Gefährdung der Malereien führen könnte. Nach überwiegender Meinung von Experten handelt es sich hier um die ältesten derzeit bekannten Höhlenmalereien und Höhlenzeichnungen der Welt. Sie kann nur durch einen fast senkrecht nach unten verlaufenden Schacht erreicht, aber über eine Strecke von rund 500 Meter weitgehend leicht begangen werden. Deren horizontale Ausdehnung erstreckt sich über rund 240x100 Meter, sie umfasst vier große Säle von 15 bis 30 Metern Höhe, der größte Saal misst fast 40x60 Meter. Über mehr als 70m kann man die Fußspur eines etwa 12–13jährigen Heranwachsenden verfolgen, der von einem – ebenfalls barfüssigen – Erwachsenen begleitet war. Der Jugendliche schlug seine Brandfackel in regelmäßigen Abständen an die Höhlenwand, um die Helligkeit zu steigern. Die C14-Prüfung der Kohlereste ergab ein Alter von 26.000 Jahren: Die älteste derzeit datierbare menschliche Fußspur der Welt. Der hervorragende Erhaltungszustand der Kunstwerke und des Höhlenbodens verwehrt es zumindest für die nächsten Jahrzehnte, die Höhle für allgemeine Besuche zu öffnen. Derzeit ist eine Gruppe von 19 Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen an der Arbeit, um der Höhle einige ihrer Geheimnisse zu entlocken. Die Arbeit vor Ort ist dabei sehr genau reglementiert und wird mittels Klimasensoren überwacht, um das vorhandene Höhlenklima nicht in Gefahr zu bringen.      W   Bild: Public Domain

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Nach siebenjähriger Bauzeit eröffnen Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Frankreichs Staatspräsident Mitterand den 50 km langen Eisenbahntunnel unter dem Ärmelkanal.

 

Als erster Deutscher holt sich mit nur einem Punkt Vorsprung Michael Schumacher den Weltmeistertitel in der Formel 1.

 

Nach fünfjähriger Tätigkeit wird am 31. Dezember 1994 die "Treuhand" aufgelöst. Aufgabe dieser Bundesanstalt war es, nach Durchführung der deutschen Einheit treuhändlerisch das Volkseigentum der ehemaligen DDR zu verwalten und in Privatbesitz zu überführen. Zum Abschluss ihrer Tätigkeit hat die "Treuhand" rund 95% der volkseigenen Betriebe der ehemaligen DDR privatisiert oder umstrukturiert - viele aber auch "abgewickelt".

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Gestorben:

22.4.: der ehemalige US-Präsident Richard Nixon (*1913)

19.5.: Jaqueline Kennedy-Onassis (*1929)

29.4.: der ehem. Staats- und Parteichef der ehem. DDR Erich Honecker (*1912)

3.10.: der Schauspieler Heinz Rühmann (*1902);

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1995

17. Januar - Nur 20 Sekunden dauerte das Erdbeben in Kobe/Japan, das mit der Stärke 7,2 auf der nach oben offenen Richterskala gemessen wurde. Betroffen war der japanische Ballungsraum Osaka/Kobe. Bei dieser Naturkatastrophe kamen 5.200 Menschen ums Leben. 27.000 Menschen wurden verletzt. Daneben zog das Erbeben eine Beschädigung von 56.000 Gebäuden nach sich und war seit 1923 die stärkste gemessene seismische Aktivität.     W 

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21. Februar - Dem Ballonfahrer Steve Fossett gelingt als Erstem die Überquerung des Pazifik in einem Ballon. Nach viertägiger Fahrt landet der in Südkorea gestartete Abenteurer und Milliardär in der kanadischen Provinz Saskatchewan.

 

 

3. März - Amerikanische Experimentalphysiker im Forschungszentrum Fermilab bei Chicago entdecken den letzten, wahrscheinlich kleinsten und nicht mehr teilbaren Baustein der Materie, das Top- Quark. Um derartige Elementarteilchen, die meist von sehr kurzer Lebensdauer sind, überhaupt untersuchen zu können, müssen diese zunächst mit großem Energieaufwand in sog. Teilchenbeschleunigern erzeugt werden. Das Quark-Modell geht im wesentlichen auf den amerikanischen Physiker Murray Gell-Mann zurück (1964); den Ausdruck "Quark" soll er von James Joyce's Roman "Finnegan's Wake" übernommen haben.         W    

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Mississippi ratifiziert am 16. März 1995 als letzter US-Bundesstaat den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten zur Abschaffung der Sklaverei, nachdem es die Ratifizierung 1865 abgelehnt hat.

Der 13. Artikel lautet: 

  • Weder Sklaverei noch Zwangsarbeit, ausgenommen als Strafe für ein Verbrechen aufgrund eines rechtmäßigen Urteils, sollen in den Vereinigten Staaten von Amerika und allen Orten, die ihrer Rechtsprechung unterliegen, existieren.
  • Der Kongress erhält die Befugnis, diesen Zusatz mit angemessenen Gesetzen durchzusetzen      W    

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27. März - Der US-amerikanische Spielfilm Forrest Gump von Robert Zemeckis mit Tom Hanks in der Titelrolle wird bei der Oscarverleihung in Los Angeles mit insgesamt sechs Academy Awards der große Gewinner der Veranstaltung. Forrest Gump ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Winston Groom unter der Regie von Robert Zemeckis aus dem Jahr 1994. Für die Darstellung der Figur Forrest Gump wurde Tom Hanks mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Dem Film wurden insgesamt sechs Oscars und drei Golden Globes verliehen. Der Film war in den USA im Kinojahr 1994 der Film mit dem höchsten Einspielergebnis von über 329 Millionen US-Dollar, dem ein geschätztes Budget von rund 55 Millionen US-Dollar gegenübersteht. In Deutschland kam er 1994 auf 7,6 Millionen Besucher und war damit der erfolgreichste Film des Jahres. Über den Filmverleih wurden in den USA weitere 156 Millionen US-Dollar eingespielt.          W    

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16. Mai - In Tokio nahm die Polizei den Gründer und Anführer der radikalen Aum-Shinrikyo-Sekte, Shoko Asahara, fest. Der Guru der 1987 ins Leben gerufenen Sekte "Höchste Wahrheit" wurde für Giftgasanschläge auf die Tokioter U-Bahn verantwortlich gemacht. Dabei waren am 20. März 1995 zwölf Tote und mehr als 5500 Verletzte dem Nervengas Sarin zum Opfer gefallen. Bei einem zweiten Attentat nur einen Monat später wurden 300 Menschen im Hauptbahnhof von Yokohama verletzt. Asahara und neun seiner Jünger wurden des Mordes angeklagt. Shoko Asaharas Aum-Bewegung gehört zu den reichsten Religionsgemeinschaften Japans. Der Glaube der Sekte basiert auf einer Endzeitlehre: Der Apokalypse sollen nur 20 Prozent der Menschen entgehen und in ein besseres Leben eintreten können.         W       Bild: japantime.jp

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16. Mai - Das Bundesverfassungsgericht erklärt in seinem Kruzifix-Beschluss Teile der Bayerischen Volksschulordnung für verfassungswidrig, wonach in jedem Klassenzimmer der Volksschulen in Bayern ein Kruzifix oder zumindest ein Kreuz anzubringen sei. Beschwerdeführend waren drei Schüler sowie deren Eltern, die Anhänger der anthroposophischen Weltanschauung und gegen eine christliche Einwirkung auf ihre Kinder durch die Kruzifixe waren. Das Gericht sah die durch das Grundgesetz uneingeschränkt gewährte Religions- und Glaubensfreiheit der Schüler aus Art. 4 GG verletzt, hier die sog. negative Glaubensfreiheit. In diese dürfe der einfache (Landes-)Gesetzgeber nicht im Rahmen sonst oft vorhandener Grundrechtsschranken eingreifen. Darüber hinaus hob das Gericht hervor, dass der Staat nicht nur eine religiöse Neutralitätspflicht aus der Verfassung habe (Art. 4 GG und Art. 140 GG, Art. 137 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung). Er könne sich vielmehr nicht selbst auf Religionsfreiheit oder eine bestimmte Weltanschauung berufen (hier also die christliche), da ein Staat als solches weder einer Religion angehören, noch Grundrechte für sich in Anspruch nehmen kann.   W

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3. Juni - Auf der Insel Usedom wird im Seebad Heringsdorf die längste Seebrücke Kontinentaleuropas eröffnet. Sie misst 508 m Länge. Heringsdorf erhält mit der Brücke sein 1958 bei einem Brand zerstörtes Wahrzeichen zurück. Die Brücke wurde rund 50 Meter neben dem Standort ihrer Vorgängerin und rund 50 Meter länger, errichtet. Vom 508 Meter langen Bauwerk sind etwa 300 Meter ein überdachter, über dem Wasser der Ostsee auf Pfählen errichteter Seesteg. Am Ende der Seebrücke befindet sich ein Restaurant mit einem auffälligen, pyramidenförmigen Dach. Die letzten Meter der Brücke führen hinab zum Anleger, von dem aus Ausflugsschiffe Heringsdorf mit anderen Seebädern verbinden. An Land beginnt die Seebrücke mit einem Gebäudekomplex, in dem ein Muschelmuseum, ein Kino, Restaurants, Geschäfte und Ferienwohnungen untergebracht sind.     W  Bild:C.Löser

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8. Juni - Der dänische Informatiker Rasmus Lerdorf veröffentlicht die erste Version der Programmiersprache PHP, die der Erstellung dynamischer Webseiten oder Webanwendungen dient. PHP (rekursives Akronym und Backronym für „PHP: Hypertext Preprocessor“, ursprünglich „Personal Home Page Tools“) ist eine Skriptsprache mit einer an C und Perl angelehnten Syntax, die hauptsächlich zur Erstellung dynamischer Webseiten oder Webanwendungen verwendet wird. PHP wird als freie Software unter der PHP-Lizenz verbreitet. PHP zeichnet sich durch breite Datenbankunterstützung und Internet-Protokolleinbindung sowie die Verfügbarkeit zahlreicher Funktionsbibliotheken aus.          W     Bild: Public Domain

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29. Juni - Im Deutschen Bundestag wird mit Zweidrittelmehrheit ein neues Abtreibungsrecht verabschiedet, das einen Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate zulässt, falls sich die Schwangere vorher beraten lässt.       W   

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14. Juli - Das MP3-Format entsteht. Die Dateinamenserweiterung .mp3 (als Abkürzung für ISO MPEG Audio Layer 3) wurde am 14. Juli 1995 nach einer institutsinternen Umfrage festgelegt; vorher wurde intern die Dateinamenserweiterung .bit verwendet. MP3 ist ein Verfahren zur verlustbehafteten Kompression digital gespeicherter Audiodaten. MP3 bedient sich dabei der Psychoakustik mit dem Ziel, nur für den Menschen wahrnehmbare Signalanteile zu speichern. Dadurch wird bei nicht oder nur kaum verringert wahrgenommener Audioqualität eine starke Reduktion der Datenmenge möglich. Bei einer Beispiel-Datenrate von 192 kbit/s, die bereits eine hohe Qualität ermöglicht, beträgt die Kompressionsrate einer MP3-Audiodatei etwa 85 % gegenüber einer unkomprimierten Audio-CD. MP3 ist das dominierende Verfahren zur Speicherung und Übertragung von Musik auf Computern, Smartphones, im Internet und auf tragbaren Musikabspielgeräten (MP3-Player), obwohl es mittlerweile eine Anzahl von technisch weiterentwickelten Optionen gibt. Das Verfahren wurde unter der Leitung von Karlheinz Brandenburg und Hans-Georg Musmann im Wesentlichen in Deutschland entwickelt.      W    

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17. Juli - GPS, das satellitengestützte Navigations-system zur weltweiten Positionsbestimmung, erhält offiziell den Status volle Betriebsbereitschaft 24 Satelliten kreisen ständig in Bahnen mit einen Abstand von ca. 20.000 Kilometer um den Mittelpunkt der Erde. Es wurde seit den 1970er-Jahren vom US-Verteidigungsministerium entwickelt und löste ab etwa 1985 das alte Satellitennavigationssystem NNSS der US-Marine ab, ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Atombombenexplosionen. GPS war ursprünglich zur Positionsbestimmung und Navigation im militärischen Bereich (in Waffensystemen, Kriegsschiffen, Flugzeugen) usw. vorgesehen. Ein Vorteil ist dabei, dass GPS-Empfänger nur Signale empfangen und nicht senden. So kann navigiert werden ohne dass der Feind Informationen über den eigenen Standort erhält. GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und stellt seit der Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung (Selective Availability) im Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauigkeit in der Größenordnung von oft besser als 10 Meter sicher. Die Genauigkeit lässt sich durch Differenzmethoden auf Zentimeter steigern, für spezielle Anwendungen in der Geodäsie lassen sich auch noch genauere Messungen erzielen. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet genutzt.  W 

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30. Juli - Der deutsche Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher gewann auf dem Hockenheim-Ring in Baden Württemberg den Grand Prix. Es war das erste Mal in der Geschichte der Formel-1-Rennen, dass ein deutscher Rennsportler in Deutschland einen Sieg errang. Die Triumphfahrt des Weltmeisters wurde von 150.000 Zuschauern begeistert aufgenommen. Der Vizeweltmeister Damon Hill aus Großbritannien war beim neunten Weltmeisterschafts-Lauf zum fünften Male aus der Pole Position gestartet. Damon Hill hatte in der ersten Runde einen Vorsprung von 1,3 Sekunden. In der Zielgeraden beging er einen Fehler und fuhr mit einer Geschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde in die Fahrbahnbegrenzung. Damon Hill blieb unverletzt.         W     Bild: David Shankbone

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Im jugoslawischen Bürgerkrieg bilden die UN-Truppen eine Schnelle Eingreiftruppe zum Schutz der eigenen Soldaten, die zeitweise von den Serben als lebende Schutzschilder in Geiselhaft benutzt werden. Nach verschiedenen serbischen Überfällen auf UN-Schutzzonen löst ein Granatenangriff auf den Markt von Sarajewo die bis dahin schwersten Bombenangriffe der Nato gegen serbische Stellungen aus. Sie führen zu serbischer Verhandlungsbereitschaft.

