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1. April         

1578

William Harvey † 3. Juni 1657 - englischer Arzt und Anatom und mit der Entdeckung des Blutkreislaufs im Abendland der Wegbereiter der modernen Physiologie. Er studierte von 1597 bis 1602 Medizin an der Universität von Padua in Italien, der renommiertesten medizinischen Fakultät jener Zeit. Dort hatte der Chirurg und Anatom Hieronymus Fabricius zwar die Venenklappen entdeckt, aber ihre Bedeutung nicht verstanden, da nach den damals gültigen Auffassungen der Meinung war, das Blut werde laufend in der Leber produziert und durch Kontraktion der Arterien in Bewegung versetzt. 1628 veröffentlichte er sein 72seitiges Werk "Anatomische Studien über die Bewegung des Herzens und des Blutes", was ihm zu Ansehen in ganz Europa verhalf. Das große Rätsel, wie das Blut aus den Arterien in die Venen komme, konnte allerdings erst nach der Erfindung des Mikroskops der italienische Anatom Marcello Malpighi mit seiner Entdeckung der Kapillaren lösen.   W

 

1815

Otto von Bismarck  † 30. Juli 1898 - deutscher Staatsmann. Bismarck, der einem altmärkischen Adelsgeschlecht entstammte, studierte Rechtswissenschaften, bevor er 1847 seine politische Laufbahn als konservatives Mitglied des Vereinigten Landtags begann. (1859-1862) wurde Bismarck von Wilhelm I. zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt und zugleich von 1867 bis 1871 Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes . Er setzte die Einigung der deutschen Länder als kleindeutsche Lösung unter Ausschluss Österreichs durch. Nach dem Sieg im Krieg gegen Frankreich vollendete er 1871 die Reichsgründung mit der Kaiserkrönung Wilhelms I. und war dessen erster Kanzler. Sein Lebenswerk, die Einigung Deutschlands unter Preußens Führung, hat die europäische Geschichte entscheidend verändert und ist, wie seine ganze Politik, bis heute Gegenstand historischer Erörterungen und Kontroversen.         W

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1873

Sergej Rachmaninow † 28.3.1943 - russisch-amerikanischer Pianist, Komponist und Dirigent. Im Jahre 1917 verließ er Russland und ließ sich nach Aufenthalten in Deutschland und Frankreich 1919 endgültig in New York nieder. Nach Europa kam er seither nur noch selten zu Gastspielen. Vor allem als Interpret Franz Liszts und Frédéric Chopins zählte Rachmaninow zu den umjubelten Pianisten seiner Zeit.       W    Bild: Public Domain

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1875

Edgar Wallace † 10.2.1932 eigentlich Richard Horatio - britischer Schriftsteller. Wallace wurde unehelich in einem Armenviertel Londons geboren wo er gleich nach der Geburt von einem Londoner Fischhändler adoptiert wurde. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und hatte keine abgeschlossene Schulausbildung. Dennoch arbeitete er sich im Burenkrieg bis zum Kriegsberichterstatter in Südafrika hoch. 1905 erschien im Eigenverlag sein erster Kriminalroman "Die vier Gerechten", der zwar ein Publikumserfolg war, aber für Wallace ein finanzielles Desaster bedeutete. Er hatte jedem, der die Lösung des Buches erraten würde, einen Preis in Höhe von 500 Pfund versprochen, für damalige Zeiten eine ungeheure Summe. Zu viele Menschen errieten das Ende des Romans, und er war damit finanziell am Ende. Es war nur dem Eingreifen von Lord Harmworth von der Daily Mail zu verdanken, dass Edgar Wallace diese Pleite überstand. Wallace wurde mit dem Klassiker des Kriminalromans "Der Hexer”, 1925 populär. Insgesamt wurden 168 seiner Romane verfilmt, darunter bekannte Werke wie "Das Geheimnis der gelben Narzissen", "Der Frosch mit der Maske", "Der schwarze Abt", "Der Zinker" und " Das indische Tuch". In Deutschland wurden die Edgar Wallace-Krimis zur erfolgreichsten und längsten Tonfilmserie. Zwischen 1959 und 1972 entstanden 32 Filme, in den Hauptrollen spielten Stars wie Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Klaus Kinski.             W    Bild: Public Domain

