4. Januar
Geburtstage
1642
Sir Isaac Newton † 31. März 1727 - englischer Physiker, Mathematiker, Astronom, Alchemist, Philosoph und Verwaltungsbeamter. Isaac Newton ist der Verfasser der "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica", in denen er mit seinem Gravitationsgesetz die universelle Gravitation und die Bewegungsgesetze beschrieb und damit den Grundstein für die klassische Mechanik legte. Bekannt ist er auch für seine Leistungen auf dem Gebiet der Optik: die von ihm verfochtene Teilchentheorie des Lichtes und die Erklärung des Spektrums. Aufgrund seiner Leistungen, vor allem auf den Gebieten der Physik und Mathematik, gilt Sir Isaac Newton als einer der größten Wissenschaftler aller Zeiten. Die Principia Mathematica werden als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werke eingestuft. Am 16 April 1705 wird Isaac Newton für seine Verdienste um die Wissenschaft von Königin Anne zum Ritter geschlagen. W
1785
Jacob Ludwig Carl Grimm † 20. September 1863 - Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm begründete Grimm die deutsche Philologie. Zudem gelten die Brüder als Väter der germanischen Altertumswissenschaften, deren erste Erkenntnisse sie sammelten und systematisierten. Das von ihnen begonnene Wörterbuch der Deutschen Sprache konnte erst 125 Jahre später abgeschlossen werden. Es stellt den ersten Versuch einer umfassenden Bestandsaufnahme der deutschen Sprache dar. Noch heute werden die von den Gebrüdern Grimm veröffentlichten Volkssagen und -märchen geschätzt. Die unter dem Titel "Kinder-und Hausmärchen" von 1812 bis 1815 zusammengetragenen Geschichten erfuhren durch das Brüderpaar jedoch eine starke Bearbeitung. Die Grimms wirkten als Professoren in Kassel und wurden aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der sogenannten "Göttinger Sieben" des Landes verwiesen. Jacob Grimm als älterer der beiden Brüder überlebte Wilhelm um vier Jahre und starb in Berlin. W
1809
Louis Braille † 6. Januar 1852 - Erfinder des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde, der Brailleschrift oder kurz Braille. Im Alter von drei Jahren verletzte sich Braille mit einer Ahle am Auge. Das verletzte Auge entzündete sich und infizierte das zweite, bis dahin unversehrte Auge. Dies führte zur völligen Erblindung des kleinen Louis. Da sich der wissbegierige Junge nicht damit abfinden wollte, Literatur nur durch Vorlesen erleben zu können, dachte er über eine Schrift für Blinde nach. Louis Braille erfand seine Blindenschrift nicht allein. Als 11-Jähriger lernte Braille die von einem Artilleriehauptmann namens Charles Barbier für militärische Zwecke erfundene "Nachtschrift" kennen, die ein kompliziertes System von Punkten und Silben darstellte. Braille vereinfachte diese Schrift, indem er die Silben durch Buchstaben ersetzte und die Anzahl der Punkte von zwölf auf sechs pro Zeichen reduzierte. 1825 hatte der erst 16-jährige Louis Braille seine Blindenschrift fertiggestellt. W Bild: Public Domain
1872
Edmund Rumpler † 7. September 1940 - Flugzeug- und Automobilkonstrukteur. Seine berühmtesten Konstruktionen waren die Rumpler Taube, der Tropfenwagen und die späteren Rumpler C-Typen. Im Oktober 1908 gründete er in Berlin-Johannisthal mit der Rumpler Flugzeugwerke GmbH die erste deutsche Flugzeugfabrik. 1910 baute er die von Ignaz Etrich 1908 entwickelte „Taube“ und konstruierte 1912 den ersten deutschen Flugmotor mit acht Zylindern in V-Form. Da nach dem Ersten Weltkrieg die Siegermächte den Bau von Motorflugzeugen in Deutschland verboten, ließ der Flugzeugbauer Rumpler seine Erfahrungen in ein Automobil-Projekt einfließen. Er entwickelte den Tropfenwagen, mit von oben gesehen tropfenförmiger Karosserie und an einer Pendel-Schwingachse angeordnetem Hecktriebblock (Motor vor, Getriebe hinter der Hinterachse). 1921 stellte er das Fahrzeug auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin vor. Es war ein wirtschaftlicher Misserfolg. Nur etwa 100 Fahrzeuge wurden gefertigt. W Bild Wagen: LoKiLeCh