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3. September - Pierre Omidyar gründet in San José (Kalifornien) das Unternehmen AuctionWeb, aus dem das Internetauktionshaus eBay hervorgeht. Sein Ziel war es, eine Handelsplattform zu entwickeln mit der jeder Benutzer sowohl als Käufer als auch Verkäufer agieren konnte. Die Idee dazu kam ihm, laut nichtbestätigten Berichten, dazu nach einer Unterhaltung mit seiner Frau, die leidenschftliche PEZ Sammlerin war. Sie wünschte sich eine Internetplattform um mit möglichst vielen anderen Sammlern tauschen zu können. "eBay" selbst führt diese Version als Firmengeschichte aus. Nach Omidyar's eigenen Aussagen kam er jedoch auf die Idee durch den überraschend erfolgreichen Verkauf eines defekten Laserpointers auf der von ihm maßgeblich entwickelten Plattform AuctionWeb, wodurch sich ihm das Potential einer offenen Verkaufsplattform im Internet, wie "eBay" eine werden sollte, offenbarte.       W    Bild: Public Domain

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6. September - Auf Tahiti, der Hauptinsel von Französisch-Polynesien, brachen nach dem unterirdischen französischen Atomtest auf dem Mururoa-Atoll schwere Unruhen aus. In Papeete, der Hauptstadt der Inselgruppe, wurden Schaufenster eingeworfen, Häuser gingen in Flammen auf. Die Residenz des französischen Hochkommissars wurde mit Molotowcocktails beworfen, ebenso die Gebäude der französischen Kolonialverwaltung. Der Flughafen von Tahiti wurde völlig zerstört. Die Polizei setzte Tränengas und Betäubungsgranaten gegen die Atomgegner ein, aus Frankreich trafen Fallschirmjäger und Fremdenlegionäre ein. Vier Wochen später zündete Frankreich trotz internationaler Proteste auf dem Fangataufa-Atoll eine weitere Atombombe mit der achtfachen Sprengkraft der Hiroshima-Bombe.

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11. September - Die HMS Queen Elizabeth 2, das Flaggschiff der Cunard-Line, wird von einem Kaventsmann getroffen, eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern werden solche Monsterwellen etwa doppelt so hoch wie gewöhnliche hohe Wellen auf See. Durch diese enorme Höhe und ihr plötzliches Auftreten stellen Monsterwellen selbst für große Schiffe eine Gefahr dar. Der Vorfall verläuft glimpflich, führt jedoch dazu, dass Freakwaves oder Kaventsmänner nicht mehr als Seemannsgarn abgetan, sondern wissenschaftlich ernst genommen werden.        W    

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29. September - Die PlayStation kommt in Europa auf den Markt. Die PlayStation ist eine Spielkonsole des Unternehmens Sony, die 1994 erstmals verkauft und deren Herstellung 2006 nach zwölf Jahren Verkaufszeitraum endgültig eingestellt wurde. Mit Ken Kutaragi als Vorsitzendem der eigens dafür gegründeten Tochtergesellschaft Sony Computer Entertainment avancierte die PlayStation zur zweit-erfolgreichsten stationären Konsole aller Zeiten (104,25 Millionen verkaufte Exemplare weltweit, nur übertroffen vom eigenen Nachfolger PlayStation 2) und stürzte im Bereich Heimkonsolen den einstigen Marktführer Nintendo vom Thron. Ursprünglich sollte Sony ein CD-Laufwerk (Add-on) für Nintendos 16-Bit-Konsole Super Nintendo Entertainment System (SNES) entwickeln, dessen Codename bereits „Play Station“ war. Im Gegenzug würde es Sony erlaubt sein, eine eigene Konsole mit CD-ROM-Laufwerk zu entwickeln, die die damals wertvolle SNES-Technologie nutzen könnte, Projektname „Play Station“. Als Nintendo bekannt gab, mit dem niederländischen Unternehmen Philips einen Vertrag für das Projekt „SNES-CD“ abzuschließen (der allerdings wenig später wieder gekündigt wurde), machte Sony aus dem Joint-Projekt eine komplett eigenständige Spielkonsole.       W    Bild: Public Domain

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14. Oktober - Die Deutsche Telekom nimmt, zwischen Frankfurt und Shanghai, das bis dahin längste Telefonkabel der Welt in Betrieb. Das "Trans-Asia-Europe Optical Fibre Cable System" (TAE) ist mit 17 000 Kilometern, die erste direkte Glasfaserverbindung zwischen Deutschland und China. Das Kabel verbindet 20 Staaten miteinander und teilt sich zu einem Netzwerk von 27000 Kilometern Länge auf. Es zieht sich von Frankfurt (Main) bis nach Schanghai. Die Telekom setzt beim Ausbau ihrer weltweiten Verbindungen bewusst nur noch auf Kabelsysteme und nicht mehr auf Satelliten. Da die Leistungsfähigkeit und Rentabilität von Kabeln stetig steigt, werden Satelliten immer unwirtschaftlicher. Die Telekom hat deshalb bereits im Jahr 1997 beschlossen, keine eigenen Satelliten mehr zu bauen.

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21. November - Ein Friedensabkommen für Bosnien kam zustande: Bosnien blieb ein einheitlicher, zentral regierter Staat, wurde aber strukturell geteilt in eine serbische Republik und eine kroatisch-moslemische Föderation. Darauf einigten sich die Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und Serbiens unter Vermittlung der USA im amerikanischen Dayton. Der Krieg war im April 1992 unmittelbar nach der Anerkennung Bosnien-Herzegowinas als souveräner Staat aus. Er forderte mindestens 200.000 Tote und noch mehr Verletzte, ein Großteil der arbeitsfähigen Bevölkerung wurde ausgelöscht. Über 50 Prozent der Gebäude wurden zerstört und weite Landstriche vermint. Durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch lagen über 95 Prozent des Landes brach.

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Auf dem Mannheimer Parteitag der SPD wird Oskar Lafontaine überraschend zum Parteivorsitzenden gewählt. Der saarländische Ministerpräsident hatte sich gegen den bisherigen Parteichef Rudolf Scharping gestellt und zum ersten Mal wurde ein amtierender Parteiführer abgewählt.

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Am 21. November wird der durch den US-Amerikaner Richard C. Holbrooke mühevoll ausgehandelte Friedensvertrag für Bosnien-Herzegowina im amerikanischen Dayton unterzeichnet. Er beendet den seit 1991 ausgetragenen Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien. An der internationalen Friedenstruppe der UNO werden auch 4.000 deutsche Soldaten beteiligt.

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6. Dezember - Mit großer Mehrheit entschied sich der Bundestag für die Entsendung von Bundeswehrsoldaten nach Bosnien. Damit wurden zum ersten Mal in der 40jährigen Geschichte der Bundeswehr deutsche Soldaten unter kriegsmäßigen Bedingungen in eine Krisenregion außerhalb des NATO-Gebietes geschickt. Der Krieg in Bosnien-Herzegowina begann 1992. Die bosnischen Serben eroberten zwischen April und September fast 70 Prozent des bosnischen Staatsgebietes und riefen dann die "Serbische Republik" aus. Der Krieg forderte mindestens 200.000 Tote und noch mehr Verletzte. Der Friedenstruppe IFOR gelang die Umsetzung der militärischen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag von Dayton durchzusetzen und ein Wiederaufflammen der Kämpfe zu verhindern.

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In 7 der 15 Staaten der EU Europäischen Union fallen die Grenzschranken zugunsten eines ungehinderten und unkontrollierten Verkehrs. Die Regelung gilt für die "Schengen-Staaten" (nach dem Abkommen im gleichnamigen luxemburgischen Ort von 1985) Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Portugal und Spanien.

 

 

In Frankreich tritt Jaques Chirac die Nachfolge des zurückgetretenen schwerkranken Francois Mitterand an. Chirac verantwortet die neuerlichen Atombombentests in Mururoa und die vorübergehende Aussetzung des Schengener Abkommens über den freien Grenzverkehr, als Frankreich unter einer Serie von Bombenanschlägen zu leiden hat.

 

 

Die Steuerlast der Bundesbürger ist auf über 44% gestiegen. Von 1991 bis 1995 sind für die "Aufbauhilfe Ost" etwa eine Billion DM von den alten in die neuen Bundesländer geflossen. Der Schuldenberg des Bundes beträgt zu Jahresbeginn mehr als eine Billion DM. Erst im Juli wird zwischen Bundestag und Bundesrat ein Kompromiss zur Steuerentlastung ausgehandelt.

 

 

Bundesgesundheitsminister Seehofer setzt wegen der BSE-Seuche in England ("Rinderwahnsinn") ein Importverbot englischen Rindfleischs durch.

 

 

Der gegen den nachhaltigen Protest von Atomgegnern durch starke Polizeikräfte geschützte Transport von Atommüll des Kernkraftwerks Philippsburg ins 580 km entfernte Zwischenlager Gorleben mit dem eigens hierfür konstruierten Transportbehälter "Castor" kostet den Steuerzahler 55 mio DM, also etwa 100.000 DM je km.

 

 

Mit Erstaunen registriert die deutsche Bevölkerung, wie Vater Peter des Tennisprofis Steffi Graf wegen Verdachts der Steuerhinterziehung eingesperrt und auch gegen Kautionsangebot einfach nicht mehr freigelassen wird.

 

 

Ein schweres Erdbeben zerstört große Bereiche der japanischen Stadt Kobe und fordert weit über 5.000 Tote; es wären weit mehr geworden, wenn das Beben nicht zu nachtschlafener Zeit kurz vor 6:00 Ortszeit stattgefunden hätte.

 

 

 

Weit über 2.000 Opfer fordert ein Beben auf der russischen Insel Sachalin.

 

 

Die 1989 gestartete deutsch-amerikanische Raumsonde "Galileo" erreicht den Jupiter und setzt am 13.7. die Tochtersonde "Probe" ab, die in einem 75minütigen Fallschirmflug in dessen Atmosphäre eindringt und bis zum Verglühen niederschwebend Daten und Bilder funkt. Danach wird Galileo in eine Umlaufbahn gelenkt, in welcher der Satellit bis 1997 verbleiben und Daten schicken wird.

 

 

Im Juni dockt in einem ersten gemeinsamen Raumfahrtprogramm seit 1975 das amerikanische Shuttle "Atlantis" bei einer Umlaufgeschwindigkeit von 28.150 km/h handgesteuert an die russische Raumstation "Mir" an. An Bord der Kombination befinden sich jetzt 5 Tage lang 10 Astronauten.

 

 

660 km südlich von Kairo wird die bislang größte Grablege ägyptischer Pharaonen im "Tal der Könige" durch den amerikanischen Archäologen Kent Weeks entdeckt. Die 67 Grabkammern "der Prinzen" waren vermutlich für 50 Söhne des 1224 v. Chr. gestorbenen 90jährigen Ramses II. bestimmt. Weeks vermutet weitere 100 Grabkammern in einem noch nicht entdeckten Untergeschoss der Fundstätte.nach Oben

 

1996

27. Januar - Bei einem Störfall im Hoechst-Werk Frankfurt/Griesheim entwichen etwa 1000 kg des Wirkstoffs des Pflanzenschutzmittels Arelon, einer gesundheitsgefährdenden Chemikalie. Ein Bedienungsfehler eines Hoechst-Mitarbeiters verursachte den Störfall. Die Chemikalie schlug sich in geringen Mengen auch ausserhalb des Werks Griesheim nieder. Laut den zuständigen Behörden habe es nach Luftmessungen keine Anzeichen für eine Belastung gegeben. Bis zu den Ergebnissen der Bodenproben sollten die anwohnenden Kinder jedoch nicht im Freien spielen.

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15. Februar - Der norwegische Supertanker Sea Empress, der unter liberischer Flagge fuhr, lief vor der Küste von Wales auf Grund. In den nächsten Tagen verlor der 133.000-Tonnen-Tanker ca. 70000 Tonnen Rohöl. Es wurde in einem 40 km langen Ölteppich auf das Meer hinausgeschwemmt. Die Verschmutzung der Flussufer und Vogelbrutgebiete auf zwei vorgelagerten Inseln hatte katastrophale Folgen für die Tierwelt. Der Untergang der Sea Empress war noch verheerender als das Schiffsunglück der Exxon Valdez. Bei ihrem Untergang 1989 in Alaska verendeten mehr als eine halbe Million Vögel und Tausende von Ottern. Als Grund für das Schiffsunglück wurde von der Reederei schlechtes Wetter angegeben.     W         Bild: Public Domain

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29. Juni - Während einer Auktion im Auktionshaus "Sotheby's" in New York/USA wurde das erste "Superman"-Comic von 1938 für die Summe von 46.000 Dollar versteigert. Das Comic "Superman" gilt als Wegbereiter aller Superhelden-Comics. Das Comic erweckt die Illusion, dass immer, wo Menschen in Not sind, Superman zur Hilfe eilt: Er ist intelligent, schnell, stark und springt mit einem Satz über Häuser. Superman, der letzte Ahne des Planeten Krypton, erlebt zahlreiche Abenteuer: Er rettet die Menschheit vor außerirdischen Invasoren, boxt im Ring mit Muhammed Ali, sieht seine Cousine sterben, schüttelt die Hand von Präsident Kennedy und betätigt sich als Gehirnchirurg und Drogenberater. Er führt nebenbei ein normales Leben als Reporter "Clark Kent".        W   

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15. Juli - Der millionste Porsche 911 läuft vom Band. Der Porsche 911, kurz auch „Neunelfer“ oder nur „Elfer“ genannt, ist der bekannteste Sportwagen von Porsche und gilt als Inbegriff dieser Marke. Er wurde 1963 auf der IAA in Frankfurt am Main als Nachfolger des Porsche 356 mit der Bezeichnung Porsche 901 vorgestellt. Aufgrund namensrechtlicher Forderungen von Peugeot wurde die mittlere Null durch eine Eins ersetzt, sodass der Wagen im Jahr 1964 als Porsche 911 auf den Markt kam.           W

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28. August - Nach einer vierjährigen Trennungszeit voller Kleinkrieg und öffentlich ausgetragener Schlammschlachten wurden der englische Thronfolger Prinz Charles und Prinzessin Diana in London geschieden. Damit endete nach 15 Jahren eine Ehe, die am 29. Juli 1981 vor einem Milliardenpublikum in 46 Ländern in der St. Paul's Cathedral geschlossen worden war. Nach einigen Jahren wurde jedoch deutlich, dass die beiden Ehepartner sich nicht viel zu sagen hatten. Im Rahmen der Trennung gestanden beide öffentlich und im Fernsehen, dass sie fremd gegangen seien. Die Nation war entsetzt über die Scheidung und spaltete sich in Charles- und Diana-Sympathisanten. Das Sorgerecht für die beiden Söhne teilten sie sich weiterhin.       
W
    Bilder: Public Domain

