17. Januar
Geburtstage
1463
Friedrich III. † 5.5.1525 - Kurfürst von Sachsen. Friedrich, auch "der Weise" genannt, wurde auf Schloß Hartenfels in Torgau geboren. Der erste Sohn des Kurfürsten Ernst von Sachsen aus dem Hause Wettin gründete die Universität Wittenberg und beschützte den Reformator Martin Luther. Friedrich III. war ein friedliebender Landesvater und konnte das sog. ernestinische Sachsen in seiner Regierungszeit aus jeglichen militärischen Konflikten heraushalten. Zudem war er ein wichtiger Förderer von Wissenschaft und Kunst. Er ermöglichte es Martin Luther, auf der Wartburg Zuflucht zu finden und betätigte sich, wenn auch nur im Hintergrund, als Wegbereiter der Reformation. Friedrich III. starb in Lochau bei Torgau. W
1501
Leonhart Fuchs † 10. Mai 1566 - deutscher pflanzenkundiger Mediziner. Fuchs gilt als einer der Väter der Pflanzenkunde. Er führte erstmals botanische Exkursionen durch und legte einen Arzneipflanzengarten an, den ersten botanischen Garten der Universität und einen der ältesten der Welt überhaupt. Seinen großen Ruhm verdankt er in erster Linie seinen Kräuterbüchern. Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die von ihm erstmals beschriebene Gattung der Nachtkerzengewächse "Fuchsia". W
1706
Benjamin Franklin † 17.4.1790 - amerikanischer Politiker. Benjamin Franklin wurde als 10. Sohn und 15. Kind eines Seifen- und Kerzenmachers in Boston geboren. Er erfand den Blitzableiter, war als Universalgelehrter einer der wichtigsten amerikanischen Aufklärer und verfasste zudem die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika mit. Sein Lebensweg dient noch heute in den USA als Vorbild für das Ideal des Selfmade-Man. Ben Franklin wurde auch als Wissenschaftler bekannt, als Erfinder und als Staatsmann, Drucker, Philosoph, Musiker und Wirtschaftsspezialist. Zudem erforschte er den Verlauf des Golfstroms sowie die Temperaturen und den Salzgehalt des Nordatlantik zwischen England und Nordamerika. In den USA wird er heute vor allem als einer der Gründerväter der Republik und als vorbildlicher Staatsbürger gefeiert. W
1887
Carl Laemmle Senior † 24. September 1939 - er begründete 1912 die Universal Studios in Universal City im Los Angeles County und war deren Vorsitzender bis zu seinem Tode. In dieser Funktion gehörte er zu den mächtigsten Studiobossen seiner Zeit und war Produzent von über 400 Filmen. Er wird auch als der Begründer der amerikanischen Filmindustrie in Hollywood bezeichnet. Laemmle war maßgeblich beteiligt, als eine neue Kunstform kreiert wurde, der Spielfilm. Er erkannte als erster, dass man die Massen für diese Kunst begeistern kann. W Bild: Public Domain
1899
Alphonse "Al" Capone † 25.1.1945 - amerikanischer Mafiaboss und einer der reichsten Männer seiner Zeit. Mit 11 Jahren begann die kriminelle Karriere des gebürtigen Neapolitaners. "Scarface" - "Narbengesicht" - Capone wurde als Mitglied der mächtigen "Five Pointers Gang" vom Gangster Johnny Torrio "angelernt". In Chicago machte er schließlich ein Vermögen durch organisierte Erpressung, Bordelle und den während der Prohibition verbotenen Verkauf von alkoholischen Getränken. Zwistigkeiten zwischen konkurrierenden Gangs löste der Pate durch die Eliminierung seiner Gegner, wie zum Beispiel bei dem "St.Valentines-Day-Massacre". Dem Bandenchef konnten seine wirklichen Verbrechen nie nachgewiesen werden. So blieb dem Staat nichts anderes übrig, als Capone, der seine Hände so tief in das Blut unzähliger seiner Konkurrenten getaucht hatte, lediglich wegen Steuerhinterziehung zu belangen. Al "Scarface" Capone wurde schließlich zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt, von denen er die meisten bis zu seiner Begnadigung auf der Gefängnisinsel "Alcatraz" absaß. Der Mafioso starb schließlich an den Folgen einer Syphilis-Infektion. W