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1915

Hans Liebherr † 7. Oktober 1993 - Baumeister, Erfinder und Firmengründer des Baumaschinenkonzerns Liebherr. Er besuchte sieben Jahre lang die örtliche Volksschule und absolvierte danach eine Lehre im Baugeschäft des Stiefvaters. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm er das elterliche Baugeschäft und begann seine Ideen zur Vereinfachung der schweren Bauarbeit zu verwirklichen. So hatten Baukräne bis 1945 große Ähnlichkeit mit Schiffskränen und waren nur auf Großbaustellen einsetzbar. Auf kleinen Baustellen gab es bis in die 50er Jahre hinein keine Kräne. Mit mehreren Schlossern und Schmieden konstruierte Hans Liebherr 1949 den ersten mobilen Turmkran, der drehbar sowie leicht abbau- und wiedermontierbar war. Diese Erfindung meldet Liebherr am 19. August 1949 als „Fahrbaren Turmdrehkran“ mit dem Namen TK 10 beim Deutschen Patentamt an. Kurz danach lief seine Kranproduktion an und aus der Baufirma wurde ein Baumaschinenhersteller.

1950 baute er den ersten Autodrehkran, diesem folgte wenig später der erste fahrbare Hydraulikbagger auf dem Kontinent.             

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Otto Wilhelm "O.W." Fischer † 29. Januar 2004 - österreichischer Schauspieler. Über das Theater in der Josefstadt, die Münchner Kammerspiele und das Deutsche Volkstheater spielte er sich an das Burgtheater in Wien, dessen Mitglied er von 1945 bis 1952 war. Ab 1936 erhielt er kleinere Filmrollen. Erst 1950 gelang ihm der Durchbruch in der Titelrolle von Erzherzog Johanns große Liebe. In der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders avancierte O. W. Fischer zum bestbezahlten deutschsprachigen Kino-Star. In zahlreichen Filmen spielte er mit Maria Schell und Ruth Leuwerik Liebespaare. Seine bekanntesten Rollen waren "Ludwig II.” (1954) und "Peter Voss, der Millionendieb” (1958).          W

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1919

Joseph Edward Murray - amerikanischer Chirurg und Pionier der Nierentransplantation. 1990 erhielt er zusammen mit E. Donnall Thomas den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für ihre Einführung der Methode der Übertragung von Gewebe und Organen als klinische Behandlungspraxis in die Humanmedizin“. Murray führte 1954 mit seinem Team in einer fünfeinhalbstündigen Operation die erste erfolgreiche Nierentransplantation am Peter Bent Brigham Hospital in Boston durch. Der eineiige Zwilling Ronald Herrick spendete seinem Bruder Richard eine Niere. Der Patient, damals 23 Jahre alt, hatte Glomerulonephritis im Endstadium. Er erholte sich nach der Operation, erkrankte aber einige Jahre darauf erneut an der Krankheit und starb 1963 an einer Lungenentzündung. Zwei Jahre später transplantierte Murray der damals 21jährigen Edith Helm eine Niere ihrer Zwillingsschwester. Die Empfängerin erholte sich gut nach der Operation, brachte ein Jahr später ein Kind zur Welt und starb erst 2011 mit 76 Jahren.       W 

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1927

Jacques Mayol † 22. Dezember 2001 - französischer Apnoe-Taucher. Jacques Mayol war der erste Taucher, der am 23. November 1976 ohne Atemgerät in eine Tiefe von mehr als 100 Meter gelangte. Er hielt mehrere Weltrekorde im Apnoetauchen. Seine Leistungen auf diesem Gebiet dienten als Vorbild für den Film Im Rausch der Tiefe. Seine Tauchtechnik beruhte weniger auf Muskelausbildung und Maximierung der Luftspeicherung für den Abstieg, sondern eher auf der psychologischen Vorbereitung und Konzentration auf den Tauchgang. Mayol verübte 2001 an Selbstmord. Zu seinem Gedenken wurde vor der Küste seines Wohnortes auf der Insel Elba ein Denkmal versenkt. Das Denkmal befindet sich auf ca. 16 m Tiefe bei den Gemini-Inseln im Südosten von Elba.       W        Bild: Filmausschnitt