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14. September - Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) sprach sich nach langen Verhandlungen mit 158 von 173 Stimmen für das Abkommen über einen weltweiten Atomtest-Stopp aus. Der US-amerikanische Präsident Bill Clinton setzte als Erster seine Unterschrift unter den "Comprehensive Test Ban Treaty" - Vertrag (CTBT). Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten die Menschheit mit dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki in Japan ins Atomzeitalter katapultiert. Am 16. Juli 1945 war bereits in der Wüste New Mexicos der erste atomaren Sprengsatz gezündet worden. Japan gehörte ebenfalls zu den Erst-Unterzeichnern des Abkommens.         W    

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5. November - In Frankfurt am Main wurde die Terroristin der "Rote Armee Fraktion" (RAF) Birgit Hogefeld zu dreimal lebenslanger Haft verurteilt. Das Gerichtsverfahren hatte zwei Jahre gedauert, die Richter attestierten Hogefeld "eine besondere Schwere der Schuld", was eine vorzeitige Haftentlassung stark erschwert. Angeklagt war Hogefeld wegen der Ermordnung des US-Soldaten Pimental und dem darauffolgenden Anschlag auf die US-Air Base (zwei Tote) 1985, dem Anschlag auf Staatssekretär Tietmeyer 1988 und dem Tod des BGS-Polizisten Newrzella bei ihrer Festnahme in Bad Kleinen im Juni 1993, bei der ihr Freund Wolfgang Grams durch den BGS erschossen wurde. Der Prozess fand unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit statt.         W    

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7. November - Die NASA startet die Raumsonde Mars Global Surveyor zur Erforschung des Mars aus dem Orbit. Am 2. November 2006 ging die Sonde aufgrund eines Fehlers des Bodenpersonals verloren. Die wichtigsten Aufgaben der Mission lagen in der Gewinnung hochauflösender Fotos für die Vermessung und Kartierung der Topografie, in der Erforschung der Zusammensetzung des Marsgesteins, der Rolle des Wassers in der Planetengeschichte sowie in der Erforschung der Atmosphäre bzw. des Klimas und Wetters, des Magnetfelds und des Gravitationsfelds. Des Weiteren wurde der Orbiter dazu eingesetzt, die Signale einiger Lander von der Marsoberfläche zur Erde weiterzuleiten.        W     Bild: Public Domain

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Die amerikanische Raumsonde Mariner 4 startete am 28. November 1964 und flog als erste irdische Raumsonde überhaupt am 15. Juli 1965 am Mars in einer Entfernung von 9.844 Kilometern vorbei und liefert die ersten Nahaufnahmen eines fremden Planeten. Mariner 3 und 4 setzten erstmals eine TV-Kamera ein, jedoch war ihre Bildqualität sehr bescheiden. Ein Bild umfasste nur 200 Zeilen mit 200 Punkten. Die Bilder wurden beim Vorbeiflug auf einem Bandrekorder gespeichert, sie zeigten einen sehr mondähnlichen Mars, deckten aber nur 1 % der Oberfläche ab. Weiterhin wurde festgestellt, dass der Mars kein oder nur ein sehr schwaches Magnetfeld besitzt. Die Atmosphäre weist einen Bodendruck von maximal 30 mb auf und besteht zu 80–100 % aus Kohlendioxid und maximal 16 % Stickstoff oder 8 % Argon. Die Übertragung zur Erde dauerte pro Bild über 8 Stunden.

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28. November - Mit der Strafrechtsreform in Österreich ist u.a. Ehebruch nicht mehr strafbar. Als letzter Staat Europas streicht Österreich den Ehebruch aus dem Strafgesetzbuch. Früher drohte in Wien die Todesstrafe durch Pfählung, wenn nicht nur der ehebrechende Mann verheiratet war. In Deutschland wird Ehebruch seit dem 1. September 1969 nicht mehr strafrechtlich sanktioniert. Ursprünglich sollte damals mit der Begründung einer „sittenprägenden und sittenerhaltenden Wirkung“ die angedrohte Haftstrafe verdoppelt werden. Seit dem 1. Juli 1977 ist durch das Erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts auch die Schuldfrage bei Scheidungen entfallen und somit Ehebruch kein Grund für eine solche mehr. Grundsätzlich entscheidend ist nur noch, ob die Ehegatten seit längerem getrennt leben. Nur durch sehr schwere Fälle von Ehebruch gehen Ansprüche auf Unterhalt verloren. Generell kann allenfalls die Unterlassung von Ehebruch in der gemeinsamen Wohnung des Ehepaares zivilrechtlich durchgesetzt werden.        W 

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17. Februar - Die US-amerikanische Raumsonde NEAR startet auf dem Rücken einer Delta-II-Rakete zur Begegnung mit mehreren Asteroiden ins All.

 

Belgien wird tief erschüttert von einem Skandal bandenmäßig organisierter Kinderschändung.

 

Bundeskanzler Kohl feiert mit 14 Amtsjahren (seit 1982) die längste ununterbrochene Amtszeit eines Regierungschefs der Bundesrepublik Deutschland.

 

Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hält weiter an. Lübeck ist zum dritten Mal von einem Brandanschlag auf ein Ausländerheim betroffen, bei dem 10 Menschen umkommen.

 

Mit dem größten Polizeiaufgebot in der Geschichte der Bundesrepublik wird ein "CASTOR"-Transport mit hoch radioaktivem Material von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague in das niedersächsische Zwischenlager Gorleben gegen Atomkraftgegner gesichert.

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Die Privatisierung der Deutschen Bundespost erreicht mit dem Gang der DT Deutsche Telekom AG an die Börse einen Höhepunkt. Mit dieser größten Börseneinführung aller Zeiten setzt eine internationale Hausse ein, das Interesse von Privatanlegern an Aktien steigt sprunghaft an. Bereits am 1.1. wird ein neues Telefon-Gebührensystem insbesondere zu Lasten älterer und behinderter Menschen eingeführt.

 

Die deutschen Ladenschlusszeiten werden gelockert.

 

Der von General Motors abgeworbene Chefeinkäufer der Volkswagen AG, der Spanier José Ignacio López de Arriortúa, wird der Industriespionage beschuldigt und muß bei VW seinen Hut nehmen.

 

Der Daimler-Benz Konzern beschließt die Auflösung und damit das Ende der 1883 gegründeten AEG, trennt sich von den defizitären niederländischen Fokker-Werken (die in Folge bankrott geht) und verkauft seine 80%ige Beteiligung an Dornier. Damit gibt der Konzern seine Ambitionen als Technologiekonzern auf. Für die Daimler-Benz Aerospace DASA wurde bereits im Vorjahr ein Sanierungskonzept beschlossen.

 

Der Deutsche Bundestag verabschiedet ein Sparpaket, dessen Schwerpunkt der Abbau sozialer Leistungen ist.

 

Die Zahl der Arbeitslosen überschreitet die 4-mio-Marke.

 

In Berlin findet im Juli mit 750.000 Teilnehmern die größte Open-Air-Party aller Zeiten statt.

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Die Olympischen Spiele in Atlanta mit 271 Disziplinen in 26 Sportarten sind jetzt voll und ganz unter kommerzieller Kontrolle. Allein die europäischen Fernseh-Übertragungsrechte kosten mit 275 mio US$ fast 300mal soviel wie vor knapp 30 Jahren 1968 in Mexiko City. Coca Cola & Co gewannen bei der Vergabe gegen Athen, das die Spiele zum hundertsten Geburtstag gerne an der Wiege von 1896 gehabt hätte. Sie werden ebenso wie die Spiele von 1972 in München durch ein Bombenattentat (diesmal rechtsextremistischer Amerikaner) und eine Unzahl von Attentatsdrohungen überschattet. Die gebürtige Leipzigerin Uta Pippig gewinnt als erste Frau zum dritten Mal hintereinander den "Boston-Marathon"-Lauf (und damit die Siegprämie von US $ 300.000).

 

Die 1981 geschlossene Ehe des englischen Kronprinzenpaares Charles und Lady Diana wird geschieden.

 

Der Manager und Vater der prominenten Tennis-Spitzensportlerin Steffi Graf, Peter, wird mit dem (berechtigten) Vorwurf der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe inhaftiert. Derweil erlebt die zusätzlich mit Verletzungsproblemen belastete Steffi einen Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere.

 

Die Schweizer Banken geraten unter internationale Kritik als bekannt wird, dass sie sich immer noch im Besitz von ca. 7 mrd DM in Gold aus dem Privatbesitz von Nazi-Opfern befinden.

 

Die Gesamtzahl der weltweit an der Immunschwäche-Epidemie AIDS Infizierten wird auf 22,6 mio geschätzt, mit 3 mio Neuinfizierten.

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Das erste Sterbehilfe-Gesetz der Welt wird im nordaustralischen Darwin verabschiedet.

 

Der 1974 fertiggestellte Sears Tower in Chicago verliert seine Rolle als höchstes Gebäude der Welt an die 452 m hohen Petronas-Zwillingstürme im malaysischen Kuala Lumpur.

 

Die europäische Raumfahrtindustrie erlebt einen schweren Rückschlag, als die neu konstruierte ARIANE 5 mit 4 Satelliten an Bord auf ihrem Jungfernflug explodiert.

 

Die zivile Luftfahrt wird durch eine Reihe von Flugzeugabstürzen mit beinahe 2.000 Todesopfern schwer getroffen.

 

Am 1.7. wird in Wien ein Abkommen über die Reform zur Rechtschreibung der deutschen Sprache unterzeichnet.

 

21. Juni - Der Deutsche Bundestag beschließt , die bislang straffen Ladenschlusszeiten zu liberalisieren, die in Deutschland mehr als in anderen Staaten verhinderten, dass Arbeitnehmer nach Feierabend noch einkaufen konnten. 1. November - Neues Ladenschlussgesetz tritt in Kraft : Geschäfte dürfen bis 20 Uhr geöffnet haben.

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1997

20. Januar - US-Präsident Clinton tritt seine zweite Amtsperiode an. Ab August sieht er sich Vorwürfen, die Amerika über ein Jahr lang über die Maßen beschäftigen werden, wegen sexueller Belästigung von Untergebenen ausgesetzt.

 

23. Februar - Der schottische Embryologe Bill Ritchie präsentiert der verblüfften Öffentlichkeit und Fachwelt das geklonte Schaf "Dolly" als 100%-ige erste genetisch identische Kopie eines erwachsenen Säugetiers.

 

28. Februar - Mit 4,67 mio Arbeitslosen wird ein Nachkriegsrekord erreicht.

 

9.März - Erster Sieg eines "Silberpfeil" nach Rückkehr von Mercedes in den Formel-1-Motorsport seit 1955 mit dem Schotten David Coulhard auf McLaren-Mercedes beim Großen Preis von Australien.

 

23. März - Der ungewöhnlich stark leuchtende Komet Hale-Bopp erreicht den erdnächsten Punkt seiner 4.378 Jahre dauernden Umlaufbahn und erfreut (und ängstigt) insgesamt vier Wochen lang Millionen von Erdenbürgern.

 

31. März - Nach 374 Wochen in Folge auf Platz 1 wird die Weltranglistenerste im Damentennis, Steffie Graf, von der 16jährigen Schweizerin Martina Hingis abgelöst.

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21. April - Mit einer Pegasus-Rakete werden vom Luftwaffenstützpunkt auf Gran Canaria aus erstmals 21 Urnen für eine Weltraumbestattung in die Erdumlaufbahn gebracht. Der Start erfolgt unter einem Flugzeug hängend. Beim zünden der Raketentriebwerke ist die Rakete horizontal ausgerichtet und fällt 5 Sekunden lang vom Flugzeug, bevor die erste Stufe zündet. An Bord befindet sich unter anderem Asche von Krafft Arnold Ehricke, der deutsch-amerikanische Raketentechniker der Konzepte der interplanetaren Raumfahrt und der Rohstoffgewinnung auf Mond und Mars entwickelte. Timothy Leary, ein US-amerikanischer Psychologe und Autor. Gerard Kitchen O’Neill ein US-amerikanischer Physiker und Raumfahrtvisionär der 1975 erstmals eine Konferenz für Technologien zur Kolonisation des Weltraums organisierte. Und Gene Roddenberry, der Drehbuchautor, Fernseh- und Filmproduzent und Schöpfer von Star Trek. Auch ein Teil der Asche des 2005 verstorbenen Schauspielers James Doohan, dem Darsteller von Scotty aus Raumschiff Enterprise, wurde am 28. April 2007 bei einem solchen Flug in den Weltraum mitgeführt.

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25.April - Wider bessere Erkenntnisse und trotz 10 mrd höherer als veranschlagter Kosten hält die Bundesregierung am Projekt einer Transrapidstrecke von Hamburg nach Berlin fest.

 

31. April - Die 148-jährige Zusammenarbeit von Post und Bahn im Briefdienst wird eingestellt.

 

11. Mai - Zum ersten Mal wird ein Schachweltmeister in einem Wettkampf unter „Turnierbedingungen“ von einem Computer besiegt: Garri Kasparow unterliegt dem von IBM entwickelten Deep Blue mit 2,5:3,5.         W    

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27. Mai - Der fast 50jährige Ost-West-Konflikt wird beigelegt, als die Regierungschefs der NATO-Staaten und der russische Präsident Jeltsin die "Grundakte über die Beziehungen zwischen der NATO und Rußland" unterzeichnen.

 

25. Juni - Die Karibikinsel Montserrat mit der bereits evakuierten Hauptstadt Plymouth wird durch einen neuerlichen (seit 1995) Ausbruch des Vulkans Soufriere unter meterhoher Asche begraben und unbewohnbar.

