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30. Juni        

1893

Walter Ulbricht † 1. August 1973 - deutscher Politiker. Der Sohn eines Schneiders trat 1919 der Kommunitischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Die Zeit von 1938 bis 1945 verbrachte er in der Sowjetunion. Er war am Aufbau der kommunistischen Herrschaft in der sowjetischen Besatzungszone beteiligt. Als einer der Gründerväter der Sozialitischen Einheitspartei Deutschlands (SED) war er von 1946 bis 1950 stellvertretender Vorsitzender der Partei und Mitglied des Zentralkomitees (ZK). Als Generalsekretär der SED von 1950 bis 1973 und Staatsratsvorsitzender (1960-1973) bestimmte er die Geschicke der DDR. Walter Ulbricht befahl 1961 den Bau der Berliner Mauer. Am 3. Mai 1971 trat er als Erster Sekretär zurück, blieb aber bis zu seinem Tod Vorsitzender des Staatsrates.         W     Bild: Deutsche Fotothek‎

 

1909

Cyril Northcote Parkinson † 9. März 1993 - britischer Historiker und Publizist. Bekannt wurde er vor allem durch seine ironisierenden "Regeln" (die Parkinsonschen Gesetze) über die eigendynamische Entwicklung bürokratischer Verwaltungen. Zum Beispiel über die Beobachtung, dass Arbeit genau in dem Maße ausgedehnt wird, wie Zeit zu ihrer Erledigung zur Verfügung steht (Bürokratiewachstum). Nach seiner Theorie wächst ein Verwaltungsapparat unabhängig von den zu bewältigenden Aufgaben. Der Verwaltungsapparat ist zunehmend mit sich selbst beschäftigt und bricht schließlich zusammen. Er veröffentlichte dieses Gesetz als Ergebnis einer Untersuchung der britischen Admiralität und des Kolonialministeriums "Economist".         W     Bild: Wim van Rossem / Anefo

 

1912

Ludwig Bölkow † 25. Juli 2003 - deutscher Konstrukteur und Unternehmer. Nach einem Praktikum bei Heinkel studierte Bölkow Maschinen- und Flugzeugbau an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. 1938 trat er in die Messerschmitt AG in Augsburg ein, wo er am Strahljäger Me 262, dem ersten Düsenflugzeug der Welt, arbeitete. 1943 übernahm er die Leitung des Messerschmitt-Entwicklungsbüros in Wiener Neustadt. 1954 gründete er die Bölkow Entwicklungen KG, die 1968 mit den Messerschmitt-Werken fusionierte. Die Messerschmidt-Bölkow-Blohm-Werke (MBB) wurden zum bedeutendsten deutschen Systemanbieter für Luft-, Raumfahrt-, Verteidigungs- und Verkehrstechnik. 1983 gründete er die Ludwig-Bölkow-Stiftung und die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik, die sich Planungen umweltverträglicher Energien und Verkehrssysteme widmet.         W     Bild: Günter Rittner

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1913

Herta Charlotte Heuwer - Besitzerin einer Imbissstube in West-Berlin. Ihr wird häufig die „Erfindung“ der Currywurst zugeschrieben.Die Erfindung der Currywurst wird Herta Heuwer zugeschrieben, die nach eigenen Angaben erstmals am 4. September 1949 an ihrem Imbissstand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver, Worcestershiresauce und weiteren Zutaten anbot. Am 21. Januar 1959 wurde ihr auf ihre Anmeldung vom 21. Februar 1958 die Wort-/Bildmarke „Chillup“ unter der Nummer 721319 als Warenzeichen für „Spezial-Sosse“ in die Zeichenrolle des Deutschen Patentamts eingetragen. Herta Heuwers Imbiss zog in ein Ladenlokal mit Garküche in der Kaiser-Friedrich-Straße 59 (in der Nähe des damaligen Busbahnhofs im Rotlichtviertel des Stuttgarter Platzes) um und entwickelte sich dort zu einer festen Institution: Er war Tag und Nacht geöffnet und beschäftigte in seinen besten Zeiten bis zu 19 Verkäuferinnen. Die Firma Kraft (heute Mondelēz) soll sich nach Darstellung Heuwers erfolglos bei ihr um ihr Rezept und das Markenrecht bemüht haben. Seit 2003 befindet sich am ehemaligen Standort (heute: Kantstraße 101) eine Gedenktafel ihr zu Ehren.       W   Bild: User:Rebecca1990

