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29. Oktober          

1855

Paul-Jacques Curie † 19. Februar 1941- französischer Physiker und Professor der Mineralogie an der Universität Montpellier. Wie sein etwa drei Jahre jüngerer Bruder Pierre Curie wurde er von seinem Vater erzogen und besuchte keine Schule. Während seines Studiums arbeitete Jacques Curie als Assistent von Alfred Riche (1829–1908) und Emile Jungfleisch (1839–1916), nach seinem Studienabschluss als Laborassistent bei Charles Friedel. Dort begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit seinem Bruder Pierre Curie. Sie verbesserten das Quadrantenelektrometer und erfanden ein Elektrometer, das später auch Marie Curie in der Erforschung von Polonium und Radium benutzte. Außerdem entdeckten sie 1880 die Piezoelektrizität, wofür sie 1895 mit dem Prix Gaston Planté der Académie des sciences ausgezeichnet wurden.       W  

 

1879

Franz von Papen † 2. Mai 1969 - deutscher Politiker. Franz von Papen war 1932 letzter Weimarer Reichskanzler vor Hitler. Er war beteiligt am Sturz der sozialdemokratischen Regierung und setzte sich als Katholik dafür ein, dass die deutschen Katholiken Hitler in seiner Führung des Landes unterstützten. Er hob das Verbot der SA auf und ließ durch Notverordnung die preußische Regierung absetzen. Anfang 1933 ebnete Papen Hitler den Weg an die Macht und trat am 30. Januar 1933 als Vizekanzler in das neue Kabinett ein. 1940 wurde er Botschafter in Ankara. Bei den Nürnberger Prozessen gegen das nationalsozialistische Regime wurde er freigesprochen, jedoch später im Rahmen eines Entnazifizierungsprogramms zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt.      
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   Bild:Bundesarchiv, Bild 183-1988-0113-500 / CC-BY-SA

 

 

James Jacob Ritty † 29. März 1918 - amerikanischer Lokalbesitzer in Dayton, der 1879 die erste Registrierkasse zum Patent anmeldete, um sich so seiner diebischen Bediensteten erwehren zu können. Der Kern der Erfindung war die Bargeldschublade, die sich nur zum festgelegten Zeitpunkt mit dem für die Registrierkasse typisch gewordenen Klingelgeräusch öffnete. Seine neu gegründete Firma zur Herstellung von Registrierkassen wurde 1884 von John H. Patterson gekauft, der sie in National Cash Register Company (heute: NCR Corporation) umbenannte. NCR wurde sehr rasch in den USA zum Marktführer und vertrieb das Erfolgsprodukt Registrierkasse bald auch weltweit.       W   

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1897

Joseph Goebbels  † 1.Mai 1945 - deutscher Politiker. Goebbels war einer der führenden Politiker im Dritten Reich. 1933 wurde er Leiter des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Er verfügte den Ausschluss von Personen aus der Reichskulturkammer, deren einer Eltern- oder Großelternteil als jüdisch eingestuft wurde. Damit ging er über die Ausschlussbestimmungen der sogenannten Nürnberger Gesetze hinaus. Eine seiner Reden war das Startsignal für die Gewalttätigkeiten an der jüdischen Bevölkerung in der sogenannten "Reichskristallnacht". Goebbels organisierte die Beschlagnahmung von sogenannter entarteter Kunst in Museen und ließ einige der Kunstwerke in einer gleichnamigen Ausstellung zeigen.      
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   Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1968-101-20A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA

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1920

Baruj Benacerraf † 25. Februar 1993 - amerikanischer Mediziner. Er untersuchte die genetisch gesteuerten Oberflächenmerkmale der Zellen und ihren Zusammenhang mit der Immunologie. Seine Theorien brachten neue Erkenntnisse für die Organtransplantation. Er bekam 1980 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.       W   

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1923

Carl Djerassi - amerikanisch-österreichischer Chemiker und Schriftsteller österreichischer Herkunft. Djerassi ist für die Entwicklung der ersten Antibabypille bekannt geworden. Luis E. Miramontes und Djerassi gelang es Anfang der 1950er Jahre als Forscher für Syntex S.A. in Mexiko-Stadt, das Sexualhormon Norethisteron, ein Gestagen, künstlich herzustellen. Mit Gregory Pincus und John Rock entwickelten sie damit 1951 die erste Antibabypille. Seit 1959 lehrt Djerassi an der Stanford University. Als Wissenschaftler brachte er es auf rund 1.200 Veröffentlichungen.       W    Bild: Public Domain

