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26. Februar          

1361

Wenzel † August 1419 - König von Böhmen 1363 - 1419 und römisch deutscher Kaiser 1376 - 1400. Wenzel war der älteste Sohn Kaiser Karls IV. aus dessen dritter Ehe mit Anna von Schweidnitz. Wenzel von Luxemburg aus dem Geschlecht der Luxemburger, Beiname: der Faule, war seit seiner Krönung im Kindesalter 1363 bis zu seinem Tod 1419 als Wenzel IV. König von Böhmen und von 1376 bis zu seiner Absetzung 1400 römisch-deutscher König. Von 1373 bis 1378 war er zudem Kurfürst von Brandenburg; das Haus Luxemburg vereinte somit für den Fall einer Königswahl zwei Kurstimmen, die böhmische und die brandenburgische, auf sich. Er war mit Johanna von Bayern und Sophie von Bayern verheiratet; beide Ehen blieben kinderlos. Am 20. August 1400 wurde Wenzel als eynen unnüczen, versümelichen, unachtbaren entgleder und unwerdigen hanthaber des heiligen Romischen richs (hochdeutsch: unnützer, träger, unachtsamer Entgliederer und unwürdiger Inhaber des Heiligen Römischen Reiches) von den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln und Ruprecht, dem Pfalzgrafen bei Rhein, auf der Burg Lahneck in Oberlahnstein für abgesetzt erklärt. Ruprecht aus dem Hause Wittelsbach wurde am folgenden Tag in Rhens von den gleichen vier Kurfürsten zum König gewählt.      W   

 

1786

Dominique François Jean Arago † 2. Oktober 1853 - französischer Physiker, Astronom und Politiker. Arago war mit 20 Jahren an der Vermessung des Meridianbogens beteilt. Als Professor an der Pariser Ecole Polytechnique und Direktor der Pariser Sternwarte entdeckte er 1811 die chromatische Polarisation des Lichts und forschte zudem über die Magnetisierung von Eisen durch elektrischen Strom. 1825 fand er den Rotationsmechanismus, das Phänomen, dass Magnetismus durch Rotation verursacht werden kann.       W  

 

1802

Victor Hugo † 22. Mai 1885 - Französischer Schriftsteller. Nicht nur mit seinen Romanen, Dramen und Gedichten, sondern auch durch sein soziales und politisches Engagement wurde der neben Honoré de Blazac bekannteste Literat des 19. Jahrhunderts zu einer Symbolfigur der demokratischen Kräfte in Frankreich. Sein Werk, darunter der Roman "Der Glöckner von Notre Dame" (1831), zeichnet sich durch Anschaulichkeit, kraftvolle Sprache und Phantasie aus.        W   

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1829

Levi Strauss eigentlich Löb Strauß † 26. September 1902 - deutsch-amerikanischer Industrieller und der Erfinder der Jeans. Strauss wurde unter dem Namen Löb Strauß im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg als Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater, Hirsch Strauß, ein armer Hausierer, starb an Tuberkulose, als Löb 16 Jahre alt war, und die vielköpfige Familie geriet in wirtschaftliche Not. 1847 wanderte seine Mutter Rebecca mit ihm und zwei seiner Schwestern nach Amerika aus. Sie folgten damit den beiden ältesten Strauss Brüdern nach New York, die sich dort ihr Brot durch Textilhandel verdienten. Ein weiterer Grund für ihr Auswandern waren die judenfeindlichen Gesetze im damaligen Bayern. Strauss nannte sich fortan Levi, erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft und betätigte sich im Geschäft der Brüder. Levi Strauss schneiderte Hosen für die Goldgräber in San Francisco aus braunem aus Hanffaser hergestellten Segeltuch. Im Dezember 1870 kam der aus Riga stammende Schneider Jacob Davis auf die Idee, die Ecken der Hosentaschen und das untere Ende des Hosenlatzes mit Nieten eines Pferdegeschirrs zu verstärken. Weil ihm für die Patentierung seines 1872 entwickelten Verfahrens Geld fehlte, wandte er sich an Levi Strauss, der ihm Tuchballen lieferte. Etwa zur gleichen Zeit begann er, seine Hosen aus blauem Denimstoff zu fertigen. Später wurde auch das braune Segeltuch durch den mit Indigo gefärbten blauen Baumwollstoff Denim abgelöst und die Jeans mit orangefarbenen Nähten und Nieten zur Verstärkung verziert. Um 1920 kam der Begriff "Blue Jeans" (durch die Indigofärbung) auf.       W   