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1926

Peter Alexander eigentlich Peter Alexander Neumayer - † 12. Februar 2011 - österreichischer Sänger und Schauspieler. 1951 erschien bei der Plattenfirma Austrophon Alexanders erste Schallplatte „Das machen nur die Beine von Dolores“. Bis 1981 hatte Alexander als Sänger 38 Top-Ten-Hits in der Bundesrepublik Deutschland und war 80 mal in den Top Hundert vertreten. Einer von Alexanders erfolgreichsten Titeln war 1976 „Die kleine Kneipe“ (ursprünglich „In ’t kleine café aan de haven“ von Vader Abraham). Ende der 1980er-Jahre war er zeitweise mit Hits wie „Zeit der Rosen“ oder „Gestern jung, morgen alt“ in den Hitparaden zu finden.
Er trat von 1952 bis 1972 als Darsteller in insgesamt 38 Unterhaltungs- und Revuefilmen auf, in denen er zumeist auch als Sänger zu hören war. Dazu gehören: Die süßesten Früchte - Die Beine von Dolores - So ein Millionär hat’s schwer - Kriminaltango - Ich zähle täglich meine Sorgen - Die Abenteuer des Grafen Bobby - Charleys Tante - Schwejks Flegeljahre - Die Lümmel von der ersten Bank - Hurra, die Schule brennt! . Von 1963 bis 1996 erzielten die Peter-Alexander-Shows – 1963 bis 1966 im WDR (schwarz-weiß), 1969 bis 1996 im ZDF/ORF –, in denen er als moderierender Gastgeber, Entertainer, Parodist und Sänger auftrat, mit bis zu 38 Millionen Fernsehzuschauern allein in Deutschland sehr hohe Einschaltquoten, die es sonst nur bei Übertragungen von Fußball-Weltmeisterschaften gab. 1996 zog er sich aus dem Showgeschäft zurück, kündigte 1999 aber sein Comeback an.         W    

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1926

Paul Berg - amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe, der 1980 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über die Nukleinsäure-Biochemie und vor allem für die Erkenntnisse zur Hybrid-DNA bekam. 1972 fand Paul Berg eine Möglichkeit, mit der er die Desoxyribonukleinsäure (DNA) mit Hilfe von Enzymen in Teile zerschneiden konnte. Diese Restriktionsenzyme, entdeckt und erforscht von Werner Arber, Daniel Nathans und Hamilton Othanel Smith (Nobelpreis für Medizin 1978), lieferten Bruchstücke der DNA, die mit Hilfe anderer Enzyme wieder zusammengesetzt werden konnten. Auf diesem Weg war Paul Berg der erste Wissenschaftler, der die DNA-Sequenzen unterschiedlicher Organismen zu Hybrid-DNA-Molekülen zusammenfügen konnte. 1978 gelang Paul Berg die Konstruktion einer hybriden DNA, bei der er ein Gen des Kaninchens in eine Viren-DNA einbringen konnte und diese funktionstüchtig in eine Primatenzelle transferierte. Damit gelang ihm als erstem die Genmanipulation durch die Verschmelzung von Genen verschiedener Organismen. Trotz seiner persönlichen Erfolge und Fortschritte bei der Hybridisierung warnte Paul Berg vor den Risiken dieser Technik und war hauptverantwortlich für ein 1975 international beschlossenes Moratorium der Genchirurgie, welches über mehrere Jahre die Forschung an bestimmten, besonders heiklen und virulenten Experimenten durch freiwilligen Verzicht unterband.         W     Bild: Public Domain

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1942

Robert Duane Ballard -amerikanischer Unterwasserarchäologe, Professor für Ozeanographie. Ballard gehörte 1977 dem Expeditionsteam an, das mit dem Forschungsboot Alvin zum ersten Male submarine Hydrothermalquellen, die sogenannten Black Smokers, in der Nähe der Galapagosinseln entdeckt hatte. Diese Quellen haben eine Temperatur von etwa 400 °C und stoßen eine Fontäne von schwarzem, rauchigen Wasser aus. Eine Wasserprobe ergab einen pH-Wert von 2,8 – was dem Säuregrad von Weinessig entspricht. Bekannt wurde Ballard durch die Entdeckung zahlreicher Schiffswracks. So fand er am 1. September 1985 zusammen mit Jean-Louis Michel das Wrack der Titanic, die 1912 gesunken war. Die Suche finanzierte er, indem er zunächst in einer geheimen Mission die Überreste der gesunkenen US-amerikanischen Atom-U-Boote USS Scorpion und USS Thresher mit einem Tauchroboter im Auftrag der US Navy inspizierte. Ebenso entdeckte er das deutsche Schlachtschiff Bismarck und den US-amerikanischen Flugzeugträger USS Yorktown aus dem Zweiten Weltkrieg. Ende der 1980er Jahre fand Ballard ein phönizisches Schiff aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., eines der ältesten, jemals wiederaufgefundenen Wracks.         W     Bild: Public Domain

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1959

Vincent Philip D’Onofrio - amerikanischer Schauspieler. Popularität erlangte er durch seine Darstellung des labilen Soldaten „Private Pyle“ im Antikriegsfilm Full Metal Jacket. Neben zahlreichen weiteren Filmrollen u.a. in Men in Black und The Cell, in denen er häufig psychopathische oder bösartige Charaktere verkörperte, wurde D’Onofrio vor allem durch seine Rolle als proletarischer Fischer in dem Film Salz auf unserer Haut zum Objekt der Begierde vieler Zuschauerinnen. Von 2001 bis 2010 gehörte D’Onofrio in der Rolle des eigenwilligen Detective Robert Goren zur Stammbesetzung der US-Krimiserie Criminal Intent – Verbrechen im Visier.         W     Bild: Betsy Stowe

