5. Dezember
Geburtstage
1879
Clyde Vernon Cessna † 20. November 1954 - Gründer des Flugzeugherstellers Cessna Aircraft Company in Wichita in den Vereinigten Staaten. Er gilt als einer der großen Pioniere der Luftfahrt. Nach Abschluss der Highschool war Clyde Cessna in Enid, Oklahoma, als Händler für Landmaschinen und Automobile tätig. Sein Interesse für Technik führte ihn schließlich zur Fliegerei. Auslöser war eine 1910 durchgeführte Luftfahrtausstellung in Kansas. Im Jahr 1911 wurde das erste Motorflugzeug von Cessna mit dem Namen Silverwing fertiggestellt. Die einfache Konstruktion bestand, außer den Verbindungen, aus Holz und Stoff. Angetrieben wurde die Silverwing von einem 4-Zylinder-Motor mit 29 kW (40 PS) PS bei 1050/min. Es wurde das erste Flugzeug, das zwischen dem Mississippi River und den Rocky Mountains flog. Die Cessna Aircraft Company gründete Cessna am 7. September 1927 und baute Eindecker mit freitragenden Flügeln. In den 1920er Jahren entwickelte er das erste viersitzige einmotorige Reiseflugzeug, die Cessna Model A war der Grundstein zum späteren Erfolg der Cessna Aircraft Company. Binnen weniger Jahre avancierte Cessna zum erfolgreichsten privaten Flugzeugbauer der Vereinigten Staaten. W
1890
Fritz Lang † 2. August 1976 - amerikanischer Regisseur und Filmproduzent österreichischer Herkunft. In den 1920er Jahren ging er durch Stummfilme wie "Nibelungen" (1924) oder "Metropolis" (1926) in die Filmgeschichte ein. Mit "Metropolis" schuf er eines seiner bekanntesten Meisterwerke, in dem er die düstere Zukunftsvision einer Welt zeichnet, in der das Proletariat in einer unpersönlichen Stadtwelt den Maschinen zu dienen hat. Lang emigrierte 1933 in die USA und drehte zusammen mit Bertolt Brecht den Film "Auch Henker sterben" (1942), der gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland gerichtet war. 1963 erhielt er den Bundesfilmpreis und 10 Jahre vor seinem Tod wurde ihm 1966 das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. W Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1977-062-16 / CC-BY-SA
1901
Walter Elias "Walt" Disney † 15. Dezember 1966 - amerikanischer Trickfilm-Zeichner und Comic-Autor. Er gilt als Vater von „Mickey Mouse“. Als eines von fünf Kindern wuchs Disney auf einer Farm in Missouri auf. Schon früh entdeckte er seine Liebe zum Zeichnen und zur Fotografie. 1923 nach Hollywood gekommen, erfand er 1928 „Mickey Mouse“, wobei dieses Markenzeichen Disneys eigentlich auf eine Kreation eines seiner Mitarbeiter zurückzuführen ist. Das Engagement Disneys, dessen Karriere als Reklamezeichner und Karikaturist begann, galt dem massentauglichen Comic, 1934 schuf er mit "Schneewittchen" den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm. Mit "Phantasia" (1941) produzierte er einen gilt. W Bild: Public Domain
1903
Johannes Heesters † 24. Dezember 2011 - holländisch-österreichischer Schauspieler und Sänger. Berühmt wurde er in der Rolle des Grafen Danilo in der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Léhar, die er rund 1.600 Mal sang. Zum Leinwandstar wurde er durch Filme wie "Der Bettelstudent" (1936) mit Marika Rökk oder "Das Hofkonzert" (1936), die von der Ufa während des Zweiten Weltkrieges produziert wurden. Diese Auftritte stellten zwar seinen Ruf als unabhängiger Künstler in Frage, aber zahllose Bühnenauftritte bis ins hohe Alter bestätigten seine ungebrochene Popularität. 2003 stand er mit 99 Jahren von September bis November auf der Bühne der Komödie im Marquardt in Stuttgart. Im Juni 2009 spielte er 105-jährig am Alten Schauspielhaus Stuttgart im Jedermann die Rolle von Gott. 1992, elf Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau, heiratete er die 46 Jahre jüngere deutsche Schauspielerin Simone Rethel. W