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1846

"Buffalo Bill" eigentlich William Frederick Cody  † 10. Januar 1917 - amerikanischer Pionier und Offizier. Mit 14 Jahren arbeitete er für den "Pony Express", den Postservice zwischen St. Joseph, Missouri, und dem kalifornischen Sacramento. Im Amerikanischen Bürgerkrieg diente er in der Armee der Nordstaaten als Kundschafter. Danach war er Büffelfleischlieferant für die Streckenarbeiter der "Kansas Pacific Railroad". Aus dieser Zeit resultierte sein Spitzname "Buffalo Bill". Von 1868 bis 1872 in den Indianerkriegen wiederum als Kundschafter eingesetzt, trat Cody danach als Held in Wildwest-Shows auf. 1883 gründete er schließlich seine eigene Truppe, mit der er fast 20 Jahre lang durch die USA und Europa tourte. Berühmtestes Mitglied von "Buffalo Bill's Wild West" war der Indianerhäuptling Sitting Bull.       W   

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1852

John Harvey Kellogg † 14. Dezember 1943 - amerikanischer Arzt und gilt als Miterfinder (mit seinem Bruder Will Keith Kellogg) der Cornflakes und Erfinder der Erdnussbutter. Kellogg war überzeugt, dass Zahnschäden und Verstopfung vor allem auf ungenügendes Kauen zurückzuführen seien. So unterwies er seine Patienten darin, gründlich zu kauen, wofür er zunächst Zwieback benutzte. Ab 1894 entwickelte er zusammen mit seinem Bruder Will Keith Kellogg ein bissfestes Weizenprodukt, später bekannt als Cornflakes. Die ersten Cornflakes kamen in seinem Krankenhaus am 7. März 1897 auf den Tisch. Zu dieser Zeit war in den USA ein üppiges Frühstück nach englischer Art üblich mit Speck und Ei sowie Porridge. Gemeinsam mit seinem Bruder Will gründete er die Sanitas Food Company, die ab 1897 Kellogg’s Cornflakes herstellte. Nachdem Will Keith 1906 begann, seinen Cornflakes Zucker hinzuzufügen, zerstritten sich die Brüder darüber und sprachen nie mehr miteinander. Er schrieb etliche Bücher zu Gesundheitsfragen und Ernährung und leitete ein eigenes Sanatorium.       W   

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1908

Frederick Bean (Tex) Avery † 26. August 1980 -  amerikanischer Regisseur und Zeichner von Zeichentrickfilmen. Avery hat wie kein zweiter die Möglichkeiten des Zeichentricks durch aberwitzige Übertreibungen bis an die Grenze ausgeschöpft. In seinen Filmen laufen die Figuren sowohl durch den Vorspann (Swing Shift Cinderella) als auch den Abspann (Happy-Go-Nutty). Sie halten während dramatischer Szenen plötzlich inne und sprechen direkt zum Publikum („Aufregend, nicht?“) oder lüften die Leinwand und blicken in die nächste Szene. Seine bekanntesten Figuren sind Daffy Duck (1937), der Hund Droopy (1942) und Bugs Bunny (1940), bei dessen erstem Filmauftritt in Die Hasenfalle Tex Avery auch Regie führte. Von Tex stammt auch Bugs Bunnys Erkennungssatz „What’s Up, Doc?“ (dt. „Is' was, Doc?“). Außerdem schuf Avery die Charaktere Elmer Fudd (eingeführt 1937 als namenloser Egghead), das verrückte Eichhörnchen Screwy Squirrel (1944, eingeführt als Screwball Squirrel) sowie eine Reihe von Märchenadaptionen, in denen ein namenloser Wolf auftritt, der beim Anblick einer schönen Frau (Rotkäppchen, Aschenputtel) stets völlig aus dem Häuschen gerät. Dieses unvergleichliche Wolfsgeheul wird gern und oft zitiert/parodiert, zum Beispiel bei den Simpsons.       W   

