Startseite
Malerei
Weltgeschichte
Lyrik
A - HA Effekte
Sitemap
Gästebuch
E - Mail
Web Page Navigation Buttons by Vista-Buttons.com v4.3.0

 

 

Creative Commons Lizenzvertrag

3. August          

1803

Sir Joseph Paxton † 8. Juni 1865 - englischer Architekt, Botaniker und Gärtner und ist bekannt als Erbauer des Crystal Palace („Kristallpalast“), dem Ausstellungsgebäude der ersten Weltausstellung 1851 in London. Das Wahrzeichen der 1. Weltausstellung war das Ausstellungsgebäude selbst. Die Ausstellung wäre aber beinahe an der Wahl des Gebäudes gescheitert. Das Baukomitee hatte im Vorfeld der Ausstellung keinen der ungefähr 250 eingereichten Entwürfe für gut befunden Joseph Paxton, der als Gartenarchitekt Erfahrungen mit Gewächshäusern hatte, legte einen Entwurf ganz aus Glas und Gusseisen vor, der in nur 17 Wochen aus vorgefertigten Bauteilen errichtet werden konnte. Der Kristallpalast, wie das gewächshausartige Gebäude von Londoner Zeitungen bald getauft wurde, war 563 m lang und 124 m breit. Ursprünglich war das Gebäude mit einem Flachdach geplant. Das charakteristische Tonnengewölbe über dem Querschiff des Gebäudes, war erst später hinzugefügt worden. Grund dafür waren einige alte Ulmen, die auf dem geplanten Ausstellungsgelände standen und die vor der Abholzung verschont werden sollten. Grundeinheit des Palastes waren Quadrate von 24 Fuß Seitenlänge (ungefähr 7,3 m). Die Grundfläche bestand aus 77 x 17 solcher Grundeinheiten. Die Aufteilung der Ausstellungsräume spiegelte sich in diesen Einheiten wider. Die Räume setzen sich aus einem Vielfachen dieser Grundeinheiten zusammen. Insgesamt standen mehr als 1600 solcher Quadrate zur Verfügung, was einer Fläche von etwa 80.000 Quadratmeter entsprach. Nach der Ausstellung wurde das Gebäude abgebrochen, mit einigen Veränderungen in Sydenham wieder aufgebaut und als Museum verwendet. 1936 brannte der Kristallpalast ab.         W    

 

1811

Elisha Graves Otis  † 8. April 1861 - amerikanischer Mechanikermeister. Otis stellt am 23. März 1857 im Kaufhaus Haughwout Store in New York City den weltweit ersten Personenaufzug fertig. Der mit Dampf betriebene Aufzug schaffte die fünf Stockwerke in weniger als einer Minute. Maßgebend für den Durchbruch war die Erfindung des absturzsicheren Aufzugs im Jahre 1853 durch Otis. Bei einer Demonstration vor großem Publikum befand Otis sich in einem Aufzug und ließ von einem Assistentendessen einziges Tragseil durchschneiden. Der Aufzug bremste sich von selbst, und die Sicherheit wardamit eindrucksvoll vorgeführt.Mit der nungeschaffenen Möglichkeit, sichere Personenaufzüge einzusetzen, begann der Siegeszug der Wolkenkratzer, deren obere Stockwerke erst durch Aufzügebequem zu erreichen waren. In Europa setzten sich Aufzüge erst in den 1870er Jahren durch, nachdem auf der Weltausstellung 1867 in Paris erstmals ein Hydraulikaufzug präsentiert worden war. 1880 wurde von Werner von Siemens der erste elektrische Aufzug in Mannheim vorgestellt.   W  Bild Kaufhaus: Samuel.north

 