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1929

Milan Kundera - tschechischer Schriftsteller. Kunderas antistalinistischer Roman "Der Scherz” (1968) führte zu einem Publikationsverbot in seiner Heimat. Er emigrierte nach Frankreich. Mit dem Werk "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" gelang Kundera 1984 ein Welterfolg. Das Buch erreichte innerhalb innerhalb kürzester Zeit Bestseller-Auflage.      W      Bild: Bucheinband

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1932

Debbie Reynolds - amerikanische Schauspielerin. Mary Frances (Debbie) Reynolds wurde in El Paso in Texas geboren. In ihrer Schulzeit wurde sie zur Schönheitskönigin gewählt und erregte so sie die Aufmerksamkeit eines Talentsuchers der Warner Brothers-Filmstudios, wo sie 1950 ihre erste kleine Rolle erhielt. Der Schauspieler, Tänzer und Musikfilmregisseur Gene Kelly erkannte ihre große Begabung und verpflichtete sie als Partnerin in dem Musik- und Tanzfilm "Singin' in the Rain".  W

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1947

Ingrid Steeger eigentlich Ingrid Anita Stengert - deutsche Schauspielerin. Nach dem Besuch der Handelsschule arbeitete Ingrid dann als Sekretärin in einem berliner Architekturbüro. Der Fotograf Frank Quade machte sie zum Fotomodell. 1968 legte sie sich den Künstlernamen Steeger zu. 1970 hatte sie im Film "Die liebestollen Baronessen" ihr Spielfilmdebüt. Zu Beginn ihrer schauspielerischen Laufbahn war sie meist auf das Image der freizügigen Softsex-Darstellerin und der Ulknudel festgelegt. Bundesweite Popularität erlangte sie in der bis 1979 ausgestrahlten Fernsehserie "Klimbim" . Mit Iris Berben spielte sie danach in der Serie "Zwei himmlische Töchter", einem Ableger von Klimbim. Steeger war in zahlreichen Fernsehfilmen, -serien und gelegentlich im Kino zu sehen. Ihr gelang der Wechsel ins seriöse Fach unter anderem 1992 durch ihre Rolle als „Mona“ in dem TV-Vierteiler "Der große Bellheim" von Dieter Wedel.  
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1953

Alfred Theodor Ritter - deutscher Unternehmer. Er ist Vorsitzender der Geschäftsführung und zusammen mit seiner Schwester Marli Hoppe-Ritter Eigentümer des Süßwarenherstellers Alfred Ritter GmbH & Co. KG der bekannt ist durch die Schokoladenmarke Ritter Sport. Er ist außerdem Mitbegründer, Aufsichtsratsvorsitzender und Gesellschafter mehrerer Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und wurde mehrfach für sein Engagement ausgezeichnet. 1988 wurde er Mitbegründer der Paradigma-Unternehmensgruppe für Solar-, Holzpellets- und Gasheizsysteme in Pforzheim. Deren 2000 gegründetes Tochterunternehmen Ritter Solar GmbH & Co. KG in Dettenhausen bei Tübingen ist heute der größte deutsche Hersteller von Vakuumröhrenkollektoren. Alfred T. Ritter unterstützte auch den Solarenergiepionier Georg Salvamoser bei der 1996 erfolgten Gründung der Solar-Fabrik, an der er bis heute Anteile hält und deren Aufsichtsratsvorsitzender er ist.    W    

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378 v. Chr.