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1928

Antoine "Fats" Domino  - amerikanischer Rocksänger, Pianist und Komponist. 1949 startete er mit dem Album "The Fat Man" seine Solokarriere als einer der erfolgreichsten Interpreten des schwarzen Rhythm & Blues. Die erfolgreichste Phase für Fats Domino waren die 1950er-Jahre, als er in Zusammenarbeit mit Dave Bartholomew und Lew Chudd, dem Chef der Plattenfirma Imperial, eine lange Liste von Hits komponierte und interpretierte. Der endgültige Durchbruch gelang ihm 1955 mit Ain’t that a shame und 1956 mit Blueberry Hill, das er in der legendären Ed Sullivan Show im US-TV erstmals aufführte und zu Dominos größtem Hit seiner gesamten Karriere avancierte. Weitere Hits waren beispielsweise I’m in Love Again, I'm Walking to New Orleans, My Blue Heaven, Blue Monday und Whole Lotta’ Loving. Das auch sehr bekannte Jambalaya war das Cover eines Country-Songs von Hank Williams.  Bis 1960 hatte Fats Domino 23 Millionenhits, in den späten 60er Jahren gelang ihm ein Comeback, und 1987 erhielt er einen Ehren-Grammy für sein Lebenswerk.       W   

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1932

Johnny Cash † 12. September 2003 - amerikanischer Countrysänger. Cash war für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband Tennessee Three sowie seine kritischen und unkonventionellen Texte bekannt. Sein musikalisches Spektrum reichte von den 1950er Jahren mit Country, Gospel, Rockabilly, Blues, Folk und Pop bis hin zum Alternative Country Anfang des 21. Jahrhunderts. Am 25. März 1963 nahm Cash den Song Ring of Fire auf, der in seiner Version, unterlegt mit den markanten Mariachi-Trompeten, ein Welthit wurde. Das Lied hatte Merle Kilgore zusammen mit June Carter geschrieben, die darin Cashs Sucht und ihre verbotene Liebe zu ihm beschreibt.       W   

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747 v. Chr.

Nach Angaben des griechischen Wissenschaftlers Claudius Ptolemäus beginnt die Regierungszeit des babylonischen Königs Nabonassar unter assyrischer Oberherrschaft. Die babylonische Mathematik wird von der Nabonassarschen Zeitrechnung mit geprägt und auf Tontafeln festgehaltene Himmelsereignisse lassen sich nach ihr zeitlich ordnen. Im Gegensatz zur Mathematik der Ägypter, von der wegen der empfindlichen Papyri nur wenige Quellen existieren, liegt von der babylonischen Mathematik ein Bestand von etwa 400 Tontafeln vor, der seit etwa 1850 ausgegraben wurde. Darauf beruht unser Wissen. Die Aufzeichnungen wurden mit Keilschrift in den noch weichen Ton geritzt und gebrannt oder in der Sonne getrocknet. Die Mehrzahl der gefundenen Tafeln stammen aus dem Zeitraum zwischen 1800 und 1600 v. Chr. und behandeln Themen wie Brüche, Algebra, quadratische und kubische Gleichungen, den Satz des Pythagoras und Pythagoreische Tripel (Plimpton 322). Auf der Tafel YBC 7289 findet sich eine Näherung für \sqrt2 mit einer Genauigkeit von sechs Dezimalstellen.     
W
   Bild: http://www.math.ubc.ca/~cass/Euclid/ybc/ybc.html and the Yale Babylonian Collection as the original holder of the tablet. Author: Bill Casselman

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1775

Nachdem er es gestrafft und auf vier Akte reduziert hat, wird Pierre Augustin Caron de Beaumarchais' Theaterstück La Précaution inutile ou le Barbier de Séville (Die unnütze Vorsicht oder der Barbier von Sevilla), das am 23. Februar durchgefallen ist, zu einem triumphalen Erfolg. Das Stück zeigt in einer so witzigen wie turbulenten Handlung den Hochzeitstag eines jungen bürgerlichen Schlossverwalters, in den sich der einstige Barbier Figaro verwandelt hat, dem es trotz seiner Klugheit und Tüchtigkeit nur mit Glück und Mühe gelingt, seinen Herrn, einen eher dümmlichen, aber arroganten und letztlich auch mächtigen Aristokraten, davon abzuhalten, an seiner Verlobten das jus primae noctis auszuüben. (Jus primae noctis, deutsch Recht der ersten Nacht; wird das Recht eines Gerichtsherren bezeichnet, bei der Heirat von Personen, die seiner Herrschaft unterstehen, die erste Nacht mit der Braut zu verbringen. Die in dieser kurzfristigen Verbindung gezeugten Kinder, die Erstgeborenen einer bäuerlichen Familie, verblieben wie ihre Mutter und der rechtsgültige, aber nicht leibliche Vater in der Erbuntertänigkeit und dem Frondienst.) Seine Figur wurde zum Prototyp eines Menschen, der an Macht zwar unterlegen, aber im Bewusstsein seines Rechtes aufsässig, dazu blitzgescheit und witzig ist. Die 1826 gegründete, damals satirische Zeitschrift und heutige Tageszeitung Le Figaro trägt seinen Namen.       W   