1818

Katharine Weißgerber † 6. August 1886 - auch bekannt als Schultze Kathrin, erhielt für ihren Mut und ihren Einsatz während der Schlacht bei Spichern auf den Spicherer Höhen (6. August 1870) bei Saarbrücken das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen. Die Tochter des Leinewebers und Bergmanns Peter W. und der Maria Katharina Lauer wurde am 3. August 1818 als 5. Kind in Schwarzenholz, Maienstraße (heute Schulze-Kathrin-Straße) geboren und war als Haushaltshilfe und Kindermädchen bei der Familie Schultze in Saarbrücken tätig, als Frankreich am 19. Juli 1870 Deutschland den Krieg erklärte. Noch am gleichen Tag überschritten französische Truppen die Grenze bei Saarbrücken und nahmen die Stadt am 28. Juli unter Beschuss. Am 2. August drangen die französischen Truppen in die Stadt ein. Katharine Weißgerber brachte einen Verletzten in Sicherheit und suchte für den Sterbenden im Kugelhagel einen Priester.Preußische Truppen trafen ein und begannen am 6. August die Gegenoffensive. Inmitten des Kampfgetümmels kümmerte sich Katharine Weißgerber um die verwundeten Soldaten beider Nationen. Ihr Einsatz wurde dem preußischen König Wilhelm gemeldet, der ihr das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen (d.h. unverheiratete Frauen) verlieh.Trotz dieser ehrenden Anerkennung starb Weisgerber arm und krank und nahezu vergessen. Durch Spenden nach einem Aufruf in der Saarbrücker Zeitung wurde ein Grab im „Ehrental“ finanziert, heute Teil des Deutsch-Französischen Gartens in Saarbrücken. Ihr Grabstein trägt die Inschrift:„Dem heldenmütigen Mädchen zum ehrenden Gedächtnis gewidmet von ihren Mitbürgern.“         W    

nach Oben

 

1860

William Kennedy Laurie Dickson † 28. September 1935 - schottischer Erfinder, der in den US-amerikanischen Laboratorien von Thomas Alva Edison den Kinetographen und das Kinetoskop, die ersten brauchbaren Geräte zur Aufnahme und Betrachtung bewegter Bilder, entwickelte. 1888 begann Dickson, sich mit den Arbeiten von Eadweard Muybridge, Ottomar Anschütz und anderen über die Aufnahme und Wiedergabe „bewegter Bilder“ zu beschäftigen. Edison schwebte ein Gerät ähnlich seinem Phonographen zur Aufzeichnung von Sprache und Musik vor. Daher entwickelte Dickson einen Prototyp des Kinetographen, bei dem die einzelnen Bilder auf einem Zylinder aufgenommen und von diesem wieder abgespielt werden konnten. Im November 1890 fertigte er seinen ersten Film, Monkeyshines, in dem er seinen Assistenten Fred Ott filmte. Die gewählte Apparatur erwies sich aber als zu kompliziert und nicht praktikabel. Stattdessen begann Dickson mit Zelluloidfilmen zu arbeiten, die als Rollfilm Ende der 1880er Jahre auf den Markt kamen. Dickson war nicht der Erste, der Filmstreifen zur Belichtung einsetzte, doch perfektionierte er die technische Umsetzung durch die Perforation der Filmstreifen. Zur Aufnahme der Bilder entwickelte Dickson den Kinetographen, als Betrachtungsgerät diente das Kinetoskop, ein Guckkasten, in dem die entwickelten Filmstreifen durch eine elektrische Glühbirne beleuchtet wurden. Der erste mit einem Kinematographen hergestellte Film war der nur wenige Sekunden dauernde Streifen Dickson Greeting, in dem sich der Erfinder verneigt und den Hut zieht. Die erste öffentliche Vorführung für eine Besuchergruppe in Edisons Laboratorien ist für den 20. Mai 1891 belegt. Am 24. August 1891 wurden Kinetograph und Kinetoskop zum Patent angemeldet.         W    

 