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28. Juni - Mike Tyson beißt seinem Kontrahenten Weltmeister Evander Holyfield bei einem Box-WM-Kampf in Las Vegas ein Stück von einem Ohr ab, woraufhin ihm für unbestimmte Zeit die Boxlizenz entzogen wird. Nach Ansicht einiger Beobachter wollte Tyson seine Disqualifikation provozieren, da er seinem Gegner boxerisch erneut nicht gewachsen war und eine weitere sportliche Niederlage um jeden Preis vermeiden wollte. Andere sahen in der Beißattacke einen Akt der Frustration, da Tyson in der zweiten Runde einen ungeahndeten Kopfstoß von Holyfield erhielt, der bei Tyson eine schwere Platzwunde verursachte. Bereits im ersten Kampf kam es zu einem Kopfstoß von Holyfield, der ungeahndet blieb und nach Tysons Überzeugung für seine damalige Niederlage ausschlaggebend war. Die Beißattacke beschädigte Tysons Reputation in erheblichem Maße. Die führende Box-Fachzeitschrift Ring-Magazine, die den Ex-Champion lange Zeit sehr wohlwollend beurteilt hatte, übte nun starke Kritik an ihm. "Tyson hat die körperlichen Voraussetzungen und die furchterregende Schlagkraft eines großen Kämpfers, aber er hat den Charakter eines Schulhof-Raufboldes. Was hätte sein können, zählt nicht. Er gehört nicht in die Gesellschaft der unsterblichen Box-Größen".       W   

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Flagge Hong Kong1. Juli - Großbritannien gibt Hongkong, seit 1843 britische Kronkolonie, in einem offiziellen Festakt an die Volksrepublik China zurück. Am 30.6. lief um 24 Uhr, der 1898 zwischen Großbritannien und China geschlossene Pachtvertrag über die Nutzung des Stadtgebietes von Hong Kong unwiderruflich ab. 1699 gelangte die britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. Im Jahr 1711 wurde ein fester Handelsstützpunkt in Guangzhou gegründet. Als die Briten begannen, Opium nach China einzuführen, führte dies zum ersten Opiumkrieg und schließlich zur Besetzung Hongkongs durch die Briten 1841. Ein Jahr später wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, wodurch der Weg Hongkongs zur britischen Kronkolonie im Jahr 1843 geebnet wurde. Unmittelbar nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Ostasien, wurde Hongkong von der japanischen Armee angegriffen. Nach zweieinhalb Wochen Kampf mussten sich die Briten den Japanern ergeben. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Hongkong großteils zerstört und verarmt. Nach Ausrufung der Volksrepublik China flohen hunderttausende nach Hongkong, viele ausländische Firmen verlegten ihre Vertretungen von Shanghai nach Hongkong. Im Jahre 1982 begannen Gespräche zwischen den Premierministern des Vereinigten Königreichs und der Volksrepublik China über die Zukunft des Territoriums. Die britische Seite unter Margaret Thatcher hatte ursprünglich gehofft, dass die Politik der Öffnung in China dazu führen könnte, dass China die britische Herrschaft über das Gebiet akzeptiert. Das Gegenteil war der Fall, China verlangte nicht nur die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes, sondern auch die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien, da es den Vertrag als unfair ablehnte. Deng Xiaoping entwickelte eine Doktrin, die als Ein Land, zwei Systeme bekannt ist. Sie sah vor, dass Hongkong am 1. Juli 1997 zu einer Sonderverwaltungszone Chinas werden würde. Nach Unterzeichnung dieser Vereinbarung am 19. Dezember 1984 zwischen der Volksrepublik China und dem Vereinigten Königreich brach eine erste Auswanderungswelle von Hongkongern aus. Im Juli 1989 wurde den Bürgern mitgeteilt, dass sie trotz britischen Passes kein ständiges Wohnrecht in Großbritannien eingeräumt bekämen. Ende 1993 brachen die sino-britischen Gespräche über Hongkong nach 17 Verhandlungsrunden ab, da Uneinigkeit über die Einführung demokratischer Wahlen im Legislativrat bestand. Im Juni 1994 verabschiedete der Legislativrat die von Gouverneur Lord Chris Patten vorgeschlagenen Wahlreformen. Am 1. Juli 1997 übernahm die Volksrepublik China die Kontrolle über Hongkong. Seitdem ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone mit einem hohen Maß an Autonomie.

 

1. Juli - Eine Gesetzesreform in Deutschland beendet die rechtlichen Unterschiede zwischen ehelichen und nichtehelichen Kindern.

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4. Juli - Die NASA-Sonde Pathfinder landet auf dem Mars. Der Mars Pathfinder bestand aus einer Landeeinheit mit Kameras und Messinstrumenten sowie   einem nur 10,6 kg schweren Roboterfahrzeug (Rover) namens Sojourner. Benannt wurde der Rover nach Sojourner Truth, einer US-amerikanischen Freiheitskämpferin, Frauenrechtlerin und Wanderpredigerin, deren Name „Gast“ bedeutet. Der Rover konnte ein an seiner Rückseite angebrachtes Alphapartikel-Röntgenspektrometer auf die Steine oder den Boden drücken und so chemisch analysieren. Bis zur letzten Übertragung am 27. September 1997 sendete Mars Pathfinder 16.500 von der Landeeinheit und 550 vom Rover aufgenommene Bilder sowie mehr als 15 chemische Analysen von Boden und Gestein zur Erde zurück, außerdem ausführliche Wetterdaten. Als wahrscheinlichste Ursache für den Ausfall der Sonde wird vermutet, dass die Batterien bei den kalten Nachttemperaturen auf der Oberfläche des Mars eingefroren sind.         W    

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8. Juli - Das Nordatlantische Verteidungsbündnis NATO beschloss mit den Staats- und Regierungschefs von Polen, Tschechien und Ungarn, diese Länder zu Beitrittsgesprächen einzuladen. Im April des Jahres 1999 traten diese drei Staaten dem Nordatlantikpakt schließlich bei. Mit diesen Maßnahmen versuchte die NATO erfolgreich, ihren Einfluß nach Osten auszuweiten. Bis 1989 war für die Planer und Strategen in Brüssel ostwärtig der Elbe Schluss. Nach dem Zusammenbruch des einzigen militärischen Gegengewichts zu dem westlichen Militärbündnis, dem Warschauer Pakt, suchten nun die ehemaligen Staaten des Ostblocks Schutz vor dem unsicheren ehemaligen Verbündeten Russland.

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27. Juli - Der 23-jährige Rostocker Jan Ullrich wird erster deutscher Sieger der "Tour de France". Ullrich, der dem Telekom-Team angehört, war 1993 Amateur-Straßenweltmeister und 1996 Zweiter bei der "Tour" geworden. Darüber hinaus war er fünfmal Zweiter und einmal Vierter der Tour, Amateurweltmeister im Straßenrennen, zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im olympischen Straßenrennen 2000. Aufgrund seiner Verwicklung in den spanischen Dopingskandal "Fuentes" wurde er von der Tour de France 2006 ausgeschlossen und sein Vertrag fristlos gekündigt. Nach jahrelangen Verfahren wurde er 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rechtskräftig des Dopings schuldig gesprochen, und alle Erfolge Ullrichs seit dem 1. Mai 2005 wurden annulliert. Am 26. Februar 2007 erklärte Ullrich seine aktive Radsportkarriere für beendet. Die Allzeitliste der Cycling Hall of Fame, die die 25 größten Radrennfahrer aller Zeiten auflistet, führt ihn als besten Deutschen.       W      Bild: Hans Weingartz

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31. August - Lady Di verunglückt kurz nach Mitternacht bei einem Autounfall in einem Tunnel in Paris zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dodi Fayed. Am selben Tag sterben beide an ihren Verletzungen. Um 00:06 Uhr am 31. August 1997 verließen Diana und Dodi die Präsidentensuite des Hotel Ritz, vierzehn Minuten später fuhren der Fahrer Henri Paul, Diana, Dodi und der Leibwächter Trevor Rees-Jones in einem Mercedes S 280 los. Um 00:25 Uhr Ortszeit verunglückte der Wagen in der Alma-Unterführung nahe der Alma-Brücke in Paris. Der Mercedes-Benz prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Tunnelpfeiler. Dianas Partner Dodi Al-Fayed und der Fahrer Henri Paul starben noch am Unfallort. Die dem Mercedes folgenden Paparazzi trafen erst nach dem Unfall im Tunnel ein. Mehrere Gerichtsverfahren stuften das Unglück inzwischen als einen Unfall ein. Al-Fayeds Leibwächter Trevor Rees-Jones überlebte den Unfall mit schweren Gesichtsverletzungen. Diana war nicht sofort tot. Sie starb wenige Stunden nach dem Unfall an den Folgen ihrer schweren inneren Verletzungen im Krankenhaus Pitié-Salpêtrière. Gegen 4 Uhr morgens wurde sie offiziell für tot erklärt.         W    

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6. September - An der Beisetzungs-zeremonie für Diana, Princess of Wales, der ersten Ehefrau des britischen Thronfolgers Charles nehmen auf Londons Straßen etwa drei Millionen Menschen Anteil. Das Verfolgen der Fernsehübertragung ist mit geschätzten 2,5 Milliarden Zuschauern das bis dahin weltweit größte Medienereignis. In der Nacht zum 31. August 1997 prallte der Wagen, in dem Diana mit ihrem damaligen Freund Dodi Al-Fayed saß, mit überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Pfeiler im Autotunnel unter dem Place de l’Alma in Paris. Diana starb an den Folgen innerer Verletzungen, und die Nachricht ihres Todes löste weltweit eine Welle des Schocks und des Mitgefühls aus. Das Ereignis hatte verheerende Folgen für das Ansehen des Königshauses, da dessen Mitglieder aufgrund ihrer als herzlos wahrgenommenen Contenance massiver Kritik ausgesetzt waren. Entgegen den Regeln des Protokolls wurde für Diana aufgrund der überwältigenden Trauer in der Bevölkerung am 6. September 1997 eine öffentliche Beisetzungszeremonie organisiert. Der Effekt, den Diana auf die Königsfamilie hatte, macht sich noch heute bei manchen Anlässen bemerkbar.         W    

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14. September - Eine Tupolew TU-154 der Luftwaffen-Flugbereitschaft der Bundesrepublik Deutschland stieß mit 24 Insassen an Bord vor der Küste Namibias (Westafrika) mit einer amerikanischen Transportmaschine vom Typ Starlifter C141 mit neun Menschen an Bord zusammen. Beide Flugzeuge stürzen ab und alle 24 Menschen an Bord der TU 154 und die neun Besatzungsmitglieder des US-Flugzeuges kamen ums Leben. Es war das zweitschwerste Flugzeug-Unglück in der Geschichte der Bundeswehr. Nach offiziellen Angaben wollte die Besatzung der Tupolew, die sich aus Stabsoffiziere und Stabsbootsleute der Marine zusammen setzte, an einer Regatta anlässlich des 75. Jubiläums der südafrikanischen Marine in Kapstadt teilnehmen. Nach dem Absturz wurden auch Theorien über einen illegalen Waffentransport der Bundesrepublik laut.        

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18. September - Ein Terroranschlag auf Touristen vor dem Ägyptischen Museum wird aus Kairo gemeldet. Bei dem Angriff wurde der Bus beschossen und mit Molotowcocktails in Brand gesetzt. Neun Deutsche und der ägyptische Busfahrer starben, 26 weitere Personen wurden verletzt. Zwei der drei Täter wurden bei einem ca. zwanzigminütigem Schusswechsel mit ägyptischen Sicherheitskräften verletzt und festgenommen, ein dritter wurde in der Nähe des Anschlagsortes aufgegriffen.        W   

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27. September - Der Kontakt mit der am 4. Dezember 1996 gestarteten US-amerikanischen Mars-Sonde Mars Pathfinder reißt ab. Sie brachte den ersten Mars-Rover erfolgreich auf die Marsoberfläche. Sie landete am 4. Juli 1997 in einem ehemaligen Überschwemmungsgebiet namens „Ares Vallis“, das sich in der nördlichen Hemisphäre befindet und eines der felsigsten Gebiete auf dem Mars ist. Der Ort wurde von den Wissenschaftlern gewählt, weil eine Landung dort relativ sicher war und dort eine Vielzahl verschiedener Felsen abgelagert wurden. Mars Pathfinder bestand aus einer Landeeinheit mit Kameras und Messinstrumenten sowie einem nur 10,6 kg schweren Roboterfahrzeug (Rover) namens Sojourner. Der Rover konnte ein an seiner Rückseite angebrachtes Alphapartikel-Röntgenspektrometer auf die Steine oder den Boden drücken und so chemisch analysieren.  W

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15. Oktober - Dem ehemaligen britischen Kampfflieger Andy Green gelingt es erstmals, mit einem Raketenauto das Überschalltempo von Mach 1,02 als Durchschnittsgeschwindigkeit bei zweimaligem Durchfahren der Rekordstrecke in der Wüste Nevada zu erreichen.

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21. Oktober - Daimler-Benz muß eine ungeahnte Schlappe hinnehmen, als ein Kleinwagen der neuen "A-Klasse" den "Elch" genannten Kipptest nicht besteht und sich überschlägt. Es gelingt dem Unternehmen in den Folgemonaten dennoch, aus der Niederlage einen Verkaufserfolg zu machen. Hinter den Kulissen wurden schon längere Zeit firmeninterne Machtkämpfe geführt, denen Mercedes-Chef Helmut Werner am 16.1. zum Opfer fällt.

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17. November - Bei einem Terroranschlag islamischer Extremisten kamen in Luxor 58 Touristen und 4 Ägypter ums Leben. Ein Selbstmordkommando der "Gamaa al- Islamiya" ("Islamische Gruppen") schoss vor dem weltberühmten Hatschepsut-Tempel in die Reihen der Touristen, die dort mit Reisebussen hingebracht worden waren. Die sechs Terroristen wurden kurz nach dem Anschlag getötet. Am Tatort hinterließen sie Flugblätter und andere Schriftstücke als Bekennerbriefe.    W 

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1. Dezember - Ein neues Transplantationsgesetz tritt in Kraft: Die Organentnahme bei Leichen ist nun, mit Einwilligung der Angehörigen, auch ohne Spenderausweis möglich.

 

 

11. Dezember - In Kyōto wird das Kyoto-Protokoll als Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC) unterschrieben: Das bis zum Jahr 2012 gültige Abkommen schreibt verbindliche Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen fest, die als Auslöser der globalen Erwärmung gelten.         W 

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31. Dezember - Das Monopol der Deutschen Telekom endet .

 

Der amtierende Schachweltmeister Kasparow tritt gegen ein auf dem IBM-Supercomputer "Deep Blue" installiertes Schachprogramm an, spielt noch schlechter als der Computer und verliert.