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1806

Kaiser Napoléon I. erteilt den Auftrag zum Bau eines Triumphbogens in Paris. Er ist nicht zu verwechseln mit dem bekannteren und doppelt so großen Arc de Triomphe, der an der Place Charles de Gaulle stehend die Champs-Élysées prägt. Napoleon I. ließ ihn von 1807 bis 1809 zum Gedenken an seine Grande Armée nach dem Vorbild des Septimius-Severus-Bogens in Rom bauen, zwischen dem Louvre und dem damals noch freistehenden Palais des Tuileries. Der Bau ging so schnell voran, dass die kaiserliche Armee, als sie von ihrer Kampagne in Preußen 1807 wiederkam, triumphierend durch den Bogen einziehen konnte. Nur das Dekor war noch nicht angebracht. Das ca. 19 m hohe, 23 m breite und 7,3 m tiefe Monument besteht aus drei Bögen: einem großen (über 6 m hoch) und zwei kleinen (gut 4 m hoch) zu dessen Seiten. Der Triumphbogen ist mit rosafarbenem Marmor an den Säulen und dem Frontispiz ausgekleidet. Auf dem Frontispiz ist folgender Text eingraviert:

  • Die französische Armee, die in Boulogne eingeschifft wurde, bedrohte England.
  • Auf dem Kontinent bildet sich eine dritte Koalition.
  • Die Franzosen fliegen vom Ozean bis zur Donau.
  • Bayern ist befreit. Die österreichische Armee ist in Ulm gefangen.
  • Napoléon marschiert in Wien ein. Er siegt bei Austerlitz.
  • In weniger als hundert Tagen ist die Koalition aufgelöst.

Die Quadriga auf dem Bogen stammt vom Markusdom in Venedig und wurde 1798 nach der siegreichen Italienkampagne von der französischen Armee nach Paris gebracht. 1808 wurden ihr zwei Siegesgöttinnen zur Seite gestellt. Während der politischen Restauration in Frankreich wurde die Quadriga durch eine Kopie von François Joseph Bosio ersetzt und wieder an Venedig zurückgegeben.         W     Bild: Alvesgaspar

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1834

Johann Sebastian Staedtler erfindet den Farbstift auf Ölkreide-Basis und kündigt im „Korrespondenten von und für Deutschland“ dem „hochverehrten Handelsstande so wie auch den Herren Künstlern“ an,... „dass es mir endlich durch viele Nachforschen gelungen ist, Röthelstifte hervorzubringen, welche in Hinsicht ihrer Güte alle früheren Sorten weit übertreffen, sich gleich den Bleistiften aufs Feinste spitzen lassen, vortrefflich schreiben, die Farbe unverändert halten und stets von gleicher Härte bleiben.“       W    Bild: STAEDTLER Mars GmbH & Co. KG 

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1839

Im britischen Aintree bei Liverpool fand das erste "Grand National Steeplechase" statt. Sieger war das Pferd "Lottery", geritten vom Jockey Dockerav J. Mason. Der Name leitet sich von frühen Formen des Rennens ab, bei denen sich die Reiter an markanten Ortspunkten, den „steeples“ (Kirchtürmen) orientierten. Die Bezeichnung wird in England heutzutage allgemein für Distanzhindernisrennen verwendet. Das für Pferde und Reiter unter härtesten Anforderungen stattfindende Hindernisrennen ging über eine Distanz von 7200 Metern mit 30 zumeist sehr schweren Hindernissen. Noch heute fällt jedes Jahr Anfang April der Startschuss für das berüchtigtste Jagdrennen der Welt. Aufgrund der großen Verletzungsgefahr für die Pferde ist das Rennen von Aintree nicht nur unter Tierschützern umstritten. In der Regel erreicht weniger als die Hälfte der Jockeys das Ziel. 1998 fand die öffentliche Diskussion um Aintree ihren Höhepunkt, als nur sechs von 37 Startern ins Ziel kamen und drei Pferde den Tod fanden.         W    