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1938

Ellen Johnson Sirleaf - seit dem 16. Januar 2006 Präsidentin von Liberia. Sie ist die erste Frau, die durch eine Wahl das Amt eines Staatsoberhauptes in Afrika erlangte. Für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und Frauenrechte wurde ihr 2011 gemeinsam mit ihrer Landsfrau Leymah Gbowee und der Jemenitin Tawakkul Karman der Friedensnobelpreis verliehen. Bei der Wahl im November 2011 wurde Sirleaf mit 90,2 % der Stimmen wiedergewählt, nachdem die Opposition die Stichwahl boykottiert hatte. Im Gegensatz zu den meisten Angehörigen der liberianischen Oberschicht hat sie keine afroamerikanischen Vorfahren. Ihr Vater gehörte dem Volk der Gola an. Ihr Großvater mütterlicherseits stammte aus Deutschland.       W    Bild: Public Domain

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1942

Robert Norman „Bob“ Ross † 4. Juli 1995 - amerikanischer Maler und Fernsehmoderator.  Ausgehend von populären Do-it-yourself-Methoden, wie der von Bill Alexander, entwickelte Ross seine eigene Technik, eine besondere Nass-in-Nass-Malerei, mit der er unter Verwendung weniger Farben und Hilfsmittel stimmungsvolle Landschaftsbilder herstellte. 1981 ging Ross mit dieser neuen Technik auf Tournee durch die USA, ehe er sie ab 1983 auch in seiner eigenen Fernsehsendung The Joy of Painting präsentierte. Durch diese Sendung gelangte er zu weltweiter Bekanntheit, und die Nass-in-Nass-Methode wurde zum Exportschlager. Seitdem werden über eine eigene Firma (Bob Ross Inc.) unter anderem Lehrbücher und -videos sowie Bob-Ross-Malsets verkauft. Wer diese Maltechnik für Landschaften offiziell unterrichten möchte, muss sich zum CRI (Certified Ross Instructor) ausbilden lassen. Daneben gibt es noch Zertifikate für Blumenmalerei (CRFI), Wildtiere (CRWI) und Porträts (CRPI). Letztere sind aber Weiterentwicklungen von Techniken anderer Personen. Die Technik der Blumenmalerei geht beispielsweise auf Annette Kowalski zurück, eine Wegbegleiterin von Bob Ross, die mittlerweile die Bob Ross Inc. führt.       W   

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1947

Richard Stephen Dreyfuss - amerikanischer Schauspieler. Seine ersten Auftritte in Kinofilmen hatte er 1967 in Das Tal der Puppen und Die Reifeprüfung. Seinen Durchbruch schaffte er 1973 mit George Lucas’ Film American Graffiti, in dem auch Harrison Ford und Ron Howard mitspielten. Mit Filmen wie Der weiße Hai und Unheimliche Begegnung der dritten Art (beide von Steven Spielberg) wurde Dreyfuss zu einem der gefragtesten Schauspieler Hollywoods. Für seine Rolle in Der Untermieter bekam er 1977 einen Oscar als bester Hauptdarsteller und einen Golden Globe Award als bester Schauspieler im Bereich Musical oder Comedy.      
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   Bild: Nightscream

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1948

Kate Jackson -amerikanische Schauspielerin. Wurde berühmt durch ihre Rolle als Polizistin Sabrina Duncan in der 70er Jahre Fernsehserie "Drei Engel für Charlie". 1983 drehte sie dann die auch in Deutschland erfolgreiche Serie "Agentin mit Herz". Eine Teilnahme an der Kinoversion der "Drei Engel für Charlie" ("Charlie's Angels") lehnte sowohl Kate Jackson als auch ihre einstigen Kolleginnen Farrah Fawcett und Jaclyn Smith, die in den 70er Jahren das Trio spielten, ab.       W    Bild: Public Domain