1945

Domenica Anita Niehoff, bekannt als Domenica † 12. Februar 2009 - Prostituierte, Domina und Streetworkerin in Hamburg. Sie galt als Deutschlands prominenteste ehemalige Prostituierte. Bekannt wurde sie vor allem durch Auftritte in Fernseh-Talkshows in den 1980er Jahren, in denen sie für die Anerkennung und Legalisierung des Berufsstands der Prostituierten kämpfte. Niehoff wuchs mit ihrem Bruder bis zu ihrem 14. Lebensjahr in einem katholischen Waisenhaus auf. 1962 machte sie eine Ausbildung als Buchhalterin, die sie nicht beendete. Mit 17 Jahren lernte sie einen 42-jährigen Bordellbesitzer kennen, den sie später heiratete. Nach zehnjähriger Ehe, 1972, als Niehoff 27 Jahre alt war, erschoss sich ihr Mann vor ihren Augen. Im selben Jahr begann sie, in dem Hamburger Vergnügungs- und Rotlichtviertel St. Pauli in dem Großbordell Palais d'Amour und in der Herbertstraße als Prostituierte zu arbeiten. Später betrieb sie ein eigenes Studio und wurde als Domina bekannt.         W    

nach Oben

 

1949

Fritz Egner, deutscher Hörfunk- und Fernsehmoderator. In den 1970er Jahren arbeitete Fritz Egner zunächst als Toningenieur bei AFN in München. Dort wurde er 1974 entdeckt, als er kurzfristig für einen ausgefallenen Moderator einsprang. 1979 wechselte er als Moderator zu Bayern 3, wo er sich mit seinen Kollegen Thomas Gottschalk und Günther Jauch anfreundete und diverse Co-Moderationen mit ihnen hatte. Von 1985 bis 1994 moderierte Egner die Fernsehsendung Dingsda, in der Prominente Begriffe erraten mussten, die von Kindern umschrieben wurden. Er kommentierte für die ARD den Eurovision Song Contest 1990 in Zagreb und moderierte am 13. Dezember 1992 das Konzert Heute die – morgen du!, das als Antwort auf die rechtsextremistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen sowie die Mordanschläge von Mölln stattfand. Zwischen 1995 und 2003 moderierte er die Versteckte Kamera im ZDF. Von 1996 bis 2005 war Egner bei Sat.1 tätig und führte durch die Sendung WWW – Die Witzigsten Werbespots der Welt.         W    

nach Oben

 

1951

Hans Wilhelm Schlegel - deutscher Astronaut. Im August 1986 hatte die damalige Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) im Auftrag des Bundesforschungsministeriums in allen großen Tageszeitungen nach Wissenschaftsastronauten für den zweiten deutschen Spacelab-Flug (D-2) gesucht. Auf den Aufruf meldeten sich 1799 nationale Interessenten. Eine Jury, der auch die drei Altastronauten Merbold, Furrer und Messerschmid angehörten, siebte schließlich die fünf endgültigen Anwärter aus. Ein Jahr vor dem Flug fiel die endgültige Wahl auf Schlegel und Walter. Die zwei deutschen Physiker starteten zusammen mit fünf US-amerikanischen Astronauten Ende April 1993 an Bord des Space Shuttles Columbia in eine Erdumlaufbahn. Rund 90 Experimente betreuten Walter und Schlegel während des zehntägigen Fluges. Im Jahr 1995 unterzeichneten Deutschland und Russland ein Abkommen über den Mitflug eines deutschen Raumfahrers zur Raumstation Mir. Im Anschluss an MIR '97 blieb Schlegel in Russland, trainierte mit Kosmonauten in den Simulatoren und erhielt im Januar 1998 von der russischen Raumfahrtbehörde das Zertifikat als „Zweiter Bordingenieur“ für die Mir-Station. Im gleichen Jahr wurde das deutsche Astronautenkorps des DLR in das europäische Astronautenkorps integriert, und Schlegel gehört seither wie die anderen deutschen Raumfahrer zur Europäischen Weltraumorganisation (ESA).         W    

nach Oben

 