Älteste Aufzeichnung einer totalen Mondfinsternis. Babylonische Astronomen protokollieren ihre Beobachtungsergebnisse der Mondfinsternis vom 1. April.  Bei dem erwähnten astronomischen Ereignis handelte es sich um eine totale Mondfinsternis, die aufgrund der Angaben im Keilschrifttext genau zu datieren war. Die Mondfinsternis fiel in ein Schaltjahr des babylonischen Kalenders und begann in Babylonien am 6. April 378 v. Chr. gegen 22:00 Uhr (partielle Phase); etwa von 23:00 Uhr bis 00:15 Uhr dauerte die Totalitätsphase. Die partielle Phase der Mondfinsternis endete am 7. April etwa gegen 1:15 Uhr. Der Schreiber des babylonischen Keilschrifttextes vermerkte die genaue Zeitangabe der Mondfinsternis:

„Artaxerxes II. 26. Jahr: 15. Addaru II (1. April nach dem gregorianischen Kalender), beginnend von Süden, 37 UŠ (damals gebräuchliche astronomischen Zeiteinheit 1UŠ entspricht einem „Dreihundertsechzigsteltag, 37 UŠ also etwa 148 Minuten) nach Sonnenuntergang, nach 15 UŠ (etwa 60 Minuten) Beginn der totalen (Mondfinsternis), 45 UŠ (etwa 180 Minuten) Dauer der Finsternisphase, 14 Fingerbreiten vor dem Sternbild Jungfrau.“

W    Bild: Public Domain   U.S. Navy photos by Mass Communication Specialist Seaman Joshua Valcarcel

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1792

Der von Friedrich Ludwig Sckell im Stil Englischer Landschaftsgärten geplante Englische Garten in München wird vom bayrischen Kurfürsten Karl Theodor für das Publikum freigegeben.

 

1810

Napoleon Bonaparte heiratet nach der Scheidung von Joséphine de Beauharnais in der Kapelle des Pariser Louvre die Habsburgerin Marie-Louise von Österreich.

 

1811

Durch das Berliner Polizeireglement wird in Berlin die erste Kriminalpolizei in Deutschland geschaffen. Die Polizeibehörden durften nun in eigener Verantwortung Straftaten aufklären und die Fälle ohne sofortige Hinzuziehung der Gerichte bearbeiten. Im Jahre 1820 wurde in Berlin die Berufsbezeichnung Kriminalkommissar eingeführt, die organisatorische Trennung zwischen Schutz- und Kriminalpolizei erfolgte jedoch erst 1872. Dies war die Geburtsstunde einer selbstständigen kriminalpolizeilichen Organisation in Preußen, was später in anderen Teilen Deutschlands übernommen wurde.                              W    Bild: Wo st 01

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1812

In London werden die ersten Gaslaternen in Betrieb genommen.

 

1867

Kaiser Napoleon III. eröffnete die, bis zum 3. November 1867 dauernde, zweite Pariser Weltausstellung auf dem Marsfeld. Thema der Schau war die "Geschichte der Arbeit". Viele technische Neuerungen wurden ausgestellt, beispielsweise der hydraulische Sicherheitsaufzug von Charles und Norton Otis, der hier der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert wurde. Eine Riesenkanone der Firma Krupp war ebenfalls zu bestaunen. Technologisch erregte auch das Leichtmetall Aluminium viel Aufmerksamkeit. 41 Länder nahmen teil, rund 6,8 Millionen Besucher kamen. Zum Wahrzeichen wurde der Ausstellungspalast auf dem Pariser Marsfeld. Die Weltausstellung wurde von mehr als zehn Millionen Schaulustigen, darunter zahlreiche Berühmtheiten wie Hans Christian Andersen und Jules Verne und gekrönten Häuptern, etwa vom Zar oder Ludwig II. (Bayern) besucht.      W

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1881

In Berlin wurden die ersten 48 Telefonapparate des Deutschen Reiches angeschlossen. Der deutsche Physiker Johann Philip Reis baute den ersten Apparat, der die menschliche Sprache elektrisch übertragen konnte. 1861 präsentierte Reis seine Erfindung einem fachkundigen Publikum - mit mäßigem Erfolg. Seit Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts experimentierte Alexander Graham Bell an einem ähnlichen Projekt, wobei bis heute das Maß der Anlehnung an Reis umstritten ist. Am 14. Februar 1876 ließ Bell seine Erfindung patentieren. Weitere Telefonpioniere waren dann David Edward Hughes, Thomas Alva Edison und Werner von Siemens. Erst das Kohlemikrofon von Hughes machte das Telefon wirklich gebrauchsfähig.   W