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1960

Dieter Herbert Nuhr - deutscher Kabarettist, Comedian, Autor und Moderator. Von 1981 an studierte er an der Universität-Gesamthochschule Essen Kunstpädagogik und Geschichte auf Lehramt, 1988 legte er das Erste Staatsexamen ab. Für sein Programm Nuhr weiter so bekam er im Jahr 1998 den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett. 2003 erhielt Nuhr den Deutschen Comedypreis für den besten Liveauftritt. Nuhr ist bis heute (2012) der einzige Preisträger, der beide Preise verliehen bekam. Zahlreiche Fernsehauftritte machten ihn auch über die Kleinkunst-Szene hinaus bekannt, etwa in Scheibenwischer, Hüsch und Co., Die Harald Schmidt Show, Quatsch Comedy Club, Genial daneben, Schillerstraße oder 7 Tage, 7 Köpfe. Nuhr gehört mit jährlich mehr als 200.000 Zuschauern zu den erfolgreichsten Kabarettisten in Deutschland. Sein Programm Ich bin’s nuhr besuchten etwa eine halbe Million Menschen.       W   

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1969

Mirco Nontschew - deutscher Komiker. Er wurde durch die Sendung RTL Samstag Nacht bekannt. Das Besondere an seinen Auftritten ist seine Fähigkeit, Geräusche und Töne zu imitieren. Aufgrund seiner musikalischen Talente (er spielt Schlagzeug und Klavier) wurde Hugo Egon Balder damals beim Fernsehsender RTL auf ihn aufmerksam. 1993 war er Gründungsmitglied der Fernseh-Comedy-Reihe RTL Samstag Nacht. 2001 erhielt Nontschew bei Sat.1 seine eigene Sendung Mircomania, in der er mit Janine Kunze zu sehen war. 2004 spielte er in dem deutschen Kinofilm 7 Zwerge – Männer allein im Wald den Zwerg Tschakko wie auch 2006 in der Fortsetzung 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug. Ab Anfang 2005 war er Stammgast bei der Improvisationscomedy Frei Schnauze auf RTL.       W   

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1971

Winona Ryder eigentlich Winona Laura Horowitz. - amerikanische Schauspielerin. Sie lebte mit ihren Eltern zunächst in einer Hippie-Kommune, bis ihre Eltern nach Petaluma bei San Francisco zogen. Dort wurde die Patentochter des LSD-Gurus Timothy Leary während einer Schulaufführung entdeckt und für "Lucas" (1986) verpflichtet. Der Durchbruch kam 1990, als sie "Ein Mädchen namens Dinky" und "Meerjungfrauen küssen besser" drehte. Ihre nächste Rolle war "Bram Stoker's Dracula" (1992). Es folgten "Zeit der Unschuld" (1993) und "Betty und ihre Schwestern"(1994), "Reality Bites" (1994) und "Ein amerikanischer Quilt"(1995). "Durchgeknallt"wieder den Anschluss an frühere Erfolge.      
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    Bild: PM - Il Piccolo Missionario

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1268

Karl I. von Anjou lässt den König von Sizilien, Konradin von Hohenstaufen, in Neapel hinrichten. Damit stirbt das Geschlecht der Staufer aus. Konradin war der letzte legitime männliche Erbe aus der Dynastie der Staufer. Er war Herzog von Schwaben (1262–1268 als Konrad IV.), König von Jerusalem (1254–1268 als Konrad III.) und König von Sizilien. Die Staufer waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das im 12. und 13. Jahrhundert mehrere schwäbische Herzöge und römisch-deutsche Könige und Kaiser hervorbrachte. Der Name Staufer leitet sich von der Burg Hohenstaufen auf dem am Nordrand der Schwäbischen Alb bei Göppingen gelegenen Berg Hohenstaufen ab. Die bedeutendsten Herrscher aus dem Adelsgeschlecht der Staufer waren Friedrich I. (Barbarossa), Heinrich VI. und Friedrich II.       W

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1525

Martin Luther hält in Wittenberg die erste Messe in deutscher Sprache ab. Schon sehr bald nach dem ersten Auftreten Martin Luthers suchten Geistliche, die der Reformation nahestanden, nach neuen Gottesdienstformen. Man wollte diese entweder nach strikt biblischen Grundlagen neu entwerfen oder zumindest die überlieferten liturgischen Traditionen von Elementen „reinigen“, die man als Fehlentwicklungen ansah. Vor allem die mittelalterliche Opfer-Theologie der römischen Messe war den Reformatoren anstößig. So ist z. B. überliefert, dass schon 1522/23 an vielen Orten erste Versuche mit deutschen Abendmahlsgottesdiensten unternommen wurden, z. B. durch Karlstadt in Wittenberg oder durch Martin Bucer, Kaspar Hedio, Johann Schwebel und Johannes Oekolampad auf Franz von Sickingens Ebernburg. Oft wurden dabei nur einzelne Teile des Gottesdienstes ins Deutsche übertragen (z.B. die biblischen Lesungen) oder einfach nur die Kanon-Gebete (Canon Missae) ausgelassen. Einige dieser frühen evangelischen Gottesdienstordnungen wurden gedruckt und fanden so, wie anderes reformatorisches Gedankengut, rasch Verbreitung und Nachahmung.       W   

