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Chronologische Weltgeschichte - Die Jahre 1911 - 1920

2011 - 20152016 - 2020

1911

18. Januar - Dem amerikanischen Flugpionier Eugene Burton Ely, gelingt erstmals die Landung auf einer Plattform auf dem Panzerkreuzer "USS Pennsylvania", der in San Francisco vor Anker lag. Hierbei kam zum ersten Mal das von Hugh Armstrong Robinson entwickelte und noch gebräuchliche Fanghaken-System zum Einsatz. Ely widmete sich ursprünglich dem, noch in den Kinderschuhen steckenden Motorsport, bis er 1910 nach Portland zog wo er eine Anstellung als Vertreter bei einem Investor für einen der ersten Doppeldecker Flugzeuge fand. Er kaufte sich die Überreste eines Flugzeugwrack's reparierte es und lernte selbst das Fliegen. Als Teilnehmer mehrerer Flugshows, traf er auf Washington Chambers, der als Beauftragter für die Entwicklung der Marinefliegerei tätig war. Beim ersten Versuch am 14. November 1910 startete Ely ein Flugzeug von einer Plattform ab, die auf dem Kreuzer "USS Birmingham" errichtet worden war.      W 

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21. Januar - Die erste Rallye Monte Carlo, initiiert von Albert I., startet. Damals handelte es sich noch um eine so genannte Sternfahrt, die Touristen ins Fürstentum Monaco locken sollte. In Genf, Paris, Boulogne-sur-Mer, Berlin, Wien und Brüssel starten insgesamt 20 Teilnehmer in Richtung Monaco. Erster Gewinner war der Franzose Henri Louis Rougier.

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6. Februar - Ein Großbrand vernichtet in Konstantinopel (heute: Istanbul) die "Hohe Pforte", den Regierungssitz des Osmanischen Reichs. Die Polizei vermutet Brandstiftung, kann jedoch die Täter nicht ermitteln. Ein Jahr zuvor war ein Palast des Sultans abgebrannt. Die Hohe Pforte war ursprünglich im arabischen Sprachraum die allgemeine Bezeichnung der Eingangspforte zu Städten und königlichen Palästen. Später wurde sie insbesondere auf den Sultanspalast in Istanbul bezogen und zum Synonym für den Sitz der osmanischen Regierung. Die Bezeichnung rührt daher, dass an den Toren von Städten oder Herrscherpalästen nach alter orientalischer Sitte die Empfangszeremonien für ausländische Botschafter und Gesandte abgehalten wurden.          W     Bild: Public Domain

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17. Februar - Der schwedische Eiskunstläufer Ulrich Salchow gewann in Wien den Weltmeistertitel im Eiskunstlauf zum 10. Mal. Auf Salchow geht der Name einer Sprungfigur zurück, die mit zwei- oder dreifacher Drehung ausgeführt wird und heute zum Repertoire des Eiskunstlaufs gehört.     W      Bild: Public Domain

 

 

18. Febraur - Zum ersten Mal wird Post mit einem Flugzeug befördert. Der französische Pilot Henri Pecquet transportierte in Indien 6000 Briefe und Postkarten mit seinem Doppeldecker von Allahabad ins acht Kilometer entfernte Naini.      W 

 

19. März - Der erste Internationale Frauentag findet statt. Im deutschsprachigen Raum werden ca 1 mio Demonstranten geschätzt.

 

1. April - Die ersten 85 Arbeiterfamilien beziehen ihre neuen Häuser in der Essener Siedlung Margarethenhöhe, die aus Mitteln der Margarethe-Krupp-Stiftung errichtet wurden. Die Inhaber der Stahl- und Rüstungsfirma Krupp betreiben seit Jahren eine vorbildhafte Sozialpolitik für ihre Arbeiter und Angestellten, von denen sie im Gegenzug den Verzicht auf gewerkschaftliche Betätigung erwarten.

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8. April - Der Niederländer Heike Kamerlingh Onnes beobachtet als Erster den Effekt der Supraleitung. Supraleiter sind Materialien, deren elektrischer Widerstand beim Unterschreiten der sogenannten Sprungtemperatur (abrupt) auf null fällt. Viele Metalle, aber auch andere Materialien werden unterhalb ihrer Sprungtemperatur oder „kritischen Temperatur“ Tc supraleitend. Für die meisten Materialien ist diese Temperatur sehr niedrig; um Supraleitung zu erreichen, muss das Material i. A. mit verflüssigtem Helium (Siedetemperatur -269 Grad Celsius) gekühlt werden. Nur bei den Hochtemperatur-Supraleitern genügt zur Kühlung verflüssigter Stickstoff (Siedetemperatur -196 Grad Celsius).

Im supraleitenden Zustand bleibt bzw. wird das Innere des Materials feldfrei, denn Magnetfelder werden verdrängt. Dies geschieht durch den Aufbau entsprechender Abschirmströme an der Oberfläche, die mit ihrem eigenen Magnetfeld das innere Magnetfeld kompensieren. Ein nicht zu starkes Magnetfeld dringt nur etwa 100 nm weit in das Material ein; diese dünne Schicht trägt die Abschirm- und Leitungsströme. Dieser „Meißner-Ochsenfeld-Effekt“ kann beispielsweise eine supraleitende Probe im Magnetfeld schweben lassen.         W     Bild: Museum Boerhaave

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4. Mai - Nach heftiger Debatte lehnt der deutsche Reichstag die Einführung der Antiqua als Amtsschrift anstelle der Fraktur mit knapper Mehrheit ab. Der die Antiqua propagierende Verein für Altschrift hatte sich Mitte der 1890er Jahre an die Petitionskommission des Reichstags gewandt, um die Antiqua in den Schulen neben der Fraktur einzuführen. Nachdem dem Antrag zunächst zugestimmt worden war, entfachte Reinecke gemeinsam mit anderen nationalistischen Gruppierungen eine sehr emotional geführte öffentliche Debatte. In der Folge dieses öffentlichen Streits nahm der Reichstag den Beschluss mit 85 zu 82 Stimmen zurück. Bei der endgültigen Abstimmung am 17. Oktober 1911 stimmten 75 % der Abgeordneten gegen den Antrag. Damit blieb alles beim Alten. 1911 erhielt der Grafiker Ludwig Sütterlin vom preußischen Kultusministerium den Auftrag, neue Schulausgangsschriften zu entwickeln. 1915 führte Preußen die deutsche und die lateinische „Sütterlinschrift“ in den Lehrplan ein. Bis 1935 übernahmen auch die meisten anderen deutschen Länder die beiden Sütterlinschriften.       W   Bild: Der Barbar

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30. Mai - Der Deutsche Reichstag verabschiedet mit 232 gegen 58 Stimmen die Reichsversicherungsordnung. Mit ihr werden die aus der Bismarck-Zeit stammenden Sozialgesetze wesentlich erweitert.

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30. Mai - Auf der Rundstrecke in Speedway (Indiana) wird das erste 500-Meilen-Rennen von Indianapolis für Automobile ausgetragen. Ray Harroun gewinnt auf einem Marmon Wasp. Das Indianapolis 500, oftmals auch nur Indy 500 genannt, wird seit dem 30. Mai 1911 veranstaltet und ist somit eines der ältesten und traditionsreichsten Rundstrecken-Autorennen der Welt. Es ist seit 1996 der Höhepunkt im Rennkalender der IndyCar Series, beziehungsweise bis 1995 der ehemaligen Indy Car World Series. Es ist mit weit über 400.000 Zuschauern vor Ort die weltweit größte jährlich stattfindende Eintages-Sportveranstaltung und wird zu den Grand Slam-Rennen gezählt.       W   

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13. Juni - Igor Strawinskys Ballett-Burleske "Petruschka" wird in Paris von Sergej Diaghilevs Ballets Russes uraufgeführt. Der russische Startänzer Waslaw Nijinsky verkörpert die Titelrolle einer Marionette, die plötzlich lebendig wird und als unglücklicher Held auf einem russischen Jahrmarkt zahlreiche Abenteuer erlebt.         W    

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Der US-amerikanische Forscher Hiram Bingham entdeckte die vollständig erhaltene Festungsstadt der Inkas: Maccu Picchu. Die Siedlung, die in 2700 Metern Höhe liegt und zu ihrer Blütezeit 10.000 Einwohner hatte, befindet sich 500 Kilometer von Perus Hauptstadt Lima entfernt. Hiram Bingham hatte unter der Schirmherrschaft der Yale-Universität und der National Geographic Society eine Yale-Peru Expedition unternommen. Durch die Hilfe eines peruanischen Mestizen, der nahe der verlorenen Stadt in den Anden lebte, entdeckte Bingham Machu Picchus. Machu Picchu ist inzwischen eine Pilgerstätte für Touristen aus aller Welt. Noch heute beschäftigen sich die Archäologen mit den Fragen über den Mythos der Stadt.       W   

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21. August - Die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci, das zweifellos bekannteste Werk des Museums, verschwindet während Renovierungs-arbeiten aus dem Louvre in Paris. Der 31-jährige italienische Anstreicher Vincenzo Peruggia hatte sich in einem Schrank versteckt, das Bild aus dem Rahmen gelöst und unter seinem Mantel versteckt aus dem Museum geschmuggelt. Das auf dünnem Pappelholz gemalte Bild ist 76,8 cm × 53 cm groß und entstand wahrscheinlich vom Frühjahr 1503 bis zum Sommer 1505. Bevor der Dieb gefasst wurde, gerieten der Dichter Guillaume Apollinaire und der Maler Pablo Picasso in den Verdacht, die Mona Lisa gestohlen zu haben. Bei den Untersuchungen war man auf einen Mann namens Géry Pieret gestoßen, der zugegeben hatte, im Magazin des Museums Kunstwerke gestohlen zu haben. Zwei dieser Kunstwerke fanden sich, vermittelt durch Apollinaire, bei Picasso. Apollinaire wurde verhaftet, beteuerte vor dem Richter seine Unschuld und wurde schließlich wieder freigelassen. Picasso wurde nur verhört, aber nicht arretiert. Erst zwei Jahre später wird das Gemälde in Italien gefunden, wo der wenig später verhaftete Dieb erklärt, er habe sich mit dem Diebstahl für Napoleons Kunstraube in Italien rächen wollen. Peruggia versteckte das Bild in einem Loch in der Wand nahe bei seinem Ofen. Am 12. Dezember 1913 versuchte er es in Florenz an den Kunsthändler Alfredo Geri zu verkaufen. Geri erhielt einen mit „Leonardo“ unterzeichneten Brief, in dem der Schreiber behauptete, das Gemälde an Italien „zurückgeben“ zu wollen, und 500.000 Lire zur Deckung seiner „Unkosten“ verlangte. Geri informierte Giovanni Poggi, den Direktor des Kunstmuseums und bekundete sein Interesse. Peruggia kam nach Florenz und zeigte das Bild in seinem Hotelzimmer. Geri und Poggi untersuchten es und fanden auf der Rückseite die korrekte Inventarnummer des Louvre. Später verglichen sie mit Hilfe einer Fotografie des Originals die Risse und waren sich nun sicher, dass sie das Original vor sich hatten. Sie überredeten Peruggia, in seinem Hotel auf das Geld zu warten und riefen die Polizei. Die Reaktion der Öffentlichkeit war heftig. Italienische Nationalisten verlangten, dass „ihre“ Mona Lisa „zu Haus“ bleiben solle. Die italienische Regierung versicherte jedoch, dass sie Mona Lisa an den Louvre zurückerstatten werde. Zuerst aber ging sie auf Tournee und wurde in Florenz, Rom und Mailand ausgestellt. Sie reiste in einer eigens angefertigten, gepolsterten Kiste und mit Ehrenwache. Anschließend kehrte die Mona Lisa mit einer großen Staatszeremonie wieder nach Paris zurück.

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13. September- Melli Beese erhält als erste Frau in Deutschland die Flugzeugführerlizenz. Ohne ausreichende Flugerfahrung meldete sich Melli Beese ein erstes Mal zur Prüfung an. Das Flugzeugführerzeugnis des Vereins des Deutschen Luftfahrtverbandes DLV war nötig, um an Wettflügen teilnehmen zu können. Zum Erwerb dieser Lizenz waren 3.000 Mark zu zahlen und der Antragsteller hatte eine gesonderte Versicherung abzuschließen, die das Risiko einer Bruchlandung absichern sollte. Die Prüfung bestand aus drei geschlossenen Rundflügen von mindestens fünf Kilometern Länge. Nach jedem Flug musste vorschriftsmäßig gelandet und der Motor ausgeschaltet werden. Die Landung hatte punktgenau, bei einer Toleranz von maximal 150 Metern, zu erfolgen. Beeses erste Prüfung endete fast mit einem Unfall. Kaum war sie in der Luft, setzte der Motor aus. Sie leitete sofort die Landung ein und musste feststellen, dass der Benzintank sabotiert worden und das Benzin ausgelaufen war. An ihrem 25. Geburtstag, stieg sie in den frühen Morgenstunden mit der Rumpler-Taube auf und flog die vorgeschriebenen Runden und Figuren. Bevor die anderen Flugschüler auf dem Flugplatz eintrafen, hielt sie bereits als erste Frau Deutschlands die Flugzeugführerlizenz Nummer 115 in ihren Händen.       W   

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17. September - Vor dem Wiener Rathaus fordern 120.000 Menschen von der Regierung Maßnahmen gegen die Teuerungswelle bei Lebensmitteln. Durch Trockenheit bedingte Missernten in Österreich-Ungarn und hohe Weltmarktpreise für Lebensmittel hatten 1909/10 zu Preissteigerungen für Brot und andere Nahrungsmittel geführt. Der Mehlpreis hatte sich fast verdoppelt und Fleisch war für Arbeiter fast unerschwinglich geworden. Als sich die friedliche Demonstration auflöste, fiel angeblich ein Schuss. Als aus der Menge Steinwürfe gegen das Palais und das Rathaus fielen, gingen unzählige Fenster zu Bruch. Polizei und Militär darunter auch die Deutschmeister rückten daraufhin gegen die Demonstranten vor. Der harte Kern der Demonstranten zog sich in den Arbeiterbezirk Ottakring zurück. Dort errichteten die Demonstranten Barrikaden, demolierten Amtsgebäude, es kam zu Plünderungen. Bei anschließenden Straßenkämpfen zwischen Kundgebungsteilnehmern und der Polizei werden mehrere Menschen getötet. In den folgenden Tagen kommt es auch in anderen Städten Österreich-Ungarns zu Hungerrevolten.       W   Bild: Otberg aus der deutschsprachigen Wikipedia

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2. Oktober - An den preußischen Schulen wird die Schulstunde auf 45 Minuten gekürzt. Erstmals eingeführt wurden die sich von der Zeitstunde unterscheidenden Schulstunden am 22. August 1911 durch August von Trott zu Solz an den preußischen Gymnasien. Die Dauer von 45 Minuten orientierte sich am Akademischen Viertel. An vielen Universitäten beginnen die Vorlesungen um eine Viertelstunde später als im Vorlesungsverzeichnis angegeben und dauern daher keine volle Stunde. Die Akademische Viertelstunde soll Lehrenden und Studenten eine kurze Pause zwischen zwei Vorlesungen ermöglichen, die im Vorlesungsverzeichnis immer zur vollen Stunde eingetragen sind. In dieser Pause kann man den Raum wechseln und sich kurz auf die bevorstehende Vorlesung vorbereiten. Ursprünglich fand der Unterricht in den Privaträumen der Professoren statt, die verstreut in der Universitätsstadt lagen. Das wesentliche Zeitmaß in den Städten bestimmte sich nach dem Glockenschlag der Turmuhren und später des Stundenschlags der Wanduhren. Nach dem Stundenschlag hatten die Studenten noch Zeit, den Weg zu den Lehrveranstaltungen zurückzulegen.        W    

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10. Oktober - Der letzte Kaiser der chinesischen Mandschu-Dynastie, der sechsjährige Puyi, wurde gestürzt. Vorausgegangen war die Meuterei einer Militäreinheit in Wuhan, die sich auf ganz China ausweitete. Der Kaiserliche Hof war von den unabhängigen Provinzen und Yuan Shikai, dem "starken Mann" der neu aufgestellten Nordarmee, im Stich gelassen worden. Die Revolutionäre riefen in Nanking die Chinesische Republik aus. Sun Yat-Sen wurde am 1. Januar 1912 zum provisorischen Präsidenten der Republik ernannt. Der Kaiser dankte am 12. Februar 1912 ab. Mit dem Ende des Kaiserreichs ging auch die Tradition des konfuzianischen Staates zu Ende.         W    

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In den höheren Schulen Preußens führt man die Unterrichtsstunde zu 45 Minuten ein.

 

1. Dezember - Hugo von Hofmannsthals Theaterstück "Jedermann" wird im Berliner Zirkus Schumann uraufgeführt. Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele treten im Jedermann neben den Figuren von Gott und Teufel auch der Tod, der Mammon, der Glaube und andere abstrakte Begriffe als Personifikationen auf. Die von Hofmannsthal mitbegründeten Salzburger Festspiele werden seit 1920 mit seinem Stück "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" eröffnet. Zum Inhalt: Als Gott sieht, dass man ihn auf der Erde nicht mehr schätzt, beschließt er, die Menschen durch den Tod wieder an seine Macht zu erinnern. Er trägt dem Tod auf, zum Haus des reichen Kaufmanns Jedermann zu gehen und ihn vor das göttliche Gericht zu rufen. Jedermann verkörpert das Idealbild eines überaus reichen Mannes, der glaubt, sich jeden Wunsch mit Geld oder Macht erfüllen zu können. In diesem Bewusstsein lebt er engstirnig und ohne Skrupel sein Leben. Alle Hilfe, um die man ihn bittet, muss mit gleicher Münze zurückgezahlt werden. Bei einem Bankett an der Seite seiner Buhlschaft hört er die Totenglocken und den Tod seinen Namen rufen. Der Tod fordert Jedermann auf, ihm zu folgen. Der Tod gewährt Jedermann, auf dessen Protest, eine kurze Frist, um einen Fürsprecher für sich zu gewinnen, der ihn auf seinem letzten Weg begleiten soll. Aber niemand will mit ihm gehen, seine Buhlschaft nicht – auch nicht sein Reichtum, verkörpert in der Figur des Mammon. Einzig die kraftlose Gestalt der guten Werke des Jedermann ist bereit, ihn zu begleiten. Da erkennt Jedermann sein sündhaftes Leben, und, vom Glauben bestärkt, tut er Buße: Seine Seele, die der Teufel schon für sich verbucht hatte, ist gerettet. Der Tod, der am Ende des Spiels wieder erscheint, kommt nicht mehr als unheimlicher, ungebetener Gast. Er reiht sich ein in die anderen Mächte, welche Jedermann auf seinem letzten Gang das Geleit geben.

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12. Dezember - König Georg V. wird in Delhi zum Kaiser von Indien gekrönt. Am 15. Dezember legt das Kaiserpaar den Grundstein für den Aufbau der neuen Hauptstadt Neu-Delhi.         W    

 

 

14. Dezember - Der norwegische Polarforscher Ronald Amundsen erreichte mit vier Begleitern seiner Expedition als erster Mensch den Südpol. Für die 1100 km lange Strecke hatte die Expedition anderthalb Monate gebraucht. Amundsen gewann damit das Wettrennen gegen seinen britischen Rivalen Robert F. Scott, der erst einen Monat später den Pol erreichte und auf dem Rückweg mit seinen Begleitern starb.         W 

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1912

31. Januar - Der Sänger Jack Judge trägt in Stalybridge zum ersten Mal das von ihm komponierte Lied It’s a Long Way to Tipperary vor, das in der Zeit des Ersten Weltkriegs durch britische Soldaten weltweit bekannt wird. Seine Eltern waren Irischer Abstammung, und seine Grosseltern kamen aus der Grafschaft Tipperary. In humoristischer Weise behandelt es die Sehnsucht des typischen Iren („Paddy“), der sich als Gastarbeiter im Ausland nach seiner uririschen Freundin („Molly“) sehnt. Als eines der Lieblingslieder der britischen Soldaten wurde es im Ersten Weltkrieg weltweit bekannt und gehört heute zum Standardrepertoire vieler Militärkapellen.       W   

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29. März - Der britische Polarforscher Robert Scott schreibt die letzten Zeilen in sein Tagebuch: "Das Ende kann nicht mehr lange dauern."Auf dem Rückweg von ihrer Expedition zum Südpol gerieten Scott und seine Begleiter in Schneestürme und verloren Schlitten und Proviant. Acht Monate später wurden sie erfroren aufgefunden - nur 18 Kilometer von ihrem Stützpunkt. Scott zählt zu den ersten zehn Menschen, die den geographischen Südpol erreichten. Scott erreichte den Pol am 18. Januar 1912 mit der Erkenntnis, dass Amundsen und dessen vierköpfige Mannschaft ihm rund einen Monat zuvorgekommen waren. Auf dem Rückweg zum Basislager starben Scott und seine vier Begleiter an Unterernährung, Krankheit und Unterkühlung.      W   

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Am 14. April, gegen 23:40 Uhr rammt die R.M.S. Titanic im Nordatlantik bei Neufundland einen Eisberg weil alle Eisbergwarnungen mißachtet wurden. Das Schiff unter Kapitän Edward John Smith wird auf der Steuerbordseite aufgerissen und sinkt innerhalb weniger Stunden. Die Titanic war auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York . Obwohl der britische Luxusdampfer als unsinkbar galt, brach Wasser ein und das Schiff versank in den eisigen Fluten. Dabei ertranken 1503 Passagiere. Nur 703 Menschen konnten in den wenigen Rettungsbooten überleben. 1985 wird das Wrack gefunden, kann aber nicht geborgen werden.        W 

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18. April - Die RMS Carpathia fährt mit 703 Überlebenden der Titanic-Katastrophe im Hafen von New York ein, wo sie von tausenden Menschen erwartet wird, die die Besatzung als Helden feiern. Am frühen Morgen des 15. April 1912 wurden kurz vor 0:30 Uhr auf der RMS Carpathia die ersten per Funk übermittelten Notrufsignale der Titanic empfangen. Nachdem der Kapitän der Carpathia, Arthur Rostron, von diesem Notruf unterrichtet wurde, befahl er, trotz der Gefahr durch treibende Eisberge, volle Fahrt auf die gemeldete Position der havarierten Titanic aufzunehmen. Gegen 4:00 Uhr erreichte die Carpathia als erstes Schiff die angegebene Position und nahm kurze Zeit später die ersten Überlebenden an Bord. Vor einem Komitee des US-amerikanischen Senats beginnen am 19. April die Untersuchungen zum Untergang der Titanic. Bis zum 25. Mai werden mehr als 80 Zeugen und Zeuginnen zu der Schiffskatastrophe befragt.         W 

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19. April - Vor einem Komitee des US-amerikanischen Senats beginnen die Untersuchungen zum Untergang der Titanic. Bis zum 25. Mai werden mehr als 80 Zeugen und Zeuginnen zu der Schiffskatastrophe befragt.  Die Briten setzten zusätzlich eine eigene Untersuchungskommission unter der Leitung von Rufus Isaacs und Robert Finlay ein, die vom 2. Mai 1912 bis zum 3. Juli 1912 tagte und 97 Zeugen und Sachverständige vernahm. Es stellte sich heraus, dass die Titanic zu schnell durch gefährliches Gewässer gefahren war, dass in den Rettungsbooten nur Platz für etwa die Hälfte der Passagiere und Mannschaften war, und dass die SS Californian, die dem Unglücksort am nächsten war, nicht zu Hilfe kommen konnte, weil ihr Bordfunker dienstfrei hatte und schlafen gegangen war. Diese Erkenntnisse führten zu einer langen Liste neuer Vorschriften. Seit dem Unglück muss für jede Person auf einem Schiff ein Platz in einem Rettungsmittel (Rettungsboot, Rettungsfloß) vorhanden sein und das Einsteigen in diese vor der Abfahrt geübt werden. Weiterhin wurde eine auf See rund um die Uhr besetzte Funkwache eingeführt.       W    Bild: Public Domain

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18. Mai - In Sankt Petersburg erscheint erstmals die vom Marxisten Lenin angeregte und gegründete Tageszeitung Prawda („Wahrheit”) die bald mit der russischen Zensur Konflikte hat und im Jahr 1917 zum Organ der KPdSU wird. Die Prawda erschien erstmals in Sankt Petersburg. Eigentlicher Herausgeber war Wjatscheslaw Molotow, der allerdings als solcher nie in Erscheinung trat, um die Arbeit der staatlichen Zensur zu erschweren. Stattdessen gab es 40 Pseudoherausgeber, die regelmäßig inhaftiert und zur Maximalstrafe von 3 Monaten verurteilt wurden. Ebenfalls zur Irreführung der Zensoren erschien die Zeitung regelmäßig unter anderen Namen, wie zum Beispiel als „Arbeiterwahrheit”, „Wahrheit des Nordens”, „Weg der Wahrheit” und als „Wahrheit der Arbeit”. In der Prawda sollten Arbeiter für Arbeiter schreiben. So hieß es im Leitartikel der ersten Ausgabe:Wir möchten, dass sich die Arbeiter nicht auf die Sympathie beschränken, sondern an der Leitung unserer Zeitung aktiv mitarbeiten. Mögen die Arbeiter nicht sagen, Schriftstellerei sei für sie eine ‚ungewohnte‘ Arbeit. […] Man muss nur mutig ans Werk gehen: ein paar Mal wird man stolpern, und dann lernt man schreiben.