1969

Ingo Oschmann - deutscher Komiker, Entertainer und Zauberkünstler, der auch als Moderator und (Theater-) Schauspieler auf der Bühne steht. Im Jahr 2003 gewann er die erste Staffel der Sat.1-Casting-Show Star Search. Seit 2004 ist Ingo Oschmann in zahlreichen Sendungen des deutschen Fernsehens als Stand-up-Comedian und Zauberer aufgetreten, zum Beispiel bei Verstehen Sie Spaß? mit Frank Elstner und bei Dieter Hallervordens Geburtstagsgala „Mit 70 hat man noch Träume“, im ZDF bei Johannes B. Kerner, bei Volle Kanne, Fun Factory - die Kreativ-Show, Kult am Sonntag und Willkommen bei Carmen Nebel, im WDR Fernsehen bei NightWash und Stratmanns mit Ludger Stratmann, auf Sat.1 bei Die Comedy-Falle, Genial daneben – Die Comedy Arena mit Hugo Egon Balder, Hitgiganten, Anke Late Night mit Anke Engelke, Clever! – Die Show, die Wissen schafft mit Wigald Boning und Barbara Eligmann. Auf ProSieben im Quatsch Comedy Club mit Thomas Hermanns, bei TV total mit Stefan Raab.         W    

nach Oben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1492

Christoph Kolumbus bricht zu seiner ersten Entdeckungsreise auf. Im Auftrag von Königin Isabella von Kastilien segelte Christoph Kolumbus von Südspanien aus mit der "Santa Maria" sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta. Die Karavellen wurden von den Brüdern Martín Alonso und Vicente Yáñez Pinzón aus Palos bereitgestellt und kommandiert. Ziel war es einen Seeweg nach Indien zu suchen. Am 12. Oktober 1492 erreichten die Schiffe die Neue Welt. Kolumbus ging auf einer Insel der Bahamas an Land, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde. Er gab ihr den Namen San Salvador (span. für ‚Heiliger Retter‘). Auf der Weiterfahrt entdeckte Kolumbus auch Kuba und Hispaniola, die größten Inseln der Antillen. Vor Hispaniola lief die Santa Maria am 25. Dezember auf eine Untiefe auf. Kolumbus wurde von König Guacanagari empfangen. Aus den Überresten des Schiffes ließ Kolumbus die erste spanische Festung in der Neuen Welt errichten und nannte sie La Navidad (spanisch für ‚Weihnachten‘). La Isla Española, zu Hispaniola zusammengezogen, wurde die erste Kolonie des spanischen Königreichs in der Neuen Welt und Kolumbus ihr Gouverneur und Vizekönig. Am 16. Januar 1493 machte Kolumbus sich mit beiden verbliebenen Schiffen auf den Weg zurück nach Europa.        W    

nach Oben

 

1778

In Mailand wurde das Opernhaus "Teatro alla scala", die "Scala", mit einer Aufführung von Antonio Salieris "Europa riconosciuta" eröffnet. In dem klassizistischen Opernhaus, erbaut von dem Mailänder Architekten Giuseppe Piermarini, finden 3600 Besucher Platz. Namensgeberin des Hauses war die Kirche "Santa Maria della Scala", über deren Ruinen die "Scala" steht. Inmitten einer kleinen Grünfläche auf dem Platz vor der Scala erinnert ein Denkmal an den Künstler Leonardo da Vinci. Nach der schweren Beschädigung im Zweiten Weltkrieg (1943) war das legendäre Opernhaus in Rekordzeit wieder aufgebaut worden. Am 11. Mai 1946 wurde das Haus mit einem Konzert unter Arturo Toscanini wiedereröffnet. Dem überhasteten Wiederaufbau waren verschiedene Fehler geschuldet, so wurde beispielsweise unter dem Orchestergraben Bauschutt abgelagert, was die Akustik beeinträchtigte. Eine Grundsanierung wurde dringend erforderlich. Trotz erheblichen Protests und trotz Prozessen vor Gericht wurde die Scala zum großen Teil abgerissen. Nur noch das Foyer, der Zuschauerraum und die von Stahlträgern gestützten Außenmauern blieben stehen. Der gesamte hintere Teil, beginnend mit der Bühne aus Holz, wurde entfernt. Von 2002 bis Anfang Dezember 2004 war die Mailänder Scala geschlossen, um Akustik und Bühnentechnik auf den neuesten Stand zu bringen und dabei doch den Stil der ursprünglichen Inneneinrichtung weitgehend zu erhalten. Seither kann auf drei Bühnen gleichzeitig geprobt werden. Der neue Bühnenturm erreicht eine Höhe von 38 Metern. Wieder eröffnet wurde das Opernhaus am 7. Dezember 2004 mit derselben Oper wie zur Ersteröffnung: L’Europa riconosciuta. Unter den 2000 geladenen Gästen waren Sophia Loren und Giorgio Armani sowie Angehörige mehrerer europäischer Königshäuser. Eine Eintrittskarte der höchsten Preiskategorie zur Eröffnungsveranstaltung kostete 2400 Euro.          W   

