27. Februar
Geburtstage
280 n Chr
Konstantin I. der Große † 22. Mai 337 eigentlich Flavius Valerius Constantinus, römischer Kaiser von 306-337. Der Legende nach erschien ihm im Jahre 312 vor der Entscheidungsschlacht gegen seinen Rivalen Maxentius ein Kreuz mit der Inschrift "In diesem Zeichen wirst Du siegen" am Himmel. Daraufhin beendete er die Christenverfolgung und erließ im folgenden Jahr das Edikt von Mailand, mit dem er das Christentum der römischen Religion gleichstellte. Er selbst ließ sich erst auf dem Totenbett taufen. Um 330 begründete er Konstantinopel, das heutige Istanbul, als neue Hauptstadt des Oströmischen Reichs. Innenpolitisch führte er die Trennung von militärischer und ziviler Gewalt durch, reorganisierte das Heer und baute das Verwaltungssystem aus. Konstantin I. gilt als Begründer des christlichen Europas, er förderte zunehmend das Christentum und ließ zahlreiche Kirchen bauen. Die Gründung der früheren Peterskirche in Rom geht genauso auf ihn zurück wie der Bau der Grabeskirche in Jerusalem und der Geburtskirche in Bethlehem. Er gab den Bischöfen richterliche Befugnisse und setzte den Sonntag als den wöchentlichen Feiertag fest; 325 erklärte er das Christentum zur Staatsreligion. W
1887
Pjotr Nikolajewitsch Nesterow † 8. September 1914 - russischer Pilot und Flugzeugkonstrukteur. Nesterow wählte als Sohn eines Militärakademie-ausbilders eine militärische Laufbahn. 1909 kam er in Kontakt mit der Luftfahrt, als er zu einem Flugzeughersteller abkommandiert wurde. Er baute ein erstes Segelflugzeug und lernte mit ihm auch fliegen. Kurze Zeit später bestand er auch die Prüfung zum Militärpiloten. Nesterow erkannte die elementaren Zusammenhänge des Kurvenfluges von Flugzeugen, und wies nach, dass sich das Flugzeug in die Kurve legen muss. Ihm gelang es am 9. September 1913 als erstem Piloten, einen Looping zu fliegen. Diese Leistung machte ihn über Nacht berühmt. Er wurde damit Begründer des Kunstfluges, erkannte aber auch den Wert dieser Übungen für einen Militärpiloten. Der Krieg gab Nesterow als Flieger der Kaiserlich-russischen Fliegertruppe die Gelegenheit, seine Luftkriegstheorien in der Praxis zu erproben. Insbesondere den Bombenabwurf beherrschte er in Perfektion. Die damaligen Maschinen waren unbewaffnet, und so kam Nesterow zu der zweifelhaften Ehre, den ersten Selbstopferangriff in der Geschichte der Luftfahrt auszuführen. Am 8. September 1914 rammte er mit seiner Morane-Saulnier G die „Albatros“ des österreichischen Piloten Franz Malina mit dem Beobachter Baron von Rosenthal. Möglicherweise hatte Nesterow versucht, das gegnerische Flugzeug nur mit Hilfe seines Fahrwerks zu beschädigen, was aber misslang. Beide Maschinen stürzten ab, Piloten und Beobachter kamen ums Leben. Diese Rammmethode wurde während des Zweiten Weltkrieges von mehreren sowjetischen Piloten mit Erfolg angewendet, ohne dass sie dabei ihr Leben verloren. W
1902
John Steinbeck † 20. Dezember 1968 - amerikanischer Schriftsteller. Bekannt wurde der studierte Meeresbiologe mit seinen sozialkritischen Erfolgsromanen "Von Mäusen und Menschen" (1937) und "Früchte des Zorns" (1939), für den er den Pulitzerpreis erhielt. Steinbecks Roman "Jenseits von Eden" (1952) wurde 1955 von Elia Kazan mit James Dean in der Rolle des jugendlichen Rebellen verfilmt. 1962 wurde John Steinbeck mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
W Bild: Public Domain
1903
