28. November
Geburtstage
1811
Maximilian II. Joseph † 10. März 1864 - deutscher Fürst aus dem Geschlecht der Wittelsbacher und von 1848 bis 1864 König von Bayern. Er war verheiratet mit Marie Friederike von Preußen, aus dieser Ehe gingen die späteren bayerischen Könige Ludwig II. und Otto I. hervor. Sein jüngerer Bruder war der Prinzregent Luitpold. W
1825
Heinrich Auer † 31. Mai 1892 - deutscher Industrieller und Kölner Unternehmer, der Mehlmühlen betrieb. Bereits im Jahre 1850 begann er in Köln-Nippes durch die Errichtung einer Dampfmühle mit der Industrialisierung daieses Stadtteils. Es handelte sich um eine Getreidemühle, die den steigenden Bedarf an Mehlprodukten in den stetig wachsenden Großstädten decken sollte. Auer war damit einer der ersten Müller, die Dampfkraft einsetzten. Als Heinrich Auer im Mai 1892 im Alter von 67 Jahren starb, übernahmen seine Söhne Jakob und Carl Auer die Leitung der mittlerweile 4 Mühlen. Am 7. April 1910 wurde nach Heinrich Auer die im Stadtteil Nippes gelegene Auerstraße benannt, an der seine erste Dampfmühle stand. Zu jenem Zeitpunkt war Auers erste Mühle dort bereits abgerissen worden. Erst am 4. Dezember 1950, genau 100 Jahre nach der Errichtung der ersten Auer-Mühle, konnte die zerstörte Mühle wieder in Betrieb gehen. Bereits ein Jahr später ließ Clemens Auer die Marke „Aurora“ 1951 als Warenzeichen registrieren. „Aurora“ ist aus der römischen Mythologie abgeleitet, wo Aurora die Göttin der Morgenröte war. Dies kam auch im Logo des heute noch verwendeten Slogans „Aurora mit dem Sonnenstern“ zum Ausdruck. W
1837
John Wesley Hyatt † 10. Mai 1920 - amerikanischer Erfinder. Nach einer Ausbildung zum Drucker in Illinois gründete Hyatt in Albany eine Firma zur Herstellung von Billardkugeln, die Albany Billard Ball Company. Er experimentierte mit verschiedenen Werkstoffen um ein Ersatzmaterial für das teure Elfenbein zu finden und entdeckte, dass die Zugabe von Campher und Alkohol unter geringer Hitze und Druck die spröde Nitrozellulose auflöst und das Material gefügiger macht. Sein erstes Patent für erfundene neue Billardkugeln erhielt er am 10. Oktober 1865. Sie genügten den Ansprüchen seiner Kunden noch nicht vollständig und er experimentierte weiter. Nitrozellulose, auch Schießbaumwolle genannt, wird hergestellt, indem man Baumwollfasern mit Salpetersäure und Schwefelsäure tränkt und so das natürliche Polymer Zellstoff aus den Pflanzenwänden löst. Je nachdem, wie viel Kampfer dieser Nitrozellulose beigegeben wird, ist der entstandene Kunststoff hart wie Horn oder weich wie Rohgummi und lässt sich durch Erwärmen verformen. Hyatt hatte damit den ersten thermoplastischen Kunststoff erfunden. Anfangs knallte es wegen der engen Verwandtschaft zur Schießbaumwolle (und deren hohem Anteil) beim Billardspielen mit Zellulosekugeln noch ab und zu so heftig, dass am Pooltisch stehende Cowboys zu ihren Colts griffen. 1870 ließ Hyatt das Herstellungsverfahren patentieren und gründete 1870 die Albany Dental Plate Company, die aus Zelluloid künstliche Gebisse herstellte. 1872 benannte er die Firma in Celluloid Manufacturing Company um und verlagerte den Firmensitz 1873 nach Newark, New Jersey. W Bild: SMcCandlish
1865
James Brendan Connolly † 20. Januar 1957 - Leichtathlet aus den Vereinigten Staaten und wurde 1896 der erste Olympiasieger der Neuzeit. James Connolly gewann den Dreisprung-Wettbewerb mit 13,71 m. Außerdem wurde er Zweiter beim Hochsprung und Dritter beim Weitsprung. Bei den Olympischen Spielen in Paris 1900 belegte er im Dreisprung den zweiten Platz. Des Weiteren nahm er an den Zwischenspielen 1906 in Athen teil. Goldmedaillen gab es 1896 noch nicht (diese wurden erst bei den Olympischen Sommerspielen 1904 eingeführt). Alle Platzierten wurden am Schlusstag (bei strömendem Regen) geehrt, die Sieger mit Silbermedaillen und Olivenzweigen, die Zweiten mit Bronzemedaillen und Olivenzweigen, die Dritten gingen leer aus. W
