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Chronologische Weltgeschichte - Die Jahre 1801 - 1820

2011 - 20152016 - 2020

1801

9. Februar - Der Friedensvertrag von Lunéville zwischen Österreich und Frankreich besiegelte die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs. Das Gebiet westlich des Rheins wurde an Frankreich abgetreten und der Fluss als neue Staatsgrenze gezogen. Der Vertrag bestätigte den Frieden von Campoformio vom 17.10.1797 zur Beendigung des Koalitionskriegs zwischen Österreich und Frankreich. Österreich hatte Gebiete zwischen Basel und Bernau an Frankreich abzutreten, die in die neue Helvetische Republik eingegliedert werden sollten. Durch den Einfall der Franzosen am 14.12.1797 in das Fürstentum Basel war die Neutralität des Gebiets verletzt worden.         W    

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2. Mai - Den britischen Chemikern William Nicholson und Anthony Carlisle gelingt es erstmalig Wasser durch Stromspannung in seine chemischen Grundbestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen. Nachdem sie von der Erfindung der Batterie durch den Italiener Alessandro Volta hörte, bauten sie diese nach. Dann entdeckten beide, dass, wenn man die beiden Metallpole der Batterie in Wasser hält, sich das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff teilt. Die Elemente setzten sich in Bläschenform am jeweilig zugehörigen Minus- oder Pluspol der Batterie fest. Das als "Elektrolyse" bekannte Verfahren ist heute eine grundlegende Methode der chemischen Forschung.       W   

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Die Jungfrau von Orléans11. September - Das Trauerspiel "Die Jungfrau von Orléans" von Friedrich Schiller wurde in Leipzig uraufgeführt und wurde ein Erfolg. In dem so genannten "Ideendrama" geht es um die historische Figur der Heiligen Johanna von Orléans, die dem französischen König zum Sieg über die englischen Truppen verhalf. Das einstige Bauernmädchen glaubt sich von Gott berufen. In diesem Drama offenbart Schiller seine geschichtsphilo-sophischen Thesen: Johanna wird zu Verkörperung der reinen Idee. In Schillers "Ideendrama" wird die moralische Freiheit zum Thema - eine Freiheit, die den Menschen, der an ihr festhält, noch im Untergang siegen lässt. In Auseinandersetzung mit den Schriften des Philosophen Immanuel Kant hielt Schiller eine Vereinigung von Pflicht und Neigung für möglich.        W   

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3. Juni - Robert Fulton führt in Le Havre sein Nautilus genanntes U-Boot vor, er erreicht dabei eine Tiefe von 25 Fuß (7,6 m). Die Nautilus wurde im Jahre 1800 auf der Perrier-Werft in Rouen erbaut; sie war 21 Fuß 3 Zoll (6,47 Meter) lang und bestand aus Kupferplatten, welche auf ein Bootsgerippe aus Eisen montiert wurden. Die Nautilus besaß als erstes U-Boot Seiten- und Tiefenruder zur Steuerung. Durch Flutung und Leerung des hohlen eisernen Kiels konnte der Auftrieb reguliert werden. Mit Luft wurde das Fahrzeug durch einen wasserdichten Schnorchel aus Leder versorgt. Unter Wasser wurde die Nautilus durch einen Propeller angetrieben, der über Handkurbeln in Rotation versetzt wurde, über Wasser mittels eines fächerartigen Segels an einem ausklappbaren Mast. Mit drei Mann Besatzung tauchte er beim Schein von zwei Kerzen über eine Stunde. Mittels einer kupfernen „Bombe“, die 200 Kubikfuß (5,7 m³) Pressluft enthielt, konnte er die Zeit auf 4 1/2 Stunden ausdehnen. Als weitere Erneuerung wurde eine 1,5 Zoll (38 mm) große Glasscheibe im Beobachtungsturm eingefügt. Das einfallende Licht reichte dem Erfinder zum Ablesen einer Uhr aus, so dass bei Tageslicht keine Kerzen mehr benötigt wurden. Fulton beobachtete, dass ein Kompass auch unter Wasser benutzt werden konnte. Die Nautilus versenkte einen Schoner durch eine nachgeschleppte Schießpulver-Ladung, die Fulton Torpedo (nach dem lateinischen Wort für „Zitterrochen“) nannte. Das beobachtende Marinekomitee empfahl begeistert den Bau von zwei weiteren Messing-U-Booten zu 36 Fuß (11 m) Länge, 12 Fuß (3,7 m) Breite mit 8 Mann Besatzung und 8 Stunden Tauchzeit.         W     Bild: Public Domain

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7. November - Der italienische Physiker Alessandro Volta präsentierte die nach ihm benannte Voltasche Säule auf Einladung des ersten Konsuls Napoleon Bonaparte in Paris. Diese erste brauchbare elektrische Stromquelle bestand aus Kupfermünzen, Zinkplättchen und salzwasserhaltiger Pappe, die aufeinander gestapelt wurden - Die Batterie war erfunden.. Zuvor konnte Volta nachweisen, dass galvanische Elektrizität und Reibungselektrizität von gleicher Natur und Wirkung sind und damit den Streit mit Luigi Galvani beenden. Das neue Gerät erweckte in der damaligen wissenschaftlichen Welt ungeheures Interesse, fast alle Akademien Europas wählten Volta zum Mitglied. Die Wissenschaft setzte ihm ein bleibendes Denkmal, indem sie die Einheit der Spannung mit Volt bezeichnete.         W    

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Thomas Jefferson wird dritter Präsident der USA. 1807 beschloss der Kongress auf Jeffersons Vorschlag ein Embargo-Gesetz gegen Frankreich und England. 1808 wurde unter seiner Regierung ein Sklaveneinfuhrverbot verhängt. Im Jahre 1776 hatte Thomas Jefferson die Unabhängigkeitserklärung der USA vorbereitet. Darin befreiten sich die USA aufgrund der 'tyrannischen' Gesetze von der englischen Krone.

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Beethoven wird taub.

 

In Meersburg wird die Herdersche Verlagsbuchhandlung gegründet.

 

1802

1. Januar - Das Berliner Schauspielhaus öffnet seine Tore. Das Theater am Gendarmenplatz wurde vom Architekten Gotthard Langhans nach den neuesten Erkenntnissen der Akustik errichtet. Fünfzehn Jahre später brannte es völlig ab.

 

2. April - Die britische Flotte überfällt und versenkt die dänische Flotte  bei Kopenhagen und verhindert damit eine antibritische nordische Koalition zwischen Russland, Schweden und Dänemark. Die Dänen hatten den Briten eine Absage erteilt, gegen die von Napoleon verhängte Kontinentalblockade vorzugehen. Die sogenannte Nordische Koalition der Staaten Dänemark, Schweden und Preußen hatte sich zuvor auf eine bewaffnete Neutralität gegenüber den Briten und den Schutz des neutralen Handels geeinigt.       W   

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19. Mai - Zu Ehren Frankreichs und für Verdienste jeglicher Art stiftet der erste Konsul der französischen Republik, General Napoleon Bonaparte, das Großkreuz der Ehrenlegion. Der Orden wird in den Graden Ritter, Offizier, Kommandeur, Großoffizier und Großkreuz verliehen und ist der bedeutendste Orden Frankreichs.      W 

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In Frankreich wird Napoleon Bonaparte lebenslanger Konsul durch Volksabstimmung. Er reorganisiert den Staat und legt mit dem Code Civil das als "Code Napoleon" weltweit exportierte Zivilgesetzbuch vor.

 

 

4. September - Dem deutschen Altphilologen Georg Friedrich Grotefend (1775-1853) gelang die erste teilweise Entzifferung der altpersischen Keilschrift. Er konnte zehn der insgesamt 37 Zeichen entschlüsseln. Grundlage für Grotefends wissenschaftliche Arbeit war die Kopie der Inschrift von Bisutun, die der deutsche Forscher Carsten Niebuhr 1777 nach einer Expedition in den Nahen Osten veröffentlicht hatte. Diese war in drei bis dahin unbekannten Sprachen vom persischen König Dareios I. geschrieben worden. Die Entschlüsselung der zweiten, elamischen Keilschriftsprache gelang dem dänischen Orientalisten Niels Ludvig Westergaard im Jahr 1844. Die babylonische Version der Inschrift wurde unter anderem von dem englischen Assyrologen Henry Creswicke Rawlinson entziffert, der seine Erkenntnisse 1850 veröffentlichte.       W    Bild: HansG

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14. Juni - Johannes Bückler genannt "Schinderhannes"- ein deutscher Räuber, dem heute 130 Straftaten, zumeist Diebstähle, Erpressungen und Raubüberfälle nachgewiesen werden können, steht vor dem Untersuchungsgericht in Frankfurt am Main. Das Gericht hielt Bücklers Hoffnung auf ein gnädiges Urteil aufrecht und konnte ihm so umfangreiche Geständnisse entlocken. Ohne sich selbst mit Gewaltdelikten zu belasten, benannte er weit über 100 Personen, die im Zusammenhang mit seinen Straftaten standen. Mit ihm wurden weitere 19 Mittäter zum Tode verurteilt. Der Name „Schinderhannes“ verweist auf die Tätigkeit des jungen Bückler, der bei zwei Abdeckermeistern (Tierkörperverwerter), die mancherorts auch Schinder genannt werden, als Lehrjunge gearbeitet und dort den Rufnamen erhalten hatte.         W   

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In England wird Kinderarbeit auf 12 Stunden begrenzt.

Erstmalige Verleihung des Ordens der französischen Ehrenlegion.

In Travemünde wird das Seebad eröffnet.

