4. Oktober
Geburtstage
1892
Luis Trenker † 12. April 1990 - österreichischer Bergsteiger, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Trenker wurde in Südtirol geboren, studierte Architektur in Graz und Wien und war geprüfter Bergführer. Er wurde bekannt als Schauspieler und Drehbuchautor der Filme "Berge in Flammen" (1932) "Der Berg ruft" (1937). W
1895
Buster Keaton - amerikanischer Schauspieler. Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit. Wegen seines bewusst ernsten, stoischen Gesichtsausdrucks wurde er "Der Mann, der niemals lachte" genannt. Ein weiteres Markenzeichen ist sein runder, flacher Hut aus Filz. Durch sein akrobatisches Talent machte er schon als Kind Karriere im Vaudeville, ehe er mit einundzwanzig Jahren in den Filmen von Roscoe Arbuckle auftrat. 1920 inszenierte er seinen ersten Film, "The High Sign". Waren Keatons Filme bis dahin Zweiakter von etwa 20 Minuten Länge, so entstand mit "Der Dummkopf" 1920 sein erster Langfilm. Drei Jahre später begann er mit der Produktion eigener, sehr erfolgreicher Komödien. Mit "The Navigator" gelang ihm 1924 der Durchbruch und der Anschluss zu den beliebtesten Komikern seiner Zeit, Chaplin und Lloyd. In den 1950er Jahren begann die Wiederentdeckung und Würdigung seiner technisch innovativen Stummfilmkomödien, die heute zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte gezählt werden. W
1898
Jan Liwacz † 22. April 1980 - polnischer Kunstschmied und Gefangener des Konzentrationslagers Auschwitz. Liwacz wurde am 16. Oktober 1939 in Bukowsko verhaftet und nach Gefängnisaufenthalten in Sanok, Krosno, Krakau und Nowy Wiśnicz am 20. Juni 1940 in das Konzentrationslager Auschwitz I deportiert. In Auschwitz arbeitete er als Kunstschlosser und fertigte Geländer, Gitter, Kronleuchter und Tierkreiszeichen. Im Stammlager war er beteiligt an den Schmiedearbeiten für das Eingangstor.Der umgedrehte Buchstabe B des Slogans „Arbeit macht frei“, mit der kleineren Ausbuchtung nach unten, wird als Protestaktion verstanden. Im Nebenlager Ebensee dieses KZ wurde Liwacz am 6. Mai 1945 befreit. Nach dem Krieg arbeitete er in Bystrzyca Kłodzka als Kunstschmied. Im Dezember 2009 wurde das Tor von Kriminellen gestohlen und dabei schwer beschädigt. Die Täter wurden schnell gefasst und das Tor restauriert. W Bild: Dora1
1924
Charlton Heston - amerikanischer Schauspieler. Charlton Heston wurde in Illinois/USA geboren. Nach seiner erfolgreichen Laufbahn als Bühnenschauspieler in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang ihm in Rolle des Moses in dem Monumentalfilm "Die zehn Gebote" der endgültige Durchbruch in Hollywood. Vor allem wurde er auch durch seine Rolle als "Ben Hur" in William Wylers gleichnamigem Monumental-Film bekannt. Heston erhielt für diesen Film einen Oscar. 1967 spielte er die Hauptrolle in dem erfolgreichen Science-Fiction-Film "Planet der Affen". Heston blieb bis ins hohe Alter ein gefragter Darsteller. Infolge einer Alzheimer-Erkrankung musste er seine Karriere beenden. W
