12. November
Geburtstage
1746
Jacques Alexandre César Charles † 7. April 1823 - französischer Physiker. Charles beschäftigte sich mit der Physik, nachdem er die Lehre Benjamin Franklins zur Elektrizität kennengelernt hatte. Als die Brüder Montgolfier ihre Versuche mit der Luftfahrt machten, stieg Charles bald in dieses neue Gebiet ein. Da er als Wissenschaftler an der Physik des Ballonaufsteigens interessiert war, ging er auf eine ganz andere Weise an das Projekt, welches ihm vom König übertragen worden war. Durch sein Wissen über Gase konnte er deren Eigenschaften nutzen und konstruierte so zusammen mit den Brüdern Anne-Jean Robert und Marie-Noël Robert einen dichten Seidenballon. Diesen füllte er mit Wasserstoffgas. Der erste öffentliche Gasballonstart erfolgte vom Marsfeld in Paris am 27. August 1783. Dieser von Charles konstruierte Versuchsballon hatte einen Durchmesser von rund vier Metern und konnte bis zu neun Kilogramm tragen. Am 1. Dezember 1783 stratete er die erste bemannte Ballonfahrt mit einem entsprechend größeren Ballon. Der Ballon besaß am unteren Ende eine Öffnung, damit das Gas die Hülle nicht zum Platzen brachte. Die Produktion des nötigen Wasserstoffgases aus Eisenspänen und Schwefelsäure dauerte fast drei Tage. César Charles erreichte bei Paris eine Höhe von ungefähr 450 Metern. Sie blieben für zwei Stunden in der Luft und machten eine Zwischenlandung im 36 Kilometer entfernten Dorf Nesles-la-Vallée. Danach stieg Charles noch einmal selbst alleine auf und erreichte eine Höhe von 2.770 Metern. So erfolgte mit einer Charlière die erste Alleinfahrt mit einem Ballon. W
1842
John William Strutt, † 30. Juni 1919 - englischer Physiker. Strutt forschte zunächst auf den Gebieten der Optik und der Schwingungslehre, die er weitgehend mathematisch behandelte. Um 1883 beobachtete Strutt nämlich, dass aus Luft gewonnener Stickstoff eine größere Dichte hat als aus Stickstoffverbindungen gewonnener Stickstoff. Daraufhin experimentierte Ramsay mit Luftstickstoff und fand so das Edelgas Argon. Strutt erklärte die blaue Farbe des Himmels anhand der Streuung des Lichtes an kleinen Partikeln (Rayleigh-Streuung). 1904 erhielt Strutt den Nobelpreis für Physik für die Bestimmung der Dichte der wichtigsten Gase und für die Entdeckung des Argons. W
1923
Loriot eigentlich Vicco von Bülow,† 22. August 2011 - deutscher Karikaturist, Autor, Regisseur und Schauspieler. Der Name Bülow, ein altes mecklenburgisches Adelsgeschlecht, wurde erstmals bei der Grundsteinlegung des Ratzeburger Doms 1154 urkundlich erwähnt. Das Familienwappen der Bülows ziert ein Pirol der auf französisch "Loriot" heißt. Nach einem Studium der Malerei und Graphik arbeitete er als Karikaturist für Zeitschriften. Hauptfiguren seiner Arbeiten waren Strichmännchen mit charakteristischer Knollennase und die Figuren Wum und Wendelin, die er für die TV-Lotterie "Aktion Sorgenkind" zeichnete. Das Fernsehpublikum eroberte er - auch gemeinsam mit Evelyn Hamann - als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller seiner TV-Sketche. 1980 beendete er seine regelmäßige Fernsehtätigkeit und konzentrierte sich auf seine Karriere als Bühnen- und Filmregisseur: "Ödipussi" (1987) und "Papa ante portas" (1991). Für die Bühne inszenierte er vor allem Opern. W Bild: Scan
1925
