7. April
Geburtstage
1860
Will Keith Kellogg † 6. Oktober 1951 - amerikanischer Industrieller, der in der Nahrungsmittelproduktion tätig war. Er war der Bruder von John Harvey Kellogg. John Harvey Kellogg verschaffte seinem Bruder eine Anstellung im Sanatorium. Will Keith arbeitete zunächst in der Verwaltung, half seinem Bruder aber schon bald bei der Neuentwicklung vegetarischer Kost für die Patienten. Als die beiden Kellogg-Brüder im Jahre 1894 im Labor des Sanatoriums Versuche durchführten, blieb eines Tages rein zufällig gekochter Weizen, mit dem man einen Teig hatte zubereiten wollen, über Nacht stehen. Am nächsten Morgen experimentierte man mit den inzwischen stark aufgequollenen Weizenkörner weiter und entschloss sich, die flach ausgewalzten Körner durch Wärme zu trocknen. Das Ergebnis waren dünne und auch knusprige Weizen-Flocken. Die Patienten, denen man das neue Produkt – mit etwas Salz gewürzt – versuchsweise servierte, waren so sehr begeistert, dass viele, als sie entlassen wurden, nachfragten, ob man ihnen die Flocken zusenden könne. Und so gründeten die Kellogg-Brüder im Jahre 1897 ein kleines Unternehmen. Will Keith Kellogg hatte inzwischen weiterexperimentiert und eine auf Mais-Basis beruhende, besser schmeckende Variante des Produkts entwickelt. Die Gewinnspannen im Frühstücksflocken-Geschäft waren enorm: Ein schlichter Herstellungsprozess, einfallsreiche Werbung, verwandelten billige Getreidekörner in teure Gesundheitsnahrung. John Harvey Kellogg war mehr an medizinischer Forschung interessiert als am Geschäft, sah nicht das Marktpotential für Frühstücksflocken und so trennte sich Will Keith von ihm und dem Sanatorium, gründete 1906, im Alter von 46 Jahren, die Battle Creek Toasted Cornflake Company (die spätere Kellogg Company). Die Produktion betrug anfänglich nicht mehr als 1 000 Packungen pro Tag, doch das Unternehmen wuchs mit atemberaubender Geschwindigkeit. Gleichzeitig erfolgte eine ständige Erweiterung der Produktpalette: Es wurden Kellogg’s Shredded Whole Wheat Biscuits, Kellogg’s Krumbles, Kellogg’s Bran Flakes, Kellogg’s All-Bran und Kellogg’s Rice Krispies usw. angeboten. Heute operiert das Unternehmen mit zwei Divisionen: Kellogg USA und Kellogg International, hat rund 25 000 Mitarbeiter in 17 Produktionsstätten, Geschäftsstellen in 160 Ländern und stellt mehr als 50 verschiedene Getreideprodukte her, die in 180 Ländern der Erde verkauft werden. Der Jahresumsatz der Kellogg Company beträgt fast 10 Milliarden US-Dollar. W
1891
Ole Kirk Christiansen † 11. März 1958 - dänischer Kunsttischler und Spielzeugmacher. Er gründete zusammen mit seinem Sohn Godtfred das Unternehmen Lego und war der Erfinder der Lego-Steine. Er begann 1932 mit Holzbauklötzen. 1949 fertigte er die ersten Legosteine aus Kunststoff. Darauf bekam sein Sohn am 28. Januar 1958 ein Patent, so dass dieses Datum als Geburtstag der Legosteine gilt. W
1915
Billie Holiday † 17. Juli 1959 - amerikanische Jazzlegende. Billie Holiday wurde in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland geboren. Titel wie "Summertime", "Fine and Mellow" (1939) und "Lover Man" (1944) machten die farbige Swing- und Bluessängerin nicht nur bekannt, sondern brachten ihr auch kommerzielle Erfolge. Sie war von John Hammond entdeckt worden, als sie in Harlemer Clubs sang. Bei ihren Improvisationen verstand sie es, ihre herb klingende Stimme instrumental einzusetzen. 1944 hatte sie als erste Jazzsängerin einen Auftritt an der Metropolitan Oper in New York. Im Laufe ihrer glamourösen Karriere hatte Billie Holiday mit Benny Goodmann, Count Basie und Louis Armstrong zusammengearbeitet. Die Drogenabhängigkeit tötete "Lady Day" viel zu früh. Billie Holiday hinterließ mit ihren Aufnahmen einzigartige Meilensteine der Jazz. W
