9. Mai
Geburtstage
1800
John Brown † 2. Dezember 1859 - amerikanischer Abolitionist, der sich als einer der Anführer der Anti-Sklaverei-Guerilla, gegen die Sklaverei in den USA auflehnte. Nach einem erfolglosen gewaltsamen Versuch, Sklaven zum Aufstand anzustacheln, wurde er wegen Mordes, Anzetteln eines Sklavenaufstands und Landesverrat am Galgen hingerichtet. Trotz des Scheiterns seiner militärischen Aktion brachte seine Revolte das Sklavereiproblem in den USA zum Bewusstsein, vertiefte den Konflikt zwischen Nord und Süd und war damit eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des blutigen Bürgerkriegs in den USA führten. John Brown wurde schon während seines Prozesses – bei stetig wachsender Anhängerschaft – zum großen Helden der Abolitionisten in den Nordstaaten, während die meisten Südstaatler ihn als Verbrecher und Mörder ansahen. Victor Hugo versuchte von seinem Exil in Guernsey aus, eine Begnadigung Browns zu erreichen. Er verfasste einen offenen Brief am 2. Dezember 1859, in welchem er auch vor einem drohenden Bürgerkrieg warnte. Brown lehnte während seines Prozesses Fluchtangebote ab, er sah sich als Märtyrer im Kampf gegen die Sklaverei, der durch sein Beispiel den nahenden Kampf um die Befreiung der Sklaven am besten fördern könne.
Der nach seiner Hinrichtung komponierte Marsch John Browns Body wird im Sezessionskrieg ein beliebtes Kampflied der Unionstruppen. W
1826
Oscar François George Berger-Levrault † 24. September 1903 - französischer Buchhändler und Philatelist, dem die Erfindung des Briefmarkenkataloges zugeschrieben wird. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Philatelist gab er am 17. September 1861 ein Briefmarken- und Ganzsachenverzeichis "Beschreibung der bis jetzt bekannten Briefmarken" heraus, das durchaus als erste Briefmarkenkatalog der Welt bezeichnet werden kann, obwohl es sich noch mehr um eine Liste als um eine Katalog handelt, da Illustrationen gänzlich fehlten. Es verzeichnete jedoch alle 973 bis dahin erschienen Postwertzeichen der Welt, die dem Buchhändler bekannt waren. Der Briefmarkenkatalog war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und wurde nur in einer Auflage von 40 bis 50 Stück für seine Freunde hergestellt.
1837
Adam Opel † 8. September 1895 - deutscher Maschinenbauer. Der Namensgeber der heutigen Adam Opel AG gründete 1862 eine Firma zur Herstellung von Nähmaschinen und weitete die Produktion später auf Fahrräder aus. Drei Jahre nach seinem Tod begannen 1898 seine Erben mit dem Bau von Kraftfahrzeugen. Nachdem in den ersten Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts die ersten Modelle hergestellt wurden, begann Opel, früher als jeder andere deutsche Autobauer, die Produktion von Fahrzeugen am Fließband. Aufgrund der wirtschaftlichen Krise in den Zwanziger Jahren, verkaufte die Familie Opel das Unternehmen 1922 an den amerikanischen Automobilhersteller General Motors. W
1860
Sir James Matthew Barrie, † 19. Juni 1937 - schottischer Schriftsteller und Dramatiker. Peter Pan, seine bekannteste Figur wurde durch die Kinder seiner Bekannten Sylvia Llewelyn-Davies inspiriert, die er nach ihrem Tod 1910 unterstützte und großzog. Diese Kinder hießen George, Jack, Peter, Michael und Nico. Als Kinderfreund vermachte Barrie alle Rechte an den Büchern, Filmen und Theaterstücken von Peter Pan dem Great Ormond Street Hospital, einem Londoner Kinderkrankenhaus. 1988 erließ das britische Parlament ein Gesetz (Section 301, Copyright, Designs and Patents Act 1988), nach dem die Urheberrechte des Krankenhauses an Peter Pan in Großbritannien – anders als im allgemeinen Urheberrecht (Regelschutzfrist) – nicht durch Zeitablauf verfallen. W