Grethe Weiser - eigentlich Mathilde Ella Dorothea Margarethe Nowka † 2. Oktober 1970 - deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin. Grethe Weiser gab ihr Filmdebüt 1927 noch zur Stummfilmzeit als ungenannte Nebendarstellerin. Als Filmschauspielerin agierte sie regelmäßig ab 1932. Sie war sehr gefragt in wichtigen Nebenrollen als „schlagfertige Zofe vom Dienst“ wie z.B. in "Eskapade" (1936). Der endgültige Durchbruch gelang ihr 1937 mit Erich Waschnecks Film "Die göttliche Jette". Weiser brilliert darin als eine junge Sängerin, die sich mit gesundem Selbstbewusstsein und Berliner Kodderschnauze behauptet und zum gefeierten Star aufsteigt. Weitere bekannte Filme sind: "Tante Wanda aus Uganda" und "Der Haustyrann". W
1906
Milo Barus eigentlich Emil Bahr † 1. Oktober 1977 - deutscher Kraftsportler. Bahr wuchs in Weidenau auf. Nach einer Lehre als Müller trat er als Achtzehnjähriger erstmals öffentlich auf. Bei einem internationalen Wettkampf erwarb er sich 1930 in Paris den Titel „Stärkster Mann der Welt“ und verteidigte ihn danach in London, Kalkutta, Kairo, Buenos Aires und New York. Er trug Pferde, rang Stiere zu Boden, zerriss Telefonbücher, zog Autos, darunter einen vollbesetzten Bus, mit den Zähnen und hob vollbesetzte Straßenbahnen aus den Schienen. W
1932
Elisabeth Taylor - amerikanische Filmschauspielerin. 1950 spielte sie an der Seite von Spencer Tracy in dem Film "Vater der Braut". Mit dem Südstaaten-Drama "Giganten", in dem sie neben James Dean auftrat, gelang ihr 1955 der Durchbruch. Den ersten Oscar erhielt Liz Taylor für ihre Darstellung eines Callgirls in "Telefon Butterfield 8" (1960). Bei den Dreharbeiten zu dem Monumentalfilm "Cleopatra" lernte sie 1963 den Schauspieler Richard Burton kennen. An seiner Seite spielte sie im Film "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" (1966), für den sie ihren zweiten Oscar bekam, und in "Der Widerspenstigen Zähmung"(1967). In der Folgezeit sorgte sie vor allem durch ihre vielen Ehen für Schlagzeilen. Elizabeth Taylor war acht Mal verheiratet, darunter zwei Mal mit Burton. 1993 erhielt sie einen Oscar für ihre Verdienste in der AIDS-Aufklärung und -Forschung. W Bild: Public Domain
1955
Rainhard Jürgen Fendrich - österreichischer Liedermacher, Moderator und Schauspieler. Er zählt zu den erfolgreichsten Vertretern des Austropop und prägte dieses Genre entscheidend. Als er mit 15 eine Gitarre bekam, brachte er sich selbst die Griffe bei und begann auch zu texten. Fendrich trat ab 1980 am Theater an der Wien auf (in Die Gräfin vom Naschmarkt), und gab dort 1982 den Judas im Erfolgsmusical Jesus Christ Superstar. 1980 war er auch von Hans Gratzer für eine Aufführungsserie des Hamlet im Schauspielhaus verpflichtet worden, hatte einen seiner ersten Fernsehauftritte als Sänger in der ORF-Sendung Wir-extra zugunsten von Kindern in der dritten Welt und bekam den ersten Plattenvertrag. Monate später, im August 1981, landete er mit "Strada del sole" den österreichischen Sommerhit des Jahres. Insgesamt verkaufte sich die Single 99.000 Mal in Österreich, was dem heutigen Status von 3-fach Platin entsprechen würde. Ebenso erfolgreich war das zweite Album "Und alles ist ganz anders word'n". Mit "Schickeria" und "Oben Ohne" folgten 1982 die nächsten Nummer-Eins-Hits. Mit "Macho Macho" erreichte 1988 erstmals wieder eine seiner Singles die Spitzenposition. Außerdem folgte darauf auch in Deutschland der große Durchbruch mit Platz 2. Auch in der Schweiz wurde eine Top-3-Position erreicht. Bis heute gilt das Lied als ein populäres Partylied. Überraschend war es damals trotzdem, da das Lied großteils auf Wienerisch gesungen ist. W