Günter Kupetz - deutscher Industriedesigner. 1946 begann Kupetz zunächst ein Architekturstudium, wechselte jedoch bald zur Grafik und schließlich in die Bildhauerklasse von Bernhard Heiliger. Anfang der 50er Jahre fing er an – beeinflusst durch das skandinavische Design – Gebrauchsgegenstände zu entwickeln. Von seinen über 1000 Entwürfen gehören zu den bekanntesten die Pril-Spülmittelflasche von 1960, das Tastentelefon für AEG Telefunken von 1962 und der Hähnchengrill der Wienerwald-Restaurants von 1963. 1968/69 entwarf er die sogenannte Normbrunnenflasche für Mineralwasser, umgangssprachlich auch Perlenflasche genannt, die von 1971 bis heute etwa fünf Milliarden mal hergestellt wurde und damit die erfolgreichste Mehrwegverpackung Deutschlands sein dürfte. Kupetz selbst sagte dazu: Ich halte den Entwurf für zeitlos und würde sagen, verbessern kann man ihn eigentlich nicht. W Bild: Rainer Zenz
1926
Heinz Schubert deutscher Schauspieler, vor allem durch seine Rolle als „Ekel“ Alfred Tetzlaff in der Fernsehserie "Ein Herz und eine Seele" bekannt war. Dass der wandlungsfähige Schauspieler eine wesentlich größere Bandbreite zu bieten hatte, bewies er durch seine vielgelobte Darstellung des Hadschi Halef Omar in der 26-teiligen ZDF-Fernsehserie "Kara Ben Nemsi Effendi". Durch Hauptrollen in Kinofilmen wie "Der starke Ferdinand" oder "Hitler, ein Film aus Deutschland", in dem er sowohl Adolf Hitler als auch Heinrich Himmler verkörperte. Außerdem spielte Schubert unter anderem neben Michael Caine in dem britischen Agentenfilm "Finale in Berlin". W Bild: Filmausschnitt
1929
Gracia Patricia, eigentlich Grace Patricia Kelly † 14. September 1982 - Fürstin von Monaco und Schauspielerin. Sie studierte an der Amerikanischen Akademie für dramatische Kunst in New York und arbeitete als Fotomodell und Nebenrollen-darstellerin beim Fernsehen. Ihre schauspielerische Karriere begann sie an kleineren Theaterbühnen bis sie 1949 am Broadway in Strindbergs "Vater" von Hollywood entdeckt wurde. Ihr erster großer Film war "High Noon" mit Gary Cooper. Weitere heutige Filmklassiker wie "Bei Anruf Mord" und "Die oberen Zehntausend" folgten. Höhepunkt ihrer schauspielerischen Karriere war ihre Mitwirkung in "The Country Girl", für die ihr 1954 der Oscar verliehen wurde. Nach ihrer Heirat 1956 mit Fürst Rainier III. von Monaco gab sie ihren Schauspielberuf auf. W Bild: Filmausschnitt
Michael Ende † 28. August 1995 - deutscher Schriftsteller. Als ausgebildeter Schauspieler war er zunächst an mehreren Provinztheatern tätig, arbeitete als Filmkritiker und Dramatiker, bis ihm 1960 mit dem Kinderbuch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" der schriftstellerische Durchbruch gelang. Nach seiner Übersiedlung nach Italien entstanden mit dem Märchenroman "Momo" (1973) und "Die Unendliche Geschichte" (1979) zwei Werke, die auch durch aufwendige Verfilmungen den Weltruhm des Schriftstellers festigten. W Bild:Scan
1945
Neil Young, Kanadischer Rockmusiker. Der Kanadier zählt neben Bob Dylan zu den wichtigsten und einflussreichsten Rock-Komponisten und -Performern. Young spielte in den Bands Buffalo Springfield, Crospy, Stills und Nash & Young sowie als Solist mit den Begleitcombos Crazy Horse und Stray Gators. Der Musiker Young gilt als eine der interessantesten Figuren des vom Drogen-Horror geschwärzten Folk Rock nach 1968. Der Doppelerfolg Youngs als Solist und Ensemblespieler wird auch an den Millionenumsätzen seiner Plattenaufnahmen deutlich. Die Alben "Harvest" (1972) und "Freedom" (1989) zählen zu den Höhepunkten seines Schaffens. Zu seinen populärsten Titeln gehören The Needle and the Damage Done, Heart of Gold, Cinnamon Girl, Sugar Mountain, Like a Hurrican, Rockin' in the Free World und Hey Hey, My My. W