nach Oben

 

1787

Messungen des Genfer Naturforschers Horace-Bénédict de Saussure ergeben, dass der Mont Blanc höchster Berg Europas ist. Der Schweizer Professor für Philosophie erreichte als einer der ersten den Gipfel des Montblanc. Er stellte durch barometrische Höhenmessung fest, dass der Montblanc mit seinen 4.807 Metern, und nicht - wie bisher vermutet - das Matterhorn oder der Monte Rosa, der höchste Berg Europas ist. Zuerst hatte er eine hohe Belohnung für denjenigen ausgesetzt, der den Weg zum Gipfel des Berges fände. Dieser galt bis 1786 als unbezwingbar. Für die Bewohner der umliegenden Dörfer war er immer noch ein "Dämon", dessen riesige Eisströme sich in die Täler ergossen wie "die Klauen eines wilden Tieres".         W     Bild: Stefano Caldera

nach Oben

 

1795

Der Vertrag von Greenville wird in Fort Greenville (heute Greenville, Ohio) von einem Bund von amerikanischen Ureinwohnern und den Vereinigten Staaten unterzeichnet, nachdem die amerikanischen Ureinwohner die Schlacht von Fallen Timbers verloren hatten. Der Vertrag markierte das Ende des Northwest Indian Wars. Die Vereinigten Staaten wurden durch General "Mad" Anthony Wayne vertreten, der die amerikanischen Ureinwohner bei Fallen Timbers besiegt hatte. Im Austausch für Waren im Werte von 20.000 US-Dollar (wie Decken, Utensilien und Haustiere) überließen die amerikanischen Ureinwohner den Vereinigten Staaten große Teile des heutigen Ohios, den zukünftigen Standort von Chicago und das Fort Detroit Gebiet.         W    

nach Oben

 

1804

Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland kehren von ihrer großen Amerikareise zurück. Dass sie dieses 2.775 Kilometer lange Unternehmen heil überstanden (Bonpland war allerdings noch zuletzt in Angostura dem Fiebertod nahegekommen), war erstaunlich genug. Dazu trugen außer der glücklichen Wendung mancher Gefahrensituation ihre Entschlossenheit und strapazierfähige Physis bei. Der in jungen Jahren oft kränkelnde Alexander meldete nach Hause: „Die Tropenwelt ist mein Element, und ich bin nie so ununterbrochen gesund gewesen als in den letzten zwei Jahren. [...] Am Atabapo, wo die Wilden stets am Faulfieber leiden, widerstand meine Gesundheit unbegreiflich gut.“ Den Gesamterfolg der amerikanischen Reise ermöglichte zudem ein unerschütterliches Durchhaltevermögen – ständig war Humboldt mit Ortsbestimmungen und Messungen aller Art beschäftigt, Bonpland mit dem Botanisieren, beide zusammen mit Skizzen und Aufzeichnungen – auch unter widrigsten Bedingungen: „Vier Monate hindurch schliefen wir in Wäldern, umgeben von Krokodilen, Boas und Jaguaren [...], nichts genießend als Reis, Ameisen, Manioc, Pisang, Orenocowasser und bisweilen Affen. [...] In Guayana, wo man wegen der Mosquiten, die die Luft verfinstern, Kopf und Hände stets verdeckt haben muß, ist es fast unmöglich am Tageslicht zu schreiben; man kann die Feder nicht ruhig halten, so wütend schmerzt das Gift der Insekten. Alle unsere Arbeit mußte daher beim Feuer, in einer indianischen Hütte, vorgenommen werden, wo kein Sonnenstrahl eindringt, und in welcher man auf dem Bauche kriechen muß. Hier aber erstickt man wieder von Rauch, wenn man auch weniger von den Mosquiten leidet.“           W    

nach Oben

 