Ereignisse
1594
Nachdem er am 25. Juli des Vorjahres zum Katholizismus konvertiert ist, wird Heinrich IV. in der Kathedrale von Chartres zum französischen König gekrönt. Obwohl die katholischen Adeligen in der Folge zögernd zu ihm überlaufen, dauert der Achte Hugenottenkrieg noch rund vier Jahre. Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nantes, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichsten Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen. W
1655
Am südlichsten Punkt Norwegens wird das erste Leuchtfeuer im Leuchtturm Lindesnes fyr angezündet. Das Licht von dreißig Kerzen hinter Bleiglasfenstern auf einem Holzturm soll Schiffen Orientierung bieten. Schon seit dem Mittelalter war das Lindesnes fyr eine der wichtigsten Landmarken zwischen Nordsee und Ostsee. An Norwegens Südspitze trifft die wichtige Küstenlinie auf die Hochsee. Die meisten Segelschiffe, die über den Skagerrak segeln wollten, suchten die Südspitze als Ziel und Ausgangspunkt aus, zumal die Küste viele Zufluchtsmöglichkeiten in Form natürlicher Häfen bietet. Der Zeitpunkt für den Start im Herbst 1655 war allerdings schlecht gewählt - die drei mit Materialien und Ausrüstung von Kristiansand ausgesendeten Schiffe benötigten mehr als sieben Wochen für die Fahrt nach Lindesnes. Auch das Schiff, welches Kohle aus England holen sollte, brauchte übermäßig viel Zeit; daher wurde das Feuer zunächst als 3-geschossiger Holzturm mit 30 Kerzen hinter Bleiglasfenstern erbaut. Dieses war natürlich eine sehr unkonventionelle Konstruktion; und so ließen auch die ersten Klagen nicht auf sich warten. Selbst als das Kohlefeuer endlich in Betrieb genommen werden konnte, sah sich der König genötigt, das Feuer bereits im Herbst des nächsten Jahres einzustellen. W Bild: Bjoertvedt
1693
Unter dem Titel "The Ladies' Mercury" erscheint die erste Frauenzeitschrift der Welt in London. Wenige Wochen später erleidet die vom Buchhändler John Dunton initiierte Zeitschrift ihr Aus. Das von dem Buchhändler John Dunton herausgegebene Blatt enthielt bereits eine Kummerspalte, eine heute noch vielfach in vergleichbaren Publikationen gepflegte Einrichtung. Die Zeitschrift stellte ihr Erscheinen noch im selben Jahr ein. 1725 erschien in Leipzig eine der ersten deutschen Frauenzeitschriften, die von Johann Christoph Gottsched (1700–1766) und seiner Ehefrau Louise Adelgunde (1713–1762) gegründete Zeitschrift „Die vernünftigen Tadlerinnen” (in der Tradition der englischen Moralischen Wochenschriften). Der Begriff „Zeitschrift” wird jedoch erst 1751 gesichert verwendet; vorher sprach man von einem Journal, Magazin oder einer Monatsschrift. W Bild: Public Domain
1879
Die Professoren Constantin Fahlberg und Ira Remsen von der Johns Hopkins University in Baltimore informieren über die Entdeckung des Süßstoffs Saccharin. Nachdem Constantin Fahlberg ein Reaktionsansatz außer Kontrolle geraten und dabei übergekocht war, bemerkte er einen süßen Geschmack auf seinen Händen. Saccharin ist 300- bis 700-mal süßer als Zucker. Es kann besonders in höheren Konzentrationen einen bitteren oder metallischen Nachgeschmack bewirken. Das Wort Saccharin leitet sich von dem altgriechischen Wort für Zucker, σάκχαρον (sakcharon) ab. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Saccharin die Bezeichnung E 954, die erlaubte Tagesdosis (ADI-Wert) beträgt 5 mg/kg Körpergewicht. W