1946
José Carreras Spanischer Sänger. Er gehört neben Placido Domingo und Luciano Pavarotti zu den "Drei Tenören". Zu seinem Repertoire gehören sowohl italienische Opern als auch Musicals. Massenkonzerte bei Fußballweltmeisterschaften und anderen Großveranstaltungen füllten zwar die Kassen und machten die "Drei" auch weltweit populär, brachten aber deren künstlerische Leistungen in Misskredit. Dabei stand Carreras als Tenor auf den Bühnen weltbekannter Opernhäuser, so dem Londoner Covent Garden, der New Yorker Met, der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. 1971 wurde er von der Sopranistin Montserrat Caballé entdeckt. Im Sommer 1987 erkrankte er an Leukämie, seitdem engagiert er sich - vor allem finanziell - für die Erforschung dieser Krankheit. W
1966
Patricia Kaas - französische Chansonette. Sie ist das jüngste von sieben Kindern einer deutsch-französischen Familie, ihr Vater war Grubenarbeiter. Schon als Achtjährige nahm sie an Schlagerwettbewerben teil, mit elf Jahren trat sie zum ersten Mal in dem Saarbrücker Tanzlokal "Rumpelkammer" auf. Dort gastierte sie sieben Jahre lang regelmäßig. Ihr Debütalbum "Mademoiselle Chante Le Blues" (1988) gewann auf Anhieb mehrere Preise der Plattenindustrie und verkaufte sich millionenfach - der internationale Durchbruch war geschafft. Fünf Jahre später ging sie als Weltstar auf ihre erste Welttournee mit 150 Auftritten in 19 Ländern. Seitdem hat sie noch je zwei weitere Live- und Studioalben produziert. Ihren größten Erfolg hatte sie in Deutschland und in der Schweiz mit ihrem 1993 erschienenen dritten Album Je te dis vous, das Platz 11 bzw. 2 der Charts erreichte. W Bild: Kapeksas
Ereignisse
1360
In Frankreich werden die ersten Goldmünzen eingeführt, die vom Volk als Francs bezeichnet werden. Sie trugen ein Bildnis des Königs Johann II. mit der Aufschrift Johannes Dei Gratia Francorum Rex (Johannes von Gottes Gnaden König der Franken), aus deren vorletztem Wort die Namensgebung abfärbte. Der Franc wurde als nationale Währung am 7. April 1795 als Nachfolger des Livre eingeführt, dezimal unterteilt. Mit der Lateinischen Münzunion 1865 fand er in Europa Verbreitung, und in vielen ehemals französischen Kolonien lautet die Währungsbezeichnung noch heute Franc. Er war die erste reine Dezimalwährung Europas. Dieses System hatte einen großen Einfluss auf Währungen in anderen Ländern. W
1766
Das Londoner Auktionshaus Christie’s veranstaltet seine erste Auktion. Die erste Auktion führte James Christie am 5. Dezember 1766 durch. Er arbeitete für die Aristokratie und für die königliche Familie. Im 18. und 19. Jahrhundert stand das Auktionshaus u. a. in Verbindung mit Katharina II. und verkaufte ihr die Gemäldesammlung Robert Walpoles, die einen wichtigen Beitrag für die Eremitage in Sankt Petersburg bedeutete. Heute operiert Christie’s weltweit und hat einen jährlichen Umsatz von 6,3 Milliarden US-Dollar (2007). Die wichtigsten Auktionsorte sind London, New York, Paris und Hongkong. W Bild: Leonard J. DeFrancisci
1848