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1787

Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Don Giovanni" wird am Prager Nationaltheater uraufgeführt. Den Auftrag zur Komposition erhielt Mozart 1787 von dem Prager Impresario Pasquale Bondini, dessen Operngesellschaft Mozarts Figaro mit großem Erfolg aufgeführt hatte und der nun an diesen Erfolg anknüpfen wollte. Ursprünglich sollte die Oper am 14. Oktober uraufgeführt werden. Anlass war die Durchreise von Maria Theresia Josepha von Österreich und ihrem Ehegatten, dem späteren Anton I. von Sachsen. Das Ensemble hatte jedoch Schwierigkeiten bei der Einstudierung, sodass der Termin der Uraufführung verschoben werden musste. Das fürstliche Paar bekam die ebenfalls von Mozart stammende Oper Le nozze di Figaro zu sehen. Mozart war vom frenetischen Beifall der Prager überrascht. Das Werk hat bis zum heutigen Tag nichts an Beliebtheit eingebüßt. Der Stoff geht auf die alte kastilische Volkssage vom lüsternen Don Juan Tenorino zurück.       W   

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1838

Die erste preußische Eisenbahnlinie wird eröffnet, sie verbindet die Hauptstadt Berlin mit Potsdam. Bereits 1835 war zwischen Nürnberg und Fürth die erste deutsche Eisenbahnlinie eingeweiht worden, das neuartige Verkehrsmittel setzte sich im Zuge der Industrialisierung Schritt für Schritt durch. Bei dem Fahrzeugmaterial, besonders bei den Lokomotiven, verließ man sich erst einmal auf die Erfahrung aus England. Viele Unternehmer überschätzten sich jedoch finanziell, der Staat musste eingreifen. Später kauften die Staaten die Bahnen auf und gründeten die Staatsbahnen. 1920 wurde aus den acht Staatsbahnen ( Bayern, Baden, Württemberg, Hessen, Preußen, Sachsen, Mecklenburg und Oldenburg) die Deutsche Reichsbahn.       W   

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1863

Auf einer internationalen Konferenz in Genf werden unter anderem Resolutionen zur Gründung nationaler Hilfsgesellschaften für Kriegsverwundete und die Einführung eines Kenn- und Schutzzeichens in Form einer weißen Armbinde mit rotem Kreuz beschlossen. Insgesamt 36 Personen nahmen an dieser Konferenz teil, und zwar 18 offizielle Delegierte von Regierungen ihrer jeweiligen Länder, sechs Delegierte verschiedener Vereine und Verbände, sieben nicht offizielle ausländische Teilnehmer und die fünf Mitglieder des Internationalen Komitees. Die auf dieser Konferenz durch offizielle Delegierte vertretenen Länder waren Baden, Bayern, Frankreich, Großbritannien, Hannover, Hessen-Darmstadt, Italien, Niederlande, Österreich, Preußen, Russland, Sachsen, Schweden und Spanien. Zu den Beschlüssen und Forderungen dieser Konferenz, die am 29. Oktober 1863 in Form von Resolutionen angenommen wurden, zählten unter anderem:

  • die Gründung nationaler Hilfsgesellschaften für Kriegsverwundete
  • die Neutralität der Verwundeten
  • die Entsendung freiwilliger Pflegekräfte für Hilfeleistungen auf das Schlachtfeld
  • die Organisation und Durchführung weiterer internationaler Konferenzen
  • die Einführung eines Kenn- und Schutzzeichens in Form einer weißen Armbinde mit rotem Kreuz       W   

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1917

Der Berliner Oberturnwart Max Heiser legt die ersten Regeln für den von ihm entwickelten Handballsport fest. Bereits in der Antike gab es handballähnliche Spiele wie Urania oder auch Harpastum (von griechisch harpaston) bei den Römern. Auch im Mittelalter wurden verschiedene Fangspiele gespielt. Das eigentliche Handballspiel entwickelte sich aber erst um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus verschiedenen Ballspielen, wie zum Beispiel Netz-, Korb-, Raff- oder Turmball. Daraus gingen dann erstmals Spiele hervor, bei denen auf Tore geworfen wurde. Das erste Regelwerk wurde 1906 vom dänischen Lehrer und Oberstleutnant Holger Nielsen aus Ordrup bei Kopenhagen entworfen. Der Ball durfte nur drei Sekunden gehalten werden, und mit ihm durfte nicht gelaufen werden.