1900
In Schwabinger "Restaurant Gisela" gründeten die Fußballspieler des Münchener Turnvereins 1879 einen eigenen Verein, den FC Bayern München. Erster Vorsitzender war der Berliner Franz Jahn. In seiner über 100-jährigen Geschichte wurde der FC Bayern zum erfolgreichsten deutschen Fußballclub. 1932 zum ersten Mal deutscher Meister, stieg der Verein 1965 in die zwei Jahre zuvor gegründete Bundesliga auf und schaffte 1969 den ersten Double-Gewinn von Meisterschaft und Pokal. In den 70er Jahren dominierte die Mannschaft um Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Paul Breitner neben Borussia Mönchengladbach die Liga. In den 80er und 90er Jahren wurde der Verein zehn Mal deutscher Meister. Nach dem Gewinn der Saison 1999/2000 weist der Rekordmeister neben nationalen wie internationalen Pokalerfolgen 16 deutsche Meistertitel vor.
1901
Das britische Unterhaus billigt mit knapper Mehrheit die Einführung des Achtstundentags für Bergarbeiter. Das entsprechende Gesetz wird jedoch erst sieben Jahre später verabschiedet.
1920
Der deutsche Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" mit Werner Krauß in der Titelrolle feierte in Berlin Premiere. Robert Wiene, der Regisseur, erzählt in seinem Horrorfilm von den kriminellen Machenschaften eines skrupellosen Nervenarztes, der als Schausteller und Hypnotiseur sein somnambules Medium Cesare (Conrad Veidt) für seine Mordpläne instrumentalisiert. W
1932
Der britische Physiker James Chadwick entdeckte das elektrisch neutrale Neutron, neben dem negativen Elektron und dem positiven Proton das dritte Elementarteilchen. Die Entdeckung legte den Grundstein für die Kernspaltung und damit für die Auslösung der Kettenreaktion einer Atombomben-Explosion. Im Jahr 1935 erhielt Chadwick für die Neutronen-Entdeckung den Nobelpreis für Physik.
1933
Das Reichstagsgebäude in Berlin brennt auf Grund von Brandstiftung ab. Als angebliche Täter wurden ein holländischer Anarchist - Marinus van der Lubbe - und zahlreiche Kommunisten verhaftet und abgeurteilt. Die wahren Hintergründe und Ursachen des Brandes blieben aber ungeklärt. Unbestritten sind die politischen Folgen. Bereits am 28. Februar 1933 wurde die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat (Reichstagsbrandverordnung) erlassen. Damit wurden die Grundrechte der Weimarer Verfassung praktisch außer Kraft gesetzt und der Weg freigeräumt für die legalisierte Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP durch Polizei und SA. Die Reichstagsbrandverordnung war eine entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Die Gefängnisse waren bald überfüllt, jeden Tag kamen neue Häftlinge hinzu. Politische Häftlinge wurden nun in improvisierten Haftorten gefangengehalten. So entstanden die „wilden“ (auch „frühen“) Konzentrationslager. W
1945