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1891

In Chicago gründet William Wrigley jr. die Seifen- und Backpulverfirma Wm. Wrigley Jr. Company. Wrigley übernahm von seinem Vater eine Seifenfirma und gründete 1891 die berühmte Wrigley Jr. Company. Durch Zufall entdeckte er die Kaugummiproduktion, in die er 1893 einstieg. Er hatte die Idee, jeder Seifenpackung ein Päckchen Backpulver beizulegen. Dies war sehr erfolgreich, so dass er auch ins Backpulvergeschäft einstieg und dort wiederum Kaugummi beilegte. Wiederum war die Beilage ein großer Erfolg, und Wrigley entschloss sich, ins Kaugummigeschäft zu wechseln. Wrigley zeichnete sich durch kreative Werbemethoden aus. 1915 verschickte die Firma an jeden, der in den Vereinigten Staaten im Telefonbuch stand, vier Streifen Kaugummi. Insgesamt wurden so 1,5 Millionen Menschen mit diesen kostenlosen Produktproben beliefert. Vier Jahre später wiederholte er die Aktion - zu diesem Zeitpunkt gab es schon mehr als 7 Millionen Telefonbesitzer, und es wurden dementsprechend viele Produktproben verschickt. 1920 legte er in Chicago, Illinois, den Grundstein zu der neuen Firmenzentrale seiner Firma, die später ein Wahrzeichen der Stadt werden sollte.   W    Bild: Public Domain

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1893

Das "Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung" vom 12. März 1893 tritt in Kraft. Damit wird die „mittlere Sonnenzeit des fünfzehnten Längengrades östlich von Greenwich“ als einheitliche Uhrzeit in ganz Deutschland eingeführt. Zweck ist die genaue Regulierung des Fahrplanes der Eisenbahn. Vor der Vereinheitlichung der Zeitbestimmung hatte in jedem Ort die jeweilige wahre Ortszeit gegolten, die sich nach dem Sonnenstand richtete, aber das Aufkommen des reichsweiten Eisenbahnverkehrs machte zur Erstellung von Fahrplänen eine Vereinheitlichung der Zeit notwendig. So orientierten sich beispielsweise in Preußen die Bahnen seit 1848 im dienstlichen Betrieb nach der Berliner Zeit. Am 1. Juni 1891 führten die deutschen und die österreichisch-ungarischen Eisenbahnverwaltungen die Zeit des 15. Längengrads für den inneren dienstlichen Verkehr und die Dienstfahrpläne unter der Bezeichnung mitteleuropäische Eisenbahn-Zeit (M.E.Z.) ein. 1892 wurde diese Zeit in einzelnen Staaten des Deutschen Reichs (Königreich Bayern, Großherzogtum Baden, Königreich Württemberg) eingeführt und schließlich zum 1. April 1893 für das gesamte Deutsche Reich als Mitteleuropäische Zeit gesetzlich festgelegt.      W

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1900

Im Deutschen Reich tritt eine neue Fernsprechgebührenordnung in Kraft. Ein Dreiminutengespräch innerhalb einer 25-km-Zone kostet 20 Pfennig, über eine Entfernung von mehr als 1.000 km zwei Mark. Deutschland verfügt zu diesem Zeitpunkt über rund 1.000 Fernsprecheinrichtungen mit fast 200.000 Anschlüssen.

 

1901

In Preußen tritt ein neues Fürsorgeerziehungsgesetz in Kraft. Es eröffnet dem Staat weitgehende Eingriffsmöglichkeiten bei der "Gefahr der Verwahrlosung in sittlicher, geistiger oder körperlicher Beziehung" von Kindern und Jugendlichen.

 

1904

In Frankreich tritt ein Gesetz in Kraft, das die Arbeitszeit für Frauen und Personen unter 18 Jahren auf maximal zehn Stunden pro Tag begrenzt.

