1. Februar
Geburtstage
1459
Konrad Celtis † 4.2.1508 eigentlich K. Bickel oder Pickel, deutscher Humanist. Celtis studierte an den Universitäten in Heidelberg und Köln und veröffentlichte 1486 die erste "Poetik des deutschen Humanismus". 1487 wurde er als erster Deutscher von Kaiser Friedrich III. zum Dichter der Nation gekrönt. Celtis war nicht nur als Poet bedeutend, sondern auch als Geograph und Editor. Er entdeckte eine Straßenkarte des Römischen Reiches wieder, die später den Namen Tabula Peutingeriana erhielt. Schließlich ist das große Projekt der „Germania illustrata“ zu nennen, das alle wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit zur Geschichte Deutschlands vermitteln sollte. W
1792
Johann Friedrich Dieffenbach † 11. November 1847 - deutscher Mediziner und Chirurg. Dieffenbach wird als Begründer der modernen plastischen Chirurgie angesehen. Neben allgemeinen Untersuchungen zur Physiologie und operativen Technik von Hauttransplantaten lag ein Schwerpunkt seiner Arbeit dabei in der wiederherstellenden Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. W
1874
Hugo von Hofmannsthal † 15.7.1929 Österreichischer Dramatiker und Lyriker. Neben Arthur Schnitzler zählt Hofmannsthal zu den bedeutendsten Vertretern der Schriftstellergruppe "Junges Wien". Die von Hofmannsthal mitbegründeten Salzburger Festspiele werden seit 1920 mit seinem Stück "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" eröffnet. Ab 1906 arbeitete Hofmannsthal mit dem Komponisten Richard Strauss zusammen, der die Werke des Schriftstellers vertonte. Zu den bekanntesten Stücken von Hofmannsthal zählt die Komödie "Der Rosenkavalier". Am 15. Juli 1929 starb Hofmannsthal, am Tag der Beerdigung seines Sohnes Franz, der sich zwei Tage zuvor erschossen hatte. W
1894
James Price Johnson † 17. November 1955 - amerikanischer Pianist und Komponist. In den 20er Jahren war Johnson ein vielbeschäftigter Mann. Neben seinen Verpflichtungen für QRS war er in seiner Eigenschaft als musikalischer Direktor der Tournee-Revue "Plantation Days" 1923 in England, er nahm Schallplatten auf und schrieb die Musik zu zwei erfolgreichen Broadway Shows, 1923 "Runnin' Wild" (aus der die beiden Standards "Old Fashioned Love" und "Charleston" stammen) und 1928 "Keep Shufflin'" (zusammen mit Fats Waller). Darüber hinaus komponierte er zahlreiche Songs, unter anderem den Klassiker "If I could be with you one hour tonight". Ab 1927 setzte Johnson verstärkt auf die Schallplatte als Einkommensquelle. In diese Zeit fallen seine legendären Begleitungen von Sängerinnen wie Ethel Waters und Bessie Smith, der "Kaiserin des Blues", insbesondere ihr "Backwater Blues". W
1895
John Ford eigentlich Sean Aloysius O´Fearna † 31.8.1973 - amerikanischer Filmregisseur. Ford, das jüngste von 13 Kinder irischer Einwanderer, begann seine Hollywood-Karriere im Jahre 1913 als Assistent und Stuntman. Berühmt wurde der Regisseur besonders durch seine Western-Filme. In diesen entwickelte er einen eigenen Stil, der sich unter anderem durch eine effektvolle Schnitttechnik und Actionszenen auszeichnete. Außerdem verfilmte Ford auch erfolgreich literarische Stoffe, wie beispielsweise "Früchte des Zorns" im Jahre 1940. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Western-Klassiker "Höllenfahrt nach Santa Fé" und "Ringo" (1939) mit John Wayne in der Hauptrolle. Insgesamt drehte Ford mehr als 600 Filme und erhielt sechs Oscars. W Bild: Public Domain
1901
Clark Gable † 16.11.1960 - amerikanischer Schauspieler. Drei Jahrzehnte lang war Gable einer der bekanntesten Filmstars in Hollywood. Er begann seine Karriere als Statist bei Stummfilmen und spielte mit Beginn des Tonfilms in seinen ersten Rollen mehrmals den Part des Gangsters. 1934 wurde Gable als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "Es geschah in der Nacht" mit dem Oscar ausgezeichnet. Zu seinen größten Erfolgen gehörten "Meuterei auf der Bounty" (1935) und das monumentale Leinwanddrama "Vom Winde verweht" (1939) mit Clark Gable in der Rolle des Rhett Butler. W Bild: Filmausschnitt