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19. Mai - Die Deutsche Reichspost führt zwischen Mannheim und Heidelberg ihren ersten offiziellen Postflug durch. Zuvor gab es in Deutschland bereits mehrere private Postbeförderungen mit Flugzeugen ohne Genehmigung der Post. Die erste Veranstaltung dieser Art wurde am 13. November 1911 in Berlin durchgeführt. Bei der Veranstaltung Flug um Berlin wurden Postkarten für Sammsler auf den Flug mitgenommen. Die zweite Veranstaltung dieser Art war ein Flug über acht Kilometer zwischen den Orten Bork und Brück. Bei dieser Flugveranstaltung wurden erstmals Flugmarken ausgegeben. Sie dienten ausschließlich zur Finanzierung der Veranstaltung und hatten keinen postalischen Wert.    W

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1. Juli - Die Fußballnationalmannschaft des Deutsches Reiches erzielt mit einem 16:0 gegen das Russische Reich den bisher höchsten Länderspielsieg für Deutschland.

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6. Juli - Der schwedische König Gustav V. eröffnete die fünften olympischen Spiele der Neuzeit in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nach zum Teil chaotischen Verhältnissen während der Olympischen Spiele von 1900, 1904 und 1908 setzte Stockholm den Maßstab für die zukünftigen Austragungen. Erstmals kamen elektronische Zeitmessung und Zielfotographie zum Einsatz. Während der Wettkämpfe würdigte der Regent den US-Amerikaner James Thorpe, der sowohl den Fünf- als auch den Zehnkampf mit Weltrekord gewann. Der Herrscher sprach zu dem Athleten: "Sir, Sie sind der größte Athlet der Welt!" Der Amerikaner Thorpe war der erste Sportstar des 20. Jahrhunderts. Allerdings erkannte ihm das Olympische Komitee im nachhinein seine beiden Olympiatitel von 1912 wegen Profitums ab, da er am College als Football-Spieler die eine oder andere Prämie entgegen genommen hatte.         W    

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28. Juli - Als sich über 1.000 Badegäste und Ausflügler auf der 560 Meter langen Seebrücke in Binz drängten und die Ankunft des Bäderdampfers Kronprinz Wilhelm erwarteten bricht plötzlich die Anlegestelle am Brückenkopf trichterförmig in sich zusammen. Über 100 Menschen stürzten in die Ostsee. Für 17 Menschen, darunter sieben Kinder, kam jede Hilfe zu spät. „Allgemein wurde es als beschämend empfunden, dass von den unzähligen Menschen auf der Brücke und auf dem Bäderschiff kaum jemand bereit oder fähig war, zu retten oder Erste Hilfe zu leisten und Wiederbelebungsversuche zu machen“ so Edith Mayer-Springer, Hamburg 1913. Zur damaligen Zeit verloren pro Jahr etwa 5.000 Menschen ihr Leben im Wasser, und nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung konnten schwimmen. Der Vorfall führt im folgenden Jahr zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V.      W   

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7. August - Bei einem Aufstieg im Ballon bemerkt der Physiker Victor Franz Hess eine von ihm Höhenstrahlung genannte Veränderung. Er wird dadurch zum Entdecker der Kosmischen Strahlung. Die kosmische Strahlung ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung aus dem Weltall, die von der Sonne, der Milchstraße und von fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Auf die äußere Erdatmosphäre treffen zirka 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer hohen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht. Die sekundäre, durch Wechselwirkungen mit der Atmosphäre veränderte kosmische Strahlung (mit bis zu 1011 Teilchen je Primärteilchen) ist am Erdboden oder durch Ballonsonden nachweisbar. Die Luftschauer sind horizontal einige km² groß, vertikal aber nur wenige Meter. Sie geben Hinweise auf die Art und Energie der kosmischen Primärteilchen, der Verlauf der Front auf die Einfallsrichtung.         W    

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11. September - Die erste Diesellokomotive der Welt wurde von der Preußisch-Hessischen Eisenbahn in Betrieb genommen. Sie war von der Berliner Firma Borsig gebaut worden. Die Entwicklung des Dieselmotors für Schienenfahrzeuge nahm ihren Weg hauptsächlich über den Triebwagen. Nach einem Jahr Versuchsbetrieb wurde die Erprobung der Lokomotive bei Beginn des Ersten Weltkriegs abgebrochen. Auf Grund der Mängel, die sich im Betrieb zeigten, erfolgte kein regulärer Einsatz mehr.         W    

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8. Oktober - Mit der Kriegserklärung Montenegros an die Türkei begann der Erste Balkankrieg. Auch Serbien, Bulgarien und Griechenland erklärten daraufhin der Türkei den Krieg. Alle Balkanstaaten verfolgten expansionistische Absichten gegenüber dem Osmanischen Reich, das wegen seines Krieges gegen Italien und wegen innenpolitischer Auseinandersetzungen geschwächt worden war.         W    

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Das Deutsche Sportabzeichen wird von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele unter dem Namen "Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen" geschaffen. In Berlin wurden am 7. September 1913 anlässlich des Jugend-Spielfestes die ersten 22 Auszeichnungen vergeben. Erwerben konnten es anfangs nur deutsche Männer, die einem Sportverein angehörten. 1921 wurde es in Deutsches Turn- und Sportabzeichen umbenannt und konnte nun auch durch Frauen erworben werden.                    Bild: Public Domain

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6. Dezember - Die Büste der Königin Nofretete wurde bei Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Leitung von Ludwig Borchardt in Tell el-Amarna in Haus P 47,2, der Werkstatt des Oberbildhauers Thutmosis entdeckt. Sie wurde im Januar 1913 im Rahmen der Fundteilung mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Deutschland gebracht. 1920 ging die Büste der Nofretete durch eine Schenkung von James Simon mit weiteren Objekten, die zuvor Dauerleihgabe an die Ägyptische Abteilung der königlich preußischen Kunstsammlungen waren, an den preußischen Staat. Zu einer öffentlichen Präsentation im für die ägyptische Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin errichteten Museum auf der Berliner Museumsinsel kam es aber erst 1924. Heute ist sie im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und befindet sich unter der Inventarnummer 21300 als Hauptattraktion im Ägyptischen Museum Berlin, das seit dem 16. Oktober 2009 wieder im Neuen Museum (Nordflügel) auf der Berliner Museumsinsel untergebracht ist. Zum Wert der Büste der Nofretete gibt es verschiedene Angaben. Eine Versicherung schätzte sie auf 390 Millionen US-Dollar (300 Millionen Euro) , während andererseits ihr Wert auch mit 400 Millionen Euro (ca. 520 Millionen US-Dollar) angegeben wird.      
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   Bild: Philip Pikart

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7. Dezember - Im Alten Theater Leipzig wird das Märchenspiel Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz uraufgeführt. Es handelt von den Abenteuern des Maikäfers Herr Sumsemann, der zusammen mit den Menschenkindern Peter und Anneliese zum Mond fliegt, um von dort sein verlorengegangenes sechstes Beinchen zu holen. Lange galten die Noten als verschollen, bis der Enkel von Josef Achtélik diese auf einem alten Speicher wiederentdeckte und sie zum 100. Jubiläum der Geschichte 2012 dem MDR Kinderchor für eine Aufführung überreichte. 1915 wurde das Märchen dann als Buch mit Illustrationen von Hans Baluschek veröffentlicht. Es gilt heute als ein Klassiker der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Als Vorbild für die Geschwister Peter und Anneliese sollen die gleichnamigen Kinder des Ärzteehepaars Eva und Oskar Kohnstamm gedient haben, in deren Sanatorium sich Bassewitz im Jahre 1911 zur Kur aufhielt.          W    

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Das PVC wird erfunden. Eine Massenproduktion dieses sehr wandelbaren aber auch umweltschädlichen Kunststoffs kommt erst ab 1935 in Gang.

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1913

In New York wurde am 2. Februar 1913 der weltgrößte Bahnhof, bezüglich der Gleisanzahl, eingeweiht. Er verfügt über 44 Bahnsteige, an denen 67 Gleise enden. Der Etagenbahnhof liegt auf zwei Ebenen, 41 Gleise enden auf der oberen, 26 auf der unteren Ebene.Mit der "Grand Central Station" entstand nach zehnjähriger Bauzeit eine gigantische Eisenbahn-Kathedrale mit mehreren Stockwerken. Der Bahnhof avancierte schnell zu einem der bekanntesten Gebäude New Yorks. Mit rund 500.000 Besuchern täglich ist die "Grand Central Station" das meistfrequentierte Bauwerk der Stadt. Während im oberen Stockwerk der Fernverkehr abgewickelt wird, dient das untere Stockwerk dem Regionalverkehr. Bekannt ist der Bahnhof für seine riesigen Wartesäle und seine exzellenten Einkaufsmöglichkeiten. 1978 entging das New Yorker Wahrzeichen nur durch einen Beschluss des Obersten US-Gerichts dem Abriss und wurde seitdem rundum renoviert.       W   

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19. Februar - Englische Frauenrechtlerinnen sprengten das Landhaus des britischen Schatzkanzlers David Lloyd George in die Luft. Die Suffragetten traten für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein. Von 1882 bis 1903 fanden in England wiederholt Massenkundgebungen der Frauen statt. Für ihre Aktionen wurden sie häufig inhaftiert. Besonderes Anliegen waren das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. 1903 gründete Emmeline Pankhurst die "Women's Social an Political Union", deren Mitglieder sich Suffragetten nannten. Ein teilweises Wahlrecht erhielten die Frauen in Großbritannien 1918, das uneingeschränkte Wahlrecht schließlich 1928.      W 

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8. April - Der 17. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten zur Direktwahl der Senatoren in den Vereinigten Staaten wird verabschiedet. Bis dahin wurden Senatoren nach Artikel 1, Abschnitt 3 der Verfassung von der Legislative ihres Staates gewählt.         W    

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3. April - Der Turbinendampfer Vaterland läuft in Hamburg als größtes Passagierschiff der Welt vom Stapel. Im September 1911 wurde die Vaterland als Baunummer 212 auf der Werft von Blohm & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt. Für ihren Bau wurden riesige Mengen an Material benötigt, darunter 34.500 t Walzstahl, 2.000 t Gussstahl, 2.000 t Gusseisen und 6.500 t Holz. Am 3. April 1913 erfolgten die Schiffstaufe durch den bayerischen Prinzen Rupprecht – wider Erwarten in Abwesenheit des Kaisers – und der Stapellauf. Bis Mitte April 1914 wurde das Schiff dann am Kai der Werft ausgerüstet. Am 25. April verließ die Vaterland Hamburg zu ihren Probefahrten vor der norwegischen Küste, wobei sie die überraschend hohe Geschwindigkeit von 26,3 Knoten (etwa 49 km/h) erreichte. Die Stabilitätsprobleme des Imperator waren bei ihr nicht festzustellen. Nach der Indienststellung am 10. Mai 1914 verließ sie Hamburg am 14. Mai 1914 unter dem Befehl von Kommodore Hans Ruser zur Jungfernfahrt nach New York via Southampton und Cherbourg. Mit über 54.000 BRT und 290 Metern Länge war sie zu diesem Zeitpunkt das größte Schiff der Welt, sie übertraf den Imperator um rund 2.000 BRT und 13 m Länge. Das bei Kriegsbeginn in den USA befindliche Schiff wurde von 1917 bis 1919 unter dem Namen Leviathan als Truppentransporter eingesetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg den USA als Reparationsleistung zugesprochen kam die Leviathan von 1923 bis 1934 in den Dienst der United States Lines. Die Vaterland ist bis heute das größte jemals unter deutscher Flagge gefahrene Passagierschiff und zugleich das größte mit Kohlefeuerung betriebene Dampfschiff der Geschichte.         W   

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14. April - Unter Fürst Louis II. findet in Monaco erstmals ein Automobilrennen statt. "Der Große Preis von Monaco" entwickelt sich zu einem der bekanntesten Rennen im Automobilsport. Bestandteil der Formel-1-Weltmeisterschaft war das Rennen erstmals 1950 und ist es regelmäßig seit 1955. Der Große Preis von Monaco gilt zusammen mit den 500 Meilen von Indianapolis und den 24 Stunden von Le Mans als eine der drei Kronen (Grand Slam) des Automobil-Rennsports. Da in den engen Straßen von Monaco nur eine relativ geringe Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 150 km/h gefahren werden kann, ist die Renndistanz mit 260,520 km (78 Runden zu je 3,340 km) ungewöhnlich kurz bemessen. Üblicherweise beträgt die Renndistanz mindestens 305 Kilometer. Nur so ist gewährleistet, dass die maximale Renndauer von zwei Stunden zumindest bei trockener Witterung eingehalten werden kann. Nelson Piquet beschrieb den Großen Preis von Monaco mit den Worten „Formel 1 fahren in Monaco ist wie Hubschrauber fliegen im Wohnzimmer.“        W 

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16. Mai - Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gelände eines Messingwerkes in Finow, einem Stadtteil von Eberswalde, wird der "Eberswalder Goldschatz" entdeckt. Der Schatz wird auf das 10. oder 9. Jahrhundert v. Chr. datiert, fällt also in die Periode der mitteleuropäischen Bronzezeit. In einem bauchigen Tongefäß mit Deckel, das in etwa 1m Tiefe gefunden wurde, waren acht goldene Schalen enthalten, in denen sich wiederum 73 Goldgegenstände befanden. Bei den Schalen handelt es sich um dünnwandige, getriebene Goldgefäße mit zahlreichen Ornamentverzierungen. Die weiteren Fundstücke waren Halsringe, Armbänder, Spangen und 60 Armspiralen (Drähte). 55 Doppelspiralen waren zu Bündeln zusammengeschnürt. Ein Goldbarren, ein Metallstück in Form eines Schmelztiegels sowie zwei kleinere Stücke dienten anscheinend als Rohmaterial.        W   

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11. Juni - Der Nordatlantik-Schnelldampfer "Imperator" startet seine Jungfernfahrt von Cuxhafen nach New York. Die Patenschaft über den 1912 getauften Ozeanriesen übernahm Kaiser Wilhelm II., der in dem Dampfer die Verkörperung von "Deutschlands Zukunft auf dem Wasser" sah. Die "Imperator" fuhr für die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktiengesellschaft (Hapag-Lloyd). Das damals größte und luxuriöseste Schiff der Welt war 277 Meter lang, 75 Meter hoch und wog 7000 Bruttoregister-Tonnen mehr als die "Titanic". Als erster deutscher Luxusliner wurde die "Imperator" von vier Dampfturbinen angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten. Darüber hinaus war der Imperator das erste Schiff der Welt, welches die 50.000 BRT-Marke überschritten hatte. 1180 Mann Besatzung arbeiten für etwa 4500 Passagiere. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs "Imperator"Großbritannien zugesprochen.

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4. Juli - Der deutsche Chemiker Fritz Klatte erhielt ein Patent zur Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC), dem ersten Hartkunststoff. Seine Erfindung ruhte jedoch noch weitere 10 Jahre in der Schublade, da es erst ab 1922 technische Verfahren zur Verwertung dieses Produktes gab. PVC ist ein Kunststoff, der zu 56% aus Chlor besteht. Ausgangsstoffe für die PVC-Produktion sind Erdöl/Erdgas und Kochsalz. Es wird durch die Aneinanderreihung von Vinylchlorid-Monomeren hergestellt. Zur Verarbeitung und Haltbarmachung verwendet man Stabilisatoren, die häufig Schwermetalle enthalten. Um die Elastizität zu erhöhen, werden Weichmacher eingesetzt.       W   

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10. Juli - Im Death Valley, Kalifornien, wird eine Temperatur von 56,7 °C gemessen, der bis zu diesem Zeitpunkt weltweit höchste gemessene Wert. Der Death-Valley-Nationalpark (Tal des Todes) liegt in der Mojave-Wüste und ist der trockenste Nationalpark in den USA. Die Region ist ein Hitzepol. Der Nationalpark liegt östlich der Sierra Nevada, zum größten Teil auf dem Gebiet Kaliforniens und zu einem kleineren Teil in Nevada. Der tiefste Punkt des Tales liegt 85,95 Meter unter dem Meeresspiegel. Das Tal ist von mehreren Gebirgen umschlossen, die höchste Gebirgskette bildet die Panamint Range mit dem 3366 m hohen Telescope Peak. 1933 wurde das Death Valley zum National Monument ernannt. 1994 wurde es, stark erweitert, zum Nationalpark aufgewertet.         W    

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9. September - Dem russischen Piloten Pjotr Nikolajewitsch Nesterow † 8. September 1914 - gelingt es als erstem Piloten, einen Looping zu fliegen. Diese Leistung machte ihn über Nacht berühmt. Er wurde damit Begründer des Kunstfluges, erkannte aber auch den Wert dieser Übungen für einen Militärpiloten. Der Krieg gab Nesterow als Flieger der Kaiserlich-russischen Fliegertruppe die Gelegenheit, seine Luftkriegstheorien in der Praxis zu erproben. Insbesondere den Bombenabwurf beherrschte er in Perfektion. Die damaligen Maschinen waren unbewaffnet, und so kam Nesterow zu der zweifelhaften Ehre, den ersten Selbstopferangriff in der Geschichte der Luftfahrt auszuführen. Am 8. September 1914 rammte er mit seiner Morane-Saulnier G die „Albatros“ des österreichischen Piloten Franz Malina mit dem Beobachter Baron von Rosenthal. Möglicherweise hatte Nesterow versucht, das gegnerische Flugzeug nur mit Hilfe seines Fahrwerks zu beschädigen, was aber misslang. Beide Maschinen stürzten ab, Piloten und Beobachter kamen ums Leben. Diese Rammmethode wurde während des Zweiten Weltkrieges von mehreren sowjetischen Piloten mit Erfolg angewendet, ohne dass sie dabei ihr Leben verloren.         W    

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23. September - Roland Garros überquert als Erster in einem Flugzeug das Mittelmeer auf einer Route, die ihn in weniger als acht Stunden vom südfranzösischen Fréjus zum tunesischen Bizerta führt. Garros sollte ursprünglich eine musikalische Laufbahn als Pianist einschlagen. Bei seinem Studium in Paris kam er jedoch bald mit einigen der neuartigen Flugzeuge in Kontakt, die ihn zunehmend faszinierten. Garros brach sein Musikstudium ab und kaufte 1910 für 7.500 Franc bei Clément-Bayard eine Santos-Dumont Demoiselle. Er brachte sich damit das Fliegen selber bei. In der Folgezeit wurde er einer der bekanntesten Flieger Frankreichs.      W   Bild: Public Domain

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10. Oktober - US-Präsident Woodrow Wilson, Bauherr des Panamakanals, sprengte aus einer Distanz von 6500 Kilometern die Sperre des Gamboa-Staudamms. Damit war die Wasserweg-Verbindung zwischen Atlantischem und Pazifischem Ozean frei. Der Seeweg zwischen der Ost- und Westküste Nordamerikas wurde somit erheblich verkürzt, da die Umschiffung Südamerikas entfiel. Die Schiffspassage zwischen New York und San Francisco verkürzte sich um 14.581 Kilometer. Der Bau des Kanals wurde 1859 von Ferdinand de Lesseps begonnen. Nach der Zahlungsunfähigkeit seiner Gesellschaft wurde das Projekt 1904 von den USA weiter geführt.         W    

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19. Oktober - Die größte freiwillige, gemeinnützige und selbstständige Wasserrettungsorganisation der Welt, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) wird im "Hotel de Prusse" in Leipzig gegründet. Die DLRG wurde ins Leben gerufen als Konsequenz aus einem schweren Unglück in Binz auf Rügen, bei dem ein Steg einstürzte und 17 Menschen ertranken. Seit damals ist es das Hauptziel der DLRG, Menschen vor dem Ertrinkungstod zu bewahren, indem sie möglichst vielen Menschen frühzeitig das Schwimmen beibringt und über das sichere Verhalten im und am Wasser aufklärt.  W

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5. November - Der Demokrat Woodrow Wilson gewann die Wahl zum 28. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Er zählte zu den liberalen Präsidenten der sogenannten "Progressive Era", einer Zeit, in der die sozialen Missstände in der amerikanischen Gesellschaft Anstoss zu einer neuen Sozialpolitik gaben. Wilson verbat die "Trusts" und führte die progressive Einkommenssteuer ein, was die wirtschaftlichen Chancen der Mittel- und Unterschicht verbesserte. 1919 erhielt er den Friedens-Nobelpreis.         W    

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6. November - Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi protestiert in Südafrika mit mehr als 2.200 Anhängern gegen die Rassendiskriminierungspolitik gegenüber den indischen Einwanderern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich Gandhi in Südafrika gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder ein. Danach entwickelte er sich ab Ende der 1910er Jahre in Indien zum politischen und geistigen Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Gandhi forderte die Menschenrechte für Unberührbare und Frauen, er trat für die Versöhnung zwischen Hindus und Moslems ein, kämpfte gegen die koloniale Ausbeutung und für ein neues, autarkes, von der bäuerlichen Lebensweise geprägtes Wirtschaftssystem. Die Unabhängigkeitsbewegung führte mit gewaltfreiem Widerstand, zivilem Ungehorsam und Hungerstreiks schließlich das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbei (1947), verbunden mit der Teilung Indiens. Ein halbes Jahr danach fiel Gandhi einem Attentat zum Opfer.    W 

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20. November - Kaiser Wilhelm erlässt ein Tango-Tanzverbot für Offiziere in Uniform.
Der deutsche Herrscher macht sich damit zum Vorreiter jener konservativen Kreise in Deutschland, die den aus Argentinien "importierten" Salontanz als unsittlich verpönen und ablehnen.