1909
Cilly Aussem deutsche Tennisspielerin. Bei den Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften 1927 in Hamburg gewann die Kölnerin zum ersten Mal den Titel bei den Damen. Ein Jahr darauf war Aussem deutsche Ranglistenerste. 1930 war sie Weltranglistenzweite hinter der US-Amerikanerin Helen Wills (1905-1998). Deutsche Meisterin wurde sie nochmals in den Jahren 1930 und 1931. 1931 kann als ihr erfolgreichstes Jahr angesehen werden: Sie gewann das erste rein deutsche Finale in Wimbledon gegen ihre Teamkollegin Hilde Krahwinkel (1908-1981) und auch die French Open in Paris. 1935 zog sie sich aus dem aktiven Sport zurück. W Bild: Public Domain
1909
John Richard Simplot † 25. Mai 2008 - amerikanischer Unternehmer im Bereich der Lebensmittelindustrie. Sein Unternehmen J.R. Simplot Company gilt als Erfinder der Tiefkühlpommes. Er erkannte, dass das Tiefkühlen von Pommes frites eine sehr profitable Angelegenheit sein könnte. 1948 unternahm seine Firma erste, zunächst eher erfolglose Anstrengungen, tiefgekühlte Pommes frites herzustellen. Die Tiefkühlpommes sanken auf den Boden der Frittierkörbe und wurden nicht gleichmäßig frittiert. 1953 schließlich meldete Simplot sein Patent für tiefgefrorene Pommes Frites an. Simplot beliefert McDonald's. W
1934
Hellmuth Karasek - deutscher Journalist, Buchautor, Film- und Literaturkritiker und Professor für Theaterwissenschaft. Karasek schrieb auch drei Theaterstücke unter dem Pseudonym „Daniel Doppler“. Das Studium der Germanistik, Geschichte und Anglistik an der Eberhard Karls Universität Tübingen beendete Karasek mit der Promotion. Er begann seine journalistische Laufbahn bei der Stuttgarter Zeitung. Danach war Karasek ein Jahr lang Chefdramaturg am Württembergischen Staatstheater Stuttgart und ab 1968 Theaterkritiker bei der Wochenzeitung Die Zeit. Von 1974 bis 1996 leitete Karasek beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel das Kulturressort. 1988 bis 2001 war Karasek neben Marcel Reich-Ranicki ständiger Teilnehmer der ZDF-Sendung Das Literarische Quartett. W Bild Sven Teschke
1935
Floyd Patterson - amerikanischer Boxer. Der Box-Olympiasieger von 1952 wurde 1956 mit 21 Jahren der bis dahin jüngste Schwergewichtsweltmeister. Patterson brach 1960 als erster das ungeschriebene Gesetz des Boxens "They never come back" (Sie kommen nie zurück). Die Erfahrung zeigte bis zu diesem Augenblick, dass kein Boxer einen einmal verlorenen Titel wiedergewinnen konnte. In einem heute noch legendären Kampf holte sich Patterson seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht zurück, den er im Jahr zuvor an Ingmar Johansson verloren hatte. Floyd Patterson schlug den Schweden in der fünften Runde k.o. W
1976
Bülent Ceylan - deutscher Komiker. Nach dem Abitur im Jahr 1995 absolvierte er beim Sender VIVA und beim Rheinland-Pfälzischen Radiosender RPR1 ein Praktikum. Dort traf er auf den Comedy-Autor der Morningshow Roland Junghans, der für ihn anschließend Ende 1998 das erste Programm Produzier’ mich net! entwickelte und bis heute mit ihm zusammen arbeitet. Ceylan hatte die ersten Auftritte auf kleinen Bühnen, studierte anschließend ab 1998 Philosophie und Politikwissenschaft, gab das Studium aber zugunsten seiner Bühnenkarriere auf. Ceylan war damals bundesweit unterwegs und das mit einem „Best Of“ seiner bisherigen Programme, wieder unter dem Titel Produzier’ mich net!. Im November 2002 startete das erfolgreiche Programm: Döner for one, mit dem Ceylan den bundesweiten Durchbruch schaffte. W