 

In der Bundesrepublik wird Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt. nach Oben

 

Die ohnehin schon altersschwache 11 Jahre alte 1986 installierte russische Raumstation Mir entgeht knapp einer Katastrophe, als eine Versorgungskapsel das Andocken verpatzt und ein Forschungsmodul der Mir rammt. Euphorisch wird dagegen die erfolgreiche Landung und Mission des amerikanischen Marsrobotors "Pathfinder" mit dem Erkundungsfahrzeug "Sojourner" auf dem 170 mio km entfernten Planeten Mars u.a. im Internet mit live-Aufnahmen von aller Welt verfolgt.

 

Im australischen Tasmanien kann das tatsächliche Alter eines dort vor etwa sechzig Jahren entdeckten Silberbaumgewächses auf etwa 43.000 Jahre bestimmt werden. Den botanischen Altersrekord hielt bis dato ein ca 13.000 Jahre altes Heidekraut in den USA.

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1998

29. Januar - Kanada, Japan, Russland, die USA sowie die Mitgliedstaaten der europäischen ESA schließen den Vertrag über den Bau der Internationalen Raumstation ISS ab. Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter den Namen Freedom oder Alpha in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 in Bau und ist zurzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist aktuell in ca. 400 km Höhe (Stand: Juni 2012) mit einer Bahnneigung von 51,6° ca. alle 91 min um die Erde und hat eine maximale Abmessung von etwa 110 m × 100 m × 30 m erreicht. Sie soll mindestens bis ins Jahr 2020 weiterbetrieben werden.       W    

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6. März - Die NASA gibt die Entdeckung von Eis auf dem Mond bekannt. Die US-Sonde Lunar Prospektor funkte entsprechende Informationen auf die Erde und nun werden von den NASA-Mitarbeitern Pläne für eine mögliche Besiedelung des Erdtrabanten und seine Nutzung als Ausgangspunkt von Missionen zum Mars geschmiedet. Durch die Aufspaltung der Eisvorkommen in Sauerstoff und Wasserstoff wäre es möglich, die Hauptkomponenten des Treibstoffs für Raumschiffe direkt am Mond zu gewinnen und dadurch die hohen Transportkosten für Missionen ins All zu reduzieren. Zunächst muß jedoch erst berechnet werden, ob und wieviel Wasser wirklich genutzt werden kann und dafür reichen die derzeitigen Erkenntnisse nicht aus. Am 31. Juli ließen die NASA-Wissenschaftler die Raumsonde auf der Mondoberfläche aufprallen.

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10. März - Giovanni Trapattoni, Trainer des FC Bayern München, beendet den emotionsgeladenen Kommentar zur Leistung seiner Mannschaft bei der 0:1-Niederlage gegen FC Schalke 04 mit dem berühmten Satz „Ich habe fertig“.

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31. März - Der deutsche Automobilhersteller Bayerische-Motorenwerke-AG (BMW) bekam den Zuschlag für den umkämpften Kauf der britischen Nobelmarke "Rolls Royce". Mit einem Angebot in Höhe von über eine Milliarden Mark überbot BMW den Wolfsbuger Konkurrenten Volkswagen-AG (VW) und die anderen Bewerber aus der Automobilbranche. Allerdings hatte der VW-Konzern die Automobilsparte von "Rolls-Royce" schon vorher übernommen. Mitte des Jahres 1998 einigten sich die beiden Konzerne darauf, dass VW noch bis zum Jahre 2003 die Namensrechte an "Rolls-Royce" hat, aber nach 2003 VW-Nobelkarossen "Bentley" nennen darf. BMW kann somit ab 2003 neben Flugzeugturbinen auch Autos unter dem Namen "Rolls-Royce" vertreiben.       W   

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4. Mai - In Deutschland wird das Kranzgeld, ein zivilrechtlicher Entschädigungsanspruch von Frauen, im Hinblick auf geänderte Moralvorstellungen nach 98 Jahren abgeschafft. Als Kranzgeld bezeichnete man eine finanzielle Entschädigung, die eine Frau von ihrem ehemaligen Verlobten einfordern konnte, wenn sie ihm auf Grund eines Eheversprechens die Beiwohnung gestattet hatte, also die Jungfräulichkeit verlor, und er anschließend das Verlöbnis löste. Gleiches galt auch für neuverlobte Witwen. Es existieren zwei Erklärungen zur Wortherkunft: Eine nicht mehr jungfräuliche Braut, die Strohjungfer, musste nach altem Brauch bei der Hochzeit einen Strohkranz tragen. Die unbescholtene Braut durfte sich dagegen im Myrtenkranz präsentieren. Die andere Version ist, dass die jungfräuliche Braut einen geschlossenen Kranz trug und die nicht mehr jungfräuliche Braut oder Witwe einen offenen. Der Anspruch auf Kranzgeld war, ähnlich dem noch heute existierenden Anspruch auf Schmerzensgeld, eine Ausnahme zu diesem Grundsatz. Der Anspruch war in § 1300 im Vierten Buch (Familienrecht) des Bürgerlichen Gesetzbuchs von 1896 geregelt und trat mit ihm am 1. Januar 1900 in Kraft. Begründet wurde der Schadenersatzanspruch damit, dass die Ledige wegen des Verlusts ihrer Jungfräulichkeit geringere Chancen auf eine standesgemäße Heirat mit einem anderen Mann habe. War die Ledige oder die Witwe hingegen schon vor der Beiwohnung nicht mehr „unbescholten“, so stand ihr auch kein Kranzgeld zu, wobei sich der Begriff „bescholten“ nicht nur auf die Unkeuschheit bezog, sondern auch auf andere Sachverhalte, wie z. B. Gefängnisaufenthalte.       W   

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3. Juni - In der Nähe von Eschede, auf der Strecke Hannover-Hamburg, entgleiste ein ICE-Hochgeschwindigkeitszug. Mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h rasten die entgleisten Waggons gegen eine Straßenbrücke, die durch die Wucht des Aufpralls einstürzte und Teile des Zuges unter sich begrub. Den Ersthelfern bot sich ein furchtbares Szenario. 101 Menschen starben bei dem Unglück, 119 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Bevölkerung in Deutschland war erschüttert, zumal der ICE als eines der sichersten Transportmittel des ausgehenden 20. Jahrhunderts galt. Wie die nachfolgenden Ermittlungen ergaben, war ein gebrochener Radreifen der Auslöser für das bisher schwerste Unglück in der Geschichte der Deutschen Bahn.         W    

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29. Juni - Die "Rote-Armee-Fraktion"(RAF)-Terroristin Birgit Hogefeld wurde wegen Mordes erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Schon 1996 war sie wegen Mordes an dem US-amerikanischen Geheimagenten Pimental angeklagt worden. Sie stand wegen weiteren Mordfällen und Mordversuchen, wegen Sprengstoff-Anschlägen und ihrer Mitgleidschaft in der links-terroristischen "Rote-Armee-Fraktion"       W  

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12. Juli - Mit einem 3:0 Sieg im Finale über die brasilianische Mannschaft wurde Frankreich zum ersten Mal Fußball-Weltmeister. Garant des Erfolges für den Gastgeber war Spielmacher Zinedine Zidane, der mit seinen beiden Toren bereits in der ersten Halbzeit für die Vorentscheidung sorgte. Nach der Pause besiegelte dann Emmanuel Petit mit seinem Treffer zum 3;0 die Niederlage Brasiliens. Der viermalige Weltmeister enttäuschte besonders in der ersten Halbzeit und blieb trotz der Stars Ronaldo und Rivaldo letztlich ohne Siegchance. Im Halbfinale hatte Brasilien zuvor noch die Niederlande ausgeschaltet, während sich die Franzosen gegen den Deutschland-Bezwinger Kroatien durchgesetzt hatten.         W    

 

 

 

17. August - Der amerikanische Präsident Bill Clinton sagte als erster Präsident überhaupt unter Eid vor der Grand Jury aus. Es galt zu klären, ob Clinton in einer früheren Aussage vor Gericht einen Meineid geleistet hatte. Clinton hatte bestritten, sexuelle Beziehungen und eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky gehabt zu haben. Lewinsky dagegen hatte zehn Tage vor der Verhandlung dem Sonderermittler Kenneth Starr zu Protokoll gegeben, mehrmals im Weißen Haus mit Clinton oralen Sex gehabt zu haben. Der Report, den Kenneth Starr dem Kongress übergeben hatte, führte zu einem Amtsenthebungsverfahren, das Clinton - der die Affäre zwischenzeitlich gestanden hatte - jedoch für sich entscheiden konnte.          W          Bild: Public Domain

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16. September - Die US-amerikanische Schauspielerin Meryl Streep erhält ihren Stern auf Hollywoods Walk Of Fame. Nach ersten Theaterarbeiten feierte sie Ende der 1970er Jahre ihren internationalen Durchbruch mit dem TV-Mehrteiler "Holocaust" und den Kinoproduktionen "Manhattan", "Die durch die Hölle gehen" und "Kramer gegen Kramer". Die Rolle der emanzipierten Ehefrau und Mutter in dem Melodram "Kramer gegen Kramer" (1979) brachte Meryl Streep den ersten Oskar ein. Den zweiten erhielt sie für die Titelrolle in Alan Pakulas "Sophie's Choice". Bis 1989 wurde sie acht mal für den Oskar nominiert. 1986 drehte sie gleich zwei ihrer besten Filme: "Jenseits von Afrika" und "Die emanzipierte Frau". In dem Familienepos "Das Geisterhaus" (1993) nach dem Roman von Isabel Allende spielte sie zum ersten Mal mit Glenn Close. Meryl Streep eine der erfolgreichsten Charakterschauspielerinnen Hollywoods. Sie besticht durch die Eindringlichkeit und die Wandlungsfähigkeit ihres Spiels.         W    Bild: Alan Light

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23. September - Der erste Kurzzeiterfolg einer Handtransplantation wurde mit dem Neuseeländer Clint Hallam erzielt. Die Operation wurde im französischen Lyon durchgeführt. Nach der Operation litt Hallam allerdings körperlich und seelisch unter seiner neuen Hand. Er kämpfte mit den Nebenwirkungen der Medikamente und empfand seine neue Hand als Fremdkörper. Er nahm nicht zuverlässig am Physiotherapieprogramm teil und verweigerte schließlich auch die Medikamenteneinnahme. In der Folge begann sein Körper die Hand abzustoßen. Sie wurde auf seinen Wunsch und wegen der Abstoßungsreaktionen am 2. Februar 2001 wieder entfernt.       W   

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27. September - Larry Page und Sergey Brin gründen die Suchmaschine Google. Die Bezeichnung Google basiert auf einem Wortspie mit der amerikanischen Aussprache des Wortes googol. Milton Sirotta, der Neffe des amerikanischen Mathematikers Edward Kasner, hatte den Ausdruck im Jahr 1938 geprägt, um der Zahl mit einer Eins und hundert Nullen einen Namen zu geben. Die Google-Gründer wiederum suchten eine treffende Bezeichnung für die Fülle an Informationen, die ihre Suchmaschine im Web finden sollte. Google zielt darauf ab, den Nutzern die Suchergebnisse nach Relevanz sortiert zu liefern. Der Sortieralgorithmus der Suchergebnisse stützt sich unter anderem auf ein patentiertes Verfahren, das den sogenannten PageRank-Wert errechnet. Dieser repräsentiert die Linkpopularität, d. h. er gibt an, wie gut und von wem ein Dokument verlinkt ist. Neben dem PageRank werden weitere Faktoren in die Sortierung einbezogen, so wird z. B. das Auftreten der Suchbegriffe im Dokumententitel oder in Überschriften gewertet. Des Weiteren spielt die Verwendung der Begriffe als Ankertext in verweisenden Dokumenten eine große Rolle. Letzteres wird bei Google-Bomben missbraucht. Google gibt an, mehr als 200 Faktoren in die Berechnung einfließen zu lassen.       W 

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2. Oktober - Das nur 2,50 Meter kurze Stadtauto "smart" kam auf den Markt. Der Personenkraftwagen ging als Joint Venture der Daimler Benz AG und der schweizer Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie AG (SMH) hervor. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 1997 wurde das "smart"-Konzept der Öffentlichkeit erstmals präsentiert. Der Zweisitzer bietet bei minimalen Abmessungen ausreichend Platz. Bei einem Gewicht von 680 Kilogramm entstand ein Automobil mit einem völlig neuen Designkonzept: Ein silbermetallic oder anthrazit lackierter Metallrahmen bildet die so genannte Tridion-Fahrgastsicherheitszelle. Als Karosserieanbauteile dienen flexible »Body Panels« aus durchgefärbtem und zu 100 Prozent wiederverwertbarem Thermoplast-Kunststoff.       W     Bild: nl:Gebruiker:GeraldM

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13. November - Der in Deutschland wegen Mordes und Terrorismus gesuchte Abdullah Öcalan, Chef der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, wurde in Rom festgenommen. Er beantragte politisches Asyl. Die türkische Regierung, die ihn wegen "Hochverrats" und "terroristischen Aktivitäten" suchte, forderte umgehend seine Auslieferung. Kurden aus ganz Europa kamen zu Tausenden in die italienische Hauptstadt, um ihre Solidarität mit Öcalan zu demonstrieren. Sie verlangten von Italien, "Apo" politisches Asyl zu gewähren. Die deutsche Bundesregierung verzichtete auf eine Auslieferung. Öcalan wurde freigelassen. Am 15. Februar 1999 wurde er in Nairobi erneut verhaftet. Am 29. Juni verurteilte ihn die Türkei wegen Hochverrates zum Tod. Ungeachtet der z.T. terroristischen Auswüchse des Kampfes der PKK gegen die Türkei, gehört das Schicksal des kurdischen Volkes zu den tragischsten Momenten der modernen Geschichte. Ohne eigene Vertretung, ohne internationale Lobby und völlig abhängig vom Willen der Regierungen der Türkei, des Iraks oder Syriens wurden und werden an den Kurden unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt.    
  