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Alexander Behm erfindet (für die Seekriegsführung rechtzeitig) das Echolot. Friedrich Bergius erfindet, genauso rechtzeitig, wie man aus Kohle Benzin macht.

 

Niels Bohr veröffentlicht seine Abhandlungen über den Atomaufbau und wird dafür 1922 den Nobelpreis für Physik bekommen.

 

Henry Ford führt für die Produktion seiner Automobile das erste echte Fließband ein und reduziert die Montagezeit von 12,5 auf 1,5 Stunden, um sein "Tin Lizzy" genanntes Modell "T" für jedermann erschwinglich zu machen.

 

Die Firma Daimler baut dagegen Automobile nicht unbedingt für "Jedermann".

 

In Amerika werden die ersten Kühlschränke für den Privatgebrauch ausgeliefert und der Büstenhalter patentiert

 

Das Völkerschlachtdenkmal wird in Leipzig eingeweiht und soll an den (nur eben nicht nur von Deutschen, sondern maßgeblich auch durch russische Hilfe errungenen) Sieg über Napoleon 1813 ewig lang erinnern. Es trägt nicht gerade zur Verständigungspolitik, die offensichtlich kaum einer mehr will, bei.

 

Durch einen kaiserlichen Erlaß wird das Tango-Tanzen in Uniform verboten, wohl weil diese daran hinderlich ist. Der Kaiser selbst und seine Söhne bestimmen, was eine praktische Uniform ist.

 

Kaum daß das gerade noch größte und "sicherste" Schiff der Welt, die Titanic, im Vorjahr von einem Eisberg versenkt wurde, wird das jetzt größte Schiff der Welt, der Luxusliner Imperator am 21.4. in Dienst gestellt. Nach der Jungfernfahrt (die sicherheitshalber nicht gleich nach Amerika geht) schneidet man die Schornsteine ab und entfernt allen Marmor und schwerlastigen Luxus, weil Toplastigkeit festgestellt wurde.

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12. Dezember - Leonardo da Vincis Bild Mona Lisa taucht in Florenz auf, zwei Jahre nach dem Diebstahl aus dem Pariser Louvre. Das zweifellos bekannteste Werk des Museums, verschwand am 21. August 1911 während Renovierungsarbeiten aus dem Louvre in Paris. Der 31-jährige italienische Anstreicher Vincenzo Peruggia hatte sich in einem Schrank versteckt, das Bild aus dem Rahmen gelöst und unter seinem Mantel versteckt aus dem Museum geschmuggelt. Das auf dünnem Pappelholz gemalte Bild ist 76,8 cm × 53 cm groß und entstand wahrscheinlich vom Frühjahr 1503 bis zum Sommer 1505. Bevor der Dieb gefasst wurde, gerieten der Dichter Guillaume Apollinaire und der Maler Pablo Picasso in den Verdacht, die Mona Lisa gestohlen zu haben. Bei den Untersuchungen war man auf einen Mann namens Géry Pieret gestoßen, der zugegeben hatte, im Magazin des Museums Kunstwerke gestohlen zu haben. Zwei dieser Kunstwerke fanden sich, vermittelt durch Apollinaire, bei Picasso. Apollinaire wurde verhaftet, beteuerte vor dem Richter seine Unschuld und wurde schließlich wieder freigelassen. Picasso wurde nur verhört, aber nicht arretiert. Der verhaftete Dieb erklärt, er habe sich mit dem Diebstahl für Napoleons Kunstraube in Italien rächen wollen. Peruggia versteckte das Bild in einem Loch in der Wand nahe bei seinem Ofen. Am 12. Dezember 1913 versuchte er es in Florenz an den Kunsthändler Alfredo Geri zu verkaufen. Geri erhielt einen mit „Leonardo“ unterzeichneten Brief, in dem der Schreiber behauptete, das Gemälde an Italien „zurückgeben“ zu wollen, und 500.000 Lire zur Deckung seiner „Unkosten“ verlangte. Geri informierte Giovanni Poggi, den Direktor des Kunstmuseums und bekundete sein Interesse. Peruggia kam nach Florenz und zeigte das Bild in seinem Hotelzimmer. Geri und Poggi untersuchten es und fanden auf der Rückseite die korrekte Inventarnummer des Louvre. Später verglichen sie mit Hilfe einer Fotografie des Originals die Risse und waren sich nun sicher, dass sie das Original vor sich hatten. Sie überredeten Peruggia, in seinem Hotel auf das Geld zu warten und riefen die Polizei. Die Reaktion der Öffentlichkeit war heftig. Italienische Nationalisten verlangten, dass „ihre“ Mona Lisa „zu Haus“ bleiben solle. Die italienische Regierung versicherte jedoch, dass sie Mona Lisa an den Louvre zurückerstatten werde. Zuerst aber ging sie auf Tournee und wurde in Florenz, Rom und Mailand ausgestellt. Sie reiste in einer eigens angefertigten, gepolsterten Kiste und mit Ehrenwache. Anschließend kehrte die Mona Lisa mit einer großen Staatszeremonie wieder nach Paris zurück.       W    

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21. Dezember - In der Wochenendbeilage der Zeitung "New York World" erscheint das erste Kreuzworträtsel der Welt. Als Erfinder des Denksportspiels gilt der aus Liverpool stammende Journalist Arthur Wynne. Als Grundlage soll ihm ein Spiel seines Großvaters mit dem Namen "Die magischen Quadrate" gedient haben. Im Unterschied zum heute verbreiteten Aussehen, enthielt das Kreuzworträtsel von Wynne keine schwarzen Felder und war diamantförmig. Schon bald erfreute sich die neue Rätselart großer Beliebtheit und wurde von vielen anderen Printmedien übernommen. Ab Anfang der Zwanziger Jahre fand das Kreuzworträtsel dann auch Bild: Michael J at en.wikipedia

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1914

5. Januar - Auf einer Pressekonferenz kündigt Henry Ford die Einführung des Achtstundentags in seinem Unternehmen zum 12. Januar 1914 und einen Mindestlohn von fünf US-Dollar pro Tag an. Die sich in den 1830er bildende Arbeiterbewegung in den USA war anfangs mehr an Lohnerhöhungen interessiert als an Arbeitszeitverkürzungen. Um 1860 herum waren 10 Arbeitsstunden pro Tag noch Standard. Das sollte sich aber ändern, nachdem der US-Congress und 6 weitere Staaten 1868 den Achtstundentag für Arbeiter in Staatsdiensten beschlossen. Mit der Unterschrift von Präsident Andrew Johnson am 29. Juni 1868 wurde der erste gesetzlich verbriefte Achtstundentag der USA gültig. Auch wenn dieses Gesetz noch wenig Nachahmung fand, so hatte es doch für die Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften erhebliche Signalwirkung. Der Achtstundentag wurde in den gesamten Staaten, wenn auch recht spät, schließlich im Jahr 1938 Gesetz.         W    

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14. Januar - Henry Ford lässt die Produktion des Automobils Ford Modell T auf Fließbandfertigung umstellen, was ein Senken des Verkaufspreises für das Kraftfahrzeug ermöglicht. Ransom Eli Olds verwendete bereits 1902 für die Produktion seiner „Oldsmobile“ Holzgestelle, auf denen die Autos zu den verschiedenen Fertigungsstationen gezogen wurden. Henry Ford verfeinerte die Produktion insofern, als er im Jahr 1914 statt der Holzgestelle ein Fließband bei der Automobilfertigung einsetzte. Der Arbeiter wurde bei Ford danach entlohnt, wie schnell er bestimmte mechanische Arbeitsschritte durchführen kann.         W   

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17. Februar - Um den Koran breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen, erschien in Konstantinopel die erste Ausgabe des Korans in türkischer Sprache. Der Koran ist in Reimprosa verfasst und stellt das älteste arabische Prosawerk da. Der Text wurde 653 durch eine vom Kalifen Othman eingesetzte Kommission endgültig redigiert. Er setzt sich aus 114 Suren zusammen. Jede Sure ist in Verse unterteilt. Der Koran war und ist für den gesamten Orient von sehr großer religiöser und politischer Bedeutung. Ob er von Allah erschaffen wurde oder unerschaffen seit Ewigkeit existiert, ist eine dogmatische Streitfrage zwischen der Orthodoxie und bestimmten Sekten.    W   

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15. April - Mit der Gründung der Bremer Behring-Werke GmbH wurde die Ära der Großproduktion von Impfstoffen eingeleitet. Der Bakteriologe Emil von Behring (1854-1917) hatte Impfstoffe gegen Tetanus und Diphtherie entwickelt, die jetzt in großen Mengen industriell hergestellt werden konnten. Die Impfstoffe wurden dringend zur passiven Immunisierung der Soldaten an der Front des Ersten Weltkrieges benötigt. Für die Entdeckung und Erforschung der Antikörper, die für diese Impfstoffe relevant sind, erhielt Behring 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin und wurde in den Adelsstand erhoben.
Bild: Public Domain

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Noch am 11. Mai warnt der sozialdemo-kratische Abgeordnete Karl Liebknecht vor den Folgen der deutschen Kriegsvorbereitungen. Er kriti-siert insbesondere die Rolle der Industrie als kriegstreibende Kraft. Nach dem Attentat von Sarajewo glaubt eigentlich niemand so recht an Krieg. Ein britisches Schlachtgeschwader zieht gemächlich vom Ehrenbesuch der Kieler Woche ab. Sowohl Kaiser Wilhelm II. als auch die Regierungs-Chefs von England und Frankreich fahren noch im Juli in ihre gewohnten Ferien. Erst als Österreich in Serbien einmarschiert, ist man alarmiert.

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7. Juni - Nach 33 Jahren Bauzeit durchfuhr der US-Dampfer "Alliance" als erstes Schiff den Panamakanal. Der 82 Kilometer lange Kanal verbindet den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Die Idee einen Seeweg von der Karibik nach Indien zu finden, hatte bereits Columbus. Am 1. Februar 1881 hatten die ersten Bauarbeiter mit der Aushebung des Kanals nach den Plänen von Ferdinand de Lesseps begonnen. Finanzielle Schwierigkeiten und eine Fehleinschätzung der Dimensionen des Projekts verzögerten den Bau des Kanals erheblich. Nach seiner Fertigstellung stand das Gebiet um den Kanal unter militärischer Leitung der USA, bis er schließlich am 31. Dezember 1999 der Regierung Panamas übergeben wurde.

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16. Juni - In Oslo verhandeln Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Norwegen, Russland, Schweden und die USA über die Besitzverhältnisse in Spitzbergen, doch der Krieg verhindert eine rasche Einigung. Die im Nordpolarmeer gelegene Inselgruppe ist aufgrund ihrer reichen Kohlevorkommen ein begehrtes Territorium. Am 9. November 1920 erhält Norwegen die Inseln und betreibt hier seine einzigen Kohlegruben.         W

 

 

28. Juni - Bei einem Anschlag ermordete ein serbischer Student in Sarajevo den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Das Attentat löste eine internationale Krise aus, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte. Franz Ferdinand und seine Frau fuhren in einer Kolonne aus sechs Autos auf dem Appel-Kai entlang des Miljacka-Flusses zum Rathaus von Sarajevo. Im ersten Fahrzeug saßen der Bürgermeister, Efendi Fehim Čurčić, und der Polizeichef Dr. Gerde. Gegen zehn Uhr fuhr die Kolonne an Mehmedbašić vorbei, der eine Bombe werfen sollte, aber nichts unternahm. Er erklärte seine Untätigkeit später damit, dass er von Ilić die Anweisung bekommen habe, die Bombe nur dann zu werfen, wenn er den Wagen des Thronfolgers erkenne. Dies sei ihm aber nicht gelungen. Der nächste Attentäter auf der Route, Čabrinović, erkundigte sich bei einem Polizisten, in welchem Fahrzeug der Erzherzog säße. Daraufhin schlug er die Sicherung seiner Bombe an einem Laternenmast ab und warf sie in Richtung des Wagens. Der Fahrer bemerkte das herbeifliegende dunkle Objekt und gab Gas, während Franz Ferdinand den Arm hob, um seine Frau zu schützen. Die Bombe prallte von Franz Ferdinands Arm ab, fiel über das zurückgelegte Verdeck des Wagens nach hinten und explodierte kurz vor dem dritten Automobil, wobei Oberstleutnant Merizzi und Graf Boos-Waldeck verletzt wurden, außerdem noch ein halbes Dutzend Schaulustiger. Nachdem Oberstleutnant Merizzi nach ersten Informationen nur leicht verletzt war und in das Garnisonsspital gebracht worden war, befahl Franz Ferdinand, dass die Fahrt fortgesetzt werde. Auf dem Weg zum Rathaus fuhr die Kolonne an den anderen Attentätern vorbei, die aber nichts unternahmen. Im Rathaus angekommen, setzte der Bürgermeister vor vielen lokalen Würdenträgern zu einer vorbereiteten Begrüßungsrede an, wurde jedoch sofort von Franz Ferdinand unterbrochen: „Herr Bürgermeister, Da kommt man nach Sarajevo, um einen Besuch zu machen und wird mit Bomben beworfen! Das ist empörend.“ Er konnte sich aber schließlich beruhigen. Nach seinem Besuch im Rathaus verfügte er eine Änderung der Route. Er wollte nicht wie geplant direkt zum Museum fahren (in dem auch der serbische Historiker Ćorović auf seine Ankunft wartete), sondern auch den beim Anschlag Čabrinovićs am Hals verletzten Merizzi im Krankenhaus besuchen. Entgegen den Anweisungen bog die Wagenkolonne auf Höhe der über die Miljacka führenden Lateinerbrücke aber in die ursprünglich geplante Route ein. Lojka, der nicht hinreichend über die neue Route orientiert war, legte den Rückwärtsgang ein, um zurück auf den Kai zu gelangen; dabei stand das Fahrzeug einige Sekunden still. Zu seiner großen Überraschung sah Princip, wie der Wagen mit dem Erzherzog vor dem Café anhielt, in dem er sich aufhielt; er stand auf, eilte auf die Straße, zog seine Pistole und schoss aus wenigen Metern Entfernung zwei Mal auf das Ziel. Franz Ferdinand erlag kurz darauf im Konak seinen Verletzungen.      W   

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17.Juli - Der Rhein-Herne-Kanal wird nach 8 Jahren Bauzeit für die Schifffahrt freigegeben. Der Rhein-Herne-Kanal führt vom Rhein zum Dortmund-Ems-Kanal. Er zweigt aus dem Duisburger Hafenkanal am Becken C bei Kanalkilometer 0,16 ab und verbindet die Duisburg-Ruhrorter Häfen mit dem westdeutschen Kanalnetz. Der Bau des Kanals im Zeitraum von 5. April 1906 bis 17. Juli 1914 dauerte über acht Jahre und kostete rund 60 Millionen Mark des Kaiserreichs. Für den Bau wurden weitgehend die geomorphologischen Gegebenheiten des Emschertals genutzt. Teilweise, insbesondere in Herne und Gelsenkirchen, wurde der Kanal im vormaligen Flussbett der Emscher angelegt, deren Verlauf sich durch die vorhergehende Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. Das erste Schiff, das den Kanal am 17. Juli 1914 befuhr, war der Schleppkahn Tyd is Geld.        W   Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

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28. Juli - Einen Monat nach der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg und beginnt damit den Ersten Weltkrieg. Im Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 ermordeten Mitglieder der Studentenorganisation Mlada Bosna den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand, seit 1896 Thronfolger von Österreich-Ungarn. Die Ziele von Mlada Bosna waren vor allem die revolutionäre Befreiung Bosnien-Herzegowinas von der österreich-ungarischen Herrschaft und der Zusammenschluss südslawischer Provinzen Österreich-Ungarns mit Serbien und Montenegro. Als Unterstützer wurden von Österreich-Ungarn offizielle Stellen des serbischen Staates vermutet. Drei Wochen nach dem Attentat richtete Österreich-Ungarn in der sogenannten Julikrise am 23. Juli ein Ultimatum an Serbien. In dem bewusst unannehmbar gehaltenen Ultimatum verlangte die österreichisch-ungarische von der serbischen Regierung, in Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni einzuleiten. Als unannehmbar wurde vor allem die Forderung angesehen, von der k.u.k. Regierung delegierte Organe an den Ermittlungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptierte aber alle anderen harten Forderungen des Ultimatums. Obgleich nun Kaiser Wilhelm II. in einer zu späten und vom Reichskanzler sabotierten Kehrtwendung zu bremsen versuchte, erklärte Österreich-Ungarn dem Königreich Serbien den Krieg.      W

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1. August - Das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg. Am selben Abend überschreitet Russland die ostpreußische Grenze. Auslöser für den 1.Weltkrieg war das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie ermordet worden waren. Der Anschlag war geplant und durchgeführt von der Studentenorganisation Mlada Bosna, die gegen die österreichische Besatzung und für einen unabhängigen südslawischen Staat eintrat. Als Unterstützer im Hintergrund wurden Mitglieder der verschworenen serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ vermutet. Etwa drei Wochen nach dem Attentat wurde Kaiser Franz-Josef davon überzeugt, dass man Serbien unterwerfen und bestrafen müsse. Kaiser Wilhelm II. hatte Österreich-Ungarn Unterstützung versprochen und auf ein rasches Losschlagen gedrängt. In einem für Serbien unannehmbaren Ultimatum vom 23. Juli 1914 verlangte die österreichisch-ungarische Regierung daher von der serbischen Regierung, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni einzuleiten. Als unannehmbar wurde vor allem die Forderung angesehen, von der k.u.k. Regierung delegierte Organe an den Ermittlungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptierte aber alle anderen harten Forderungen des Ultimatums. Dennoch erklärte nun Außenminister Leopold Berchtold Serbien den Krieg, das seinerseits die Teilmobilmachung der Armee folgen ließ. Da das Deutsche Reich an seinem Bündnis mit Österreich festhielt, war diese Rückendeckung entscheidend für die Kriegserklärung Österreichs an Serbien am 28. Juli. Bereits beim Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 Kaiser Wilhelms II. mit der militärischen Führungsspitze, hatte der Kaiser gefordert, dass Österreich gegenüber Serbien „kraftvoll auftreten“ müsse, und dann der Krieg mit Russland unvermeidlich wäre. Dies aktivierte eine Reihe von Bündnissen, was binnen kurzem zum Weltkrieg führte. So erfolgte am 27. Juli tatsächlich die Teilmobilmachung der russischen Armee. Als Zar Nikolaus II. am Morgen des 30. Juli die Generalmobilmachung der russischen Armee billigte, war ihm wohl allerdings zunächst nicht bewusst, welche Folgen dieser Vorgang haben würde. Noch am selben Tag wollte der Zar die Generalmobilmachung rückgängig machen, wurde jedoch von dem Generalstab der russischen Armee davon abgehalten. Selbst die beschwörenden Briefe Kaiser Wilhelms II. an seinen – Zar Nikolaus II. – hatten keine Wirkung. Das Deutsche Reich forderte in einem Ultimatum die sofortige Rücknahme der russischen Mobilmachung. Nachdem diese ausblieb, machte das Reich ebenfalls mobil und erklärte Russland am 1. August den Krieg, woraufhin das mit Russland verbündete Frankreich in Erwartung eines deutschen Angriffes ebenfalls mobil machte. Tatsächlich aber erfolgten die ersten Kriegshandlungen durch Russland noch am selben Abend mit Überschreiten der ostpreußischen Grenze

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2. August - Das Deutsche Reich besetzt im Zuge der Ausführung des Schlieffen-Plans das neutrale Luxemburg. Es sind die ersten deutschen Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg. Der Schlieffen-Plan war ein strategisch-operativer Plan des Generalstabs der preußischen Armee im Deutschen Kaiserreich. Er wurde nach seinem Autor Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen benannt und bildete eine Grundlage der deutschen Operationen zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Der 1905 entwickelte Schlieffen-Plan sah für den Fall eines möglichen Zweifrontenkrieges vor, zunächst die Masse des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen, mit dem Nordflügel die französischen Befestigungen zu umgehen und das französische Heer entscheidend im Rücken zu fassen. Nach einem Sieg über Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die deutschen Truppen nach Osten verlegt werden, um gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Absicht war, auf diese Weise den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzüge aufzuteilen. Die Umsetzung des Plans im Ersten Weltkrieg 1914 scheiterte, weil sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militärische Ausgangslage inzwischen weiter zu Ungunsten Deutschlands verändert hatte. Der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien, das dem Durchmarsch deutscher Truppen nach Frankreich nicht zugestimmt hatte, war Anlass für den Kriegseintritt Großbritanniens.       W   