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1966

Michael Gerard Tyson - ehemaliger - amerikanischer Schwergewichtsboxer. Mike Tyson wurde als jüngstes von drei Kindern in ärmlichen Verhältnissen geboren.  Tyson war als Kind eher schüchtern, lebte zurückgezogen und galt bei seinen Altersgenossen eher als Schwächling. Sein großes Hobby war die Taubenzucht. Als Zwölfjähriger war Mike Tyson wegen verschiedener Delikte bereits 38 Mal von der Polizei festgenommen worden. Schließlich kam er an eine Schule für schwer erziehbare Kinder in Catskill, New York. Sein dortiger Sportlehrer Bobby Stewart, ein ehemaliger Profiboxer, war von Tysons physischen Fähigkeiten beeindruckt, lehnte aber zunächst dessen Bitte ab, ihn im Faustkampf zu unterrichten. Erst nachdem Tyson seine schulischen Leistungen steigerte, gab Stewart dem Willen des Jungen nach und gab ihm seine ersten Boxlektionen. Mit einem Alter von 20 Jahren und 144 Tagen war er 1986 der bislang jüngste Boxer, der einen Weltmeistertitel im Schwergewicht erringen konnte. Darüber hinaus war Tyson der erste Weltmeister, der gleichzeitig von den drei Boxverbänden WBC, WBA und IBF anerkannt wurde (Undisputed Heavyweight Champion of the World). Er wurde 2011 in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen.       
 
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     Bild: Brian Birzer http://www.brianbirzer.com

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1975

Ralf Schumacher - ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1997 und 2007 zu 180 Grand-Prix-Rennen in der Formel 1. Von 2008 bis 2012 fuhr Schumacher in der DTM für Mercedes-Benz. Ralf Schumacher wurde bereits als Dreijähriger von seinem Vater in ein Kart gesetzt und fuhr die ersten Rennen auf der väterlichen Kart-Bahn. Nach ersten Tests bei McLaren-Mercedes debütierte er dennoch beim Team von Eddie Jordan, wo er von Anfang an den erforderlichen Rennspeed, aber auch zum Leidwesen seines Teamchefs den Konfliktwillen gegenüber dem eigenen Teamkollegen zeigte. 1999 wechselte Schumacher zu dem im Umbruch befindlichen Williams F1-Team und erhob den Anspruch, mittel- bis langfristig Weltmeister zu werden. 2005 wechselte Ralf Schumacher dann zu Toyota F1. Nach dem Großen Preis von Japan, als er wegen Elektronikproblemen aufgeben musste, kündigte Schumacher dennoch an, dass er ab der folgenden Saison nicht mehr für Toyota fahren werde, aber in der Formel 1 verbleibe. Bei Winter-Testfahrten im spanischen Jerez fuhr Schumacher einige Proberunden für den neuen Force India-Rennstall (vormals Spyker bzw. Jordan Grand Prix), mit dessen Teambesitzer er befreundet ist. Nachdem er dabei wenig schnelle Rundenzeiten erzielen konnte und deutlich hinter den Erwartungen von Öffentlichkeit und Medien zurückblieb, kündigte Ralf Schumacher aufgrund mangelnder Alternativen das voraussichtliche Ende seiner F1-Karriere an.         W     Bild: AngMoKio

 

 

 

 

 

 

 

 

1377

Die Grundsteinlegung des Ulmer Münsters durch den Bürgermeister Ludwig Krafft und dem Baumeister Heinrich II. Parler. Die Finanzierung des Baus übernahmen die Ulmer Bürger. Mehrere Generationen arbeiteten unter Anleitung bedeutender Baumeister etwa 130 Jahre lang an der Fertigstellung des Kirchenschiffes. Es entstand eine gotische Basilika mit einer Länge von 150 Metern und einer Höhe von 41 Metern. Weltruf genießt das Chorgestühl und die Kanzel aus dem 15. Jahrhundert von Jörg Syrlin dem Jüngeren. Zu den weiteren Kunstschätzen zählen der "Schmerzensmann" von Hans Multscher, der Choraltar und die Chorfenster. Die zweitgrößte gotische Pfarrkirche Deutschlands, lediglich bedeckt durch ein provisorisches Notdach, wurde dann am 25. Juli 1456 eingeweiht. Mit 161,5 Metern Höhe hat das Ulmer Münster bis heute den höchsten Kirchturm der Welt. Endgültig fertig gestellt wurde die Kirche erst im Jahre 1890. Grundsteinlegung und Bau erfolgten zu einer Zeit als die freie Reichsstadt Ulm durch Jahrhunderte römisch-katholisch war. Durch die Predigten des Ulmer Reformators Konrad Sam und die nachfolgende Einführung des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses im Jahre 1520/1522 wurde das Ulmer Münster ein Gotteshaus der evangelischen Kirche, Das Münster war bis 1894 im Besitz der Stadt Ulm und kam danach in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Ulm.       
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    Bild: Patrick Six aus der deutschsprachigen Wikipedia

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1498

Maximilian I. gründet die Wiener Sängerknaben als Teil seiner musikalischen Hofkapelle. Die Aufgabe der ursprünglich zirka 14 bis 20 Knaben war die musikalische Gestaltung der Heiligen Messe. Heute setzen sich die Elite-Knabenchöre, die zu den renommiertesten und bekanntesten Chören der Welt zählen, vornehmlich aus Österreichern, aber auch aus Kindern aus anderen europäischen und außereuropäischen Nationen zusammen. Weltweit geben die Wiener Sängerknaben jährlich um die 300 Konzerte. 1920 wurde die Wiener Hofkapelle aufgelöst, doch der damalige Rektor Josef Schnitt setzte sich für eine Fortführung der Tradition ein. 1924 wurden die Wiener Sängerknaben offiziell als Verein gegründet und bis heute zu einem professionellen Musikbetrieb ausgebaut. Als Stammsitz und Internat dient dem Chor seit 1948 das Palais im Wiener Augarten.         W    

