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3. November          

1718

John Montagu, 4. Earl of Sandwich  † 30. April 1792 - britischer Diplomat und Staatsmann. Er ist heute vor allem bekannt durch das nach ihm benannte belegte Brot, das Sandwich. Montagu war leidenschaftlicher Karten-Spieler. Während dieser Freizeitbeschäftigung, die er nur ungern unterbrach, ernährte er sich häufig fastvierundzwanzig Stunden am Tag von dieser Speise, bei derursprünglich nur Rindfleisch zwischen zwei geröstete Weißbrotscheiben gelegt wurde. Diese einfache Art kam ihm entgegen, denn er litt oft an Geldmangelundführteauch sonst ein anspruchsloses Leben. DasneueGerichtkam damals in London sehr inMode. Für dieses Gerücht gibt es jedoch – wie sein Biograph Rodger aufzeigt – nur eine einzige Quelle, ein Reisebuch von Grosley. Wahrscheinlicher ist, dass er das Sandwich erfand, um während der Arbeit essen zu können, da er im infrage stehenden Zeitraum (1765) sehr beschäftigt war.       
 
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     Bild Sandwich : HHA124L

 

1749

Daniel Rutherford † 15. November 1819 - schottischer Chemiker und Botaniker. Er ist der Entdecker des chemischen Elements Stickstoff. Rutherford erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung an der Universität Edinburgh. Als Student wurde er zur Untersuchung der Eigenschaften von Kohlendioxid von Joseph Black angeregt, der zuvor entdeckt hatte, dass eine Kerze in diesem Gas nicht brannte. Rutherford setzte eine Maus in einen umschlossenen Behälter mit Luft, bis sie verendete. Anschließend brannte er eine Kerze an, bis sie ausging. Danach brannte er Phosphor ab, bis es ebenfalls ausging. Sowohl Black als auch Rutherford waren überzeugte Anhänger der phlogistischen Auffassung, so dass sie die Ergebnisse in dieser Weise zu erklären versuchten: als die Maus atmete und die Kerze brannte, wurde Phlogiston (von griech. phlogistós ,verbrannt‘) ist eine hypothetische Substanz, von der man im späten 17. und 18. Jahrhundert vermutete, dass sie allen brennbaren Körpern bei der Verbrennung entweicht sowie bei Erwärmung in sie eindringt.) in die Luft abgegeben, wobei Kohlendioxid gebildet wurde. Sobald das Kohlendioxid später absorbiert war, war die Luft immer noch erfüllt von Phlogiston Tatsächlich war die Luft nach ihrer Auffassung gesättigt, so dass Objekte nicht mehr brennen konnten. Aufgrund dieser Theorie nannte Rutherford das neu isolierte Gas „phlogistische Luft“. Heute nennen wir es Stickstoff. 1778 beschrieb er auch die „vitale Luft“, den Sauerstoff.         W    

 

1900

Adolf Dassler † 6. September 1978 - deutscher Unternehmer. Adolf Dassler liess 1949 seine Firma unter der Bezeichnung Adidas (nach seinem Spitznamen Adi und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens) ins Handelsregister eintragen. Der Sohn eines Schusters fertigte 1925 die ersten Fußballschuhe mit Nagelstollen an. Jesse Owens verhalf er mit handgefertigten Spikeschuhen bei der Olympiade in Berlin 1936 zu viermaligem Gold. Dassler stattete 1954 die siegreiche westdeutsche Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft aus. Legendär sind die Fußballschuhe mit Schraubstollen, die der deutschen Mannschaft gegenüber ihren Gegnern einen Vorteil bei nassem Boden verschafften. Er war damals auch Zeugwart während des Turniers. Diese Weltmeisterschaft gilt als Start der Weltkarriere von Adidas. Die berühmten drei Streifen, das Markenzeichen der Firma, dienten ursprünglich als Trageverstärker für die Füße. Sein Bruder Rudolf Dassler war übrigens der Gründer von Puma         W    