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1852

Der Truppentransporter Birkenhead der Royal Navy sinkt vor Südafrika. Bei der Katastrophe wird statt des bisher gebräuchlichen Rufes "Jeder für sich!" erstmals der Ruf "Frauen und Kinder zuerst!" verwendet. Die Birkenhead war ein Truppentransporter der Royal Navy und wurde 1845 ursprünglich als Fregatte in Birkenhead in Nordwestengland gebaut. Am 7. Februar 1852 stach sie im irischen Queenstown in See. An Bord waren schätzungsweise: 130 Mann Besatzung - 479 Soldaten und Unteroffiziere, - 12 Offiziere, - 3 Ärzte, - 25 Frauen und 31 Kinder. Mitte Februar traf sie in Kapstadt ein. Nachdem Kranke an Land gebracht sowie frisches Wasser, Proviant und Pferde an Bord genommen waren, setzte sie ihre Reise am 25. Februar bei gutem Wetter nach Port Elizabeth fort. Nach weniger als 160 Seemeilen und mit einer Geschwindigkeit von 8 kn zeigte die Lotleine am 26. Februar, um 01:50 Uhr, auf der Höhe von Danger Point (bei Gansbaai) eine Tiefe von nur 22 Metern an. In seiner Überraschung befahl der Wachoffizier, das Lot noch einmal auszuwerfen, doch in diesem Moment lief das Schiff bereits auf einen in der Seekarte nicht eingezeichneten Felsen. Die einströmenden Wassermassen fluteten die unteren Truppendecks, wobei Hunderte von Soldaten im Schlaf ertranken. Mit bemerkenswerter Disziplin nahmen die übrigen Männer trotzdem an Deck Aufstellung und bewahrten die Ruhe, während die Rettungsboote zu Wasser gelassen wurden. Es gab lediglich acht Boote – was nicht annähernd für alle Personen an Bord ausreichte. Von diesen konnte man nur drei absetzen. Das Vierte wurde vom umstürzenden Schornstein zerschlagen. 25 Minuten nach dem Unfall, um 02:20 Uhr, brach die Birkenhead auseinander und sank. Insgesamt überlebten laut Liste nur 193 von 643 Menschen. Der sehr bekannte Rettungsbefehl "Frauen und Kinder zuerst!", der auch als Birkenhead-Regel (Birkenhead Drill) bezeichnet wird, rührt daher, dass die Frauen und Kinder unter den Passagieren an Bord zuerst in die geringe Anzahl vorhandener Boote geschickt wurden. Lieutenant Colonel Alexander Seton, der dieses Kommando ausgab und damit das bis zu diesem Zeitpunkt übliche Jeder für sich! ersetzte, kam – wie auch sein Kapitän – ebenfalls zu Tode. Alle Frauen und Kinder überlebten hingegen. Queen Victoria gab später den Auftrag zum Bau eines Denkmals im Londoner Royal Hospital Chelsea, um die Tapferkeit und Disziplin der 445 umgekommenen Männer zu würdigen.         W    

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1870

Hanseatische Kaufleute, Merchant Banker und Privatbankiers, unter anderem M.M.Warburg & CO, gründen in  Hamburg die Commerz- und Disconto-Bank, die heutige Commerzbank.       W   Bild: Lucas de Groot; MetaDesign, Berlin / Commerzbank AG