 

1803

19. Februar - Frankreichs erster Konsul, Napoleon Bonaparte, übergab einem in Paris tagenden Gremium Schweizer Delegierter die Mediationsakte als neue eidgenössische Verfassung. Damit wurde die Souveränität der Kantonate wieder hergestellt, die 1798 nach dem Einmarsch Frankreichs abgeschafft wurde.      W 

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Das Territorium Louisiana wurde für 80 Millionen Francs von Napoleon I. Bonaparte (1769-1821), im Namen der französischen Republik, an die USA verkauft. Er hatte das Gebiet erst 1800 von den Spaniern zurück gekauft. Der französische Kaiser benötigt die Summe, um seine Kriege in Europa finanzieren zu können. Der Louisiana Purchase (deutsch Louisianakauf, französisch vente de la Louisiane) war der Kauf von 2.144.476 km² Land. Der Kaufpreis betrug 15 Millionen US-$ oder 80 Millionen französische Francs (7 US-$/km²), was einem heutigen (März 2006) Wert von circa 250 Millionen Dollar, gemessen an der Kaufkraft, entspricht. Verkauft wurde das Gebiet der ehemaligen Kolonie Louisiana, das westlich des Mississippi River lag. Es umfasste weit mehr als den heutigen Staat Louisiana und beinhaltet außerdem die heutigen Staaten Arkansas, Missouri, Iowa, Oklahoma, Kansas, Nebraska und South Dakota sowie Teile von Minnesota, North Dakota, Texas, New Mexico, Colorado, Wyoming, Montana und Teile der kanadischen Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta. Das damals gekaufte Land macht mehr als ein Viertel der heutigen USA aus und verdoppelte das Territorium des Staates. Der Louisiana Purchase war das größte Grundstücksgeschäft der Geschichte.  Am 30. April 1803 wurde der Vertrag von Robert R. Livingston, James Monroe und François Barbé-Marbois in Paris unterzeichnet. Thomas Jefferson gab ihn am 4. Juli dem amerikanischen Volk bekannt. Der US-Senat ratifizierte ihn am 20. Oktober und autorisierte Präsident Jefferson am 31. Oktober, das Territorium in Besitz zu nehmen und eine vorläufige Militär-Regierung zu errichten. Es wurden auch Planungen zur Erkundung und Kartierung des Gebiets begonnen. Daraus entstand später die Lewis-und-Clark-Expedition. Am 31. Oktober 1803 verabschiedete der US-Kongress Gesetze, die die Fortführung der bestehenden Zivilverwaltung ermöglichten und den Präsidenten ermächtigten, Militär zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung einzusetzen. Am 20. Dezember 1803 übergab Frankreich die Stadt New Orleans an die USA. Am 10. März 1804 wurde in St. Louis eine offizielle Feier zum Übergang des Territoriums von Frankreich auf die USA abgehalten.     W

 

Durch die als "Louisiana Purchase" bekannt gewordene Transaktion verdoppelte sich das Territorium der Vereinigten Staaten. Durch den am 2. Mai 1803 unterzeichneten Vertrag über eine Fläche von 2,1 Millionen Quadratkilometer verbesserte sich die wirtschaftliche und strategische Position der USA erheblich. Der französische Kaiser Napoleon stimmte dem Verkauf wahrscheinlich aus finanziellen Gründen und aus Sorge vor einem erneuten Krieg mit Großbritannien zu. Der durch den "Louisiana Purchase" an die USA abgetretenen Gebiete umfasst die heutigen Staaten Louisiana, Missouri, Arkansas, Iowa, North Dakota, South Dakota, Nebraska und Oklahoma, sowie große Teile von Kansas, Colorado, Wyoming, Montana und Minnesota.       W     Bild: Naval History & Heritage Command

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Johann Wilhelm Ritter entwickelt eine erste brauchbare Batterie mit Kupferplatten.

 

21.November: In Mainz wird Johannes Böckler genannt Schinderhannes mit 19 Kumpanen wegen professionell betriebener Bandenräuberei guillotiniert.

 

1804

1. Januar - Die Inselkolonie Saint Domingue erklärte nach zweijährigem Kampf gegen Frankreich ihre Unabhängigkeit und wird unter dem Namen "Haiti" einer der ersten freien Staaten Mittelamerikas. Die Unabhängigkeit wird jedoch erst 1825 von Charles X. offiziell anerkannt.

 

 

13. Februar - Der walisische Konstrukteur Richard Trevithick baut die erste Lokomotive. Für den schnelleren Transport der dringend benötigten Rohstoffe entwickelte er eine Dampfmaschine mit dem Aussehen einer liegenden Regentonne mit Schornstein und Rädern. Am 13. Februar 1804 absolvierte Trevithicks "mechanisches Pferd" seine Jungfernfahrt.         W    

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17. März - Friedrich von Schillers Drama "Wilhelm Tell" wurde am Hoftheater in Weimar uraufgeführt. Schiller griff auf die Sage vom schweizerischen Volkshelden Wilhelm Tell, die erst 1470 aufgeschrieben wurde, zurück. Das Stück handelt vom Widerstand der unterdrückten Bevölkerung gegen die tyrannische Obrigkeit. Wilhelm Tell wird gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Schließlich tötet er den Landvogt Geßler und gibt damit den Anstoß zum Aufstand. Friedrich Schiller informierte sich anhand der Berichte des Chronisten Tschudi und des Schweizer Historikers Johannes von Müller über den engeren geschichtlichen Kontext.        W    

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21. März - Vom "Ersten Konsul" und faktischen Militärdiktator der Französischen Republik, Napoleon Bonaparte, wurde der "Codè Civil" verabschiedet. Zum ersten Mal verstand sich ein Gesetzestext nicht als ein von Gott oder einem Monarchen gegebener Kodex, sondern als eine sich vom ganzen Volk freiwillig gegebene Übereinkunft. Aus den Prinzipien der Französischen Revolution: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit entsteht so ein Gesetzeswerk, das die zahlreichen Grundrechte der Bürger von abstrakten Prinzipien in allgemein praktische Regelungen umwandelte. Der Code Civil war das erste demokratische Gesetzbuch der Neuzeit und wurde zum Vorbild für fast alle Gesetzbücher in Europa.

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14. Mai - Im Auftrag von US-Präsident Thomas Jefferson brachen Meriwether Lewis und William Clark in Pittsburgh zu einer Expedition auf, um das Gebiet westlich des Mississippi, den Wilden Westen, zu erkunden. Zwei Jahre später erreichten sie den Pazifik. Sie wurden die Wegbereiter der Besiedlung Süd Dakotas durch die Weißen. Doch die Kultivierung der unwirtlichen Prärie schritt nur langsam voran. Erst 1862, als die amerikanische Regierung jedem Freiland versprach, der 64 Hektar urbar machte und fünf Jahre darauf leben konnte, rollten Eisenbahnwagen und fuhren Schiffe in den Westen nach Oregon. Sie brachten Tausende von Pionieren zu den Küsten Kaliforniens.         W    

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Am Morgen des 11. Juli 1804 erschoss der amtierende amerikanische Vizepräsident Burr den ersten US-Finanzminister Hamilton. In den Jahren davor hatten sich beide Politiker heftig bekämpft. Hamilton verhinderte durch sein Werben für Thomas Jefferson, das Burr Präsident wurde, und war auch an der Niederlage seines Erzfeindes um den Kampf um das Gouverneursrennen in New York beteiligt. Als Hamilton, Aussagen Beteiligter zufolge, auf einer Veranstaltung beleidigende Bemerkungen Burr betreffend gemacht haben soll, forderte ihn dieser zum Duell auf. Nach dem Tod seines Rivalen wurde Burr in mehreren Staaten wegen Mordes gesucht und wegen angebliche Umsturzpläne 1807 des Verrats angeklagt.         W    

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3. August - Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland kehren von ihrer großen Amerikareise zurück. Dass sie dieses 2.775 Kilometer lange Unternehmen heil überstanden (Bonpland war allerdings noch zuletzt in Angostura dem Fiebertod nahegekommen), war erstaunlich genug. Dazu trugen außer der glücklichen Wendung mancher Gefahrensituation ihre Entschlossenheit und strapazierfähige Physis bei. Der in jungen Jahren oft kränkelnde Alexander meldete nach Hause: „Die Tropenwelt ist mein Element, und ich bin nie so ununterbrochen gesund gewesen als in den letzten zwei Jahren. [...] Am Atabapo, wo die Wilden stets am Faulfieber leiden, widerstand meine Gesundheit unbegreiflich gut.“ Den Gesamterfolg der amerikanischen Reise ermöglichte zudem ein unerschütterliches Durchhaltevermögen – ständig war Humboldt mit Ortsbestimmungen und Messungen aller Art beschäftigt, Bonpland mit dem Botanisieren, beide zusammen mit Skizzen und Aufzeichnungen – auch unter widrigsten Bedingungen: „Vier Monate hindurch schliefen wir in Wäldern, umgeben von Krokodilen, Boas und Jaguaren [...], nichts genießend als Reis, Ameisen, Manioc, Pisang, Orenocowasser und bisweilen Affen. [...] In Guayana, wo man wegen der Mosquiten, die die Luft verfinstern, Kopf und Hände stets verdeckt haben muß, ist es fast unmöglich am Tageslicht zu schreiben; man kann die Feder nicht ruhig halten, so wütend schmerzt das Gift der Insekten. Alle unsere Arbeit mußte daher beim Feuer, in einer indianischen Hütte, vorgenommen werden, wo kein Sonnenstrahl eindringt, und in welcher man auf dem Bauche kriechen muß. Hier aber erstickt man wieder von Rauch, wenn man auch weniger von den Mosquiten leidet.“           W    

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2. Dezember - In der Kathedrale von Notre-Dame zu Paris setzte sich Napoleon Bonaparte selbst die Kaiserkrone auf und krönte seine Frau Josephine Beauharnais. Zuvor hatte Papst Pius VII. die Salbung vollzogen. 1802 hatte sich Napoleon nach der Beendigung des zweiten Koalitionskrieges schon zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Damit wurde Frankreich wieder zur Monarchie, aber nicht im feudalen, sondern im bürgerlichen Sinne. 1804 wurde auch der "Code Civil" fertiggestellt, ein bürgerliches Gesetzbuch, das erarbeitet wurde, um eine rechtliche Ordnung für die revolutionäre Gesellschaft zu schaffen. 1805 krönte sich Napoleon in Mailand auch zum König von Italien.       W   

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Die vom Franzosen Nicolas Appert erfundene Konservendose wird von ihm in einer eigenen Fabrik serienmäßig hergestellt. Er erfindet außerdem den Bouillonwürfel.