Beim schwersten Bombenangriff auf Mainz im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt zu fast 80 % zerstört. 435 Bomber der britischen Royal Air Force flogen einen Angriff auf die Stadt. Zwischen 16:29 Uhr und 16:45 Uhr wurden 1.500 Tonnen Bomben abgeworfen. Die Bomben trafen weite Teile der Neustadt. Die 1942 bombardierte Altstadt wurde nicht getroffen. Ein starker Feuersturm breitete sich über eine große Fläche aus. Auch Weisenau, Gustavsburg und Bischofsheim wurden schwer getroffen. Verbranntes war laut Augenzeugenberichten bis nach Gonsenheim geflogen. Die Zahl von 1209 Toten war im Vergleich zu anderen Städten vergleichsweise niedrig. Einige von ihnen wurden auf dem Waldfriedhof in Mombach begraben. Das eigentliche Ziel, die Bahnanlagen, blieben unbeschädigt. Schon drei Tage nach dem Angriff konnten dort wieder Züge fahren. W
1947
Ein Streit zwischen einer Zigarettenverkäuferin und einem Anti-Schmuggel-Beamten in Taipeh löst am folgenden Tag den Zwischenfall vom 28. Februar aus, der in einen ganz Taiwan erfassenden Aufstand gegen das Regime Chen Yis mündet. Die Frau, die wie viele andere der verarmten taiwanischen Bevölkerung die sehr rentablen westlichen Zigaretten verkaufte. Dies wurde jedoch zuvor von der nationalchinesischen Regierung verboten, im Sinne der Selbsterhaltung des chinesischen Volkes. Diese Frau wurde von einem zuständigen festländischen Beamten des chinesischen Monopolamtes darauf angesprochen, woraufhin sie antwortete, sie hätte eine Familie zu versorgen und warum er sich nicht auf die Großverkäufer konzentriere. Erregt wegen des Vorwurfes, schlug der Beamte sie nieder, worauf Passanten den Beamten angriffen und dieser versuchte zu fliehen. Weitere Polizisten versagten ihm Hilfe und versuchten ebenfalls zu fliehen. In einem Anfall von Angst drehte sich ein Polizist um, schoss in die Menge und tötete einen Zivilisten. Die aufgebrachte Menge marschierte dann geschlossen zum Monopolamt und brannte es nieder, während die Angestellten flohen. Die anschließenden Proteste in Taipeh wurden von den Truppen der Republik China gewaltsam niedergeschlagen. Dieses führte schließlich zu einer die gesamte Insel Taiwan umgreifenden Rebellion. Über den Rundfunk und per Telefon verbreiteten sich Berichte über wahre und vermeintliche Gräueltaten der Regierung. Nach dem 28. Februar behielten die Rebellen einige Wochen lang die Kontrolle über weite Teile der Insel. Sie waren in der Regel gut organisiert und verstanden es, ihre Aktionen zu koordinieren. Die öffentliche Ordnung in den Rebellengebieten wurde von einer kurzfristig gebildeten Polizeitruppe aus örtlichen Oberstufenschülern aufrechterhalten. Die lokalen Führer des Aufstandes bildeten schnell ein Komitee, welches der Regierung eine Liste mit 32 Forderungen zur Reform der Provinzregierung vorlegte. Durch vorgetäuschte Verhandlungen versuchten die Nationalisten Zeit zu gewinnen, um in der Zwischenzeit eine große Militärmacht auf dem Festland zu sammeln. Nach ihrer Ankunft auf Taiwan führten die Truppen der Republik China massive Razzien durch und starteten eine Terrorkampagne, bei der viele Taiwaner umkamen und tausende andere inhaftiert wurden. W Bild: Public Domain
1951
In den USA tritt der "22. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten" in Kraft, der die Amtszeit des Präsidenten auf maximal zwei Amtsperioden begrenzt. Vor dem Inkrafttreten des 22. Zusatzes sah die Verfassung eine derartige Begrenzung der Amtszeit eines Präsidenten nicht vor. Der Kongress der Vereinigten Staaten brachte den Zusatz am 21. März 1947 ein. Er wurde am 27. Februar 1951 von der erforderlichen Anzahl von Bundesstaaten ratifiziert. Oftmals wird behauptet, dass der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington, die Tradition begründet habe, die Ausübung des Amtes des Präsidenten auf zwei