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5. August - Großbritannien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg. Am 4. August um 6.00 Uhr morgens teilte der deutsche Botschafter in Brüssel der belgischen Regierung mit, das Deutsche Reich sehe sich nach Ablehnung seiner Vorschläge gezwungen, die zur „Abwehr der französischen Bedrohung“ nötigen Maßnahmen nötigenfalls mit Gewalt durchzusetzen. Wenige Stunden später marschierten deutsche Truppen völkerrechtswidrig und ohne Kriegserklärung in das neutrale Belgien ein. Noch am gleichen Tag (4. August) überreichte der britische Botschafter Goschen dem deutschen Reichskanzler Bethmann Hollweg ein auf Mitternacht befristetes Ultimatum, in dem die Zusage verlangt wurde, dass Deutschland die belgische Neutralität entsprechend dem Londoner Vertrag von 1839 achten werde. Bethmann Hollweg hielt dem Botschafter vor, dass Großbritannien wegen eines „Fetzen Papiers“ gegen Deutschland in den Krieg ziehe, was in London mit Empörung aufgenommen wurde. Nach Ablauf des Ultimatums befand sich Großbritannien im Kriegszustand mit dem Kaiserreich, womit sich innerhalb weniger Tage aus dem Lokalkrieg ein Kontinentalkrieg und aus diesem der Weltkrieg entwickelt hatte. Österreich-Ungarn erklärte Russland am 6. August den Krieg und beendete erst damit die „groteske Situation, daß Deutschland sich sechs Tage früher im Kriege mit Rußland befand als der Verbündete, um dessentwillen es den Kampf überhaupt aufnahm.“       W   

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5. August - In Cleveland wird die erste Verkehrsampel der Welt aufgestellt. Die erste Lichtsignalanlage der Welt wurde eigentlich schon am 10. Dezember 1868 in London auf dem Parliament Square aufgestellt. Mit Gaslicht betrieben explodierte sie bereits nach kurzer Zeit. Erst nach der Verbreitung des elektrischen Lichts in den Großstädten wurden ab 1912 wieder Lichtsignalanlagen zur Verkehrsregelung aufgestellt. Die am 5. August 1914 installierte Lichtsignalanlage in Cleveland, USA, gilt als erste elektrische Verkehrsampel der Welt und hatte nur zwei Lampen, rot und grün. Die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen hielten 1920 in Detroit und New York Einzug. In Europa wurden die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen – mit noch mechanischer Steuerung – 1922 in Paris (Rue de Rivoli/Boulevard de Sébastopol) und als erste in Deutschland in Hamburg (Stephansplatz) eingerichtet. In den 1920er-Jahren setzten sich die Lichtsignalanlagen durch: Die erste Ampel in Berlin stand ab 1924 auf dem Potsdamer Platz als Verkehrsturm, im November 1925 folgten weitere Anlagen an drei Kreuzungen der Leipziger Straße.        W    Bild: Bundesarchiv, Bild 102-01702 / CC-BY-SA

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9. August - Im Ersten Weltkrieg geht mit dem U 15 das erste deutsche U-Boot mit seiner Besatzung verloren. Am 6. August 1914 lief U 15, zusammen mit neun anderen U-Booten, von Helgoland zu einer ersten Feindfahrt gegen Großbritannien aus. Am 8. August sichtete es die britischen Schlachtschiffe HMS Ajax, HMS Monarch und HMS Orion. Ein Torpedo verfehlte die Monarch. Es war die erste Kampfhandlung eines deutschen U-Bootes im Ersten Weltkrieg. Am nächsten Morgen wurde U 15 bei Fair Isle vom Leichten Kreuzer HMS Birmingham im Nebel überrascht. Es lag gestoppt und lautes Hämmern aus dem Inneren des Bootes deutete auf eine Reparatur hin. Bevor U 15 tauchen konnte, wurde es von der Birmingham gerammt und versank mit der gesamten Besatzung. Damit war U 15 das erste deutsche U-Boot, das im Ersten Weltkrieg verloren ging.         W    

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15. August - Der Panamakanal wurde eröffnet und verband von nun an auf 81 Kilometern Länge die Karibik mit dem Pazifik, was den Seeweg von New York nach Los Angeles um fast 15.000 Kilometer verkürzte. Nachdem ein französisches Bauvorhaben gescheitert war, übernahmen die USA 1904 die Fertigstellung des Projekts, bis 1914 wurde der Kanal unter der Leitung des amerikanischen Generalmajors und Ingenieurs George W. Goethals vollendet. Die Schwierigkeiten, an denen die Franzosen gescheitert waren, wurden unter anderem mit Schleusen und Stauseen umgangen. Die Gesamtausgaben der Amerikaner betrugen 386 Millionen US-Dollar, insgesamt starben während der zehnjährigen Bauarbeiten etwa 25.000 Arbeiter durch Unfälle und Krankheiten. Die Erweiterung des Kanals wurde am 26. Juni 2016 feierlich in Betrieb genommen. Das erste Schiff, welches sie passieren durfte, war das unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Containerschiff Cosco Shipping Panama.         W 

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29. August - Der erste technisierte Krieg beginnt: Luftkämpfe, mehrtätiges Trommelfeuer aus unzähligen Kanonen, Tankschlachten, U-Boote, Funktechnik und Kampfgasgra-naten sind die neuen Techniken, auf welche weder die strategischen Heeres-leitungen noch die eingesetzten Soldaten ausreichend eingestellt sind. Flugzeuge und Fesselballons werden zu Kriegsbeginn beinahe ausnahmslos für die Luftaufklärung eingesetzt, der erste Flugzeug- Bombenabwurf der Geschichte findet am 29. August durch Hermann Dreßler über Paris statt; Abwurf aus der Hand.

 

 

5. September - Im Ersten Weltkrieg beginnt die Schlacht an der Marne (1914), in deren Verlauf 550.000 Soldaten sterben. Die Erste Schlacht an der Marne fand vom 5. bis 12. September 1914 entlang der Marne östlich von Paris statt. Der am 2. August begonnene deutsche Vormarsch der fünf Armeen des rechten deutschen Flügels verlief bis zur Marneschlacht durchaus erfolgreich, wurde aber am 5.September durch eine überraschende französisch-englische Gegenoffensive unter Marschall Joseph Joffre und Sir John French gestoppt, ab 9. September sogar in einen taktischen Rückzug der Deutschen an die Aisne verwandelt. Die Schlacht markiert damit den ersten Wendepunkt des Ersten Weltkrieges und das Scheitern des Schlieffen-Plans. Der Plan der deutschen Heeresleitung unter Generaloberst Helmuth von Moltke, Frankreich mit seinen geballten Hauptkräften in kurzer Zeit besiegen zu können, war nach dieser Schlacht endgültig gescheitert. Die Alliierten gewannen durch ihren taktischen Sieg endgültig Zeit, weitere Verstärkungen aus ihren Kolonien an die Westfront heranzuholen und die anfängliche deutsche Überlegenheit an Truppenzahl auszugleichen. Zudem fand sich die deutsche Heeresleitung nach der Marneschlacht damit ab, an allen bisher angegriffenen Frontabschnitten in die Defensive geworfen worden zu sein. Chancen auf Durchbrüche gab es für beide kriegführende Parteien folgend nur mehr im nördlichen Abschnitt, im belgisch flandrischen Grenzgebiet – hier war bisher noch keine Entscheidung herbeigeführt worden.            W    

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13. Oktober - Der US-amerikanische Erfinder Garrett Morgan erhält ein Patent auf die Gasmaske. Schon 1912 hatte er mit anderen Geschäftsleuten zusammen die National Safety Device Company gegründet, die sein auf dem Patent basierendes Modell Morgan National Safety Hood nun herstellte. Noch im Oktober 1914 demonstrierte er die Wirksamkeit seiner Maske, indem er 20 Minuten in einem durch verbrannten Teer, Schwefel, Formaldehyd und Dung verqualmten Zelt verbrachte. Dabei gab er sich als ein indianischer Ureinwohner, Big Chief Mason aus, damit seine Erfindung nicht unter der Diskriminierung gegen Schwarze zu leiden hatte. Im 1. Weltkrieg kamen Gasmasken nach Morgans Vorbild zum Einsatz. Modelle aus dem Ersten Weltkrieg waren aus imprägnierten Stoff gefertigt und hatten oft keinen Filter oder waren lediglich mit einem Baumwollfilter bestückt. Im weiteren Kriegsverlauf wurden chemikalienabsorbierende Materialien eingesetzt. Außerdem wurden spezielle Masken für Pferde entwickelt, die im Ersten Weltkrieg noch eine wichtige Rolle spielten.          W    

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Das Osmanische Reich (Türkei) provoziert durch einen Feuerüberfall auf russische Häfen am 29. Oktober die Kriegserklärung der Entente-Mächte. Das eigentlich dem Pakt der Mittelmächte zugehörige Italien erklärt sich (u.a. auf Druck Mussolinis) für neutral. Anlaß ist das tödlich verlaufende Attentat des serbischen Studenten Princip auf das österreichische Thronfolgerpaar (Franz-Ferdinand von Habsburg-Este und seine Gemahlin Sophie Gräfin Chotek Herzogin von Hohenburg) in Sarajewo vom 28.6., dem wenige Minuten vorher ein erstes erfolglos vorausging.

 

Österreich erklärt Serbien am 28.7. den Krieg und beginnt am Folgetag mit der Beschießung von Belgrad. Beim darauffolgenden Feldzug gegen Serbien stoßen die Österreicher auf unerwartet erbitterten Widerstand und müssen sich zum Jahresende aus Serbien zurückziehen.

 

Im Dezember beginnt die bis April 1915 andauernde erfolgreiche deutsch - österreichische Offensive an der Ostfront. Nachdem der russische Vorstoß nach Ostpreußen bei Tannenberg aufgehalten werden konnte.

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24. Dezember - Etwa 100.000 Soldaten der West- und Ostfront des Ersten Weltkriegs legen ihre Waffen in einem unautorisierten Waffenstillstand nieder. Der Weihnachtsfrieden war eine von der Befehlsebene nicht autorisierte Waffenruhe während des Ersten Weltkrieges am 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen. Sie fand an einigen Abschnitten der Westfront statt, wo es vor allem zwischen Deutschen und Briten in Flandern zu spontanen Verbrüderungen kam. Auch an Teilen der Ostfront gab es in diesem Zeitraum keine Schusswechsel. Es kann heute nicht mehr genau nachvollzogen werden, wie der Waffenstillstand am 24. Dezember 1914 zustande kam. Ausgangspunkt war vermutlich die Umgebung von Ypern. Hier lagen die Truppen der British Expeditionary Force an ihrem 27 Kilometer langen Frontabschnitt, den sie nach der Ersten Flandernschlacht halten mussten, oft nur 50 bis 100 Meter von den deutschen Linien entfernt. Durch diese Nähe war es hier leicht möglich, mit dem Feind Sprechkontakt aufzunehmen. Belegt ist, dass bereits vor der Weihnachtszeit in ruhigeren Kampflagen deutsche und britische Einheiten kurz die Waffen niederlegten, um Gefallene oder Verwundete zu bergen oder einfach wegen zu starker Erschöpfung. Das ist sogar für Situationen nach schweren Gefechten dokumentiert. Solches Verhalten hatte eine gewisse Tradition zwischen gegnerischen Kriegsparteien: Im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika saßen die Gegner am gemeinsamen Lagerfeuer und spielten Karten, im Krimkrieg teilten sie Verpflegung und Tabak, im Amerikanischen Bürgerkrieg angelten sie am gleichen Fluss und sammelten zusammen Beeren. Aus der Zeit des Zweiten Burenkrieges ist sogar ein Fußballspiel zwischen Buren und Engländern überliefert. Aus dem Zweiten Weltkrieg ist bekannt, dass Einheiten des Afrika-Korps und der Briten zusammen Lili Marleen hörten.       W   

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24. Juni - Die Eröffnung des erweiterten Nord-Ostsee-Kanals mit einer neuen Tiefe von 11 m gestattet es der deutschen Marine, ihre Schiffe innerhalb des eigenen Hoheitsgebietes von der Nord- zur Ostsee zu verlegen.

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Erster Weltkrieg: 3. August - Das Deutsche Reich erklärt Frankreich den Krieg und marschiert – dem Schlieffenplan folgend – im neutralen Belgien ein. Gleichzeitig versucht der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg in einem Brief, England zu bewegen, in diesem Krieg neutral zu bleiben, obwohl es Mitglied der Entente ist und einen Beistandsvertrag mit Belgien abgeschlossen hat. Die 1905 entwickelte Denkschrift sah für den Fall eines möglichen Zweifrontenkrieg vor, zunächst die Masse des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen, mit dem Nordflügel die französischen Befestigungen zu umgehen und das französische Heer entscheidend im Rücken zu fassen. Nach einem Sieg über Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die deutschen Truppen nach Osten verlegt werden, um gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Absicht war, auf diese Weise den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzüge aufzuteilen. Die Umsetzung entsprechender Planungen im Ersten Weltkrieg 1914 scheiterte, weil sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militärische Ausgangslage inzwischen weiter zu Ungunsten Deutschlands verändert hatte. Der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien, das dem Durchmarsch deutscher Truppen nach Frankreich nicht zugestimmt hatte, war Anlass für den Kriegseintritt Großbritanniens.         W    

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2. November - Großbritannien erklärte allen neutralen Staaten, dass die Nordsee Kriegsgebiet sei und begann mit deren Verminung. Anlass war die Zerstörung von drei englischen Kreuzern. Als Folge griffen deutsche U-Boote auch Handelsschiffe im Bereich der britischen Insel an. Am 22. Februar wurde der U-Boot-Handelskrieg gegen England offiziell erklärt. Als das deutsche U-Boot SM U 20 am 7. Mai 1915 den britischen Passagierdampfer "Lusitania" versenkte, befanden sich unter den 1198 Opfern auch 128 US-Staatsbürger. Nach einer vorübergehenden Einstellung nahm die 3. Oberste Heeresleitung (OHL) den U-Boot-Krieg am 1. Februar 1917 wieder auf. Das führte zum amerikanischen Kriegseintritt am 6. April 1917.       W   

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Nach fast zehnmonatiger Dauer brach die Oberste Heeresleitung am 15. Dezember 1916 einen Großangriff auf Verdun ab, nachdem der Krieg längst zum Stellungskrieg geworden war und anfängliche Gebietsgewinne wieder verloren gegangen waren. In der Schlacht um Verdun, einer der grausamsten und verlustreichsten des Ersten Weltkrieges, verloren 360.000 Franzosen und 335.000 Deutsche ihr Leben.         W

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12. Dezember - Mary Phelps Jacob meldet ihren rückenfreien Büstenhalter zum Patent an, das sie am 3. November erhielt. Es waren schon vor 1914 BHs erfunden worden, die jedoch nur regionale Verbreitung fanden. An den seinerzeit verbreiteten Korsetts störte Jacobs, dass das Fischbein unter dem Stoff ihres Abendkleids hervorschien. Zusammen mit ihrem Dienstmädchen schneiderte sie aus zwei seidenen Taschentüchern und rosa Bändern ihren BH. Dieser fand zunächst reißende Nachfrage. Schon kurz danach verkaufte sie das Patent für 1500 $ an die Warner Brothers Corset Company. Offiziell gilt sie als Erfinderin des BH, was vermutlich auf ihren guten Geschäftssinn zurückzuführen ist. Mit dem Beginn der industriellen Fertigung war der Siegeszug des Büstenhalters nicht mehr aufzuhalten. Die ersten Modelle bestanden aus Leinen. Ab den 1920er Jahren wurden sie auch aus Seide, Musselin oder Batist hergestellt. Zu Beginn der 1930er wurden in den USA erstmals die noch heute bekannten Standardgrößen (A-, B- und C-Körbchen) eingeführt. Erst 1947, mit dem so genannten New Look, verdrängte der Büstenhalter endgültig das Mieder.         W 

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Die Technik des Hochsee-Fischfangs wird durch Treib- und Schleppnetze derart verbessert, daß noch in diesem Jahrhundert weite Bereiche der Weltmeere leergefischt sein werden.

 

Das Yale Bowl Stadion im amerikanischen Connecticut wird das größte Stadion der Welt. Diesen Rekord hat bislang das im Jahre 80 fertiggestellte Kolosseum in Rom gehalten.

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1915

25. Januar - Im Ersten Weltkrieg wird in Deutschland die Versorgung mit Brot rationiert. Die Brotkarte ist die erste von weiteren, folgenden Lebensmittelmarken. So gab es z. B. die „Karte zur Empfangnahme von Butter, Margarine – Pflanzenfett“, aber auch eine „Seifenkarte“. Notwendig waren die Rationierungen, da durch die britische Seeblockade kaum noch Lebensmittelimporte möglich waren, gleichzeitig aber die Binnenproduktion zurückging, weil viele Bauern eingezogen worden waren. Seit dem 1. August 1916 galt in Deutschland eine Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren. Die hierin eingeführte Bezugsscheinpflicht wurde im Dezember 1916 auf Schuhwaren ausgedehnt.       W    Bild: Public Domain

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28. Januar - Durch die Zusammenlegung von Revenue Cutter Service und Life Saving Service wird die United States Coast Guard gegründet, die Küstenwache der USA. Der US Coast Guard ist im Bundesrecht der Vereinigten Staaten ein eigenes Gesetzbuch (Title 14, United States Code) gewidmet, der den Auftrag, die Organisation und die Ressourcen der Behörde festlegt. Das vielfältige Spektrum der Coast Guard umfasst elf gesetzlich festgelegte Aufgabenbereiche. Die Küstenwache der Vereinigten Staaten ist dem Gesetz nach eine der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Im Friedensfall untersteht sie dem Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten. Auf Weisung des Präsidenten im Rahmen einer Exekutivanweisung oder im Rahmen einer Kriegserklärung seitens des Kongresses kann sie dem Marineministerium unterstellt werden. Zu diesem Zweck ist die Behörde in personal- und beschaffungstechnischen Angelegenheiten militärisch organisiert. Sitz der Küstenwache ist die Bundeshauptstadt Washington, D.C.Da die US Coast Guard weder rein polizeiliche noch rein militärische Aufgaben ausführt, entspricht sie der Definition einer staatlichen paramilitärischen Organisation.      W   

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8. Februar - In den USA lief der erste längere Stummfilm an: Birth of a Nationdes bekanntesten Regisseurs der aufstrebenden Filmindustrie, D.W. Griffith, der bis zu diesem Zeitpunkt über 100 Kurzfilme gedreht hatte. Der Film schildert das Schicksal zweier Familien vor dem Hintergrund eines fiktiven Sieges der Südstaaten im US-amerikanischen Bürgerkrieg. Künstlerisch hervorragend und technisch ein Pionierwerk, geriet der Film dennoch schnell in die Kritik, da er von rassistischen Klischees nur so strotzt und den Klu Klux Klan als Retter des Südens und des wahren US-Amerikanismus porträtiert. Obwohl die Publikumsreaktionen und zahllosen Kritiken Griffith zur Einsicht bewegten und seine Sicht der Dinge nachhaltig beeinflussten, blieb Birth of a Nation ironischerweise sein bester und vor allem kommerziell erfolgreichster Film.         W    

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19. Januar - Das US-Patentamt erteilt Georges Claude ein Patent auf die Neonröhre. Die Neonröhre entstand als Abfallprodukt bei seinen Versuchen, reinen Sauerstoff aus der Luft zu isolieren. Neonröhren sind mit dem Edelgas Neon gefüllt und leuchten entsprechend dessen Emissionsspektrum rot-orange. Umgangssprachlich werden auch Leuchtstofflampen unzutreffend Neonröhre genannt — Leuchtstofflampen enthalten jedoch Quecksilberdampf und besitzen einen Leuchtstoff auf der Glasinnenseite. Neonröhren haben einen unbeschichteten klaren oder rot getönten Glaskolben. Neonröhren werden auch heute noch als Leuchtreklame und zu Dekorationszwecken eingesetzt.    W   Bild: Public Domain

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16. November - Auf die charakteristische Coca-Cola-Flasche wird ein US-Patent erteilt. Erfunden wurde das ursprüngliche Getränk Coca-Cola von dem US-Amerikaner John Stith Pemberton (1831-1888). Der Kriegsveteran und Pharmazeut aus Atlanta braute mit Wein, Kolanüssen, Damiana und einem Extrakt aus den Blättern der Cocapflanze einen Sirup als Mittel gegen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Depressionen, das er Pemberton’s French Wine Coca nannte. Vorbild hierfür war der beliebte Vin Mariani. Sein Ziel war es, durch das enthaltene Kokain einen Ersatz für das damals beliebte, aber mit Nebenwirkungen behaftete Morphin zu finden. Nachdem am 25. November 1885 Atlanta und Fulton County beschlossen hatten, die Prohibition am 1. Juli 1886 versuchsweise für zwei Jahre einzuführen, war Pemberton gezwungen, den Wein aus dem Getränk zu nehmen, und erfand so Coca-Cola. Der Namen Coca-Cola, wurde abgeleitet aus den Zutaten Kokablatt (engl. coca leaves) und Kolanuss (engl. cola nut). Kurz vor dem Tod des Erfinders, erwarb der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler für 2.300 US-Dollar die gesamten Rechte an Coca-Cola. 1892 gründete er The Coca-Cola Company. Ein Jahr später ließ Candler Coca-Cola als Marke schützen und vermarktete sein Produkt schon bald in den gesamten USA und seit 1896 auch im benachbarten Ausland. Für das amerikanische Militär füllte man Coca-Cola 1950 zum ersten Mal auch in Dosen ab.         W  

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Der Erste Weltkrieg ...

 

19. Januar - Deutschland setzt erstmals eine neue Waffe im Krieg gegen Großbritannien ein: Luftschiffe Die Zeppeline bombardierten zum ersten Mal die britische Hauptstadt. Die Luftschiffe waren bei ihrem nächtlichen Anflug vom Boden aus kaum zu bemerken, und es dauerte einige Zeit, bis sich die britische Luftabwehr auf die neue Gefahr eingestellt hatte.       W   

 

 

22. April - Während der zweiten Ypern-Schlacht im Ersten Weltkrieg setzten deutsche Truppen an der Westfront erstmals chemische Kampfstoffe ein. Das Chlorgas tötete 5000 alliierte Soldaten doppelt so viele wurden schwerstens verletzt. Das Kriegsjahr 1915 hatte mit der Winterschlacht in der Champagne (16. Februar bis 20. März) begonnen, in der es den Deutschen gelang, französische Durchbruchsversuche abzuwehren. Die Zahl der gefallenen Soldaten erhöhte sich dramatisch, als im Zuge der "großen Offensive" der Franzosen die Herbstschlacht in der Champagne (22. September bis 6. November) als erste große Materialschlacht geführt hatten. Das Jahr 1915 brachte keine militärische Entscheidung, obwohl der verbissen geführte Kampf die Zahl der Gefallenen

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Die neue Nahkampfwaffe, der Flammenwerfer, wird erstmals im Februar eingesetzt.