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1805

18. März - Kaiser Napoleon proklamiert das Königreich Italien und erklärt seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais zum Vizekönig. Sein Bruder Louis regiert das Piemont. 1806-08 inthronisiert Napoleon vier weiter Geschwister als Herrscher eroberter Gebiete.       W 

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19. April - Der von Joseph-Marie Jacquard erfundene automatische Webstuhl gab den Anstoß für die erste wirtschaftliche Rationalisierung. Die wichtigste Verbesserung von Jacquards Musterwebstuhl gegenüber all seinen Vorläufern bestand darin, dass er die Nockenwalze der österreichischen Webstühle durch das Endlosprinzip der Lochkartensteuerung ersetzte. Dadurch konnten endlose Muster von beliebiger Komplexität mechanisch hergestellt werden. Auf der Lochkarte waren allerlei Informationen über das zu webende Muster enthalten. Die Karten wurden mit Nadeln abgetastet; ein Loch bedeutete Fadenhebung, kein Loch Fadensenkung. Diese beiden Informationen reichten aus, um großflächige Musterungen herzustellen. Genauer gesagt handelt es sich nicht um Karten, sondern um lange Lochstreifen und somit um eine frühe Anwendung der Digitaltechnik. Dieser Webstuhl war somit die erste "programmierbare" Maschine und legte einen Grundstein zur heutigen Automatisierung. Er beseitigte das letzte Hindernis zur vollständigen Automatisierung der Weberei: die Herstellung von gewebten Mustern. Dieser Frühbote der industriellen Revolution hatte für viele Weber den Verlust ihres Arbeitsplatzes zur Folge. Daraufhin gab es gewaltätige Auseinandersetzungen und Demonstrationen u.a. den "Aufstand der Schlesischen Weber im Juni 1844, bei dem 3000 Weber in Peterswaldau und Langenbielau Webstühle und Akten zerstörten.        W   

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Erste Gasbeleuchtung und Gasanstalt eingerichtet.

 

Friedrich von Schiller stirbt am 9. Mai in Weimar.

 

21. Oktober - Großbritanniens Flotte vernichtet die französisch-spanische Flotte bei Kap Trafalgar und erlangte die Vormachtstellung auf den Weltmeeren. Die Seeschlacht war Teil des so genannten Dritte Koalitionskrieges gegen Frankreich. Die Briten eroberten oder zerstörten 20 feindliche Schiffe, während sie selber kein einziges Kampfschiff verloren. Admiral Nelson, der während der Schöacht fiel, wurde als Nationalheld gefeiert und durch zahlreiche Denkmäler geehrt.Die Schlacht von Trafalgar schaltete Frankreichs Flotte endgültig aus. Napoleon war fortan nicht mehr in der Lage, die uneingeschränkte Seeherrschaft Großbritanniens zu gefährden. Er musste seine Invasionspläne für die Britischen Inseln aufgeben und sich bei seinen Feldzügen auf das europäische Festland konzentrieren. Dies führte 1812 zu seinem Feldzug gegen Russland, der in einer Katastrophe für sein Heer endete.

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20. November - In Wien wird die einzige Oper Ludwig van Beethovens uraufgeführt: "Fidelio" fällt beim verwöhnten Wiener Publikum aber durch, und der Komponist muss die Oper überarbeiten. Neun Jahre später wird sie wieder aufgeführt und gehört seitdem zu den Klassikern der deutschen Oper.

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2. Dezember - In der sogenannten Dreikaiserschlacht ließen 44.000 Soldaten ihr Leben auf dem Schlachtfeld, davon auf französischer Seite 9.000 und 35.000 auf alliierter Seite. Den vereinigten Truppen Österreichs unter Kaiser Franz II. und Russlands unter Zar Alexander I. war es trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nicht gelungen, den Vormarsch Napoleons I. zu stoppen. Mit diesem Sieg, der zugleich als Höhepunkt napoleonischer Kriegskunst angesehen werden kann, ist der dritte Koalitionskrieg beendet. Am 26. Dezember 1805 schließen Österreich und Frankreich den Frieden von Preßburg. Russland zog zwar seine Truppen ab, blieb aber mit Frankreich im Kriegszustand.       W   

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1806

Der Grundstein für den Pariser "Arc de Triomphe" wird gelegt. Der Triumphbogen wurde 1806 von Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz zur Verherrlichung seiner Siege in Auftrag gegeben. Damals hatte er seinen Soldaten versprochen: „Ihr werdet durch Triumphbögen heimkehren!“ – und er hielt gewissermaßen sein Versprechen, allerdings verspätet, denn als der Triumphbogen 1836 vollendet war, waren Napoleon und sicher auch die meisten seiner Soldaten bereits gestorben. Der Triumphbogen ist 49,54 m hoch, 44,82 m breit und 22 m tief. Der große Gewölbebogen misst 29,19 m in der Höhe und 14,62 m in der Breite, der kleine Bogen 18,68 m in der Höhe und 8,44 m in der Breite. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der täglich gewarteten „Ewigen Flamme der Erinnerung“ in Gedenken an die Toten, die nie identifiziert wurden. 12 Avenuen gehen sternförmig von diesem Triumphbogen aus, von denen einige nach berühmten französischen Generälen benannt sind.       W   Bild: نزار سليم

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6. August - Franz II., römisch-deutscher Kaiser von 1792 bis 1806, legte unter politischem Druck und nach einem Ultimatum des französischen Kaisers Napoleon I., die deutsche Kaiserkrone nieder und erklärte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation für beendet. Zwei Jahre zuvor, 1804, hatte er, als Gegengewicht zu Napoleon, die österreichischen Erblande zum Kaisertum Österreich ausgerufen und er war von 1804 bis 1835 als Franz I. österreichischer Kaiser. Das Ende des deutschen Kaiserreichs, das seit 800, bzw. seit 962 - bestanden hatte, bedeutete auch, dass das Kaisertum der Habsburger auf Österreich beschränkt war.         W    

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7. Oktober - Der Engländer Ralph Wedgwood erhält ein Patent für einen Apparat zur Verdoppelung von Schriftstücken, mit dem ein tintengetränktes Papier in Verbindung mit einem Metall-Schreibstift gemeint war. Die Produktion beginnt er einige Jahre später. Wer das Kohlepapier erfunden hat, ist nicht bekannt. Das Kohlepapier wird dazu unter das Original gelegt, während unter das Kohlepapier ein weiteres (oft dünnes) Blatt Papier gelegt wird. Drückt man nun mit dem Stift beim Schreiben auf das oberste Blatt fest genug auf, wird Farbe vom Kohlepapier auf das unterste Blatt übertragen. Das funktioniert auch mit Schreibmaschinen, welche die Zeichen mit Druck auf das Papier bringen, insbesondere mit einem Typenhebel oder Kugelkopf. Auch mehrfache Kopien (Durchschläge) sind möglich, indem jeweils ein Blatt Kohlepapier und ein Blatt gewöhnliches Papier untergelegt wird. Die Höchstanzahl der Durchschläge hängt dabei vom Druck ab.         W     Bild: Pavel Krok

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21. Dezember - Alexander von Humboldt berichtet erstmals von einem magnetischen Sturm. Humboldt untersuchte von Mai 1806 bis Juni 1807 die Variationen der Richtung, in die ein magnetischer Kompass in Berlin wies. Er registrierte am 21. Dezember starke Störungen und konnte in der folgenden Nacht Polarlichter sehen; am nächsten Morgen waren die Störungen vorbei. Die Störung wird ausgelöst von Schockwellenfronten des Sonnenwinds, die durch Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe entstehen und etwa 24 bis 36 Stunden benötigen, um die Erde zu erreichen. Sie dauert etwa 24 bis 48 Stunden an, in Einzelfällen mehrere Tage – in Abhängigkeit von der Störungsursache auf der Sonne. Das Auftreffen der Schockfront auf die Magnetosphäre führt zu einer Abschwächung des Erdmagnetfeldes, das nach etwa zwölf Stunden sein Minimum erreicht. Der bisher stärkste registrierte Magnetsturm erfolgte in der Nacht vom 1. zum 2. September 1859. Er legte das gerade weltweit installierte Telegrafennetz lahm und führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden konnten. Die letzten stärkeren Magnetstürme wurden 1989 und im Oktober 2003 beobachtet. Bei letzterem war eine Partikelwolke, nach japanischen Angaben 13-mal so groß wie die Erde, mit 1,6 Mio. km/h unterwegs. Bis in tropische Regionen waren Polarlichter zu sehen.

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1807

2. Mai - Da der bisherige Standort des Münchner Stadtmarktes am Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, als Handelsort für Getreide und andere Agrarerzeugnisse zu klein geworden ist, verfügte König Max I. Joseph, einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen Heilig-Geist-Kirche und Frauenstraße zu verlegen. Der Viktualienmarkt entwickelt sich zu einem der berühmtesten Märkte der Welt. Seit 1870 gibt es feste Stände - davor wurden die Verkaufsplätze täglich neu vergeben. Im Laufe der Zeit erfuhr der Markt noch viele Ergänzungen, so eine Bankmetzgerhalle, eine Halle für den Verkauf von Kutteln, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf sowie eine eigene Halle der Nordseefischerei. Die Petersberglmetzger, die Geflügel- und Wildbrethändler und die Blumenfrauen breiteten sich aus. Im Jahr 1890 hatte der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht. Das Wort Viktualienmarkt leitet sich von Viktualien (Lebensmittel) ab. Ursprünglich hieß der Markt „grüner Markt", oder einfach Marktplatz. Die Bezeichnung Viktualienmarkt kam im 19. Jahrhundert auf, als es im Bildungsbürgertum modern war, deutsche Begriffe zu latinisieren.       W    Bild: Wzwz at the German language Wikipedia

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14. Juni - Die Truppen Napoleons schlagen unter Führung ihres Kaiser das preußisch-russische Heer in der Schlacht bei Friedland. Mit einer 80000 Mann starken Armee besiegte er den 58000 Mann starken Heeresverbund russischer, polnischer, italienischer, holländischer Soldaten unter der Führung des Generals und Grafen Leonty Leontyevich von Bennigsen. Nach der großen Schlacht von Austerlitz über Österreich und Russland am 2. Dezember 1805 zwang dieser entscheidene Sieg in der Schlacht von Friedland den Zaren Alexander I. zu Friedensverhandlungen mit dem französischen Herrscher, die dann in den Verträgen von Tilsit Napoleon den Herrschaftsanspruch über den europäischen Kontinent zubilligten.         W   

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29. Juli - Das Napoleonische Theaterdekret beschränkt die Pariser Theaterlandschaft auf acht große Theater. Zur Verminderung der Konkurrenz wurde jedes Theater auf bestimmte Gattungen beschränkt. Diese Einteilung prägte weltweit die Theatergattungen und ihre gesellschaftliche Wertschätzung seit dem 19. Jahrhundert. Was damals Tragödie, Komödie, große Oper, komische Oper, Vaudeville, Varieté, Melodram, Pantomime genannt wurde, ist zum Wesentlichen auf diese Einteilung zurückzuführen. Ferner hatte sie zur Folge, dass der Zirkus nicht mehr zu den Theateraufführungen gerechnet wurde.        W   

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17. August - Der Schaufelraddampfer "Clermont" des US-amerikanischen Erfinders Robert Fulton absolvierte die erste Dauerfahrt auf dem Hudson River. Fulton hatte einflussreiche Förderer gefunden und konnte so in der Werft von Charles Brown, am East River in New York, einen Raddampfer von 40,5 Metern Länge, 5,5 Metern Breite und einer Wasserverdrängung von 180 Tonnen bauen. Angetrieben wurde das Schiff von einer Dampfmaschine von James Watt. Die "Clermont" bewältigte die Strecke New York - Albany (150 englische Meilen) in 22 Stunden. Im Januar 1808 nahm sie als erstes Dampfschiff der Welt den regelmäßigen Verkehr auf und konnte von da an rentabel betrieben werden. Der hölzerne Schaufelraddampfer wurde vorwiegend in der Binnen- und Küstenschifffahrt eingesetzt.