Amtsperioden zu begrenzen. Sein Abschiedsgruß legt jedoch die Annahme nahe, dass er lediglich aus Altersgründen davon abgesehen hat, sich um eine weitere Amtsperiode zu bemühen. Eher wahrscheinlich ist die Annahme, dass Thomas Jefferson diese Sitte eingeführt hat. So schrieb Jefferson: „Falls keine Begrenzung der Amtszeit des Staatsoberhaupts in der Verfassung vorgesehen ist oder aber durch Gewohnheitsrecht geschaffen wird, so wird das Amt, das eigentlich nur für vier Jahre übertragen werden soll, de facto auf Lebenszeit übertragen“. W
1953
Die Bundesrepublik Deutschland übernimmt durch das "Londoner Schuldenabkommen" die Auslandsschulden des Reiches seit dem Ersten Weltkrieg. Deutschland konnte hierbei den Grundstock zu einer neuen Glaubwürdigkeit in seine Politik und Wirtschaft legen. Unter der Leitung des Bankiers Hermann Abs gelang es der deutschen Delegation, entgegen allen Widerständen und Schwierigkeiten für die noch junge Bundesrepublik optimale Startbedingungen für das einsetzende Wirtschaftswunder herauszuholen. Auch der Alleinvertretungsanspruch, der hier zum ersten Mal international vertreten wurde, war nun Grundlage der Politik des jungen westdeutschen Teilstaates. Abs konnte den anwesenden Delegationen anderer Staaten verdeutlichen, dass zu hohe Reparationsforderungen an Deutschland schon nach dem Ersten Weltkrieg einer der Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik gewesen sind. W
1963
Schah Mohammad Reza Pahlavi führt im Rahmen der Weißen Revolution per Dekret das Wahlrecht für Frauen im Iran ein. Die am meisten kontrovers diskutierten Punkte dieses Reformprogramms waren die Landreform und die Stärkung der Rechte der Frauen. In beiden Bereichen standen die Reformvorstellungen von Mohammad Reza Schah im Widerspruch zu den Vorstellungen der Geistlichkeit. In ihrer Gegnerschaft zur Landreform fanden die Geistlichen starke Verbündete bei den Großgrundbesitzern. Die Allianz gegen die Stärkung der Frauenrechte war weniger klar definiert. Dafür fanden sich breite Schichten der Bevölkerung, die ihre konservativen Vorstellungen von der Rolle der Frau in Ehe und Gesellschaft nicht aufgeben wollte. Die Geistlichkeit bildete das Sprachrohr der Konservativen und die Kaufleute des Basars finanzierten den Feldzug der Geistlichkeit gegen jede Veränderung. W
1970
Der US-Filmkonzern Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) gab bekannt, dass ein Großteil seiner Filmrequisiten versteigert werden sollte. Dieser Ausverkauf war auf Verlustgeschäfte der grossen Hollywoodstudios zurückzuführen: Allein im Jahr 1969 wurden Umsatzeinbußen von 122 Millionen Dollar verbucht. Verantwortlich dafür war die Konkurrenz des Fernsehens und der Wandel des Publikumgeschmacks: Die Zeit der Monumentalfilme war vorbei, Filme ohne Pomp und Stars wurden immer beliebter.
1973
Besetzten bewaffnete Angehörige von AIM, der Bewegung der amerikanischen Indianer, Wounded Knee. Der kleine Ort im Pine Ridge-Reservat im US-Bundesstaat South Dakota steht für den Überlebenskampf der Indianer. 1890 wurden dort bei einem Massaker, das heute von Historikern mit My Lai in Vietnam verglichen wird, über 300 Menschen umgebracht.
1975
Wurde der Berliner CDU-Vorsitzende Peter Lorenz entführt. Die Entführer forderten die Freilassung mehrerer inhaftierter Terroristen, von denen fünf am 3. März in den Südjemen ausgeflogen wurden. Zwei Tage später wurde Peter Lorenz freigelassen.