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1913

Marika Rökk † 16. Mai 2004 - ungarische Tänzerin und Schauspielerin. Die in Kairo geborene Ungarin brillierte schon in früher Jugend als Tänzerin. Mit elf Jahren tanzte sie im Pariser Moulin Rouge, mit 12 Jahren trat sie am Broadway auf und unternahm eine große Tournee durch die USA. Danach stieg sie auch in Europa zum gefeierten Revue- und UFA-Filmstar auf. Ihre Filme wurden Riesenerfolge, zu den bekanntesten zählen "Der Bettelstudent" nach der Operette von Karl Millöcker, "Frau meiner Träume" und "Die Czardasfürstin". Marika Rökk spielte auch 1941 die Hauptrolle im ersten deutschen Farbfilm Frauen sind doch bessere Diplomaten und festigte so ihren Status als eine der Leading Ladies des deutschen Films. Des Weiteren wurden ihre Filmschlager wie Ich brauche keine Millionen (aus Hallo Janine 1939) oder In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine (Die Frau meiner Träume 1944) zu Evergreens. Sie spielte, sang, tanzte und steppte noch mit weit über 70 Jahren auf den Bühnen, im Film und im Fernsehen.         W   Bild: Bundesarchiv, Bild 146-2004-0061 / CC-BY-SA

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1921

Charles Bronson eigentlich Charles Dennis Buchinsky, † 30. August 2003 - amerikanischer Schauspieler. Den Namen übernahm er von der Bronson Gate in der Nähe der Paramount-Studios. Ab den späten 1960er Jahren zählte Bronson ein gutes Jahrzehnt lang zu den weltweit populärsten Stars. Er spielte in der Regel wortkarge Helden in Western und Actionfilmen. 1960 gelang ihm der entscheidende Karrieresprung, als ihn John Sturges als einen der Glorreichen Sieben besetzte. 1963 spielte er in Gesprengte Ketten die Rolle eines klaustrophobischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg. Dieser epische, mit zahlreichen Stars besetzte Streifen wurde ebenfalls zu einem Klassiker und großen kommerziellen Erfolg. Besondere Berühmtheit erlangte er so 1968 in dem Westernepos Spiel mir das Lied vom Tod in der Rolle eines mysteriösen Revolvermannes. Einer seiner erfolgreichsten Filme war der Thriller Ein Mann sieht rot (1974), der Selbstjustiz zum Thema hatte. Vor seinem Durchbruch zum Star hatte Charles Bronson keinen Standard-Synchronsprecher. Er wurde unter anderem von Harald Juhnke, Claus Biederstaedt, Arnold Marquis und Günter Pfitzmann gesprochen. Ab 1968 war Michael Chevalier der feste Sprecher von Charles Bronson.         W    

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1945

Gerhard „Gerd“ Müller - ehemaliger deutscher Fußballspieler. Wegen seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur Antizipation gilt Müller als einer der besten Stürmer des 20. Jahrhunderts, insbesondere zu seiner Glanzzeit Anfang und Mitte der 1970er-Jahre. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torschuss selbst aus ungünstigsten Positionen. Deutsche Fußballgeschichte schrieb Müller mit seinem 2:1 im Endspiel der Weltmeisterschaft 1974 gegen die Niederlande. Wegen dieser Torgefährlichkeit stellten viele Mannschaften gleich zwei Gegenspieler zu seiner Manndeckung ab. In seiner aktiven Karriere konnte er alle wichtigen nationalen und internationalen Titel erringen. Er war Weltmeister, Europameister (bei beiden Wettbewerben wurde er auch Torschützenkönig), Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger, außerdem hat er den Europapokal der Landesmeister sowie den der Pokalsieger gewonnen. Für den Bundesligaverein FC Bayern München erzielte er in 427 Spielen genau 365 Treffer. Sechs Mal war er bester Torjäger (1972 mit 40 Treffern!). Zu seinen weiteren Erfolgen zählen die Titel "Deutscher Fußballer des Jahres" (1967) und "Europäischer Fußballer des Jahres" (1970).         W    

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1957

Dolph Lundgren - schwedischer Kyokushin-Meister sowie Schauspieler und Regisseur von Actionfilmen. Nach seinem erfolgreich abgeschlossenen dem Studium als Chemieingenieur, arbeitete der 1,95 Meter große Lundgren in New York City als Türsteher im Nachtclub The Limelight, wo er die Schauspielerin und Sängerin Grace Jones kennenlernte. Sie engagierte den Schweden als Bodyguard und wenig später begannen die beiden eine Beziehung. Im Jahre 1985 verhalf Grace Jones Lundgren zu einem kleinen Auftritt im Film James Bond 007 – Im Angesicht des Todes. Lundgren bewarb sich 1985 für die Rolle des sowjetischen Boxers Ivan Drago in dem Spielfilm Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts und wurde zunächst abgelehnt. Erst als er dem Regisseur und Hauptdarsteller Sylvester Stallone ein Foto von sich schickte, erhielt er die Zusage. Beim Dreh des Boxkampfes verletzte sich Stallone an Kopf und Brust und musste in die Notaufnahme gebracht werden, nachdem er mehrere Male schwer von Lundgren getroffen worden war. In Red Scorpion portraitierte Lundgren einen sowjetischen Spezialagenten. Ein weiterer Erfolg war Lundgrens Auftritt als reanimierter Soldat Andrew Scott in dem Film Universal Soldier.         W   