1935
Horst Janson - deutscher Schauspieler. In Helmut Käutners Film Das Glas Wasser erlangte er große Popularität. Er spielte bereits 1967 bis 1969 in Landarzt Dr. Brock mit, aber seinen Durchbruch schaffte Janson 1968 mit der ARD-Fernsehserie Salto Mortale, in der er den Trapez-Artisten Sascha Doria verkörperte. 1970 spielte er neben Charles Bronson und Tony Curtis in der englisch-amerikanischen Kino-Produktion Zwei Kerle aus Granit. Einem breiten Publikum wurde er durch die Fernsehserie Der Bastian bekannt, in der er obwohl bereits 37-jährig – den Studenten Bastian spielte. Horst Janson wirkte in der Folgezeit in zahlreichen englisch-amerikanischen Produktionen mit, unter anderem im 2. Teil von Steiner – Das Eiserne Kreuz an der Seite von Richard Burton und Robert Mitchum. Anfang der 1980er Jahre begeisterte er eine ganze Kindergeneration als „Horst“ in der Sesamstraße. In der ARD-Fernsehreihe Unter weißen Segeln spielte er 2004/2005 einen Kapitän; die Serie führte ihn u. a. für vier Wochen nach Ägypten, für vier Wochen zu den griechischen Inseln und für vier Wochen nach Kuba. Im September und November 2008 war er als Pfarrer Lehmann in der ZDF-Telenovela Wege zum Glück zu sehen. Von Dezember 2008 bis Januar 2009 sowie von April bis Mai 2009 war er in der ARD-Telenovela Sturm der Liebe als Dr. Paul Wielander zu sehen. W Bild: Stuart Mentiply
1946
Susan Sarandon - eigentlich Susan Abigail Sarandon, geborene Tomalin, - amerikanische Schauspielerin. Nach ihrer Arbeit am Theater feierte sie ihren ersten großen Erfolg mit der Darstellung der Janet in "The Rocky Horror Picture Show" (1974). Ihre breitgefächerten schauspielerischen "The Hunger"(1983), "The Witches of Eastwick" (1987), "Thelma and Louise" (1991) und "Dead Man Walking" (1996), wofür sie einen Oscar erhielt. W Bild: David Shankbone
1956
Christoph Waltz - deutsch-österreichischer Schauspieler und zweifacher Oscar-Preisträger. Seit Ende der 1970er Jahre wirkte er in zahlreichen Fernseh- und auch Kinofilmen mit und übernahm Episodenrollen in den Krimiserien Derrick, Der Alte, Schimanski, Kommissar Rex, Polizeiruf 110, Rosa Roth, Unter Verdacht, Der letzte Zeuge, SOKO Rhein-Main und Stolberg. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er zunächst als Roy Blackin der Verfilmung von dessen Lebensgeschichte und, ebenfalls unter der Regie Peter Keglevics, in der Rolle des gewieften wie skrupellosen Entführers in Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 2009 als SS-Standartenführer Hans Landa in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds. Tarantino hatte sich nach einem Casting für Waltz als Darsteller entschieden, da Waltz als einziger der Vorsprechenden Gedichte in jeder gewünschten Sprache vortragen konnte. 2012 stand Waltz für Tarantinos Film Django Unchained vor der Kamera. In dem Western spielt er den deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz.