1874
Howard Carter † 2. März 1939 - britischer Archäologe. Bekannt wurde Howard Carter durch die Entdeckung des nahezu unversehrten Grabes des Tutanchamun (KV62) im Tal der Könige in West-Theben.1911 lernte er Lord Carnarvon kennen, der ebenfalls Ausgrabungen in Ägypten durchführte. 1922 schließlich zahlte sich die Zusammenarbeit auch für Cavernon aus, als es Carter gelang, das lange gesuchte Grab des Tut ench Amun zu entdecken, dem einzig vollständig erhaltenen Pharaonengrab, dass je gefunden wurde. Die Katalogisierung und Erfassung des Fundes beschäftigte Carter ein ganzes Jahrzehnt, bevor er nach England zurückkehrte. Die Mumie des ägyptischen Pharaos Tutanchamun wurde am 6. Januar 2005 mittels Computertomographie untersucht. Als seine Todesursache ermitteln die Wissenschaftler einen mutmaßlichen Jagdunfall. Tutanchamun hat den Tod im Alter von etwa 18 bis 20 Jahren erlitten. Bei der CT-Untersuchung stellte sich heraus, dass die Todesursache Tutanchamuns kein Schlag auf den Kopf gewesen sein kann, da keinerlei auf diese Art verursachten Verletzungen am Schädel festgestellt werden konnten. Zur allgemeinen Überraschung ist ein bislang unentdeckter Oberschenkelbruch des linken Beins festgestellt worden. Einige Spezialisten desselben Untersuchungsteams erkannten auch einen Bruch des linken unteren Oberschenkels, dazu einen Bruch der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines. Der Befund legt nahe, dass die Brüche vor dem Tode Tutanchamuns durch einen Unfall verursacht wurden; Hinweise auf einen Mord ergaben sich nicht. Die meisten Ägyptologen gehen zwischenzeitlich von einem Jagd-Unfall aus, der den späteren Tod Tutanchamuns verursachte. W Bild: MykReeve
1921
Sophia Magdalena Scholl - † 22. Februar 1943 - deutsche Widerstandskämpferin gegen die Diktatur des Nationalsozialismus. Durch ihren Bruder, der an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Medizin studierte, lernte sie Studenten kennen, die sie in ihrer Ablehnung der NS-Herrschaft bestärkten. Entschlossen zu öffentlicher Kritik beteiligte sie sich an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose. Die auch in Köln, Stuttgart, Berlin und Wien verteilten Flugschriften verursachten Aufsehen und führten zu einer intensivierten Fahndung nach den Urhebern. Mitte Februar 1943 wurde das sechste Flugblatt fertiggestellt und mit dem Aufruf versandt, das NS-Regime zu stürzen und ein „neues geistiges Europa“ zu errichten. Am 18. Februar 1943 wurde Sophie Scholl bei einer Flugblattaktion, bei der sie zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner Universität ca. 1700 Flugblätter verteilte, vom Hausschlosser und Hörsaaldiener Jakob Schmid, einem SA-Mann, um ca. 11:15 Uhr entdeckt und dem Rektorat übergeben. Nach mehrstündigem Verhör durch den Universitätssyndikus Ernst Haeffner und den Rektor der Universität, Professor Walther Wüst, wurden beide von der Gestapo festgenommen. Vier Tage später, am 22. Februar, wurde sie in München vom Volksgerichtshof unter Vorsitz des aus Berlin angereisten Richters Roland Freisler wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. Gegen 17 Uhr wurde sie im Strafgefängnis München-Stadelheim vom Scharfrichter Johann Reichhart mit der Guillotine enthauptet. W
1927
