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3. Juni          

1726

James Hutton † 26. März 1797 - schottischer Geologe. Er entdeckte durch sorgfältige Untersuchungen von Gesteinsschichten, dass die Erde viele Millionen Jahre alt sein musste. Seine Ideen wurden zunächst heftig bekämpft, doch schon bald musste man zugeben, dass die Funde von versteinerten Lebewesen plötzlich eine schlüssige Erklärung fanden. Seine Ideen leiteten schließlich einen Umdenkprozess ein. James Hutton gilt heute als Begründer der modernen Geologie.         W    

 

1808

Jefferson Davis † 6. Dezember1889 - amerikanischer Politiker. Davies war in den Jahren 1853-57 Kriegsminister der USA. Ab 1861 wurde er als Präsident der sezessionistischen Konföderation zum führenden Kopf der später unterliegenden Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Aufgrund der Niederlage der Konföderiertenarmee im Amerikanischen Bürgerkrieg konnte Davis seine sechsjährige Amtszeit jedoch nicht beenden.          W    

 

1899

Georg von Békésy † 13. Juni 1972 - ungarisch-US-amerikanischer Biophysiker. Mit Hilfe von Experimenten und präzisen Messmethoden erklärte von Békésy den Hörvorgang des menschlichen Ohres. Er fand heraus, dass das Trommelfell gleichmässig elastisch ist. Békésy schuf eine Hörtheorie, die die damals neuen Erkenntnisse über den anatomischen Aufbau des Innenohres berücksichtigte und damit die Helmholtz'sche Vorstellung der schwingenden Hörsaiten (Resonanzhypothese) ablöste. 1961 bekam er den Nobelpreis für Medizin für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Theorie des menschlichen Gehörs.         W    

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1906

Joséphine Baker † 12. April 1975 - französische Tänzerin und Sängerin. 1923 tanzte sie zum ersten Mal in der Komödie "Shuffle Along" in der Music Hall in New York. Zur Weltberühmtheit gelangte Baker 1925 in Paris, wo sie im Théatre des Champs Elysées in "La Revue Nègre" auftrat. Mit ihr hielt der Charleston seinen Einzug in Europa. Dieser Tanz war eigentlich nur eine sehr persönliche Variierung der afroamerikanischen Tänze der amerikanischen Südstaaten. Mit ihren gewagten Kostümierungen, vor allem mit dem legendären Bananenrock, wurde Joséphine Baker zum Sinnbild der "Roaring Twenties".         W    

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1925

Tony Curtis eigentlich Bernard Schwartz - amerikanischer Schauspieler. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in der Bronx. 1948 wurde er von einem Agenten der Universal-Filmstudios entdeckt und aufgebaut. 1949 erhielt er seine erste kurze Filmrolle: In Gewagtes Alibi spielte er an der Seite von Yvonne De Carlo. Obwohl seine Rolle unbedeutend war und sein Name nicht im Vor- oder Abspann genannt wurde, erhielt das Studio zehntausende von Fan-Briefen „an den schönen Jungen, der mit Yvonne De Carlo tanzte“. Daraufhin wählte er – nach eigenen Angaben in Anlehnung an den Namen eines Verwandten namens Kurtz – den Künstlernamen „Curtis“; kurze Zeit später nahm er diesen Namen auch amtlich an. Curtis sagte später in einem Interview, den deutschen Namen Schwartz gehasst zu haben. 1951 erhielt Curtis seine erste Hauptrolle in Die Diebe von Marshan; der Film wurde ein kommerzieller Erfolg. Es folgten weitere Hauptrollen, so 1954 in Der eiserne Ritter von Falworth, 1955 in Die purpurrote Maske, 1956 in Trapez, 1957 in Dein Schicksal in meiner Hand, 1958 neben Kirk Douglas in Die Wikinger. Für seine Rolle eines entflohenen Sträflings 1958 in Flucht in Ketten wurde Curtis für den Oscar in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. 1959 folgten Manche mögen’s heiß mit Jack Lemmon und Marilyn Monroe sowie Unternehmen Petticoat mit Cary Grant. 1960 wurde unter der Regie von Stanley Kubrick der Monumental- und Historienfilm Spartacus mit Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Charles Laughton und Peter Ustinov gedreht.        W