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9. Oktober - Die Leibeigenschaft und Erbuntertänigkeit der preußischen Bauern unter den adeligen Grundherren wurde durch ein Edikt des preußischen Königs Friedrich Wilhelms III. abgeschafft. Die Bauern waren fortan direkte Untertanen des preußischen Staates. Per Dekret wurde jedem Bürger Preußens der Erwerb von Grundbesitz gestattet. Die ständischen Einschränkungen in der Wahl des Gewerbes wurden beseitigt. Das Edikt zählte zu den umfangreichen Reformen unter den preußischen Ministern Freiherr von Stein und Hardenberg. Finanzielle Engpässe im preußischen Staatshaushalt sowie die Indifferenz der Bauernschaft gegenüber dem Staat hatten die Reform notwendig werden lassen.         W    

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In Berlin wird die Quadriga mit der Siegesgöttin auf Befehl Napoleons vom Brandenburger Tor demontiert und nach Paris verbracht.

 

 

1808

2. März - Die Uraufführung des Stückes "Der Zerbrochene Krug" von Heinrich von Kleist. Den Anstoß zum Schreiben empfing der Dichter 1802 bei seinem Aufenthalt in der Schweiz. Im Jahr darauf brachte er in Dresden die ersten Szenen zu Papier. Nachdem er das Stück in Berlin und Königsberg vollendet hatte, ließ er 1808 im Märzheft des Phöbus ein Fragment drucken. Um dieselbe Zeit wurde Der zerbrochne Krug bei der Uraufführung im Weimarer Hoftheater ausgepfiffen, ein Misserfolg, zu welchem auch Goethes Aufteilung des Einakters in drei Akte beitrug. Die vollständige Druckfassung erschien 1811 in Kleists Todesjahr. Ein Jahrzehnt später setzte der Erfolg ein: „Schon bald gehörte die Rolle des Dorfrichters Adam zu den größten und begehrtesten Charakterrollen des deutschen Dramas“. Das Lustspiel handelt von einem Dorfrichter, der über sein eigenes Verbrechen richten muss. Verzweifelt versucht er, einem anderen die Tat zu unterstellen. Dabei verstrickt er sich jedoch immer tiefer in Widersprüche.       W    

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3. Mai - Der spanische Maler Francisco José de Goya malt das berühmte Bild Die Erschießung der Aufständischen. Malerisch thematisierte Goya in diesem Meisterwerk, die Ereignisse während der napoleonischen Herrschaft und dem Unabhängigkeitskrieg der spanischen Bevölkerung. Die Schrecken des Krieges ist eine berühmte Folge von 82 Grafiken, die in den Jahren 1810 bis 1814 entstand. Das Elend des Krieges wird von ihm besonders schonungslos und eindringlich in dieser Serie dargestellt. Die Aquatinta-Radierungen schildern die Gräueltaten der Soldaten Napoleons im Kampf mit der aufständischen spanischen Bevölkerung gegen die französische Besatzung. Dennoch bezieht Goya nicht Stellung für die spanischen Guerillakämpfer: Er zeigt auch die Grausamkeiten, die an den französischen Invasoren begangen wurden.      W   

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Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein19. November - König Friedrich Wilhelm III. erließ die von Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein erarbeitete neue Städteordnung. Darin war die Selbstverwaltung der Bürgerschaft festgeschrieben. Zu den Reformen gehörte die Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern vom 9. Oktober desselben Jahres, sowie die Schaffung von fünf Fachministerien und die Vereinfachung der Verwaltungsbehörden.     W 

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1809

16. August - Auf Anraten des Philosophen und Sprachforschers Wilhelm von Humboldt gründete der preußische König Wilhelm III. die Universität Berlin. 1949 erhielt die Universität Berlin den Namen Humboldt-Universität. Sie bildet heute zusammen mit der Technischen und der Freien Universität die akademische Trias der Hauptstadt. Schwerpunkte der Hochschule sind neben den zwei mathematisch-naturwissenschaftlichen die vier philosophischen Fakultäten .        W 

 

16. August - Im Bayreuther Festspielhaus wurde "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner zur Uraufführung gebracht. Am 16. August fand die Premiere von "Siegfried" statt, einen Tag später die Uraufführung der "Götterdämmerung". 1869 war bereits "Das Rheingold" und 1870 "Die Walküre" in München auf die Bühne gebracht worden. Der Ring gilt als monumentalstes Werk Wagners. Die stoffliche Grundlage des gesamten Rings bildete die mittelhochdeutsche Nibelungensage.      W 

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1810

28. Januar - Der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer wird auf der Pfandleralm bei St. Martin in Passeier von den Franzosen festgenommen. Sein Versteck hat Franz Raffl verraten. In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler dreimal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Infolge der Niederlage Österreichs im dritten Koalitionskrieg und dem Frieden von Pressburg stand Tirol seit 1805/1806 unter bayerischer Herrschaft. Die Bayern begannen, in ihrer neuen Provinz Tirol eine Reihe von Reformen durchzuführen, wobei vor allem die Missachtung der alten Tiroler Wehrverfassung (Landlibell Kaiser Maximilians I. von 1511) und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgte (Minister Montgelas). Auch die Eingriffe in das religiöse Leben (Verbot von Christmette, Prozessionen und Wallfahrten, Rosenkranz etc.) führten zum Widerstand des Klerus und der Bevölkerung. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. 

20. Februar - Andreas Hofer wurde auf Befehl von Kaiser Napoleon I. in Mantua standrechtlich erschossen. Seit 1809 stand Andreas Hofer an der Spitze des Widerstandes gegen die Besatzung durch Frankreich und die mit ihm verbündeten Bayern. Hofer hatte sich zum Regenten in Tirol ausrufen lassen, um das Land, das Österreich im Frieden von Schönbrunn an Bayern abtreten musste, in die Freiheit zu führen. Die Widerstandskämpfer hatten die französischen Besatzer und Bayern dreimal am Berg Isel geschlagen und Innsbruck befreit. Die Wiener Regierung gab jedoch Tirol preis und Hofer unterwarf sich. Durch Verrat kam er in Gefangenschaft und wurde nach Mantua gebracht. Der französische Kaiser Napoleon ordnete die unverzügliche Aburteilung und Exekution Hofers an. Das daraufhin zusammengetretene französische Kriegsgericht verhängte nach kurzer Gerichtsverhandlung am 19. Februar 1810 das Todesurteil über Andreas Hofer, das am folgenden Tag von einem Erschießungskommando vollstreckt wurde.       W

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8. Juli - Kaiser Napoleon erklärte von Frankreich aus das niederländische Königreich für aufgelöst und schloß es dem französischen Staatsgebiet an. Sein als König der Niederlande eingesetzter Bruder Louis Bonaparte trat kurz zuvor aus Protest gegen die französische Einmischung zurück. Der Franzosenkaiser hatte zuvor auch die linksrheinischen Gebiete seinem unmittelbaren Herrschaftsgebiet angegliedert. So negativ die Eroberungszüge des Korsen gerade aus deutscher Sicht dargestellt wurden, mit den napoleonischen Truppen kamen die bürgerlichen Freiheiten. Viele der Neuerungen wurden nach den "Befreiungskriegen" wieder zurückgenommen, so z.B. die Gleichstellung der Juden.

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12. Oktober - Münchner und Bayern feiern die Vermählung des Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese. Zum Abschluss der Hochzeitsfeierlichkeiten findet ein Volksfest mit Pferderennen statt, das als erstes Oktoberfest angesehen wird. Der bayerische Königshof beschloss zur Freude der Stadtbevölkerung, das Pferderennen im kommenden Jahr zur gleichen Zeit zu wiederholen. Seitdem heißt das Gelände Theresienwiese, woher die mundartliche Bezeichnung "Wiesn" für das Oktoberfest stammt.Damit begann die Tradition des Oktoberfests. Für das Oktoberfest brauen die Münchner Brauereien ein spezielles Bier das "Wiesn Märzen" mit mehr Stammwürze und damit auch mit höherem Alkoholgehalt von 6–7 %. Im Jahr 1910 feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag und es wurden 12.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt. In der Bräurosl, dem damals größten Bierzelt, fanden bereits 12.000 Gäste Platz. Heute ist die Hofbräu-Festhalle mit 10.000 Plätzen das größte Bierzelt auf der Wiesn.       W 