Wim Thoelke † 26. November 1995 - deutscher Showmaster, der unter anderem die Quizsendung Der große Preis moderierte. Für diese Sendung schuf Loriot die Figuren Wum und Wendelin für die eingespielten Filme, die den Vornamen des Moderators zum Schlagwort „Wim, Wum und Wendelin“ ergänzten. Ende 1962 bot ihm das gerade gegründete Zweite Deutsche Fernsehen eine Position als Leiter der Sportredaktion an. Wim Thoelke war 1963 auch als Nachrichtensprecher in den ersten heute-Sendungen zu sehen. Die Sendung Aktuelles Sportstudio entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten Sendungen des Senders, die Thoelke bis zum Frühjahr 1970 insgesamt 115-mal präsentierte – zusammen mit Rainer Günzler und Dieter Kürten gehörte er zu den bekanntesten Sportmoderatoren des ZDF. Die Sendungen Drei mal Neun und die Nachfolgesendung Der große Preis, die enorme Spendengelder für die Aktion Sorgenkind einspielten, entstanden. Besonders prägnant waren seine gemeinsamen Auftritte mit dem von Loriot gezeichneten und gesprochenen Hund Wum, der ihn mit einem langgezogenen „Thöööölke“ rief. Diesem gesellte sich später noch der ebenfalls von Loriot geschaffene Elefant Wendelin und ein Außerirdischer in einem kleinen Raumschiff, der Blaue Klaus, hinzu. Am 10. Dezember 1992 moderierte Thoelke den Großen Preis zum letzten Mal. W
1939
Ken Warby - australischer Rennbootfahrer, der den aktuellen Geschwindigkeits-weltrekord auf dem Wasser innehat. Am 8. Oktober 1978 erreichte er auf dem Stausee Blowering Dam in der Nähe von Tumut in New South Wales in Australien mit seinem Boot Spirit of Australia eine Geschwindigkeit von 317,596 Meilen in der Stunde (511,13 km/h). Damit ist er bis heute der einzige Mensch, der auf dem Wasser schneller als 300 Meilen die Stunde war. Sein Boot, die Spirit of Australia, war von Warby selbst entworfen und gebaut, nur den Düsenantrieb aus einem ausgemusterten Militärflugzeug hatte Warby für 69 US-Dollar bei einer Versteigerung erworben. Das Boot bestand aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Balsaholz. Sein Geschwindigkeitsweltrekord auf dem Wasser wurde bis heute trotz zahlreicher Versuche mit besserer Technik und mehr Geld nicht annähernd erreicht. Dies mag auch daran liegen, dass das Fahren auf Wasser bei solch hohen Geschwindigkeiten extrem schwierig und gefährlich ist und nur wenige Menschen auf der Welt ausreichend Erfahrung dafür haben. Bei den bisherigen Versuchen, einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf dem Wasser aufzustellen, starb jeder zweite Fahrer. Warby entwickelt und baut derzeit ein neues Boot, die Aussie Spirit, mit der er trotz seines fortgeschrittenen Alters seinen Weltrekord weiter verbessern will. W
1946
Drafi Deutscher, † 9. Juni 2006 - deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent. Einen ersten Hit landete Deutscher mit seiner dritten Single Shake Hands (1964). Zudem spielte der Sänger zusammen mit seiner Band im Beiprogramm einer Deutschland-Tournee von Cliff Richard. Nach weiteren erfolgreichen Single-Veröffentlichungen wie Keep Smiling, Cinderella Baby, Heute male ich dein Bild, Cindy Lou und der Langspielplatte Shake Hands! Keep Smiling! kam 1965 der Titel Marmor, Stein und Eisen bricht auf den Markt. Das Stück, das heute als Evergreen bezeichnet werden kann, kletterte bis auf Platz 1 der deutschen Verkaufscharts und entwickelte sich zu Deutschers größtem Erfolg. W
1949
Billy Joel - amerikanischer Popmusiker. Bereits als Kind erhielt der Sohn deutsch-jüdischer Holocaust-Überlebender eine klassische Musikausbildung. Als Teenager spielte er zuerst in Punk- und Heavy Metal-Bands, bevor er 1971 seinen ersten Plattenvertrag erhielt. 1973 gelang Joel mit "Piano Man" sein erster großer Erfolg. Mit seiner Mischung aus Pop, Rock und Soul erreichte er auch in den Achtziger Jahren, beispielsweise mit "The Nylon Curtain" und "52nd Street", wieder Spitzenplätze in den Charts. W Bild: Deedar70 at the English language Wikipedia
1976