 

1905

Der Reichstag verabschiedet ein Gesetz über die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres. Innerhalb von vier Jahren soll die Landstreitmacht um 10.000 Mann auf insgesamt rund 500.000 aufgestockt werden.

 

1911

Die ersten 85 Arbeiterfamilien beziehen ihre neuen Häuser in der Essener Siedlung Margarethenhöhe, die aus Mitteln der Margarethe-Krupp-Stiftung errichtet wurden. Die Inhaber der Stahl- und Rüstungsfirma Krupp betreiben seit Jahren eine vorbildhafte Sozialpolitik für ihre Arbeiter und Angestellten, von denen sie im Gegenzug den Verzicht auf gewerkschaftliche Betätigung erwarten.

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1928

Der "Eiserne Gustav", Deutschlands dienstältester Droschkenkutscher, Gustav Hartmann, startet eine Protestfahrt begleitet vom Zeitungsreporter Hans Hermann Theobald, nach Paris wo er am 4. Juni 1928 ankam. Diese Fahrt sollte eine Aktion gegen den Niedergang des Droschkengewerbes und die steigende Zahl von Autos darstellen. Durch seine Reise berühmt geworden, gründete der „Eiserne Gustav“ nach seiner Rückkehr eine Stiftung für die Hinterbliebenen von – bei der Ausübung ihres Berufes – zu Tode gekommenen Taxifahrern (Gustav-Hartmann-Stiftung). Seine Geschichte wurde von Hans Fallada im Roman Der Eiserne Gustav beschrieben, wobei Fallada den Protagonisten seines Buches Gustav Hackendahl nannte. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt und in einem Spielfilm mit Heinz Rühmann sowie in einer siebenteiligen Fernsehserie mit Gustav Knuth verfilmt. Gustav Hartmann wurde auf dem Alten Friedhof Wannsee beigesetzt. Entgegen der Legende, die auf der Darstellung Falladas beruht, lehnte Hartmann Kraftfahrzeuge im Droschkenwesen keineswegs kategorisch ab. Tatsächlich besaß er zu der Zeit, als er seine Fahrt nach Paris durchführte, bereits selber ein Taxi. In Berlin befindet sich an der Kreuzung der Potsdamer Straße mit dem Landwehrkanal auf dem Mittelstreifen der Bundesstraße 1 seit 2000 ein Denkmal für den „Eisernen Gustav“, gestaltet von Gerhard Rommel.

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1930

Wurde Josef von Sternbergs Film "Der blaue Engel" uraufgeführt. In der Hauptrolle spielte die bis dahin nahezu unbekannte Berliner Schauspielerin Marlene Dietrich. Der Film, der auf Heinrich Manns "Professor Unrat" basiert, wurde zu einem großen Erfolg und begründete den Weltruf von Marlene

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1933

Begann der offiziell verhängte Boykott des Nazi-Regimes gegen jüdische Ärzte, Rechtsanwälte und Geschäftsleute. Jüdische Firmen - darunter auch große Kaufhäuser - mussten schließen, und in vielen Orten kam es zu Übergriffen auf jüdische Bürger.

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1938

In der Schweiz wird erstmals der von der Firma Nestlé hergestellte Instantkaffee Nescafé verkauft. Im Jahr 1930 wandte sich erstmals die brasilianische Regierung an die Schweizer Firma Nestlé mit Fragen zur möglichen Konservierung von Kaffee weil die Überschußernten, um die Preise auf dem Weltmarkt stabil zu halten, an der gesamten Küste tonnenweise ins Meer geschüttet wurden. Die damals noch kleine und junge Firma hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Namen auf dem Gebiet der Konservierung durch die Haltbarmachung von Frischmilch in Form von Trockenmilchprodukten gemacht. Ein Team forschte nun nach Möglichkeiten zur Haltbarmachung von Kaffee der nur durch die Zugabe von Wasser zuzubereiten sei, ohne dabei den natürlichen Duft und Geschmack des Kaffees zu verlieren. Nach acht Jahren Entwicklungsarbeit konnte Nestle eine Methode vorstellen die Kaffeebohnen sowohl qualitäts- als auch aromaschonend zu Pulver zu verarbeiten und ihn damit haltbar machte. Nach Deutschland kam Nescafé 1943 zunächst nur für die Wehrmacht hergestellt. Diese verteilte ihn hauptsächlich an Piloten und Flugzeugbesatzungen, damit sie wach blieben. Über die US-amerikanische Armee gewann Nescafé relativ schnell an Bekanntheit in den anderen Stationierungsländern wo er zu ihren Verpflegungsrationen gehörte. Er ist mittlerweile der meist getrunkene Kaffee der Welt und mit einem Markenwert von 14,8 Mrd. Franken die wertvollste Marke der Schweiz.      W