Durch eine Rede des US-Präsidenten James K. Polk vor dem US-Kongress, dass in Kalifornien tatsächlich Gold gefunden worden ist, entwickelt sich der kalifornische Goldrausch zu einer nationalen „Völkerwanderung“. James W. Marshall errichtete für den Schweizer Johann August Sutter im Cullomah Valley am Südarm des American River eine Sägemühle und fand bei diesen Bauarbeiten 1848 einen Goldnugget im damaligen Wert von 5 Dollar. Da die Arbeiter der Ranch trotz der entsprechenden Anweisung Sutters den Fund ausplauderten, drängten schon bald die ersten Menschen aus Kalifornien zu den Goldfeldern. Die Presse in San Francisco berichtete im März 1848 und der New York Herald erst am 19. August über die Goldfunde. Ein Goldrausch entwickelte sich. In der Folge zogen in den nächsten Jahren mehrere hunderttausend Menschen nach Kalifornien, um ihr Glück zu suchen. Zwischen Januar 1848 und Dezember 1849 wuchs San Francisco von 1.000 auf 25.000 Einwohner. W
1854
Ernst Litfaß erhält von der Stadt Berlin die erste Genehmigung für die Aufstellung der später nach ihm benannten Litfaßsäulen. Angeblich störte ihn das wilde Plakatieren im lebendigen Berlin. Bekanntmachungen und Werbung für Orchesteraufführungen, Theatervor-stellungen oder für den Zirkus wurden wild an Mauern und Häuserwände geklebt. Durch die umfangreichen Wege der Bürokratie erhielt er 1854 endlich seine erste Genehmigung vom Polizeipräsidenten von Hinkeldey zurAufstellung von zunächst 150 „Annoncier-Säulen“. Am 15. April 1855 wurde die erste Säule an der sogenannten „Ziegenbockswache“ errichtet, aber erst am 1. Juli 1855 wurden 100 Säulen und 50 Brunnenumhüllungen öffentlich präsentiert. Eine eigens komponierte Annoncier-Polka verlieh dem feierlichen Festakt Flair. In den folgenden Jahren errichtete Litfaß weitere solcher Reklameträger. Durch seine Weitsicht erkannte Litfaß früh das kommende Geschäft der Reklame und sicherte sich das alleinige Recht zur Plakatierung für Berlin, wodurch er später zu großem Reichtum kam. Für den unentgeltlichen Anschlag von 192 Kriegsdepeschen wurde er durch den Kronenorden mit den Insignien des roten Johanniterkreuzes ausgezeichnet. Eine Litfaß-Säule in Bronze erinnert seit 2006 in der Münzstraße, Berlin-Mitte an ihn, der Stelle, wo einst seine erste Annonciersäule stand. Das Denkmal wurde gestiftet von der VVR Berek, die die Rechtsnachfolgerin der von Litfaß gegründeten Firma ist. W
1889
Otto Lilienthal erklärte in seinem Werk "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst", einem Klassiker der modernen Flugtechnik, erstmals die aerodynamischen Zusammenhänge des Fliegens. Er beschreibt darin wie es möglich wird, eine schwere Maschine vom Boden abheben zu lassen. Dafür sind starre Tragflächen erforderlich, die unter Ausnutzung des Gegenwindes hinreichend Auftrieb erzeugen. Lilienthal hatte zunächst vergeblich mit Schlagflügeln experimentiert, erst nach einem zwanzigjährigen intensiven Studium des Vogelflugs hatte er die Bedeutung der leicht gewölbten Flügelfläche für den Auftrieb erkannt. 1891 gelang ihm mit einem Flügelpaar aus Weidenruten und Baumwollstoff der erste Flug. W
1894
In Berlin wird mit der feierlichen Schlusssteinlegung das Reichstagsgebäude seiner Bestimmung übergeben. In zehnjähriger Bauzeit war ein Monumentalbau entstanden, der im krassen Widerspruch zur Bedeutung des Parlaments zu jener Zeit stand. Paul Wallot entwickelte den Bau in dem zu seiner Zeit für Regierungsbauten üblichen Stil des Historismus. Das Ergebnis wurde offenbar von vielen Zeitgenossen nicht als gelungene Synthese empfunden, sondern als wenig überzeugendes Neben- und Durcheinander. Traditionalisten lehnten die technische Modernität der Kuppel ab; jüngere Kritiker konnten sich nicht mit dem massiven Quaderbau im Stil der Renaissance anfreunden. Wallot führte den Kaiser durch das Gebäude; Wilhelm II. ließ öffentlich nur anerkennende Worte hören. In seiner Thronrede zur Reichstagseröffnung sagte der Kaiser:
„Möge Gottes Segen auf dem Hause ruhen, möge die Größe und Wohlfahrt des Reiches das Ziel sein, das alle zur Arbeit in seinen Räumen Berufenen in selbstverleugnender Treue anstreben!“
Die Baukosten betrugen 24 Millionen Mark. Sie wurden aus den Reparationen beglichen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg von 1870/1871 zu zahlen hatte. Etwas über hundert Jahre später wurde der Reichstag Sitz des Deutschen Bundestages. W Bild: Public Domain
1906
Der neue Hamburger Hauptbahnhof wird feierlich eingeweiht. Er wurde auf dem Gelände des einstigen Stadtwalles sowie der alten Friedhöfe Vor dem Steintor erbaut und ersetzt eine Reihe früher im Stadtgebiet verstreut gelegener Bahnhöfe, die dem wachsenden Schienenverkehr nicht mehr genügten. Seit der Verstaatlichung der privaten Eisenbahnen durch die preussische Regierung am Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich die Notwendigkeit dieses Bauprojekts immer deutlicher ab. Schon ein Jahr nach seiner Einweihung werden täglich 407 Züge abgefertigt. Nach der Inbetriebnahme der Hochbahn im Jahr 1912 ist der Bahnhof mit täglich 80.000 Fahrgästen einer der belebtesten Plätze der Welt. Durch die Bombardements des Zweiten Weltkrieges erleidet das stattliche Bahnhofsgebäude erhebliche Schäden. W
1933
Die 1919 in den USA eingeführte Prohibition wurde durch den 21. Verfassungszusatz wieder aufgehoben. Das Alkoholverbot hatte zu einem erheblichen Anstieg der Kriminalität geführt und die Steuereinnahmen verringert. 1929 hatte Al Capone das "National Crime Syndicate" organisiert, womit die Prohibition die Entstehung des organisierten Verbrechens begünstigte. 1931 teilten die Cosa-Nostra-Bosse Lucky Luciano und Salvatore Maranzano die gesamte USA unter 24 Familien in Alkohol-Versorgungsgebiete auf. Nach dem Ende der Prohibition begann das organisierte Verbrechen den Handel mit Heroin. Ab 1933 ging das Bundesamt für Narkotika in einer beispiellosen Kampagne gegen das bis dahin legale Marihuana vor. W
1945
Flug 19 der US Navy verschwindet auf einem routinemäßigen Übungsflug. Dieses Ereignis legt die Grundlage für den Mythos des Bermudadreiecks. Flight 19 war die Bezeichnung für eine aus fünf Torpedobombern vom Typ TBF Avenger der US Navy bestehende Trainingseinheit, die vor der Ostküste Floridas verschwand. Die Trainingsmission, „Navigation Problem No. 1“ genannt, bestand aus einem Übungsflug zur Navigation über dem offenen Meer zusammen mit einer Bombenzielübung über den Hens and Chicken Shoals. Insgesamt beschrieb die Route des genannten Übungskurses ein großes Dreieck. W Bild: Public Domain
1955
Der Montgomery Bus Boycott beginnt. 1. Dezember - Die Bürgerrechtlerin Rosa Parks wird in Montgomery festgenommen, weil sie in einem Bus einem Weißen ihren Sitzplatz nicht überlassen will. Dieses Ereignis führt in weiterer Folge zum 382-tägigen Montgomery Bus Boycott und zur Aufhebung der Rassentrennung in den USA. Die Seperation in den Bussen sah zu dieser Zeit vor, dass Schwarze nur bestimmte Sitzreihen in einem Bus nutzen durften. In Montgomery mussten sie vorne ihr Fahrgeld bezahlen und dann wieder aussteigen, um im hinteren Teil des Busses zu ihren Plätzen zu kommen – nicht selten fuhr dann der Busfahrer ab, ohne die Schwarzen einsteigen zu lassen. Hinzu kam eine ständige Belästigung durch die Fahrer und Mitfahrer, so dass diese rassistische Praxis für zunehmende Proteste sorgte. Diese Festnahme hatte landesweit für Aufsehen gesorgt und führte unter den 42.000 Schwarzen in der Stadt zu dem Entschluss, zivilen Ungehorsam zu leisten. Der Busverkehr wurde von den Bürgerrechtlern 381 Tage boykottiert. Der erfolgreiche