Nazan Eckes - deutsche Fernsehmoderatorin beim Fernsehsender RTL. Nach dem Abitur 1995 in Leverkusen absolvierte Eckes ein Praktikum und ein 18-monatiges Volontariat beim Musiksender VIVA, der sie 1998 fest anstellte. 1999 übernahm sie die Wettermoderation des Lokalmagazins Guten Abend RTL. Bei RTL West moderierte sie ab 2000 das Wetter und war als Reporterin des Lokalmagazins tätig. Ab Januar 2001 moderierte sie die RTL II News. Zusammen mit Kai Ebel moderiert Eckes das Magazin Formel Exclusiv.Ab 2004 war Eckes Moderatorin bei Life! – Die Lust zu leben und beim RTL II Jahresrückblick. Mit Hape Kerkeling moderierte sie 2006 und 2007 Let’s Dance, 2010 an der Seite von Daniel Hartwich. Seit 2005 moderiert Eckes samstags Explosiv-Weekend, die wöchentliche Ausgabe des RTL-Magazins Explosiv. Von 2007 bis 2009 war sie Moderatorin beim RTL-Mittagsmagazin Punkt 12. Zusammen mit Oliver Geissen moderierte Eckes die Echo-Verleihung 2008. W Bild: Iohns
Ereignisse
1087
Die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra (Sankt Nikolaus) treffen in Bari ein. Nach der Evakuierung der Stadt Myra und vor ihrer Eroberung durch seldschukische Truppen 1087 raubten süditalienische Kaufleute die angeblichen Gebeine aus der Grabstätte des Heiligen in der heute noch bestehenden St.-Nikolaus-Kirche in Demre, indem sie den Sarkophag aufbrachen, und überführten die Reliquien ins heimatliche Bari. Die Reliquien befinden sich in der eigens errichteten Basilika San Nicola. Die Stadt feiert jedes Jahr zu Ehren des Heiligen vom 7. bis 9. Mai, dem vermutlichen Tag der Ankunft der Reliquien in Bari, ein Fest. Die Statue des heiligen Nikolaus wird in einer Prozession von der Basilika bis zum Hafen, begleitet von über 400 Personen in historischen Kostümen, getragen. Auf einem Boot umrundet man dann damit die Bucht.Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird im gesamten Christentum mit zahlreichen Volksbräuchen begangen. W
1386
Portugal und England schließen den Vertrag von Windsor. Zuvor waren beide bereits 1375 eine Allianz eingegangen und hatten 1385 gemeinsam in der Schlacht von Aljubarrota die Truppen des Königs von Kastilien geschlagen. Im Vertrag von Windsor, der ein Garant für die Unabhängigkeit Portugals war, versicherten sich beide Länder gegenseitig ihrer "ewigen, unzerstörbaren" Freundschaft. Der Vertrag von Windsor ist bis heute gültig und damit eine der am längsten bestehenden internationalen Vereinbarungen. W
1671
In London wird der irische Abenteurer Thomas Blood, volkstümlich bekannt als "Captain Blood", bei dem Versuch verhaftet, die Kronjuwelen aus dem Tower zu stehlen. Als Priester verkleidet, gelingt es Blood, den Wächter zur Übergabe seiner Waffen zu überreden, jedoch werden Blood und seine drei Komplizen durch den Sohn des Wächters überrascht, der einen Alarm auslöst. König Charles II. ist von der Kühnheit des Iren so beeindruckt, dass er ihm seine Besitzungen zurückgibt und einen Sitz im Oberhaus verleiht. "Captain Blood" wird zu einem Volkshelden und muß nach seinem Tod exhumiert werden, um die Öffentlichkeit von seinem Tod zu überzeugen. W
1816
Dem Franzosen Joseph N. Nièpce gelingt es zum erstenmal, mit Hilfe eines einfachen Holzkastens, der "Camera Obscura" dem Vorläufer des Fotoapparates, Bilder auf eine lichtempfindliche Schicht zu bannen. Allerdings gelingt es ihm noch nicht die Bilder dauerhaft zu fixieren. Nach weiteren aufwendigen Experimenten nahm er dann im Frühherbst 1826 in seiner Geburtsstadt Chalon-sur-Saône die vermutlich erste lichtbeständige Fotografie der Welt auf: einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Le Gras mit einer Belichtungszeit von acht Stunden im Format 16,5 × 21 cm. Dazu verwendete er die Camera obscura und als chemische Substanz eine Beschichtung aus lichtempfindlichem Asphalt. Dieser härtet unter Lichteinwirkung aus und wurde mit Lavendelöl entwickelt. Niépce nannte sein Verfahren Heliografie (helios = Sonne und graphein = zeichnen, abbilden) und begann 1829 einen Briefwechsel mit Louis Daguerre, um sich über die kommerzielle Verwertbarkeit der Erfindung und über neue chemische Verfahren auszutauschen. W