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1950

Marianne Bachmeier † 17. September 1996 - wurde bundesweit bekannt, nachdem sie 1981 in einem Saal des Landgerichtes Lübeck den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna Bachmeier in Selbstjustiz erschossen hatte. Am 5. Mai 1980 ging die damals siebenjährige Anna Bachmeier aus Trotz gegen ihre Mutter nicht zur Schule. Sie wollte eine gleichaltrige Freundin besuchen und fiel dabei dem 35-jährigen Fleischer Klaus Grabowski in die Hände. Er soll sie bei sich zu Hause mehrere Stunden festgehalten und anschließend mit einer Strumpfhose erdrosselt haben. 6. März 1981 Marianne Bachmeier erschießt auf der Anklagebank des Lübecker Landgericht, mit einer von ihr in den Gerichtssaal geschmuggelten Pistole, Klaus Grabowski, den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna, mit 6 Schüssen in den Rücken. Der 35-jährige Angeklagte war sofort tot. Am 2. November 1982 wurde sie zunächst wegen Mordes angeklagt. Später ließ die Anklage den Mordvorwurf fallen. Nach 28 Verhandlungstagen einigte sich die Kammer auf das Urteil: Sechs Jahren Haft wegen Totschlags und unerlaubten Waffenbesitzes. Damit ging einer der aufsehenerregendsten Prozesse der Nachkriegszeit zu Ende. Nach drei Jahren Haft wurde sie wegen Suizidgefahr vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.     W

 

Susan (Suzi) Kay Quatro - amerikanische Musikerin und Schauspielerin italienisch-ungarischer Herkunft. In den 1970er Jahren gehörte sie – vor allem in Europa – zu den erfolgreichsten Rockmusikerinnen. Quatros erster Nummer 1 Hit war Can The Can. Besonders großen Erfolg hatte sie in Europa, Australien und Japan. Ende der 1970er Jahre endete die Zusammenarbeit mit dem RAK-Label. Quatro arbeitete aber weiterhin mit Mike Chapman zusammen. Die ganz großen Erfolge stellten sich zwar nicht wieder ein, aber 1978 nahm sie zusammen mit Chris Norman das Lied Stumblin’ In auf, das besonders in Deutschland ein großer kommerzieller Erfolg wurde. Auch die 1980 erschienene Single She's in Love With You wurde ein veritabler Hit. Von diesem Titel nahm der deutsche Schlagersänger Bernhard Brink unter dem Titel Ich wär' so gern' wie du eine deutsche Version auf.         W    

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1967

Sven Ottke - deutscher Boxer. Erst relativ spät im Alter von 14 Jahren entschied sich der gebürtige Spandauer für den Faustkampf. Beim Amateurklub Spandauer BC 26 Berlin wurde der Rohdiamant Ottke erstmals geschliffen. Schnelle Beine und flinke, überfallartige Aktionen sowie ein gutes Auge und Distanzgefühl brachten dem gelernten Stukkateur bei den Amateuren die EM-Titel 1991 und 1996 sowie EM-Bronze 1993. Ottke, der von 335 Kämpfen beachtliche 286 gewann, gab sich immer als "Amateur aus Überzeugung". Im März 1997 kam der Wechsel zu Profi-Promoter Wilfried Sauerland. Beim Gewinn des IBF-Titels im Super-Mittelgewicht gegen Weltmeister Charles Brewer zeigte er eine nicht für möglich gehaltene Energie-Leistung. Ottke: "In der achten oder neunten Runde stand ich neben mir. Da dachte ich nur: 'Oh Junge, jetzt oder nie'." In den Schlussrunden holte er sich mit unbändigem Willen dann doch noch den Titel. Am 24. August besiegte der Weltmeister den Kanadier Joe Gatti durch K.o. in der neunten Runde.         W    

