1. August
Geburtstage
1819
Herman Melville † 28.9.1891- US-amerikanischer Schriftsteller. In seinen Werken verarbeitete er die Erlebnisse als Matrose, die ihn auch in die Südsee führten. Erste literarische Erfolge waren. 1851 erschien sein Roman "Moby Dick oder Der Weiße Wal", der 1856 veröffentlichte er die Kurzgeschichtensammlung "The Piazza Tales", der erst 1924 publizierte Kurzroman "Billy Bud" blieb unvollendet. Melville wurde 1819 in New York geboren, Er stammte aus einer gutbürgerlichen Familie; allerdings machte sein Vater, der ein Herrenkonfektionsgeschäft hatte, bankrott. Die Familie lebte daraufhin in erster Linie von der Verwandtschaft, aber doch weiter auf großem Fuß. Der junge Melville unternahm Reisen als Matrose, unter anderem auf einem Walfangschiff, schrieb dann die zwei Südseeromane "Taipi" (1846) und "Omoo" (1847), die relativ erfolgreich waren - allerdings weniger wegen ihrer literarischen Qualität als wegen ihrer sexuellen Freizügigkeit. Melville sah sich bereits als großer Schriftsteller; vom Größenwahn gepackt, verfasste er den Roman "Moby Dick", der zu einem absoluten Flop wurde. Erst Durch die Verfilmung mit Gregory Peck bekam der Roman die Aufmerksamkeit die ihn zu einem Klassiker der Weltliteratur wurden ließ. Melville schrieb trotzdem bis zu seinem Lebensende weiter - ohne Erfolg - und musste 1866 eine Stelle als Zollinspektor im New Yorker Hafen annehmen. Er starb, von der Welt weitgehend vergessen, 1881. W Bild: Public Domain
1838
Jean-Marie Jules Léotard - französischer Artist, erfand und führte als erster Mensch den Seilakt „Fliegendes Trapez“ in der Luft vor. Am 12. November 1859 hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt als Trapezkünstler. Er war als solcher der erste Mensch, der mitten in der Luft einen Salto schlug und der Erste, der von einem Trapez zum anderen sprang. Die Vorführung dauerte 12 Minuten, in denen Léotard mit und zwischen drei Trapezen herumturnte und endete schließlich mit einem Salto auf die mit einem Teppich bedeckte Sicherheitsmatte. W Bild: Public Domain
1853
Willoughby Dayton Miller † 27. Juli 1907 - amerikanischer Dentalwissenschaftler, er entwickelte die Kariesprophylaxe. Auf Anraten seines Landsmannes Dr. Frank Abbott, der in Berlin als Zahnarzt praktizierte, wandte er sich der Zahnmedizin zu. 1884 erhielt er als erster Ausländer eine Professur an der Berliner Universität für operative Zahnheilkunde . Er studierte zudem Bakteriologie bei Robert Koch und erwarb den Doktorgrad in Allgemeinmedizin. Sein Hauptwerk "The Microorganisms of the Human Mouth" erschien 1890 und stellte die bahnbrechende und bis heute gültige Theorie auf, wonach Bakterien der Mundflora Kohlenhydrate zu Säuren abbauen, die ihrerseits den Zahnschmelz entkalken, anschließend können Bakterien in den Zahn eindringen und das Dentin zerstören. Damit stellte er die zahnmedizinische Forschung auf eine solide biologische Basis. Alle wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Kariesprophylaxe seither stützen sich auf Millers Forschungsarbeit. W Bild: Public Domain
1936