1924
Johannes Mario Simmel † 1. Januar 2009 - österreichischer Schriftsteller, Journalist und Drehbuchautor. 1947 legte Johannes Mario Simmel mit dem Novellenband "Begegnung im Nebel" die Basis für seine Erfolge. Die Romane des Autors wurden Bestseller und nicht selten verfilmt: "Es muß nicht immer Kaviar sein" (1960), "Lieb Vaterland magst ruhig sein" (1965), "Und Jimmy ging zum Regenbogen" (1970), "Der Stoff, aus dem die Träume sind" (1971). 1999 "Liebe ist die letzte Brücke". Simmels Bücher wurden von der etablierte Literaturkritik jahrzehntelang bestenfalls als gehobene Trivialliteratur bezeichnet und sein Erfolg mit Skepsis beobachtet. Dies begann sich erst mit seinem Roman "Und mit den Clowns kamen die Tränen" (1987) zu ändern. W
1928
James Garner eigentlich James Scott Bumgarner; † 19. Juli 2014 - amerikanischer Schauspieler. Er war Hauptdarsteller von populären Serien wie Maverick und Detektiv Rockford – Anruf genügt. Im Laufe seiner langen Karriere spielte er zudem in über 50 Filmen, darunter Gesprengte Ketten, Victor/Victoria, Space Cowboys und Wie ein einziger Tag. Mit der Western-Fernsehserie Maverick (von 1957 bis 1960) wurde er einem größeren Publikumskreis bekannt. Im Kino war er in Western, Krimis, Komödien und Kriegsfilmen zu sehen, oft in Hauptrollen und an der Seite von Weltstars. Seine größte Bekanntheit aber erlangte er durch die Verkörperung der Titelrolle in der Fernsehserie Detektiv Rockford – Anruf genügt im Zeitraum von 1974 bis 1980. Garner besaß eine eigene Produktionsfirma, die einige seiner Filmprojekte finanzierte. Er war vom Autorennsport fasziniert und somit, dank eigener Rennerfahrung, für seine Darstellung eines Rennfahrers in Grand Prix (1966) einschlägig qualifiziert. Nach diesem Film wurde er für zwei Jahre Mitbesitzer des Rennstalls „American International Racers“ (AIR) und wirkte an dem Dokumentarfilm The Racing Scene (1970) mit. Bei den Indianapolis 500 von 1975, 1977 und 1985 fuhr Garner das Pacecar. W
1930
Yves Rocher † 26. Dezember 2009 - französischer Industrieller im Bereich der Kosmetik. Im Alter von 14 Jahren, nach dem Tod seines Vaters, begann Yves Rocher, seiner Mutter in deren kleinem Textilhandel zur Hand zu gehen. Eine alte Heilerin vertraute ihm die Rezeptur für eine blutstillende Scharbockskraut-Salbe an. Rocher entschied sich, solche Salben handwerklich auf dem Dachboden des Hauses der Familie herzustellen und im Direktvertrieb damit zu handeln. Im Jahr 1958 gründete er daraus das nach ihm benannte Unternehmen Yves Rocher als Versandhandel. Das Kosmetikunternehmen wurde in den kommenden Jahrzehnten zu einer weltbekannten Marke. 1969 eröffnete Yves Rocher in Paris sein erstes Geschäft. Er setzte zeitlebens auf pflanzliche Zutaten und lehnte künstliche Inhaltsstoffe ab. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy würdigte Yves Rocher anlässlich seines Todestages als Erfinder der Kosmetik auf pflanzlicher Basis, als Pionier des Verkaufs auf dem Versandweg und als Politiker. Rocher habe es über 50 Jahre hinweg verstanden, „Schritt für Schritt eine Unternehmensgruppe im Dienste der Schönheit der Frau“ aufzubauen. W Bild: Die Datei darf ausschließlich zu enzyklopädischen Zwecken und in mit dem Logo im Zusammenhang stehenden Artikeln verwendet werden.