1909
Freddie Frinton † 16. Oktober 1968 - eigentl. Frederic Bittener Coo - englischer Komiker. Seinen Künstlernamen hat er angeblich der Ortschaft Frinton-on-Sea entliehen. Mit 14 Jahren beginnt er in einer Fischfabrik als Packer, ihm wurde dort aber, als er 16 Jahre alt war, gekündigt, da er seine Kollegen durch Witze und Parodien von der Arbeit abhielt. Er trat fortan unter dem Namen Freddie Frinton in kleinen Varietés auf. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er eingezogen und durfte als Truppenbetreuer das tun, was er am besten konnte: unterhalten. Er trat im Jahr 1945 zum ersten Mal mit Dinner for One im Winter Gardens in Blackpool auf, hatte aber nicht die Rechte an dem Stück und musste jedes Mal Tantiemen zahlen, wenn er mit seiner Partnerin May Warden das Stück aufführte. In den 1950er Jahren kaufte er schließlich die Rechte an Dinner for One. Seit 1972 wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz alljährlich zu Silvester sein Dinner for One auf den dritten Programmen der ARD, dem ORF und dem Schweizer Fernsehen ausgestrahlt. W
1928
Eartha Kitt -amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Nach Erfolgen am Theater und als Sängerin wurde sie 1951 von Orson Welles entdeckt. Er engagierte sie für sein "Faust-Projekt" in der Doppelrolle von Gretchen und Helena. Eartha Kitt, berühmt für ihren fauchenden Gesang und ihrer katzenartigen Geschmeidigkeit, feierte wenig später große Erfolge am Broadway und tourte um die ganze Welt. W
1931
James Earl Jones - amerikanischer Schauspieler. Seine erste Filmrolle spielte Jones 1964 in Stanley Kubricks Film Dr. Seltsam, in dem er als Schütze eines Flugzeugbombers zu sehen war. 1972 spielte er in The Man den US-Präsidenten. Dies war das erste Mal, dass ein Afro-Amerikaner in dieser Funktion in einem US-Kinofilm zu sehen war. Im Lauf seiner Karriere erwarb sich der Schauspieler als vielseitiger Bühnen-, Film- und Fernsehdarsteller großes Renommee und spielte regelmäßig in erfolgreichen Hollywoodfilmen wie Conan der Barbar, Der Prinz aus Zamunda oder Jagd auf Roter Oktober. In letzterem war er in einer seiner bekannteren Rollen als CIA-Deputy-Direktor Admiral James Greer, dem Vorgesetzten und väterlichen Freund des Titelhelden Jack Ryan, zu sehen. Er übernahm den Part auch in den Fortsetzungen Die Stunde der Patrioten sowie in Das Kartell. 1977 sprach er in der Weltraumsaga Krieg der Sterne (in der er selbst als Schauspieler nicht in Erscheinung trat) erstmals den unheimlichen Darth Vader. Jones ist auch als Synchronsprecher aktiv und sprach zum Beispiel den Löwen Mufasa in Disneys Der König der Löwen. W Bild: YouTube Filmausschnitt
1942
Muhammad Ali Eigentlich Cassius Marcellus Clay Jr., US-amerikanischer Boxer. Sein Boxstil vereinte graziöse Fußarbeit mit kraftvollen Schlägen. 1978 wurde Ali der erste Boxer, der die Weltmeisterschaft im Schwergewicht dreimal gewann. Bereits 1960 war er Mitglied des olympischen Boxteams der USA. 1964 schlug er im Alter von 22 Jahren sensationell den bisherigen Champion Sonny Liston und war damit Weltmeister. Mit seiner Konversion zum Islam änderte er seinen Namen Cassius Clay in Muhammad Ali. Der erfolgreichste Schwergewichts - Profi aller Zeiten weigerte sich öffentlich, im Vietnam-Krieg mitzukämpfen. Dafür wurde ihm 1967 der drei Jahre zuvor errrungene Weltmeistertitel aberkannt. Muhammad Ali schlug 1974 George Foreman und war wieder Weltmeister. Mit den legendären Kämpfen "Thrilla of Manilla" gegen Joe Frazier und "Rumble in the Jungle" gegen George Foreman machte sich der "größte Boxer aller Zeiten" selbst zum Denkmal. W Bild: Ira Rosenberg