1942
Manolo Blahnik - spanischer Schuhdesigner, der vor allem durch die Fernsehserien Sex and the City und Absolutely Fabulous bekannt wurde. Die erste Schuhkollektion kreierte er 1972 für die Londoner Boutique Zapata in der Old Church Street. 1973 übernahm Blahnik gemeinsam mit seiner Schwester die Boutique Zapata. 1974 schaffte es Manolo Blahnik als erster Mann auf das Cover der britischen Vogue. Ende der 1970er-Jahre begann Blahniks Karriere in den USA, als er eine Kollektion für Bloomingdale’s entwarf und 1979 seine erste Boutique auf der Madison Avenue in New York eröffnete. Eine besondere öffentliche Bekanntheit erlangten die Stilettos, in denen Bianca Jagger 1977 im „Studio 54“ Geburtstag feierte. Dieser Auftritt bedeutete den Beginn seiner internationalen Karriere. Seine Schuhkreationen sind wegen ihrer hohen Preise und Exklusivität vor allem bei Damen der High Society beliebt, und werden zum Beispiel von Sarah Jessica Parker, Madonna, Jennifer Aniston und Winona Ryder getragen. Sein Markenzeichen sind hohe Absätze (10 bis 12 Zentimeter), ausgefallenes Design und ein Mix verschiedener Materialien. W
1945
Georg „Schorsch“ Volkert - ehemaliger deutscher Fußballspieler. In der Meistersaison 1968 wurde er von Bundestrainer Helmut Schön in die Nationalmannschaft berufen. Sein erstes Länderspiel bestritt er am 6. März 1968 gegen Belgien und erzielte gleich in der 3. und 21. Minute seine ersten beiden Tore im Nationaltrikot. Endstand 3:1 für Deutschland. Am 1. Juni 1968 war er auch in der Aufstellung der deutschen Nationalmannschaft die in Hannover mit 1:0 den historischen ersten Sieg gegen England herausspielte. Georg Volkert absolvierte insgesamt 410 Bundesligaspiele und erzielte 125 Tore. W
1950
Edward „Ed“ Allen Harris - amerikanischer Schauspieler. Er gilt als einer der großen Charakterdarsteller des amerikanischen Kinos, der auch kleinen Nebenrollen mit seiner Spielweise ein unverwechselbares Gesicht zu geben vermag, so wie etwa in Jacknife, Glengarry Glen Ross, Die Firma, Apollo 13, Nixon, The Rock – Fels der Entscheidung, Die Truman Show, A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit und in A History of Violence. Harris tritt dabei häufig als Darsteller komplexer, auch bedrohlich auftretender Charaktere in Erscheinung, die sich im Kampf mit sich selbst befinden oder die sie beherrschende Aggressivität nach außen tragen. W
1967
Anna Nicole Smith eigendlich Vickie Lynn Marshall geb. Hogan, † 8. Februar 2007 - amerikanische Schauspielerin und Fotomodell. Seit ihrer frühen Kindheit verehrte sie die Hollywood-Diva Marilyn Monroe. Deshalb kleidete sie sich wie ihr Vorbild. Eines Tages wurde sie von einem Fotografen einer Modelagentur entdeckt, der Fotografien von ihr gesehen hatte. Sie ließ sich chirurgisch die Brüste vergrößern und nahm außerdem etwas ab, um ihrem Idol noch ähnlicher zu sehen. Im Jahr 1992 lud das Männermagazin Playboy Smith zu einem ersten Fotoshooting ein. Im Mai desselben Jahres wurde sie zum ersten Mal Playmate. Ihr Durchbruch gelang ihr dann ein Jahr später, als sie zum Playmate des Jahres 1993 gewählt wurde. Der Präsident der Markenfirma Guess?, Paul Marciano, sah in ihr hohes Werbepotenzial und engagiert sie deshalb als Model für Guess?-Jeans. Marciano war unter anderem auch für die Modelkarriere von Eva Herzigová und Josie Maran verantwortlich. Im selben Jahr warb Smith für das schwedische Textilunternehmen Hennes & Mauritz (H&M), als sie mit einer Dessous-Werbung an Bushaltestellen zu sehen war. Im Jahr 1994 gab sie ihr Filmdebüt in der Filmkomödie Die nackte Kanone 33⅓ an der Seite von Leslie Nielsen und Priscilla Presley. Für ihre Mitwirkung an dieser Produktion wurde sie als Schlechtester Newcomer mit der Goldenen Himbeere ausgezeichnet. W