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1939

In Wilhelmshaven läuft das größte deutsche Schlachtschiff Tirpitz in Anwesenheit Adolf Hitlers vom Stapel und wird von der Tochter des Namensgebers dem deutschen Marinestaats-sekretär und Großadmiral Alfred Freiherr von Tirpitz, getauft. Sie war nicht nur das größte jemals in Deutschland gebaute Schlachtschiff, sondern ist zudem bis heute das größte jemals in Europa vollendete Kriegsschiff. Für den größten Teil ihrer Dienstzeit war die Tirpitz nach dem sogenannten Fleet-in-being-Konzept in Norwegen stationiert und bedrohte durch ihre Position alliierte Konvois. Gegebenenfalls sollte sie eine alliierte Invasion in diesem Gebiet abwehren. Nach mehreren Angriffen auf die Tirpitz wurde sie am 12. November 1944 bei einem Luftangriff der Royal Air Force im Sandnessund (eine Meerenge südwestlich der Insel Tromsøya) zum Kentern gebracht. Das Wrack wurde in den 1950er Jahren von einem norwegischen Bergungsunternehmen am Ort seines Untergangs verschrottet.       W

 

General Francisco Franco Bahamonde, Führer der rechtsextremen Falange-Partei, erklärte in Madrid das Ende des Spanischen Bürgerkriegs.

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1950

Im Bundeskanzleramt wird eine Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten eingerichtet.

 

1955

Die Deutsche Lufthansa nimmt mit vier Convair CV 340-Maschinen den seit Kriegsende ruhenden Linienflugverkehr in Westdeutschland wieder auf.

 

1957

Die ersten 10.000 Wehrpflichtigen werden zur deutschen Bundeswehr einberufen.

 

1963

Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) startet nach mehreren Tagen mit Versuchssendungen in Mainz offiziell sein bundesweites Fernsehprogramm. Nachdem das Bundesverfassungsgericht im 1. Rundfunk-Urteil vom 28. Februar 1961 das sogenannte „Adenauer-Fernsehen“, die Deutschland-Fernsehen GmbH, untersagt hatte und die volle Rundfunkkompetenz den Ländern zusprach, beschlossen die Länder im März 1961 unabhängig von den bisherigen Anstalten, eine zentrale gemeinnützige Fernsehanstalt des öffentlichen Rechts zu gründen. Am 6. Juni 1961 trat der Staatsvertrag über „eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen: Zweites Deutsches Fernsehen“ als zwölfte Rundfunkanstalt zum 1. Januar 1962 in Kraft. Bei der Aufsicht über das ZDF wechseln sich die Länder in zweijährigen Perioden ab. Der Sitz des Senders ist Mainz. Als Sendebeginn war der 1. Juli 1962 vorgesehen, der sich jedoch verzögerte. Die erste Versuchssendung strahlte das ZDF in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1963 über den Sender Feldberg aus; die zweite Versuchssendung in der Nacht vom 26. auf dem 27. März über alle Sender der Kette. Zu diesem Zeitpunkt konnten 61 % der Fernsehteilnehmer erreicht werden. Offizieller Sendebeginn des ZDF war der 1. April 1963.      W