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Nicolas Appert, ein französischer Konditor erfindet die Konservierung von Lebensmitteln anhand der Konservendose und die Kondensmilch. Die Notwendigkeit: Nach der Französischen Revolution 1789 brach in Europa eine neue Phase der Kriegsführung an. Mehrere Hunderttausend Soldaten kämpften in riesigen Heeren gegeneinander, die es bis dahin in der Neuzeit nicht gegeben hatte. Hatten die Feldherren ihre Mannen bisher noch mit Hilfe von Plünderungen ernährt, wurde die Verpflegung der Truppe angesichts deren enormer Größe zu einem Problem. So konnte etwa Napoleon Bonaparte die eigenen Armeen auf seinen Feldzügen nicht ausreichend versorgen. Es starben mehr Soldaten an Unterernährung als durch die feindlichen Truppen. Deshalb setzte Napoleon einen Preis von 12.000 Goldfranken für denjenigen aus, dem es gelingen würde, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Der französische Zuckerbäcker Nicolas Francois Appert schaffte es, Napoleons Aufgabe mit einem bis dahin unbekannten Verfahren zu lösen: zunächst durch das Sterilisieren von Lebensmitteln in Flaschen. Nach dem Erhitzen wurden die Flaschen luftdicht verschlossen und so blieben zahlreiche Vitamine erhalten. Bei der Suche nach einem Verfahren zur Konservierung fand Appert die Forschungsergebnisse des italienischen Geistlichen und Professors Lazzaro Spallanzani (1729 bis 1799). Der hatte bereits 1765 nachgewiesen, dass man die Entwicklung von Mikroben und anderen Kleinlebewesen durch Erhitzen und luftdichtes Abschließen verhindern kann. Auf dieser Basis entwickelte Appert das Verfahren des Konservierens von Obst und Gemüse in Glasbehältern. Der kreative Zuckerbäcker erhielt 1810 den versprochenen Preis "für die Kunst, alle animalischen und vegetabilischen Substanzen in voller Frische zu erhalten", wie es in der Verleihungsurkunde hieß. Mit seinem Preisgeld gründete Appert im Jahr 1812 eine Manufaktur, in der er bald Konserven aus Blech herstellte. Diese waren weit widerstandsfähiger als die bisher verwendeten Gläser. 1810 entwickelte er die Idee der Konservierung von Milch in Dosen und stellte sie 1827 erstmals als Kondensmilch her. Bei diesem Verfahren wird die Milch zur Keimabtötung für 10–25 Minuten auf 85–100 °C erhitzt und anschließend bei Unterdruck und 40–80 °C eingedickt, wobei rund 60 % des Wassers entzogen werden. Durch den Erhitzungsvorgang erhält die Milch eine leicht dunklere Farbe als frische Milch und einen schwachen Karamellgeschmack.       W   Bild Konservendose: Rainer Zenz

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1811

1. April - Durch das Berliner Polizeireglement wird in Berlin die erste Kriminalpolizei in Deutschland geschaffen. Die Polizeibehörden durften nun in eigener Verantwortung Straftaten aufklären und die Fälle ohne sofortige Hinzuziehung der Gerichte bearbeiten. Im Jahre 1820 wurde in Berlin die Berufsbezeichnung Kriminalkommissar eingeführt, die organisatorische Trennung zwischen Schutz- und Kriminalpolizei erfolgte jedoch erst 1872. Dies war die Geburtsstunde einer selbstständigen kriminalpolizeilichen Organisation in Preußen, was später in anderen Teilen Deutschlands übernommen wurde.

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31. Mai - Der "Schneider von Ulm", Albrecht Ludwig Berbinger, führte seinen Flugapparat beim Besuch des bayrischen Königs vor. Der Flugversuch, gestartet von einem Turm an der Donau, wurde zu einem Sturz, der mit mehreren Knochenbrüchen endete. Heute wird Berblinger als erster Flugpionier des Gleitflugprinzips betrachtet. Um zu beweisen, dass der damalige Versuch an den fehlenden thermischen Bedingungen über der Donau scheiterte und nicht an mangelnder Funktionstüchtigkeit des Fluggerätes, organisierte die Stadt Ulm 175 Jahre danach einen internationalen Wettbewerb. Der stellte klar: Das Gerät war flugtüchtig. Zudem wurde 1988 der Berblinger-Preis für Forscher und Erfinder ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre verliehen wird.        W   

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19. Juni - Friedrich Ludwig Jahn, deutscher Pädagoge und Politiker, bekannt als "Turnvater Jahn", eröffnet in der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz in Deutschland. Jahn war der Initiator der deutschen Turnbewegung, die von Anfang an mit der frühen Nationalbewegung verknüpft war. Sie entstand u. a. mit der Zielsetzung, die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung und für die Rettung Preußens vor dem Untergang vorzubereiten. Neben Fechten, Schwimmen und Laufen entwickelte er auch das Turnen (Geräte, Übungen), woraus die heutige Sportart Geräteturnen entstand.         W    

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2. September - Karl August von Hardenberg hebt als Staatskanzler per Edikt den Zunftzwang auf und führt damit die Gewerbefreiheit in Preußen ein. Bis zu Einführung der Gewerbefreiheit durch die Stein-Hardenbergschen Reformen 1810 in Preußen wurde der größte Teil der gewerblichen Wirtschaft durch das Zunftwesen reglementiert. Die Zünfte kontrollierten die Löhne, die Preise, und vor allem den Zugang zum Markt. Der nun frei gewordene Wettbewerb wurde allerdings von vielen auch als Bedrohung empfunden. Mancher befürchtete gar auf der Strecke zu bleiben. Die allgemeine Gewerbefreiheit war daher gerade den etablierten Handwerkern von Anfang an ein Dorn im Auge. Man organisierte sich, um gegen die Ausweitung der Konkurrenz Sturm zu laufen. So lautete die Resolution des Handwerker-Gewerbekongresses in Frankfurt vom 15. Juli 1848:

„Wir erheben feierlichen Protest gegen die Gewerbefreiheit. Nicht allein wegen der gefährdeten Interessen, unserer bürgerlichen Freiheiten und unseres wohlerworbenen Eigentums, sondern wegen der bedrohten Zukunft, der Verarmung des Mittelstandes, aus Vaterlandsliebe.“

Der Protest der Handwerker blieb, trotz massiver Empörungen, ungehört. Mit Inkrafttreten der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wurde die Gewerbefreiheit auf die Länder des Norddeutschen Bundes ausgeweitet; mit dem Übergang zum Deutschen Kaiserreich 1871 wurde es auf das neue Reichsgebiet ausgeweitet. Es folgte der Wirtschaftsboom der Gründerzeit, der von zahlreichen sozialen Verwerfungen begleitet wurde. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es den neu gegründeten Handwerkskammern nachhaltigen Einfluss in der Politik geltend zu machen. 1908 wurde daher der „kleine Befähigungsnachweis“ wieder eingeführt. Zur Ausbildung von Lehrlingen war der Meisterbrief wieder erforderlich. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde schließlich 1935 mit dem „Grossen Befähigungsnachweis“ der Meisterbrief wieder zur Voraussetzung für die Führung eines Handwerksbetriebes gemacht. Die Gewerbefreiheit im Handwerk war damit faktisch außer Kraft gesetzt.       W   

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30. Oktober - Friedrich Koenig bekommt ein Patent auf die Zylinderschnellpresse. Als Schnellpresse bezeichnet man im Gegensatz zur Handpresse einen Apparat, der alle Manipulationen des typografischen oder lithografischen Druckes, mit Ausnahme des Einlegens der Druckbogen, selbsttätig ausführt. In der Entwicklung des Buchdrucks lösten dampfgetriebene Schnellpressen ab dem frühen 19. Jahrhundert die handbetriebenen Druckerpressen in der Tradition Johannes Gutenbergs ab. Mit ca. 800 Seiten in der Stunde übertraf ihre Leistung die der Handpresse um mehr als das Doppelte. John Walter der Besitzer der Times, der sie arbeiten sah, bestellte zwei Maschinen für sein Blatt. Das Patent dieser ersten Zylinderdruckmaschine ist auf den 30. Oktober 1811 datiert. Die Einrichtung für einen zweiten Druckzylinder und ein kombiniertes Walzensystem sind in ihm bereits vorgesehen. Bereits am 23. Juli 1813 erhielt Koenig ein drittes Patent für neue Verbesserungen, welche beim Bau der für die Times bestimmten Maschinen zur Anwendung kamen. Diese Maschinen wurden mit zwei Druckzylindern versehen, so dass die auf dem Karren ruhende Schriftform bei jedem Hin- und Hergang zweimal statt einmal eingeschwärzt und gedruckt wurde, was zu einem Gesamtergebnis von 1100 Abdrucken in der Stunde führte.       W   

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20. November - In Essen gründete Friedrich Krupp zusammen mit den Brüdern Kechel ein Gusseisenwerk. Im folgenden Jahr trennte er sich jedoch von diesen. Am 30. Oktober 1816 gelang Krupp die erste Auslieferung einer größeren Menge von Gusseisen. Nach Krupps Tod übernahm sein 14-jähriger Sohn Alfred die Leitung der Fabrik, die sechs Mitarbeiter zählte. Alfred Krupp wollte den englischen Stahl ersetzen und an Qualität überbieten. Die Expansion des Werks führte schließlich zur Bildung eines breit angelegen Konzerns mit Zechen, Erzgruben, Hütten und Weiterverarbeitungsbetrieben. Während der beiden Weltkriege war die Firma einer der wichtigsten Waffenlieferanten der deutschen Armee.

nach ObenBild: Wikimedia Commons.

 

Die Erste freiwillige Feuerwehr in Deutschland wird gegründet. Die Feuerwehr der Stadt Saarlouis ist derzeit die älteste, die sich dokumentarisch nachweisen läßt, wenn auch darüber gestritten wird, ob sie aufgrund ihrer wechselhaften Zughörigkeit als deutsche Feuerwehr gezählt wird. Sie wurde 1811 von den damaligen Besitzern der Stadt, den Franzosen unter der Herrschaft von Napoleon, gegründet. Im Jahre 1811, kurz nach einem in dem Nachbardorf Fraulautern ausgebrochenen großen Brand, wurde auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Pompiers-Kompagnie unter Genehmigung des Präfekten von Metz Vincent-Marie Viénot, Herzog von Vaublanc, durch den Oberbürgermeister Michel Reneauld neu organisiert. Diese Neubildung geschah zu einer Zeit, als Napoleon ein Dekret für die Pariser Feuerwehr erlassen hatte, dessen Kerngedanken Freiwilligkeit der Rekrutierung der Mannschaft, militärisch straffe Organisation und unbezahlter Dienst, also Ehrenamtlichkeit, waren.

 

Heinrich Cotta wird Begründer der wissenschaftlich fundierten Waldwirtschaftslehre.