1939
Francis Ford Coppola - amerikanischer Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor. Seinen ersten Erfolg feierte er mit dem Film "You're a Big Boy Now" (1966), der ihm unter anderem einen weiteren Regieauftrag bescherte: 1968 drehte er das erfolgreiche Filmmusical "Finian's Rainbow" (dt. "Der goldene Regenbogen") mit Fred Astaire. Akute Geldnot zwang ihn dazu, sich zeitweise durch Pornofilme und Werbespots finanziell über Wasser zu halten, bis er 1971 einen Regieauftrag der Warner Bros. erhielt - für das Mafia-Epos "Der Pate" . Der Film wurde ein Kassenschlager, mehrfach ausgezeichnet und brachte Coppola internationalen Erfolg, der sich mit "Der Pate II" (1975) fortsetzte. Weitere Erfolgsfilme waren u.a.: "Apocalypse Now" (1979), "Bram Stoker's Dracula" (1991), "Mary Shelley's Frankenstein" (1994) und "Don Juan De Marco" (1995). W Bild: Rita Molnár
1944
Gerhard Schröder - deutscher Politiker und Bundeskanzler. Nach der Volksschule machte Schröder bis 1961 eine kaufmännische Lehre bei einem Eisenwarenhändler. Er war unter anderem als Bauhilfsarbeiter und kaufmännischer Angestellter tätig, bis er in Göttingen die mittlere Reife (1964) und das Abitur (1966) am Westfalen-Kolleg in Bielefeld nachholte. 1966-1971 studierte er Rechtswissenschaften in Göttingen. Die juristischen Staatsexamina legte er 1971 und 1976 ab. 1963 Mitglied der SPD geworden, engagierte sich Schröder bei den Jungsozialisten und gehörte zeitweise in Göttingen dem Juso-Vorstand an. Nachdem er einige Male den Jusos auch bundesweit vorsaß, wurde er 1980 Mitglied im Deutschen Bundestag. Er war von 1990 bis 1998 Ministerpräsident von Niedersachsen und von Oktober 1998 bis November 2005 der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1999 bis 2004 war er Vorsitzender der SPD. Seit dem Ende seiner politischen Karriere ist er als Rechtsanwalt sowie in verschiedenen Positionen in der Wirtschaft tätig, unter anderem als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nord Stream AG (Ostsee-Pipeline) und als Lobbyist.