Ereignisse
1885
In den USA führt Doktor William W. Grant die erste Blinddarmoperation bei der erkrankten Mary Gartside durch. Die im allgemeinen Sprachgebrauch fälschlicherweise als Blinddarmentfernung bezeichnete Operation wird meist zur Behandlung der Appendizitis (umgangssprachlich Blinddarmentzündung) eingesetzt. Die Bezeichnungen Blinddarmentzündung und Blinddarmentfernung sind medizinisch nicht richtig, da es sich jeweils um den Wurmfortsatz handelt, welcher entzündet ist und entfernt wird. W
1947
Erschien in Hamburg die erste Ausgabe des "Spiegel". Das Nachrichtenmagazin ging aus der Zeitschrift "Die Woche" hervor, die ein Jahr zuvor mit Lizenz der Britischen Besatzungsmacht erstmals erschienen war. "Der Spiegel" nahm sich große internationale Nachrichtenmagazine wie "Time" zum Vorbild. Heute gehört er längst selbst in die Riege der internationalen Magazine, die durch gut recherchierte Berichte immer wieder gesellschaftliche und politische Anstöße geben. W
1954
Duisburg stellt als erste deutsche Stadt in Deutschland 20 sogenannte Parkographen in der Straße „Am Buchenbaum“auf. Erfinder der Parkuhr ist vermutlich der Amerikaner Carlton Cole Magee in North Dakota, der am 13. Mai 1935 ein Patent für ein münzgesteuertes Parkmessgerät (coin controlled parking meter) einreichte. Das Patent Nr. 2.118.318 wurde allerdings erst am 24. Mai 1938 erteilt. Die erste Parkuhr wurde am 16. Juli 1935 in Oklahoma City (USA) aufgestellt und erhielt den Namen „Schwarze Maria“. In Europa wurden 1952 in Basel die ersten Parkuhren aufgestellt. Parkuhren wurden eingeführt, um bei knappen Parkflächen gebührenpflichtiges Parken – meist maximal zwei Stunden – automatisiert zu ermöglichen bzw. das Dauerparken einzuschränken. Insbesondere in den meisten Innenstädten und Hauptgeschäftsstraßen fanden sich bis etwa um die Jahrtausendwende massenhaft Parkuhren. Anfangs war es umstritten, ob Parkuhren mit dem deutschen Verkehrsrecht vereinbar waren. Am 1. Mai 1956 wurde die Straßenverkehrsordnung geändert, so dass Parkuhren nicht mehr juristisch mit dieser kollidierten. Heute sind sie weitgehend durch Parkscheinautomaten ersetzt. W Bild: thisiszakste
1958
92 Tage nach seinem Start verglüht der russische Satellit Sputnik 1 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Mit ihm ist die Ära der Raumfahrt eröffnet. US-Präsident Eisenhower hatte Ende Juli 1955 die Entwicklung eines amerikanischen Erdsatelliten in Auftrag gegeben, worauf die UdSSR vier Tage später, am 1. August 1955, eine ähnliche Entwicklung ankündigte. Dies wurde von der Weltöffentlichkeit teilweise als Propaganda-Coup für die Überlegenheit des marxistisch-wissenschaftlichen Systems über den Kapitalismus (Mitteilung Herbst 1955) angesehen. Der erfolgreiche Start am 4. Oktober 1957 um 19:28:34 GMT (5. Oktober Ortszeit) von einer großen Startrampe in Baikonur (Kasachische SSR) überraschte daher alle Welt. Die Trägerrakete R-7 des Satelliten war eine Weiterentwicklung militärischer Interkontinentalraketen durch den Konstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow. Die Leistungsfähigkeit sowjetischer Raketen war für die Militärs der westlichen Welt ein zusätzlicher Grund zur Sorge. W Bild: Public Domain
1961
