28. Dezember
Geburtstage
1818
Carl Remigius Fresenius † 11. Juni 1897 - deutscher analytischer Chemiker, Geheimer Hofrat und Begründer und Direktor des chemischen Labors zu Wiesbaden, heute: SGS Institut Fresenius. Nach seiner Schulzeit am Benderschen Institut in Weinheim und am Gymnasium in Frankfurt begann er 1836 eine Lehre in der Steinschen Apotheke in Frankfurt. Aufgrund seines großen Interesses für die analytische Chemie richtete er sich im Gartenhaus seines Vaters ein eigenes kleines Labor ein. Im Frühjahr 1848 eröffnete er nach dem Vorbild von Justus von Liebig sein chemisches Labor in einem von ihm angekauften Haus, das später um einige Abteilungen erweitert und zur Fachakademie ausgebaut wurde. An diesem Chemischen Laboratorium Fresenius Wiesbaden wurde Chemie und seit 1862 im Rahmen der Pharmaceutischen Lehranstalt auch Pharmazie und seit 1868 Agrikulturchemie und Ökologie unterrichtet. Aufgrund seiner pädagogischen Begabung prägte er einen großen Schülerkreis und seine Söhne Heinrich und Theodor Wilhelm, die nach seinem Tod sein Laboratorium fortführten. Anschließend wurde das Institut Fresenius von seinen Enkeln Remigius Fresenius (1878–1949) und Ludwig geleitet. W
1856
Thomas Woodrow Wilson † 3. Februar 1924 - amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei und von 1913 bis 1921 der 28. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach anfänglicher Neutralität traten die Vereinigten Staaten während seiner zweiten Präsidentschaft 1917 in den Ersten Weltkrieg ein. Weitgehend auf seine Initiative geht die Gründung des Völkerbundes zurück. 1919 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. W
1907
Erich Fritz Emil Mielke † 21. Mai 2000 - ab 1957 Minister für Staatssicherheit der DDR und somit einer der Hauptverantwortlichen für den Ausbau des flächendeckenden Überwachungssystems in der DDR. Zur Zeit von Mielkes Amtsantritt hatte die Behörde rund 14.000 hauptamtliche Mitarbeiter, 1989 schätzungsweise 91.000. Wegen der Erschießung zweier Polizisten im Jahr 1931 verurteilte ihn 1993 das Landgericht Berlin, wegen Mordes, zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Ende 1995 wurde Mielke, nachdem er insgesamt mehr als zwei Drittel der sechs Jahre verbüßt hatte, im Alter von 88 Jahren auf Bewährung entlassen. W Bild: Bundesarchiv, Bild 183-R0522-177 / CC-BY-SA
1922
Stan Lee - amerikanischer Comicautor und -redakteur. Zusammen mit Zeichnern wie Jack Kirby und Steve Ditko schuf er für Marvel Comics eine Reihe von klassischen Superhelden, der wohl berühmteste davon ist Spider-Man. 1941 erschien seine erste veröffentlichte Arbeit, eine Textseite in einem Captain America Comic, das er mit dem Pseudonym Stan Lee unterschrieb. Bald begann Lee auch Comics zu schreiben und wurde im Alter von 17 Jahren der jüngste Redakteur im Comicbereich. Anfang der 1950er-Jahre wurde verstärkt behauptet, dass Comics einen schlechten Einfluss auf Jugendliche hätten, davon waren insbesondere die populären Horrorcomics betroffen. 1952 waren die DC Comics Superman, Batman und Wonder Woman die einzigen regelmäßig erscheinenden Titel. In den späten 1950er-Jahren belebte DC Comics das Superheldengenre wieder, und Martin Goodman gab Lee den Auftrag, ein neues Superheldenteam zu schaffen. Lees Frau gab ihm den Rat, und sich nicht auf die Konventionen des Genres zu beschränken. Lee folgte dem Rat seiner Frau, Geschichten zu schreiben, die er selbst lesen wollte, und schuf mit Jack Kirby 1961 die Superheldenfamilie Fantastic Four, die im deutschsprachigen Raum als die Fantastischen Vier bekannt wurden. Nach erfolgreichem Start der Serie schufen die beiden kurz darauf Hulk, Iron Man, Thor und die X-Men. Mit Bill Everett kreierte Lee Daredevil und mit Steve Ditko Doctor Strange und Spider-Man. W Bild: photo by Alan Light
1924
Apollo Milton Obote † 10. Oktober 2005 - gandischer Politiker. Obote wurde als Sohn eines Häuptlings geboren. 1957 schloss er sich dem Uganda National Congress an. Obote war 1960 Mitbegründer des linksgerichteten Uganda People's Congress (UPC). 1962 führte er das Land in die Unabhängigkeit und wurde erster Premierminister. Als Präsident (seit 1966) wandte er sich 1969 der sozialistischen Politik zu und verhängte die Verstaatlichung ausländischer Firmen, Streikverbot und das Verbot aller politischen Parteien außer der UPC. 1971 wurde Obote durch einen unblutigen Militärputsch unter Führung des Stabschefs Idi Amin abgesetzt. Nach dem Sturz Amins (1979) kehrte er aus seinem Exil in Tansania zurück und wurde 1980 zum Staatspräsidenten gewählt. 1985 wurde Obote durch einen weiteren Militärputsch gestürzt und fand Exil in Sambia.