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1520

Der in Gefangenschaft der Spanier befindliche aztekische Herrscher Moctezuma II. wird durch mehrere Steinwürfe eines Azteken tödlich getroffen. Moctezuma II. war von 1502 bis zu seinem Tod 1520 Herrscher über das Reich der Azteken. Im Jahre 1517 führte der Spanier Francisco Hernández de Córdoba eine Expedition von Kuba aus Richtung Westen und entdeckte dabei die Halbinsel Yucatán. Bei der Ankunft der spanischen Schiffe im Jahr 1518 wurden die Spanier von offiziellen Abgesandten des Moctezuma begrüßt und betrieben Tauschhandel mit den Einwohnern. Am Gründonnerstag 1519 landete eine dritte Expedition auf San Juan de Ulúa, diesmal unter der Führung des Hernán Cortés. Da die Azteken bei dieser zweiten Begegnung auch reiche Geschenke an Gold und kostbaren Stoffen für die Neuankömmlinge mitbrachten, wurde aber deren Drang, in die Hauptstadt Tenochtitlán zu gelangen, nur noch größer. Bei der Einrichtung einer kleinen Kapelle im Palast des Axayacatl, was ihnen nach einer entsprechenden Bitte bei Moctezuma erlaubt worden war, stießen die Spanier völlig unvermittelt auf Moctezumas Schatzkammer. Bereits am folgenden Tag kam Cortes unter Begleitung einiger Soldaten zu Moctezuma und zwang ihn unter dem Vorwurf, er habe den Angriff auf die Spanier nahe Veracruz befohlen, in das spanische Quartier zu kommen, wo er von nun an festgehalten wurde. Die folgenden Monate über war Moctezuma nicht viel mehr als eine Marionette der Spanier. Dies führte allmählich zu einem immensen Autoritätsverlust unter den Bewohnern Tenochtitláns. Zur gleichen Zeit landete ein Trupp Soldaten unter Pánfilo de Narváez aus Kuba in Mexiko, mit dem Befehl, Hernán Cortés festzunehmen. Nachdem Cortés mit einem Großteil seines Trupps zur Küste aufgebrochen war und nur eine kleine Gruppe in Tenochtitlán zurückgelassen hatte, heizte sich die Atmosphäre nochmals auf, als sein Stellvertreter Pedro de Alvarado die adligen Teilnehmer am aztekischen Frühlingsfest töten ließ und so einen Aufstand der Einheimischen provozierte. Zurückgekehrt verlangte Cortés zuerst die Wiedereröffnung der Märkte, damit die Spanier ihre Vorräte auffrischen konnten, was Cortés erst nach der Zusage erreichte, Cuitláuac, den Bruder des Moctezuma freizulassen. Dieser jedoch stellte sich sogleich an die Spitze der Aufständischen und belagerte am 30. Juni erneut die eingeschlossenen Spanier. Auf Drängen Cortés’ trat Moctezuma nun vor seine Untertanen, die ihn jedoch mit Steinen bewarfen. Laut Bernal Diaz del Castillo wurde er dabei viermal getroffen und erlag kurz darauf seinen Verletzungen, nachdem er jede ärztliche Versorgung verweigert hatte. Einer anderen Version zufolge wurde er von den Spaniern hinterrücks erdolcht. Der Ausbruch, den die Spanier in der folgenden Nacht versuchten, gelang nur unter schwersten Opfern. Dennoch schaffte es Cortés, durch Verstärkungen aus Kuba seine Kräfte zu sammeln und mit Unterstützung der Tlaxcalteken, mit denen er sich verbündet hatte, Tenochtitlán zu belagern. Nach dreimonatigen Kämpfen erlosch der letzte Widerstand am 13. August 1521. Da die Eroberung Tenochtitláns, bei der Montezuma schließlich starb, dadurch begünstigt wurde, dass viele Eingeborene an der von den Europäern eingeschleppten Pockenkrankheit erkrankt waren und Montezuma einer Legende zufolge kurz vor seinem Tod einen Fluch ausgesprochen haben soll, alle Eindringlinge in seinem Land würden seine Rache zu spüren bekommen, spricht man bei dem Durchfall, an dem viele Touristen in Mittelamerika reisebedingt erkranken, in solchen Fällen (scherzhaft) von „Montezumas Rache“.     W   