1905
Emilio Segré † 22.4.1989 - amerikanischer Physiker. Für den 1955 erbrachten Nachweis des Antiprotons, des negativ geladenen Gegenstücks zum Proton des Atomkerns, erhielt der in Italien geborene Segré zusammen mit Owen Chamberlain 1959 den Physiknobelpreis. Weitere Erfolge seiner Forschung waren der Nachweis des ersten künstlichen Elements Technetium (1937), des Astats und des radioaktiven Plutonium-Isotops 239. W Bild: Nobel foundation
1927
Günter Guillaume † 10.4.1995 - DDR-Spion. Seine Enttarnung war der größte Spionagefall in der Geschichte der Bundesrepublik. Guillaumes Agententätigkeit für die DDR führte unter anderem 1974 zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD). Später beteuerte der DDR-Spion stets, der Sturz Brandts sei nie sein Ziel gewesen. Zuvor hatte Guillaume als Mitarbeiter im Bundeskanzleramt und persönlicher Referent des Kanzlers über zwei Jahre hinweg Einblick in geheime Akten und Zugang zu wichtigsten Regierungskreisen. 1974 wurde er als Agent der DDR enttarnt und verhaftet. Guillaume und seine Ehefrau wurden ein Jahr später zu 13 beziehungsweise zu acht Jahren Haft wegen Landesverrat verurteilt und 1981 im Rahmen eines Agentenaustausches in die DDR abgeschoben. Dort wurde er nach seiner Rückkehr als "Kundschafter des Friedens" geehrt und war in der Agentenausbildung tätig. W Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F044088-0011 / Schaack, Lothar / CC-BY-SA
1931
Boris Jelzin † 23. April 2007 - russischer Politiker und von 1991 bis 1999 der erste demokratisch gewählte Präsident in der Geschichte Russlands. Russland geriet in seiner Regierungszeit in seine tiefste Wirtschaftskrise – das Bruttonationaleinkommen Russlands halbierte sich unter seiner Amtszeit. Ungeachtet seiner hauseigenen Probleme nahm Boris Jelzin als erster russischer Präsident am G 7-Gipfeltreffen der westlichen Industrienationen in Neapel am 8. Juli 1994 teil. Jelzin gilt in Russland bis heute als eine der zentralen Figuren der als extrem korrupt und unprofessionell durchgeführten Coupon-Privatisierung der Neunziger Jahre. Gerüchte über Jelzins Alkoholismus gab es während seiner ganzen Amtszeit. Jelzin brachte sich immer wieder mit peinlichen Auftritten ins Gespräch, bei denen er offensichtlich unter dem Einfluss von Alkohol stand. Gesundheitlich angeschlagen, versuchte er die wirtschaftliche und soziale Krise des Landes durch häufige Personalrochaden der Regierung zu meistern, bevor er am 31. Dezember 1999 überraschend seinen Rücktritt bekannt gab. W Bild: Kremlin.ru
1933
Rosemarie Nitribitt, † vermutlich 29. Oktober 1957 - Frankfurter Prostituierte, derenn Ermordung für viel Auffsehen sorgte. Rosemarie kam als uneheliche Tochter eines unbekannten Vaters zur Welt und wuchs bei ihrer Mutter auf. Da die Mutter mehrere Freiheitsstrafen verbüßen musste, wurde Rosemarie mehrmals in ein Kinderheim eingewiesen, wo sie als schwer erziehbar galt und mehrfach ausriss. Letztlich kam sie nach Mendig in eine Pflegefamilie. Dort wurde Rosemarie im Alter von elf Jahren von einem 18jährigen deutschen Soldaten aus der Nachbarschaft vergewaltigt. Die Tat wurde den Behörden nie bekanntgegeben,und der Täter wurde nie zur Rechenschaft gezogen. Schon als Heranwachsende verdiente sie ihr erstes Geld mit Prostitution. Später zog sie nach Koblenz, anschließend nach Frankfurt am Main, wo sie – immer noch minderjährig – als Kellnerin und Mannequin arbeitete, bald aber wieder als Prostituierte. Sie gab sich große Mühe, ihre einfache Herkunft zu verbergen. Um in Gesellschaft nicht durch mangelnde Bildung und fehlende Weltbürgerlichkeit aufzufallen, lernte sie Englisch, Französisch und belegte Kurse für gutes Benehmen. Am 