Yves Saint-Laurent - Französischer Modeschöpfer. Ab 1954 lernte er bei Christian Dior in Paris, 1958 präsentierte er seine erste Kollektion. Dior starb 1957, Saint-Laurent übernahm die Firma. 1961 eröffnete er sein eigenes Modehaus. 1966 verursachte er in den USA mit dem Transparent-Look einen Skandal, Coco Channel bezeichnete ihn 1968 als ihren geistigen Erben. Seit 1983 ist er im New Yorker Metropolitan Museum vertreten. Yves Saint Laurent war der erste Couturier, der seine private Sammlung aufbaute, in seinem Privatmuseum in La Villette in Paris bewahrt er tausende Kleider und Accessoires auf. Das 40jährige Jubiläum wurde mit einer Reihe von Großveranstaltungen gefeiert, 1999 übernahm der italienische Luxuskonzern Gucci die Nobelmarke. W
1968
Marco Börries - deutscher Software-Entwickler und Unternehmer. Inspiriert von einem Schüleraustausch im Silicon Valley gründete Marco Börries mit 16 Jahren Star Division als Garagenfirma in Lüneburg. Hier entwickelte er die Software StarOffice, aus der später OpenOffice entwickelt wurde, als eine Alternative zu den Office-Paketen von Microsoft. StarOffice wurde über 25 Millionen mal verkauft. Am 5. August 1999 verkaufte er Star Division für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag (US-Dollar) an die Firma Sun Microsystems und war dort auch kurze Zeit beschäftigt. Danach gründete Börries die in Hamburg ansässige Firma Star Finanz, die sich in den Folgejahren mit StarMoney zu einem bedeutenden Anbieter von Homebankingsoftware entwickelte. W Bild: Sunnyvale, California, USA
1974
Enie van de Meiklokjes eigentlich Doreen Grochowski - deutsche Fernsehmoderatorin. 1996 begann sie als Moderatorin beim Fernsehmusiksender VIVA zu arbeiten. Von Herbst 1999 bis September 2001 war sie Moderatorin von Bravo TV bei RTL 2. Seit Oktober 2001 ist sie freischaffend für verschiedene Fernsehsender tätig und arbeitet bei Hörspielproduktionen, TV-Synchronisationen und Veranstaltungsmoderationen mit. Sie spielte auch einige kleinere Rollen in Serien, Fernsehfilmen sowie in Werbespots für IKEA und T-Online. Seit 2008 ist sie in der Renovierungs-Sendung Wohnen nach Wunsch - Das Haus auf VOX zu sehen. Besonders auffällig sind ihre Haare, die sie seit ihrer Jugendzeit rot färbt. 2002 tönte sie sie für die Dauer eines Werbevertrags mit dem Telekommunikationsanbieter Deutsche Telekom in dessen Hausfarbe Magenta. W Bild: Grimme Online Award
1984
Bastian Schweinsteiger - deutscher Fußballspieler. Seit 2002 steht er beim Bundesligisten FC Bayern München unter Vertrag und ist seit 2004 in der A-Nationalmann-schaft aktiv. Über die Jugendvereine FV Oberaudorf und TSV 1860 Rosenheim gelangte Schweinsteiger 1998, mit 14 Jahren, in die Jugendabteilung des FC Bayern München, in der er bis zum 18. Lebensjahr aktiv war und 2001 die B- und 2002 die A-Jugendmeisterschaft gewann. 2002 wechselte er zum Profi-Kader und hinterließ dabei einen guten Eindruck. Im darauffolgenden Monat erhielt er einen Profivertrag und kam am 7. Dezember (16. Spieltag) zu seinem Bundesligadebüt beim VfB Stuttgart, als er in der 83. Minute für Niko Kovač eingewechselt wurde. Seine ersten beiden Pflichtspieltore gelangen ihm am 4. Februar 2003 im Viertelfinale des DFB-Pokals beim 8:0-Heimsieg über den 1. FC Köln. Am 31. Juli 2001 bestritt Schweinsteiger sein erstes Länderspiel: Mit der U-18-Nationalmannschaft. Am 6. Mai 2010 wurde er von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader für die Weltmeisterschaft 2010 berufen, bei der er der stellvertretende Kapitän hinter Philipp Lahm war. Bei der WM zeigte Schweinsteiger sehr gute Leistungen und erreichte mit seiner Mannschaft wie schon 2006 den dritten Platz. W Bild: Новикова Юлия
Ereignisse
52 n. Chr.