123 Jahre nach Beginn der Arbeit erschien der 31. und letzte Band des von den Gebrüdern Grimm begonnenen vollständigen deutschen Wörterbuches. Damit war die erste umfassende Sammlung des deutschen Wortschatzes abgeschlossen, die lange Entstehungszeit des Werkes machte jedoch den sofortigen Beginn einer Überarbeitung erforderlich. Mithilfe des DWB sollten sich tendenziell alle Angehörigen der deutschen Sprachgemeinsamkeit ihrer Sprache vergewissern können, was zu einer Zeit, als es nur viele deutsche Kleinstaaten und noch kein politisch vereinigtes Deutschland gab, auch ein nationales Anliegen war. Der ältere wie damals gegenwärtige deutsche Wortgebrauch sollte auf allen Stilniveaus dokumentiert werden. Damit wurde das DWB das erste Wörterbuch der Geschichte, in dem auch Schimpfwörter und unfeine Wörter aufgenommen wurden. W
2004
Nach einer Reisezeit von fast sieben Monaten landet die Landeeinheit der US-amerikanischen Raumsonde Spirit im Gusev-Krater auf dem Mars. Spirit suchte nach Spuren von eventuell ehemals vorhandenem Wasser und erkundete die Landestelle geologisch. Aus den Ergebnissen erhofften sich die weltweit beteiligten Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Geschichte des Marsklimas. Der Gusev-Krater wurde als wissenschaftliches Ziel in einem komplizierten Verfahren ausgewählt, da auf Aufnahmen der um den Mars kreisenden Raumsonden Mars Global Surveyor und 2001 Mars Odyssey ausgeprägte Spuren eines ehemaligen Sees zu erkennen sind. Die Missionsdauer sollte anfangs garantierte 90 Tage betragen, doch hatte Spirit diese weit übertroffen. Die Mission wurde regelmäßig verlängert. Seit April 2009 steckte der Rover im Sand fest. Bis Januar 2010 wurde vergeblich versucht, ihn durch Fahrmanöver zu befreien. Am 22. März 2010 wurden die letzten Signale von Spirit aufgefangen. Da alle Kommunikationsversuche erfolglos blieben, wurde der Rover am 25. Mai 2011 von der NASA aufgegeben. W
2010
Mit offiziellen Feierlichkeiten wird in Dubai das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, eingeweiht. Der Burj Khalifa wurde von der Projektgesellschaft Emaar Properties nach Plänen des Architekten Adrian Smith vom amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill gebaut. Seit April 2008 ist er das höchste Bauwerk der Welt, besitzt weltweit die meisten Stockwerke und auch das höchstgelegene nutzbare Stockwerk. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2004, im Januar 2009 wurde die Endhöhe von 828 Metern erreicht. Mit 828 Metern Gebäudehöhe, 830 Metern bis Antennenspitze und mindestens 189 Stockwerken (davon 163 nutzbar) ist der Burj Khalifa sowohl das höchste bis heute errichtete Gebäude als auch das höchste Bauwerk der Welt. Er ist das Gebäude mit der höchsten genutzten Etage, hat das höchste Dach und die zweithöchste Aussichtsplattform. Er überragt den Taipei 101 (508 Meter) als bisher höchstes Gebäude (Höhe der Gebäudestruktur), den Willis Tower (527 Meter) (ehemals Sears Tower) als bisher absolut höchstes Gebäude (Höhe bis Antennenspitze) und den CN Tower (553 Meter) in Toronto als bisher höchstes nicht abgespanntes Bauwerk. Damit gehen die genannten Rekorde des höchsten Bauwerks zum ersten Mal seit Errichtung des Empire State Building 1931 wieder an ein einziges Gebäude. Der Burj Khalifa ist zudem das welthöchste Gebäude, das auch zu Wohnzwecken genutzt wird. Am 17. Januar 2009 erreichte der Burj Khalifa seine Gebäudeendhöhe von 828 Meter. Die Gesamthöhe inkl. Geländer und Leuchtsignalanlage (nach Helge Sobik Antenne) auf der Turmspitze beträgt 830 Meter. Damit lässt sich die Gebäudespitze bei klarer Sicht aus über 100 Kilometern Entfernung erkennen. Die Investoren hielten sowohl die Höhe des Turms als auch die Anzahl der Stockwerke bis zur Eröffnung am 4. Januar 2010 geheim. W Bild: Joi