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1492

Der Nürnberger Kaufmann und Geograf Martin Beheim (1459-1507) stellte am Vorabend der Entdeckung Amerikas den ersten realistischen Weltglobus vor. Beheim schuf den Globus auf Veranlassung der Nürnberger Ratsherren unter Mitarbeit des Miniaturmalers Glockendon. Der "Erdapfel" wurde aus Pappe und Gips gefertigt und mit Pergament überzogen. Das Abbild der Welt basierte auf den Koordinaten der erforschten Gebiete Europas, Asiens und Afrikas. Durch die Entdeckung Amerikas war der Globus allerdings schon kurz nach seiner Präsentation überholt. Dieser älteste erhaltene Globus wird heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt. Aus Sicherheitsgründen ist er jedoch in einem abgedunkelten, der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Raum untergebracht.      
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   Bild: Vitold Muratov

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1740

Preußens Herrscher Friedrich der Große verbietet das Foltern, ausgenommen bei Hochverrat, Landesverrat und Mordtaten mit vielen Opfern. Schon seit längerer Zeit war die Folter in der deutschen und europäischen Öffentlichkeit als Barbarei abgelehnt worden, und Gelehrte wie der von Friedrich bewunderte Christian Thomasius hatten ihre Abschaffung gefordert. Auch Friedrich sah in der Folter ein grausames und ungewisses Mittel zur Entdeckung der Wahrheit und war sein Leben lang der Ansicht, „lieber sollten zwanzig Schuldige freigesprochen als ein Unschuldiger geopfert werden“. Trotz des Widerspruchs seines Justizministers Cocceji und anderer Ratgeber ordnete Friedrich am 3. Juni 1740 per Edikt an, „bei denen Inquisitionen die Tortur gänzlich abzuschaffen, außer bei dem crimine laesae maiestatis und Landesverrätherey, auch denen großen Mordthaten, wo viele Menschen ums Leben gebracht oder viele Delinquenten, deren Connexion herauszubringen nöthig, impliciret sind“. Ferner verfügte Friedrich, dass es zu einer Verurteilung fortan keines erfolterten Geständnisses mehr bedürfe, wenn „die stärksten und sonnenklare Indicia und Beweise durch viele unverdächtige Zeugen“ vorliegen. Die abschreckende Wirkung der Folter im Auge, ließ Friedrich das Edikt durch Cocceji zwar allen Gerichten bekanntgeben, untersagte aber im Unterschied zur Praxis bei Gesetzestexten seine Veröffentlichung. Im Jahre 1754 wurde die Folter ohne jeden Vorbehalt abgeschafft, nachdem sie in der Zwischenzeit vermutlich nur in einem Fall zur Anwendung gekommen war.        W 