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1976

Die Mitglieder des Homebrew Computer Club, Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne, gründen das Unternehmen Apple. Das Startkapital von 1750 US-Dollar kam aus dem Verkauf von Jobs' VW-Bus und dem Hewlett-Packard-Taschenrechner von Wozniak. Wozniak entwarf die ersten Rechner in Los Altos im heute noch bekannten „Silicon Valley“, die Steve Jobs und er in der Garage zusammenbauten. Dort entstand 1976 auch der Apple I, der für 666,66 US-Dollar bei der Computerkette Byte Shop verkauft wurde. Der erste Werbespruch lautete Byte into an Apple. Einige hundert Exemplare des Apple I wurden verkauft. Nach dem verhältnismäßig geringen Erfolg des Apple I folgte der Apple II, dessen Entwicklung aus den Verkaufserlösen finanziert wurde. Dieser verkaufte sich bis 1985 knapp zwei Millionen Mal und gilt als einer der erfolgreichsten Personal-Computer seiner Zeit. Im Gegensatz zur heute bekannten Apple-Benutzeroberfläche waren der Apple I und II noch kommandozeilenorientiert.                      Bild: rebelpilot

Der Name „Apple Computer“ war die Idee von Steve Jobs, als sie das Unternehmen gründeten, doch Steve Wozniak war mit dem Namen nicht einverstanden. Jedoch hatten sie sich eine Frist von fünf Monaten für die Gründung ihres Unternehmens gegeben, und da ihnen kein anderer Name einfiel, meldete Jobs das Unternehmen als „Apple Computer“ an. Von Steve Jobs selbst gibt es dazu folgendes Zitat: „Damals war ich tatsächlich noch Frutarier, aß nur Obst. Mittlerweile bin ich, wie jeder andere auch, ein Abfalleimer. Wir waren damals mit der Anmeldung unseres Unternehmensnamens drei Monate im Verzug, und ich drohte, das Unternehmen ‚Apple Computer‘ zu nennen, falls bis fünf Uhr niemandem ein interessanterer Name einfällt. Ich hoffte, so die Kreativität anzuheizen. Aber der Name blieb. Und deshalb heißen wir heute ‚Apple‘.“

Das erste Logo war eine Zeichnung im Stile eines barocken Kupferstichs, das Isaac Newton unter einem Apfelbaum sitzend zeigte; eine Anspielung auf die Entdeckung der Schwerkraft mithilfe eines Apfels. Dieser Entwurf stammte von Ron Wayne. Man stellte jedoch schnell fest, dass sich dieses Logo nur schlecht reproduzieren ließ, da es viel zu kleinteilig war, und so wurde es wieder verworfen. Das heutige Logo einer Apfelsilhouette mit Biss wurde von Regis McKenna 1976 entworfen. Das Design bot ein subtiles Wortspiel: Beißen heißt im Englischen "to bite", was wiederum klingt wie Byte. Eine andere Erklärung lautet, dass der angebissene Apfel eine Anspielung auf den Selbstmord des Mathematikers Alan Turing sei, der als einer der Väter des Computers gilt. An dessen Totenbett befand sich ein angebissener, von ihm selbst vergifteter Apfel.      W

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1992

Ein neues Gesetz erlaubt deutschen Verbrauchern, Folien und Kartonagen die Verkaufsverpackungen zusätzlich umhüllen, im Laden zurückzulassen. Der Händler muss die Umverpackungen einer Wiederverwendung zuführen. Die Bundesregierung will mit dieser Verordnung die rund 15 Mio. Tonnen Müll reduzieren, die jährlich in Deutschland anfallen.

 

1997

Die deutschen Stahlkonzerne Thyssen und Krupp-Hoesch fusionieren zur ThyssenKrupp AG.

 

2001

Die Niederlande sind das erste Land der Welt, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner/innen öffnet. Der Bürgermeister von Amsterdam, Job Cohen, traut kurz nach Mitternacht drei männliche und ein weibliches Paar.

 

2002

Mit dem Inkrafttreten des von Gesundheitsministerin Els Borst vorgelegten Gesetzes werden die Niederlande das erste Land der Welt, das Sterbehilfe unter bestimmten Voraussetzungen zulässt.

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