1. November 1957 wurde Nitribitt mit einer Platzwunde am Kopf und Würgemalen am Hals vermutlich etwa drei Tage nach ihrem Tod in ihrer Wohnung in Frankfurt aufgefunden. Bei den polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten hatte. Da der Mordfall nicht aufgeklärt werden konnte, wurde in manchen Medien der Eindruck erweckt, dass bestimmte Kreise aus Wirtschaft und Politik die Aufklärung zu verhindern suchten. Die als Edelprostituierte bekannte Nitribitt erlangte durch ihren Tod in der Bundesrepublik der Fünfziger Jahre landesweite Berühmtheit. Später wurden über den Fall unter anderem ein Roman und zwei Filme veröffentlicht. Das Verbrechen wurde bislang nicht aufgeklärt. W Bild: YouTube Filmausschnitt
1936
Manfred Schott † 7. April 1982 - deutscher Synchronsprecher. Schott arbeitete zunächst als Theaterschauspieler bis er ab 1967 umfangreich in der Synchronisation tätig wurde und avancierte zu einem äußerst gefragten und vielbeschäftigten Sprecher. Er lieh seine markante Stimme u. a. Dustin Hoffman (Standardsprecher seit Die Reifeprüfung) und Jack Nicholson (Standardsprecher, u. a. Einer flog über das Kuckucksnest), Michael Caine (u. a. Fluchtpunkt Marseille), Adriano Celentano (Der Brummbär), Bradford Dillman (u. a. Die Brücke von Remagen), Terence Hill (u. a. Freibeuter der Meere), Burt Reynolds (Der Tiger hetzt die Meute), George Segal (u. a. Achterbahn) und Peter Sellers (Casino Royale). Besonders populär war er als deutsche Stimme von Dr. Leonard „Pille“ McCoy in den 39 vom ZDF synchronisierten Folgen der Fernsehserie Raumschiff Enterprise. Am 7. April 1982 verunglückte Manfred Schott auf dem Föhringer Ring in München tödlich, als ein Kieslaster ins Schleudern geriet und mit dem entgegenkommenden Audi des Schauspielers kollidierte. Nach seinem Tod wurden viele Synchronrollen, insbesondere die von Dustin Hoffman und Jack Nicholson, von seinem Kollegen Joachim Kerzel übernommen. W
1941
Karl Bernhard Dall - deutscher Fernsehmoderator, Sänger und Komiker. Sein markantes Aussehen – das „hängende“ Auge – ist die Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche. Karl Dall kam als Sohn eines Schulrektors und einer Lehrerin auf die Welt. In der zehnten Klasse verließ er die Mittelschule und machte eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Rautenberg in Leer. 1967 gründete er mit Ingo Insterburg, Jürgen Barz und Peter Ehlebracht die Komödiantengruppe "Insterburg & Co.", der er bis Ende der 1970er Jahre angehörte. Karl Dall nahm immer wieder Singles auf, von denen einige erfolgreich in die Hitparade einstiegen. Als sein bekanntestes Stück gilt "Diese Scheibe ist ein Hit", das als Parodie auf das schnelllebige Popmusikgeschäft verstanden werden kann („Diese Scheibe ist ein Hit – wann kriegt ihr das endlich mit? Diese Scheibe müsst ihr koofen, das ist ’ne Scheibe für die Doofen“). Dieses Stück wurde von Dall alleine eingesungen, aber unter Mitwirkung von Insterburg & Co. eingespielt. W
1955
Hans Werner Olm - deutscher Kabarettist. Der gelernte Konditor zog 1975 nach Berlin und trat dort als Kabarettist in Clubs auf. Im Jahr 1976 gründete er mit Jürgen von der Lippe, Beppo Pohlmann, Harald Gribkowsky, Harald Wolff und Hans Marquardt die "Gebrüder Blattschuss" . Die Gruppe veröffentlichte 1976 ihre ersten Blödelsongs – bekannte Melodien wurden mit neuen Texten unterlegt. Danach war er als freier Standup-Comedian tätig und machte mit diversen Fernsehauftritten und Filmen, unter anderem mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk in der Komödie Zwei Nasen tanken Super, auf sich aufmerksam. In den kommenden Jahren machte er sich mit seinen erfolgreichen Soloprogrammen, Fernsehauftritten und eigenen TV-Shows einen Namen. Seine Darstellung außergewöhnlicher Charaktere wie Paul Schrader und Luise Koschinsky brachte ihm große Popularität ein und wurde im Jahr 2004 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. W