Boykott setzte die Stadt Montgomery ökonomisch stark unter Druck und sie musste die Fahrpreise drastisch erhöhen. Die Stadtverwaltung setzte deshalb die Versicherungen der Autofahrer, die sich anFahrgemeinschaften beteiligten, unter Druck, die Verträge aufzulösen. Dagegen organisierten Aktivisten eine Übernahme der Policen durch Lloyd’s of London. Es kam auch immer wieder zu Festnahmen und auch Martin Luther King wurde verurteilt, 500 Dollar Strafe zu zahlen, weil er gegen das Anti-Boykott-Gesetz verstoßen habe. Der Montgomery Bus Boycott war einer der entscheidenden Siege, die der Bürgerrechtsbewegung zum Durchbruch verhalfen und Martin Luther King weltweit bekannt machte. W Bild: Public Domain Bild Bus: Rmhermen at en.wikipedia
1969
Das US-Magazin Life bringt den Bericht von Seymour Hersh über das Massaker von My Lai und schockiert damit die Weltöffentlichkeit. Am Morgen des 16 März 1968 marschierte eine US-amerikanische Infanterie-Einheit, die aus Soldaten der "Charlie Company" der elften US-Division bestand, in das vietnamesische Bauerndorf My Lai ein. Die Stimmung der US-Soldaten in Vietnam war schlecht. Seit der zu Jahresbeginn begonnenen Tet-Offensive der Vietnamesen, die den US-Truppen empfindliche Verluste und eine schwere psychische Niederlage beigebracht hatte, waren die Soldaten in ständige Gefechte mit dem scheinbar unsichtbaren Feind verwickelt. Die Einheit musste durch Minen und Sprengfallen große Verluste hinnehmen. So brannten die GIs darauf, sich zu rächen. Gegen acht Uhr erreichten sie My Lai, das umzingelt und nach vietnamesischen Soldaten durchkämmt wurde. Doch von den angeblichen Guerilleros des "Vietcong", welche von der US-Aufklärung gemeldet wurden, fanden die GIs keine Spur. Daraufhin begannen die Soldaten unter dem Kommando von Leutnant William Kelly mit der systematischen Ermordung der Zivilbevölkerung. Es dauert keine drei Stunden und das Dorf My Lai und 500 seiner Bewohner existierten nicht mehr. Der 16. März 1968 ging mit dem Massaker von My Lai als eines der dunkelsten Kapitel in die Geschichte der US-Army ein. W Bild: Public Domain
1993
Der Wiener Oberbürgermeister Helmut Zilk (1984-1994) wurde Opfer einer Serie von Briefbomben-Anschlägen. Die Explosion einer mit der Post verschickten selbstgebauten Bombe verstümmelte seine linke Hand. Bei 28 Anschlägen mit Briefbomben und Sprengfallen wurden bis 1996 vier Menschen getötet und 17 zum Teil schwer verletzt. 1997 wurde der Steirer Franz Fuchs als Drahtzieher der Anschläge enttarnt, bei seiner Verhaftung zündete er eine Rohrbombe und verlor dadurch beide Hände. Nach der Verurteilung zu lebenslänglicher Haft beging er im Februar 2000 in seiner Zelle Selbstmord. Er hatte vor Gericht angegeben, im Auftrag einer "Bajuwarischen Befreiungsarmee" gehandelt zu haben. Die Existenz dieser Gruppe konnte allerdings nie nachgewiesen werden.
1998
Die Roten Khmer kapitulierten vor der kambodschanischen Regierung und beendeten damit den mehr als 30 Jahre dauernden Bürgerkrieg in dem südostasiatischen Land. Die Roten Khmer hatten zwischen 1975 und 1979 unter der Führung Pol Pots zwischen einer und zwei Millionen Menschen getötet. Ende 1978 intervenierten vietnamesische Truppen in Kambodscha und beendeten die Herrschaft der Roten Khmer. In den folgenden zehn Jahre lieferten sich die vietnamesischen Truppen und Guerillaeinheiten von Pol Pot heftige Kämpfe. 1989 zog sich Vietnam dann aus Kambodscha zurück. 1996 wurde Pol Pot nach internen Machtkämpfen von seinen eigenen Leuten zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Er starb am 15. April 1998.