1961
Steve Bennett eigentl.Stephen Graham Bennett - englischer Fußballschiedsrichter. Der aus Kent stammende Bennett ist von Beruf Lehrer und seit 1984 Schiedsrichter. Seit 1995 pfeift er in der englischen Football League und seit 1999 in der Premier League. Seit 2001 ist Bennett FIFA-Schiedsrichter. Seine Teilnahme an drei FA-Cup-Finals als Schiedsrichterassistent oder 4. Offizieller bezeichnet er selbst als die größten Momente seiner Laufbahn. Deutschen Fans dürfte Bennet beispielsweise von dem desaströsen 0:2 der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn kurz vor der EM 2004 in Portugal bekannt sein. W Bild: Nick from Bristol, UK
1962
James „Jim“ Eugene Carrey - kanadischer Komiker und Schauspieler. Seit dem Film Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv von 1994 ist Carrey einer der erfolgreichsten Komiker in Hollywood. Für seine schauspielerische Leistung in Die Truman Show und Der Mondmann gewann er jeweils einen Golden Globe. In der erfolgreichen Comic-Verfilmung Batman Forever wirkte Carrey in der Rolle des Schurken Riddler mit. Ab dem Jahr 2000 spielte er in mehreren finanziell erfolgreichen Slapstick-Komödien wie Ich, beide & sie, Der Grinch, Bruce Allmächtig. W Bild: Georges Biard
1964
Michelle LaVaughn Robinson Obama - amerikanische Anwältin und Ehefrau des 44. US-Präsidenten Barack Obama. Sie ist die erste afroamerikanische First Lady der USA. Einige sehen in ihr eine neue Jackie Kennedy, andere die smarte Powerfrau und das Idol für die Mittelklasse. Sie darf sich schon wenige Wochen nach dem Einzug ins Weiße Haus als First Lady der Herzen fühlen. Denn die 45-Jährige ist nicht nur Gattin des Präsidenten – sie wird fast so verehrt und bewundert wie eine Königin. Selbst ihr einziger faux pax auf der Reise, als sie Königin Elizabeth II. kumpelhaft den Arm um die Schulter legte, schmälerte nicht einmal im konservativen Großbritannien den Jubel um die attraktive Juristin. Denn ganz offensichtlich zeigte sich der Buckingham Palast demonstrativ sehr gelassen, zudem hatte auch die Königin ungewöhnlicherweise Michelle getätschelt. Aber Michelle Obama beeindruckte die europäische Öffentlichkeit auch mit ihren Besuchen in Krankenhäusern und Schulen, wo sie offenbar stets den richtigen Ton traf. Vor Kindern in London erzählte sie, dass sie als Mädchen aus einem schwarzen Arbeiterviertel , niemals gedacht hätte, jemals die erste schwarze First Lady zu werden. Michelle Obama schaffte es auf der Europa-Reise wie zu Hause gleichzeitig Volksnähe und Glamour auszustrahlen. Eine seltene Kombination, wie das vielleicht nur Lady Diana gelungen war. W Bild: Public Domain
1972
Benjamin „Benno“ Fürmann - deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. 1997 spielte er sich mit der Titelrolle in Roland Suso Richters Biopic "Die Bubi Scholz Story" nach oben. 2000 gelang ihm mit "Anatomie" neben Franka Potente der Durchbruch. Mit "Sin Eater - Die Seele des Bösen" gelang ihm 2003 sein Hollywood-Debüt. Als Synchronsprecher lieh Fürmann dem Titelhelden in DreamWorks' "Sinbad" und dem "gestiefelten Kater" in "Shrek 2" seine Stimme. W Bild: YouTube Filmausschnitt
1974