1861
Der Zoo Dresden wird eröffnet und ist damit nach Berlin, Frankfurt/Main und Köln der viertälteste Zoo Deutschlands. Er liegt im südwestlichen Teil des Großen Gartens und beherbergt rund 1600 Tiere in 265 verschiedenen Arten. Die Fläche des Zoos beträgt rund 13 Hektar. 1859 konstituierte sich auf Anregung des Dresdner „Vereins für Hühnerzucht“ ein Komitee, welches in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Gründung eines Tiergartens in die Wege leitete. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Zoo am 9. Mai 1861 eröffnet. Erster Direktor des Zoos war Albin Schoepf, der den Zoo mit Hilfe seines Sohnes und späteren Direktors Adolph Schoepf aufbaute. Seit 1873 kümmerte sich der Zoo Dresden um Menschenaffen, speziell um die Orang-Utans, mit denen der Zoo 1927 weltweite Beachtung erlangte. Zum ersten Mal wurden das Heranwachsen eines Orang-Utans und die natürliche Aufzucht durch die Mutter beobachtet und dokumentiert. Der Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 führte auch im Zoologischen Garten zu schweren Zerstörungen und vernichtete fast den gesamten Tierbestand, aber bereits im Mai 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. Im Februar 2006 ist das erste Mal für den Dresdner Zoo ein Elefant geboren worden. Der bei der Geburt 107 kg schwere Bulle entstand durch künstliche Besamung, das erste Mal, dass dies in Deutschland bei einem Elefanten durchgeführt wurde. Der Elefant wurde auf den Namen Thabo-Umasai getauft. W
1865
Der US-amerikanische Erfinder Richard Gatling lässt die von ihm 1861 erfundene Gatling Gun, einen Vorläufer des Maschinengewehrs, patentieren. Sie war das erste erfolgreiche schnellfeuernde Repetiergeschütz. Sie ist ein Vorläufer des Maschinengewehrs und Begründer der Gatling-Waffenklasse. Das Nachladen wird mit Muskelkraft, mittels der Rotation des um eine Drehachse angeordneten Laufbündels bewerkstelligt. Entwickelt wurde sie im Jahre 1861 vom US-amerikanischen Erfinder Richard Jordan Gatling. Trotz der hohen Schusskadenz von bis zu 200 Schuss pro Minute bei den ersten Modellen – bis zu 1500 Schuss pro Minute bei späteren – hatte die Gatling Gun mit der Wärmeentwicklung wenig Probleme, weil sich die sechs Läufe weniger erwärmten als der einzelne Lauf der gleichzeitig entwickelten Union Repeating Gun. Die Waffe wurde von 1866 bis 1911 von den Vereinigten Staaten eingesetzt. Auch andere Staaten, unter anderem das Vereinigte Königreich, die Türkei, Japan, China, Ägypten, Österreich-Ungarn und das Russische Reich nutzten sie. W Bild: /astroroach/
1876
Dem Kölner Maschinenfabrikanten Nikolaus Otto gelingt es , seine neue Erfindung erfolgreich zu testen – einen Viertakt-Motor, der bald darauf Dampf- und Gasturbinen ablösen und zum weitest verbreiteten Antriebsaggregat der Welt werden soll. 1864 gründete er zusammen mit dem Ingenieur Eugen Langen zunächst die erste Motorenfabrik der Welt, „N. A. Otto & Cie“, dann 1872 die „Gasmotoren-Fabrik Deutz AG“, die heutige Deutz AG. Im Jahre 1876 gelang es Otto, finanziell unterstützt von Eugen Langen, einen Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung zu entwickeln, der durch Wilhelm Maybach die Serienreife erlangte. Dieser Gasverbrennungsmotor wurde nach dem Viertaktprinzip auf der Grundlage einer Erfindung von Étienne Lenoir entwickelt. 