In Rom werden die, 38 n. Chr. unter Kaiser Caligula begonnenen Leitungen zur Wasserversorgung Roms, Aqua Claudia und Anio Novus, von Kaiser Claudius fertiggestellt und eingeweiht. Die Kanallänge betrug circa 69 Kilometer. Der Kanal verlief meist unterirdisch. Je nach Jahreszeit führte er bis zu 191.190 Kubikmeter pro Tag. Nach dem „Filterbehälter“, nahe dem 7. Meilenstein der Via Latina, wurde die Aqua Claudia auf den letzten 13 Kilometern mit oberirdischen Bogenkonstruktionen in Richtung der Stadt geführt. Ihre Baukosten beliefen sich auf 350.000.000 Sesterzen. W
1778
In Hamburg eröffnet die erste Sparkasse in Europa. Die Patriotische Gesellschaft von 1765 gründet eine „Allgemeine Versorgungsanstalt“, die auch eine so genannte „Ersparungsklasse“ betreibt. Die ersten Vorläufer der deutschen Sparkassen wurden ursprünglich auf Initiative von Landesherrschaften oder Privatleuten gegründet, um der ärmeren Bevölkerung die Möglichkeit zu eröffnen, eine langfristige, sichere und verzinsliche Rücklage für die Bewältigung der Widrigkeiten des Lebens (Krankheit, Alter etc.) zu bilden. Vorläufer der Sparkasse waren Waisenkassen und Leihhäuser, wie beispielsweise die 1749 von der Reichsabtei Salem zur Verwaltung von Waisenrenten eingerichtete Kasse und das Herzoglich-braunschweigische Leihhaus, das 1765 gegründet wurde. W
1793
Frankreich führt per Beschluss des Nationalkonvents das metrische System ein. Mit ihm auch ein neues Längenmaß, "Meter" genannt (vom griech. "metron" für "Maß"). Das neue Längenmaß ist der zehnmillionste Teil der Strecke vom Pol zum Äquator sein. Dazu wurde der Meridianbogen von Dünkirchen bis Barcelona neu vermessen. W
1831
Die Neue London Bridge wird durch König Wilhelm IV. und Königin Adelaide eröffnet. Den Entwurf dazu lieferte John Rennie sen. Die neue, 2.000.000 Pfund (in heutiger Kaufkraft 144.198.925 Pfund) teure Brücke war 283 Meter lang und 15 Meter breit und entstand 30 Meter flussaufwärts von der alten. Der Bau wurde in sieben Jahren von John Rennie jun., dem Sohn des Architekten, zwischen 1824 und 1831 fertiggestellt. Die alte Brücke war während der Bauzeit noch in Betrieb, wurde aber anschließend abgerissen. Die Eröffnung durch König Wilhelm IV. und Königin Adelaide fand am 1. August 1831 statt. Das Königspaar nahm an einem Bankett teil, das in einem provisorisch errichteten Pavillon auf der Brücke stattfand.
Bereits um das Jahr 50 v. Chr. wurde von den Römern, an etwa gleicher Stelle, die erste dokumentierte Holzbrücke gebaut. Sie verfiel nach dem Abzug der Römer und wurde mehrfach repariert oder neu errichtet. Im Jahr 1014 wurde sie auf Anweisung von König Aethelred niedergebrannt, um die angreifenden dänischen Truppen in mehrere Gruppen zu spalten. Die anschließend neu errichtete Brücke wurde 1091 durch ein Unwetter und abermals durch ein Feuer im Jahr 1136 zerstört. Um die Brücke wieder herzustellen schlug der für den Unterhalt zuständige Peter de Colechurch vor, die Holzbrücke durch eine dauerhaftere Konstruktion aus Stein zu ersetzen. Nach 33 Jahren Bauzeit konnte das Bauwerk 1209 eröffnet werden. Die mittelalterliche Brücke bestand aus 19 kleinen Bögen und einer größeren Durchfahrt mit Zugbrücke, war sechs Meter breit und 273 m lang. Sie hatte als markante Bausegmente das stadtseitige Nordtor über dem zweiten Pfeiler, das Zugbrückentor mit Wachhaus auf jeder Seite auf dem siebten Pfeiler. Daneben gab es eine Kapelle auf dem elften, größer ausgelegten Pfeiler mit vom Fluss aus zugängiger Krypta. König Johann hatte die Idee, auf der Brücke Häuser gegen Mietzins zu