W Bild: Bundesarchiv, Bild 183-76054-0003 / CC-BY-SA
1925
Hildegard Knef † 1. Februar 2002 - deutsche Schauspielerin und Chansonsängerin. Hildegard Knef wurde in Ulm geboren und wuchs in Berlin auf. Als Fünfzehnjährige erhielt sie ersten Schauspielunterricht. 1946 spielte sie bei der DEFA im ersten deutschen Nachkriegsfilm "Die Mörder sind unter uns". 1947 heiratete sie einen amerikanischen Filmoffizier und ging mit ihm in die USA. Dort hatte sie zunächst keinen Erfolg, kehrte 1950 nach Deutschland zurück und spielte die Titelrolle in Willy Forsts Film "Die Sünderin", der wegen einer kurzen Nacktszene einen heftigen Skandal auslöste. Den entscheidenden internationalen Durchbruch erzielte "Die Knef" in den Jahren 1954-1956, als sie in Cole Porters Musical "Seidenstrümpfe" am Broadway auftrat. 1963 begann sie mit großem Erfolg eine zweite Karriere als Chansonsängerin. Mit den Titeln Aber schön war es doch (1963), Mackie-Messer (1963) und Eins und eins, das macht zwei (1964) kam sie in die Deutschen Single-Charts. W
1932
Nichelle Nichols - amerikanische Schauspielerin und Sängerin die zwei Meilensteine im US-amerikanischen TV gesetzthat. Zum einen war sie die erste schwarze Frau in einer Weltraumserie (Nyota Uhura in »Star Trek« (Raumschiff Enterprise), die nicht nur die typischen „schwarzen“ Rollen jener Zeit spielen durfte (Hausmädchen etc.), zum anderen war sie auch die erste schwarze Frau, die in den US-amerikanischen Medien einen weißen Mann küsste: Captain Kirk in der Folge »Platons Stiefkinder«. Allerdings wurde der Kuss selbst nicht gezeigt sondern durch die Wahl der Kameraperspektive, die lediglich die Kopfhaltung zeigte, nur angedeutet. „Unsere Lippen haben sich nie berührt“, so Nichols in William Shatners „Erinnerungen“. Wegen dieses Kusses verweigerten einige Fernsehsender im Süden der USA die Ausstrahlung dieser Folge. Als Nichols 1966 aus der Serie aussteigen wollte, überredete sie der Bürgerrechtler Martin Luther King, weiterhin als Vorbild in der Serie zu wirken. Außerdem war sie die erste afro-amerikanische Schauspielerin, die ihre Handabdrücke vor Grauman’s Chinese Theatre in Hollywood verewigen durfte. 1992 erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Bis 1987 war sie bei der US-Weltraumbehörde NASA angestellt, wo sie, neben gelegentlichen repräsentativen Tätigkeiten, in der Nachwuchswerbung für Astronauten tätig war. W
1934
Maggie Smith - britische Schauspielerin. Die zweifache Oscar-Preisträgerin zählt zu den gefragtesten Bühnen- und Filmdarstellerinnen ihrer Generation. Einen Namen machte sie sich vor allem durch ihre häufige Darstellung exzentrischer Figuren, wie die verhärmte Jungfer in Zimmer mit Aussicht (1985), die unselbständige Gräfin in Robert Altmans Gosford Park (2001) oder die Mutter Oberin in den Sister-Act-Filmkomödien (1992/93). In jüngster Vergangenheit wuchs ihre Fangemeinde durch ihre Darstellung der Minerva McGonagall in den Verfilmungen der Harry-Potter-Romane. 1990 wurde sie von der britischen Königin Elisabeth II. in den Ritterstand erhoben. W
1944
Kary Banks Mullis - amerikanischer Biochemiker. Kary Banks Mullis wurde in Lenoir, North Carolina, geboren. Im Jahre 1993 erhielt er den Nobelpreis für Chemie, weil er 1983 eine geniale Methode erfunden hatte, um winzigste Mengen der Nukleinsäuren DNS und RNS so zu vermehren (Fachausdruck: amplifizieren), dass ihr Vorhandensein nachgewiesen werden kann und sie näher untersucht werden können. Dieses Verfahren erhielt den Namen Polymerasekettenreaktion mit der englischen Abkürzung PCR. Die Gene der Viren von Aids und Hepatitis C bestehen aus RNS, von Hepatitis B aus DNS. Man kann die Virushüllen chemisch entfernen, so dass die RNS bzw. DNS zugänglich ist, dann die PCR anwenden und auf diese Weise feststellen, ob Blut diese Viren enthält. W Bild: Dona Mapston