1884 erfand Otto für seine Gasmotoren die elektrische Zündung. Durch diese Neuerung wurde es möglich, auch flüssige Brennstoffe alternativ zum bisher ausschließlich verwendeten Gas zu benutzen. Dieser Motorentyp ist die Grundlage für den Bau von Verbrennungsmotoren bis zum heutigen Tag. Unabhängig voneinander hatten schon vor Ottos Erfindung des Viertaktmotors Christian Reithmann 1860 und Alphonse Beau de Rochas 1862 jeweils Patente auf den Viertaktmotor erhalten, was später zu Gerichtsverfahren führte. Am 30. Januar 1886 und 1889 wurden die sogenannten Otto-Patente, die der Gasmotorenfabrik Deutz gehörten, in Deutschland aufgehoben, worauf andere Länder folgten. Damit Nicolaus Otto weiterhin im Deutschen Reich als Erfinder des Viertaktmotors gelten konnte, bot Deutz dem Prozesssieger Reithmann 25.000 Mark und eine Rente auf Lebenszeit an. Christian Reithmann unterschrieb eine Erklärung, aufgrund deren die Deutz AG sich bzw. Otto weiter als deutschen Erfinder des Viertaktmotors bezeichnen durfte. Deutz hat den Vertrag geheim halten können, bis 1949 Arnold Langen, der Biograf von Nicolaus Otto, die Geschichte der Reithmann-Prozesse in Buchform veröffentlichte.Der heutige Begriff Ottomotor bezeichnet aber nicht seinen damaligen Motor, sondern wurde zu seiner Ehrung 1936 vom VDI für alle Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung vorgeschlagen und 1946 in einer DIN-Norm eingeführt. W
1879
Der Dresdner Arzt Maximilian Nitze stellt in Wien das erste Urethrozystoskop vor, ein Gerät zur Harnröhren- und Blasenspiegelung. Der deutscher Arzt und Erfinder Philipp Bozzini konstruierte schon 1806 erstmals ein starres medizinisches Endoskop, bestehend aus einem Beleuchtungsapparat, aus einer Wachskerze und einem Konkavspiegel. Die Bedeutung dieser Erfindung wurde viele Jahre verkannt. Erst lange nach seinem Tod griff Maximilian Nitze die Erfindung wieder auf und entwickelte auf deren Basis das erste elektrisch beleuchtete Cystoskop, das er am 9. Mai 1879 in Wiender Öffentlichkeit präsentierte. Es gelang ihm, die von ihm entwickelte Methode in der Fachwelt durchzusetzen und weiterzuentwickeln. W
1927
Mit dem offiziellen Transfer des Parlaments von Melbourne wurde Canberra zur Hauptstadt Australiens. Die Verlegung in die 1836 gegründete Stadt im Südosten des Landes war bereits 1909 geplant worden. Zwei Jahre später wurde ein großer internationaler Architektenwettbewerb zur Gestaltung der neuen Hauptstadt ausgeschrieben, die der amerikanische Architekt Walter Burley Griffin gewann. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1913 und wurden 1927 abgeschlossen.
1941
Dem britischen Kriegsschiff HMS Bulldog gelingt gemeinsam mit zwei anderen Schiffen die Kaperung des deutschen U-Bootes U 110 unter Kapitänleutnant Fritz-Julius Lemp. Sie erbeuten dabei eine Enigma-Chiffriermaschine, mit der in der Folge der Funkverkehr der deutschen Kriegsmarine entschlüsselt werden kann. W Bild: Public Domain
1947
In Hamburg treten die Hafenarbeiter in den Ausstand, da ihre Lebensmittelrationen unter 1500 Kalorien am Tag gefallen sind. Wenig später beschließt der US-amerikanische Kongress die Lieferung von 1,2 Mio. Tonnen Getreide an Deutschland, um einer Hungersnot vorzubeugen. Zwei Jahre nach Kriegsende ist die Versorgungslage in Europa immer noch katastrophal, die Rationierung von Lebensmitteln muss teilweise bis in die Mitte der 50er Jahre weitergeführt werden. Schuld an dem Hungersommer von '47 ist ein für europäische Verhältnisse überaus harter Winter, der nach der schlechten Ernte von '46 für eine weitere Missernte sorgt.