errichten. Bald darauf entstanden Geschäfte und Wohnbauten. Zeitgenössische Bilder zeigen die Brücke mit bis zu sieben Stockwerke hohen Häusern. Die Zahl der Einwohner war so hoch, dass die Brücke bis zum 18. Jahrhundert als eigener Stadtbezirk mit eigenem Bezirksvorstand galt. Die Gebäude auf der Brücke bargen eine große Brandgefahr. Im Jahr 1212 oder 1213 brach am Nord- wie am Südende gleichzeitig ein verheerender Brand aus, der die Menschen einschloss. Es soll damals mehr als 3.000 Tote gegeben haben. Ein anderes Feuer zerstörte 1633 das nördliche Drittel. Dies führte allerdings dazu, dass der Große Brand von 1666 nicht auf die Brücke übergriff, da dieser Teil durch eine Steinkonstruktion ersetzt worden war. Bis 1722 nahm der Verkehr auf der Brücke derart überhand, dass der Lord Mayor folgende Anordnung erließ: Alle Wagen und Karren, die aus Southwark in Richtung der Stadt unterwegs waren, mussten auf der Westseite der Brücke fahren und alle Gefährte, die die Stadt verließen, auf der Ostseite. Das ist möglicherweise der Ursprung des Linksverkehrs in England. 1725 zerstörte ein Brand die Gebäude am Südende mit dem Südtor, das 1727 niedergerissen wurde. 1756 erließ man das Gesetz zum völligen Abriss aller Gebäude. Zwischen 1758 und 1762 wurden dann sämtliche Häuser abgerissen und die zwei zentralen Bögen durch einen einzelnen Bogen ersetzt, um die Schifffahrt auf dem Fluss zu erleichtern. Ende des 18. Jahrhunderts musste die mittlerweile 600 Jahre alte London Bridge erneuert werden. Sie war eng, baufällig und ein Hindernis für die Flussschifffahrt. Die Brücke wurde schließlich durch eine neue, aus fünf Bögen bestehende Steinbrücke ersetzt. W
1834
Das Parlament in London verabschiedete ein Gesetz, das die Sklaverei im gesamten britischen Empire verbot. Der Handel mit Sklaven war schon 1807 verboten worden. Damit erhielten 800.000 Sklaven im gesamten Britischen Empire die Freiheit. W
1844
Nach einer vierjährigen Vorbereitungszeit wird auf dem Gelände der ehemaligen königlichen Fasanerie im Tiergarten der erste zoologische Garten Deutschlands eröffnet. Die Anlagen entwarf Oberbaurat Heinrich Strack, während Gartenbau-direktor Peter Josef Lenné für die Gartengestaltung verantwortlich war. Bis 1900 war der Berliner Zoo flächenmäßig der größte Tierpark der Welt. W
1900
Der Verein Borussia Mönchengladbach wird unter dem Namen "Fußballklub Borussia 1900 M.-Gladbach" gegründet. Als Vorläufer des Vereins Borussia Mönchengladbach gilt eine Gruppe von Spielern, die am 17. November 1899 nach dem Austritt aus dem Sportverein Germania in der Gaststätte „Anton Schmitz“ auf der Alsstraße im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken eine Spielgemeinschaft mit dem Namen FC Borussia gründeten. Borussia ist dabei der lateinische Name von Preußen, zu dem Mönchengladbach damals gehörte. Diese Spielgemeinschaft trat zu Beginn des Jahres 1900 in die katholische Marianische Jünglings-Congregation im Stadtteil Eicken ein, die bereits über einen Fußballplatz verfügte. Am 1. August 1900 gründet die Spielgemeinschaft den Fußballklub Borussia 1900. Nach ersten sportlichen Erfolgen gegen Nachbarvereine entschied sich der Verein im Februar des Jahres 1903, zu einem regelmäßigeren Spielbetrieb zu gelangen und beantragte die Aufnahme in den 1898 gegründeten Rheinisch-Westfälischen Spielverband. Am 23. März 1910 registrierte das Amtsgericht Mönchengladbach, das zu dieser Zeit offiziell München Gladbach oder kurz M.gladbach hieß, die Borussia als Nummer 30 im Vereinsregister unter dem Namen Borussia 1900 M.gladbach. W
1914