In Essen gründet Friedrich Krupp eine Gußstahlfabrik.nach Oben

 

1812

12. April - In englischen Middleton in Yorkshire nahm die erste Zahnradbahn der Welt ihren Betrieb auf der Strecke zwischen Middleton und Leeds auf. Die nach einem Patent des Erfinders John Blenkinsop (1783-1831) gebaute Bahn verfügt über Haken an den Rädern, denen Zähne an den Außenseiten der Schienen entsprechen. Die Zahnradlokomotive wurde so konstruiert, da man fürchtete, bei glatten Rädern und Schienen könne die Reibung nicht für den Antrieb genügen.. Als Touristenattraktion ist die Middleton-Bahn bis heute im Einsatz.         W    

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14. April - Der Pariser Tischler Cochot meldet eine von ihm erfundene Jalousie mit verstellbaren Lamellen aus Holzbrettchen zum Patent an. Der Begriff der Jalousie erklärt sich dabei aus der Nachbildung dieser Gitter nach orientalischen Vorbildern aus Harems, in denen der Hausherr eifersüchtig darüber wachte, dass die Gemächer der Frauen gegenüber der Außenwelt abgeschirmt wurden. Ebenso wie diese orientalischen Gitter waren auch die ersten Jalousie-Einsätze für europäische Fensterläden anfangs nicht verstellbar.        W 

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11. Mai - Petrus Stuyvesant trifft als neu ernannter Generaldirektor der Niederländischen Westindien-Kompanie in Nieuw Nederland ein, wo er Willem Kieft ablöst, dem wegen zahlreicher Verfehlungen im Mutterland der Prozess gemacht werden soll. Er erhielt den Auftrag, den wirtschaftlichen Ertrag der Kolonie zu verbessern und die Feindseligkeiten mit den Indianern zu beenden. Während seiner 17-jährigen Amtszeit als Gouverneur wurden das erste Krankenhaus, das erste Gefängnis und die erste Schule gebaut. Als Schutz vor Überfällen ließ er 1652 im Norden der Stadt quer über die Insel eine Mauer errichten, die später der dort verlaufenden Straße ihren Namen geben sollte, der Wall Street. Am 2. Februar 1653 erhielt Nieuw Amsterdam, das spätere New York, die Stadtrechte. Die Zigarrettenmarke Peter Stuyvesand geht auf seinen Namen zurück.         W    

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Der französische Kaiser Napoleon marschierte in Moskau ein. Er fand die Stadt vollständig geräumt vor. Außerdem ging Moskau einen Tag später in Flammen auf. Da seine vom Vormarsch geschwächte "Grande Armée" somit keine Winterquartiere und Lebensmittel zur Verfügung hatte, wartete er auf ein Friedensangebot des russichen Zaren. Das blieb aus und Napoleons Armee musste den Rückzug antreten. Während des Rückzuges wurde die Armee von russischen Heckenschützen beschossen. Beim Überwinden der Beresina wurden die französischen Truppen von russischen Soldaten angegriffen. Die Armee Napoleons erlitt hohe Verluste. Nur wenige hundert Soldaten erreichten Frankreich unverletzt.

 

 

14. September - Der französische Kaiser Napoleon marschierte in Moskau ein. Er fand die Stadt vollständig geräumt vor. Außerdem ging Moskau einen Tag später in Flammen auf. Da seine vom Vormarsch geschwächte "Grande Armée" somit keine Winterquartiere und Lebensmittel zur Verfügung hatte, wartete er auf ein Friedensangebot des russichen Zaren. Das blieb aus und Napoleons Armee musste den Rückzug antreten. Während des Rückzuges wurde die Armee von russischen Heckenschützen beschossen. Beim Überwinden der Beresina wurden die französischen Truppen von russischen Soldaten angegriffen. Die Armee Napoleons erlitt hohe Verluste. Nur wenige hundert Soldaten erreichten Frankreich unverletzt.       W 

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In Frankfurt stirbt am 19. September Meyer Amschel Rothschild, Gründer des Bankhauses gleichen Namens, der beim Zusammenbruch des hessischen Staates das Fürstenvermögen noch rechtzeitig nach London transferieren konnte.

 

Nach der vernichtenden Niederlage seiner Truppen in Russland, traf Napoleon am 19. Dezember 1812 in Paris ein. Während seine Soldaten noch auf dem Heimweg nach Frankreich waren, hatte der Kaiser sich beeilt, aus Sorge wegen eines möglichen Putsches gegen ihn, schnellstmöglich zurück in die Hauptstadt zu gelangen. Grund für einen möglichen Aufstand des Volkes und der Armee war das Ausmaß der Niederlage in Russland. Von dem Feldzug kehrten höchstens 10.000 der geschätzten 500.000 bis 600.000 Soldaten zurück. Die Niederlage der zur damaligen Zeit größten Streitmacht der Welt leitete das Ende der Ära Napoleons ein. Gleichzeitig markierte sie den Aufstieg Russlands zu einer europäischen Großmacht.

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1813

EKDer preußische König Friedrich Wilhelm III.(1770-1840) stiftet anlässlich des Befreiungskriegs gegen Napoleon das Eiserne Kreuz. Die Entwürfe, welche von der verstorbenen Königin Luise stammen, wurden von Schinkel überarbeitet. Nach der Kriegserklärung Preußens an Frankreich errang Napoleon zwar einige Siege, wurde jedoch in der Völkerschlacht von Leipzig entscheidend geschlagen. Diese galt als größte Massenschlacht der bisherigen Geschichte, an der etwa 420.000 Soldaten teilnahmen und mindestens 120.000 fielen. Russland, dass Preußen mit 150.000 Mann unterstützt hatte, zog als Befreier in Berlin und Breslau ein. 1814 holte Preußen die von den Franzosen 1807 als Kriegsbeute nach Paris gebrachte Quadriga des Brandenburger Tors zurück und fügte in den Kranz auf dem Stab der Friedensgöttin ein Eisernes Kreuz ein. Das Eiserne Kreuz wurde außerdem in den Kriegen 1870, 1914/18 und 1939/45 verliehen.         W    

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29. Mai - Die Optische Telegrafenlinie Metz–Mainz wird von den Franzosen nach dem System Claude Chappes eröffnet. Wichtige Nachrichten werden in codierter Form über Signalstationen weitergemeldet, sofern eine vom Wetter unbeeinträchtige Sichtverbindung herrscht. Damit war sie die erste optische Telegrafenlinie, die in einem Gebiet verlief, das sich heute zum größten Teil in den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland befindet; der Verlauf führte in den damaligen Grenzen jedoch komplett durch das Kaiserreich Frankreich. Das bis Mitte Januar 1814 bestehende telegrafische Kommunikationssystem diente zur behördlichen und militärischen Nachrichtenübermittlung mittels optischer Signale über eine Distanz von fast 225 Kilometern (in direkter Linie). Die Telegrafenlinie bestand aus bis zu 22 Telegrafenstationen, die mit Signalmasten ausgestattet waren. Die Stationen waren mit Fernrohren ausgerüstet, mit denen Telegrafisten speziell codierte Informationen von einer signalisierenden Station ablasen und sie unmittelbar an die jeweils folgende weitergaben. Die Anlage wurde in der Neujahrsnacht 1814, als das Korps Yorck, eine unter Generalfeldmarschall Blücher stehende Vorhut, Kreuznach erreichte, nach Mainz hin unterbrochen, circa zwei Wochen später wurde der Betrieb komplett eingestellt.       W   Bild Lokilech

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4. September - In der Kladde von Kanzler Hans Carl Leopold von der Gabelentz, die die Spielabrechnungen einer Gruppe Altenburger Honoratioren enthält, taucht zum ersten Mal der Begriff „Scat“ auf. Dies gilt als das Geburtsdatum des Skatspiels. In den folgenden Jahren fand das Spiel insbesondere unter den Studenten der thüringischen und sächsischen Universitäten immer mehr Verbreitung und war bald in großen Teilen des deutschen Sprachraums populär. Obwohl Johann Friedrich Ludwig Hempel 1848, kurz vor seinem Tod, das erste Regelbüchlein über das Skatspiel veröffentlichte, bildeten sich immer mehr Abarten und regionale Besonderheiten des Spieles heraus.       W   Bild: Deutsche Bundespost - scanned by NobbiP

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16. März - Der preußische König Friedrich Wilhelm III. erklärt dem französischen Kaiser Napoleon den Krieg. Nach dem Russlandfeldzug war die napoleonische Armee geschwächt. Diese Situation nutzte der preußische König verbündete sich mit Russland gegen Frankreich. Im Laufe des Jahres wurde Napoleon dann in mehreren europäischen Befreiungskriegen geschlagen und im Oktober 1813 in der sogenannten "Völkerschlacht" bei Leipzig endgültig besiegt.       

17. März - König Friedrich Wilhelm III. wendet sich in seinem Aufruf "An mein Volk" erstmals direkt an seine Untertanen und fordert sie zum Aufstand gegen die Franzosen unter Napoleon I. auf. Tausende melden sich daraufhin freiwillig, um für das freie Vaterland zu kämpfen. Napoleon hatte 1812 den Großteil seines Heeres im Russlandfeldzug verloren und nun erhebt sich überall das Volk gegen die Franzosen. Anfangs ist der König mit diesem Volksaufstand nicht sehr einverstanden, doch als sich dieser immer mehr ausbreitet, schließt er am 28.2.1813 ein Bündnis mit Russland und erklärt am 16.3.1813 Frankreich den Krieg. Am 2.5. und vom 20. bis zum 21.5. verlieren die Verbündeten zwei Schlachten, bis es vom 16. bis zum 19.10.1813 zur großen Völkerschlacht von Leipzig kommt, bei der die Franzosen besiegt werden.         W    

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1814

10. März - Entdeckte der Optiker Joseph Fraunhofer mit einem Spezialfernrohr rund 500 schwarze Linien im Spektrum des Sonnenlichts. Seine Entdeckung bildete die Grundlage für die Spektralanalyse, mit deren Hilfe man auch geringe Mengen chemischer Elemente nachweisen kann.         W    

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31. März - Der russische Zar Alexander I. und Preußens König Friedrich Wilhelm III. ziehen als Sieger der Befreiungskriege gegen Napoleon Bonaparte in einem Triumphzug in die französische Hauptstadt Paris ein. Sie besetzten die französische Hauptstadt. Nachdem Napoleon am 14.September 1810 auf seinem Russland-Felzug in Moskau einzog, musste er sich wegen großer Verluste 1812 zurückziehen. In den Befreiungskriegen erlag Napoleon der übermächtigen Koaltion zwischen England, Russland, Österreich und Preußen in der Völkerschlacht bei Leipzig. Der Fall von Paris hatte seine Absetzung durch den Senat zur Folge. 1914 musste er als Kaiser abdanken und wurde für hundert Tage auf die Mittelmeer-Insel Elba verbannt. Nach seiner Niederlage von Waterloo am 18. Juni 1815 wurde er in staatliche Haft genommen und auf St. Helena verbannt.         W    

