22. Dezember
Geburtstage
1850
Constantin Fahlberg † 15. August 1910 - Entdecker des Süßstoffes. Nachdem Fahlberg 1878 ein Reaktionsansatz außer Kontrolle geraten und dabei übergekocht war, bemerkte er einen süßen Geschmack auf seinen Händen. Die Substanz die dafür verantwortlich war, Benzoesäuresulfimid, ist heute als Saccharin bekannt. Saccharin wurde daraufhin 1879 zum Patent angemeldet. Auf Grundlage dieses Patentes gründeten Fahlberg und der Kaufmann Adolph List die erste Saccharin-Fabrik in Magdeburg. Die Jahresproduktion betrug 1894 33 t und verdoppelte sich drei Jahre später auf 66 t. Im Jahre 1910 produzierten sechs Saccharin-Hersteller 175 t im Jahr. Sacharin war bezogen auf die Süßkraft um 1890 etwa zwei Drittel billiger als der herkömmliche Rübenzucker, so dass die Verdrängung der Rübenzuckerindustrie zu erwarten war. Aufgrund der Schwierigkeiten mit der Handhabung konnte sich Sacharin damals in der privaten Küche nicht durchsetzen. Hausfrauen bemängelten, dass die Menge für eine Tasse Tee praktisch nicht zu dosieren war und sich das Pulver nicht zum Bestäuben von Kuchen eignet. Als Folge der Aktivitäten der Zuckerindustrie erfolgte 1902 in Deutschland ein Süßstoffverbot. Nur der Bedarf der Diabetiker durfte noch gedeckt werden. Ab dem 2. Weltkrieg wurden Süßstoffe wieder zugelassen. Das Wort Saccharin leitet sich von dem altgriechischen Wort für Zucker, "sakcharon" ab. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Saccharin die Bezeichnung E 954, die erlaubte Tagesdosis beträgt 5 mg/kg Körpergewicht. W
1858
Giacomo Puccini † 29.11.1924 - italienischer Komponist. Puccini ist einer der bekanntesten Opern-Komponisten und besonders für seinen "realistischen" Stil berühmt. Er gilt als der bedeutendste italienische Komponist nach Giuseppe Verdi. In seinen Werken verband Puccini eine dramatische Handlung mit einfühlsamer Musik. Zu seinen wichtigsten Opern zählen "La Bohème" aus dem Jahr 1896, "Tosca" (1900), "Madame Butterfly" (1904), und "Das Mädchen aus dem goldenen Westen" aus dem Jahr 1910. Sein letztes Werk "Turandot" hinterließ Puccini unvollendet. Die Oper wurde 1926, nachdem sie von Arturo Toscanini vollendet wurde, in der Mailänder "Scala" uraufgeführt.
W
1861
Eugen Märklin † 21. Dezember 1947 - deutscher Unternehmer. Im Jahre 1888 übernahm Eugen Märklin gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Karl das von seinem Vater gegründete und seit dessen Tod von der Mutter weitergeführte Kleinunternehmen zur Herstellung von Puppenküchen-Einrichtungen und Spielzeug-Kochherden. Neben Spielwaren stellte Märklin zunächst noch Haushaltswaren her, erwarb 1891 eine Fabrik für technisches Blechspielzeug in Ellwangen. Im selben Jahr präsentierte Märklin die erste schienengebundene, damals noch uhrwerksgetriebene, Spielzeug-Eisenbahn. 1895 führten sie Spielzeugdampfmaschinen, 1897 elektrische Spielzeugeisenbahnen und im folgenden Jahr eine kleinere Spur ein. 1914 nahm Märklin Metallbaukästen ins Sortiment auf, führte 1926 das 20-Volt-System ein und orientierten die Modelleisenbahnen zunehmend am Vorbild der Deutsche Reichsbahn. W
1972
Vanessa Paradis - französische Sängerin und Schauspielerin. Nachdem sie bereits als Kind erste Gesangsauftritte im Fernsehen absolvierte, gelang ihr im Alter von 14 Jahren mit "Joe le Taxi" ihr erster internationaler Hit. In den folgenden Jahren veröffentlichte Paradis ihre ersten Alben und erhielt 1991 einen Vertrag als Model des Modekonzerns Chanel. 1992 erschien ihr drittes Album, das sie in New York gemeinsam mit Lenny Krawitz aufgenommen hatte. Als Schauspielerin wirkte sie neben ihrem Debüt-Streifen "Noce Blanche" unter anderem in dem 1995 veröffentlichten Film "Elisa" mit Gerard Depardieu und in "Der Hexenclub von Bayonne" mit.