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1801

Robert Fulton führt in Le Havre sein Nautilus genanntes U-Boot vor, er erreicht dabei eine Tiefe von 25 Fuß (7,6 m). Die Nautilus wurde im Jahre 1800 auf der Perrier-Werft in Rouen erbaut; sie war 21 Fuß 3 Zoll (6,47 Meter) lang und bestand aus Kupferplatten, welche auf ein Bootsgerippe aus Eisen montiert wurden. Die Nautilus besaß als erstes U-Boot Seiten- und Tiefenruder zur Steuerung. Durch Flutung und Leerung des hohlen eisernen Kiels konnte der Auftrieb reguliert werden. Mit Luft wurde das Fahrzeug durch einen wasserdichten Schnorchel aus Leder versorgt. Unter Wasser wurde die Nautilus durch einen Propeller angetrieben, der über Handkurbeln in Rotation versetzt wurde, über Wasser mittels eines fächerartigen Segels an einem ausklappbaren Mast. Mit drei Mann Besatzung tauchte er beim Schein von zwei Kerzen über eine Stunde. Mittels einer kupfernen „Bombe“, die 200 Kubikfuß (5,7 m³) Pressluft enthielt, konnte er die Zeit auf 4 1/2 Stunden ausdehnen. Als weitere Erneuerung wurde eine 1,5 Zoll (38 mm) große Glasscheibe im Beobachtungsturm eingefügt. Das einfallende Licht reichte dem Erfinder zum Ablesen einer Uhr aus, so dass bei Tageslicht keine Kerzen mehr benötigt wurden. Fulton beobachtete, dass ein Kompass auch unter Wasser benutzt werden konnte. Die Nautilus versenkte einen Schoner durch eine nachgeschleppte Schießpulver-Ladung, die Fulton Torpedo (nach dem lateinischen Wort für „Zitterrochen“) nannte. Das beobachtende Marinekomitee empfahl begeistert den Bau von zwei weiteren Messing-U-Booten zu 36 Fuß (11 m) Länge, 12 Fuß (3,7 m) Breite mit 8 Mann Besatzung und 8 Stunden Tauchzeit.         W     Bild: Public Domain

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1844

Auf der isländischen Insel Eldey werden die beiden letzten überlebenden Riesenalk-Brutpaare von zwei Trophäensammlern getötet. Die Bälge werden an einen dänischen Sammler verkauft. Der Riesenalk war ein flugunfähiger Seevogel. Mit einer Körpergröße von bis zu 85 Zentimeter und einem Gewicht von etwa fünf Kilogramm war er der größte der Alkenvögel. Sein Körper war an den Aufenthalt in kaltem Wasser angepasst. Der lange spitze Schnabel war für den Fischfang optimiert. Durch das dichte Federkleid, die kurzen Flügel und die weit hinten am Körper sitzenden, mit Schwimmhäuten versehenen Füße, waren Riesenalken gute Schwimmer und Taucher. An Land konnten sie sich nur mühsam fortbewegen. Im 19. Jahrhundert war zunächst die unzugängliche Geirfuglasker der letzte Zufluchtsort der Art. 1830 wurde die Insel durch einen Vulkanausbruch zerstört. Der schmale Fuß der benachbarten, steilen Felseninsel Eldey wurde dann zum letzten bekannten Brutplatz. Eine zweistellige Anzahl von Vögeln wurden hier zwischen 1831 und 1840 getötet. Am Morgen des 3. Juni 1844 wurden die letzten beiden brütenden Exemplare von Jón Brandsson und Sigurður Ísleifsson erwürgt und das letzte Ei von Ketill Ketilson zertreten.  Die präparierten Vögel wurden an einen dänischen Sammler verkauft.      W    

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1871

Der Deutsche Reichstag stimmt der Eingliederung von Elsass und Lothringen ins Reich zu. Als Folge des zwischen Frankreich und Preußen unter Beteiligung der süddeutschen Staaten geführten Krieges 1870–1871 wurden im Frankfurter Frieden von 1871 Teile Ostfrankreichs, der überwiegende Teil der beiden elsässischen Départements und ungefähr die Nordhälfte des benachbarten Lothringen an das Deutsche Kaiserreich abgetreten. Innerhalb des bundesstaatlich organisierten Deutschen Reiches bildeten die abgetretenen Gebiete, die zum sogenannten „Reichsland Elsaß-Lothringen“ formiert wurden, zunächst kein den anderen Teilstaaten gleichrangiges Gebiet, sondern wurden ähnlich einer Kolonie von Behörden des Reichs und Preußens verwaltet. Erst 1911 wurde Elsass-Lothringen den übrigen deutschen Bundesstaaten gleichgestellt.        W 