Das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg. Am selben Abend überschreitet Russland die ostpreußische Grenze. Auslöser für den 1.Weltkrieg war das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie ermordet worden waren. Der Anschlag war geplant und durchgeführt von der Studentenorganisation Mlada Bosna, die gegen die österreichische Besatzung und für einen unabhängigen südslawischen Staat eintrat. Als Unterstützer im Hintergrund wurden Mitglieder der verschworenen serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ vermutet. Etwa drei Wochen nach dem Attentat wurde Kaiser Franz-Josef davon überzeugt, dass man Serbien unterwerfen und bestrafen müsse. Kaiser Wilhelm II. hatte Österreich-Ungarn Unterstützung versprochen und auf ein rasches Losschlagen gedrängt. In einem für Serbien unannehmbaren Ultimatum vom 23. Juli 1914 verlangte die österreichisch-ungarische Regierung daher von der serbischen Regierung, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni einzuleiten. Als unannehmbar wurde vor allem die Forderung angesehen, von der k.u.k. Regierung delegierte Organe an den Ermittlungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptierte aber alle anderen harten Forderungen des Ultimatums. Dennoch erklärte nun Außenminister Leopold Berchtold Serbien den Krieg, das seinerseits die Teilmobilmachung der Armee folgen ließ. Da das Deutsche Reich an seinem Bündnis mit Österreich festhielt, war diese Rückendeckung entscheidend für die Kriegserklärung Österreichs an Serbien am 28. Juli. Bereits beim Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 Kaiser Wilhelms II. mit der militärischen Führungsspitze, hatte der Kaiser gefordert, dass Österreich gegenüber Serbien „kraftvoll auftreten“ müsse, und dann der Krieg mit Russland unvermeidlich wäre. Dies aktivierte eine Reihe von Bündnissen, was binnen kurzem zum Weltkrieg führte. So erfolgte am 27. Juli tatsächlich die Teilmobilmachung der russischen Armee. Als Zar Nikolaus II. am Morgen des 30. Juli die Generalmobilmachung der russischen Armee billigte, war ihm wohl allerdings zunächst nicht bewusst, welche Folgen dieser Vorgang haben würde. Noch am selben Tag wollte der Zar die Generalmobilmachung rückgängig machen, wurde jedoch von dem Generalstab der russischen Armee davon abgehalten. Selbst die beschwörenden Briefe Kaiser Wilhelms II. an seinen – Zar Nikolaus II. – hatten keine Wirkung. Das Deutsche Reich forderte in einem Ultimatum die sofortige Rücknahme der russischen Mobilmachung. Nachdem diese ausblieb, machte das Reich ebenfalls mobil und erklärte Russland am 1. August den Krieg, woraufhin das mit Russland verbündete Frankreich in Erwartung eines deutschen Angriffes ebenfalls mobil machte. Tatsächlich aber erfolgten die ersten Kriegshandlungen durch Russland noch am selben Abend mit Überschreiten der ostpreußischen Grenze. W
1917
Der US-Senat verabschiedete ein Gesetz, das Herstellung, Vertrieb und Transport aller rauschverursachenden Getränke untersagte. In der Folge kam es zu einem starken Anstieg von Alkohol-Schmuggel und Hausmacherdestillation. Verbrechersyndikate beherrschten das gesamte Vergnügungswesen. In Städten wie Chicago, New York und Philadelphia kontrollierten sie sogar die Stadtverwaltung und die Polizei. In der Folge wurden bis 1930 eine halbe Million US-Amerikaner verhaftet. Ursprünglich wurde das Alkoholverbot von den Ärzten befürwortet, Ende der 1920er Jahre änderten sie ihre Meinung. Die illegale Herstellung von minderwertigem Alkohol war zur Volksgefahr geworden. Das Gesetz wurde 1933 aufgehoben.