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1642

Die erste aktenmäßige Darstellung eines Rauchverbotes steht in der Bulle Cum Ecclesia vom 30. Januar 1642. Als sich um 1600 das Tabakrauchen auszubreiten begann, reagierten einige Herrscher in den Despotien des Ostens zunächst mit drakonischen Körperstrafen. In Europa (später auch in Russland, der Türkei usw.) setzte sich hingegen der Weg durch, den Tabakkonsum durch punktuelle Rauchverbote, etwa in den Kirchen, und Luxussteuern zu begrenzen und zugleich als Einnahmequelle zu nutzen. Weitere Rauchverbote kamen auf, als das Rauchen im Zuge des Dreißigjährigen Krieges immer weiter um sich griff. Im Herzogtum Lüneburg stand auf Rauchen bis 1692 theoretisch sogar die Todesstrafe. Einer bekannten Anekdote zufolge war für manchen 1848er-Revolutionär die wichtigste Forderung die Abschaffung des Rauchverbots im Berliner Tiergarten. Das Rauchverbot in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs diente dem Selbstschutz: das Anzünden oder Aufglimmen einer Zigarette konnte die Position eines Soldaten verraten und ihn damit zum leichten Ziel machen. In Zügen gab es seit dem 19. Jahrhundert Nichtraucherabteile, allerdings umfassten diese zunächst nur den kleineren Teil der Sitzplätze. Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurde der Anteil der Nichtraucherplätze bedarfsgemäß immer mehr erweitert. Seit 2005 ist das Rauchen bei allen Schweizer Transportunternehmen verboten, seit 2007 bei den deutschen und österreichischen Bahnen. Andere europäische Bahnen haben im gleichen Zeitraum Rauchverbote umgesetzt.
Erstmals mit den gesundheitlichen Gefahren begründete Rauchverbote wurden nach Meinung des US-Forschers Robert N. Proctor in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus erlassen (Kampagnen gegen das Rauchen im Dritten Reich). Der US-Konzern Philipp Morris versuchte vor diesem Hintergrund erfolglos, Rauchverbote durch Vergleiche von Nichtraucherzonen mit Judenghettos in Misskredit zu bringen.
Zahlreiche Behörden und Unternehmen führten zwischen etwa 1980 und 2000 ein generelles Rauchverbot in ihren Räumlichkeiten ein. Das deutsche Bundesarbeitsgericht entschied am 19. Januar 1999 in einem Grundsatzurteil (Aktenzeichen 1 AZR 499/98), dass generelle Rauchverbote in Betriebsräumen zulässig sind.
Auch die Fluggesellschaften verhängten schrittweise seit den 1980er Jahren Rauchverbote, nachdem sich die Unterteilung von Flugzeugen in Raucher- und Nichtraucherzonen immer dann als eine Farce erwiesen hatte, wenn die Bereiche nicht baulich (zum Beispiel durch Trennwände) voneinander geschieden waren. Zunächst galt das Rauchverbot nur für Inlandsflüge oder Flüge unter einer bestimmten Dauer, wurde aber wenige Jahre später auf Kontinental- und Interkontinentalflüge ausgedehnt. Es wurde nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich (niedrigerer Kraftstoffverbrauch durch geringeren Bedarf an Zapfluft sowie geringere Reinigungskosten) begründet.       W   

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1764

Die Bestie vom Gévaudan verursacht den ersten ihrer Todesfälle. In den folgenden Monaten lassen über 100 Franzosen, vorwiegend Frauen und Kinder, bei einer Mordserie ihr Leben. Nach diesem ersten Überfall suchte das Monstrum weitere Kinder, Heranwachsende und Frauen heim, die grauenhaft verletzt aufgefunden wurden. Danach verlagerten sich die Geschehnisse in die Umgebung des Mercoire-Waldes südlich Langogne. Dort wurden im August in Masméjean ein 15-jähriges Mädchen und kurz danach ein Junge aus Cheylard l’Eveque zerrissen. Im September starben eine 36-jährige Frau, ein Junge und ein kleines Mädchen. Anschließend verlagerte sich das Tätigkeitsfeld der Bestie erneut, dieses Mal in nord-westlicher Richtung. Bis Ende 1764 geschahen weitere Mordtaten; die Opfer waren wieder ausschließlich Frauen und Kinder. Die Bauern der Umgebung konnten sich der Bestie kaum erwehren. Wegen des Aufstands der Kamisarden hatte der König alle Schusswaffen sowie lange Hieb- und Stichwaffen einziehen lassen. Nach einer Reihe von Vorfällen, von denen sogar der Königshof erfahren hatte, stationierte König Ludwig XV. eine 57-köpfige Dragonereinheit unter dem Befehl von Capitaine Duhamel in der Region mit dem Auftrag, das Tier aufzustöbern und zu töten. Bei der größten Treibjagd im Februar 1765 waren über 20.000 Personen beteiligt. Jedoch setzten sich auch während dieser Treibjagden weitere tödlich verlaufende Überfälle außerhalb des bejagten Gebietes fort. Schließlich wurden über 9.000 Livres für die Ergreifung der Bestie ausgesetzt. Das entsprach etwa dem Wert von 100 Pferden.
Am 19. Juni 1767, „um 10 Uhr 15“, erlegte Jean Chastel ein riesiges Tier. Eine Woche später wurde ein weibliches Tier getötet. Danach sollen die Überfälle aufgehört haben, jedoch verbreiteten sich Gerüchte, dass Jean Chastel, der wegen Totschlags im Gefängnis gesessen hatte, die Bestie aus einem Wolf und einem Hund gezüchtet und zum Morden abgerichtet habe. Damit wurde versucht, die Methodik des Tötens, die häufig eher einem Menschen zugeschrieben wird, mit den Augenzeugenberichten zu vereinbaren, die zweifelsfrei von einem Tier sprechen. Der königliche Notar Maître Marin, beschreibt die getötete Kreatur wie folgt: „Länge: 1,50 m; Schulterhöhe 0,77 m; Maulspannweite 19 cm.“ Die Geschichte der Bestie vom Gévaudan wurde als Pakt der Wölfe (französisch Le Pacte des loups) mit Samuel Le Bihan, Monica Bellucci und Vincent Cassel in den Hauptrollen verfilmt.         W    