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       Bild: Topnews.in

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19. Dezember - Der Report, den Kenneth Starr dem Kongress übergeben hatte, führte zu einem Amtsenthebungsverfahren, das Clinton - der die Affäre zwischenzeitlich gestanden hatte - jedoch für sich entscheiden konnte. Die Sexaffäre um den US-Präsidenten Bill Clinton hält das ganze Jahr die vorwiegend amerikanische Öffentlichkeit in Atem und reicht von ihrer Aufdeckung über das öffendliche Schuldbekenntnis Clintons bis zur Einleitung des Amtsenthebungsverfahrens. Der amerikanische Präsident Bill Clinton sagte am 17 August, als erster Präsident überhaupt, unter Eid vor der Grand Jury aus. Es galt zu klären, ob Clinton in einer früheren Aussage vor Gericht einen Meineid geleistet hatte. Clinton hatte bestritten, sexuelle Beziehungen und eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky gehabt zu haben. Lewinsky dagegen hatte zehn Tage vor der Verhandlung dem Sonderermittler Kenneth Starr zu Protokoll gegeben, mehrmals im Weißen Haus mit Clinton oralen Sex gehabt zu haben.         W          Bild: Public Domain

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27.1.: Auf Druck des Vatikans stellen die katholischen Bistümer keine gesetzlich geforderten Beratungsscheine zur Schwangerschaftsunterbrechung mehr aus.

 

1.4.: Die Mehrwertsteuer wird um einen Punkt von 15 auf 16% angehoben.

 

20.4.: Die RAF Rote Armee Fraktion verkündet nach 28 Jahren Terrortätigkeit mit über 30 Todesopfern ihre Selbstauflösung.

 

3.6.: Das wohl schwerste Zugunglück in der Geschichte der BRD ereignet sich mit 101 Todesopfern in Eschede, als der ICE "Wilhelm Röntgen" wegen eines Radbruchs bei voller Fahrt entgleist und in voller Länge an einem Brückenpfeiler zerschellt.

 

21.6.: Deutsche Hooligans verletzen bei Ausschreitungen während der Fußball-WM in Frankreich den Polizisten Daniel Niven lebensgefährlich. Deutschland scheidet bereits im Viertelfinale aus, Trainer Berti Vogts nimmt seinen Abschied.

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11. August: Eine Wetterstation in der Weinlage Brauneberger Juffer-Sonnenuhr an der Mittelmosel nahe Bernkastel-Kues stellt die Rekordtemperatur von 41,2 °C im Schatten fest – die höchste bisher in der Bundesrepublik gemessene Lufttemperatur.

 

Im US-amerikanischen Bundesstaat Texas wird gegen internationale Proteste mit Karla Faye Tucker erstmals seit 1863 eine zum Tode verurteilte Frau hingerichtet.

 

Im italienischen Skigebiet verursacht am 3.2. ein amerikanischer Tiefflieger in unerlaubt niedriger Höhe und mit unzulässig hoher Geschwindigkeit das Seilbahn-Unglück von Cavalese mit 20 Toten, indem er das Tragkabel zertrennt. Die USA beanspruchen a priori sämtliche Untersuchungsrechte und sprechen den Piloten Richard Ashby im März 1999 von jeder Schuld frei. Weil er ein Videoband mit Aufnahmen des Unglücksfluges unterschlagen und hat vernichten lassen, wird er im Mai 1999 lediglich wegen Behinderung der Justiz verurteilt, ohne dass das eigentliche Verfahren neu aufgerollt wird.

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Um den Sexualmord an Christina Nytsch aufzuklären, wird am 9.4. die bislang größte gentechnische-Reihenuntersuchung der BRD in der Umgebung des Mordopfers durchgeführt mit dem Ergebnis, den bis dahin unbekannten Täter aus 18.000 abgenommenen "genetischen Fingerabdrücken" eindeutig identifiziert zu haben.

 

Die mit eheblichen negativen Nebenwirkungen belastete Potenzpille Viagra kommt im Oktober in den bundesdeutschen Handel.

 

Der 77-jährige Astronaut John Glenn fliegt zum zweiten Mal in seinem Leben ins All. Er war am 20.2.1962 der erste Amerikaner überhaupt im All.

 

Der Start für den Zusammenbau der Internationalen Raumstation ISS wird am 30.1. vertraglich geregelt, im Sommer werden die ersten russischen und amerikanischen Module ins All gebracht, am 10.12. kehrt die erste amerikanische Besatzung ein. Am 3.6. findet der letzte amerikanische Shuttle-Flug zur problembeladenen russischen Raumstation MIR statt.

 

 

Die Fußball-WM in Frankreich ist von begleitender Gewalt und Nötigungsversuchen geprägt. Neben einem Streik der Air-France-Piloten gleich zu Beginn der Veranstaltung wird bekannt, dass über 100.000 illegale oder doppelt verkaufte Eintrittskarten in Umlauf sind.

 

 

1. November - Der "Europäische Gerichtshof für Menschenrechte" wird als ständig tagendes Gericht in Straßburg eingerichtet. Damit wurden die zuvor geltenden Mechanismen zur Durchsetzung der Menschenrechtskonvention abgelöst, zu denen die 1954 eingerichtete Europäische Menschenrechts-kommission und der frühere, eingeschränktere EGMR zählten. Nach einer Reform im Jahre 2010 wurde der Zweck verfolgt, es dem Gerichtshof zu erleichtern, unzulässige Beschwerden zurückzuweisen, um der chronischen Überbelastung Herr zu werden.Wesentliche Änderungen waren hierbei:

  • Die Amtszeit der Richter stieg von sechs auf neun Jahre, dafür entfiel die Möglichkeit einer Wiederwahl.
  • Der Gerichtshof tagt in Einzelrichterbesetzung, in Ausschüssen mit drei Richtern, in Kammern mit sieben Richtern und in einer Großen Kammer mit siebzehn Richtern.
  • Der Einzelrichter kann Beschwerden, die keiner weiteren Überprüfung benötigen (without further examination), abweisen oder aus dem Register streichen.
  • Die 3er-Ausschüsse können Beschwerden bei gefestigter Rechtsprechung in der Begründetheit entscheiden.
  • Beschwerden, bei denen dem Beschwerdeführer kein erheblicher Nachteil entstanden ist, können für unzulässig erklärt werden.

Das Protokoll wurde bereits am 13. Mai 2004 verabschiedet, konnte jedoch nicht wie geplant in Kraft treten, da Russland als letztes Mitglied des Europarats die Ratifizierung lange Zeit verweigerte. Erst am 15. Januar 2010 machte die Duma den Weg für das 14. Zusatzprotokoll frei.

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16. November - Vitali Klitschko hat sein Debüt im Profiboxen, Vitali entschiedet seinen ersten Profikampf für sich, als er in Hamburg Tony Bradham in der zweiten Runde K.o. schlug. Klitschko ist mittlerweile ehemaliger Weltmeister der WBO im Schwergewicht, aktueller und zweimaliger Weltmeister nach Version der WBC. Klitschko schloss 1999 ein Sportlehrerstudium an der Pädagogischen Universität „Hryhorij Skoworoda“ in Perejaslaw-Chmelnyzkyj (Ukraine) mit Auszeichnung ab. Erste Erfahrungen im Boxen machte Vitali Klitschko im Alter von dreizehn Jahren auf einem sowjetischen Militärstützpunkt, dort war ein Box-Bereich eingerichtet worden, um den Kindern der Soldaten eine Freizeitbeschäftigung bieten zu können. 1985 galt seine Aufmerksamkeit verstärkt dem Kickboxen. In den darauffolgenden Jahren er erst die Stadtmeisterschaft, dann die Republikmeisterschaft der Ukraine und anschließend die Spartakiade. Er wurde in die sowjetische Junioren-Nationalmannschaft der Kickboxer aufgenommen. Diese reiste im Frühjahr 1989 auf Einladung nach West Palm Beach, USA, zum Wettkampf gegen die US-amerikanische Jugendnationalmannschaft. Der 17-jährige Klitschko verlor dort seinen Kampf. Als Armeesportler gewann er 1991 die Kickbox-Weltmeisterschaft in Paris. Insgesamt beläuft sich die Zahl seiner Weltmeisterschaftstitel im Kickboxen auf sechs; zwei bei den Amateuren, vier bei den Profis. Während seiner Kickboxkarriere erlitt er den einzigen K.o. seiner sportlichen Laufbahn. Weiterhin war Klitschko auch als Amateur-Boxer erfolgreich, er siegte in 195 Kämpfen (80 Siege vorzeitig) bei nur 15 Niederlagen. Nach den Olympischen Spielen 1996 wechselten die Klitschko-Brüder gemeinsam in das Profilager und schlossen einen Vertrag mit dem deutschen Boxstall Universum Box-Promotion.          W      Bild: Vitali Klitschko, Klitschko Management Group GmbH, http://www.k-mg.com

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20. November - Sarja, das erste Modul der Internationalen Raumstation (ISS), wird mit einer russischen Proton-K Rakete von Baikonur aus gestartet. Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter den Namen Freedom oder Alpha in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 in Bau und ist zurzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist in ca. 350 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° ca. alle 91 min um die Erde und soll nach ihrer geplanten Fertigstellung im Jahre 2011 maximale Abmessungen von etwa 110 m × 100 m × 30 m erreichen. Danach soll sie mindestens bis ins Jahr 2020 weiterbetrieben werden.

Bild: Public Domain nach Oben

 

 

Gestorben:

14.5.: der amerikanische Sänger und Schauspieler Frank Sinatra

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1999

24. Januar - Die erste Handtransplantation mit anhaltendem Erfolg wurde von Ärzten der Universität von Louisville in Kooperation mit dem „Kleinert, Kutz and Associates Hand Care Center“ und dem „Jewish Hospital & St. Mary's HealthCare“ in Louisville, Kentucky durchgeführt. Der Patient verlor seine Hand bei einem Unfall mit Feuerwerkskörpern, als er 24 Jahre alt war.             W 

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21. März - Nach einem fast 20 tägigen Nonstopflug landen Bertrand Piccard und Brian Jones nach ihrer erfolgreichen Weltumrundung im dritten Versuch mit ihrem Heißluftballon Orbiter 3 in Ägypten. Es handelt sich um die erste Weltumrundung ohne Zwischenstop. Der erste Versuch am 12. Januar 1997 scheiterte an Kerosinverlust aus einem der Tanks. Beim 2. Versuch am 8. Februar 1998 scheiterte das Vorhaben wegen eines Überflugverbots Chinas. Im Dritten Anlauf schließlich, den sie am 1. März 1999 starteten, haben die beiden damit den mit 45.755 Kilometern längsten Flug der Luftfahrtgeschichte, sowohl in Dauer als auch in Entfernung verwirklicht und insgesamt sieben Weltrekorde aufgestellt.                                                                                                                                                    Bild: ChristianBier

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WuppertalerSchwebebahn12. April - Der Schwebebahnunfall von Wuppertal forderte beim Entgleisen des Gelenkzugs Nr.4 fünf Menschen das Leben, 47 wurden schwer verletzt. Der Gelenkzug fuhr gegen 5:45 Uhr, als der erste Zug des Tages und voll besetzt, bei Streckenkilometer sieben in Wuppertal-Elberfeld mit einer Geschwindigkeit von rund 50 km/h in ein bei einer Reperatur vorübergehend im Bereich der Fahrschiene am Tragegerüst angebrachtes und vergessenes, stählernes Bauteil („Kralle“). Bei diesem Aufprall riss das erste von vier Drehgestellen vom Wagendach des Fahrzeuges, das sich darauf nach rechts neigte, dann entgleiste und aus fast zehn Metern Höhe in die Wupper stürzte. Ein Teil des Zuges fiel dabei auf eine Fernwärmeleitungsbrücke, welche die Wupper an der Unglücksstelle überquerte. Das Drehgestell stürzte darauf in den in der Wupper liegenden Zug und durchschlug die Leichtbaukonstruktion. Es war bis dahin das schwerste Unglück in der Geschichte der Wuppertaler Schwebebahn und das erste mit tödlichem Ausgang.         W    

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12. Mai - Skiunfall der schwedischen Ärztin Anna Bågenholm im norwegischen Narvik, der weltweites Aufsehen erregte da sie bereits rund drei Stunden wegen Unterkühlung klinisch tot war, ehe sie ohne bleibende Schäden reanimiert werden konnte. Anna Bågenholm, die damals am Krankenhaus in Narvik arbeitete, fuhr am 21. Mai 1999 mit zwei Arbeitskollegen Ski. Um 18:20 Uhr kam es zu einem folgenschweren Unfall: Bågenholm stürzte kopfüber in einen etwa 70 cm tiefen, zugefrorenen Bach, sie geriet unter die Eisdecke, wo ihr Körper zwischen zwei Felsen eingeklemmt wurde. Sie konnte zwar in einer Luftblase zwischen Eis und Wasser atmen, sich aber nicht befreien. Ihren Begleitern gelang es nicht, sie aus dem etwa 20 cm dicken Eis zu retten. Um 18:27 Uhr wurde ein Notruf abgesetzt, aber erst um 19:40 Uhr konnte ein Rettungsteam das Eis mit einer Kreissäge aufsägen, so dass Bågenholm, die bereits seit 19:00 Uhr bewusstlos war, aus dem Bach gezogen werden konnte. Sie hatte mittlerweile rund 80 Minuten im Wasser gelegen.
Um 19:56 Uhr wurde Bågenholm durch einen Rettungshubschrauber unter Reanimationsmaßnahmen von der Unfallstelle übernommen und traf um 21:10 Uhr in der Universitätsklinik Tromsø ein. Zu diesem Zeitpunkt betrug ihre Körpertemperatur nur noch 14,4 Grad, die Pupillen waren starr, es waren weder Herztätigkeit noch Hirnströme feststellbar. Obwohl Bågenholm damit klinisch tot war, wurden umfangreiche intensivmedizinische Maßnahmen eingeleitet; insgesamt waren unter der Leitung von Mads Gilbert bis zu 100 Ärzte und Hilfskräfte damit befasst. Dabei wurde unter anderem Bågenholms Blut über einen Bypass ausgeleitet, außerhalb des Körpers erwärmt, mit Sauerstoff angereichert und dann wieder zurückgeführt. Die Körpertemperatur sank noch bis auf 13,7 Grad ab. Um 22:15 Uhr konnte jedoch wieder Herztätigkeit gemessen werden. Als um 0:49 Uhr der Bypass abgestellt wurde, war die Körpertemperatur auf 36,4 Grad gestiegen. Am 30. Mai kam Bågenholm wieder zu Bewusstsein. Sie war zunächst vom Hals abwärts bewegungsunfähig, erholte sich aber in den folgenden Wochen wieder, ohne dass gravierende körperliche Schäden zurückblieben. Seit Oktober 1999 ist Bågenholm wieder als Ärztin tätig.         W    

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Der 17-jährige Dylan Klebold und der 18-jährige Eric Harris ermordeten in der US-amerikanischen Kleinstadt Littleton 12 Mitschüler und einen Lehrer. Anschließend erschossen sie sich selbst. Die beiden gehörten einer rassistischen Gruppe, der so genannten "Trenchcoat Mafia" an und hatten ihre Tat zuvor im Internet angekündigt. Durch die Bluttat in Littleton wurde die Diskussion über Gewaltdarstellungen in den Medien verstärkt entfacht, vor allem als bekannt wurde, dass die Beiden begeisterte "Doom"- und "Quake"-Spieler waren und die Tat erschreckende Ähnlichkeiten mit Inhalten des Filmes "Jim Carroll - In "(1995) aufwies.