W Bild: Christoph F. Siekermann
1954
Jackie Chan - chinesischer Schauspieler des Martial-Arts-Films, Filmproduzent, Drehbuchautor, Filmregisseur, Stuntman und im ostasiatischen Raum auch als Sänger bekannt. Im Alter von sieben Jahren hatte Chan sein Filmdebüt in Big and Little Wong Tin-Bar.Bis er die Schule im Alter von 17 Jahren verließ, arbeitete er noch an weiteren vier Filmen mit. Danach fand er zunächst Arbeit als Stuntman, unter anderem in Bruce Lees Fist of Fury und Enter the Dragon. Die Konkurrenz war groß, doch Chan gelang es, sich durch besonders waghalsige Aktionen von der Masse der Stuntmen abzuheben. Auf diese Weise erhielt er seine ersten Rollen als Darsteller und arbeitete auch als Stuntkoordinator, sogar als jüngster in der Filmgeschichte Hongkongs. 1981 spielte er in der sehr erfolgreichen Ensemble-Klamotte Auf dem Highway ist die Hölle los (Cannonball Run) neben Stars wie Roger Moore, Burt Reynolds, Dean Martin und Farrah Fawcett. 1994 wurde das amerikanische Publikum auf Chan aufmerksam: durch Rumble in the Bronx, der es als erster seiner Filme an die Spitze der amerikanischen Box Office Charts schaffte. W Bild: Georges Biard
1958
Birgit Schrowange - deutsche Fernsehmoderatorin. Die ausgebildete Rechtsanwaltsgehilfin Birgit Schrowange begann ihre Fernsehkarriere beim WDR 1978 als Redaktionsassistentin und moderierte dort das Regionalmagazin „Aktuelle Stunde“ (1984). Von Januar bis September 1994 moderierte Schrowange die monatliche Sendung Die deutsche Schlagerparade im damaligen Südwestfunk, ehe sie im Oktober 1994 zu RTL wechselte. Seit dem 13. Oktober 1994 moderiert sie dort die wöchentliche Infotainment-Sendung Extra – Das RTL-Magazin, in der sie im April 2000 in einer Anmoderation mit dem Satz über behinderte Menschen „Es gibt Menschen, die sind so hässlich, dass sie froh sein können, sich selber nie auf der Straße zu begegnen“ Negativschlagzeilen machte. Außerdem moderierte sie vom 23. November 1995 bis 2004 das Lifestyle-Magazin Life! – Die Lust zu leben. Bis 2008 trat Schrowange als Werbeträgerin für Adler Modemärkte auf, bevor diese Aufgabe im Januar 2008 von Veronica Ferres übernommen wurde, nachdem die Kette durch eine Sanierungsgesellschaft übernommen wurde, trennte sich die neue Leitung des Unternehmens von Ferres. Ferres’ Nachfolgerin wurde erneut Birgit Schrowange. W
1964
Russell Ira Crowe - neuseeländisch-australischer Filmschauspieler,Filmregisseur, Filmproduzent und Musiker. Die Darstellung des römischen Generals Maximus Decimus Meridius im Kinofilm Gladiator, für die er 2001 einen Oscar erhielt, machte ihn weltweit bekannt. In den 1980er Jahren jobbte Crowe u.a. als Kellner, Bingo-Caller und Straßenmusikant. Erste Bühnenerfahrung sammelte er, als er nach seinem Umzug von Neuseeland in das australische Sydney im Alter von 21 Jahren in den Musicals Grease und The Rocky Horror Show (Rollen: Dr. Scott, Eddie, Frank´N´Furter) durch Australien und Neuseeland tourte. Erste internationale Aufmerksamkeit erhielt Crowe für die Rolle des Skinheads Hando in Romper Stomper (1992). Der Film erlangte in Australien große Reichweite, Crowe erhielt für diese Rolle den AFI Award des Australischen Filminstituts in der Kategorie Bester Hauptdarsteller. Seine Leistung empfahl ihn für die Rolle des Detective Officer Bud White in L.A. Confidential. Mit der Rolle des kindlich unschuldigen aber auf Vernichtung programmierten Avatars SID 6.7 im Science Fiction Thriller Virtuosity (1995) verbreiterte er sein bisher erreichtes Rollenportfolio in Drama, Komödie und Actionfilm um einen weiteren prägnant auffälligen Charakter. Die erste Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt Crowe 1999 für Insider. Für die Verkörperung des römischen Generals Maximus Decimus Meridius in Ridley Scotts Historienfilm Gladiator erhielt er ein Jahr später einen Oscar als Bester Hauptdarsteller. Seine dritte Oscar-Nominierung, erhielt er für A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn, wieder nur ein Jahr später. Unter der Regie von Peter Weir verkörperte Russell Crowe 2003 in dem zweifach Oscar-gekrönten Seefahrer-Abenteuer Master & Commander – Bis ans Ende der Welt, den britischen Marine-Helden Captain Jack Aubrey - "Lucky Jack". Für diese Rolle erhielt er seine vierte Golden Globe- und eine Screen Actors Guild Award-Nominierung.