1965
Brandon Bruce Lee † 31. März 1993 - amerikanischer Schauspieler, Sohn von Bruce Lee. Nach der High School studierte er Schauspielerei. Seine erste Rolle bekam er 1986 im Alter von zwanzig Jahren im Fernsehfilm "Kung Fu: The Movie", in dem er den Sohn von David Carradines Charakter Caine spielte. Nach seiner ersten Hauptrolle in "Rapid Fire" (1992) folgte "The Crow – Die Krähe", dessen Fertigstellung er nicht mehr erlebte. Am 31. März 1993 starb Brandon Lee durch einem Unfall während der Dreharbeiten zu "The Crow". Untersuchungen ergaben, dass Lee von einem Fragment einer Pistolenkugelattrappe getroffen wurde, die kurz zuvor für eine Großaufnahme benötigt wurde. Dieses hatte sich offenbar unbemerkt im Lauf verklemmt und wurde dann durch den Explosionsdruck der Platzpatrone herausgeschleudert und traf ihn. "The Crow" wurde auf Bitten seiner Familie fertiggestellt. Doubles und Computeranimationen übernahmen die noch nicht gedrehten Szenen. W
Stéphanie Marie Elisabeth Grimaldi, Prinzessin von Monaco (* 1. Februar 1965 in Monaco) ist das jüngste der drei Kinder von Rainier III. von Monaco und Gracia Patricia von Monaco. Am 13. September 1982 saß die Prinzessin zusammen mit ihrer Mutter im Auto, als diese auf einer Bergstraße zwischen La Turbie und Monaco tödlich verunglückte. Stéphanie überlebte den Unfall mit schweren Verletzungen der Halswirbelsäule. Damals wurden Gerücht laut Stephanie habe am Steuer gesessen, weil sie über die Fahrertür aus dem Wrack gerettet wurde. Mitte der 80er Jahre begann die Prinzessin eine kurze eher erfolglose Musik-Karriere: Nachdem sie 1991 zusammen mit Michael Jackson den Song "In the closet" für Jacksons Album Dangerous aufnahm, beendete sie den Ausflug in die Musikbrance. W
1968
Lisa Marie Presley - Tochter des US-Sängers Elvis Presley. Die einzige Tochter des "King of Rock`n Roll" trat vor allem durch ihre kurze Ehe mit dem erfolgreichen Popstar Michael Jackson ins Rampenlicht. W Bild: Live at J&R
Ereignisse
1851
In der Kieler Innenförde wird der von Wilhelm Bauer entworfene, dann jedoch drastisch abgeänderte Brandtaucher, das erste deutsche U-Boot, getestet und verunglückt dabei. 1850 wurde das erste Unterseeboot mit dem Namen „Brandtaucher“ (wegen seiner außergewöhnlichen Form auch „Eiserner Seehund“ genannt) bei der Maschinenfabrik und Eisengießerei Schweffel & Howaldt in Kiel durch August Howaldt gebaut und zu Wasser gelassen. Bauer hatte den Bau gegen die massiven Einsprüche der zeitgenössischen Experten durchgesetzt. Nach der Entscheidung zum Bau wurden jedoch die Pläne Bauers drastisch geändert: die Wandstärke wurde deutlich verringert, von 12,5 mm auf 6 mm, der Spantenabstand vergrößert, die vorgesehene Trimmung durch Ballast und Trimmtanks wurde durch ein verschiebbares Gewicht aus 500 kg Gusseisen ersetzt, das Ballastwasser wurde in den Rumpf anstatt in Ballasttanks geleitet. Nach wenigen Testfahrten sank das Boot am 1. Februar 1851, weil es vermutlich etwas zu viel Ballastwasser aufnahm. Das Boot wurde stark achterlastig, was mit dem Gewicht und den Pumpen nicht mehr ausgeglichen werden konnte, und sank auf den Grund der Kieler Förde. Dabei wurde es dann seitlich stark eingedrückt. Die Mannschaft konnte sich aus eigener Kraft retten, nachdem sie 6,5 Stunden auf den Druckausgleich warten musste. Das Experimentierboot blieb im Schlick zurück und wurde 1887 beim Bau des Kieler Torpedohafens wiedergefunden. Der Brandtaucher sollte Schiffe, Brücken und Hafenanlagen unterhalb der Wasserlinie angreifen und in Brand setzen. Aus dem Bootsinneren sollte dazu mit Stulpenhandschuhen und Greifarmen ein rund 50 kg schwerer Explosivkörper, der „Brand“, an den feindlichen Objekten befestigt werden. Aufgrund dieser Idee trägt das erste deutsche und älteste erhaltene U-Boot der Welt den Namen Brandtaucher.