1808

Im Königreich Preußen wird im Zuge der Preußischen Heeresreform infolge der Niederlage im Vierten Koalitionskrieg per königlichem Erlass Nichtadeligen der Zugang zum Offiziersberuf gestattet. Weiterhin werden Körperstrafen wie Prügel und Spießrutenlaufen abgeschafft und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Die Heeresreform hatte, ähnlich wie die übrigen Reformen, von Anfang an unter scharfer Kritik der alten, konservativen und adligen Militär- und Politelite gestanden, die der Einbeziehung des Bürgertums in Führungspositionen sowie der einfachen Bevölkerung auf der Basis der Wehrpflicht zutiefst misstraute. Wegen dieses Widerstands wurden viele Bestandteile der Reformen nicht umgesetzt. So konnten Bürgerliche de facto lediglich in der Pioniertruppe und der Artillerie höhere Offiziersposten besetzen, in der Infanterie zumindest niedrige Dienstgrade. Funktionsposten in der Kavallerie blieben ihnen vollkommen verwehrt.         W    

nach Oben

 

1900

Harvey Samuel Firestone gründet in Akron als 12-Mann-Betrieb zur Produktion von luftgefüllten Reifen die Firma Firestone Tire & Rubber Company. Die Familie des Unternehmensgründers stammte von Deutschen aus dem Elsass namens Feuerstein ab, die 1753 nach Amerika ausgewandert waren. Ursprünglich wurden Reifen für die damals üblichen Transportmittel (Fuhrwerke, Karren, etc.) gefertigt. Mit dem Aufkommen der Automobile begann man jedoch schon früh, Autoreifen zu produzieren. Firestone gilt als Pionier der Massenproduktion von Reifen. Durch persönliche und familiäre Verbindungen zur Familie Ford gelang es Firestone 1906, Originalausrüster für die Automobile der Ford Motor Company zu werden. William Clay Ford Junior, bis September 2006 Präsident und CEO der Ford Motor Company ist ein Abkömmling der Familienbindung Ford/Firestone. Er ist als Urenkel von Henry Ford geboren, sein Vater war William Clay Ford Sen., seine Mutter war Martha Parke Firestone, die Enkelin von Harvey Samuel Firestone.         W    

nach Oben

 

1914

Erster Weltkrieg: Das Deutsche Reich erklärt Frankreich den Krieg und marschiert – dem Schlieffenplan folgend – im neutralen Belgien ein. Gleichzeitig versucht der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg in einem Brief, England zu bewegen, in diesem Krieg neutral zu bleiben, obwohl es Mitglied der Entente ist und einen Beistandsvertrag mit Belgien abgeschlossen hat. Die 1905 entwickelte Denkschrift sah für den Fall eines möglichen Zweifrontenkrieg vor, zunächst die Masse des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen, mit dem Nordflügel die französischen Befestigungen zu umgehen und das französische Heer entscheidend im Rücken zu fassen. Nach einem Sieg über Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die deutschen Truppen nach Osten verlegt werden, um gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Absicht war, auf diese Weise den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzüge aufzuteilen. Die Umsetzung entsprechender Planungen im Ersten Weltkrieg 1914 scheiterte, weil sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militärische Ausgangslage inzwischen weiter zu Ungunsten Deutschlands verändert hatte. Der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien, das dem Durchmarsch deutscher Truppen nach Frankreich nicht zugestimmt hatte, war Anlass für den Kriegseintritt Großbritanniens.         W    

nach Oben

 