Ladan und Laleh Bijani † 8. Juli 2003 - ein am Kopf zusammengewachsenes iranisches siamesisches Zwillingspaar. Die Eltern von Ladan und Laleh lebten zum Zeitpunkt der Geburt im iranischen Ort Lohrasb mit ca. 300 Einwohnern und ohne fließendes Wasser und Strom. Obwohl die Mutter sich vor der Geburt ärztlich untersuchen ließ, wurde die Fehlbildung der Zwillinge erst bei der Geburt im Krankenhaus von Firuzabad festgestellt. Von dort wurden sie sofort in das Namazi Hospital in Schiraz transportiert. Dort lebten die Kinder jahrelang getrennt von ihren Eltern, welche sie nur gelegentlich besuchen konnten, bis sie 1977 ohne das Wissen der Eltern ins Reza-Pahlavi-Hospital in Teheran verlegt wurden, die modernste Klinik Irans. Hier lernte der Basarhändler Alireza Safaian die Schwestern kennen und nahm sich ihrer an. In der nahe Teheran gelegenen Millionenstadt Karaj wuchsen die beiden in einem Villenviertel auf. Im Sommer 1977 wurden die Dreijährigen zum ersten Mal in einer deutschen Klinik vorgestellt, um die Möglichkeit einer Operation zu prüfen. Der Bruder des Ziehvaters war Chirurg in Erlangen und hatte so den Kontakt zur Uniklinik Bonn hergestellt. Doch die Ärzte dort lehnten den Eingriff als zu gefährlich ab. Auf Anraten von Psychologen wurden die beiden Mädchen auf eine normale Schule geschickt – sie waren im Unterricht sehr gut und beliebt. Auch die Öffentlichkeit wurde auf die Mädchen aufmerksam und so erfuhr der Vater durch die Medien, wo sich seine Kinder aufhielten. Er versuchte das Sorgerecht zu bekommen, doch ein Gericht lehnte die Rückkehr zu den Eltern in die Provinz ab. Es war der Wunsch der beiden zu studieren, doch Ladan wollte Juristin werden und Laleh Journalistin. Sie studierten schließlich sechs Jahre lang Jura an der Universität Teheran. Die unterschiedlichen Lebenswünsche und Charaktere der beiden – Ladan redete viel und unternahm gerne etwas, Laleh war oft nachdenklich und manchmal sogar depressiv – machten ihnen das Zusammenleben immer schwieriger, sie wollten getrennt werden. Bei vielen Kliniken sprachen die beiden vor, auch 1988 in Hannover und 1997 in Heidelberg, doch keine Klinik sah sich imstande, die Operation durchzuführen. Das Hauptproblem war, dass Ladan und Laleh für ihre beiden eigenständigen Gehirne nur eine am Hinterkopf verlaufende Hauptvene besaßen, im Fall einer Trennung aber jede der Frauen eine eigene brauchte. Diese Vene war für die Ärzte eine unüberwindbare Hürde. 2002 erfuhren die beiden von einer erfolgreichen Trennung eines Paares mit zusammengewachsenen Köpfen in Singapur, allerdings waren das Babys. Sie ließen sich in der Raffles-Klinik in Singapur untersuchen und der Neurochirurg Keith Goh und sein Ärzteteam waren schließlich bereit, die beiden zu operieren. Die Überlebenschancen wurden damals auf 50 % geschätzt. Die Operation begann am Sonntag, dem 6. Juli 2003 und wurde von 28 Ärzten durchgeführt. Die Entfernung des Knochenbandes zwischen den Schädeldecken der beiden Zwillinge dauerte mehr als sechs Stunden. Die gemeinsame Vene, welche am Hinterkopf der Bijani-Zwillinge verlief, sollte nach der Trennung der Gehirne Laleh erhalten bleiben. Ladan sollte mit Hilfe einer Vene aus ihrem Oberschenkel einen Bypass bekommen, durch welchen das Blut aus ihrem Gehirn abfließen sollte. Der Bypass, dessen Bau 13 Stunden gedauert hatte, erwies sich aber bereits am Montagabend als zu wenig durchlässig. Während der Operation schwankte der Blutdruck der Schwestern bedrohlich und es bestand das Risiko von Hirnschwellungen. Es wurde erwogen, die Operation abzubrechen. Letztlich verloren die Zwillinge so viel Blut, dass ihr Zustand nicht mehr zu stabilisieren war. 53 Stunden nach Beginn der Operation starb Ladan Bijani, eineinhalb Stunden später auch ihre Schwester Laleh. Offizielle Todesursache war Kreislaufversagen durch Blutverlust. W
Ereignisse
1377
Papst Gregor XI., der Avignon 1376 verlassen hatte, machte den Vatikan in Rom zu seiner Residenz und beendete somit das seit 1309 andauernde Exil der Päpste in Avignon. Es folgte die Zeit der Gegenpäpste. Zwischen 1378 und 1417 gab es je einen Heiligen Vater in Rom und in Avignon. Nach Avignon kamen die Päpste aufgrund des französischen Papstes Clemens, der auf Veranlassung König Philipps im Jahre 1309 nach Frankreich ging und den Heiligen Stuhl nach Avignon verlegte. W