W Bild: Pudelek (Marcin Szala)
1864
Nachdem der dänische König ein Gesetz unterzeichnete, das das dänische Herzogtum Schleswig zum immerwährenden Bestandteil Dänemarks erklärte, eskalierte der deutsch-dänische Streit um die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Obwohl seit vielen Jahrhunderten zu weiten Teilen unter dänischer Herrschaft, sind die Gebiete überwiegend deutschsprachig. Um eine Trennung von Schleswig und Holstein zu verhindern, marschierten am 1. Februar 1864 preußische und österreichische Truppen in Dänemark ein. Nach kurzen, aber harten Kämpfen musste Dänemark beide Herzogtümer abtreten, die zunächst unter gemeinsam preußisch-österreichische Verwaltung kamen. 1866 fielen sie dann ganz an Preußen. W
1870
Zwischen London und Teheran nahm die erste transkontinentale Telegrafenlinie ihren Dienst auf. Im April 1870 wurde sie auf eine Gesamtlänge von 11.000 Kilometer verlängert und reichte dann bis nach Kalkutta. Damit sicherte sich das britische Empire die Möglichkeit, schnell auf politische Entwicklungen in Indien, dem Herzstück des Einflussgebietes, zu reagieren. Die von Siemens in mehrjähriger Bauzeit verlegte Leitung blieb bis 1931 in Betrieb, als Funk und andere Kommunikationsmittel die Verbindung unwirtschaftlich werden ließen.
1892
Dem Astronomen Martin Brendel und dem Geografen Otto Baschin gelingen die ersten bekannten Fotografien des Nordlichts. W
1896
Die Uraufführung von "La Bohème" in Turin fand trotz der musikalischen Leitung durch Arturo Toscanini beim Publikum nur wenig Anklang. Dennoch gelangte das Stück aufgrund erfolgreicherer weiterer Produktionen zu Weltruhm. Mit "La Bohème" sowie mit "Tosca" (1900) und "Madame Butterfly" (1904) stieg Puccini zu einem der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen italienischen Oper auf. W
1899
Lina Hähnle gründet in Stuttgart den "Bund für Vogelschutz", der heute als "Naturschutzbund Deutschland" bekannt ist. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 50 Pfennig im Jahr festgelegt, um jedermann den Beitritt zu ermöglichen. Mit Hilfe guter Kontakte zu Abgeordneten des Reichstages gelang es ihr, 1908 eine Verschärfung des Reichvogelschutzgesetzes zu erreichen. Konsequent nutzte sie die Verbindungen ihrer großbürgerlichen Herkunft und Beziehungen in die Textilindustrie, um die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts verbreitete Hutmode mit riesigen Vogelfedern zu bekämpfen und erreichte, dass Federhüte unmodern wurden. Dabei machte sie nicht an den deutschen Grenzen halt, sondern richtete ihre Forderungen auch an die gehobene Gesellschaft und die Modisten in Frankreich und den USA. US-Präsident Theodore „Teddy“ Roosevelt trat in ihren Bund für Vogelschutz ein. Lina Hähnle entwickelte die noch heute vom Naturschutzbund Deutschland und anderen Verbänden praktizierte Strategie, Lebensräume von Vögeln durch den Ankauf von Landstücken zu bewahren. Das erste private Schutzgebiet Deutschlands wurde der Federsee im baden-württembergischen Landkreis Biberach. W Bild: Public Domain
1910