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4. Mai - Napoleon Bonaparte landet nach seiner Abdankung auf der Mittelmeerinsel Elba Er war nun der Herrscher über einen Staat mit 10.000 Einwohnern und einer Armee von 1.000 Mann. Er begann zwar eine umfangreiche Reformtätigkeit, die ihn als ehemaligen Beherrscher Europas aber nicht ausfüllen konnte. Durch ein Netz von Agenten wusste er genau, dass es in Frankreich nach der Restauration unter Ludwig XVIII. eine weit verbreitete Unzufriedenheit gab. Ermutigt von diesen Meldungen kehrte Napoleon am 1. März 1815 nach Frankreich zurück. Die Soldaten, die ihn hätten aufhalten sollen, liefen zu ihm über.       W   

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29. November - Zum ersten Mal wurde die britische Tageszeitung "Times" mit Hilfe einer Zylinderdruckmaschine hergestellt, was einen Meilenstein in der Geschichte der Drucktechnik darstellte und die Herstellung von 1.100 Exemplaren pro Stunde erlaubte. Damit wurde gleichzeitig auch die Ära der Massenblätter eingeläutet. Auch der Mangel an politischer Konsequenz, den man der Times mitunter vorwarf, konnte ihrem Erfolg keinen Abbruch tun. Ihr Einfluss wurde erst erschüttert, als die so genannten Pennyzeitungen (The Daily Telegraph, Morning Star und Standard) erschienen, die nicht nur einen weit größeren Leserkreis gewinnen konnten, sondern die Times auch zwangen, den Preis für das Blatt auf drei Pence zu senken. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Auflage auf etwa 75.000 Exemplare geschätzt. Seit 1877 erscheint sie auch in einer Wochen- und in einer zweitägigen Ausgabe. Für The Times wurde auch die bekannte Schriftart Times entwickelt.         W    

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Die Neuordnung Europas ist Gegenstand des Wiener Kongresses am 18. September unter Leitung des Fürsten Metternich (Außenminister Österreichs). Neben den Unterzeichnerstaaten des Pariser Friedens (das von Talleyrand vertretene Frankreich, Preußen, Rußland, Österreich, England, Spanien, Portugal und Schweden) sind etwa 200 Staaten, Länder und Städte vertreten.

Stephenson baut in England die erste Dampflokomotive.

Beethovens überarbeitete Oper Fidelio wird uraufgeführt.

Joseph von Fraunhofer entdeckt die nach ihm benannten schwarzen Linien im Spektrum des Sonnenlichts.

Preußen führt die allgemeine Wehrpflicht auch für Friedenszeiten ein.

 

1815

Überraschend kehrt Napoleon am 1. März aus Elba zurück und erhält unerwartet großen Zulauf. Er beginnt seine "Herrschaft der 100 Tage", bei deren Bekämpfung der Wiener Kongress offensichtlich schnell und kurz entschlossen ist und ihn kurzerhand ächtet. Blücher und Wellington stellen in Belgien je ein Heer auf, Napoleon schlägt Blücher und wird von Wellington besiegt. Beim Entscheidungskampf von Waterloo (Belle-Alliance) erlebt er dann seine letzte Niederlage. Die Alliierten ziehen erneut in Paris ein, und Napoleon wird nach St. Helena verbannt, wo er 1821 stirbt.

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30. April - Friedrich Wilhelm III. verfügt auf dem Wiener Kongress die Einteilung Preußens in zehn Provinzen, darunter unter anderem die Provinzen Westfalen, Brandenburg und Posen. Der Wiener Kongress legte in Europa zahlreiche Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoleon Bonaparte, der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte. Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Fürst von Metternich berieten politisch bevollmächtigte Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Körperschaften und Städten, darunter alle bedeutenden Mächte Europas mit Ausnahme des Osmanischen Reiches. Die deutschen Probleme wurden angesichts ihres Umfangs von den übrigen europäischen Angelegenheiten getrennt besprochen. Preußen erhielt den nördlichen Teil Sachsens, der Teil der neuen Provinz Sachsen wurde. Dafür erzielte es im Westen erhebliche Gebietszuwächse und konnte die Rheinprovinz sowie die Provinz Westfalen errichten. Im Osten kamen Posen und die Stadt Danzig hinzu, dafür verlor Preußen die Gebietsgewinne aus der dritten Polnischen Teilung. An Bayern gab es Ansbach und Bayreuth, an das Königreich Hannover Ostfriesland, Hildesheim, Goslar und den größeren Teil des Untereichsfelds ab und erhielt dafür Schwedisch-Pommern mit Rügen von Dänemark im Tausch gegen das Herzogtum Lauenburg. Mit dem Erwerb der rheinischen Gebiete wurde Preußen zum Schutzwall gegen Frankreich, das noch immer die Rheingrenze anstrebte, was auch für die linksrheinische Pfalz und Rheinhessen von größter sicherheitspolitischer Bedeutung war. Durch die Teilung seines Staatsgebietes war Preußen gezwungen, in Deutschland hineinzuwachsen und wurde so zum Motor der wirtschaftlichen und politischen Einigung. Der Historiker Thomas Nipperdey geht sogar so weit, in dieser Schwerpunktverlagerung eine Vorentscheidung über den späteren Deutschen Einigungsprozess zu sehen: „Die Versetzung Preußens an den Rhein ist eine der fundamentalsten Tatsachen der deutschen Geschichte, eine der Grundlagen der Reichsgründung von 1866/1871.       W   

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Die Gründung des Deutschen Bundes am 8. Juni mit 41 souveränen Fürstentümern und Städten bestätigt erneut die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

 

12.8. Hannover wird Königreich.nach Oben

 

18. Juni - Napoleon I., Kaiser der Franzosen, verlor die Schlacht von Waterloo gegen England und Preußen. Mit dieser Niederlage waren die Befreiungskämpfe der europäischen Mächte gegen die Fremdherrschaft Napoleons beendet. Erst einhundert Tage zuvor war er von seinem Exil auf Elba zurückgekehrt. Die Niederlage zwang Napoleon zur zweiten Abdankung. Nachdem Napoleon im Jahr zuvor Verhandlungen abgelehnt hatte, waren die Alliierten nach Frankreich vormarschiert. Nach der Einnahme von Paris musste Napoleon kapitulieren und abdanken. Seine Rückkehr hatte die Siegermächte zu sofortiger Gegenaktion vereinigt. Am 01. März des Jahres war er aus seiner Verbannung auf Elba mit 600 Soldaten in Südfrankreich gelandet. Die ihm entgegengeschickten Truppen liefen zu ihm über. Ludwig XVIII. flüchtete in Richtung belgische Grenze, Napoleon zog am 20. März in Paris ein. Nach seiner Niederlage bei Waterloo wird er auf Lebzeiten auf der einsamen Atlantikinsel St. Helena interniert, wo er 1821 an Magenkrebs stirbt. 1840 wird er im Pariser Invalidendom beigesetzt.      W 

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8. August - Napoleon Bonaparte besteigt mit seinen Begleitern das Schiff, das sie zum Verbannungsort St. Helena bringen wird. Auf der britischen Insel St. Helena wurde Bonaparte und seinen wenigen Begleitern der Wohnsitz des Gouverneurs Longwood House zugewiesen. Nach Napoleons Willen hielten die Franzosen die Illusion eines kaiserlichen Hofstaates aufrecht. Bonaparte schrieb seine Memoiren. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich der Gesundheitszustand Napoleons zusehends, bis er schließlich am 5. Mai 1821 starb. Sein Leichnam wurde noch am selben Tag obduziert. Der englische Kapitän Frederick Marryat fertigte eine Skizze des Leichnams an, die erhalten geblieben und im Londoner National Maritime Museum ausgestellt ist. Der Leichnam wurde am 9. Mai in einem vierfachen Sarg beigesetzt. In der medizinischen Fachliteratur ist überzeugend dargelegt, dass Napoleon an fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall verstarb. Aller Wahrscheinlichkeit nach war eine durch das Karzinom ausgelöste starke Magenblutung die unmittelbare Todesursache.     W

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1816

20. Februar - Im Teatro Argentina in Rom wird unter dem Namen "Almaviva o sia L'inutile precauzione" die Oper "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Die Oper mit dem Libretto von Cesare Sterbini nach dem Schauspiel Le Barbier de Seville von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais fällt beim Publikum durch. Erst die zweite Aufführung wird ein großer Erfolg.

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9. Mai - Dem Franzosen Joseph N. Nièpce gelingt es zum erstenmal, mit Hilfe eines einfachen Holzkastens, der "Camera Obscura" dem Vorläufer des Fotoapparates, Bilder auf eine lichtempfindliche Schicht zu bannen. Allerdings gelingt es ihm noch nicht die Bilder dauerhaft zu fixieren. Nach weiteren aufwendigen Experimenten nahm er dann im Frühherbst 1826 in seiner Geburtsstadt Chalon-sur-Saône die vermutlich erste lichtbeständige Fotografie der Welt auf: einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Le Gras mit einer Belichtungszeit von acht Stunden im Format 16,5 × 21 cm. Dazu verwendete er die Camera obscura und als chemische Substanz eine Beschichtung aus lichtempfindlichem Asphalt. Dieser härtet unter Lichteinwirkung aus und wurde mit Lavendelöl entwickelt. Niépce nannte sein Verfahren Heliografie (helios = Sonne und graphein = zeichnen, abbilden) und begann 1829 einen Briefwechsel mit Louis Daguerre, um sich über die kommerzielle Verwertbarkeit der Erfindung und über neue chemische Verfahren auszutauschen.        W    

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12. Juni - In der deutschen Geschichte der Binnenschifffahrt befährt das erste Dampfschiff den Rhein. Von London kommend fährt der britische Schaufelraddampfer The Defiance flussaufwärts bis Köln.          W    

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1817

Draisine11. Juni - Der Vorläufer des heutigen Fahrrads, eine Laufmaschine, wurde von seinem Erfinder und Entwickler, dem badischen Forstmeister Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn (1785-1851) der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Jahr später wurde die Erfindung des Freiherrn in Baden patentiert. Das eisenbereifte lenkbare Zweirad ist eine einspurige Laufmaschine. Das Gefährt, genannt "Draisine" oder "Draisienne", erreichte eine Geschwindigkeit von 15 km/h. Der Erfinder hatte mit der "Draisine" eine Strecke von 50 km in nur vier Stunden zurück gelegt und war damit viermal so schnell wie das damals übliche Verkehrsmittel, die Pferdepost.