1685
Johannes Diodato erhält als erster ein kaiserliches Privileg für den öffentlichen Ausschank von Kaffee und eröffnet in der Folge das erste Wiener Kaffeehaus. Nachdem Kaiser Leopold I. ab 1669 in Wien die Juden ausgewiesen hatte, brach die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammen. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde Diodatos Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 war er dazu in der Türkei, konnte jedoch auch nicht für einen regelmäßigen Betrieb der Münze sorgen. Am 17. Januar 1685 erhielt er zum Dank für seine Kurierdienste von den Stadtoberen das Privileg, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt "Thürkischen Gethränks Chava", verkaufen zu dürfen, und eröffnete in seinem Wohnhaus am Haarmarkt, heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus. Ein nur mit einfachen Holzbänken und kleinen Tischen ausgestattetes Zimmer wird zur besonderen Attraktion. W
1709
Friedrich I., seit 1701 König in Preußen fasste die fünf Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichsstadt zu einer Stadtgemeinde unter dem Namen Berlin zusammen und bestimmte sie zu seiner Residenz. Friedrich I. baute in der Nachfolgezeit nach dem Vorbild des französischen Hofes die Stadt zu einer repräsentativen Residenz aus. Der Handelsplatz Berlin, Anfang des 14. Jahrhunderts der Hanse beigetreten, wurde so auch zur Hauptstadt. Die Fläche des damaligen Berlin entsprach der des heutigen Berliner Stadtbezirks Mitte. Im Laufe seines relativ kurzen Stadtlebens wurde Berlin zweimal von den Russen und einmal von den Franzosen erobert, versank im Bombenhagel der Alliierten und symbolisierte bis 1989 die Schizophrenie der geteilten Welt. "Auferstanden aus Ruinen" gilt Berlin heute als eine der zukunftsweisendsten urbanen Plätze der ganzen Welt. W
1793
Die französische Nationalversammlung verurteilte Ludwig XVI. zum Tode. Dieses, vom Revolutionsführer Maximilien de Robespierre geforderte, Urteil wurde mit landesverräterischen Beziehungen des Königs begründet. Nach dem Sturm auf die Tuilerien im August des Jahres 1792 wurde Ludwig XVI. mit seiner Familie im Temple gefangengehalten. Am 21.1.1793 wurde er guillotiniert. W
1925
In Moskau beschloß das Zentralkomitee der KPdSU die Absetzung Leo Trotzkis als Volkskommissar für Verteidigung. Nach Lenins Tod entbrannte ein Machtkampf um die Führung der Sowjetunion. Schließlich trat Josef W. Stalin die Nachfolge Lenins an. 1940 wurde Trotzki im mexikanischen Exil von einem stalinistischen Agenten mit einem Eispickel erschlagen. W Bild: Public Domain
1929
Popeye, eine Figur die Elzie Segar entworfen hat, erscheint zum ersten Mal als Nebenfigur im Comic in der Tageszeitung New York Journal. Segar verlieh Popeye (englisch umgangssprachlich „Glotzauge“) mit der Kapitänsmütze, dem Anker-Tattoo auf dem linken Unterarm, den grotesken Proportionen seiner Arme und einem schiefen Gesicht, bedingt durch die im Mundwinkel eingequetschte Pfeife und das beständige Zukneifen eines Auges, ein markantes Erscheinungsbild. Die Figur des knurrigen, aber herzensguten und vor allem schlagfertigen Seemanns wurde schnell sehr populär, so dass Ham Gravy durch ihn ersetzt und auch Castor Oyl zunehmend an den Rand gedrängt wurde. Lediglich Olive Oyl (Schuhgröße 57) spielte als Geliebte Popeyes weiterhin eine größere Rolle. Die Popeye-Strips erschienen in zahlreichen deutschen Zeitungen, unter anderem schon seit den 50er Jahren in der Hamburger Morgenpost. Dort hörte der Seemann auf den Namen „Kuddl Dutt“, der auch beibehalten wurde, als Popeye bereits lange Zeit ein Begriff für die Allgemeinheit war. Den ersten deutschen Auftritt im Comicheft hatte Popeye 1953/54 in „Buntes Allerlei“ des Aller Verlags – als Schifferkarl. Um 1960 tauchte er als „Pop der Seemann“ in „Felix“ von Bastei und 1963 unter dem Titel „Emil und Oskar“ (Popeye als Oskar) im Heft „Blondie und Dankwart“ bei Lehning auf. Auch in diversen Zeitschriften kam Popeye zum Abdruck, unter anderem in den 70er und 80er Jahren in dem Apotheken-Magazin „Junior“. W