Ereignisse
1789
Per Gesetz werden im Frankreich der Revolutionszeit an Stelle der historischen Provinzen, die sich in Rechtsstatus und Größe stark voneinander unterschieden hatten, die Départements eingeführt. Am 26. Februar 1790 wurde Frankreich in 83 ungefähr gleich große Départements aufgeteilt. Als Größe wurde dabei festgelegt, dass die Grenze von der Hauptstadt des Départements nicht weiter als einen Tagesritt zu Pferd entfernt sein dürfe. Diese Neugliederung Frankreichs in Départements trat am 4. März 1790 in Kraft. Um den vollständigen Bruch mit der Tradition deutlich zu machen, wurden die Départements einheitlich nach den sie durchquerenden Flüssen oder nach Bergen benannt. Davon wurde nur 1860 nach der Angliederung Savoyens mit den neuen Départements Savoie und Haute-Savoie abgewichen; dies geschah wohl, weil Napoléon III. den Gebietsgewinn dauerhaft propagandistisch ausschlachten wollte. (1792 hatte Savoyen bei der ersten Annexion noch den Namen Mont-Blanc bekommen.) W
1894
Ein französisches Militärgericht verurteilte den französischen Hauptmann jüdischer Herkunft, Alfred Dreyfus, aufgrund von gefälschten Unterlagen wegen Spionage für das Deutsche Reich zu lebenslänglicher Verbannung nach Französisch-Guayana. Als Hinweise über die Unrechtmäßigkeit des Urteils an die Öffentlichkeit gelangten, löste die "Dreyfus-Affäre" die größte innenpolitische Krise der dritten französischen Republik aus. So wurden der Justiz antisemitische Beweggründe für die Verurteilung vorgeworfen. Infolge von Nachforschungen, unter anderem durch seinen Bruder, und der Fürsprache durch den Schriftsteller Émile Zola stellte sich heraus, das die Beweise gegen Dreyfus gefälscht waren und der Generalstabsoffizier Esterhazy, der eigentliche Verräter war. Dreyfus wurde wieder in die Armee aufgenommen und mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. W
1895
Am 22. Dezember 1895 gelingt dem deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen † 10. Februar 1923 eine Aufnahme von der Hand seiner Frau, bei der der Knochen und der Ehering klar zu erkennen sind. Röntgen entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen; hierfür erhielt er 1901 als erster einen Nobelpreis für Physik. Seine Entdeckung revolutionierte unter anderem die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität. Prinzregent Luitpold ernannte Röntgen am 31. August 1888 in Würzburg zum Professor der Experimentalphysik. Fünf Jahre später wurde er in dieser Stadt zum Rektor der Universität gewählt. An derselben Stätte gelang Röntgen am 8. November 1895 auch seine größte wissenschaftliche Leistung: die Entdeckung der vonihm so genannten „X-Strahlen“, welche im Deutschen später in „Röntgenstrahlen“ umbenannt wurden, während sie im Englischen weiterhin „x-rays“ heißen. W
1920
In Deutschland beginnen regelmäßige Rundfunksendungen durch den Sender Königs Wusterhausen. Am 22. Dezember fand in Deutschland die erste Rundfunkübertragung eines Weihnachtskonzerts durch den Sender Königs Wusterhausen der Reichspost statt. Postbeamte spielten auf mitgebrachten Instrumenten, sangen Lieder und trugen Gedichte vor. Der Funkerberg gilt daher als die Geburtsstätte des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Bis zum Aufkommen des Fernsehens war der Ausdruck „Rundfunk“ identisch mit Hörfunk (zeitweilig auch „Hör-Rundfunk“ bzw. „Ton-Rundfunk“ genannt). W