August Euler erhält die erste amtlich vorgeschriebene, international gültige Pilotenprüfung mit dem Flugzeugführerpatent „Deutschland Nr.1“. 1908 gründete Euler die "Euler-Flugmaschinenwerke" als erste deutsche Fabrik für Motorflugzeuge bei Darmstadt, erwarb die Lizenz für den Nachbau eines französischen Flugzeugtyps (Voisin-Doppeldecker) und gründete 1908 auf dem Truppenübungsplatz Griesheim bei Darmstadt den ersten Flugplatz Deutschlands. Auf seine Initiative kam am 10. Juni 1912 der erste amtliche Postflug zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt zustande. W
1917
Das Deutsche Reich erklärte das Seegebiet rund um Großbritannien erneut zum Kriegsgebiet und griff auch Handels- und Passagierschiffe neutraler Staaten an. Ziel war es, England von der lebenswichtigen Versorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen abzuschneiden. Bereits zuvor hatte das Deutsche Reich als Reaktion auf die britische Seeblockade zum Mittel des uneigeschränkte U-Boot-Kriegs gegriffen. Nach der Versenkung des Passierschiff "Lusitania" 1915, bei der fast 1200 Menschen umkamen (darunter 125 Amerikaner), war diese Art der Kriegsführung aus Sorge vor einer weiteren Belastung der Beziehungen zu den USA vorläufig ausgesetzt worden. Als Konsequenz der Wiederaufnahme der U-Boot-Angriffe erklärten die Vereinigten Staaten dem Deutschen Reich am 6. April 1917 den Krieg. W
1930
Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Josef Stalin, ordnete die Enteignung und Deportation der sogenannten "Kulaken", der reicheren Bauernschicht, an. Dadurch sollte die Landwirtschaft kollektiviert und die Produktion gesteigert werden. Die Zerschlagung des traditionellen Bauerntums sowie die Ermordung und Verschleppung vieler "Kulaken" führte jedoch zu einem deutlichen Rückgang der Agrarproduktion. Allein in der Ukraine, der ehemaligen Kornkammer des Landes, verhungerten Anfang der 30er Jahre rund sechs Millionen Menschen. Bild: Public Domain
1951
Die Alliierten Besatzungsmächte übertragen die Passhoheit an die BRD
1957
Bei NSU läuft der erste von Felix Wankel entwickelte Drehkolben-Wankelmotor DKM 54 auf dem Prüfstand.
1977
Erschien die Monatszeitschrift "Emma" zum ersten Mal. Herausgegeben wurde das Blatt von Alice Schwarzer, einer Vorkämpferin des Feminismus in der Bundesrepublik und einer entschiedenen Befürworterin des Rechts auf Abtreibung. Dem Blatt wurden keine großen Überlebenschancen gegeben, längst aber ist es ein fester Bestandteil der deutschen Medienszene geworden.
1979
Beendete der iranische Schiitenführer, Ayatollah Ruhollah Khomeini, sein 15jähriges Exil (zunächst im Irak und dann in Frankreich) und kehrte in seine Heimat zurück. Dort hatten lang andauernde Unruhen Mitte Januar dazu geführt, dass der Schah das Land verließ. Khomeini "Islamische Republik" aus.
W Bild: Public Domain
1991
Vor dem Parlament kündigte der südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk an, innerhalb von fünf Monaten die wichtigsten Gesetze zur Rassentrennung aufzuheben. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren in dem afrikanischen Land systematisch immer weitere Gesetze eingeführt worden, um die schwarze Bevölkerungsmehrheit von der politischen und wirtschaftlichen Macht fernzuhalten. Ab 1986 verhängten viele westliche Staaten, darunter die USA, Sanktionen gegen Südafrika, um eine Aufhebung der Rassentrennung zu erreichen. Die Freilassung von Nelson Mandela 1990 nach mehr als zwanzig Jahren Haft und die Beendigung des bewaffneten Kampfes durch den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) läuteten das Ende der Apartheid ein. Bild: Public Domain