Als Geburtstag des Handballs gilt der 29. Oktober 1917, als der Berliner Oberturnwart Max Heiser (1879–1921) festlegte, dass das 1915 von ihm für Frauen entworfene Spiel „Torball“ zukünftig „Handball“ heißen solle, und er ebenfalls feste Regeln bestimmte. Mit dem Spiel wollte er für Mädchen eine Möglichkeit schaffen, sich auszutoben, da Jungenspiele, wie beispielsweise Fußball, ihm zu körperbetont erschienen. Dementsprechend war seinerzeit auch jede Art von Kampf verboten und das Spiel körperlos.

Zwei Jahre später entwickelte der Berliner Turnlehrer Carl Schelenz (1890–1956) Heisers Spiel weiter und machte es auch für Jungen und Männer attraktiv, indem er Zweikämpfe erlaubte und den Ball verkleinerte, womit er das Werfen in den Vordergrund stellte. Auch führte er das Prellen ein. Die restlichen Grundlagen wie Spielfeld, Mannschaftsgröße und Schiedsrichter übernahm Schelenz praktischerweise vom Fußball. Daraufhin wurde Handball immer beliebter, und schnell bildeten sich erste Mannschaften. Im Jahr 1921 wurde schließlich die erste deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der TSV 1860 Spandau gewann.       W   

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1923

Die Berliner "Funkstunde AG" nimmt ihre ersten kommerziellen Rundfunksendungen auf. Nachdem der Rundfunkempfang für Privatpersonen im Ersten Weltkrieg verboten gewesen war, wird dieses neue Medium nun auch in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Als erster offizieller Rundfunkteilnehmer in Deutschland gilt der Berliner Zigarettenhändler Wilhelm Kollhoff. Die Lizenz zum Hören des Programms kostete − 1923 war der Höhepunkt der Inflationszeit – 60 Goldmark oder 780 Milliarden Papiermark.       W   

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1946

Der französische Regisseur Jean Cocteau präsentierte die Uraufführung seines Films "La Belle et la Bête" (Die Schöne und das Biest). In den Hauptrollen waren Jean Marais und Josette Day zu sehen. Der Film gilt als ein Vorläufer des phantastischen Kinos. Cocteau verwendete ein moralisches Kunstmärchen der französischen Dichterin Jeanne Marie Leprince de Beaumont, die 1756 eine Parabel über den Mythos von Liebe und Tod verfasste. Damit ihr Vater nicht sterben muss, willigt die wunderschöne Belle ein, mit dem hässlichen Tier in dessen prachtvollem Schloss zu leben. Durch ihre Liebe wird das Monster in einen strahlenden Prinzen verwandelt. Die deutsche Fassung des Films wurde 1947 unter dem Titel "Es war einmal" gezeigt.       W   

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1956

Israelische Truppen überqueren die Grenze nach Ägypten und erobern in einem acht Tage dauernden Feldzug die Sinai-Halbinsel. Der Überfall findet in Abstimmung mit Frankreich und Großbritannien statt, die den zuvor von Ägypten verstaatlichten Suez-Kanal wieder unter ihre Kontrolle bringen wollen.       W   

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1959

Die Comicserie "Asterix und Obelix" der beiden Franzosen René Goscinny (Autor) und Albert Uderzo (Zeichner) startet in der Wochenzeitschrift "Pilote" . Die Abenteuer der beiden Comicfiguren, die sich der römischen Besatzung Galliens unaufhörlich widersetzen, werden später in viele Sprachen übersetzt und avancieren zum Welterfolg.       W   

 

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1969

In der University of California in Los Angeles wurde die erste Nachricht über zwei weit entfernte Rechner verschickt, und somit das Internet geboren. Das Internet ging aus dem im Jahr 1969 entstandenen ARPANET hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency (ARPA) des US-Verteidigungsministeriums. Es wurde zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt. Ziel des Projekts war zunächst, die knappen Rechenkapazitäten der teuren Großrechner sinnvoll zu nutzen, erst in den USA, später weltweit.       W   