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4. Juli - In einer Polizeiaktion am 23. Februar 2002 gelingt in Basel die Sicherstellung der aus der Bronzezeit stammenden Himmelsscheibe von Nebra, die am 4. Juli 1999 von Raubgräbern gefunden worden war. Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine Bronzeplatte aus der Bronzezeit mit Applikationen aus Gold, die offenbar astronomische Phänomene und Symbole religiöser Themenkreise darstellt. Sie gilt als die weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung und als einer der wichtigsten archäologischen Funde aus dieser Epoche. Gefunden wurde sie am 4. Juli 1999 von Raubgräbern in einer Steinkammer auf dem Mittelberg nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt. Seit 2002 gehört sie zum Bestand des Landesmuseums für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle.       W   Bild: Dbachmann

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John F. Kennedy jr. stürzt auf einem von ihm selbst gesteuerten Flug nach Martha’s Vineyard zusammen mit seiner Frau Carolyn Bessette-Kennedy und deren Schwester Lauren kurz vor Erreichen des Zielflughafens im Atlantik ab.         W    

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17. Juli - Beim schwersten Grubenunglück in der österreichischen Geschichte kamen in Lassing zehn Bergleute bei dem Versuch ums Leben, den durch einen Erdrutsch verschütteten Kollegen Georg Hainzl zu bergen. Nach neun Tagen konnte Hainzl als einziger Überlebender aus einem Stollen gerettet werden. An eine Lebensbergung glaubte man am 25. Juli offiziell nicht mehr: Zwei Tage zuvor hatte der Einsatzleiter gemeint, er sei der festen Überzeugung, dass alle tot seien. Dann der Sonntag, der 26. Juli. Fast alle TV-Teams hätten schon zusammengepackt gehabt, als kurz nach 20.00 Uhr aus dem Bohrloch eine Fontäne spritzte: "Zwei Bar, mehr nicht", meinte der Experte der deutschen Bohrfirma "Angers & Söhne", was nichts anderes hieß, als dass es in dem angebohrten Hohlraum noch Überlebenschancen gegeben hatte. Auf den "Ist da wer?"-Ruf in die Tiefe von OMV-Spezialist Leopold Abraham, der nicht wirklich mit einer Antwort rechnete, kam die legendäre Antwort: "Ja, ich bin's, der Georg." In einem Gerichtsverfahren wurden knapp zwei Jahre später der ehemalige Chef des Bergwerks und der Leiter der Aufsichtsbehörde wegen fahrlässiger Gemeingefährdung zu Bewährungsstrafen verurteilt. Nach dem Prozessgutachten war der Bergbau im steiermärkischen Lassing nur ungenügend gesichert und das Unglück damit vorprogrammiert.       W 

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In den USA wird am 12.2./13.2. das "Impeachement"- Amtsenthebungs-verfahren gegen US-Präsident Clinton wegen der "Monicagate"-Sexaffäre mit seinem Freispruch vor dem Senat eingestellt und die mehr als einjährige Regierungskrise beendet.

 

Am 1.3. tritt der UN-Vertrag über das Verbot von Landminen in Kraft.

 

In den USA beschuldigen etwa 300.000 Indianer die Regierung der Misswirtschaft an treuhänderisch verwaltetem Indianerterritorium und beziffern den durch Korruption und Betrug hinterzogenen Verlust in einer Sammelklage auf etwa 10 mrd US $.

 

Die Türkei wird Ende August von einem der schwersten Erdbeben der europäischen Geschichte mit mehreren Nachbeben heimgesucht. Wegen verbreiteter Korruption im türkischen Bauwesen stürzen weit mehr Gebäude zusammen als technisch begründbar. Insgesamt dürfte die Zahl der Opfer bei über 40.000 Toten liegen.

 

Am 31.12. erklärt der russische Präsident Boris Jelzin seinen Rücktritt und übergibt die Amtsgeschäfte noch an demselben Tag an seinen designierten Nachfolger Wladimir Putin, der sich im Folgejahr zur Wahl stellen muß.

 

11.3.: Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine legt überraschend alle politischen Ämter nieder als Konsequenz aus seinem Zerwürfnisses mit Bundeskanzler Schröder. Hans Eichel wird am 12.4. neuer Bundesfinanzminister.nach Oben

 

Am 19.4. wird mit Eröffnung des Reichstages Berlin auch de facto die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Nach Umzug von Bonn in die neue Hauptstadt wird der reguläre Bundestagsbetrieb am 6.9. in Berlin aufgenommen. Die Ressorts Verteidigung, Landwirtschaft, Bildung, Umweltschutz und Forschung verbleiben vorläufig in der "Bundesstadt" Bonn.

 

Der ehemalige Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende Helmut Kohl gerät wegen einer Parteispenden- und Waffenhandels-Affäre in Millionenhöhe unter Druck. Zur Aufdeckung der Sachverhalte wird ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.

 

Die Weltbevölkerung übersteigt (offiziell am 12.10.) die 6-Millarden-Marke.

 

Am 11.8. zieht eine totale Sonnenfinsternis entlang der Achse Straßburg-Ulm-Starnberg-Salzburg SonnenfinsternisHunderttausende von schaulustigen Tagestouristen in ihren nur 12 km breiten Bann. Der Rückreiseverkehr führt zu einem kurzfristigen Verkehrsstau von 200 km Länge. Im deutschsprachigen Raum bewegte sich der Kernschatten um die Mittagszeit über die Großstädte Saarbrücken, Kaiserslautern, Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Stuttgart, Reutlingen, Ulm, Augsburg, Ingolstadt, München, Salzburg und, am äußersten nördlichen und südlichen Rand der Totalitätszone, Linz und Graz. In weiten Teilen dieses Gebietes bestand zur jeweiligen Totalitätszeit relativ dichte Bewölkung, sodass dort eine Beobachtung der eigentlichen Verdeckung für viele als schwer möglich bis unmöglich erschien.

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Am 24.3. kommen über 40 Menschen bei einer Brandkatastrophe im privat betriebenen Montblanc-Tunnel ums Leben, weil sich die aus den 60er Jahren stammenden Sicherheitseinrichtungen als unzureichend erweisen. Etwa zwei Monate später kommen am 29.5. beim Brand des Tauern-Tunnels 12 Menschen ums Leben.

 

Die erste Ballonfahrt rund um die Erde wird am 21.3. unter Führung von Bertrand Piccard erfolgreich beendet.

 

Die Fortsetzung der Filmtrilogie "Star Wars" von George Lucas kommt in die Kinos und macht allein im Merchandising mehr Umsatz als jeder Filmtitel vorher.

 

Zur erfolgreichen Simulation von Dinosaurierstimmen mittels Virtual Reality setzen Paläontologen des Sandia National Laboratory in New Mexico erstmals computertomographische Analysen eines fast 2 Meter langen kammbewehrten Parasaurolophus-Schädels ein.

 

Ab dem 26.3. sorgt der Computer-Virus "Melissa" für weltweites Chaos bei Internet-angeschlossenen Datensystemen.

 

Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf erhält im April als einer von weltweit 10 Wissenschaftlern den "Jahrhundertpreis" der amerikanischen James-S.-McDonell-Stiftung für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Klimamodell des Golfstroms. Der Preis ist höher dotiert als ein Nobelpreis und wurde überhaupt zum ersten Mal vergeben.

 

Das japanische Gesundheitsministerium genehmigt am 16. Juni, erstmals den Verkauf der Antibabypille.

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2000

18. Januar - Der auf 4,5 Mrd. Jahre alt geschätzte Meteorit Tagish Lake tritt in den frühen Morgenstunden des 18. Januar 2000 in die Erdatmosphäre ein und zog als helle Feuerkugel über Kanada hinweg, bevor er schließlich in den vereisten Tagish Lake einschlug. Die Auswertung von Satellitenaufnahmen ergab, dass der Meteorit eine Masse von 200 bis 250 Tonnen und einen Durchmesser von 4 bis 7 Metern besaß. Damit war der Tagish-Lake-Meteorit der bislang größte beobachtete Meteoritenfall in Kanada. Die Eintrittsgeschwindigkeit wurde auf 15 bis 16 km/s geschätzt. Seine Herkunft liegt wahrscheinlich im Asteroidengürtel. Die zu Hunderten gefundenen, insgesamt mehrere Kilogramm schweren und gut erhaltenen Bruchstücke haben hohe Anteile an Kohlenstoff, Schwefel und Stickstoff und ähneln in ihrer Zusammensetzung einem Kometenkern. Darüber hinaus enthalten sie außergewöhnlich viele so genannte Nanodiamanten, die noch vor der Entstehung des Sonnensystems bei der Explosion einer Supernova entstanden sein könnten.      W 

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In Finnland wird am 6.2. mit Tarja Halonen erstmals eine Frau zur Staatspräsidentin gewählt.

 

Der Europäische Gerichtshof entscheidet am 11.1., dass Frauen in der Bundeswehr ab 2001 auch Waffendienst leisten dürfen und nicht auf den Sanitätsdienst oder das Musikcorps beschränkt bleiben müssen. Eine hierzu erforderliche Zweidrittelmehrheit des Bundestages beschließt im Oktober die notwendig gewordene entsprechende Grundgesetz-Änderung.

 

Am 13.2. erhält die Dresdener Frauenkirche anlässlich des 55. Jahrestages der Zerstörung der Stadt durch alliierte Bombenangriffe ein neues, mit über 1 mio DM Spenden britischer Bürger finanziertes Kuppelkreuz. Die Spende wird vom Herzog von Kent überreicht.

 

Die diesjährige "Love-Parade" zieht im Juli weit über eine Million Raver und Techno-Fans nach Berlin, die dort 260 Müllwagen voll Abfall hinterlassen und an einem einzigen Tag für einen Gastronomie-Umsatz von über 250 mio DM sorgten.

 

Noch im Sommer waren alle Verantwortlichen - auf Großbritannien "mit dem Finger zeigend" - mit Stolz erfüllt, dass es in der BRD keinen Fall von BSE "Rinderwahnsinn" geben könne und werde. Im November wird dann der erste deutsche BSE Fall bekannt gegeben.

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Obwohl das neue Millenium rein rechnerisch erst am 1.1.2001 zu beginnen hat, wird das Neue Jahrtausend weltweit am ersten Tag dieses Jahres aufwendig begrüßt. Zu diesem Jahrtausendwechsel gibt es etwas über 6 mrd Menschen auf der Welt. Zwei Drittel von ihnen haben noch niemals in ihrem Leben telefoniert, etwa 40% verfügen nicht über elektrischen Strom, ein Drittel lebt mehr oder weniger nomadierend unterhalb der Selbsternährungsgrenze - Armutsgrenze wäre ausgesprochen geschönt. Erstmals in der Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche, die das Jahr traditionell wie alle 25 Jahre mit einem "Heiligen Jahr" einläutet, gesteht mit Johannes Paul II. ein Papst Fehler der Kirche ein. Am 12.3. bittet er öffentlich um Vergebung für die Spaltung der christlichen Kirche, Gewalttaten während der Kreuzzüge und der Inquisition sowie Feindseligkeiten gegenüber anderen Religionen, insbesondere dem Judentum. Er bekräftigt seine Bußansprache mit einer am 20.3. beginnenden wohl mehr einen eigenen Jugendtraum erfüllenden als für die katholische Kirche dringlich dienlichen Pilgerreise in den Nahen Osten und nach Jerusalem. Es ist die 91. Auslandsreise des von Siechtum gezeichneten fast 80jährigen Polen Karol Wojtyla.

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8. April - In Hamburg-Altona wird die erste moderne Babyklappe eingeweiht, bei der neugeborene Kinder anonym abgegeben werden können.  Das neugeborene Baby kann durch eine Klappe in ein Wärmebett gelegt werden. Sobald die Klappe geschlossen ist, wird durch einen heute meist elektronischen Alarm Hilfe herbeigerufen, so dass das Kind versorgt werden kann. Charakteristisch für das Hilfskonzept der Babyklappen ist, dass sie die Möglichkeit bieten, ein Kind abzugeben und dabei sowohl für die Gesundheit des Kindes als auch für die Anonymität der Mutter Sorge getragen wird. Viele Einrichtungen hinterlegen in der Klappe (meist mehrsprachiges) Informationsmaterial, in dem der betroffenen Mutter eine anonyme Beratung angeboten wird. Babyklappen gibt es seit dem 12. Jahrhundert. Moderne Babyklappen werden in Deutschland seit 2000 und aus unterschiedlichen Motivations- und Interessenlagen betrieben. Nach Darstellung der betreibenden Einrichtungen ist es deren Ziel, Aussetzungen oder Tötungen Neugeborener zu verhindern. Babyklappen sind rechtlich wie moralisch und bezüglich ihres Nutzens umstritten.           W 

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1. Juni - In Hannover beginnt mit der Expo 2000 die erste Weltausstellung in Deutschland. Sie stand unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“.  Es sollten Visionen für die Zukunft vorgestellt und Modelle für das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Technik gegeben werden. Zudem sollten Lösungsmöglichkeiten für das Zusammenleben von mehr als sechs Milliarden Menschen veranschaulicht werden. Für die Expo 2000 wurde – erstmals neu auf Weltausstellungen – ein Themenpark errichtet, in dem in Erlebnislandschaften (Zukunft der Arbeit, Basic Needs, Das 21. Jahrhundert, Energie, Ernährung, Gesundheit, Kommunikation, Mensch, Mobilität, Planet of Visions, Umwelt, Wissen) Eindrücke von der Zukunft vermittelt wurden. Die einzelnen Länder stellten sich an Nationentagen und in ihren individuell eingerichteten Pavillons vor. Für Schlagzeilen sorgte Ernst August Prinz von Hannover, als er am 15. Juni gegen den türkischen Pavillon urinierte. Für allgemeine Aufregung sorgte auch der Bratwurstpreis, der in den Eröffnungstagen teilweise um 9,50 DM gelegen haben soll, woraufhin sich der Preis bereits zwei Tage nach der Eröffnung um 4 bis 5 DM eingependelt hatte. Die Expo führt mit weit über 2 Mrd DM zum größten Verlust, den jemals eine Weltausstellung eingefahren hat. Die Veranstalter und die politisch Verantwortlichen rechnen allerdings eine ganze Reihe teils fragwürdige Positionen wie erhöhte Steuereinnahmen dagegen, womit das offizielle Wirtschaftsergebnis als neutral angegeben werden kann.