Ereignisse
1520
Vier Wochen nach ihrer Entdeckung beginnt Ferdinand Magellan die Durchfahrt durch die später nach ihm benannte Magellanstraße an der Südspitze Amerikas; er erreicht mit drei Schiffen den Pazifik. Am 21. Oktober, dem Tag der 11.000 Jungfrauen, sichtete Magalhães in der Nähe des 52. Breitengrades ein Kap und nannte es „Kap der Jungfrauen“ – Cabo Virgenes. Ein furchtbarer, mehr als 36 Stunden dauernder Sturm trieb am 1. November, dem Allerheiligentag, zwei seiner Schiffe in eine Bucht, die sich im weiteren Verlauf als Durchfahrt vom Atlantischen zum Pazifischen Ozean erwies. Ihre größte Bedeutung hatte die Magellanstraße vor dem Bau des Panamakanals, aber auch heute noch wird sie von vielen Schiffen befahren. Die Verbindung zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean öffnete im 16. Jahrhundert einen Westweg zu den wirtschaftlich bedeutenden Gewürzinseln (Molukken). W
1660
Zwölf Gelehrte, unter ihnen Christopher Wren, William Petty, Robert Boyle und John Wilkins, beschließen im Gresham College die Gründung einer wissenschaftlichen Gesellschaft, die spätere Royal Society in London. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches für die Naturwissenschaften. Als „Royal Society“ – ohne weitere Zusätze – werden die Royal Society in London (gegründet 1660) und die eng verbundene Royal Society in Edinburgh (seit 1783) bezeichnet. Gemeinsam mit der 1785 begründeten Royal Irish Academy zu Dublin ist ihr Ziel die Förderung wissenschaftlicher Forschung. Alle drei Gesellschaften widmen sich fast ausschließlich der Mathematik und den Naturwissenschaften. Daneben gibt es verschiedene andere Royal Societies, die andere Wissenschaftszweige fördern, sowie gemeinnützig tätige Königliche Gesellschaften. W
1896
Die erste europäische elektrische U-Bahn Europas wurde in Budapest in Betrieb genommen. Sie sollte den Verkehr auf den Straßen der Großstadt reduzieren. Die "Milleniums-U-Bahn" von 1896 wurde nach dem Tausend-Jahr-Jubiläum des ungarischen Königreiches benannt. Die erste Fahrt auf der Strecke machte Kaiser Franz Joseph in einem Prunkwagen mit Mahagoniverkleidung. Die Zweiwegebahn, die direkt unter der Straßenbeschalung verlief, verband über eine Länge von 3,65 Kilometer den Gizella-Platz mit dem Stadtwäldchen. Später wurde sie bis zur Mexikói-Straße verlängert. Die Bahn verkehrt noch heute ab Stadtmitte in Pest bis zum Stadtpark. Die erste Untergrundbahn der Welt wurde 1868 in London eröffnet. Sie wurde zu dieser Zeit noch mit Dampf betrieben.
1919
In Berlin wird das "Große Schauspielhaus" eröffnet. Gespielt wird die Tragödie "Orestie" von Aischylos. Das Theater war nach dem Umbau des ehemaligen Zirkus Schumann entstanden und bot 5.000 Zuschauern Platz - für seine Zeit eine Sehenswürdigkeit an sich. Es gewann aber auch rasch an künstlerischer Bedeutung durch den dort wirkenden Regisseur Max Reinhardt.
1924
Raymond Dart, ein Anatom der University of the Witwatersrand in Johannesburg, erhält von einem Vorarbeiter des Buxton-Kalksteinbruchs einen bei Taung gefundenen fossilen Schädel. Das sogenannte Kind von Taung ist der erste Fund eines Australopithecus africanus. Australopithecus africanus ist eine Art der ausgestorbenen Gattung Australopithecus. Fossilien, die Australopithecus africanus zugeordnet wurden, stammen zumeist aus rund 3,0 bis 2,5 Millionen Jahre alten Fundschichten in Südafrika; einige Funde sind jedoch möglicherweise etwas älter, andere etwas jünger.