1961
Nadia Elena Comăneci - ehemalige rumänische Kunstturnerin. Sie gilt als eine der besten Turnerinnen aller Zeiten. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 1976 und 1980 insgesamt fünf Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille. Bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal erhält die 14-jährige Rumänin Nadia Comăneci als erste Turnerin überhaupt die Höchstnote 10,0 für ihre Übung auf dem Stufenbarren, eine Note, die sie bei diesen Spielen noch sechs weitere Male erhalten wird. Die Note wurde auf der Anzeigetafel als 1,00 angezeigt, weil die Anzeigetafeln eine zweistellige Note nicht darstellen konnten. Die Höchstnote 10,0 galt bis dahin als unerreichbar und war noch nie zuvor vergeben worden. Comăneci gewann darüber hinaus Gold am Schwebebalken und im Mehrkampf, Silber mit der Mannschaft und Bronze am Boden. W
1979
Cote de Pablo, eigentl. María José de Pablo Fernández - amerikanische Schauspielerin. Ihre bisher bekannteste Rolle ist die der „Ziva David“ in der US-Krimiserie Navy CIS, die sie seit der dritten Staffel spielt. Cote de Pablo wurde am 19. August 2006 bei den „21st Annual Imagen Awards“ für ihre Arbeit in der Serie Navy CIS als beste Nebendarstellerin in einer Fernsehsendung ausgezeichnet. W
Bild: TixGirl.com aka Ames Friedman from New York, NY, USA
Ereignisse
1848
Die Frankfurter Nationalversammlung verabschiedet das Gesetz betreffend einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge, das erstmals die Farben Schwarz-Rot-Gold als nationales Symbol vorschreibt. Der Ursprung der Farben Schwarz-Rot-Gold liegt in den Befreiungs-kriegen 1813 gegen Napoleon, nämlich bei den Uniformen des Lützowschen Freikorps. Die Korps setzten sich zumeist aus Studenten zusammen, die sich gegen die Besatzung Deutschlands durch Frankreich formierten. Da die Freiwilligen unter dem preußischen Major Adolf von Lützow aus allen Teilen Deutschlands stammten und von dort höchst unterschiedliche Uniformen und Zivilkleidung mitbrachten, war die einzige Möglichkeit, eine einheitliche Bekleidung herzustellen, die unterschiedlich farbigen Uniformen schwarz einzufärben. Hinzu kamen goldene (messingfarbene) Knöpfe sowie schließlich rote Aufschläge und Vorstoß. Zur Popularisierung hat die Tatsache beigetragen, dass die Farben die gleichen wie die der Reichsfahne im Heiligen Römischen Reich waren. Die Farbzusammenstellung ergibt sich aus einem (historisch verbürgten) Ausspruch in den Befreiungskriegen:
Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit. W
1859
Der französische Artist Jean-Marie Jules Léotard erfand und führte als erster Mensch den Seilakt „Fliegendes Trapez“ in der Luft vor. Er war als solcher der erste Mensch, der mitten in der Luft einen Salto schlug und der Erste, der von einem Trapez zum anderen sprang. Die Vorführung dauerte 12 Minuten, in denen Léotard mit und zwischen drei Trapezen herumturnte und endete schließlich mit einem Salto auf die mit einem Teppich bedeckte Sicherheitsmatte. Diese Präsentation war so revolutionär, dass seine Kollegen ein Bankett ihm zu Ehren spendeten und eine Erinnerungsmedaille geprägt wurde. W
1863