1938
Marjorie Courtenay-Latimer, Leiterin des Städtischen Meeresmuseums im südafrikanischen East London, entdeckt in einem großen Fischfang einen stahlblauen, 1,50 Meter langen und 52 Kilogramm schweren Quastenflossler den man bisher nur als Fossil kannte. Man nahm an, dass sie vor über 350 Millionen Jahren im Devon entstanden waren und gegen Ende der Kreidezeit ausstarben. Das Tier war von einem Fischdampfer in den Gewässern des Indischen Ozeans vor der südafrikanischen Küste nahe der Mündung des Chalumna gefangen worden. Das Exemplar war wegen der Druckverringerung (Dekompression) beim Einholen des Netzes bereits tot. Courtenay-Latimer schickte eine Skizze des Fisches James L. B. Smith, einen bekannten Amateur-Fischkundler an der Rhodes-Universität in Grahamstown, Südafrika. „Ich wäre kaum erstaunter gewesen, wenn ich auf der Straße einem Dinosaurier begegnet wäre“, schrieb er in seiner ersten Reaktion. Erst 14 Jahre später, im Jahr 1952, wurde in der Gegend zwischen den Komoreninseln und Madagaskar, 3000 km von der ersten Fundstelle entfernt, ein zweiter Quastenflosser gefangen. Hier war der Fisch den Einheimischen unter dem Namen Kombessa bekannt und wurde als wenig begehrter Fisch verzehrt. Seine rauen Schuppen verwendete man als Ersatz für Sandpapier. Es konnten dann noch weitere Exemplare gefangen werden, einmal sogar ein lebendes. Erst 1987 gelang es einer deutschen Forschergruppe des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie unter Leitung von Hans Fricke erstmals, den Quastenflosser in seinem natürlichen Lebensraum vor den Komoren zu beobachten. Dabei entdeckten der Tauchbootpilot Jürgen Schauer und der Münchner Biologiestudent Olaf Reinicke am 17. Januar 1987 vom Tauchboot Geo aus in 198 Metern Tauchtiefe den ersten Quastenflosser in seinem natürlichen Lebensraum. W
1946
Frankreich errichtet eine Zollgrenze zwischen Deutschland und dem Saarland. Der französische Staat war nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem an der Kontrolle über die Eisen- und Kohlevorkommen interessiert, weshalb die reichseigenen Saargruben schon im Januar 1946 unter französische Verwaltung gestellt worden waren. Im Dezember 1947 verabschiedete der saarländische Landtag eine eigene Verfassung. Sie sah einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich bei gleichzeitiger politischer Autonomie für das Saarland vor. 1948 wurde das Saarland durch eine Zollunion noch stärker an seinen westlichen Nachbarn gebunden. In einer Volksabstimmung lehnte die saarländische Bevölkerung im Oktober 1955 jedoch ein europäisches Statut für das Saarland ab. Im Luxemburger Vertrag vom 27. Oktober 1956 vereinbarten daher Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland die Rückgliederung des Saarlandes als deutsches Bundesland ab dem 1. Januar 1957. Die wirtschaftliche Integration des Saarlandes in die Bundesrepublik erfolgte dann am 6. Juli 1959.