W Bild: Philipp von Ostau
Ereignisse
1582
Papst Gregor XIII. veranlasste eine Korrektur des bis dato gültigen "Julianischen Kalenders" Mit Einführung des Gregorianischen Kalenders am 4. Oktober (Donnerstag) werden die nächsten 10 Tage ausgelassen. Der 15. Oktober (Freitag) ist somit der erste Tag der neuen Zeitrechnung, auch wenn die meisten Staaten diesen Kalender erst später übernehmen werden. Der heute praktisch weltweit gültige Gregorianische Kalender (benannt nach Papst Gregor XIII.) wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch eine Reform des Julianischen Kalenders (nach Julius Cäsar benannt, der im Jahr 46 v Chr. die Zeitrechnung neu ordnete) entwickelt. Er löste später zahlreiche andere Kalenderformen ab. Zuletzt stellte 1926 die Türkei auf den Gregorianischen Kalender um. Das Wesen der Gregorianischen Kalenderreform bestand darin, dass das Zählschema, das der Julianische Kalender bot, verallgemeinert wurde. Der Gregorianische Kalender ist nicht ein grundsätzlich anderer, sondern ein flexibilisierter Julianischer Kalender. Grund für die Gregorianische Kalenderreform war nicht allein das im Vergleich zum Sonnenjahr zu lange Julianische Kalenderjahr alle 128 Jahre um einen Tag falsch ging, was sich im Laufe der Jahrhunderte auf 12 Tage summierte, sondern auch die daraus entstehnden Probleme mit der christlichen Osterrechnung. W
1847
In Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, wird der berühmte Bordeaux-Brief abgeschickt. Er enthält auf dem Kuvert sowohl die Blaue als auch die Rote Mauritius und ist heute das teuerste philatelistische Sammlerstück der Welt. Den Brief schickte der Weinhändler Edward Francis aus Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, an seinen Lieferanten in Bordeaux, um ihm den Eingang von 48 Fässern Wein zu bestätigen. Der Brief wurde am 4. Oktober 1847 abgeschickt und kam mit Zwischenstationen in England, Boulogne und Paris nach 85 Tagen am 28. Dezember 1847 in Bordeaux an. 1902 stöberte ihn ein Schüler im Archiv der Weinhandlung auf und veräußerte ihn 1903 für £ 1600 (heute etwa 148.900 Euro). Der Junge hatte durch eine Artikelserie über diese Marken von Théophile Lemaire, dem Herausgeber der französischen Philateliezeitschrift Le Philatélist Français, von den seltenen Briefmarken erfahren. Als er seiner Mutter davon erzählte, erinnerte sie sich, dass ihr verstorbener Ehemann Geschäfte mit Mauritius gemacht hatte; daraufhin erlaubte sie ihrem Sohn, die Firmenkorrespondenz zu durchsuchen. Außerdem fand der Junge einen Brief mit einer blauen Mauritius (Moens Nr. XXIII). Dieser zweite Brief ist heute im Museum für Kommunikation in Berlin ausgestellt.
W Bild: Public Domain
1877
Der deutsche Ingenieur Nikolaus August Otto meldete den Viertakt-Otto-Motor zum Patent an. Dieser Hubkolben-Motor führt vier Takte aus: Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausschieben. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 präsentierte Otto die neuartige Gaskraftmaschine, für deren Bau er zahlreiche Aufträge erhielt. Obwohl die ersten Otto-Motoren kaum höhere Drehzahlen als die Motoren von Lenoir erreichten, waren sie doch wesentlich leistungsfähiger und verbrauchten nur ein Viertel so viel Gas. Ein Mitarbeiter von Otto, Gottlieb Daimler, schuf später mit dem Benzin-Motor die Basis für den Automotor. Bis heute hat sich am Grundprinzip des Viertakt-Otto-Motors wenig geändert. W
1883
Die offizielle Einweihungsfahrt des Orient-Express – nach dem ersten Zugstart am 5. Juni – beginnt im Pariser Bahnhof Gare de l’Est. Der initiierende belgische Reiseunternehmer Georges Nagelmackers hat auch Journalisten eingeladen. In der Folge profitiert sein Unternehmen Compagnie Internationale des Wagons-Lits, das Schlaf- und Speisewagen betreibt, von Berichten über die Reise. In seinen luxuriösen Pullmannwagen, in denen auch der Kriminalroman "Mord im Orientexpress" von Agatha Christie spielt, reiste sogar einst die englische Königsfamilie. W