1953
Richard Clayderman eigentlich Philippe Robert Louis Pagès - französischer Pianist. Die für ihn komponierte Musik ist publikumswirksam, unterhaltsam und wird gerne als "romantisch" verstanden. Bekannt wurde Clayderman im deutschen Sprachraum Anfang der 1980er Jahre mit Fernsehauftritten, Kooperationen u. a. mit James Last und vor allem mit dem Stück Ballade pour Adeline, das 1976 als Beginn seiner internationalen Karriere angesehen werden kann, Das Stück hatte er als Auftragspianist für das französische Produzenten-Duo Olivier Toussaint und Paul de Senneville ein für Sennevilles Tochter Adeline geschrieben. Für die Veröffentlichung dieses Stückes, genannt Ballade pour Adeline, nahm er den Künstlernamen Richard Clayderman an, als Reminiszenz an seine Urgroßmutter, vor allem aber auch, um eine falsche Aussprache seines bürgerlichen Namens zu umgehen. Die Single verkaufte sich über 22 Millionen mal in 38 Staaten. W
1954
Denzel Hayes Washington - amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und der zweite afroamerikanische Schauspieler nach Sidney Poitier, der für eine Hauptrolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Washington drehte seinen ersten Kinofilm 1981 im Alter von 27 Jahren. Weitere kleinere Rollen folgten. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er durch die Krankenhausserie Chefarzt Dr. Westphall in der er ab 1982 sechs Jahre lang die Rolle des Dr. Phillip Chandler spielte. Seine erste bedeutende Rolle war die des Steve Biko, in dem Apartheidsdrama Schrei nach Freiheit. Seinen Durchbruch erlangte Washington mit dem Bürgerkriegsdrama Glory: Für seine Darstellung des Soldaten Private Trip wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet, erhielt einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und weitere Auszeichnungen und Nominierungen für Filmpreise. Mit Malcolm X festigte er seinen Status als den eines der wenigen afro-amerikanischen Stars in Hollywood. In den Folgejahren wirkte er in vielen großen Hollywood-Produktionen mit, so neben Julia Roberts in Die Akte und in Viel Lärm um nichts neben Kenneth Branagh. In dem AIDS-Drama Philadelphia spielte er neben Tom Hanks die zweite Hauptrolle als dessen Rechtsanwalt. Anschließend drehte er den Cyberspace-Thriller Virtuosity an der Seite von Russell Crowe und das U-Boot-Drama um einen möglichen Atomkrieg Crimson Tide mit Gene Hackman. 1996 spielte er mit Whitney Houston in der romantischen Komödie Rendezvous mit einem Engel. 1999 spielte er in der Jeffery Deaver-Verfilmung Der Knochenjäger mit Angelina Jolie den querschnittgelähmten Ermittler Lincoln Rhyme und überzeugte durch seine Darstellung des Boxers Rubin „Hurricane“ Carter in dem Film Hurricane von Norman Jewison, die ihm seinen zweiten Golden Globe einbrachte. W Bild: Falkenauge aus der deutschsprachigen Wikipedia
1969
Linus Benedict Torvalds - finnisch-US-amerikanischer Programmierer und Initiator des Kernels Linux, dessen Entwicklung er bis heute koordiniert, sowie des Versionsverwaltungssystems Git. Ersten Kontakt mit Computern bekam Linus Torvalds im Alter von elf Jahren, als sein Großvater Leo Törnqvist einen Commodore VC 20 für seine mathematischen Berechnungen kaufte. Die kleinen BASIC-Programme, die er dafür auf Papier entwarf, ließ er durch seinen Enkel eintippen. Anfangs verstand dieser noch nicht, was er da eigentlich tippte, doch schon bald begann er, Computer-Handbücher zu lesen und deren Beispielprogramme wie hello world und einfache Spiele auszuprobieren. Als am 14. März 1994 Linux 1.0 erschien, wurde Torvalds von seiner Universität der Haupthörsaal des Informatik-Fachbereichs für die Präsentation, die auch im finnischen Fernsehen übertragen wurde, zur Verfügung gestellt.