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1878

Bei der Pariser Weltausstellung, die Exposition Universelle auf dem Champ de Mars, ist der soeben fertiggestellte Kopf der Freiheitsstatue zu besichtigen. Das 75 Hektar große Ausstellungsgelände wurde in nur 19 Monaten für die nationale und internationale Leistungsschau des nach der Niederlage von 1870/71 rasch wieder erstarkten Frankreich eingerichtet. Die Besucherzahl betrug etwa 13 Millionen Menschen. Das Deutsche Reich war auf der Schau nicht vertreten, Österreich-Ungarn dagegen schon. Der riesige rechteckige Ausstellungspalast auf dem Marsfeld (Palais de l'Exposition oder Palais de fer) zeigte auf 420.000 m² Grundfläche die Exponate der teilnehmenden Nationen. Zu den Attraktionen der Ausstellung gehörten ein großes Aquarium, ein mächtiger Fesselballon und der Kopf der Freiheitsstatue von Frédéric Auguste Bartholdi. Der Friedhof Spring Grove Cemetery verkörperte wegen seiner modernen Landschaftsgestaltung von Adolph Strauch eine beachtete Attraktion und war in den Vorbereitungen zur Ausstellung als einziger seiner Art zur Teilnahme aufgefordert worden.         W    

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1894

In London wird die Tower Bridge für den Verkehr freigegeben. Die im neugotischen Stil erbaute Klappbrücke ist die östlichste Brücke über die Themse in der britischen Hauptstadt. Sie verbindet den Stadtbezirk Tower Hamlets auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite. Die Tower Bridge ist als kombinierte Hänge- und Klappbrücke 244 Meter lang, die Höhe der beiden Brückentürme beträgt 65 Meter. Die Fahrbahn zwischen den 61 Meter voneinander entfernten Türmen liegt neun Meter über dem Fluss Themse. Zwei Stege für Fußgänger verlaufen zwischen den beiden Türmen in einer Höhe von 43 Metern über dem Wasser. Die Fußgängerstege spannen die Türme oben zusammen und leiten die horizontalen Zugkräfte der Hängebrücken-Seilpaare weiter. Die beiden beweglichen Tragwerkteile (Baskülen) können bis zu einem Winkel von 86 Grad hochgeklappt werden, um großen Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Die Bauarbeiten begannen mit der Grundsteinlegung am 21. Juni 1886; fünf Bauunternehmen und 432 Arbeiter waren mit dem Bau der Brücke beschäftigt. Um die riesige Konstruktion zu stützen, mussten zwei gewaltige Pfeiler mit einem Gewicht von 70.000 Tonnen im Flussbett versenkt werden. Für die Türme und die Fußgängerbrücken waren über 11.000 Tonnen Stahl notwendig. Die Türme wurden mit Portland-Kalkstein verkleidet, um einerseits den darunter liegenden Stahl zu schützen und andererseits der Brücke ein gefälligeres Aussehen zu verleihen.         W    

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1901

Der britische Gouverneur für Uganda, Sir Harry Johnston, präsentierte der Öffentlichkeit Schädelknochen und Fellreste des bis dahin unbekannten Okapis. Näher mit der Giraffe als mit anderen Paarhufern verwandt, ähnelt es in seinen Körperproportionen eher typischen Huftieren als der Giraffe. Obwohl der letzte noch lebende Verwandte der ausgestorbenen Kurzhals-Giraffen schon lange von den Pygmäen gejagt wurde, blieb das Okapi lange Zeit unentdeckt, da es in den schwer zugänglichen Regenwäldern des oberen Kongo lebte. Da der Körperbau des Tieres einer Form ähnelt, die durch Knochenfunde aus dem Obermiozän bekannt war, hielt man es lange Zeit für ein lebendes Fossil. 1919 gelangte das erste lebende Okapi in einen europäischen Zoo. Heute leben etwa 80 Tiere in Gefangenschaft und werden auch gezüchtet.         W    

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1905

Albert Einstein veröffentlicht in den "Annalen der Physik" seinen ersten Aufsatz zur speziellen Relativitätstheorie. Darin bezeichnete er die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum als konstant und behauptete, dass die beobachtete Zeit für Objekte, die sich gleichmäßig aufeinander zu bewegen, unterschiedlich schnell abläuft. Die Theorie erregte in der Welt der Wissenschaft große Aufregung. Einsteins Formel "E = mc?" wurde zur Grundlage vieler Berechnungen in der modernen Physik. 1916 vollendete Einstein seine "Allgemeine Relativitätstheorie", in der die Wechselwirkungen zwischen Körpern, die vorher den Gravitationskräften zugeschrieben worden waren, als Einwirkung der Körper auf die Raum-Zeit-Geometrie erklärt werden.