1886
Die südafrikanische Stadt Johannesburg wurde gegründet, nachdem 1887 erstmals Gold in dieser Gegend gefunden worden war. Der Goldgräber George Walter hatte einen Stein gefunden, der goldhaltiges Erz enthielt, er hatte das größte Goldvorkommen der Erde entdeckt. Walter versäumte jedoch das Gebiet abzustecken. Die Nachricht des Goldfundes verbreitete sich und die Region am Witwatersrand erlebte einen Goldrausch. Die Regierung schickte zwei Bevollmächtigte in das Gebiet, die dort Johannesburg gründeten. Drei Jahre später war der Ort die größte Stadt des Landes. W
1927
Der als Schachspieler bekanntere Edward Lasker erhält ein Patent auf die von ihm erfundene elektrische Muttermilchpumpe. Eduard Lasker studierte in Breslau und danach an der Technischen Hochschule Charlottenburg (der heutigen TU Berlin). Er war ein ausgebildeter Mathematiker und Ingenieur im Maschinenbau. Aus beruflichen Gründen zog er zunächst nach London. Im Jahr 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, emigrierte Lasker in die USA und fand als Elektroingenieur in Chicago Arbeit. Edward Lasker, wie er nun hieß, hatte mehrere Erfindungen vorzuweisen, darunter die elektrisch betriebene Brustpumpe zur Förderung der Muttermilch. W
1955
Der Citroën DS 19 erscheint, der sich durch seine stromlinienförmige Karosserie und einer Hydropneumatik in der Federung von Autos der Konkurrenten unterscheidet. Vom 4. Oktober 1955 bis zum 24. April 1975 wurden insgesamt 1.456.115 Fahrzeuge der D-Reihe gebaut. Die Hydropneumatik ermöglichte es, die Bodenfreiheit des Wagens zu variieren. Parkte man die DS, so senkte sie sich durch den nachlassenden Druck in der Hydropneumatik langsam ab. Startete man den Wagen, so hob er sich um mehrere Zentimeter in die Höhe. Die Hydropneumatik arbeitet automatisch als Niveauregulierung und hält die Bodenfreiheit bei unterschiedlicher Beladung konstant. Rolls-Royce und Mercedes-Benz erwarben eine Lizenz für das Citroën-Patent. Rolls-Royce bezog auch Teile direkt von Citroën. Die Radbefestigung mit einer großen Innensechskant-Zentralschraube ermöglichte einen schnellen Radwechsel. Statt Wagenheber wurde eine Stütze mit einsetzbarem Stift mitgeliefert. Zum Radwechsel wurde die Hydraulik benutzt: hochfahren, Stütze einhängen, Stift einschieben, Hydraulik herunterfahren. Der Zündzeitpunkt ließ sich am Armaturenbrett verstellen. Damit ließ sich der Wagen mit der Andrehkurbel leichter anwerfen. W Bild: Charles01
1957
Sowjetischen Forschern gelingt es , zum erstenmal einen künstlichen Satelliten ("Sputnik") in eine Umlaufbahn um die Erde zu entsenden. Der Sputnik-Start stellt den ersten wichtigen Sieg der Sowjets im Wettlauf mit den USA um die Kontrolle des Weltraums dar. W Bild: Public Domain
1970
In Los Angeles/USA wurde die US-amerikanische Rock- und Bluessängerin Janis Joplin tot aufgefunden. Die "Lady of Rock" starb an einer Überdosis Heroin. Janis Joplin war nicht nur eine Hippie-Ikone, sie gilt als eine der expressivsten, weißen Interpretinnen des Blues. Zu ihren Erfolgen gehören Songs wie "Summertime" (1968, mit ihrer Band "Big Brother & The Holding Company"), "Try (Just A Little Bit Harder)" (1969) und "Mercedes " (1971). W
1993
Regierungstreue Truppen beendeten in Moskau einen von Reformgegnern geführten Putsch gegen den russischen Präsidenten Jelzin. Die Anführer des Putsches - Ruzkoi und Chasbulatow - wurden anschließend verhaftet. Jelzin hatte im September das Parlament auflösen lassen. Daraufhin verschanzten sich die Abgeordneten im Parlamentsgebäude und starteten einen gewaltsamen Umsturzversuch. Nach Angriffen von Putschisten-Einheiten befahl Jelzin die Erstürmung des Gebäudes durch Spezialeinheiten und Panzer. Mindestens 187 Menschen kamen ums Leben.