W Bild: picture to linuxmag.com
Ereignisse
1248
Die Allerkindleinsflut trennt die westfriesischen Inseln vom Festland und überflutet weite Teile der Haseldorfer Marsch. Die Allerkindleinsflut war eine verheerende Sturmflut, dem Tag der unschuldigen Kinder, der ihr den Namen gab, vor allem die Westküste Schleswig-Holsteins und das Elbgebiet heimsuchte. Sie trennte an der Nordseeküste die Westfriesischen Inseln vom Festland, zerstörte in der Elbe Teile des ersten Deichsystems, verwüstete weite Teile des Gebietes der Haseldorfer Marsch und trennte die heutigen Inseln Altenwerder und Finkenwerder von der eingedeichten damaligen Elbinsel Gorieswerder. Die Zahl der Opfer im Elbgebiet und in Nordfriesland war extrem hoch, ist aber nicht genau bekannt. W
1260
Der Hildesheimer Bischof Johann I. von Brakel sichert der Sankt Johannes Bruderschaft für Bergleute am Rammelsberg in Goslar Unterstützung zu, die sich um kranke und die Hinterbliebenen verstorbener Bergleute in Notlagen kümmern will. Damit entsteht die weltweit erste Knappschaft. Eine Urkunde vom Rammelsberg bei Goslar – datiert auf den 28. Dezember 1260 – belegt die erste Bergbruderschaft und gibt damit den ersten Hinweis auf die Sozialfürsorge für Bergleute. Bischof Johann I. von Brakel, der Hildesheimer Oberhirte in der Gründungszeit, sicherte in dieser Urkunde der „Sankt Johannes Bruderschaft“ am Rammelsberg seinen Schutz zu. Sie kümmerte sich um die Unterstützung kranker Bergleute und half, Hinterbliebene verstorbener Bergleute vor starker Notlage zu bewahren. Die ersten Bruderschaften im Mittelalter waren religiöser Natur. Ihr Bestreben war das Absichern ihrer Mitglieder vor bestimmten Fährnissen des Lebens. Das Urkunden-Datum ist mehr als nur der Ursprung der Knappschaft als Institution berufsständischer Sozialfürsorge, mit diesem Datum verbindet sich auch der Ursprung der deutschen und europäischen Sozialversicherung. Die Knappschaft ist die älteste Sozialversicherung weltweit. Vorläufer der Knappschaftskasse waren die Büchsenkassen. Die Knappschaft wirkte in vielen Bereichen der sozialen und gesundheitlichen Absicherung als sozialer Pfadfinder. Im Knappschaftswesen haben zahlreiche Errungenschaften der sozialen Sicherung und Krankheitsfürsorge in Deutschland ihren Ursprung. So gehören zur Geschichte der Knappschaft die Geburtsstunden von Rentenversicherung, Krankenversicherung und Hinterbliebenenversorgung, die Sozialversicherungspflicht, die Begründung der Selbstverwaltung, die gemeinsame Beitragszahlung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die erste Rentenformel und der erste Ärztekollektiv-Vertrag – vieles davon lange vor Bismarck und der kaiserlichen Sozialgesetzgebung von 1881. W
1612
Galileo Galilei sieht als erster Astronom den Planeten Neptun in seinem Teleskop, hält ihn aber für einen Fixstern. Aus seinen Aufzeichnungen vom Januar 1613 geht eine Beobachtung der Konjunktion mit dem Jupiter hervor, bei der Galilei den Neptun jedoch für einen Jupitermond oder einen Fixstern gehalten hatte. Zum Zeitpunkt seiner ersten Beobachtung im Dezember 1612 war der Planet stationär, da er gerade an diesem Tag begann, sich rückwärts zu bewegen. Dies war der Beginn des jährlichen Zyklus der retrograden Bewegung. Die Bewegung Neptuns war viel zu gering, um sie mit Galileos kleinem Teleskop feststellen zu können. Hätte er Neptun nur wenige Tage früher beobachtet, wäre seine Bewegung am Himmel viel deutlicher gewesen. W Bild: NASA