1929
Das deutsche Starrluftschiff LZ 127 Graf Zeppelin aus dem Haus Zeppelin beginnt von Friedrichshafen aus seine bis 4. September dauernde Weltfahrt. Die Besatzung bestand aus 45–50 Mann und es konnten bis zu 20 Passagiere befördert werden. Die Kabinen für die Passagiere, der 5 m × 6 m große Aufenthaltsraum und die Küche befanden sich in der Gondel unter dem Rumpf. Die Weltumrundung wurde in mehreren Abschnitten zwischen dem 1. August und dem 4. September in östlicher Richtung absolviert. Es wurde in Friedrichshafen, Tokio, Los Angeles und Lakehurst bei New York zwischengelandet. Dabei wurden innerhalb von 35 Tagen in 6 Etappen insgesamt 49.618 km zurückgelegt. Start war am Morgen des 1. August um 3:30 Uhr in Friedrichshafen. Das LZ 127 fuhr in westliche Richtung über Spanien auf den Atlantik, nach Amerika. Der Zeppelin drehte einige Runden über New York und fuhr dann weiter nach Lakehurst – dem eigentlichen Startpunkt der „amerikanischen Weltfahrt“. Dieser Startpunkt bzw. Endpunkt war von dem US-amerikanischen Verleger William Randolph Hearst gewünscht worden. Er hatte sich mit der Finanzierung der Fahrt die Exklusivrechte für die Berichterstattung gesichert. Diese erste Etappe dauerte 95 Stunden und 22 Minuten. Am Abend des 7. August startete die amerikanische Weltfahrt für die 20 Passagiere. Zuerst führte die Route zurück nach Friedrichshafen, wo das Luftschiff am 10. August eintraf. Am 15. August begann dort die deutsche Weltfahrt. Sie führte nach Osten. Allerdings wurde Moskau nicht wie geplant überflogen. Über Jakutsk wurde der Pazifik erreicht. Das Luftschiff traf am 19. August in Tokio ein. Nach weiteren 67 Stunden über dem Pazifik bei teilweise stürmischem Wetter erreichte das Luftschiff San Francisco. Am nächsten Morgen landete LZ 127 dann in Los Angeles. In New York wurde dem Zeppelin, seiner Besatzung und Fahrgästen ein großartiger Empfang mit Parade bereitet. Dort endete am 29. August nach 21 Tagen die amerikanische Weltfahrt. Sie dauerte 12 Tage und 11 Minuten an reiner Flugzeit. Die Rückfahrt nach Friedrichshafen begann am 1. September um 7:18 Uhr. Die Route führte über den Atlantik, die Azoren, Spanien und Frankreich. Nach 4 Tagen und 19 Stunden erreichte LZ 127 am Morgen Konstanz. Rund 40.000 Zuschauer begrüßten das Luftschiff am Ende der Weltumrundung. Diese Fahrt erbrachte den Beweis, dass der Zeppelin für den Passagierdienst geeignet war. W Bild Globus: Rlandmann
1936
Adolf Hitler eröffnet in Berlin die Olympischen Spiele. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Olympiagelände Berlin statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 49 teilnehmenden Nationen und 3961 Athleten stellten die Spiele von Berlin einen neuen Teilnehmerrekord auf. Der Kunstturner Konrad Frey war mit drei Goldmedaillen, einer Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen der erfolgreichste deutsche Athlet. Der herausragenste Sportler der Spiele war der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens, der vier Goldmedaillen gewann. Zu diesen Spielen fand zum ersten Mal ein Fackellauf statt. Nach der Idee von Carl Diem wurde eine Olympische Fackel in Griechenland entzündet und durch 3400 Fackelläufer zur Eröffnungsveranstaltung nach Berlin getragen. Der Lauf führte durch sieben Länder über eine Distanz von 3075 Kilometern. Die Strecke war von Mitarbeitern des Propagandaministeriums festgelegt und vermessen worden. Der Lauf begann in Olympia und führte über die Stationen Athen, Delphi, Sofia, Belgrad , Budapest, Wien und Prag. Am 1. August um 11:42 Uhr erreichte die Fackel das Berliner Stadtgebiet. Bevor das Olympische Feuer ins Olympiastadion gebracht wurde, feierte man seine Ankunft in einer „Weihestunde“ mit 20.000 Hitlerjungen und 40.000 SA-Männern im Lustgarten. Zwei „Altäre“, einer im Lustgarten und einer vor dem gegenüberliegenden Berliner Stadtschloss, wurden von Fackelläufer Siegfried Eifrig entzündet. Sie brannten während der gesamten Olympischen Spiele. Der Schlussläufer des Fackellaufes war der Leichtathlet Fritz Schilgen, er entzündete während der Eröffnungsveranstaltung die Olympische Flamme. Anschließend brachten Fackelläufer die Flamme zu den olympischen Wettkampfstätten in der Kieler Bucht und Grünau. Neben der sportlichen Bedeutung waren die Spiele 1936 besonders dadurch geprägt, dass die regierenden Nationalsozialisten sie erfolgreich als Propagandaforum missbrauchten, um das NS-Regime im Ausland positiv darzustellen. Drei Jahre später bricht Deutschland den Zweiten Weltkrieg vom Zaun. W
1945
In Frankfurt am Main erschien die erste von den Alliierten lizenzierte Zeitung, die "Frankfurter Rundschau". Der Neuaufbau der westdeutschen Presse vollzog sich in drei Stufen: Zuerst gab es ein totales Verbot, danach die Herausgabe offizieller Nachrichtenblätter der Militärregierung, schließlich wurden Zeitungen in einem Lizenzsystem herausgegeben. Die Medien waren für die Alliierten ein wichtiges Instrument zur geplanten Umerziehung der Deutschen, vor allem die Entnazifizierung der Presse wurde angestrebt. Es sollten nationale Überheblichkeit, Vormachtstreben in Europa und Anfälligkeit für nationalistische und rassistische Ideen aus Deutschland verbannt werden. W
1948
Die Erstausgabe der deutschen Sonntagszeitung Welt am Sonntag liegt vor. Zeitgleich wird auch das illustrierte Nachrichtenmagazin stern erstmals herausgegeben.