 

Der englische Passagierdampfer "Lusitania" wird am 7.5. mit 1´400 Fahrgästen von einem deutschen U-Boot versenkt. Da viele US-Bürger unter den Passagieren sind, protestieren die USA energisch.nach Oben

 

 

Ju112. Dezember - Mit der Junkers J 1 absolviert das weltweit erste Ganzmetallflugzeug einen ersten Probeflug. Die Junkers J 1 war das erste verspannungslose, selbsttragende und flugfähige Ganzmetallflugzeug. Bei der als einsitziger Mitteldecker ausgelegten Konstruktion wandte Junkers zum ersten Male die Konzepte an, die er 1910 in seinem sogenannten Nurflügelpatent dargelegt hatte. Es gelang Hugo Junkers mit einem Stab von 15 Mitarbeitern und trotz der damals unvollständigen Schweißtechnik nach nur 3 Monaten Bauzeit dieses revolutionäre neue Konzept zum Erstflug zu bringen. Bei der Landung wurde das Flugzeug jedoch beschädigt. Nach der Reparatur wurden im Januar 1916 noch drei weitere Testflüge durchgeführt. Die Flüge wiesen die praktische Umsetzbarkeit und Flugtauglichkeit des Ganzmetallkonzepts nach und dass die J 1 eine relativ schnelle Maschine war, wegen des hohen Gewichts war die Steiggeschwindigkeit jedoch nicht akzeptabel. Das einzige hergestellte Exemplar wurde 1926 dem Deutschen Museum in München zur Verfügung gestellt. Dort wurde es im Jahre 1944 durch einen Luftangriff zerstört.         W    

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1916

14. Januar - In Berlin startete der erste Expresszug nach Konstantinopel im damaligen Osmanischen Reich. Seitdem wird die türkische Stadt, heute Istanbul, regelmäßig von Zügen aus Berlin angefahren. Erste prominente Fahrgäste waren die Mitglieder einer türkischen Delegation, die sich auf der Heimreise von einem Staatsbesuch bei Wilhelm II. befanden. Am 1. Januar 1918 wurde an den Balkanexpress ein Sonderwagen angehängt - an Bord war auch der Vertreter der türkischen Armee General Mustafa Kemal Pascha (Atatürk), der Schöpfer der modernen Türkei und erste Präsident der türkischen Republik.         W   

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29. Januar - Das Militärluftschiff LZ 79 wirft im Ersten Weltkrieg über Paris Bomben ab. Auf der Rückfahrt erhält der Zeppelin einen Treffer im Heck und muss im deutsch besetzten Belgien notlanden. Militärluftschiffe fanden hauptsächlich in den beiden Weltkriegen Verwendung. Wurden sie anfangs sogar als Bomber verwendet, kamen sie später vor allem als Seeaufklärer und U-Boot-Jäger zum Einsatz. Die militärische Führung des Deutschen Reiches setzte anfangs große Hoffnungen in die Luftschiffe. Sie erschienen als eine Art Wunderwaffe: Verglichen mit zeitgenössischen Flugzeugen, die noch am Anfang ihrer Entwicklung standen, erreichten sie größere Höhen, waren fast ebenso schnell, konnten mit ihrer viel größeren Nutzlast stärker bewaffnet und mit mehr Bomben bestückt werden, konnten viel länger in der Luft bleiben und hatten eine sehr viel größere Reichweite.       W   

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18. Februar - Entlassung von Rosa Luxemburg aus dem Frauengefängnis in Berlin. Sie hatte 1913 zur Kriegsdienstverweigerung aufgerufen und wurde daraufhin wegen der "Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und gegen Anordnungen der Obrigkeit" angeklagt. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Schon im Juli desselben Jahres kam sie in "Sicherheitsverwahrung", die bis 1918 andauerte. 1919 wurde sie zusammen mit Karl Liebknecht von Soldaten verschleppt und später ermordet.     W 

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21. Februar - Die 5. Deutsche Armee begann vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der verheerendsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein. Nach zehn Monaten erbitterter Kämpfe zählte man auf deutscher Seite 335.000 und auf französischer Seite 350.000 Tote. Die Schlacht endete am 20. Dezember ohne wesentliche Verschiebung des Frontverlaufs. In dieser Schlacht setzt die deutsche Seite beim Angriff erstmals zwölf Fesselballone koordiniert ein. Die Feldluftschiffer liefern Informationen zur Gefechtsfeldaufklärung. Die monatelangen brutalen Kämpfe vor Verdun wurden zum deutsch-französischen Symbol für die tragische Ergebnislosigkeit des Stellungskriegs. Verdun gilt heute als Mahnmal gegen kriegerische Handlungen und dient der gemeinsamen Erinnerung und vor der Welt als Zeichen der geglückten deutsch-französischen Aussöhnung.

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6. März - Das kaiserliche Hauptquartier entscheidet sich auf Anraten von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg gegen den von der Marineleitung geforderten uneingeschränkten U-Bootkrieg. Großadmiral Alfred von Tirpitz tritt aus diesem Grund am 15. März zurück. Da aufgetauchte U-Boote den Geschützen von Handelsschiffen gegenüber schutzlos sind, befiehlt die Marineleitung am 22. Februar 1915, Schiffe der Feindstaaten ohne Vorwarnung zu torpedieren. Dieses Vorgehen ruft scharfen Protest der neutralen Staaten,insbesondere den der USA, hervor. Um die sehr angespannten Beziehungen zu den USA nicht weiter zu belasten, wird der uneingeschränkte U-Boot-Krieg zunächst eingestellt. Die Wiederaufnahme des U-Bootkriegs am 1. Februar 1917 führt zur amerikanischen Kriegserklärung vom 6. April 1917.         W    

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3. April - Der Meteorit von Treysa schlägt in Nordhessen ein. Es handelt sich um einen der größten in Deutschland niedergegangenen Meteoriten. Um 15:30 Uhr berichteten Augenzeugen von einem Donnerschlag und Rauchwolken. Die Leucht- und Geräuscherscheinung stammte von einem aus dem Weltall auf die Erde stürzenden Meteoriten, der in einem Waldstück nahe Rommershausen einschlug. Alfred Wegener berechnete nach Augenzeugenberichten die Bahn des Meteoriten und seine wahrscheinliche Aufschlagstelle. Die wissenschaftliche Bedeutung wurde erkannt und daraufhin wurden 300 Reichsmark für den Finder ausgelobt. Tatsächlich wurde der Meteorit dann in der Nähe des berechneten Ortes gefunden. Der Förster Hupmann fand am 5. März 1917 in einem Waldstück nahe Rommershausen den eineinhalb Meter tiefen Einschlagskrater mit dem 63,28 kg schweren und 36 cm breiten Eisenmeteoriten. Dieser war nur unwesentlich zersplittert und fast vollständig erhalten. Es wurden 23 Platten und Anschliffe des Meteoriten angefertigt und von geologisch-mineralogischen Forschungsinstituten untersucht.         W     Bild: Heinrich Stürzl

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30. April - Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn führen als weltweit erste Länder die Sommerzeit ein, um die Stundenzahl an nutzbarem Tageslicht zu vergrößern. Eine saisonale Zeitumstellung wurde erstmals im Jahre 1907 von William Willett vorgeschlagen. Trotz Lobbyarbeit konnte er die britische Regierung jedoch nicht zur Einführung der Sommerzeit bewegen. Eingeführt wurde die Zeitumstellung erstmals im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn und noch im selben Jahr auch im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland. Die im Englischen damals für die Sommerzeit eingeführte Bezeichnung „Daylight Saving Time“ (wörtlich übersetzt: „Tageslicht sparende Zeit“) beschreibt den Zweck, nämlich die Zeitspanne mit nutzbarem Tageslicht zu vergrößern. In Deutschland gab es eine Sommerzeit erstmals während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1916 bis 1918. Die damaligen Sommerzeitregelungen endeten 1949. Von 1950 bis 1979 gab es in Deutschland keine Sommerzeit. Im Jahr 1975 beschlossen die meisten Länder der damaligen Europäischen Gemeinschaft die Einführung der Sommerzeit. Die Umsetzung erfolgte ab 1977. Nach der Ölkrise 1973 sollte durch eine bessere Nutzung des Tageslichtes Energie gespart werden. In der Bundesrepublik wird zum ersten mal am 6. April 1980 die mitteleuropäische Sommerzeit eingeführt. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Die einheitliche Sommerzeit gilt seitdem in allen EU-Mitgliedsstaaten einschließlich ihrer Landesteile, die in der Nähe von Europa liegen. Sie gilt jedoch nicht in jenen Landesteilen, die nicht auf dem Gebiet des europäischen Kontinents selbst liegen, zum Beispiel in Französisch-Guayana.       W   

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Dokumentation der Schlacht auf You Tube

31. Mai - Beim Versuch, die alliierte Seeblockade zu durchbrechen, trifft die deutsche Hochseeflotte vor Jütland auf die britische Grand Fleet. Die folgende Skagerrakschlacht ist das größte Seegefecht zwischen Kaiserlicher Marine und Royal Navy im Ersten Weltkrieg sie dauerte vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916. Die deutsche Flotte plante einen Vorstoß gegen die Handelsschifffahrt an der Südküste Norwegens, um dabei einzelne britische Einheiten wie das Schlachtkreuzergeschwader aufzuspüren. Das Skagerrak ermöglichte dabei einen alternativen Rückzugsweg in die Ostsee. Der britische Nachrichtendienst hatte die deutschen Befehle mitgelesen und plante daraufhin, die deutsche Flotte zwischen der Grand Fleet und dem Schlachtkreuzergeschwader einzuschließen. Am Nachmittag des 31. Mai trafen die Schlachtkreuzergeschwader aufeinander. Der Kampf verlagerte sich nach Süden, bis es zum Zusammentreffen mit dem deutschen Hauptverband kam. Das britische Geschwader wendete daraufhin nach Norden zur britischen Hauptstreitmacht. Zwischen 19:30 Uhr und Einbruch der Dunkelheit um 21:30 Uhr bekämpften sich dann beide Flotten mit zusammen etwa 250 Schiffen.       W   

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Albert Einstein veröffentlicht in der Fachzeitschrift Annalen der Physik den Artikel "Die Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie". Darin führt er die Gravitation auf ein geometrisches Phänomen in einer gekrümmten 4-dimensionalen Raumzeit zurück. Die allgemeine Relativitätstheorie beschreibt die Wechselwirkung zwischen Materie (einschließlich Feldern) einerseits und Raum und Zeit andererseits. Sie deutet Gravitation als geometrische Eigenschaft der gekrümmten vierdimensionalen Raumzeit. Die Grundlagen der Theorie wurden maßgeblich von Albert Einstein entwickelt, der den Kern der Theorie am 25. November 1915 der Preußischen Akademie der Wissenschaften vortrug. Zur Beschreibung der gekrümmten Raumzeit bediente er sich der Differentialgeometrie. Die allgemeine Relativitätstheorie erweitert die spezielle Relativitätstheorie und geht für hinreichend kleine Gebiete der Raumzeit in diese über. Gleichzeitig ist sie eine Erweiterung des newtonschen Gravitationsgesetzes. Sie enthält dieses als Grenzfall für hinreichend kleine Massendichten und Geschwindigkeiten. Die allgemeine Relativitätstheorie wurde vielfach experimentell bestätigt, so dass sie als Gravitationstheorie allgemein anerkannt ist.

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2. Juni - Deutsche Truppen stürmen das französische Fort Vaux und besetzen den strategisch wichtigen Ausgangspunkt für einen Durchbruch nach Verdun. Die Schlacht hatte im Februar begonnen, bereits der erste deutsche Angriff auf Verdun war gescheitert. Im September begann ein großer Gegenangriff der französischen Armee, Anfang November räumten die Deutschen Fort Vaux. Nach offiziellen Angaben verloren die Franzosen fast 350 000 und die Deutschen 330 000 Mann. Die Schlacht selbst brachte für keine Seite definitive Entscheidungen oder strategische Vorteile.       W   

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Weisser Hai12. Juli - Haiattacken an der Küste New Jersey inspirieren den Schriftsteller Peter Benchley zu seinem Roman "Der weiße Hai". Während der Haiangriffe wurden in den Tagen vom 1. bis zum 12. Juli 1916 vier Personen von Haien getötet und eine weitere verletzt. Die Angriffe ereigneten sich zu einem Zeitpunkt, an dem sich wegen einer Hitzewelle und einer Polio-Epidemie Tausende von Badegästen in den Küstenorten an der Atlantik-Küste von New Jersey aufhielten. Angriffe von Haien auf Menschen an der Atlantikküste nördlich von North Carolina stellen bis heute eine Ausnahme dar. Vor den Angriffen im Sommer 1916 ging man davon aus, dass Schwimmer an diesen Küstenabschnitten keinerlei Gefahr durch Haie ausgesetzt seien. Seit 1916 diskutieren Wissenschaftler, welche Haiart für die Angriffe verantwortlich war, ob die Angriffe von mehr als nur einem Hai ausgingen und welche Faktoren zu dieser Häufung von Attacken geführt haben. Der Roman wurde unter demselben Titel 1975 von Steven Spielberg verfilmt und gilt als ein Klassiker des Horrorfilmgenres.      W 

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An der Westfront des Ersten Weltkrieges begannen die Alliierten Großbritannien und Frankreich eine Offensive. Das tagelange vorbereitende Trommelfeuer schwerster Artillerie erwies sich jedoch als weitgehend wirkungslos. Schon am ersten Tag der Offensive verlor die British Expedition Force 58.000 Mann. Die Alliierten warfen 104 Divisionen an der Somme gegen die deutschen Stellungen. In diesem über fünf Monate lang wütenden Gemetzel liessen mehr als 500.000 deutsche, rund 200.000 französische und über 500.000 britische Soldaten ihr Leben. Den Alliierten brachen jedoch nicht mehr als 40 Kilometer in der Breite und 12 Kilometer in der Tiefe in die deutschen Linien ein. Der Krieg entwickelte sich zum "Abnutzungskrieg" von Menschen und Material. Den hohen Zahlen an Verlusten standen nur kurzfristig kleine Geländegewinne gegenüber.

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In einigen Staaten der USA tritt das von einer erstarkten Frauenlobby eingebrachte Prohibitionsgesetz (keine Produktion, kein Vertrieb und kein Besitz von Alkohol) in Kraft.

 

Die seit 1902 in Bau befindliche Transsibirische Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok wird fertiggestellt (Länge 9´297 km).

 

Der Erste Weltkrieg ...

31.5.-1.6. Am Skagerrak findet die größte Seeschlacht des 1.WK statt. Die bei den Falkland-Inseln siegreiche "Invincible" fliegt noch vor der Haupt-schlacht in die Luft. Die "Queen Mary"
und die "Seydlitz" werden zusammengeschossen, die "Derfflinger" schwer beschädigt. Auch wenn die Schlacht unentschieden endet, ist die deutsche Flotte durch die Verluste entscheidend geschwächt.

 

15. September - Erstmals wurden in der Militärgeschichte Panzer eingesetzt. Die britischen Kettenfahrzeuge operierten während des Ersten Weltkrieges an der französischen Front. Großbritannien erhoffte sich mit dem Panzereinsatz eine Wende im Infanteriekrieg. Die geländegängigen "Tanks" sollten Breschen in die deutschen Graben- und Sperranlagen schlagen und den folgenden Infanterie- und Kavallerieeinheiten den Marsch durch die feindlichen Linien ermöglichen. Von den 32 britischen Panzern, die zwischen Courcelette und Longueval eingesetzt wurden, erreichten lediglich neun ihr Ziel.
Die noch in der Entwicklung steckende Technik forderte die achtköpfige Besatzung auf das Äußerste. Allein die Steuerung des Tanks war eine schwere Aufgabe. Mit Hilfe der Kettenbremsen den Kurs zu halten, erwies sich als übermenschliche Aufgabe, da hierzu die Kräfte mehrerer Soldaten gebraucht wurden. Als einzig gangbarer Weg zeigte sich die Entkupplung jeweils einer Kette über ein Sekundärgetriebe, um den Panzer in eine gegebene Richtung drehen zu lassen. Doch selbst das war schwierig, da die Befehle des Kommandanten nur über Klopfzeichen eines Hammers vermittelt werden konnten, denn die Motoren der Kriegsmaschine erzeugten einen Lärm, der im Innenraum jeden menschlichen Laut übertönte. Diese körperliche Schwerstarbeit im Bauch des Ungetüms war bei Temperaturen von bis zu 50 °C zu verrichten; teilweise waren die Temperaturen so hoch, dass sich die Munition entzünden konnte. Bei Beschuss konnten Splitter oder Niete im Innenraum umherfliegen; die Panzerbesatzungen waren deswegen mit schweren Lederhelmen, Kettenhemden und Gesichtsabdeckungen geschützt. Zur ersten Panzeroffensive kam es am 20. November 1916 in der Schlacht bei Cambrai. 378 "Tanks", unterstützt von 96 Hilfspanzern und 400 Flugzeugen, überrollten deutsche Stellungen. Der Namen "Tank" wurde aus Geheimhaltungsgründen gewählt: die Waffe war brandneu und wurde als "möglichweise kriegsentscheidend" und daher als "Streng Geheim" eingestuft. Um vom ursprünglichen Thema "Panzerkampfwagen" weitestgehend abzulenken, wurden neugierige Fragen: "an was man da gerade arbeite", schlicht mit "Arbeiten an einem Tank" (also einem Behälter für Flüssigkeiten) beantwortet.        W 

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5. November - Im Säulensaal des Warschauer Königsschlosses gibt von Beseler den Beschluss der Kaiser Deutschlands und Österreich-Ungarns zur Einrichtung eines Königreichs Polen bekannt – ohne einen König und ohne genauere Bestimmung der Grenzen. Auf dem Schloss werden zum ersten Mal seit 1831 polnische Fahnen ausgehängt. Gleichzeitig veröffentlicht der österreichische Generalgouverneur Kuk dieselbe Proklamation in Lublin. Die ausgesprochen deutschfeindliche Bewegung Narodowa Demokracja (Nationale Demokratie), die ihre Hochburg in der Provinz Posen hat, und deren Führer Roman Dmowski in Paris weilt, lehnt nach wie vor jede Zusammenarbeit mit den Mittelmächten ab. Die Oberste Heeresleitung verordnet die zwangsweise Einreihung der polnischen Arbeitslosen in Arbeiterbataillone, die nach Deutschland gehen sollen, um dort deutsche Arbeiter zu ersetzen, die zum Kriegsdienst einberufen worden waren. Unter dem Eindruck der polnischen Proteste gibt Beseler nach, aber nur in Warschau. Im Lande gibt es eine rücksichtslose Zwangseintreibung der Arbeitslosen.         W    

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Das in England entwickelte Hydrophon (Unterwasser-Mikrofon) wird zur Ortung deutscher U-Boote eingesetzt.

 

In Merseburg wird das erste Ammoniakwerk nach dem Haber-Bosch-Ver-fahren zur Gewinnung des Luftstickstoffs in Betrieb genommen. Es macht Deutschland unabhängig vom Rohstoff Import zur Herstellung von Sprengstoff.

 

Nach fast zehnmonatiger Dauer brach die Oberste Heeresleitung am 15. Dezember 1916 einen Großangriff auf Verdun ab, nachdem der Krieg längst zum Stellungskrieg geworden war und anfängliche Gebietsgewinne wieder verloren gegangen waren. In der Schlacht um Verdun, einer der grausamsten und verlustreichsten des Ersten Weltkrieges, verloren 360.000 Franzosen und 335.000 Deutsche ihr Leben.

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1917

Kriegsflagge  Deutsches Reich 19181. Februar - Das Deutsche Reich erklärte das Seegebiet rund um Großbritannien erneut zum Kriegsgebiet und griff auch Handels- und Passagierschiffe neutraler Staaten an. Ziel war es, England von der lebenswichtigen Versorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen abzuschneiden. Bereits zuvor hatte das Deutsche Reich als Reaktion auf die britische Seeblockade zum Mittel des uneigeschränkte U-Boot-Kriegs gegriffen. Nach der Versenkung des Passierschiff "Lusitania" 1915, bei der fast 1200 Menschen umkamen (darunter 125 Amerikaner), war diese Art der Kriegsführung aus Sorge vor einer weiteren Belastung der Beziehungen zu den USA vorläufig ausgesetzt worden. Als Konsequenz der Wiederaufnahme der U-Boot-Angriffe erklärten die Vereinigten Staaten dem Deutschen Reich am 6. April 1917 den Krieg.

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4. März - Die Republikanerin Jeannette Rankin tritt als erste Frau ihr Amt als Mitglied des US-Repräsentantenhauses an, in das sie vom Staat Montana gewählt worden ist. Als Republikanerin und Pazifistin stimmte sie mit anderen 56 Abgeordneten gegen den Kriegseintritt gegen Deutschland im Ersten Weltkrieg. 1940 wurde Rankin wieder in den Kongress gewählt. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor stimmte sie als einzige Abgeordnete gegen die Kriegserklärung an Japan mit den Worten: „Als Frau kann ich nicht in den Krieg ziehen und lehne es ab, irgendjemand anderen dorthin zu schicken.“ Sie kandidierte nicht mehr für die Wiederwahl zum Kongress. In ihrem späteren Leben reiste sie mehrmals nach Indien und traf gleichgesinnte Pazifisten wie Mahatma Gandhi. Ihr Engagement galt stets der Friedens- und Bürgerrechtspolitik von Gandhi, Martin Luther King und anderen.       W   

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7. April - In seiner sogenannten Osterbotschaft versprach der deutsche Kaiser Wilhelm II. eine Reform des preußischen Dreiklassenwahlrechts, um die Moral des kriegsmüden Volkes zu heben - allerdings folgten seinen Versprechungen keine Taten. Die Deutschen waren am Ende, ihre Armeen auch. Noch standen die Fronten, noch hielten sich die Soldaten in den Schützengräben von Verdun, an der Maas, in Rußland und überall dort, wo für den Kaiser immer unwilliger, aber trotzdem in großer Zahl gestorben wurde. Was hatte der Kaiser mit seinem Versprechen zum Wahlrecht zu erreichen gehofft angesichts millionenfachen Sterbens im Trommelfeuer der Artillerie, im Gas oder im sinnlosen Grabenkampf? Wilhelm II. war und blieb ein realitätsferner Herrscher. 1918 dankte der Hohenzoller ab.         W    

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15. April - Der russische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin trifft in Sankt Petersburg ein. Er war mit einem verplombten Zug aus dem Schweizer Exil angereist. Die deutsche Reichsregierung hatte die Fahrt des Revolutionärs ermöglicht, weil sie sich davon eine Destabilisierung Rußlands und den rascheren Abschluss eines Friedensvertrages versprach.