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1901

Erschien im Fischer-Verlag in Berlin der erste Band der "Buddenbrooks" von Thomas Mann. Der zweiteilige Roman beschreibt Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie. Der Verkauf war schleppend. Der für die damalige Zeit hohe Preis von 12 Mark (geheftet) und 14 Mark (gebunden) behinderte wahrscheinlich den Absatz. Erst die einbändige 2. Auflage von 1903 mit 2.000 Exemplaren, gebunden für 6 Mark, geheftet für 5 Mark und mit der Einbandgestaltung von Wilhelm Schulz, leitete eine Serie von Neuauflagen ein und brachte den Erfolg. 1918 waren 100.000 Exemplare verkauft. Nachdem Thomas Mann am 12. November 1929 für die Buddenbrooks den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte, erschien im Dezember 1930 dann eine Auflage von 1 Million Exemplaren zu einem herabgesetzten Preis, die sogenannte Volksausgabe für nur 2,85 Reichsmark. Mit dem Erscheinen preiswerter Taschenbuchausgaben nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Gesamtauflage deutlich. Bis 1975 wurden vier Millionen Exemplare in deutscher Sprache verkauft. 2002 erschien eine neu edierte Ausgabe der Buddenbrooks mit Kommentarband im Rahmen der „Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke“ Thomas Manns. 2005 sorgte die zur Feier von Thomas Manns 50. Todestag ausgestrahlte TV-Film-Serie Die Manns – Ein Jahrhundertroman (von Heinrich Breloer) für ein neu erwachtes Interesse an den Buddenbrooks. Die deutschen Ausgaben des Romans erreichten bis 2010 eine Verbreitung von über neun Millionen Exemplaren. Schon bis 1994 waren die Buddenbrooks in über 30 Sprachen übersetzt.         W     Bild: Foto H.-P.Haack (H.-P.Haack)

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1948

Die "Augsburger Puppenkiste" öffnet erstmals ihren Deckel. Mit der Premiere des „gestiefelten Kater“ beginnt die Erfolgsgeschichte der Augsburger Puppenkiste. Der Gründer Walter Oehmichen hatte 1940 als Soldat in einer Schule bei Calais in Frankreich ein kleines Puppenspiel entdeckt und damit seine Kameraden in düsteren Kriegszeiten unterhalten. Daraus entwickelte sich seine Idee, mit einem mobilen „Theater in der Kiste“ auftreten zu wollen. 1943 gründete Rose zusammen mit ihrem Mann und den beiden Töchtern Ulla und Hannelore ihr erstes Marionettentheater, den "Puppenschrein". Dort wurden "Die drei Wünsche" und "Hänsel und Gretel" gespielt. Bei einem Bombenangriff auf das Augsburger Stadttheater 1944 wurde der "Puppenschrein" zerstört. 1948 gründete die Familie dann die "Augsburger Puppenkiste". Vom ersten Tag an schneiderte Rose Oehmichen die Kostüme und kleidete die Puppen ein, die ausnahmslos selbst geschnitzt waren. Auch sprach sie viele Figuren selbst und hauchte ihnen damit ihre Seele ein. 1953 fand die erste Fernsehsendung mit der Puppenkiste statt. Mit „Peter und der Wolf“ wurde das Theater schlagartig bundesweit bekannt. Und mit der mehrteiligen Geschichte der „Muminfamilie“ gelang in den Jahren 1959/1960 der endgültige Durchbruch. „Räuber Hotzenplotz“, der „Kater Mikesch“ und die Urmel-Abenteuer schrieben TV-Geschichte.       W   

 

 

Als Nachfolgeorganisation der 1911 errichteten wissenschaftlichen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wurde in Göttingen die unabhängige, gemeinnützige "Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften" gegründet. Sie ist heute eine der wichtigsten außeruniversitären Forschungsgemeinschaften. In eigenen Max-Planck-Instituten wird Grundlagenforschung in den Natur-, Bio- und Geisteswissenschaften betrieben. Als Ergänzung zur Forschung an den Hochschulen werden hier neue, zukunftsträchtige Forschungsrichtungen aufgegriffen. Der Namensgeber, der Physiker Max Planck (1858-1947), von 1930 bis 1937 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, hatte im Jahre 1900 die Grundlagen der Quantentheorie aufgestellt, wofür er 1918 den Nobelpreis erhielt.       W   Bild: http://www.mpg.de/

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1966

Vom US-Raumflughafen Cape Canaveral startete erstmals eine unbemannte Apollo-Kapsel namens AS-201 der "National Aeronautics and Space Administration" NASA zu einem suborbitalen Flug. In 37 Minuten legte die Kapsel 8472 Flugkilometer zurück und landete plangemäß im Atlantischen Ozean. Der Flug diente als Vorbereitung der ersten Mondlandung in der Weltraumforschung. Nach zwei weiteren unbemannten Apollo-Flügen sollte im Februar 1967 die erste bemannte Kapsel zu mehreren Erdumkreisungen ins All geschickt werden. Beim Testlauf unter Realbedingungen kamen alle drei Astronauten der AS-204 ums Leben. Am 21. Juli 1969 fand das ehrgeizige Apollo-Projekt der NASA schließlich seinen Höhepunkt: Mit dem Astronauten Neil Armstrong, Commander der Apollo 11, betrat zum ersten Mal ein Mensch den Mond.       W   