Mit dem Württembergischen Sanitätsverein wird, in Stuttgart, die erste nationale Rotkreuz-Gesellschaft gegründet, um in Württemberg die Aufgaben einer freiwilligen Hilfsgesellschaft zu übernehmen, wie sie in den Beschlüssen der Genfer Konferenz vom 29. Oktober 1863 vorgesehen waren. Den Anstoß zu dieser Konferenz hatte das im Februar des gleichen Jahres in Genf gegründete Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege gegeben, aus dem 1876 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) entstand. Der Württembergische Sanitätsverein, der am 16. Dezember 1863 vom Internationalen Komitee als freiwillige Hilfsgesellschaft im Sinne der Konferenzbeschlüsse anerkannt wurde, war damit die erste nationale Rotkreuz-Gesellschaft der Geschichte. W
1877
Das erste Telegrafenamt mit Fernsprechern nahm im brandenburgischen Friedrichsberg seinen Betrieb auf. Am 26. Oktober des Jahres hatte der Generalpostmeisters Heinrich von Stephan in Berlin die erste Telefonverbindung Europas in Betrieb genommen. Das erste deutsche Fernsprechamt mit Vermittlung wurde 1880 im elsässischen Mühlhausen eingerichtet. Der britisch-amerikanische Physiologe und Erfinder Alexander Graham Bell erhielt 1876 ein Patent für den ersten brauchbaren Fernsprecher, doch schon 1861 hatte der deutsche Lehrer Philipp Reis ein Telefon konstruiert. Es wurde aber als Spielzeug abgetan und konnte sich nicht durchsetzen. W
1908
Bei einer Schlagwetter-Explosion mit anschließendem Grubenbrand auf der Zeche Radbod in Bockum-Hövel kamen über 360 Bergarbeiter ums Leben. 40 Bergleute konnten vor den freigesetzten toxischen Gasen fliehen. Die Katastrophe war durch eine Benzinlampe ausgelöst worden. Bei der Wiederaufnahme des Betriebs im Jahr 1909 wurden elektrische Grubenlampen vorgeschrieben, die Benutzung von Sprengstoff wurde eingeschränkt. W
1918
In Deutschland wird das Frauenwahlrecht eingeführt. Hiermit wird die jahrzehntelange Arbeit von einzelnen und organisierten Frauen belohnt, die in Deutschland und anderen Ländern für eine Verbesserung der Frauenrechte eintreten.
1944
Das letzte große deutsche Schlachtschiff, die "Tirpitz", wird in Norwegen versenkt. 806 Seeleute können sich retten, 82 werden aus dem kieloben liegenden Schiff herausgeschweisst. 1204 Matrosen kommen ums Leben. Die "Tirpitz" war das Schwesterschiff der 1941 versenkten "Bismarck" und leistete ihren Beitrag zum Kriegsgeschehen nur durch Ihre einfache Anwesendheit. Mit letzter Kraft erreichte es die Insel Haaköy bei Tromsö, wo es als schwimmende Batterie eingesetzt werden sollte. W
1955
Die ersten 100 Soldaten der neuen "Bundeswehr" erhalten in Bonn ihre Ernennungsurkunden von Bundesverteidigungsminister Theodor Blank. Die ersten Mitglieder der Bundeswehr sind Berufssoldaten, erst ein Jahr später wird 1956 die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. W
1987
Das Frankfurter Opernhaus wird durch Brandstiftung zerstört. Der Wiederaufbau kostet 170 Millionen DM. W
1992
Wegen ihrer Verantwortlichkeit für den Schiessbefehl auf Flüchtlinge der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) an der innerdeutschen Grenze standen der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker sowie fünf weitere SED-Politiker vor einem Berliner Gericht. Vorgeworfen wurde ihnen vollendeter Totschlag. Das Verfahren gegen Honecker wurde aus gesundheitlichen Gründen eingestellt. Egon Krenz wurde "wegen Totschlags, sowie tateinheitlich begangenen dreifachen Totschlags" zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die früheren Politbüromitglieder Günter Schabowski und Günther Kleiber erhielten je drei Jahre. Das Politbüro, de facto das oberste Machtorgan der DDR, sei, so das Gericht, für die tödliche Aufgabenstellung an die Grenztruppen stets verantwortlich gewesen. W