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13. Mai - Im portugiesischen Fátima hatten die Hirtenkinder Lúcia de Jesus, Jacinta und Francisco Marto unter einer Eiche an der Grotte von Iria ihre erste von sechs Marienerscheinungen. Die Madonna bat die Kinder, in den folgenden fünf Monaten an jedem 13. Tag zu dieser Stelle zu kommen. Bei der letzten Erscheinung am 13. Oktober waren 70.000 Gläubige Zeuge eines Wunders. Die Kinder erhielten von der Muttergottes Botschaften, die so genannten "drei Geheimnisse von Fátima". Die erste sagte den Zweiten Weltkrieg voraus, die zweite den russischen Kommunismus, und bei der dritten Botschaft handelt es sich nach Interpretation des Vatikans um die Vorhersage des Attentats auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981. Im Heiligen Jahr 2000 wurden Jacinta und Francisco Marto selig gesprochen.         W    

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4. Juni - Der erste Pulitzer-Preis wird verliehen. Der Pulitzer-Preis ist ein US-amerikanischer Journalisten- und Medienpreis. Er ist dort bei Journalisten ebenso berühmt und begehrt wie der Oscar in der Filmindustrie. Mit seinen Auszeichnungen für Romane und Sachbücher ist er der wichtigste US-amerikanische Literaturpreis. Es werden zudem Reportagen, Fotos, Karikaturen, Theaterstücke und Musikaufnahmen ausgezeichnet. Er wurde vom Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftet und wird seit 1917 verliehen. Jährlich gibt die Pulitzer-Journalisten-Schule an der New Yorker Columbia Universität die Preisträger bekannt, die von einer Jury aus US-amerikanischen Journalisten und Verlegern ausgewählt werden. Das Preisgeld beträgt je Kategorie ca. 10.000 US-Dollar. Die wichtigste der Preiskategorien ist die Dienst an der Öffentlichkeit genannte, deren Preisträger seit 1918 neben dem Preisgeld noch die Pulitzer-Goldmedaille erhalten.     
 
W
      Bild: Public Domain

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7. Juni - Melvin Jones, ein Chicagoer Versicherungskaufmann und Sekretär des „The Business Circle“, gründete Lions Clubs International. Der 7. Juni 1917, das Datum der von ihm einberufenen Vereinigungsversammlung, wird offizielles Gründungsdatum. 1945 vertrat er den Lions Clubs International bei den Vereinten Nationen in San Francisco (Kalifornien). Seine Lebensphilosophie war: „you can't get very far until you start doing something for somebody else“ („Du kommst nicht sehr weit, bis Du beginnst, etwas für andere zu tun“), Melvin Jones war auch Mitglied der Garden City Lodge No. 141 der Freimaurer in Chicago. Der Lions Club wurde als Organisation mit reinen Herrenclubs gegründet. Der Lions Club „Buten un binnen“ in Bremen nahm als erster Club in Deutschland 1989 auch Frauen auf. Die Haupttätigkeiten der Clubs sind – meist nichtöffentliche – Vortragsveranstaltungen und Gesprächsrunden. In der Öffentlichkeit treten Lions Clubs hauptsächlich im Zusammenhang mit Spendenaktionen auf. Das offizielle Motto der Vereinigung lautet „We serve“ (engl.) oder „Wir dienen“. Damit verpflichtet sich jedes Lions-Mitglied, den Dienst am Nächsten über seinen persönlichen Profit zu stellen. Die Lions Clubs versuchen eine ausgeglichene Mischung der Berufe im Club zu erreichen. Im Gegensatz zu Businessclubs sollte nicht der persönliche Erfolg der aufzunehmenden Mitglieder, sondern die Einsatzbereitschaft für das Gemeinwohl im Vordergrund stehen. Die Nutzung des Lions-Netzwerks zu Geschäftszwecken ist daher unerwünscht.         W     Bild: Lionsclub

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17. Juli - Aufgrund einer starken antideutschen Stimmung in Großbritannien während des Ersten Weltkrieges beschloss König George V. seinen Familiennamen von Sachsen-Coburg-Gotha in Windsor, nach dem gleichlautenden Schloss, zu ändern. Zudem legte er alle deutschen Adelstitel nieder. Um seine Loyalität zur Nation und seine Unterstützung der britischen Soldaten zu dokumentieren, unternahm der Monarch zahlreiche Truppenbesuche an die Westfront. Zuvor hatte er sich auch für eine faire Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen eingesetzt. Später beschloss Königin Elisabeth, dass alle künftigen britischen Thronfolger den Namen Windsor beibehalten sollten.      W 

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Orginal Sauerbruch Prothese aus dem Jahr 194019. Juli - Der deutsche Chirurg Ferdinand Sauerbruch stellt eine Armprothese vor, bei der die Finger über Züge mit der Muskulatur im Armstumpf verbunden sind. Dazu wurde bei dem verbliebenen Armstumpf durch das Muskelfleisch ein von Haut ausgekleideter Kanal gelegt, durch den ein Bolzen eingeführt wurde. Damit konnte die Bewegung der verbliebenen Muskulatur im Armstumpf auf die Prothesenteile, insbesondere der Hand, übertragen werden. Die Hand wie auch die Finger waren so steuerbar. Der Sauerbruch-Arm und die Sauerbruch-Hand zeichnen sich durch eine besondere Beweglichkeit aus, deren Erfolg ihn zum bekanntesten Chirurgen der damaligen Zeit machten. Die hohen Kosten für die Prothese konnten jedoch nur wenige Betroffene aufbringen, so dass ihre Anwendung von vornherein nur begrenzt war. Durchgesetzt hat die Sauerbruch-Prothese sich auch deshalb nicht, weil in diesem Kanal oft Entzündungen und Infektionen auftraten. Der Begriff Prothese stammt übrigens von dem griechischen Wort "próthesis" ("das Voransetzen") ab und dient als Bezeichnung für (mechanische) Vorrichtungen, die aus funktionalen und kosmetischen Gründen verlorene oder nicht vorhandene Körperteile ersetzen.         W   

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1. August - Der US-Senat verabschiedete ein Gesetz, das Herstellung, Vertrieb und Transport aller rauschverursachenden Getränke untersagte. In der Folge kam es zu einem starken Anstieg von Alkohol-Schmuggel und Hausmacherdestillation. Verbrechersyndikate beherrschten das gesamte Vergnügungswesen. In Städten wie Chicago, New York und Philadelphia kontrollierten sie sogar die Stadtverwaltung und die Polizei. In der Folge wurden bis 1930 eine halbe Million US-Amerikaner verhaftet. Ursprünglich wurde das Alkoholverbot von den Ärzten befürwortet, Ende der 1920er Jahre änderten sie ihre Meinung. Die illegale Herstellung von minderwertigem Alkohol war zur Volksgefahr geworden. Das Gesetz wurde 1933 aufgehoben.

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2. August - Edwin Harris Dunning gelingt es als erstem Mensch der Luftfahrtgeschichte, mit seiner "Sopwith Pup" auf dem Flugzeugträger HMS Furious zu landen. Dies stellt die erste Landung eines Piloten auf einem fahrenden Schiff und somit eine außerordentliche Pionierleistung der Luftfahrt dar. Für diese musste er um Schornstein und Kommandobrücke des Schiffs herumfliegen, da diese den direkten Anflug vom Heck her versperrten. Die Furious lief dabei volle Fahrt gegen den Wind, so dass die Relativgeschwindigkeit der Pup gegenüber dem Flugdeck gering war und die Decksmannschaften das Flugzeug an extra an ihm angebrachten Seilen quasi aus der Luft pflücken konnten. Bereits fünf Tage später kam Dunning allerdings auf tragische Weise ums Leben. Er absolvierte einen dritten Landeanflug, als eine Bö mit Aufwind unmittelbar vor dem Aufsetzen auf dem Flugdeck die linke Tragfläche erfasste und das Flugzeug unkontrollierbar wurde. Zwar versuchten die Mannschaftsmitglieder noch, die Machine festzuhalten, doch dies gelang nicht, so dass die Sopwith Pup über die Schiffskante ins Meer rutschte. Dunning verlor das Bewusstsein und ertrank in seinem Cockpit.

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3. Oktober - 1. Weltkrieg: Am Isonzo beginnt die elfte Schlacht um dieses Gebiet. Die italienische Armee versucht, mit 48 Divisionen und 6.800 Geschützen auf einer Frontbreite von 70 Kilometern endgültig den Durchbruch nach Triest erzwingen. Die zahlenmäßig unterlegenen österreich-ungarischen Truppen können den Durchbruchsversuch gerade noch verhindern, aber nach hohen Verlusten steht ihre Isonzofront vor dem Zusammenbruch. Erst durch deutsche Verstärkung gelingt den Mittelmächten im Oktober 1917 ihrerseits der Durchbruch zur Piave. Allein bei dieser Schlacht verlieren die Italiener 700.000 Soldaten. Insgesamt kommen am Isonzo zwischen Mai 1915 und Oktober 1917 über einer Million Menschen ums Leben.

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13. Oktober - Zur Mittagszeit erscheint die Jungfrau Maria im portugiesischen Fátima zum letzten Mal den drei Schäferkindern Jacinta Marto, Francisco Marto und Lúcia dos Santos. 30.000 Menschen hatten sich versammelt, um den gegenüber Jacintaund Francisco Marto sowie Lúcia dos Santos angekündigten letztenBesuch Marias mitzuerleben.Das sogenannte "Sonnenwunder" findet statt. Entsprechend vielen Zeugenaussagen brachen nach einem Regenguss die Wolken auf und die Sonne erschien als eine undurchsichtige, sich drehende Scheibe am Himmel. Es wurde berichtet, sie sei erheblich weniger hell als gewöhnlich gewesen und dass sie bunte Lichter auf die Landschaft, die Leute und die umgebenden Wolken geworfen habe. Die Sonne habe sich dann zur Seite geneigt und in einem Zickzackkurs auf die Erde zubewegt, einige der Anwesenden erschreckend, die dachten, dass es das Ende der Welt bedeute. Augenzeugen berichteten, dass der Boden und ihre vorher nasse Kleidung vollständig trocken wurden.          W    

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15. Oktober - In den Festungsanlagen des Schlosses Vincennes wurde die niederländische Tänzerin Mata Hari wegen Hochverrat, von einem Erschießungs-Kommando getötet, weil sie als Spionin für den deutschen Geheimdienst gearbeitet hatte. Margareta Geertruida Zellem tritt am 13 Mai 1905 in Paris erstmals als Tänzerin Mata Hari auf. Ihr Schleiertanz, bei dem sie sich am Ende fast gänzlich entkleidet, wird von Anfang an eine Sensation und ein großer Erfolg. Daneben gilt sie heute als bekannteste Spionin aller Zeiten. Ab 1916 arbeitete sie als Doppelspionin für Deutschland und Frankreich, wobei die genauen Umstände ihrer Tätigkeit ungeklärt sind. Sie wurde am 25. Juli 1917 wegen Doppelspionage und Hochverrats vom französischen Militärgerichts zum Tode verurteilt.

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29. Oktober - Der Berliner Oberturnwart Max Heiser legt die ersten Regeln für den von ihm entwickelten Handballsport fest. Bereits in der Antike gab es handballähnliche Spiele wie Urania oder auch Harpastum (von griechisch harpaston) bei den Römern. Auch im Mittelalter wurden verschiedene Fangspiele gespielt. Das eigentliche Handballspiel entwickelte sich aber erst um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus verschiedenen Ballspielen, wie zum Beispiel Netz-, Korb-, Raff- oder Turmball. Daraus gingen dann erstmals Spiele hervor, bei denen auf Tore geworfen wurde. Das erste Regelwerk wurde 1906 vom dänischen Lehrer und Oberstleutnant Holger Nielsen aus Ordrup bei Kopenhagen entworfen. Der Ball durfte nur drei Sekunden gehalten werden, und mit ihm durfte nicht gelaufen werden.

Als Geburtstag des Handballs gilt der 29. Oktober 1917, als der Berliner Oberturnwart Max Heiser (1879–1921) festlegte, dass das 1915 von ihm für Frauen entworfene Spiel „Torball“ zukünftig „Handball“ heißen solle, und er ebenfalls feste Regeln bestimmte. Mit dem Spiel wollte er für Mädchen eine Möglichkeit schaffen, sich auszutoben, da Jungenspiele, wie beispielsweise Fußball, ihm zu körperbetont erschienen. Dementsprechend war seinerzeit auch jede Art von Kampf verboten und das Spiel körperlos.

Zwei Jahre später entwickelte der Berliner Turnlehrer Carl Schelenz (1890–1956) Heisers Spiel weiter und machte es auch für Jungen und Männer attraktiv, indem er Zweikämpfe erlaubte und den Ball verkleinerte, womit er das Werfen in den Vordergrund stellte. Auch führte er das Prellen ein. Die restlichen Grundlagen wie Spielfeld, Mannschaftsgröße und Schiedsrichter übernahm Schelenz praktischerweise vom Fußball. Daraufhin wurde Handball immer beliebter, und schnell bildeten sich erste Mannschaften. Im Jahr 1921 wurde schließlich die erste deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der TSV 1860 Spandau gewann.       W   

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18. Dezember - Gründung der UFA in Berlin. Am 18. Dezember 1917 wurden zahlreiche Betriebe der deutschen Filmindustrie zur "Universum Film AG" (Ufa) zusammengefasst, um die Beeinflussung der Bevölkerung durch dieses Medium besser steuern zu können - zum Beispiel mit Durchhalteparolen während des Ersten Weltkrieges.    W 

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Der Erste Weltkrieg ...

Wegen Männermangels nimmt bei den kriegsbeteiligten Nationen die Frauenarbeit zu und stärkt damit die Emanzipationsbewegung der Frauen.

31.1./1.2. Kaiser Wilhelm II. ruft den uneingeschränkten U-Boot-Krieg aus, der sich auch auf Handelsschiffe neutraler Staaten bezieht; der Kriegseintritt der USA ist damit provoziert. Nachdem auch noch bekannt wird, daß Deutschland Mexiko zum Kriegsbündnis gegen die USA überreden will (Zimmermann-Note), kommt es am 6.4. zur Kriegserklärung der USA an Deutschland. Wichtiger für die Entente als die ersten US-Soldaten, die im Sommer anlanden, ist die unverbrauchte Industrie- und Wirtschaftskraft, welche die USA gegen die Mittelmächte aufbringen. Der 1.Weltkrieg ist damit ganz eindeutig bereits zu Ungunsten der Mittelmächte vorentschieden; verloren war er bereits durch das Schei-tern des Schlieffen-Plans zu Anbeginn, auch wenn dies in Deutschland niemand wahrhaben wollte.

 

Das Kondensatormikrofon wird von E.C. Wente erfunden.

 

Der erste Farbfilm in Technicolor entsteht, er hat allerdings nur zwei Farben.nach Oben

 

1918

18. Januar - Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, ließ die Verfassunggebende Versammlung in St. Petersburg durch bewaffnete Mitglieder seiner Partei, der Bolschewiki, auflösen. Die gerade erst gewählte russische Verfassungsgebende Versammlung hatte sich geweigert, die gewaltsame Machtübernahme der von den Bolschewiki beherrschten Arbeiter- und Bauernräte, der Sowjets, anzuerkennen. Bei den Wahlen zur Versammlung hatten die Bolschewiki nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten. Nur eine Woche später wurde auf dem Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte, dem Sowjetkongress, die Russische Räterepublik (Sowjetrepublik) gegründet.        W   

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26. Januar - Die ersten Druckluftbremsen Europas für Güterzüge wurden von der Eisenbahnlinie der Preussisch-Hessischen Stadtbahn eingeführt. Diese innovative technische Erfindung von Georg Knorr und Bruno Kunze ermöglicht es, dass die Züge unabhängig voneinander bremsen können. Dadurch werden harte Zusammenstösse zwischen den einzelnen Wagons vermieden und das Entgleisen des Zuges erschwert.

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Die russische Rote Armee wird durch einen Beschluss des Rates der Volkskommissare unter der Führung Leo Trotzkis gegründet. Bei ihrer Gründung war die Rote Armee eine Freiwilligenarmee ohne Dienstgrade (Ränge), ohne Rangabzeichen oder besondere Hervorhebung einzelner Funktionsträger, dadurch sollte das Ideal der Gleichheit aller Menschen betont werden. Kommandierende wurden demokratisch gewählt, und die Befehle der Offiziere konnten durch die Untergebenen diskutiert und abgelehnt werden. Dies lag begründet erstens in der Organisation der Roten Garden, aus denen sich die Rote Armee teilweise zusammensetzte, zweitens in der bolschewistischen Friedenspropaganda vor der Oktoberrevolution, die die Soldaten der Zarenarmee zu Widerstand gegen ihre Offiziere aufrief. Um die militärische Effizienz zu steigern, wurde dieses System kurz nach der Gründung der Roten Armee von Kriegskommissar Trotzki aufgehoben, der mit Unterstützung von Lenin und wichtigen Mitgliedern des Politbüros eine Offiziershierarchie etablieren ließ.       W 

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14. Februar - Auf Veranlassung der Regierung wurde in Russland der gregorianische Kalender eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt galt in Russland noch die julianische Zeitrechnung, die von Julius Caesar im Jahr 46 vor unserer Zeitrechnung angeordnet und seit dem Jahre 8 streng angewandt wurde. Der Julianische Kalender ging von einem Sonnenjahr von 365 Tagen aus, dem alle vier Jahre ein Schalttag zugefügt wird. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lag das julianische Datum der Erdbahn bereits um zehn Tage zurück, so dass Papst Gregor XIII. 1582 eine erneute Kalenderreform durchführte. Zehn Tage fielen fort, und es gab eine neue Schaltjahrregelung. Bei der Umstellung des Kalenders in Russland folgte der 14. Februar 1918 auf den 31. Dezember 1917, um so die Differenz auszugleichen.        W 

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21. Februar - Im Zoo von Cincinnati stirbt Incas, der letzte Karolinasittich. Seither gilt die einzige Papageienart Nordamerikas als ausgestorben. Karolinasittiche erreichten eine Körperlänge von 30 bis 32 Zentimeter.Die Grundfärbung des Gefieders war grün. Der Scheitel bis zum Nacken, die Ohrdecken und das Kinn waren gelb. Vorderkopf und die Augenpartie waren dagegen rotorange gefiedert. Die großen Flügeldecken waren olivfarben mit einem grüngelblichen Saum. Der mit ca 14 cm verhältnismäßig lange Schwanz war an der Oberseite grün, an der Unterseite dagegen grau.        Bild: Fritz Geller-Grimm

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21. März - Unter dem Codename "Michael" startete die erste Großoffensive des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns an der Westfront seit dem gescheiterten Angriff auf Verdun. Nach dem Sieg über Rußland sollten jetzt Frankreich und England besiegt werden.

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21. April - Der Flieger Manfred Freiherr von Richthofen wurde nach mittlerweile 80 Abschüssen selbst getroffen und fiel unter ungeklärten Umständen. Seine beschädigte Maschine landete zwar hinter den englischen Linien, es konnte jedoch nur seine Leiche kann geborgen werden. Der mysteriöse Absturz Richthofens und sein 1917 erschienenes Buch "Der rote Kampfflieger" trugen zur Legendenbildung um den "Roten Baron" bei. Sowohl in der Wehrmacht als auch in der Bundeswehr wurden Jagdgeschwader nach Richthofen benannt. Der erfolgreichste Kampfflieger des Ersten Weltkriegs bekannte: "Mir ist nach jedem Luftkampf erbärmlich zumute". Den berühmten Beinamen "Der Rote Baron" erhielt von Richthofen, der einen Großteil seiner Einsätze in mehr oder weniger rot gestrichenen Flugzeugen flog, erst nach dem Krieg. Er geht auf ein englisches Nachkriegsbuch zurück, das seinen Titel „Freiherr“, den es im Englischen nicht gibt, mit „Baron“ übersetzte.