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10. Juli - Der Erfinder des Kaleidoskops, David Brewster, erhält darauf ein englisches Patent. Das Kaleidoskop ist ein optisches Gerät, das häufig als Kinderspielzeug verwendet wird. Das Kaleidoskop war ursprünglich schon den alten Griechen bekannt, wurde jedoch erst 1816 vom schottischen Physiker David Brewster wiederentdeckt und 1817 als Patent angemeldet. Brewster stieß im Zuge seiner Untersuchungen über die Polarisation doppelbrechender Kristalle darauf, als er solche Kristalle in einer spiegelnden Metallröhre betrachtete. Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet: schöne Formen sehen. Konkret lauten die drei Wörter: kalós „schön“, eidos „Form, Gestalt“ und skopéin „schauen, sehen, betrachten“.        W    

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5. Oktober - In Brüssel wird die Brunnenfigur Manneken Pis gestohlen. Die 61 Zentimeter hohe Bronzestatue an der Ecke rue de l’Etuve/Stoofstraat, rue des Grands Carmes/Lievevrouwbroerstraat und rue du Chêne/Eikstraat wurde 1619 vom Brüsseler Bildhauer Hieronimus Duquesnoy geschaffen. Die Figur wurde mehrfach gestohlen; die heutige Statue ist eine Kopie aus dem Jahr 1965. Das Original wird im Maison du Roi am Grand-Place/Grote Markt aufbewahrt. Ein Text aus dem Jahr 1388 im Archiv der Brüsseler Kathedrale St. Michael und St. Gudula erwähnt bereits eine kleine steinerne Statue namens „Julianekensborre“ an einem Brunnen Ecke rue de l’Etuve und rue du Chêne. Zu dieser Zeit existierten in Brüssel sehr viele solcher Brunnen, die die Stadt mit Trinkwasser versorgten. Der Name „Manneken Pis“ taucht erstmals um 1450 in Texten des Brüsseler Stadtarchivs auf. 1698 begann der damalige habsburgische Generalstatthalter der Spanischen Niederlande Maximilian II. Emanuel mit der Kostümierung. Die Statue wird auch heute noch von Zeit zu Zeit eingekleidet. So posiert sie beispielsweise bei Länderspielen im Trikot der belgischen Fußballnationalmannschaft oder wird an den Geburtstagen von Elvis Presley oder Wolfgang Amadeus Mozart entsprechend verkleidet. Am Welt-AIDS-Tag wird sie mit Kondomen bestückt. Es gibt mehr als 850 verschiedene Kostüme. Nachdem Jacques Stroobants mehr als 20 Jahre für die Kostüme verantwortlich war, übernahm im Mai 2005 Jean-Marc Ahim diese Aufgabe. Dem ging ein heftiger Streit der Stadt Brüssel mit seinem Vorgänger voraus. 1985 hat das Manneken Pis mit Jeanneke Pis ein weibliches Gegenstück bekommen.        W      Bild: Myrabella / Wikimedia CommonsCC-BY-SA-3.0

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18. Oktober - Auf der Wartburg in Eisenach kamen rund 500 Studenten zusammen, um für einen einheitlichen deutschen Nationalstaat zu demonstrieren. Denn im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern war der seit 1815 bestehende Deutsche Bund nur ein loser Zusammenschluss einzelner Fürstentümer. Das Treffen der Burschenschaften auf der Wartburg war zudem eine Reaktion auf den Wiener Kongress, der sich gegen revolutionäre Bestrebungen in Europa richtete und stattdessen auf Restauration setzte. Im Anschluss an die Kundgebung wurden zahlreiche Teilnehmer von der Polizei verhört; zwei Jahre später wurden die Burschenschaften offiziell verboten.. Der Appell an die deutsche Einheit wird im Zeichen der erstmals gehissten schwarz-rot-goldenen Fahnen vorgetragen.     W 

 

 

Bei der Analyse des Minerals Petalit entdeckte Johann August Arfwedson 1817 das Element Lithium in Form einer Lithiumverbindung.

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1818

1. September - Die erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch findet im Londoner St. Guy's Hospital statt. Der Patient von Dr. James Blundell erhielt etwa einen halben Liter Blut verschiedener Spender. Er überlebte den Eingriff nicht. Schon im Altertum wurde mit Blutübertragung experimentiert, allerdings wurde es getrunken. Die ersten tastenden Anfänge der Therapie mit Blut waren im Juli 1492. Der im Sterben liegende Papst Innozenz VIII. trank – auf ärztliche Empfehlung – das Blut von drei zehnjährigen Jungen. Man erhoffte sich dadurch die Verjüngung des betagten Kirchenfürsten. Die drei Kinder überlebten des Experiment nicht und auch der Papst blieb krank. Erst James Blundell übertrug 1825 erfolgreich menschliches Blut auf eine ausgeblutete Wöchnerin. Obwohl nur jede zweite Transfusion erfolgreich verlief, setzte sich die Bluttransfusion als Behandlungsmethode bei massivem Blutverlust durch.

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3. Dezember - Der südliche Teil des bisherigen Illinois-Territorium wird unter dem Namen Illinois als 21. Mitgliedstaat in die USA aufgenommen. Er liegt im mittleren Westen und grenzt im Nordosten an den Michigansee. Der Name kommt aus der Algonkin-Sprache und dem Französischen und bezeichnet den Indianerstamm der Illiniwek oder Illini, der damals das Land bewohnte und dessen Name Das Volk bedeutet. Als Ende des 17. Jahrhunderts die ersten französischen Siedler kamen, bezeichneten sie die Illini als "[les] Illinois" (die Illini-schen, Illinois). Von 1712 an war das Gebiet unter diesem Namen französische Kolonie und nachdem sie 1765 von den Briten übernommen wurde, behielten diese den Namen – gleich geschrieben, nun englisch ausgesprochen – bei. So blieb es auch 1818, als Illinois Bundesstaat der Vereinigten Staaten wurde. Die einzige Millionenstadt in Illinois ist Chicago, die drittgrößte Stadt der USA.       W   

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Berzelius erstellt eine Tabelle genauer Atomgewichte.

 

Die deutsche Kaiserkrone gelangt in den Wiener Staatsschatz.

 

1819

19. November - In der spanischen Hauptstadt Madrid eröffnete König Ferdinand VII. das "Museo del Prado" als königliches Museum für Malerei und Bildhauerkunst Die Idee für das Museum hatte seine Frau Isabel de Braganza, die aber noch vor der Eröffnung verstarb. Das neoklassizistische Gebäude wurde 1785 unter Karl III. gebaut, es sollte ursprünglich als Naturkundliches Museum und Wissenschaftsakademie dienen.  W   

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Erste Atlantik-Überquerung des amerikanischen Dampf-Segel-Schiffes "Savannah".

 

Gestorben: der Erfinder der Dampfmaschine James Watt (*1738).

 

Die USA kaufen Florida von Spanien ab.

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1820

2. Januar - Der preußische König Friedrich Wilhelm III. erklärte das Turnen für staatsgefährdend. Er erließ eine Verordnung, die Turnen und Turnerschaften verbot. Der Gründer der 1811 gegründeten Turnbewegung Friedrich Ludwig Jahn wurde verhaftet. 1825 wieder freigelassen. Er setzte sich mit seiner Bewegung nicht nur für körperliche Ertüchtigung ein, sondern verfolgte auch politische Ziele: Der Patriot Jahn sprach sich unter anderem für einen demokratischen Nationalstaat aus. Der "Turnvater" Jahn wurde bald schon rehabilitiert und seine Ideen hinsichtlich der körperlichen Bewegung anerkannt.       W   

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8. April - Der Bauer Yorgos Kentrotas findet auf der Ägäis-Insel Milos bei der Suche nach Baumaterial die Venus von Milo.  Die Venus von Milo (auch Aphrodite von Melos), eine halbnackte Statue der Göttin Aphrodite, ist neben der Laokoon-Gruppe und der Nike von Samothrake eines der bekanntesten Beispiele der hellenistischen Kunst. Kentrotas war auf der Suche nach Steinen als Baumaterial. Als er bearbeiteten Marmor und die Statue entdeckte, rief er einige Franzosen herbei, die auf der Suche nach antiken Funden waren. Der Bauer war sich der herausragenden Entdeckung nicht bewusst, die Franzosen gaben ihm einige Geldstücke. Dem Marquis de Rivière, damals Botschafter in Konstantinopel, war es durch seine Kontakte möglich, die Statue für Frankreich zu erwerben. Nach einigen Wirren sollte die Statue zunächst nach Konstantinopel verfrachtet werden, aber dies wussten die Franzosen rechtzeitig zu verhindern. Der Marquis schenkte die Venus dann dem damaligen französischen König Ludwig XVIII. Dieser ließ sie im Louvre in Paris aufstellen, wo sich die Statue noch heute befindet.         W     Bild: Public Domain

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20. November - Das Walfangschiff Essex wird mehrmals von einem Pottwal gerammt und sinkt; der Vorfall wird später Element in Melvilles Roman "Moby Dick" Nach der Versenkung der Essex flüchtete die 20köpfige Besatzung in drei Walfangbooten. Nur fünf Männer in zwei Booten wurden nach drei Monaten Irrfahrt durch den Südpazifischen Ozean gerettet. Die Männer überlebten nur, weil sie sich von ihren unterwegs verhungerten und einem erschossenen Kameraden ernährten. Drei weitere Männer überlebten auf der zum Pitcairn-Archipel gehörenden, unbewohnten Insel Henderson. Melville begegnete 1841 dem Sohn des seinerzeitigen Steuermanns Owen Chase und erhielt von diesem das Buch seines Vaters über die Ereignisse auf der Essex. Ein Jahr nach dem Erscheinen von Moby Dick begegnete Melville in Nantucket auch dem seinerzeitigen Kapitän George Pollard.

nach Oben Bild: Public Domain

 

Ampère entdeckt die Kraftwirkung zwischen fließenden elektrischen Strömen.

Sir Walter Scott veröffentlicht den Ivanhoe (Prinz Eisenherz).

In Europa wird systematisch Naturdünger (Guano) importiert.

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