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1974

Norwegen gibt die Entdeckung des Ölfelds Statfjord in der Nordsee bekannt. Das Feld liegt zu 85 % im norwegischen und zu 15 % im britischen Sektor des Meeres, wird aber von einem gemeinsamen Betreiber unter norwegischem Recht betrieben. Das Feld war das größte Ölfeld der Nordsee und zeitweise wichtigstes Ölfeld. Ursprünglich sollte das Feld nach einer Ausbeute von 48 % des vorhandenen Öls Mitte der 1990er vom Netz gehen, mittlerweile gelten 63 % als ökonomisch ausbeutbar und es soll bis 2020 betrieben werden. Öl und Gas liegen in Erdtiefen zwischen 2500 und 3000 Metern. Sie entstanden vor etwa 160 Millionen Jahren im Jura und liegen in Sandsteinformationen, wo sich Öl und Gas in den Poren zwischen den einzelnen Sandkörnern befinden.       W

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1981

TGV-Einheit PSE 16 erreichte auf der Schnellfahrstrecke Paris–Lyon 380 km/h und brach damit den seit 1955 währenden, ebenfalls französischen Weltrekord von 331 km/h.

 

1991

Tim Berners-Lee stellt WorldWideWeb vor, den von ihm im CERN bei Genf entwickelten ersten Webbrowser. Um Verwechslungen mit dem World Wide Web zu vermeiden, benennt er das Programm später in Nexus um. Ein Problem am CERN war, dass sich ein Teil der Laboratorien auf französischem Gebiet befanden, ein anderer Teil auf schweizerischem Gebiet. In den beiden Ländern herrschte eine unterschiedliche Netzwerk-Infrastruktur, die den Austausch von Informationen erschwerte, wenn nicht unmöglich machte. 1989 schlug Berners-Lee seinem Arbeitgeber CERN ein Projekt vor, das auf dem Prinzip des Hypertexts beruhte und den weltweiten Austausch sowie die Aktualisierung von Informationen zwischen Wissenschaftlern vereinfachen sollte. Er verwirklichte dieses Projekt und entwickelte dazu die Seitenbeschreibungssprache HTML, das Transferprotokoll HTTP, die URL (der Name kam allerdings erst später), den ersten Browser WorldWideWeb und den ersten Webserver CERN httpd unter dem Betriebssystem NeXTStep. Dies sollte den Ursprung des World Wide Webs darstellen. Berners-Lee erstellte die erste Webpräsenz, http://info.cern.ch. Diese Website gibt es bis heute; allerdings existiert von dem ursprünglichen Inhalt nur noch eine Kopie aus dem Jahr 1992. Heute steht er dem World Wide Web Consortium (W3C) vor, ist Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und hat seit 2004 einen Lehrstuhl an der Universität Southampton inne.      
W
   Bild: Enrique Dans from Madrid, Spain

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1993

26. Februar - Ein Bombenanschlag islamischer Extremisten auf das New Yorker World Trade Centre forderte sechs Tote und 300 Verletzte. Der Sprengsatz explodierte in einem Lieferwagen, der in der Tiefgarage unter einem der Zwillingstürme abgestellt war. Die Explosion riss ein 30 Meter großes Loch in vier der sechs Untergeschosse. Sieben Stockwerke wurden besonders schwer beschädigt, sechs davon unter der Erde. Dem Anschlag fielen sechs Menschen zum Opfer, über tausend weitere wurden verletzt. Daraus resultierte einer der größten Rettungseinsätze in der Stadt New York, wobei etwa 45 % des diensthabenden Personals der Feuerwehr zu diesem Schadensereignis gerufen wurden. Sechs islamistische Terroristen wurden 1997 bzw. 1998 dieses Attentats für schuldig befunden und zu je 240 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Nach seiner Verhaftung gestand einer der Hauptattentäter, der Kuwaiti Ramzi Ahmed Yousef, dass es eigentlich der Plan der Terroristen gewesen sei, mit einer noch größeren Menge Sprengstoff den Nordturm zum Einsturz zu bringen und diesen auf den Südturm stürzen zu lassen.          W 

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