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Finnland erhält seine Nationalflagge. Das Blaue des Kreuzes steht für die finnischen Seen, die weiße Grundfläche für den Schnee. Finnland war lange Zeit ein Teil Schwedens und danach gehörte das Land zum Russischen Kaiserreich. Als das Land 1917 von Russland unabhängig wurde, gab man sich eine eigene Nationalflagge, die die Unabhängigkeit Finnlands symbolisieren soll. Sie wurde von den Künstlern Eero Snellman und Bruno Tuukkanen entworfen. Das heute verwendete Staatswappen und das auf der Präsidentenflagge dargestellte Freiheitskreuz stammen von Olof Eriksson. Die Flagge Finnlands basiert wie fast alle skandinavischen Flaggen auf dem Danebrog, welcher der Sage nach bereits 1219 erstmals das skandinavische Kreuz verwendete. Heute führen alle fünf Staaten eine Flagge mit dem Kreuz. Eine andere Bezeichnung ist „Kreuz des Nordens“ in Analogie zum Kreuz des Südens, welches oft auf Flaggen von Staaten der Südhalbkugel verwendet wird. Selbst die Normandie in Frankreich führt das skandinavische Kreuz als Flagge.       W   

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27. Juni - Das deutsche U-Boot U 86 torpediert im Nordatlantik das deutlich als Hospitalschiff gekennzeichnete britische Schiff Llandovery Castle. Die RMS Llandovery Castle war ein 1914 in Dienst gestellter Passagierdampfer, der von der britischen Reederei Union-Castle Line im Passagier- und Postverkehr zwischen Großbritannien und Südafrika eingesetzt wurde. Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Hospitalschiff, bis es am 27. Juni 1918 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Dabei kamen 234 Menschen, hauptsächlich Besatzungsmitglieder und medizinisches Personal, ums Leben. Die Versenkung gilt als eins der schwersten Kriegsverbrechen im Seekrieg des Ersten Weltkriegs, da der U-Boot-Kommandant auch die Rettungsboote versenkte und auf die Überlebenden schießen ließ.       W   

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16. Juli - Der russische Zar Nikolaus II wird mit seiner gesamten Familie im Ort Jekaterinburg - dem heutigen Swerdlowsk - ermordet. In seiner Amtszeit galt er als leicht beeinflussbar, unter anderem durch Grigori Rasputin, den angeblichen Wundertäter, der als Günstling an seinem Hofe lebte. Unter dem Druck der Februarrevolution von 1917 musste Nikolaus II. abdanken. Am 16. Juli 1918 wurden er und seine Familie auf Befehl Lenins von den ihn bewachenden bolschwistischen Truppen bei Jekaterinburg ermordet. Mit dem Mord geht die 300-jährige Herrschaftsgeschichte der Zarenfamilie zu Ende.   W

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8. August - Erster Weltkrieg: Bei der französischen Stadt Amiens beginnt ein Vorstoss von insgesamt 35 alliierten Divisionen auf die deutsche Front. Etwa 500 Panzer und 1.000 Flugzeuge werden in Bewegung gesetzt, in die Frontlinie wird ein tiefer Keil getrieben. In nur drei Tagen werden sieben deutsche Divisionen aufgerieben, 500 Kanonen erobert und 15 km Boden gewonnen. Die erschöpften und demoralisierten deutschen Soldaten ergeben sich zu Tausenden. Angesichts der schweren Niederlage nach dem Durchbruch kommt die Oberste Heeresleitung zu der Überzeugung, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist. Deutschland kapituliert am 11. November, der Kaiser flieht nach Holland.         W    

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30. August - Wladimir Lenin, Führer der Kommunistischen Partei Russlands, wurde bei einem Attentat verletzt. Die Tat, verübt von der Sozialrevolutionärin Fanija Kaplan, ist der Höhepunkt einer Reihe von Anschlägen auf politische Persönlichkeiten der Bolschewiki. Nach einer Versammlung vor Arbeitern in Mikhelson Armaments Fabrik stieg Lenin in sein Auto und wurde, kurz bevor sein Chauffeur den Wagen starten konnte, von zwei der drei Kugeln getroffen. Schwer verwundet überlebte Lenin das Attentat. Eine Kugel hatte sein linkes Schulterblatt getroffen, die zweite ging direkt in die linke Schulter. Fanija Kaplan, die Tochter eines jüdischen Lehrers, wurde nach ihrer Tat verhaftet und wenige Tage später hingerichtet.       W   

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24. Oktober - Das Preußische Herrenhaus beschloss das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht. Das Dreiklassenwahlrecht war abgeschafft. Dieses 1849 von König Friedrich Wilhelm IV. verordnete Wahlrecht hatte die Wähler nach ihrem direkten Steueraufkommen in drei Klassen eingeteilt. Außer Kraft gesetzt wurde das Dreiklassenwahlrecht jedoch erst im November 1918 nach dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands. Am 19. Januar 1919 fanden allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlen zur Nationalversammlung statt, stärkste Partei wurde die SPD. Erstmals durften auch Frauen wählen. Bis Mai 1920 bildete die SPD als stärkste Fraktion mit dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) die erste Weimarer Koalitionsregierung.

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28. Oktober - In Prag wird die Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Bereits am 14. Oktober des Jahres hatte der tschechoslowakische Nationalrat in Paris eine Regierung mit Thomas G. Masaryk als Präsidenten und Edvard Benes als Außenminister gewählt. Am 14. November bestätigt der Nationalrat in Prag die neue Republik und die Präsidenschaft.       W   

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7. November - In München rief der Vorsitzende der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) Kurt Eisner den republikanischen "Freien Volksstaat Bayern" aus.Revolutionäre um Kurt Eisner führen das Ende der bayerischen Monarchie herbei. König Ludwig III. von Bayern flieht aus der Stadt. Eisner bildet eine provisorische Regierung aus USPD und SPD, der er als Ministerpräsident vorstand.         W    

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9. November - Nahezu ohne Blutvergießen gelangte die Novemberrevolution in Berlin zum Erfolg: Reichskanzler Max von Baden verkündete noch die Abdankung Kaiser Wilhelms II. und trat dann zurück. Gegen 14 Uhr rief der Abeordnete der Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) Philipp Scheidemann die "deutsche Republik" aus. Karl Liebknecht rief um 16 Uhr die "freie sozialistische Republik" aus - vergeblich. Dem SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert wurde das Reichskanzleramt übertragen. Auslöser der Revolution war eine Aufstand der Matrosen der Hochseeflotte in Kiel am 29. Oktober 1918, womit sich die Angehörigen der Kriegsmarine gegen Absichten des deutschen Oberkommandos zur Wehr setzten, am Ende des Krieges noch sinnlos in einer Unternehmung gegen die Themsemündung geopfert zu werden. Die Revolte weitete sich schnell über ganz Deutschland aus.         W    Bild: Bundesarchiv, Bild 183-18594-0045 / CC-BY-SA 3.0

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11. November - Ende des Ersten Weltkriegs Am 11. November 1918 unterzeichnet der deutsche Reichtagsabgeordnete Matthias Erzberger in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne unweit von Paris die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches und beendet damit den Ersten Weltkrieg.         W    

 

11. November - Der österreichische Kaiser Karl I. verzichtet auf den Thron und beendet damit die über 600 Jahre währende Herrschaft der Habsburger-Dynastie. Zuvor schon war der österreichisch-ungarische Vielvölkerstaat auseinander gebrochen, als Karl auch als König von Ungarn abgedankt hatte.         W    

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15. November - Das "Stinnes-Legien-Abkommen" zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften in Deutschland wird unterzeichnet, worin diese unbürokratisch und in Abgrenzung zu den revolutionären Bewegungen eine Zentralarbeitsgemeinschaft bilden und sich unter Wahrung der bestehenden Machtverhältnisse und privatwirtschaftlicher Eigentumsrechte auf einen Achtstundentag einigen.          W    

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25. November - Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt dankt als letzter deutscher Monarch im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ab. Genau 16 Tage nach der Abdankung des Kaisers und der meisten anderen deutschen Fürsten endet damit die letzte Monarchie in Deutschland. Die Novemberrevolution 1918 führte zur Beendigung der Monarchien. Günther Victor legte am 23. November 1918 die Regierungsgeschäfte für Schwarzburg-Rudolstadt und am 25. November 1918 für Schwarzburg-Sondershausen nieder. Der Schwarzburger war somit als Fürst im Deutschen Kaiserreich am längsten auf dem Thron. Das Land Thüringen wurde 1920 gegründet. Der letzte regierende Fürst verstarb am 16. April 1925.       W   

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Der Erste Weltkrieg ...

Bei Krupp baut man eine Kanone, die 130 km weit schießen kann. Den Krieg rettet sie nicht mehr.

Mit der englischen "Eagle" wird das erste ausschließlich als Flugzeugträger entwickelte Schiff in Dienst gestellt.

In England wird das Sonarsystem zur Entfernungsberechnung von Unterwasserobjekten entwickelt.

Am 11.11. wird vom Leiter der deutschen Waffenstillstandsdelegation, Matthias Erzberger, in dem Eisenbahnwaggon des General Foch im Wald von Compiègne der Waffenstillstand unter-zeichnet, der de facto eine bedingungslose Kapitulation darstellt, was die Friedensdiktate der Siegermächte im Folgejahr bestätigen werden. Derselbe Eisenbahnwaggon wird 1940 in deutscher Revanche Lust noch einmal benötigt.

In den Kämpfen des Ersten Weltkrieges werden über 8 Millionen Menschen getötet, beinahe die gleiche Zahl vermißt, und etwa 21 Millionen verwundet.

Die Massenproduktion von Verstärkerröhren für den Funkverkehr beginnt in Frankreich, und Walter Schottky erfindet die nach ihm benannte Empfängerröhre.

Die Station Nauen in Brandenburg stellt erstmals eine Funkverbindung rund um die Erde her.

 

 

1919

1. Januar - Im Deutschen Reich wurde der 8-Stunden-Arbeitstag eingeführt. Diese Vereinbarung wurde von den Gewerkschaften durchgesetzt und hatte Einfluss auf die anderen Industrienationen, die noch im selben Jahr zum Teil nachziehen.

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15. Januar - Die Spartakistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werden in Berlin von Angehörigen der Gardekavallerie-Schützendivision ermordet. Der Prozess gegen die Täter dauerte nur wenige Wochen und endete mit drei niedrigen Haftstrafen und sechs Freisprüchen.        W 

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18. Januar - Demonstrativ, am Tag und dem Ort der Ausrufung des Deutschen Kaiserreiches, wurde im Spiegelsaal von Versailles die Friedenskonferenz eröffnet, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte. Delegierte aus 27 Staaten der Alliierten berieten über das zukünftige Europa. Die Mittelmächte waren nicht vertreten, der Text des "Friedensvertrages" wurde ihnen später zugestellt mit einem Ultimatum, das die Annahme binnen fünf Tagen forderte. Vor allem hatte die französische Regierung auf diese demütigende Behandlung der Mittelmächte gedrungen. Die Schmach von 1870/71, als Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg vernichtend geschlagen worden war, sollte 1919 endlich ausgemerzt werden. Dabei entstand in Versailles bei weitem keine Friedensordnung. Der Versailler Vertrag trug vielmehr mit dazu bei, die Voraussetzungen für einen neuerlichen europäischen Waffengang zu schaffen.         W   

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19. Januar - Frauen dürfen erstmals auf Reichsebene ihr aktives und passives Wahlrecht nutzen. Es handelt sich um die Wahl zur Verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung, bei der die Sozialdemokraten mit 165 Mandaten stärkste Fraktion wurden. Das Wahlrecht war den Frauen zwei Monate zuvor in einer offiziellen Urkunde durch den Rat der Volksbeauftragten vom 12.11.1918 gesetzlich bestätigt worden. Schon 1873 forderte Hedwig Dohm als erste Frau das Wahlrecht für Frauen. Die SPD nahm diese Forderung 1891 als erste Partei in ihr Programm auf. Vor allem der linken Flügel der Frauenbewegung, Clara Zetkin sei hier erwähnt, und auch die Sozialdemokraten, so z.B. August Bebel, trugen mit die Hauptlast im Kampf um das Wahlrecht der Frauen.         W 

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8. Februar - Henri Farman gründet mit seinem Bruder Maurice die erste Linienfluggesellschaft der Welt. Die Lignes Farman werden im Jahr 1933 zu einem Vorgänger der Air France. Air France ist 1933 durch eine Fusion entstanden. 1909 wurde die Compagnie Générale Transaérienne gegründet, die mit Flugbooten den Flugverkehr in Paris aufnahm. Postflüge führte ab 1918 die Lignes Latécoère durch. Ebenfalls in diesem Jahr entstanden mit Aéronavale, Messageries Aèriennes, Grands Express Aériens, Lignes Farman und Messagieres Transaériennes neue Passagierfluggesellschaften. 1920 wurde die Compagnie de Navigation Franco-Roumaine gegründet. 1921 kam es dann zur ersten Fusion, die Compagnie Générale Transaérienne wurde von Messageries Aériennes übernommen; weitere folgten 1923, als die Messageries Aériennes und Grands Express Aériens zur Air Union wurden. Dieser Trend setzte sich fort, 1926 wurde L’Aéronavale von Air Union übernommen und die Aéropostale wurde Nachfolgerin der Lignes Latécorère. 1933 vereinigten sich Air Orient, Air Union, Société Générale de Transport Aérien (vormals Lignes Farman) und die CIDNA zur Société Centrale pour l’Exploitation de Lignes Aériennes (SCELA). Nach der Übernahme der bankrotten Aéropostale im August 1933 wurde die Gesellschaft in Air France umbenannt, die offizielle Präsentation fand am 7. Oktober 1933 am Flughafen in Le Bourget bei Paris statt. Sie übernahm von Air Orient das Symbol der Fluggesellschaft, ein geflügeltes Seepferdchen, und die Geschäftsräume in der Pariser Rue Marbeuf.          W    

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Ebert

11. Februar - Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wird Reichs-Präsident. Der bisherige Vorsitzende des "Rats der Volksbeauftragten" wurde dadurch zum ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik. Mit 277 von 328 Stimmen

      W         Bild: Public Domain

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Der Staatenausschuss der Weimarer Nationalversammlung beschließt, dass die deutsche Nationalflagge die Farben Schwarz-Rot-Gold tragen solle. Die neuen Nationalfarben gingen auf die Farbkombination der Uniformen des Lützowschen Freikorps im Befreiungskrieg gegen Napoleon zurück. Die Korps setzten sich zumeist aus Studenten zusammen, die sich gegen die Besatzung Deutschlands durch Frankreich formierten. Da die Freiwilligen unter dem preußischen Major Adolf von Lützow aus allen Teilen Deutschlands stammten und von dort höchst unterschiedliche Uniformen und Zivilkleidung mitbrachten, war die einzige Möglichkeit, eine einheitliche Bekleidung herzustellen, die unterschiedlich farbigen Uniformen schwarz einzufärben. Hinzu kamen goldene (messingfarbene) Knöpfe sowie schließlich rote Aufschläge und Vorstoß. Zur Popularisierung hat die Tatsache beigetragen, dass die Farben die gleichen wie die der Reichsfahne im Heiligen Römischen Reich waren. Die Farbzusammenstellung ergibt sich aus einem historisch verbürgten Ausspruch in den Befreiungskriegen:
"Aus der Schwärze der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene Licht der Freiheit."
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19. Februar - Als erste Frau trat die sozialdemokratische Abgeordnete Marie Juchacz ans Rednerpult der Deutschen Nationalversammlung in Weimar. "Meine Herren und Damen!", so ihre Anrede, war ein heiterkeitserregendes Novum. Denn erst mit der Weimarer Verfassung war das aktive und passive Wahlrecht für "alle mindestens zwanzig Jahre alten männlichen und weiblichen Personen" eingeführt worden.       W 

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3. April - Die Nationalversammlung beschließt die Abschaffung der Todestrafe in Österreich mit Ausnahme des Standrechtes. Im Bürgerkrieg 1934 kommt es zu einer erneuten Einführung der Todesstrafe und unter den Nationalsozialisten zu einer Anwendung gegen politische Gegner. 1968 erfolgt die endgültige Abschaffung der Todesstrafe in Österreich.

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17. April - Die Fimproduktions- und Verleihgesellschaft "United Artists" wird von den Schauspielern Charlie Chaplin, Douglas Fairbanks, Mary Pickford und dem Regisseur David Ward Griffith gegründet. Die “United Artists Corporation” war geplant als eigene Produktions- und Verleihgesellschaft. Das Ziel war, Filme unabhängiger Filmemacher zu finanzieren und für deren Verleih zu sorgen."United Artists" wollte die Position der Schauspieler gegenüber der Filmindustrie stärken und mehr Kontrolle über Gewinne und Gagen erlangen. Dank des Bekanntheitsgrades der Gründungsmitglieder gelang es "United Artists", die enge Verflechtung zwischen Produktion, Verleih und Spielstätten zu durchbrechen.      W   

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29. Mai - Eine von Arthur Eddington geleitete Expedition misst bei einer Sonnenfinsternis die Ablenkung von Sternenlicht durch die Schwerkraft – der erste experimentelle Nachweis für Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie. Die allgemeine Relativitätstheorie postuliert, dass eine Masse von der Größe der Sonne in der Lage sein müsse, den sie umgebenden Raum deutlich zu krümmen. Demnach müssten Sterne, die von der Erde aus gesehen, in der Nähe der Sonne stehen, ein wenig verschoben erscheinen, weil die Lichtstrahlen durch das Gravitationsfeld der Sonne gekrümmt würden. Zur Beobachtung dieses Effekts braucht man allerdings eine totale Sonnenfinsternis, da eine optische Beobachtung von Sternen im Umfeld des hellen Sonnenlichts unmöglich ist. Deshalb reiste Eddington nach Afrika, um dort die Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 zu beobachten. Ein weiteres Team der Expedition beobachtete gleichzeitig die Sonnenfinsternis von Sobral (Ceará) in Brasilien aus. Eddingtons Beobachtungen wurden durch Bewölkung erschwert, trotzdem gelang es ihm, Aufnahmen zu machen. In der nachfolgenden Analyse wurden sie von Eddington als Bestätigung von Einsteins Theorie gewertet. Spätere Auswertungen kamen allerdings zur Schlussfolgerung, dass die damaligen Beobachtungen dazu zu ungenau waren.      W   

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4. Juni - Der US-Senat verabschiedet den 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Mit seinem Inkrafttreten am 18. August 1920 erhalten Frauen das Wahlrecht in den Vereinigten Staaten. Ausschlaggebend für die Aufnahme war die Ratifizierung des Staates Tennessee, der als 36. Staat unterschrieb. Der Außenminister Bainbridge Colby beglaubigte die Ratifizierung am 26. August 1920. Der Zusatz untersagt der Bundesregierung und den Staaten, einer Person aufgrund ihres Geschlechts den Zugang zu einer Wahl zu verbieten.      W   

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14./15. Juni - Die beiden britischen Flugpioniere John Wiliam Alcock und Arthur Brown überqueren als erste Menschen in einem zweimotorigen Doppeldecker den Nordatlantik. Der Flug startete um 13:45 h Ortszeit in St. John’s, Neufundland, die Landung erfolgte nach 16 Stunden und 12 Minuten Flugzeit in der Nähe von Clifden in Irland nach 1980 geflogenen nautischen Meilen (3.667 km).Der Flug wurde mit einem speziell für den Flug umgebauten Vickers Vimy-Bomber durchgeführt, der als Langstreckenbomber im Ersten Weltkrieg entwickelt worden war. Während des Fluges musste Brown aus dem Cockpit steigen, um einen der beiden Motoren vom Eis zu befreien. Alcock und Brown gewannen mit dem Flug einen Preis von 10.000 £ für den ersten Nonstopflug über den Atlantik, den der Inhaber der Londoner Zeitung Daily Mail, Lord Northcliffe, 1913 ausgesetzt hatte. Bei der Landung erwies sich die ausgewählte grüne Wiese als Teil des Derrygimlagh Moores, so dass die Räder im Sumpf versanken und die Maschine sich auf die Nase stellte. Alcock und Brown blieben unverletzt.         W    

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20. Juni - Die Regierung des Sozialdemokraten Philipp Scheidemann trat zurück. Scheidemann, der erste demokratisch gewählte Reichskanzler, verweigerte die Unterschrift unter den Versailler Vertrag. Der ohne deutsche Beteiligung ausgehandelte Vertrag gab Deutschland die alleinige Kriegsschuld und legte als Strafen Gebietsabtretungen und Reparationen fest, die als unzumutbar abgelehnt wurden. Scheidemann hatte am 9. November 1918 die Republik ausgerufen, um der beginnenden Revolution entgegenzuwirken. Damit hatte er den Rückweg in die Monarchie endgültig versperrt. Er blieb nach seinem Rücktritt Mitglied des Reichstags. Nach der Machtübernahme Hitlers emigrierte er nach Kopenhagen nieder.

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21. Juni - Auf Befehl ihres Kommandeurs Ludwig von Reuter versenkte sich die deutsche Hochseeflotte, der Stolz der Marine, im britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow. Seit Ende des Ersten Weltkrieges war die gesamte deutsche Kriegsflotte in dem Naturhafen fest gesetzt, während bei den Versailler Friedensverhandlungen über sie entschieden wurde. An diesem Tag verließ die Königliche Britische Flotte Scapa Flow zu einer Übung. Von Reuter gab Befehl, die Kriegsschiffe zu versenken, damit sie nicht in die Hände der Briten fielen. Alle Schotten und Luken wurden geöffnet, die Schlüssel und Hebel über Bord geworfen. Nach und Nach versank die gesamte Flotte. Durch seine eigenmächtige Tat wurde von Reuter zum Volksheld.

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28. Juni - Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde in Versailles bei Paris von der deutschen Delegation der Friedensvertrag unterschrieben. Die Alliierten Frankreich, Großbritannien, die USA und andere hatten den Deutschen ein Ultimatum gestellt. Deutschland verpflichtete sich im Friedensvertrag zur Zahlung einer Kriegsentschädigung und zur Abtretung eines Siebtels seines Staatsgebietes. Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, in dem Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kamen. In den letzten Kriegswochen zeichnete sich ab, dass kein Land aus dem Krieg als Sieger hervor gehen würde. Im Versailler Vertrag wurde die Kriegsschuld Deutschlands festgeschrieben. In der Folge ergab sich eine erneute Konfrontation zwischen den Alliierten und Deutschland.       W   

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In Schwarzburg unterzeichnete der deutsche Reichspräsident Friedrich Ebert (1871-1925) die neue Verfassung des Deutschen Reiches, die Weimarer Verfassung, die am 14. August 1919 in Kraft trat. Deutschland wurde zur Republik erklärt, oberster Repräsentant war der Reichspräsident. Er ernannte und entließ den Reichskanzler, hatte das Recht, den Reichstag aufzulösen und den Oberbefehl über die Reichswehr. Mit 262 zu 75 Stimmen war die Reichsverfassung im Juli von der Verfassungsgebenden Nationalversammlung verabschiedet worden.

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3. Juli - Durch die Weimarer Nationalversammlung werden die Farben Schwarz-Rot-Gold, die Farben der Revolution von 1848, zu den Reichsfarben bestimmt. Am 2. Juli wurde über die Farben des Reiches debattiert. Die Redner von SPD und Zentrum sprachen sich für Schwarz-Rot-Gold, DVP und DNVP hingegen für die alten Farben des Kaiserreiches, Schwarz-Weiß-Rot, aus. Die USPD verlangte, Deutschland möge eine rote Flagge als Zeichen der Revolution führen. Bei der DDP trat zwar die Mehrheit für die bisherige Flagge ein, aber eine große Minderheit sprach für die neuen Farben.       W   

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21. Juli - Anton Herman Gerard Fokker gründet zusammen mit anderen das Unternehmen "N. V. Nederlandsche Vliegtuigenfabrieken", welches als "Flugzeugwerke Fokker" bedeutend wird.