1949
Fürst Rainier III. übernimmt die Regentschaft über das Fürstentum Monaco von seinem Großvater Louis II., der aufgrund von gesundheitlichen Problemen die Macht an seinen Neffen übergab. Der in Monaco geborene und in England, Frankreich und der Schweiz ausgebildete Rainier heiratete 1956 die amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly. 1993 wurde das Fürstentum unter der Herrschaft Rainiers als kleinster Staat in die Vereinten Nationen aufgenommen. W Bild: Public Domain
1955
BRD wird 15. Mitglied der Nato
1959
In Berlin erfolgt die Grundsteinlegung für den Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Der Sakralbau entsteht nach den Plänen des Architekten Egon Eiermann. Die evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (auch: Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, umgangssprachlich kurz Gedächtniskirche oder KWG und im Berliner Volksmund „Hohler Zahn“ genannt) steht auf dem Breitscheidplatz zwischen dem Kurfürstendamm, der Tauentzienstraße und der Budapester Straße im Berliner Ortsteil Charlottenburg. Die neue Kirche wird von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde für Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt. Der nicht zerstörte alte Teil der Kirche ist heute ein Museum und Kriegsmahnmal für den Frieden. Das Ensemble gilt als ein Wahrzeichen des Berliner Westens. W Bild: Jonay CP from Las Palmas de Gran Canaria, Spain
1960
In den Vereinigten Staaten wird "Enovid" als Verhütungsmittel und damit als weltweit erste Antibabypille zugelassen. Gregory Pincus und John Rock entwickelten, unterstützt durch die Frauenrechtlerin Margaret Sanger, "Enovid" das die Firma Searle ab 1957 zunächst als Präparat gegen Menstruationsbeschwerden vermarktete. Am 9. Mai 1960 erfolgte dann die offizielle Zulassung der FDA als Verhütungsmittel und am 18. August kam Enovid in den Vereinigten Staaten als erste Antibabypille auf den Markt. Ein Jahr später, am 1. Juni 1961, brachte die Berliner Schering AG mit "Anovlar" zuerst in Australien, dann in Deutschland eine Antibabypille auf den Markt. Deren Zusammenstellung basierte auf Untersuchungen des belgischen Gynäkologen Ferdinand Peeters. Im Vergleich zu "Enovid" war dieses Medikament deutlich zuverlässiger und zeigte kaum Nebenwirkungen. In der DDR wurde die Antibabypille von Karl-Heinz Mehlan eingeführt, unter dem Namen "Ovosiston" produziert und ab 1965 kostenlos verteilt. Die meist aus synthetisch hergestellten Hormonen Östrogen und Progestin bestehenden Präparate gelten als das wirkungsvollste Mittel zur Geburtenkontrolle. Damals war die Konzentration der Hormonpräparate mehr als doppelt so hoch wie heute. In den westlichen Industriestaaten hat sich die "Anti-Baby-Pille" inzwischen zu einem der meistverwendeten Verhütungsmittel entwickelt. Dennoch ist ihr Gebrauch gesellschaftlich teilweise noch immer umstritten und wird gesetzlich reglementiert. W
1994
Nach dem Sieg des ANC bei den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika wird Nelson Mandela zum Präsidenten gewählt. Er ist der erste schwarze Präsident in der Geschichte des Landes. Seit 1944 hatte sich Mandela im African National Congress (ANC) engagiert. Aufgrund seiner Aktivitäten gegen die Apartheidspolitik in seiner Heimat musste Mandela von 1963 bis 1990 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft verbringen. Ebenso wie Mahatma Gandhi oder Martin Luther King gilt er als herausragender Vertreter im Freiheitskampf gegen Rassentrennung, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Mandela war der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Staatswesen in Südafrika. 1993 erhielt er deshalb den Friedensnobelpreis. Bereits zu Lebzeiten wurde er für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild. W Bild: dosomething.org
2003
Die Raumsonde Hayabusa der japanischen Raumfahrtagentur JAXA bricht zu ihrem Flug zum Asteroiden (25143) Itokawa auf. Am 12. September 2005 erreichte die Sonde ihr Ziel und nahm dort Bodenproben. Nach einem Rückflug, der sich wegen diverser technischer Probleme um drei Jahre verzögerte, traten die abgetrennte Rückkehrkapsel mit der Probe und die Sonde am 13. Juni 2010 gegen 13:56 UTC (23:30 Uhr Ortszeit) über Australien in die Erdatmosphäre ein. Es war die erste von der Oberfläche eines Asteroiden mit einem Raumfahrzeug zurückgeführte Probe. W