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1908

In Sibirien geschieht das Tunguska-Ereignis, eine bis heute nicht völlig geklärte Explosion, deren Stärke heute auf das mehr als 1000-fache der Hiroshima-Bombe geschätzt wird, und die vermutlich auf einen Meteoriteneinschlag zurückzuführen ist. Die meisten Augenzeugen berichten von einer Explosion gegen 7:15 Uhr, einige jedoch auch von mehreren bis hin zu vierzehn Explosionen. Es wird dazu berichtet, dass das Phänomen eine Zeit lang andauerte. Bei dem Ereignis wurden Bäume bis in etwa 30 Kilometer Entfernung entwurzelt und Fenster und Türen in der 65 Kilometer entfernten Handelssiedlung Wanawara eingedrückt. Es wird geschätzt, dass auf einem Gebiet von über 2000 km² rund 60 Millionen Bäume umgeknickt wurden. Noch in über 500 Kilometern Entfernung wurden ein heller Feuerschein, eine starke Erschütterung, eine Druckwelle und ein Donnergeräusch wahrgenommen, unter anderem von Reisenden der Transsibirischen Eisenbahn. Aufgrund der dünnen Besiedlung des Gebietes gibt es keine verlässlichen Berichte über Verletzte oder Tote. Je nach Quelle werden getötete Rentiere und keine oder bis zu zwei menschliche Opfer genannt.         W    

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1936

Margaret Mitchells Roman Vom Winde verweht (Gone With the Wind) erscheint.  Der Roman wurde sogleich einer der größten Bestseller in der Geschichte der amerikanischen Literatur, bereits im Oktober waren mehr als eine Million Exemplare verkauft worden. Margaret Mitchell überließ noch im selben Jahr die Filmrechte an ihrem Buch für 50.000 Dollar dem Produzenten David O. Selznick. 1939 kam die gleichnamige Verfilmung in die US-amerikanischen Kinos und wurde zu einem der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten. 1937 wurde Mitchell für ihren Roman Vom Winde verweht mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Bis heute wurden weltweit rund 30 Millionen Exemplare verkauft.        W   

 

1946

Mit der Zündung eines Nuklearsprengsatzes auf dem südpazifischen Bikini-Atoll starteten die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ihr Atomtestprogramm. Sie widersetzten sich damit der sowjetischen Forderung nach einer sofortigen Vernichtung aller Atomwaffen. Die erste Atombombe wurde am 16. Juli 1945 in Alamogordo/New Mexico gezündet. Als nächstes Land folgte 1949 die Sowjetunion. Seither wurden 1900 oberirdische und seit 1980 unterirdische Atomtests durchgeführt, die die Gesundheit von Menschen lokal und global schädigten. US-Amerikaner ließen 1954 auf dem Bikini-Atoll eine Wasserstoffbombe explodieren, ohne die 86 Bewohner der Nachbarinsel zu informieren.         W    

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1953

Das deutsche UNICEF-Komitee wird mit Sitz in Köln gegründet. Schirmherrin ist immer die Frau des amtierenden Bundespräsidenten. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (englisch ursprünglich United Nations International Children’s Emergency Fund, seit 1953 United Nations Children’s Fund, UNICEF) ist eines der entwicklungspolitischen Organe der Vereinten Nationen. Es wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, zunächst um Kindern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen. Heute arbeitet das Kinderhilfswerk vor allem in Entwicklungsländern und unterstützt in ca. 160 Staaten Kinder und Mütter in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung, Hygiene, Ernährung sowie Bildung und leistet humanitäre Hilfe in Notsituationen.        W    

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1960

Belgisch-Kongo wird als Republik Kongo unabhängig. Joseph Kasavubu, Führer der Alliance des Bakongo (ABAKO), wurde Staatspräsident. Der bedeutende Panafrikanist und Führer der kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung Patrice Lumumba wurde der erste Ministerpräsident des jungen Landes, das er allerdings nicht zusammenzuhalten vermochte. Insbesondere die kontinuierlichen Interventionen Belgiens, der USA, aber auch der Sowjetunion führten zu einem allmählichen Zerreißen der jungen Nation. Lumumba wurde schließlich vom Militär abgesetzt, verhaftet und nach einer kurzen Flucht ermordet. 1965 putschte der frühere Assistent Lumumbas, Joseph Mobutu, und errichtete in den folgenden Jahrzehnten eine der längsten und korruptesten Diktaturen Afrikas. Mobutu begann eine Afrikanisierung des Landes und versuchte, die europäischen Einflüsse im Land zu eliminieren. Europäische Unternehmen wurden verstaatlicht, und 1971 das Land in Zaire umbenannt. Das Ende der Diktatur Mobutus begann mit dem Völkermord in Ruanda, in dessen Folge Hunderttausende der am Völkermord beteiligten Hutu nach Zaire flohen. Einer Allianz der neuen ruandischen Tutsi-Regierung und verschiedener Mobutu-Gegner gelang es schließlich innerhalb weniger Monate, ganz Zaire zu erobern und den schwer kranken und international mittlerweile isolierten Mobutu zu stürzen. Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila wurde 1997 neuer Präsident und benannte Zaire wieder in Demokratische Republik Kongo um.         W    