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1887

Grundsteinlegung des "Kaiser Wilhelm Kanals" durch Kaiser Wilhelm I. in Kiel-Holtenau.Kaiser Wilhelm I. sanktionierte den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals als Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee. 1864, zu Beginn des deutsch-dänischen Krieges erteilte der preußische Kanzler Otto von Bismarck den Auftrag, Ermittlungen über eine Verbindung zwischen Nord- und Ostsee anzustellen, „welche alle Kriegs- Handels- und Dampfschiffe gut passieren können“. Der deutschen Flotte sollte die Möglichkeit gegeben werden, „jederzeit von der Ostsee in die Nordsee zu gelangen, ohne unter dänischen Kanonen passieren zu müssen“. Damit wurde der zunächst vorrangig militärisch-strategische Charakter des Kanalprojekts deutlich angesprochen. Die Generäle Moltke und Albrecht von Roon sprachen sich allerdings gegen das von Bismarck forcierte Kanalprojekt aus. 1873 schien das Kanalprojekt gescheitert. Bismarck gelang es in der Folge, Kaiser Wilhelm I. für den Kanalbau zu gewinnen. Der regelmäßige Betrieb wurde am 1. Juli 1895 aufgenommen. Der Bau kostete 156 Mio. Goldmark, bis zu 8900 Arbeiter hatten circa 80 Mio. m3 Erdreich bewegt. Ungewöhnlich für ein Projekt dieser Größenordnung überschritt der Kanalbau damit nicht die ursprünglich eingeplanten Kosten. Der Kanal war zu diesem Zeitpunkt 67 m breit und 9 m tief. Zur Finanzierung wurde von Kaiser Wilhelm II. 1902 die Schaumweinsteuer eingeführt. Der Kiel Canal, so die heutige internationale Bzeichnung, erspart Schiffen einen bis zu 900 km längeren Weg durch das Skagerrak um die Nordspitze Dänemarks. Der knapp 100 km lange Kanal durchquert Schleswig-Holstein von der Elbmündung an der Nordsee bis zur Kieler Förde an der Ostsee und ist nach Anzahl der Schiffe die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Der Kanal wurde 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet und trug diesen Namen bis 1948.       W   

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1895

Das Monument aux Bourgeois de Calais von Auguste Rodin wird in Calais eingeweiht. Das Denkmal für die Bürger von Calais gilt als eines der wichtigsten Werke Rodins und der impressionistischen Plastik. Geschichtlicher Hintergrund: Im Juni 1346, während des Hundertjährigen Kriegs, fiel der englische König Eduard III. in Frankreich ein und erreichte Anfang September Calais, das er während der elf folgenden Monate belagern ließ. Calais drohte eine bedingungslose Kapitulation und damit die Plünderung und Zerstörung. Um dies zu verhindern, stellten sich gemäß der Chronik des Jean Froissart sechs der angesehensten Stadtbürger freiwillig als Geiseln zur Verfügung; sie sollen am 4. August 1347 barfuß, nur mit einem Hemd bekleidet und einen Strick um den Hals, vor den englischen König getreten sein, der beabsichtigt habe, sie zur Vergeltung für die Verluste seiner Belagerungstruppe hinrichten zu lassen. Nur die flehentliche Bitte der ebenfalls anwesenden englischen Königin Philippa von Hennegau soll die sechs Männer gerettet haben.        W   Bild: Wolfgang Sauber  

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1935

In den USA lief Ruben Mamoulians Film "Becky Sharp" an. Er war der erste im "Dreifarben-Technicolor-Verfahren" hergestellte Film und damit der erste Film mit natürlichen Farben. Schon seit 1912 hatte es immer wieder Versuche gegeben, Farbfilme herzustellen. Doch aufwendige Technik und Mangel an Erfahrung und finanziellen Mitteln brachten die Projekte zum Scheitern. "Becky Sharp" war weder inhaltlich noch künstlerisch bemerkenswert, doch die neue Farbtechnik machte ihn zum Meilenstein der Filmgeschichte.       W   