1953
Gründung der deutschen Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) als Träger der gesetzlichen Rentenversicherung.
1957
Als Zentralbank löst die Deutsche Bundesbank die Bank deutscher Länder ab.
1972
Die Bauer Verlagsgruppe bringt die deutsche Ausgabe des Männermagazins Playboy auf den Markt. Die erste Ausgabe erschien am 1. Dezember 1953 in den Vereinigten Staaten und enthielt ein aufklappbares Blatt, auf dem Marilyn Monroe recht freizügig posierte, daneben eine Sherlock Holmes-Geschichte, einen Artikel über die Dorsey-Brüder (Jimmy und Tommy) und einen Bericht über das Tisch-Design im modernen Büro. Von den 70.000 Exemplaren der Startauflage wurden 54.175 zum Preis von 0,50 US-Dollar verkauft. Ursprünglich sollte die Zeitschrift Stag Party (etwa: „Junggesellen-Party“) heißen, was aus markenrechtlichen Gründen jedoch nicht möglich war. Ein Freund des Herausgebers Hugh Hefner schlug dann den Namen Playboy vor. W
1976
Der österreichische Formel 1 Weltmeister Niki Lauda erleidet bei einem Unfall auf dem Nürburgring schwerste Brandverletzungen. Nach knapp anderthalb Monaten fährt Lauda wieder und er wird 1984 auch wieder Weltmeister. Vor dem Großen Preis von Deutschland am 1. August 1976, der nach Auslaufen eines Vertrages schon vorher als letztes F1-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgring's feststand, regnete es. Außer Jochen Mass, der viel Erfahrung am Ring hatte, starteten alle Fahrer das Rennen auf Regenreifen. Auf abtrocknender Piste wechselten alle schon nach der ersten Runde auf Slicks, nur Peterson fuhr regenbereift weiter. Die Ferrari-Mechaniker waren langsamer als die meisten englischen Teams, Lauda lag in der zweiten Runde nur im hinteren Mittelfeld, überholte jedoch bald einige Konkurrenten. Er verunglückte kurz nach Passage des Adenauer Ortsteils Breidscheid vor dem Streckenabschnitt Bergwerk. Das Fernsehen hatte dort keine Kamera, aber es gelang zwei Amateurfilmern, Aufnahmen von dem Unfall auf Super8-Film zu machen, die in den Folgetagen veröffentlicht wurden. Das Medieninteresse an diesem Ereignis in der Formel 1 war damals schon über Deutschlands Grenzen hinaus enorm. W Bild: YouTube Filmausschnitt
In Amateurfilmaufnahmen eines französischen Zuschauers kann man sehen, wie der Ferrari 312T2 nach der Durchfahrt des Linksknicks, der heute inoffiziell nach Lauda benannt wird, plötzlich nach außen (also nach rechts) abbiegt, gegen eine Felswand prallt, entlang der Fahrbahn schleudert und in Flammen aufgeht. Amateurfilmaufnahmen aus Deutschland zeigen das Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort und den Abtransport Laudas, der dabei bei Bewusstsein ist. Laudas Helm wurde beim Aufprall vom Kopf gerissen, er wurde kurz bewusstlos. Die fast 200 Liter Benzin im Fahrzeug liefen teilweise aus und entzündeten sich sofort. Einige nachfolgende Wagen stießen gegen Laudas Fahrzeug, andere konnten noch anhalten. Es bildete sich ein Stau, die Strecke war blockiert, das Rennen musste abgebrochen werden. Mehrere Piloten, insbesondere Arturo Merzario, Brett Lunger, Guy Edwards und Harald Ertl, konnten Lauda nach über einer halben Minute aus dem brennenden Wrack retten. Er hatte sich jedoch Verbrennungen am Kopf zugezogen, da die Kopfhaube (Balaclava) nur im Gesichtsbereich aus mehreren Lagen schwer entflammbaren Materials bestand, und im Helmbereich dünner und komfortabler ausgelegt war, da ein Verlust des Helmes nicht einkalkuliert ist.Die Ursache des Unfalls wurde nie offiziell bekanntgegeben. Niki Lauda selbst