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1961

Das deutsche Bundessozialhilfegesetz wird verabschiedet, das bis zum 31. Dezember 2004 Art und Umfang der Sozialhilfe für bedürftige Einwohner der Bundesrepublik Deutschland geregelt hat. Das Bundessozialhilfegesetz trat am 1. Juni 1962 in Kraft und löste die aus dem Jahr 1924 stammenden Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge (RGr) und die Verordnung über die Fürsorgepflicht (RFV) ab. Seit 1976 ist das Bundessozialhilfegesetz Bestandteil des Sozialgesetzbuches (SGB). Als Grundsätze der Sozialhilfe sind im Bundessozialhilfegesetz die individuelle Hilfe (§ 3), die Befähigung der Bedürftigen zur Selbsthilfe (§ 1 Abs. 2) und das Prinzip der Nachrangigkeit der Sozialhilfe (§ 2) festgelegt. Im Bundessozialhilfegesetz wird zwischen Hilfe zum Lebensunterhalt (laufende Hilfe sowie einmalige Beihilfen bei wirtschaftlichen Notlagen) und Hilfe in besonderen Lebenslagen (vor allem Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe für behinderte Menschen) unterschieden. Träger der Sozialhilfeleistungen sind die kreisfreien Städte und Landkreise. Die bisherigen Bestimmungen des BSHG sind ab 1. Januar 2005 von den Bestimmungen im Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) abgelöst worden        W    

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1972

Erstmals wird eine Schaltsekunde ans Tagesende angefügt, um die offizielle Zeit mit der mittleren Sonnenzeit zu synchronisieren. Bis in die 1950er Jahre war die Sekunde als 1/86400 eines mittleren Sonnentages definiert. Eine solche ungleichförmige Zeitskala ist für viele technische und wissenschaftliche Zwecke nicht brauchbar. Seit 1967 ist daher die Sekunde als das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung festgelegt. Die so erzeugte gleichförmig verlaufende Zeitskala ist die Internationale Atomzeit (TAI). Die Erdrotation wird dennoch weiter beobachtet; die aus ihr abgeleitete ungleichförmig verlaufende Zeitskala ist die Universal Time UT1, die z. B. für astronomische Zwecke benötigt wird. Im Jahr 1972 betrug die Differenz zwischen UTC und TAI vor Einführung der Schaltsekunde bereits 10 Sekunden. Somit liegt der Unterschied heute bei etwa 35 Sekunden. Die im Alltag verwendete bürgerliche Zeit sollte sich zweckmäßigerweise am Tag-Nacht-Wechsel, also an der Erdrotation und damit an UT1 orientieren, andererseits ist für technische Zwecke ein streng gleichförmiges Zeitmaß, also TAI, wünschenswert. Als Kompromiss wurde die Koordinierte Weltzeit UTC eingeführt. Zeiteinheit für UTC ist wie für TAI die mit Atomuhren gemessene SI-Sekunde. Durch Einfügen von Schaltsekunden wird erreicht, dass sich UTC nie um mehr als 0,9 s von UT1 entfernt. Auf diese Weise ist einerseits gewährleistet, dass die Alltagszeitskala nicht langfristig von der mittleren Sonnenzeit abdriftet, andererseits steht eine atomuhrgenaue Zeiteinheit zur Verfügung.         W      Bild: Luekk

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1981

Das Erste strahlt die erste Folge von Dallas aus. Die Seifenoper entwickelt sich zum „Straßenfeger“ und zur erfolgreichsten Fernsehserie der 80er Jahre. Dallas ist eine von 1978 bis 1991 produzierte US-amerikanische Fernsehserie, die in der gleichnamigen texanischen Stadt Dallas spielt und das Schicksal der fiktiven Familie Ewing darstellt. Weltweit wurde "Dallas" wurde in 64 Ländern gezeigt. Mehr als 300 Millionen Menschen nahmen Anteil an Freuden und Leiden des Ewing-Clans.Gedreht wurden insgesamt 357 Folgen und drei Filme. Die berühmte Titelmelodie schrieb Jerrold Immel.      W   

 

 

Am Düsseldorfer Landgericht endete mit dem Majdanek-Prozess nach fünfeinhalb Jahren das längste Verfahren gegen die Verbrecher des Nationalsozialismus in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die 61jährige SS-Aufseherin Hermine Ryan-Braunsteiner wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Weitere Angeklagte erhielten mangels Beweise Freiheitsstrafen zwischen zwei und zwölf Jahren. Nach der Urteilsverkündung kam es zu Protestkundgebungen, da das Urteil als zu milde gewertet wurde. 1941 wurde das Lager für sowjetische Kriegsgefangene errichtet. In der Folge diente Majdanek als Vernichtungslager der nationalsozialistischen "Schutz-Staffel" (SS). Insgesamt wurden im Lager Majdanek etwa eine halbe Million Menschen, vor allem Juden, inhaftiert.

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2006

Der Deutsche Bundestag beschließt mit der Föderalismusreform die größte Verfassungsänderung seit 1949. Die Föderalismusreform ist eine Änderung des Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, die die Beziehungen zwischen Bund und Ländern betrifft. Kernpunkte der Reform sind: Gesetzgebungskompetenz  - Bildungspolitik - Beamtenrecht - Inneres - Umweltrecht - Strafvollzug - Europa und Finanzen.         W    

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