1947
Die US-amerikanischen Wissenschaftler John Bardeen, Walter Houser Brattain und William Shockley fertigten den Prototyp eines bipolaren Transistors. Er bestand aus einer kleinen Klammer, zwei schmalen Goldplättchen und dem Halbleitermaterial Germanium. Die drei Erfinder benutzten das Gerät anfangs als Verstärker für Telefone. Bereits wenige Jahre später begann die Massenproduktion von Transistoren, die auch zum Bau von Computern verwendet werden. Bei späteren Generationen der Geräte wurde Germanium durch Silizium ersetzt. Für ihre Erfindung wurden Shockley, Bardeen und Houser Brattain 1956 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. W Bild: Stahlkocher at de.wikipedia
1965
In New York wurde das dreistündige Filmepos "Doktor Schiwago" des Regisseurs David Lean uraufgeführt. Die Vorlage zum Film bildete der in der Sowjetunion verbotene gleichnamige Roman des Literatur-Nobelpreisträgers Boris Pasternak. Die Kinoversion wie auch das Buch handeln von der tragischen Liebe zwischen dem verheirateten Mediziner Jurij Schiwago, gespielt von Omar Sharif, und der jungen Laura während des russischen Bürgerkrieges. Der Film wurde aufgrund seiner monumentalen Stimmungsbilder und seiner Besetzung zu einem der größten "Oscars" und sechs Golden Globes ausgezeichnet. W
1989
Das Brandenburger Tor in Berlin wird 28 Jahre nach dem Bau der Mauer wieder geöffnet. Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und damit die Grenze zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Symbol des Kalten Krieges und wurde nach 1990 zum Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas. Das imposante Bauwerk wurde in den Jahren von 1788 bis 1791 auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. von Carl Gotthard Langhans errichtet und ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Zugleich ist das Tor ein nationales Symbol, mit dem viele wichtige Ereignisse der Geschichte Berlins, Deutschlands, Europas und der Welt des 20. Jahrhunderts verbunden sind. Der Bau ist dem frühklassizistischen Stil zuzuordnen. Das Brandenburger Tor bildet mit dem Pariser Platz den Abschluss der Straße Unter den Linden. Auf der Westseite des Tores liegt der Platz des 18. März, an dem die Straße des 17. Juni beginnt, die den Tiergarten durchquert. W Bild: I, Metzner
1994
Nach nur siebenmonatiger Amtszeit gab der italienische Ministerpräsident und Medienindustrielle Silvio Berlusconi seinen Rücktritt bekannt. Der Politiker wurde verdächtigt an den ehemaligen Sozialisten und Ministerpräsidenten Bettino Craxi zehn Millionen Mark Bestechungsgeld gezahlt zu haben. Erst im Frühjahr 1994 hatte Berlusconi mit seinem Mitte-Rechts-Bündnis, bestehend aus der von ihm gegründeten Partei "Forza Italia" und weiteren Parteien, die Parlamentswahlen gewonnen. Im Wahlkampf hatte er den Sozialisten und Christdemokraten unter anderem Bestechlichkeit vorgeworfen. Nach Jahren in der politischen Opposition wurde Berlusconi im Mai 2001 erneut zum italienischen Ministerpräsidenten gewählt.
2001
Die erste geklonte Katze kommt zur Welt. Ihr Name - CC , kurz für Copy Cat (dt. „Kopie Katze“). Ihre Leihmutter war getigert, ihre Klonmutter eine Schildpattkatze. CC war die einzige von 87 geklonten Embryonen, die überlebte. Sie wurde in der tiermedizinischen Fakultät der Texas A&M University geboren. Ihre Existenz wurde im Februar 2002 bekannt gegeben, nachdem ihre Lebensfähigkeit als gesichert gelten konnte. CC hat zwar dieselben Farbgene wie ihre Gen-Spenderin, aber wegen abweichender X-Inaktivierung eine andere Fellzeichnung. Im September 2006 gebar CC drei natürlich gezeugte Kätzchen. Heute lebt sie bei Duane Kramer, einer Mitarbeiterin des Projekts. W Bild: Pschemp aus der englischsprachigen Wikipedia