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Am 11.2. startet die US-Raumfähre ENDEAVOUR zu einer einzigartigen Mission zur dreidimensionalen ganzheitlichen Neuvermessung der Erdoberfläche unter Aussparung der für den Raumgleiter unerreichbaren Polarregionen. Zwischen 60 Grad nördlicher und 54 Grad südlicher Breite werden die bis dahin vorliegenden topographischen Daten derart verbessert, dass die Ungenauigkeiten der Messdaten von +/- 100 Höhenmetern auf +/- 6 Meter reduziert werden können. Die 3D-Erddaten dienen vor allem militärischen Zwecken zur präzisen Steuerung von Marschflugkörpern.nach Oben

 

 

8. Oktober - Mit Michael Schumacher wird erstmals nach 21 Jahren wieder ein Ferrari-Pilot Formel-1-Weltmeister. Schumacher startete von 1991 bis 2012 zu 307 Großen Preisen der Formel-1-Weltmeisterschaft. Mit sieben Weltmeistertiteln, 91 Siegen, 68 Pole-Positions und 77 schnellsten Rennrunden ist er der erfolgreichste Pilot der Formel-1-Geschichte. Darüber hinaus stand er mit 155 Platzierungen unter den Top drei am häufigsten auf dem Siegerpodest. Nachdem Schumacher 1990 und 1991 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft aktiv war, debütierte er 1991 beim Großen Preis von Belgien für Jordan in der Formel 1. Zum nächsten Rennen wechselte er zu Benetton, wo er bis 1995 blieb. In seiner Zeit bei Benetton gewann Schumacher 1992 in Belgien seinen ersten Grand Prix und wurde 1994 und 1995 Formel-1-Weltmeister. 1996 wechselte er zu Ferrari, wo er bis 2006 aktiv blieb. Schumacher gewann von 2000 bis 2004 fünfmal in Folge die Weltmeisterschaft. Nach einer mehrjährigen Pause kehrte er 2010 für drei Jahre zu Mercedes in die Formel 1 zurück. Seine beste Gesamtplatzierung in diesen drei Jahren war der achte Rang 2011.        W    Bild: Public Domain

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Am 2. November - beziehen mit dem Amerikaner Bill Shepherd und den Russen Juri Gidsenko und Sergej Krikaljow die ersten Astronauten die in diesem Jahr begonnene neue Raumstation ISS, die mit 200 mrd DM das bislang teuerste Forschungsprojekt der Menschheit darstellt. An ihm sind 16 Nationen beteiligt, darunter auch Deutschland.

 

11. November - Bei einer Brandkatastrophe im Tunnel der Standseilbahn zum Kitzsteinhorn in Kaprun in Salzburg sterben 155 Menschen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.         W    

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28. November - Im Pechtropfenexperiment, das seit dem Jahr 1927 läuft, fällt der achte Tropfen. Das Pechtropfenexperiment ist ein Langzeitversuch zur Beobachtung des Tropfverhaltens von Pech, einem bei Zimmertemperatur superzähen Stoff, der augenscheinlich ein Feststoff ist. 1927 begann Thomas Parnell, Professor an der Universität von Queensland in Brisbane, Australien, mit den Vorbereitungen zum Experiment. Er goss erwärmtes Pech in einen unten verschlossenen Trichter und ließ dem Stoff drei Jahre Zeit, um sich zu setzen. 1930 wurde der Trichter geöffnet, das Pech begann zu fließen: Der erste Tropfen fiel im Jahre 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988 und 2000. Das Experiment findet nicht unter kontrollierten Bedingungen statt. Insbesondere Temperaturschwankungen über die Jahrzehnte haben Einfluss auf die Tropfenfolge. Die Installation einer Klimaanlage brachte das Experiment sogar nur noch weiter durcheinander, da es statt warmen Sommern und kalten Wintern nun warme Winter und kalte Sommer gab. Dies hatte zur Folge, dass sich der Tropfen von 2000 nicht im Sommer, sondern im Winter ablöste. Er war außerdem so groß, dass der Raum zwischen Trichter und Becherglas nicht ausreichte, um abzutropfen. Ein fallender Tropfen konnte bislang noch nie beobachtet werden, da zu den entsprechenden Zeitpunkten nie ein Auge auf das Experiment gerichtet war. Seit den 1990er Jahren wird das Experiment permanent von einer Webcam beobachtet. Doch ausgerechnet am 28. November 2000, also an dem Tag, an dem der bislang letzte Tropfen fiel, versagte die Kamera ihren Dienst, sodass es bis heute keine Filmaufnahme eines fallenden Tropfens gibt. Mittlerweile sind mehrere Kameras ständig auf das Experiment gerichtet, um den nächsten Tropfen keinesfalls zu verpassen.       W    Bild:University_of_Queensland_Pitch_drop_experiment.jpg: John Mainstone

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Das Airbus-Konsortium startet mit dem Projekt A380 den Bau des größten Passagierflugzeuges der Welt, das ab 2005 auf drei Stockwerken über 600 Passagiere befördern soll.

 

Dem mit modernsten Unterwasser-Ortungsgeräten arbeitenden Team um den französischen Archäologen Franck Goddio gelingt es, in der Bucht von Abukir vor der ägyptischen Mittelmeerküste unter meterhohem Schlick die sensationell gut erhaltenen Reste zweier antiker Hafenstädte zu orten. Geradezu euphorisch begrüßt die Fachwelt die Entdeckung wichtiger bislang vermisster Teile von zum "Naos der Dekaden", einem Granitschrein des vierten vorchristlichen Jahrhunderts, gehörenden Hieroglyphentafeln.

 

20. November -Honda stellt den humanoiden Roboter ASIMO der Öffentlichkeit vor. Der humanoide Roboter kann sich auf zwei Beinen (bipedal) fortbewegen und führt dabei eine Bewegung aus, die dem menschlichen Gang ähnlich ist. ASIMO ist 1,20 Meter groß und wiegt 54 Kilogramm. Die integrierte Stromversorgung reicht für etwa 40 Minuten Betriebszeit, während sich der Roboter gehend fortbewegt. Auf der anderen Seite benötigt der Akku ca. 3 Stunden, bis er voll aufgeladen ist. ASIMO besitzt in der aktuellen Version 34 Freiheitsgrade. Am 13. Dezember 2005 wurde
eine verbesserte Steuerung vorgestellt, die es dem Roboter erlaubt, sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,7 Kilometer pro Stunde (km/h) beim Gehen fortzubewegen (vorheriges Modell: 2,5 km/h). Diese Geschwindigkeit wird auf 1,6 km/h reduziert, wenn ASIMO etwas trägt. Außerdem kann ASIMO in der aktuellen Version mit bis zu 6 km/h „rennen“ (vorheriges Modell: 3 km/h). Die Phasen, in denen ASIMOs Füße dabei gleichzeitig den Boden nicht berühren, sind 80 Millisekunden (ms) lang (vorheriges Modell: 50 ms). ASIMO ist außerdem erstmals in der Lage, mit 5 km/h im Kreis zu rennen (Kreisradius: 2,5 m). „ASIMO“ ist ein Akronym für „Advanced Step in Innovative Mobility“. Auch steht das japanische Wort Asi für morgen und Mo für Mobilität. Offiziell bestreitet Honda einen Zusammenhang mit dem Namen des Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov. Auf japanisch wird das Wort „ashimo“ ausgesprochen und bedeutet „auch Beine“.

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Die Olympischen Spiele im australischen Sydney verzaubern mit Charme und erstklassiger Organisation Sportler und Zuschauer gleichermaßen. Sie werden als die bislang besten und fröhlichsten in die Geschichte eingehen.

 

Nach 21 Jahren ist Ferrari wieder Weltmeister in der Formel 1, als Michael Schumacher am 8.10. im japanischen Suzuka seinem Erzrivalen Mika Häkkinen den entscheidenden Sieg abtrotzt.

 

Im Januar und Februar verseuchen zyanidhaltige Abfälle aus einer rumänischen Goldmine die Flüsse Theiß und Donau, weil über 100.000 Kubikmeter der Giftbrühe aus einem gebrochenen Speicherbecken austreten und zur größten Umweltkatastrophe seit Tschernobyl führen.

 

Im Februar wird Südostafrika weitflächig überflutet. Am schwersten wird Mosambique getroffen. In einer verspätet anlaufenden internationalen Hilfsaktion werden Tausende in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit durch Hubschrauber aus den Fluten gerettet, als der Wirbelsturm "Eline" am 22.2. die Katastrophe noch vergrößert. Die Überflutung richtet größere Schäden an als der gerade erst beendete 16jährige Bürgerkrieg.

 

Im Mai und im Sommer werden die USA von der größten Serie von Wald- und Buschbränden seit Menschengedenken heimgesucht.

 

Am 13.5. wird der Stadtteil Mekkelholt der niederländischen Grenzstadt Enschede durch die Explosion einer Feuerwerksfabrik um 15:25 Uhr in Schutt und Asche gelegt.nach Oben

 

Im Juni löst der Tod eines sechsjährigen Jungen durch frei laufende Kampfhunde, die ihn auf einem Hamburger Schulgelände regelrecht zerfleischen, eine Welle unterschiedlichster und kontrovers diskutierter Landesverordnungen zum Schutz der Bürger vor diesen im Grunde genommen eigentlich waffenscheinpflichtigen Tieren aus.

 

Bei einer Brandkatastrophe im Tunnel der Standseilbahn zum Kitzsteinhorn in Kaprun in Salzburg sterben, am 11 November, 155 Menschen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

 

Beim Start vom Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle katapultiert sich am 25.7. eine Concorde ein auf der Rollbahn liegendes Metallstück in die eigenen Tanks und Motoren. Der vollgetankte manövrierunfähige Überschall-Jet stürzt zwei Minuten später ab, alle 109 Insassen kommen in dem Flammenmeer ums Leben. Für die verbleibenden 12 britischen und französischen Maschinen bedeutet dies das Aus der 24jährigen Karriere des mit zweifacher Schallgeschwindigkeit reisenden Passagierfugzeugs.

 

Im August wird Rußland von zwei Katastrophen getroffen, welche die Reputation des gerade erst neu gewählten Präsidenten Putin und seines Führungsstabes in Frage stellen: Am 12.8. sinkt mit der "Kursk" das Flaggschiff der russischen U-Boot-Flotte während eines Manövers in der Barentsee. Es hat sich womöglich selber durch einen eigenen im Kreis laufenden Torpedo versenkt. Geheimniskrämerei und Inkompetenzen verschleppen die Rettungsversuche für die 118 Eingeschlossenen, die alle ums Leben kommen. Am 27.8. löst ein Kabelbrand eine Feuersbrunst im 537 m hohen Moskauer Fernsehturm aus, weil die Feuerwehr den Strom zum Gebäude nur auf Weisung Putins abschalten durfte, welche erst mit dreistündiger Verspätung erteilt wurde.

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17. August - Nach 14 Tagen und 173 Bieterrunden endete in Mainz die spektakuläre Versteigerung von deutschen Mobilfunk-Lizenzen für den neuen Handy-Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) mit einem Rekordergebnis von 98,8 Milliarden Mark. Der UMTS-Standard soll das Internet und den Mobilfunk zusammenführen und gilt als einer der wichtigsten konjunkturellen Wachstumsmotoren. Alle sechs bis zum Ende bietenden Firmen bzw. Konsortien erhielten je eine Lizenz mit zwei Frequenzblöcken. Die Telekom äusserte sich verärgert über den Verlauf der Auktion. Es habe sich um einen "Versteigerungsirrsinn" gehandelt. Bundesfinanzminister Hans Eichel erklärte, dass der Erlös der Auktion vollständig zur Schuldentilgung verwendet werde.      W    

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Am 11. November - kommt es um 9:15 Uhr zur größten Unfallkatastrophe in der österreichischen Geschichte, als die vollbesetzte Tunnelseilbahn von Kaprun zum Kitzsteinhorn kurz nach der Einfahrt in den Tunnel vermutlich wegen eines Raddefektes in Brand gerät. Durch den Schornsteineffekt entwickelt sich der lokale Brand zum Inferno, in dem 155 überwiegend junge Menschen bis zur Unkenntlichkeit verbrennen.

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27. November - In Norwegen wird der längste Straßentunnel der Welt, der 24,5 Kilometer lange Lærdalstunnel zwischen Aurland und Lærdal, eröffnet. Damit wird eine durchgehende winterfeste Straßenverbindung von Oslo nach Bergen geschaffen. Mit seinem Bau wurde am 15. März 1995 begonnen, am 3. September 1999 erfolgte der Durchstich. Die Baukosten beliefen sich auf 930 Millionen NOK, das entspricht rund 38.000 NOK pro Tunnelmeter. Im Jahresdurchschnitt wird der Lærdalstunnel von 1000 Fahrzeugen pro Tag befahren. Der Tunnel ermöglicht – im Gegensatz zum Weg durchs Gebirge – auch im Winter eine Verbindung zwischen den beiden Gemeinden. Die Alternative war früher eine Fähre auf dem Sognefjord. Für die Durchfahrt wird keine Maut erhoben. Besonderheiten an diesem Tunnel sind die innovative Art der Beleuchtung sowie die absichtlich leicht kurvige Streckenführung, die die Fahrer vor Ermüdung schützen und die Konzentration fördern sollen, wodurch auch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Außerdem gibt es im Tunnel mehrere Halteplätze.        W   Bild: xdmag from Israel

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Der spektakulärste Geburtstag des Jahres ist der 100ste der englischen Königin-Mutter "Queen Mum" Elisabeth Bowes-Lyon vom 19.7.; die trinkfreudige, lebenslustig bis spleenige Mutter der amtierenden Queen Elisabeth II. und Witwe des 1952 an Lungenkrebs verstorbenen englischen Königs Georg VI. zeichnet sich bis in ihr hohes Alter besonders durch exorbitante Wettverluste bei Pferderennen aus.

 

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