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1947

Im kalifornischen Institut für Technologie auf den Mount Palomar, nordöstlich von San Diego, wurde das sogenannte HALE Teleskop mit 5 Metern Spiegeldurchmesser in Betrieb genommen. Seine Herstellung nahm elf Jahre in Anspruch. Der Spiegel ist eine Scheibe, die aus 20 Tonnen Pyrexglass besteht und benötigte acht Monate um auszukühlen. Das eigens für den Reflektor errichtete Observatoriumsgebäude auf dem Mount Palomar ist 30 Meter hoch und besitzt eine 1000 Tonnen schwere Kuppel von 41 Metern Durchmesser. Das HALE Teleskop ermöglicht die Beobachtung von Himmelskörpern, die bis zu 1 Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Es war für mehrere Jahrzehnte das größte Fernrohr der Welt.       W   

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1950

Die Franzosen Maurice Herzog und Louis Lachenal führen die Erstbesteigung des Himalaya-Berges Annapurna durch. Es ist zugleich das erste Mal, dass Bergsteiger einen Achttausender erklimmen. Ziel war ursprünglich der Dhaulagiri, doch wegen der besseren Erreichbarkeit des Bergfußes wandten sich die Franzosen schließlich der Annapurna zu.  Der Annapurna ist auch der am seltensten bestiegene Achttausender. Bis Ende 2008 haben nur 154 Bergsteiger den Gipfel erreicht. 60 Bergsteiger fanden den Tod, zwei Drittel von ihnen wurden Opfer von Lawinenabgängen.         W     Bild: Public Domain

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1965

Der US-amerikanische Astronaut Edward White verlässt gegen 20.45 Uhr MEZ seine Raumkapsel und schwebt 21 Minuten lang im All. Er ist dabei durch eine Sicherungsleine mit seinem Raumschiff verbunden. Damit übertrifft er den Erfolg des sowjetischen Kosmonauten Alexei A. Leonow, der am 18. März 1965 als erster Mensch für einen Spaziergang das All "betrat”. Bei diesen ersten Versuchen zeigte sich schnell, dass für einen sinnvollen Außenbordeinsatz spezielle Vorrichtungen (Haltegriffe und -schienen) am Raumfahrzeug erforderlich sind, wie auch die zu verwendeten Werkzeuge angepasst werden müssen. Die Astronauten ermüdeten viel schneller als erwartet, was sich erst durch die Einführung spezieller Trainings in großen Tauchbecken verbessern ließ.         W    

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1972

Das Viermächte-Abkommen in Kraft, das zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich und der ehemaligen UdSSR abgeschlossen wurde. Es bestätigte die Verantwortlichkeiten und Rechte der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges. Moskau akzeptierte mit dem Viermächte-Abkommen die gewachsene Lage, nämlich die faktische Zugehörigkeit West-Berlins zur Bundesrepublik. Erstmals seit 1945 garantierte die Sowjetunion den ungehinderten zivilen Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin. Gleichzeitig wurde jedoch auch festgeschrieben, dass der Westteil Berlins "kein Bestandteil" der Bundesrepublik war. Bonn musste daraufhin seine Präsenz in West-Berlin reduzieren.

 