schreibt in seinem Buch „Meine Story“ von 1985, dass er es für am wahrscheinlichsten hält, dass der rechte hintere Längslenker ausgerissen sei. Dadurch würde das rechte Hinterrad sich nach hinten wegdrehen und das Auto plötzlich nach rechts abbiegen. Ursprünglich sollte der Rettungswagen, der Rennstrecke folgend, kilometerweit bergauf (etwa 300 m Höhenunterschied) fahren und dann auf der Landstraße wieder bergab nach Adenau zum dortigen Krankenhaus. Auf Einsatz von Hans-Joachim Stuck wurde jedoch bei nun abgebrochenem Rennen nicht dieser ca. 20 km lange Umweg gemacht, sondern entgegen der normalen Fahrtrichtung zur nur wenige 100 m entfernten Ausfahrt Breidscheid gefahren. Diese meist langen Distanzen für Rettungsfahrzeuge waren auch ein Grund für die Entscheidung, die 22,8 km lange Nordschleife nicht mehr für Formel-1-Rennen zu nutzen. Vom Adenauer Hospital wurde Lauda zuerst mit einem Hubschrauber in das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz geflogen, dann in das Unfallkrankenhaus Ludwigshafen, wo ein Schwerverbranntenzentrum vorhanden ist. Dort erwiesen sich jedoch die Lungenverätzungen durch das Einatmen des giftigen Rauchs der Kunststoffkarosserie als viel kritischer als die Hautverbrennungen. Lauda fiel ins Koma, er erhielt in der Klinik die Krankensalbung. Er erholte sich jedoch rasch.
1981
Der New Yorker Musiksender MTV ging erstmals auf Sendung. Das Programm startete mit dem Song "Video Killed the Radio Star" der Band "The Buggles". In den USA kam es daraufhin nach Jahren der Stagnation wieder zu einem Anstieg der LP-Verkäufe. Bereits zwei Jahre nach dem Start betrug der operative Gewinn von MTV 8 Millionen Dollar. Am 1. August 1987 eröffnete MTV Europa mit dem Song "Money for Nothing" von den "Dire Straits". Heute ist der Sender mit seinen Kabelstationen und zwölf Satelliten unbestritten das Weltfernsehen Nr. 1, er erreicht fast dreihundert Millionen Haushalte auf allen Kontinenten. W
1984
In der Bundesrepublik Deutschland wird von nun an das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes im Auto mit einem Bußgeld von vierzig D-Mark geahndet. Die Anschnallquote von Fahrzeuginsassen erhöht sich in der Folge von rund 60 auf etwa 90 Prozent.
1996
Beschließt der Gesetzgeber Deutschland´s Kinder ab 3 Jahren haben Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz.
2001
Mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft werden gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland erstmals rechtlich anerkannt. Das Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft (kurz Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG)) ermöglicht zwei Menschen gleichen Geschlechts in der Bundesrepublik Deutschland die Begründung einer Lebenspartnerschaft. Hierbei ist die sexuelle Orientierung der Personen unerheblich. Eine Lebenspartnerschaft ist - neben der Adoption für Nicht-Blutsverwandte - in Deutschland die einzige Möglichkeit, einer gleichgeschlechtlichen Beziehung einen rechtlichen Rahmen zu geben. Die Rechtsfolgen dieses Rechtsinstituts der Lebenspartnerschaft sind den Rechtsfolgen der Ehe in bürgerlich-rechtlichen Angelegenheiten zum größten Teil nachgebildet. Das bundesweit erste Homo-„Ehepaar“ waren Heinz-Friedrich Harre und Reinhard Lüschow die sich am 1. August 2001 im Standesamt in Hannover trauen leißen. W
2002
Die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main geht in den Fahrgastbetrieb. Erstmals verkehren in Deutschland planmäßig Reisezüge mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h.