 

 

7. August - Der Flieger Charles Godefroy durchquert mit einem Nieuport 11-Doppeldecker den Pariser Arc de Triomphe. Am frühen Morgen des 7. August 1919 erschien Godefroy in seiner Uniform als Stabsfeldwebel, das Croix de Guerre angeheftet, auf dem Flugplatz von Villacoublay. Sein Mechaniker hatte in aller Heimlichkeit eine „Nieuport 11 Bébé“ startklar gemacht. (Bébé = Baby, wegen ihrer geringen Spannweite von 7,52 m.) Mit diesem Doppeldecker – einem erfolgreichen Jagdflugzeug - startete Godefroy um 7:20 Uhr. Von Westen kommend, erreichte er kurz danach die Porte Maillot. Er umrundete den Triumphbogen zweimal und begann mit dem Anflug über die Avenue de la Grande-Armée. Um Geschwindigkeit aufzunehmen, drückte er die Maschine runter und schaffte den Durchflug. Viel Platz war nicht - die Bogenbreite des Triumphbogens beträgt 14,60 m. Dabei musste er im Tiefflug über eine Straßenbahn, deren Fahrgäste sich zu Boden warfen. Viele Passanten liefen voller Schrecken davon. Godefroy flog über die Place de la Concorde und kehrte dann zum Flugplatz zurück, wo sein Mechaniker die Maschine versorgte. Der Flug dauerte nur eine halbe Stunde. Auf dem Flugplatz hatte niemand etwas bemerkt. Das ganze Ereignis ließ der Journalist Jacques Mortane fotografieren und filmen. Die Bilder erschienen in vielen Zeitungen und in der Wochenschau. Godefroy blieb offiziell im Hintergrund. Aber sein Name ließ sich nicht dauerhaft geheim halten. Den Behörden war dieses Vorkommnis zwar unangenehm und man befürchtete Nachahmer, doch gab es nur eine Verwarnung für Godefroy.         W    

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11. August - In Schwarzburg unterzeichnete der deutsche Reichspräsident Friedrich Ebert (1871-1925) die neue Verfassung des Deutschen Reiches, die Weimarer Verfassung, die am 14. August 1919 in Kraft trat. Deutschland wurde zur Republik erklärt, oberster Repräsentant war der Reichspräsident. Er ernannte und entließ den Reichskanzler, hatte das Recht, den Reichstag aufzulösen und den Oberbefehl über die Reichswehr. Mit 262 zu 75 Stimmen war die Reichsverfassung im Juli von der Verfassungsgebenden Nationalversammlung verabschiedet worden.         W    

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Zwischen Berlin und Weimar wird eine erste Luftpostverbindung mit Flugzeugen hergestellt.

 

Ein Luftpost- und Passagierdienst zwischen Berlin und New York wird mit dem Luftschiff Graf Zeppelin eingerichtet, das in diesem Jahr eine Erdumrundung vollendet. Mit 37 Mann Besatzung befördert es bis zur Ausmusterung 1937 jeweils 18 Passagiere und 62´000 Briefe.

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Otto LummitzschOtto Lummitzsch gründet und leitet im Januar 1919 gründete die "Technische Abteilung" (TA), den Vorläufer des Technischen Hilfswerkes, die aus ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine und Armee sowie sonstigen Freiwilligen bestand. Da die TA und andere militärische Nothilfen aufgrund der Bestimmungen des Versailler Friedensvertrags nicht auf Dauer fortbestehen konnten, schuf er im Herbst 1919 die später dem Reichsministerium des Inneren untergeordnete zivile Hilfsorganisation der Technischen Nothilfe (TN).

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3. September - Die Abgeordnetenkammer in Rom führte das Frauenwahlrecht in Italien ein. Mit Ausnahme von Prostituierten erhielten alle Frauen das aktive und passive Wahlrecht.       W   

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28. September - In einem Volksreferendum entscheiden sich die teilnehmenden Luxemburger Stimmberechtigten zum einen mit 77,8 Prozent der Stimmen für die Beibehaltung der Monarchie unter Großherzogin Charlotte und bevorzugen zum anderen einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich (60,1 Prozent der Stimmen).       W   

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28. Oktober - Entgegen dem Veto von Präsident Woodrow Wilson beschließt der US-Kongress den Volstead Act, der die Prohibition in den Vereinigten Staaten gesetzlich verfestigt. Mit dem Volstead Act wird die Herstellung, der Verkauf und der Transport aller alkoholischen Getränke in den USA verboten. In der Folge kommt es zu Schmuggel, illegaler Herstellung und gesetzeswidrigem Verkauf von Alkohol in enormem Umfang. Es entsteht eine neue Dimension des organisierten Verbrechens, bis 1930 werden eine halbe Million Amerikaner verhaftet. Der selbstgebrannte Fusel führt jährlich zu mehreren hundert Toten, Anfang der dreißiger Jahre gibt es schätzungsweise 219.000 illegale Kneipen. Das Gesetz bleibt bis zum 5. Dezember 1933 in Kraft. Fiskalische Gründe sprechen angesichts der Weltwirtschaftskrise für die Aufhebung. In einzelnen Bundesstaaten bleibt das Gesetz allerdings bis 1966 bestehen.       W   

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7. November - Der britische König George V. (1865-1936) führt die erste offizielle Schweigeminute ein . Entsetzt über die großen Verluste, die der Erste Weltkrieg gefordert hatte, nahm der Monarch die Idee eines australischen Journalisten auf, die vielen gefallenen Engländer mit einer kollektiven Trauerminute zu ehren. George V. proklamierte die erste offizielle Schweigeminute am 7. November 1919 mit den Worten: »Jegliche Bewegung sollte innehalten, auf dass, in vollständiger Stille, die Gedanken eines Jeden auf ehrfurchtsvolles Angedenken der ruhmreichen Toten sich konzentrieren können.« (Noch heute wird im Commonwealth jeweils am zweiten Sonntag im November mit zwei Schweigeminuten der Kriegstoten gedacht.) Sehr rasch übernahmen andere Länder den britischen Brauch. Aber nun ging es zunehmend nicht mehr um gefallene Soldaten, sondern um berühmte Persönlichkeiten oder die Opfer von Katastrophen.         W    

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30. November - In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votieren über 88 % der Stimmberechtigten im Freistaat Coburg gegen den Zusammenschluss mit den thüringischen Staaten. Daraufhin kommt es 1920 zur Vereinigung mit dem Freistaat Bayern. Der Begriff Volksabstimmung kommt in der Weimarer Reichsverfassung nur in Art. 43 Abs. 2 Satz 1 WRV vor (zur Absetzung des Reichspräsidenten). Im Zusammenhang mit der Gliederung des Reichs in Länder ist in Art. 18 Abs. 4 WRV davon die Rede, dass der „Wille der Bevölkerung […] durch Abstimmung festzustellen“ sei. Hinsichtlich des Gesetzgebungsverfahrens ist in den Artikeln 73 bis 76 WRV ausschließlich von Volksentscheiden die Rede.         W    

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13. Dezember - Marie Juchacz gründet in Deutschland unter dem Namen "Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt" in der SPD  die
Arbeiterwohlfahrt.        W   

 

 

21. Dezember - Die deutsche Reichspost teilt amtlich mit, dass sie ab 1. Januar 1920 die neue Sendungsart Päckchen zur Beförderung annimmt.

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1920

1. Januar - Die deutsche Reichspost nimmt ab heute die neue Sendungsart Päckchen zur Beförderung an.

 

 

15. Januar - Kam die erste Jazz-Schallplatte Deutschlands auf den Markt: der "Tiger Rag", aufgenommen von der "Original Excentric Band" in Berlin. Der "Tiger Rag" war eine in den USA bereits sehr erfolgreiche Dixieland-Nummer von Nick la Rocca. Ebenfalls in Berlin trat im selben Jahr zum ersten Mal eine Jazzband auf.        W 

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16. Januar - Beginn der Prohibition in den USA. Der genau ein Jahr zuvor von US-Präsident Herbert Hoover ratifizierte 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten tritt in Kraft, der „Herstellung, Verkauf und Transport von berauschenden Mitteln“ verbietet. Damit wurden Genuss und Vertrieb von Getränken mit mehr als 0.5 % Alkoholgehalt verboten. Ziel der Maßnahme war es, den angeblich unmoralischen Lebenswandel der Großstädter einzudämmen. Puritanisch-protestantische Kreise im ländlichen Süden der USA sprachen sich besoners für die Prohibition aus und bewirkten die Aufnahme dieses Gesetzes in die Verfassung der USA. Die Prohibition wurde während der Großen Depression 1930 zunehmend unpopulär, insbesondere in großen Städten. Am 23. März 1933 unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt ein als Cullen-Harrison Act bekannt gewordenes Gesetz, um das Volstead Act aufzuheben und Herstellung und Verkauf bestimmter alkoholischer Getränke zu erlauben. Am 5. Dezember 1933 hob die Unterzeichnung des 21. Verfassungszusatzes den 18. Zusatzartikel auf. Die Gesetzgebung zum Alkoholkonsum wurde vom Staat wieder an die einzelnen Bundesstaaten zurückgegeben. In Abschnitt 2 wird ausdrücklich auf die Gesetzgebung der einzelnen Bundesstaaten verwiesen. So ergab sich eine noch heute von Bundesstaat zu Bundesstaat verschiedene Gesetzgebung zum Umgang mit berauschenden Getränken – Mississippi schaffte als letzter Bundesstaat erst 1966 die vollständige Prohibition ab, und in einzelnen Städten und Countys verschiedener Staaten ist sie bis heute in Kraft.         W

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27. Februar - Der deutsche Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" mit Werner Krauß in der Titelrolle feierte in Berlin Premiere. Robert Wiene, der Regisseur, erzählt in seinem Horrorfilm von den kriminellen Machenschaften eines skrupellosen Nervenarztes, der als Schausteller und Hypnotiseur sein somnambules Medium Cesare (Conrad Veidt) für seine Mordpläne instrumentalisiert.       W   

 

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Tauziehen ist zum letzten Mal olympische Disziplin, Medaillen werden auch im Eiskunstlauf und Eishockey vergeben, da die olympischen Winterspiele erst 1924 eingeführt werden. Deutschland darf erst wieder 1928 an den Spielen in Amsterdam teilnehmen.

 

9. März - Erik Liebreich erhält ein deutsches Patent für ein Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von metallischem Chrom, die Grundlage für das Verchromen durch Chromelektrolyte. Nach seiner Promotion beschäftigte sich Liebreich mit Fragen der Korrosion. Er entwickelte Rostschutzfarben und gründete die Rostschutzfarbwerke Dr. Liebreich GmbH in Reinickendorf. 1914 beschrieb er das Gebiet umfassend in seiner Monografie Rost und Rostschutz. Ab 1919 wandte er sich der Galvanik zu. 1920 fand er die Grundlagen der Verchromungstechnik. Das klassische Chrombad basiert auf seinem Patent DRP 398054 von 1920, das er anschließend für die Elektro-Chrom-Gesellschaft mbH Berlin weiterentwickelte. Sein Patent DRP 448526 aus dem Jahre 1924 gilt als das Schlüsselpatent für das Verchromen. Nach der Gründung der Chrom-Interessen-Gemeinschaft im Jahre 1928 stieg die wirtschaftliche Bedeutung der Verchromungstechnik stark an. 1932 gab es in Deutschland bereits 1400 Verchromungsanlagen.         W    

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15. März - In der Berliner Ausstellungshalle wurde ein Sport eingeführt, der sich knapp zwanzig Jahre zuvor in den USA etabliert hatte: In 144 Stunden versuchten Mannschaften von Rad-Rennfahrern, möglichst viele Runden auf der Holzbahn der Halle zurückzulegen. Das "Sechs-Tage-Rennen" wurde zur festen Institution des Berliner Sport- und Gesellschaftslebens.

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19. April - In der Konferenz von San Remo teilten die beiden Siegernmächte des Ersten Weltkrieges, England und Frankreich, die Konkursmasse des nach seiner Niederlage zusammen gebrochenen Osmanischen Reiches unter einander auf. Die ebenfalls zu den Siegern zählenden USA waren nicht an den Gebieten interessiert. Ägypten geriet wieder unter britische Kontrolle, ebenso der erdölreiche Irak und Palestina, das die Briten während des Krieges zugleich den Arabern und der zionistischen Bewegung versprochen hatten. Frankreich sicherte sich Syrien und den Libanon. Offiziell standen diese Länder unter dem Mandat des Völkerbundes. Aber durch die Aufteilung unter den Ländern der Entente wurden die Territorien zu Kolonien erklärt.      W 

 

 

12. Mai - Das "Reichslichtspielgesetz" tritt in Kraft. Es wandte sich vor allem gegen Sitten- und Aufklärungsfilme, die seit 1918 produziert worden waren. Obwohl die Zensur in Deutschland per Gesetz abgeschafft war, wurde für den Film eine Sonderregelung verabschiedet. Gründe für das Verbot eines Films oder die Herausnahme einzelner Szenen waren eine "entsittlichende" und "verrohende" Wirkung auf das Publikum oder die Gefährdung des deutschen Ansehens im Ausland. Ab 1933 wurde die Filmzensur als Propagandainstrument der Reichskulturkammer unter Joseph Goebbels eingesetzt. Seit 1949 wird die Freigabe eines Films für Kinder und Jugendliche von der "Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft" geprüft.         W    

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16. Mai - Fast fünfhundert Jahre nach ihrer Hinrichtung als Ketzerin wurde Jeanne d'Arc von Papst Benedikt XV. heilig gesprochen. Die junge Bauerntochter war im Jahr 1429 aufgebrochen, um dem französischen Dauphin, dem späteren Karl VII., auf den Thron zu verhelfen. In Männerkleidern zog die 17-Jährige mit den Truppen des Dauphins in die Schlacht gegen die Engländer und verhalf den Franzosen zum Sieg bei Orléans. Jeanne saß bei der Krönung Karls VII. in Reims an seiner Seite. 1430 führte sie allein den Krieg gegen die Engländer fort, wurde gefangen genommen und wegen Ketzerei und Hexerei vor ein geistliches Gericht gestellt. Zunächst geständig, widerrief sie ihr Schuldeingeständnis und wurde am 30. Mai 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Benedikt XV. erklärte sie zur Schutzpatronin Frankreichs.         W   

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13. Juni - In Deutschland wurde zum ersten Mal nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wieder offizieller Fußball gespielt. Vor 35.000 Zuschauern gewann der 1. FC Nürnberg in Frankfurt/Main die deutsche Meisterschaft mit einem 2:0-Sieg über die Spielvereinigung Fürth.            

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12. Juli - US-Präsident Woodrow Wilson gibt offiziell den Schiffsverkehr auf dem längst in Betrieb befindlichen Panamakanal frei. Die geplanten Eröffnungsfeierlichkeiten im Jahr 1914 mussten wegen des ausgebrochenen Ersten Weltkriegs vertagt werden und werden an dem Tag nachgeholt. Der Panamakanal ist eine künstliche, rund 82 Kilometer lange Wasserstraße, die die Landenge von Panama in Mittelamerika durchschneidet, den Atlantik mit dem Pazifik für die Schifffahrt verbindet und ihr damit die Fahrt um das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas erspart. Der 1914 eröffnete Kanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt; etwa 14.300 Schiffe (Mittel der Jahre 2011 bis 2013) durchfahren ihn pro Jahr.        W    

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14. Juli - Die VII. Olympischen Spiele beginnen im stark kriegszerstörten Antwerpen. 2600 Sportler aus 29 Ländern nehmen daran teil. Die ursprünglich 1916 für Berlin vorgesehenen Bewerbe sind ausgefallen, werden aber in der Zählung berücksichtigt. Nicht eingeladen sind die kriegsverursachenden Staaten Deutschland, Österreich, Bulgarien, Türkei und Ungarn. Erstmals wird die olympische Flagge mit fünf ineinander verschlungenen Ringen präsentiert. Pierre de Coubertin sagte 1931 über die Bedeutung der Fahne:Ihre Gestalt ist symbolisch zu verstehen. Sie stellt die fünf Erdteile dar, die in der Olympischen Bewegung vereint sind; ihre sechs Farben entsprechen denen sämtlicher Nationalflaggen der heutigen Welt.

Gründung der IRA, der militanten Irisch-Republikanischen Armee; zu ersten Schießereien mit britischer Polizei kommt es am 21.11.; der Freiheitskampf der Iren dauert bis heute an.

Die 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannte Jungfrau von Orleans wird von Papst Benedikt XV. heilig gesprochen.

 

Die erste Rolltreppe mit waagerecht laufenden Stufen, Handlauf und direktem Zu- und Abgang wird von der US Firma Otis gebaut. 1895 wurde als Attraktion in einem Vergnügungspark auf Coney Island erstmals eine Fahrtreppe betrieben. Es handelte sich um eine Erfindung des US-Amerikaners Jesse W. Reno, dem am 15. März 1892 das beantragte Patent zuerkannt worden war. Seine Erfindung bestand zunächst lediglich aus einem Gummischrägband mit Holzplatten, also um ein schräges Förderband. Der wirtschaftliche Durchbruch geschah 1900 zur Pariser Weltausstellung. In den USA etablierte sich die Fahrtreppe schnell in Kaufhäusern und vor allem in Bahnhöfen der U-Bahn. Am 11. Juli 1925 installiert das Kaufhaus „Tietz“ (Kaufhof/Hohe Straße) in Köln die erste Rolltreppe Deutschlands.

 

Mit einem Flugzeug wird erstmals eine Flughöhe von mehr als 10 km überschritten.

Eine Maschine zur vollautomatischen Herstellung von Glasflaschen mit einer Leistung von über 100´000 Stck/Tag wird von dem Amerikaner Michael Owen gebaut.

Der Geschwindigkeitsrekord für Kraftwagen wird von einem Duesenberg mit 246,5 kmh gehalten.

 

15. Februar - Kam die erste Jazz-Schallplatte Deutschlands auf den Markt: der "Tiger Rag", aufgenommen von der "Original Excentric Band" in Berlin. Der "Tiger Rag" war eine in den USA bereits sehr erfolgreiche Dixieland-Nummer von Nick la Rocca. Ebenfalls in Berlin trat im selben Jahr zum ersten Mal eine Jazzband auf.

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11. August: Mit Berlin-Malmö nimmt Deutschlands erste Auslands-verbindung mittels Flugpost ihren Betrieb auf.

 

In den USA tritt der das allgemeine Frauenwahlrecht einführende 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten in Kraft. Der 19. Zusatzartikel wurde vom Kongress am 4. Juni 1919 vorgeschlagen und am 18. August 1920 zur Verfassung aufgenommen. Ausschlaggebend für die Aufnahme war die Ratifizierung des Staates Tennessee, der als 36. Staat unterschrieb. Im 19. Zusatzartikel heißt es:Das Wahlrecht der Bürger der Vereinigten Staaten darf von den Vereinigten Staaten oder einem Einzelstaat nicht auf Grund des Geschlechts versagt oder beschränkt werden.
Der Kongress ist befugt, diesen Zusatzartikel durch entsprechende Gesetze zur Durchführung zu bringen.        W    

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In Deutschland wird die (Kino-)Filmzensur eingeführt.

 

24.2. Im Münchener Hofbräuhaus verkündet ein Adolf Hitler das 25 Punkte umfassende Programm einer NSDAP Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, die aus der im Vorjahr von einem Anton Drexler gegründeten DAP, Deutsche Arbeiterpartei, hervorgeht, deren Mitglied Hitler seit 1919 ist. Hitler ist in der NSDAP zuständig für Propaganda. Unter anderem wird die Revision der Verträge von Versailles gefordert. In Deutschland werden gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages alle Kampfflugzeuge und der größte Teil sonstiger Waffen verschrottet.

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2. November - Die am 27. Oktober 1920 unter den Codebuchstaben KDKA registrierte Rundfunkstation in Pittsburgh, USA, war der erste kommerzielle und regelmäßig arbeitende Rundfunksender der Welt. Er nahm am 2. November 1920 seinen Betrieb im Mittelwellenbereich auf und sendete unterhaltsame und informative Programme. Zur Eröffnung wurden die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahlen übertragen, in den Pausen Musik gesendet. KDKA entstand 1920 aus dem Garagensender "Station 8XK", den der Ingenieur und Ex-NAVY-Officer Frank Conrad betrieb. 1922 gab es in den USA bereits 564 Radiosender, zusätzlich noch über 1000 kleine Amateurstationen. In Deutschland sendete ab 1919/20 von Königs Wusterhausen aus der "Wirtschafts- und Presserundspruchdienst der Reichspost".       W    Bild: Secretlondon at en.wikipedia

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27. November - Der Degenfilmheld Zorro erscheint erstmals im Spielfilm Das Zeichen des Zorro auf der Kinoleinwand. Es ist der erste Film von United Artists und macht den die Hauptrolle spielenden Schauspieler Douglas Fairbanks senior populär. Die Handlung: Als Don Diego Vega nach seiner Ausbildung im fernen Spanien in seine Heimat nach Kalifornien zurückkommt, muss er feststellen, dass der Gouverneur Alvarado an die Macht gekommen ist und brutal die Bevölkerung unterdrückt. Don Diego muss seinen Landsleuten helfen und maskiert sich als Bandit Zorro. Nur sein Diener Bernardo weiß, wer sich hinter der Maske des Zorro verbirgt. Als Zorro beraubt er die Reichen und verteilt das Geld an die Armen. Zorro kann nach und nach die Feinde des Landes bezwingen. Als sich sogar die Soldaten auf seine Seite schlagen, muss Gouverneur Alvarado abdanken. Zorro wird als Held gefeiert und gewinnt das Herz von Lolita, die bereits in Don Diego verliebt war und nun einen Helden zum Mann bekommt.       W

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Johann „Hans“ Riegel macht sich mit seinem eigenen Unternehmen selbstständig und ließ es am 13. Dezember 1920 als Firma Haribo (Hans Riegel Bonn) ins Bonner Handelsregister eintragen. Er startete sein Unternehmen laut Firmenangaben „mit einem Sack Zucker“. Hans Riegel erwarb ein Haus in der Bergstraße in Kessenich, wo er die erste Fabrikationsstätte alleine einrichtete und betrieb. Die damalige Ausrüstung bestand aus einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd, einem Kupferkessel und einer Walze. Er erfand den Tanzbären – eine Bärenfigur, die zunächst etwas schlanker und größer als die heutige war und aus den Zutaten Zucker, Gummi arabicum (später durch Gelatine ersetzt), Säuerungsmitteln und Aromen bestand. Die Tagesproduktion wurde damals von Ehefrau Gertrud mit dem Fahrrad ausgeliefert. Der spätere Normbär wurde als Haribo-Goldbär weltberühmt.         W    

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22. Dezember - In Deutschland beginnen regelmäßige Rundfunksendungen durch den Sender Königs Wusterhausen. Am 22. Dezember fand in Deutschland die erste Rundfunkübertragung eines Weihnachtskonzerts durch den Sender Königs Wusterhausen der Reichspost statt. Postbeamte spielten auf mitgebrachten Instrumenten, sangen Lieder und trugen Gedichte vor. Der Funkerberg gilt daher als die Geburtsstätte des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Bis zum Aufkommen des Fernsehens war der Ausdruck „Rundfunk“ identisch mit Hörfunk (zeitweilig auch „Hör-Rundfunk“ bzw. „Ton-Rundfunk“ genannt).       W

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