Das Transitabkommen zwischen den beiden deutschen Staaten BRD und DDR tritt in Kraft. Grundlage für dieses Abkommen war das kurz zuvor zwischen den Alliierten beschlossene Viermächteabkommen vom 3. September 1971, welches ebenfalls am 3. Juni 1972 in Kraft trat. Das Abkommen fand Anwendung auf die Bereiche Schifffahrt, Bahn- und Straßenverkehr. Der Flugverkehr zwischen Berlin und dem Bundesgebiet war nicht Bestandteil des Abkommens. Besonderes Augenmerk erhielt der Straßenverkehr. Die Vorschriften und Verfahrensweisen im Falle eines Missbrauchs waren besonders im Bereich Güter- und Personenverkehr sehr ausführlich, nicht zuletzt aus dem Grunde, weil hier aus Sicht der DDR die größte Gefahr bestand, die Transitstrecken für Fluchtversuche zu missbrauchen. Mit dem Abkommen wurde unter anderem vereinbart, dass die Ausstellung von Visa an den Grenzkontrollstellen der DDR direkt am Fahrzeug der Reisenden zu erfolgen habe und dass eine Kontrolle der Gepäckstücke unterbleibe. In die Pässe wurde dabei ein zweifarbiger Visavermerk gestempelt. Die Farben wechselten jedes Jahr. Mit Artikel 18 wurde zudem geregelt, dass die für die Benutzung der Transitwege anfallenden Kosten fortan nicht mehr direkt vom Reisenden zu bezahlen waren, sondern nunmehr in einer jährlichen Pauschalsumme von 234,9 Millionen DM durch die Bundesrepublik beglichen wurden. Aus Sicht der DDR bestand eine erhöhte Gefahr, dass die Transitstrecken für Fluchtversuche oder unkontrollierte und somit unerwünschte Kontakte zwischen West-Berlinern bzw. Bundesbürgern und Bürgern der DDR genutzt werden könnten. Daher wurde im Vertragswerk explizit festgehalten, was als Missbrauch des Transitabkommens gewertet und strafrechtlich verfolgt werden könnte in dem er:

a) Materialien verbreitet oder aufnimmt;
b) Personen aufnimmt;
c)
die vorgesehenen Transitwege verläßt, ohne durch besondere Umstände, wie Unfall oder Krankheit, oder durch Erlaubnis der zuständigen Organe der Deutschen Demokratischen Republik dazu veranlaßt zu sein;
d) andere Straftaten begeht ode
e) durch Verletzung von Straßenverkehrsvorschriften Ordnungswidrigkeiten begeht.       

   W    Bild: Bundesarchiv, Bild 183-K1211-0014 / Link, Hubert / CC-BY-SA

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1995

Auf der Insel Usedom wird im Seebad Heringsdorf die längste Seebrücke Kontinentaleuropas eröffnet. Sie misst 508 m Länge. Heringsdorf erhält mit der Brücke sein 1958 bei einem Brand zerstörtes Wahrzeichen zurück. Die Brücke wurde rund 50 Meter neben dem Standort ihrer Vorgängerin und rund 50 Meter länger, errichtet. Vom 508 Meter langen Bauwerk sind etwa 300 Meter ein überdachter, über dem Wasser der Ostsee auf Pfählen errichteter Seesteg. Am Ende der Seebrücke befindet sich ein Restaurant mit einem auffälligen, pyramidenförmigen Dach. Die letzten Meter der Brücke führen hinab zum Anleger, von dem aus Ausflugsschiffe Heringsdorf mit anderen Seebädern verbinden. An Land beginnt die Seebrücke mit einem Gebäudekomplex, in dem ein Muschelmuseum, ein Kino, Restaurants, Geschäfte und Ferienwohnungen untergebracht sind.     W  Bild:C.Löser

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1998

In der Nähe von Eschede, auf der Strecke Hannover-Hamburg, entgleiste ein ICE-Hochgeschwindigkeitszug. Mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h rasten die entgleisten Waggons gegen eine Straßenbrücke, die durch die Wucht des Aufpralls einstürzte und Teile des Zuges unter sich begrub. Den Ersthelfern bot sich ein furchtbares Szenario. 101 Menschen starben bei dem Unglück, 119 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Bevölkerung in Deutschland war erschüttert, zumal der ICE als eines der sichersten Transportmittel des ausgehenden 20. Jahrhunderts galt. Wie die nachfolgenden Ermittlungen ergaben, war ein gebrochener Radreifen der Auslöser für das bisher schwerste Unglück in der Geschichte der Deutschen Bahn.         W    

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