W Bild: José Braga; Didier Descouens
1925
In Dortmund wird die in sieben Monaten in Holzbauweise errichtete erste Westfalenhalle. Der größte freitragende Hallenbau Europas, in dem 15.000 Menschen Platz finden, sollte für Sportveranstaltungen genutzt werden. Die Halle wird im Ersten und Zweiten Weltkrieg jeweils völlig zerstört. Von 1950 bis 1952 wurde sie von Architekt Walter Höltje wieder aufgebaut. Sie war Schauplatz für 25 Welt- und mehr als 50 Europameisterschaften. Dort fanden auch internationale Rock- und Popereignisse sowie große Operninszenierungen statt. Die Halle zählt zu den führenden Veranstaltungsstätten der Welt. Rund um die Westfalenhalle entstanden sieben weitere Hallen und das Dortmunder Messegelände. W Bild: Tbachner
1942
Im "Coconut Grove"-Nachtclub in Boston bricht ein Feuer aus - aufgrund der folgenden Panikreaktion werden zahlreiche flüchtenden Besucher an den Ausgängen des Hauptsaals niedergetrampelt. Die Rettungsarbeiten werden von Schaulustigen behindert. Der Brand ist mit 474 Todesopfern die grösste Feuerkatastrophe in den USA seit 1903. Im Lokal befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 1000 Personen, eine Vielzahl von ihnen Soldaten, die sich auf die Überfahrt nach Europa vorbereiteten. Als mögliche Brandursache wird ein weggeworfenes Streichholz ermittelt. In der Folge kommt es zu einer Verschärfung der Brandschutz-Bestimmungen, unter anderem müssen die Ausgänge von Nachtklubs und Vergnügungsstätten beleuchtet werden.
1943
Die Konferenz von Teheran der drei Hauptalliierten im Zweiten Weltkrieg, Großbritannien, USA und Sowjetunion, beginnt. Joseph Stalin, Franklin D. Roosevelt, and Winston Churchill (v.l.) beraten über die weitere Vorgangsweise im Zweiten Weltkrieg und die Neuordnung Europas nach dessen Beendigung. Dazu hatte im Oktober eine vorbereitende Außenministerkonferenz in Moskau stattgefunden, auf der die Moskauer Deklaration verabschiedet worden war. Churchill schlug eine Zweiteilung Deutschlands in eine nördliche und eine südliche Hälfte vor, bei der Teile Süddeutschlands (Bayern, Pfalz, Baden und Württemberg) mit Österreich und Ungarn zu einer „Donauföderation“ zusammengeschlossen werden sollten. Roosevelt favorisierte die Bildung von fünf autonomen Einzelstaaten. Diese sollten jeweils folgende Gebiete umfassen: Preußen (das heutige Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und das nördliche Sachsen-Anhalt), Hannover mit Gebieten Nordwestdeutschlands, Sachsen, Hessen-Darmstadt vereinigt mit Hessen-Kassel und Gebieten südlich des Mains, sowie ein südlicher Staat aus Bayern, Baden und Württemberg. Außerdem schlug er vor, die Gebiete um Kiel und Hamburg sowie das Ruhr- und Saargebiet unter internationale Verwaltung stellen zu lassen. W Bild: Public Domain
1948
Die von Edwin Land entwickelte erste Polaroid-Kamera ging in Bosten in den Verkauf. Land erklärte seiner Tochter Jennifer während eines Mexiko-Urlaubs 1944 das Prinzip des Fotografierens. Angeregt von ihrer Frage, warum sie die Bilder nicht sofort sehen könne, konzipierte er in den folgenden Stunden den gesamten Prozess der Sofortbildfotografie. Am 21. November 1947 konnte der Unternehmer seine fertige Erfindung auf der Jahrestagung der "American Optical Society" vorstellen. Sie wurde von den meisten seiner Fachkollegen als Spielerei abgetan. Bis 1956 wurden eine Million Polaroid-Kameras verkauft, bis heute sind es 165 Millionen. Mit dem Modell "Polaroid Land 800" wurde seit Mitte der fünfziger Jahre auch Europa beliefert.