1895
In der Geburtsstunde des Kinos gründen die Brüder Lumière mit öffentlichen Flmvorführungen im Pariser "Grand Café" das erste Kino. Gezeigt werden mehrere Kurzfilme wie Arbeiter verlassen die Lumière-Werke. In diesem 50 Sekunden dauernden Film werden die zahlreichen Mitarbeiter der fotografischen Fabrik der Familie Lumière gezeigt, die zur Mittagspause das Werksgelände verlassen. Auch wenn diese einzige Einstellung des Films inszeniert wurde, gilt Arbeiter verlassen die Lumière-Werke als stilbildend für die dokumentarischen Ansichten der frühen Filmgeschichte. Ein weiterer FIlm war Babys Frühstück. In diesem rund 45 Sekunden langen Streifen zeigt Louis Lumière eine familiäre Szene, in der ein Baby von seinen Eltern am Frühstückstisch gefüttert wird. Der Filmprojektor war bereits zuvor in den USA erfunden worden, die Lumières nutzen ihn aber zum ersten Mal zur Vorführung mehrerer Filme in einem öffentlichen Rahmen. W
1908
Durch ein schweres Erdbeben wurden die sizilianischen Städte Messina und Reggio di Calabria zerstört. Mehr als 100.000 Menschen starben bei dieser Naturkatastrophe, etwa eine Million wurden in der betroffenen Region obdachlos. Erdbeben sind in Italien relativ häufig vorkommende Naturereignisse. Allein in diesem Jahrhundert gab es bereits zahlreiche schwere Beben. Die hohe Gefährdung rührt aus der Lage an der Nahtstelle von afrikanischer und eurasischer Kontinentalplatte. Die Reibungen an den Plattenrändern machen die Appeninenhalbinsel zu einem seismisch sehr aktiven Gebiet. Hinzu kommt - aus demselben Grund - die Gefährdung durch Vulkane (Ätna, Vesuv, Stromboli). W
1924
Die Seilbahn auf den Fichtelberg im Erzgebirge nimmt ihren Betrieb auf. Die Fichtelberg-Schwebebahn ist die älteste Luftseilbahn in Deutschland. Dabei wird auf einer Länge von 1175 Meter eine Höhe von 302,9 Meter überwunden. Am 1. September 1924 wurde mit dem Bau begonnen, obwohl die Amtshauptmannschaft Annaberg erst am 8. die Baugenehmigung erteilte. Statt der veranschlagten 70.000 Reichsmark waren Ende 1924 schon 300.000 RM verbraucht. Die SUSVAG musste neben Kapitalerhöhungen zusätzlich Kredite aufnehmen. Die geplante Inbetriebnahme am 21. Dezember 1924 fand nicht statt, da die Anlage noch nicht betriebsfähig war und deshalb die Genehmigung versagt wurde. Trotzdem fand eine Eröffnungsfeier statt, bei der eine der Kabinen 20 Meter aus der Talstation fuhr. Auch zum zweiten Abnahmetermin am 27. Dezember war die Bahn noch nicht fertig. So fehlten noch die Signalanlage, die Notbremse, in der Fördermaschine ein Lager und ein Zahnrad. Trotzdem wurde am 28. Dezember der Betrieb aufgenommen. Schließlich genehmigte der Regierungskommissar Weidner am 29. Dezember die Schwebebahn unter der Bedingung, dass alle Mängel beseitigt sind. W Bild: Thilo Leibelt