W Bild: Eva Rinaldi from Sydney Australia
1983
Franck Henry Pierre Ribéry - französischer Fußballspieler. Seit 2007 steht er beim FC Bayern München unter Vertrag. 2004 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag beim FC Metz. Am 7. August 2004 gab Ribéry im Spiel gegen den FC Nantes sein Debüt in der Ligue 1. Für eine Ablöse von fünf Millionen Euro holte ihn Galatasaray Istanbul im Januar 2005 an den Bosporus, wo er sich einen Stammplatz erkämpfte. Zu Beginn der Saison 2005/06 sicherte sich Olympique Marseille seine Dienste. Im Juni 2007 wechselte Ribéry jedoch zum FC Bayern München. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis 2011 und erhielt die Rückennummer 7, die zuvor Mehmet Scholl getragen hatte. Seine erste Saison 2007/08 verlief sehr erfolgreich. Mit den Bayern gewann er das Double, bestehend aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal-Sieg. Ribéry erzielte elf Treffer in 28 Ligaspielen, dazu kamen drei weitere Tore in der UEFA Europa League, in der die Bayern das Halbfinale erreichten. Am Ende der Saison wurde Ribéry zum Fußballer des Jahres in Deutschland und Frankreich gewählt. W Bild: Football.ua
Ereignisse
1766
Kaiser Joseph erklärte den Wiener Prater zum Volkspark, dessen Hauptattraktion bei der Weltausstellung 1873 das 64m hohe Riesenrad wurde. Seit dem 15. Jahrhundert wurde der Prater als Tierpark und Jagdrevier des österreichischen Hofes genutzt. 1766 wurde das kaiserliche Jagdgebiet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bald darauf siedelte sich eine Reihe kleiner Vergnügungsbetriebe an, die mit der Entwicklung der Technik und der Elektrizität ein immer reicheres Unterhaltungsangebot bereitstellten. Der Wiener Prater ist die älteste Vergnügungsstätte Europas mit festem Platz und ganzjährigem Angebot. W
1795
Der französische Nationalkonvent setzte die Länge des Meters als zehnmillionsten Teil des Erdmeridianquadranten fest. Die Einführung unterstützte den technischen Aufschwung und sollte auch zur Vereinfachung verschiedener Maße dienen. Trotz der später mit "deutscher" Gründlichkeit und Akkuratesse durchgeführten Neuberechnung, in deren Ergebnis sich der Meridianquadranten länger herausstellte, als ihn die Franzosen in "revolutionärem Elan" einst festgelegt hatten, wurde aus praktischen Gründen am Pariser Normalmeter festgehalten.
1827
In seiner Apotheke beginnt der Engländer John Walker, unter dem Namen „friction lights“ die von ihm erfundenen Streichhölzer zu verkaufen. Walker entdeckte zufälligerweise, dass sich eine Mischung aus Antimon(III)-sulfid und Kaliumchlorat durch Reibung an einer rauen Oberfläche entzündet. Er entwickelte die Streichhölzer weiter zur Verkaufsreife und ab 1827 verkaufte er Zinndosen, die hundert Stück enthielten. Da er seine Erfindung nicht patentierte, verdrängten ihn zahlreiche Nachahmer vom Markt, wovon Samuel Jones aus London mit seinen Lucifers am bekanntesten ist. W
1837