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1976

Erich Honecker wurde von der Volkskammer zum Staatsratsvorsitzenden gewählt. Damit vereinigte er die drei wichtigsten Ämter in seiner Person: Staatsratsvorsitzender, Generalsekretär der SED und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrats. In den folgenden Jahren bemühte er sich, den Konsumwünschen der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Der öffentliche Druck zwang ihn, die Ausreisepraxis für DDR-Bürger großzügiger zu handhaben. Bürgerrechtsbewegungen und Intellektuelle übten immer heftigere Kritik am Regime. 1989 trat Honecker seine Ämter an Egon Krenz ab bzw. wurde vom Politbüro dazu gezwungen. Auch die SED schloss ihn aus. Er wurde daraufhin Mitglied der neu gegründeten KPD.       W    Bild: Public Domain

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1991

Die Raumsonde Galileo passiert den Asteroiden Gaspra in einer Entfernung von 16.200 km und vermisst und fotografiert ihn. Es handelt sich um das erste derartige Manöver dieser Art bei einem Asteroiden. Benannt wurde Gaspra nach dem Urlaubsort Gaspra auf der Krim, in dem der russische Schriftsteller Leo Tolstoi längere Zeit lebte. Es zeigte sich, dass Gaspra ein unregelmäßig geformter Asteroid mit Abmessungen von 19 × 12 × 11 Kilometern ist. Die Oberfläche ist von zahlreichen Einschlagskratern übersät. Durch Messung der Größe und Verteilung der Krater wird Gaspras Alter auf 200 Millionen Jahre geschätzt. Dies ist, gemessen an den 4,5 Milliarden Jahren des Sonnensystems, ein geringes Alter. Gaspra dürfte somit ein Bruchstück eines größeren Ursprungskörpers sein, der vor 200 Millionen Jahren bei einer Kollision auseinandergerissen wurde. Die Masse von Gaspra wurde zu 1015 kg bestimmt. Die Rotationsperiode beträgt 7 Stunden und 3 Minuten.       W   

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1994

Mit der Grundsteinlegung für das Daimler Chrysler Center begannen am Potsdamer Platz in Berlin die Bauarbeiten für einen neuen Stadtteil im Herzen der Hauptstadt. Von einem als „Infobox“ bezeichneten Aussichts-Container auf dem gegenüberliegenden Leipziger Platz konnten Berliner und Touristen den Fortschritt der Bauarbeiten beobachten und Modelle der zukünftigen Bauten betrachten. Grob eingeteilt entstanden auf der an den ehemaligen Potsdamer Platz angrenzenden Brache vier unterschiedliche Komplexe. Das nordwestliche, zwischen der neu erbauten Entlastungsstraße und dem (neuen) Potsdamer Platz liegende, 27.000 m² umfassende Sony Center wurde vom US-Amerikaner Helmut Jahn gestaltet. Untergebracht sind in dem dreieckigen Areal Cafés, das Filmmuseum Berlin mit der „Deutschen Kinemathek“, Appartements, Büros sowie die europäische Zentrale von Sony. Richtung (neuer) Potsdamer Platz endet das Sony-Areal mit dem Sitz der Holding der Deutschen Bahn in Berlin, dem Bahntower. Im Oktober 1996 wurde mit einem „Kranballett“ das Richtfest für das 85 Meter hohe Gebäude der Daimler-Benz-Tochtergesellschaft debis gefeiert: Unter der Leitung von Daniel Barenboim „tanzten“ sieben Minuten lang 19 Kräne synchron zu den Klängen des 4. Satzes (Ode „An die Freude“) der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.       W    Bild: Helen Schiffer, Frankfurt am Main

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2004

Der Vertrag über eine Europäische Verfassung wird in Rom unterzeichnet. Er sollte ursprünglich am 1. November 2006 in Kraft treten. Da jedoch nach gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden nicht alle Mitgliedstaaten den Vertrag ratifizierten, erlangte er keine Rechtskraft. Stattdessen schlossen im Dezember 2007 die europäischen Staats- und Regierungschefs unter portugiesischer Ratspräsidentschaft den Vertrag von Lissabon ab, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.       W   

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