1935

Nach fünfjähriger Bauzeit die erste Nord-Süd-Autoverbindung durch die österreichischen Alpen ermöglicht: Die Großglockner Hochalpenstraße hat über 25 Millionen Schilling gekostet und sie gilt als Meisterwerk des Straßenbaus. Die Straße verbindet als hochalpine Gebirgsstraße die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten. Sie führt von Bruck an der Großglocknerstraße über die beiden Pässe Fuscher Törl und Hochtor (Tunnelportal 2504 m ü. A., historische Passhöhe 2576 m ü. A.) nach Heiligenblut am Großglockner und weist Abzweigungen zur Edelweißspitze und zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf. Sie ist die höchstgelegene befestigte Passstraße in Österreich. Die Großglockner Hochalpenstraße ist als Erlebnisstraße vorrangig von touristischer Bedeutung und das Befahren ist für Kraftfahrzeuge mautpflichtig.         W    

nach Oben

 

1937

Der Nationalsozialist Hermann Göring lässt, in seiner Funktion als preußischer Ministerpräsident, alle öffentlichen preußischen Kunstsammlungen nach "entarteter Kunst" durchsuchen und diese entfernen. "Entartete Kunst" ist - nach der Auffassung der Nationalsozialisten - Kunst, die entweder das "deutsche Gefühl beleidigt oder die natürliche Form zerstört oder verstümmelt oder sich durch fehlendes angemessenes handwerkliches oder künstlerisches Können auszeichnet". In einer darauf folgenden propagandistischen Wanderausstellung werden die wichtigsten Maler der Moderne aufs schändlichste diffamiert.        
W
      Bild: Bundesarchiv, Bild 183-H02648 / CC-BY-SA

nach Oben

 

1949

Mit der Hinterlegung der Ratifizierungsurkunde im Londoner Außenministerium war die offizielle Gründung des Europarates durch seine zehn Gründungsmitglieder abgeschlossen. Der Europarat hat seinen Sitz in Strassburg und beschäftigt sich mit Menschenrechts- und Demokratiefragen auf dem europäischen Kontinent.         W    

nach Oben

 

1952

Die XV. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit werden im finnischen Helsinki beendet. Die Olympiade 1952 bedeutet für die Finnen nach dem verlorenen Krieg viel. Sie bietet den Leuten die Möglichkeit, ihren Nationalstolz wiederzuerobern und sich im Glanz der Sportheroen zu sonnen. Die Spiele in Helsinki gelten noch immer als die letzte "sportliche" Olympiade, von dem heute typischen Medienzirkus konnte noch keine Rede sein. Die Spiele von Helsinki sind auch insofern bedeutsam, als Rußland/Sowjetunion zum ersten Mal seit 1912 wieder präsent war. Herausragender Sportler war der Läufer Emil Zátopek aus der Tschechoslowakei, er stellte einen noch heute gültigen Rekord auf. Nach ihm gelang es keinem anderen sowohl über 5000 und 10.000 Meter als auch im Marathon eine Goldmedaille bei denselben Olympischen Sommerspielen zu erringen. Erfolgreichster Sportler war der sowjetische Kunstturner Wiktor Tschukarin mit vier Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen.        W    

nach Oben

 

1984

In Deutschland wurde um 10:14 Uhr MEZ die erste Internet-E-Mail empfangen: Michael Rotert von der Universität Karlsruhe (TH) empfing unter seiner Adresse „rotert@germany“ eine Grußbotschaft von Laura Breeden („breeden@scnet-sh.arpa“) an der US-amerikanischen Plattform CSNET aus Cambridge (Massachusetts) zur elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern, die einen Tag zuvor (am 2. August 1984, 12:21 Uhr) abgeschickt worden war. „Wilkomen in CSNET! Michael, This is your official welcome to CSNET.“ Eine Kopie dieser E-Mail wurde erst später an den Leiter des Projekts, Werner Zorn („zorn@germany“), geschickt.         W   Bild: User:MG  

nach Oben