Das Märchen Die Prinzessin auf der Erbse von Hans Christian Andersen erscheint in Dänemark in einer Ausgabe der Reihe Märchen, für Kinder erzählt. Das Märchen handelt von einem Prinzen, der lange vergeblich eine wahrhaftige Prinzessin zum Heiraten sucht. Während sein Vater bemüht ist, die richtige Frau für ihn zu finden, ist es seiner Mutter gerade recht, dass ihr Sohn keine davon heiraten möchte. Ein Unwetter verschlägt eines Abends ein regennasses Fräulein, das von sich behauptet, eine echte Prinzessin zu sein, an das Schloss seiner Eltern. Der König ist begeistert von dieser Dame und auch der Prinz hat sich auf Anhieb in dieses zauberhafte Wesen verliebt. Nur die Königin ist sich nicht sicher, ob es wirklich eine echte Prinzessin ist. Um ihre Zweifel auszuräumen, bedient sich die alte Königin und Mutter des Prinzen heimlich folgender List: Sie legt eine Erbse auf den Boden der Bettstelle, worauf sie zwanzig Matratzen und zwanzig Eiderdaunendecken legt. Als sich am nächsten Morgen die zarte Prinzessin darüber beklagt, schlecht – weil auf etwas Hartem – geschlafen zu haben, ist der Beweis erbracht. Denn so feinfühlig kann nur eine wahre Prinzessin sein; einer Heirat steht daher nichts mehr im Weg. Durch mündliche Weitergabe gelangte es zwischenzeitlich auch als Die Erbsenprobe in Grimms Märchen. W
1893
Der Kellner Maxime Gaillard eröffnet in Paris das Restaurant Maxim’s. Ab 1932 befand es sich für fast 50 Jahre im Besitz der Familie Vaudable. Während der deutschen Besetzung Frankreichs (1940–1944) wurde es von dem Berliner Restaurantbetreiber Otto Horcher geführt und zählte zu den beliebtesten Restaurants der deutschen Offiziere; es wurde insbesondere durch den Besuch Hermann Görings (Juni 1940) bekannt. Auch Albert Speer pflegte bei seinen zahlreichen Paris-Aufenthalten während dieser Zeit dort zu dinieren. Er traf sich dort u.a. mit Arno Breker, dem Speer ein Luxusapartment auf der Ile de la Cité verschafft hatte, das zuvor Helena Rubinstein gehört hatte. 1979 erhielt die Jugendstil-Einrichtung des Restaurants die Einstufung als Monument historique. 1981 kaufte der Modedesigner Pierre Cardin das Restaurant. Er betreibt es auch und wandelte es teilweise in ein Museum um. Unter dem Namen Maxim's wurden später Restaurants in Monte Carlo, Brüssel, Genf, Peking, Shanghai, Tokio, New York und Moskau eröffnet. W Bild: Freepenguin
1917
In seiner sogenannten Osterbotschaft versprach der deutsche Kaiser Wilhelm II. eine Reform des preußischen Dreiklassenwahlrechts, um die Moral des kriegsmüden Volkes zu heben - allerdings folgten seinen Versprechungen keine Taten. Die Deutschen waren am Ende, ihre Armeen auch. Noch standen die Fronten, noch hielten sich die Soldaten in den Schützengräben von Verdun, an der Maas, in Rußland und überall dort, wo für den Kaiser immer unwilliger, aber trotzdem in großer Zahl gestorben wurde. Was hatte der Kaiser mit seinem Versprechen zum Wahlrecht zu erreichen gehofft angesichts millionenfachen Sterbens im Trommelfeuer der Artillerie, im Gas oder im sinnlosen Grabenkampf? Wilhelm II. war und blieb ein realitätsferner Herrscher. 1918 dankte der Hohenzoller ab.