1939
Vom 17. Januar 1939 an wurden Juden nicht mehr zu gesetzlichen Prüfungen bei Handels-, Industrie- und Handwerkskammern zugelassen. Jüdische Zahn- und Tierärzte sowie Apotheker verloren ihre Zulassung. Parallel dazu wurde eine Reichszentrale zur Förderung der jüdischen Auswanderung eingerichtet, die die massenhafte Auswanderung von Juden organisieren sollte. In der Realität war es für die jüdischen Bürger allerdings fast unmöglich geworden, der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu entfliehen. Noch heute haben deutschstämmige Juden, sog. "Jeckes", in Israel einen eher schwierigen Stand. W
1955
Die "USS Nautilus", das erste atomgetriebene Unterseeboot, stach in See. Der Einbau von Nuklearreaktoren in Unterseeboote behob die bisherige Schwachstelle der Unterseeboote, von Zeit zu Zeit an die Meeresoberfläche zurückkehren zu müssen, um Luft aufzunehmen. Die Nautilus konnte dank einer zusätzlichen Technik, die die Aufnahme von Sauerstoff aus dem Meereswasser ermöglichte, wochenlang unter Wasser bleiben. Die "Nautilus" bewies diese Fähigkeit bei einer Forschungsfahrt unter dem Nordpol hindurch. W
1976
Im Staatsgefängnis von Utah wird der 36-jährige Gary Gilmore hingerichtet, der wegen doppelten Raubmordes zum Tode verurteilt worden war. Nach einer Pause von zehn Jahren kehrten die Vereinigten Staaten damit wieder zur Vollstreckung der Todesstrafe zurück, die in der Öffentlichkeit sehr konträr diskutiert wurde und wird. W
1987
Einer deutschen Forschergruppe des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie unter Leitung von Hans Fricke gelang es erstmals, den Quastenflosser in seinem natürlichen Lebensraum vor den Komoren zu beobachten. Dabei entdeckten der Tauchbootpilot Jürgen Schauer und der Münchner Biologiestudent Olaf Reinicke vom Tauchboot Geo aus in 198 Metern Tauchtiefe den ersten Quastenflosser in seinem natürlichen Lebensraum. Man nahm an, dass sie vor über 350 Millionen Jahren im Devon entstanden waren und gegen Ende der Kreidezeit ausstarben. W
1988
Verhaftungen in Ost-Berlin: 120 Mitglieder von Menschenrechts-, Umwelt- und Friedensgruppen der damaligen DDR während einer Gedenkveranstaltung für die 1919 ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht festgenommen. Die DDR-Behörden warfen einigen Demonstranten "landesverräterische Beziehungen" vor. W
1991
Truppen aus 31 Staaten beginnen "Operation Desert Storm" die ihren seit Monaten angedrohten Angriff auf den Irak, um ihn zum Rückzug aus Kuwait zu zwingen. Irakisches Militär hatte das Scheichtum am 2. August 1990 besetzt. Intensive Vermittlungsbemühungen fruchteten nicht und so begann "Operation Desert Storm". Der Irak zog sich zurück und am 28. Februar wurden die Kämpfe beendet. W
1995
Nur 20 Sekunden dauerte das Erdbeben in Kobe/Japan, das mit der Stärke 7,2 auf der nach oben offenen Richterskala gemessen wurde. Betroffen war der japanische Ballungsraum Osaka/Kobe. Die Pfeiler der in Bau befindlichen Akashi-Kaikyō-Brücke werden fast einen Meter auseinandergeschoben. Bei dieser Naturkatastrophe kamen 5.200 Menschen ums Leben. 27.000 Menschen wurden verletzt. Daneben zog das Erbeben eine Beschädigung von 56.000 Gebäuden nach sich und war seit 1923 die stärkste gemessene seismische Aktivität. W