W Bild:en Wikipedia:User:Cburnett
1964
Die amerikanische Sonde "Mariner 4" wird auf die Reise zum Mars geschickt. Die Sonde fliegt knapp 10.000 am Mars vorbei und liefert die vorgesehenen 22 Bilder. Die Daten von "Mariner 4" schaffen auch ein solides Fundament für alle weiteren Missionen und sind Anlass für weitreichende Korrekturen. Denn schon in den 60er Jahren hatten die NASA-Ingenieure die Marsatmosphäre für Bremsmanöver ins Kalkül gezogen. Nun stellt sich aber heraus, dass auf dem Mars ein Atmospährendruck von lediglich 10 - 30 Millibar herrscht. 1969 starten Mariner 6 und 7. Sie nähern sich dem Mars auf 3000 km und liefern 200 Fotos. 1971 stürzt mit "Mars 2" (UdSSR) erstmals ein menschliches Artefakt auf den Nachbarplaneten. W
1967
Auf der Suche nach Radioquellen im Universum entdecken Jocelyn Bell Burnell und Antony Hewish den ersten Pulsar PSR B1919+21. Für diese Untersuchung wurden in einem breiten Feld sämtliche Quellen erfasst, die binnen kurzer Zeit starke Schwankungen in ihrer Strahlungsintensität aufwiesen. Die Signale des später als PSR B1919+21 bezeichneten Pulsars zeichneten sich durch ungewöhnliche Regelmäßigkeit der abgestrahlten Wellen aus, so dass Bell und Hewish sie zunächst für ein künstliches Signal – eventuell einer extraterrestrischen Zivilisation hielten. Antony Hewish wurde 1974 für die Entdeckung der Pulsare mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. W
1983
Mit Ulf Merbold beginnt der erste Raumflug, fünf Jahre nach dem DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn, mit einer Person der Bundesrepublik Deutschland an Bord: Der 42jährige Physiker Ulf Merbold nimmt an Bord der Spaceshuttle "Columbia" an der zehntägigen amerikanisch-europäischen Mission "Spacelab 1" teil. 1992 und 1994 nimmt Merbold an weiteren Missionen dieser Art teil. W Bild: NASA
1996
Mit der Strafrechtsreform in Österreich ist u.a. Ehebruch nicht mehr strafbar. Als letzter Staat Europas streicht Österreich den Ehebruch aus dem Strafgesetzbuch. Früher drohte in Wien die Todesstrafe durch Pfählung, wenn nicht nur der ehebrechende Mann verheiratet war. In Deutschland wird Ehebruch seit dem 1. September 1969 nicht mehr strafrechtlich sanktioniert. Ursprünglich sollte damals mit der Begründung einer „sittenprägenden und sittenerhaltenden Wirkung“ die angedrohte Haftstrafe verdoppelt werden. Seit dem 1. Juli 1977 ist durch das Erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts auch die Schuldfrage bei Scheidungen entfallen und somit Ehebruch kein Grund für eine solche mehr. Grundsätzlich entscheidend ist nur noch, ob die Ehegatten seit längerem getrennt leben. Nur durch sehr schwere Fälle von Ehebruch gehen Ansprüche auf Unterhalt verloren. Generell kann allenfalls die Unterlassung von Ehebruch in der gemeinsamen Wohnung des Ehepaares zivilrechtlich durchgesetzt werden. W
2000
Im Pechtropfenexperiment, das seit dem Jahr 1927 läuft, fällt der achte Tropfen. Das Pechtropfenexperiment ist ein Langzeitversuch zur Beobachtung des Tropfverhaltens von Pech, einem bei Zimmertemperatur superzähen Stoff, der augenscheinlich ein Feststoff ist. 1927 begann Thomas Parnell, Professor an der Universität von Queensland in Brisbane, Australien, mit den Vorbereitungen zum Experiment. Er goss erwärmtes Pech in einen unten verschlossenen Trichter und ließ dem Stoff drei Jahre Zeit, um sich zu setzen. 1930 wurde der Trichter geöffnet, das Pech begann zu fließen: Der erste Tropfen fiel im Jahre 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988 und 2000. Das Experiment findet nicht unter kontrollierten Bedingungen statt. Insbesondere Temperaturschwankungen über die Jahrzehnte haben Einfluss auf die Tropfenfolge. Die Installation einer Klimaanlage brachte das Experiment sogar nur noch weiter durcheinander, da es statt warmen Sommern und kalten Wintern nun warme Winter und kalte Sommer gab. Dies hatte zur Folge, dass sich der Tropfen von 2000 nicht im Sommer, sondern im Winter ablöste. Er war außerdem so groß, dass der Raum zwischen Trichter und Becherglas nicht ausreichte, um abzutropfen. Ein fallender Tropfen konnte bislang noch nie beobachtet werden, da zu den entsprechenden Zeitpunkten nie ein Auge auf das Experiment gerichtet war. Seit den 1990er Jahren wird das Experiment permanent von einer Webcam beobachtet. Doch ausgerechnet am 28. November 2000, also an dem Tag, an dem der bislang letzte Tropfen fiel, versagte die Kamera ihren Dienst, sodass es bis heute keine Filmaufnahme eines fallenden Tropfens gibt. Mittlerweile sind mehrere Kameras ständig auf das Experiment gerichtet, um den nächsten Tropfen keinesfalls zu verpassen. W Bild:University_of_Queensland_Pitch_drop_experiment.jpg: John Mainstone