1925
Um einer eventuell später drohenden Ausweisung vorzubeugen, beantragte Hitler gegenüber dem Hohen Magistrat der Stadt Linz seine Entlassung aus der österreichischen Staatsbürgerschaft mit folgender Begründung: „Ich bitte um meine Entlassung aus der österreichischen Staatsbürgerschaft. Gründe: Ich befinde mich seit dem Jahre 1912 in Deutschland, habe nahezu 6 Jahre im deutschen Heere gedient, darunter 4½ Jahre an der Front und beabsichtige nunmehr die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben. Da ich zurzeit nicht weiss, ob meine österreichische Staatsangehörigkeit nicht ohnehin bereits erloschen ist, ein Betreten des österreichischen Bodens durch eine Verfügung der Bundesregierung jedoch abgelehnt wurde, bitte ich um eine günstige Entscheidung meines Gesuches.“ Daraufhin sandte das Wiener Bundeskanzleramt noch am selben Tag ein vertrauliches Schreiben an den Linzer Landeshauptmann, um diesen von dem Ersuchen zu informieren und ihn gleichzeitig anzuweisen: „Ich trage keine Bedenken, Herrn Landeshauptmann zu ersuchen, Hitler auf sein Ansuchen hin, den Austritt aus dem österreichischen Staatsverband zu bescheinigen, doch wolle diese Verfügung tunlichst geheim gehalten werden.“ Am 30. April 1925 wurde Hitlers Ersuchen gegen eine Gebühr von 7,50 Schilling stattgegeben. Demzufolge lebte er ab diesem Zeitpunkt als Staatenloser auf deutschem Boden – ein Umstand, der ihm nach eigener Aussage aus dem Jahre 1932 missfiel, da er „als einziger Deutscher in einer Zeit, in der 200.000 bis 300.000 ostgalizische Juden und Schieber eingebürgert worden sind, ausgerechnet nicht eingebürgert wurde.“ Seinen alten österreichischen Pass bewahrte Hitler allerdings auf. Aus Hitlers Sicht wie auch aus der Sicht seiner politischen Anhänger existierten triftige Gründe für eine Einbürgerung. Zum einen war Hitler der „Führer“ der NSDAP und wurde in zunehmendem Maße zum „Führer der Deutschen“ stilisiert – ohne bisher nach geltendem Staatsangehörigkeitsrecht „Deutscher“ zu sein. Zum anderen war es Hitlers erklärtes Ziel, Reichspräsident zu werden. Die Wahl zu diesem Amt war jedoch gemäß Art. 41 Abs. 2 der Weimarer Verfassung Deutschen vorbehalten. W
1926
Die irische Adlige Violet Albina Gibson verübte ein Attentat auf den faschistischen italienischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini. Mussolini überlebte den Anschlag und nahm die Tat zum Anlass, massiv gegen die Opposition vorzugehen. Im selben Jahr wurden noch mehrere Attentate auf Mussolini verübt, doch alle misslangen. Als "Duce" (Führer) schickte er italienische Männer an alle Fronten der brennenden Welt und ließ sie dort für seine großen Träume vom wiedererrichteten Mittelmeerreich verbluten.
1948
In Genf wurde die World Health Organisation (WHO) gegründet. Die UNO-Einrichtung hat u.a. zum Ziel, weltweit Seuchen und Epedemien zu bekämpfen, nationale Gesundheitsdienste aufzubauen und die Gesundheitsaufklärung zu fördern. In der Satzung der WHO wurden Grundsätze niedergelegt, die für das "Glück, für harmonische Beziehungen und für die Sicherheit aller Völker grundlegend sind". Hervorzuheben ist dabei besonders der Punkt 1, der die wohlbekannte und oft zitierte Definition der WHO für Gesundheit enthält: "Die Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht bloß das Fehlen von Krankheit und Gebrechen." W
1958
Protestierten 15.000 britische Atomwaffengegner vor dem Nuklearforschungszentrum von Aldermaston gegen Planung, Bau und Einsatz von Atomwaffen. Ihr Protest wurde wenig später auf dem europäischen Festland mit ähnlichen Demonstrationen nachgeahmt, die sich jahrelang als "Ostermärsche" der Atomwaffengegner etablierten.
1977
Der deutsche Generalbundesanwalt Siegfried Buback wird in Karlsruhe von RAF-Terroristen erschossen. Mit ihm stirbt beim Attentat sein Fahrer Wolfgang Göbel. Der Fahrbereitschaftsleiter Georg Wurster erliegt einige Tage später seinen Verletzungen. W
1992
Bosnien-Herzegowina wurde von der Europäischen Union als unabhängiger Staat anerkannt. Die Armee Restjugoslawiens und die bosnischen Serben wollten die Abspaltung verhindern. So verlagerte sich der Schwerpunkt des Bürgerkriegs in Jugoslawien nach Bosnien. Die bosnischen Serben gründeten eine Republik und wollten den Anschluss an Restjugoslawien. W