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1974

Ralf Maria Schmitz - deutscher Komiker, Musiker, Moderator, Schauspieler und Autor. Ralf Schmitz gehörte vier Jahre lang dem Ensemble des Improvisationstheaters Die Springmaus in Bonn an. 2003 wurde er für seine Rolle bei Die Dreisten Drei zum „Newcomer des Jahres“ beim Deutschen Comedypreis gewählt und für die Rose d’Or und den Deutschen Fernsehpreis nominiert. 2005 gewann Schmitz wiederum den Deutschen Comedypreis mit Schillerstraße in der Kategorie „Beste deutsche Impro-Show“. Im gleichen Jahr ging er mit seinem ersten Soloprogramm Schmitz komm raus auf Deutschlandtour und setzte diese im Jahr darauf fort. In Otto Waalkes Kinokomödien 7 Zwerge – Männer allein im Wald und 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug, spielte Schmitz den Zwerg Sunny. Anfang 2006 zeigte Sat.1 eine nach ihm benannte Fernsehshow, in der er Teile seines Bühnenprogramms und verschiedene Sketche präsentierte. Außerdem war er gelegentlich bei der Quizsendung Genial daneben – Die Comedy Arena Mitglied des Rateteams.     W   Bild:A.Savin

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1897

Am 3. November 1897 erhob sich in Tempelhof bei Berlin das erste Mal ein Starrluftschiff in die Lüfte. Es erreichte eine Höhe von 400 m. Es musste allerdings notlanden, da die Treibriemen von den Motoren sprangen und somit die Steuerung ausfiel. Dabei ging es zu Bruch. Der Pilot erlitt nur leichte Verletzungen. Der ungarisch -jüdische Erfinder David Schwarz schuf das erste flugfähige starre Luftschiff, dessen Außenhaut vollständig aus Metall bestand. Erst in den 1880er-Jahren begann sich, der Holzhändler, mit Luftschiffen zu befassen. Anlass war sein Aufenthalt in einer Blockhütte in Kroatien zu Beginn des Winters, wo er die Holzfällarbeiten in einem neu gekauften Forst überwachte. Als die Arbeiten länger als geplant dauerten, ließ sich Schwarz von seiner Frau aus Agram zum abendlichen Zeitvertreib Literatur schicken. Sie sandte ihm ein Werk von Aristoteles und ein Lehrbuch zur Mechanik. Wodurch Schwarz schließlich angeregt wurde, ein eigenes Luftschiff zu bauen, ist nicht zweifelsfrei geklärt, von nun an verfolgte er jedoch diesen Gedanken, ein Luftschiff aus dem damals noch neuen Werkstoff Aluminium zu bauen, intensiv weiter. 1895 wurde auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin mit dem Bau begonnen. Die Teile wurden im Werk von Carl Berg in Eveking/Westfalen produziert und in Berlin unter der Anleitung von Schwarz zusammengesetzt. Schwarz erlebte den erfolgreichen Jungfernflug seines Schiffes jedoch nicht mehr. Nachdem er kurz zuvor die Nachricht erhalten hatte, dass sein Luftschiff zur Füllung mit Gas bereit wäre, brach er am 13. Januar 1897 in Wien auf der Straße vor dem Restaurant „Zur Linde“ zusammen und verstarb wenige Minuten später in einem Hausflur an Herzversagen. Kurz nach seinem Tod kaufte Ferdinand Graf von Zeppelin das Patent von der Witwe des Verstorbenen.         W 

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1906

Alois Alzheimer gibt mit einem Vortrag in der "Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte" in Tübingen die Entdeckung des später nach ihm benannten Krankheitsbildes bekannt.  Am 25. November 1901 begegnete Alzheimer der Patientin, die ihn berühmt machen sollte: Auguste Deter. Ihr Ehemann brachte sie in die Anstalt, nachdem sie sich innerhalb eines Jahres stark verändert hatte. Alzheimer stellte fest, dass die Patientin keine Orientierung über Zeit oder Aufenthaltsort hatte, sich kaum an Einzelheiten aus ihrem Leben erinnern konnte und oft Antworten gab, die in keinerlei Bezug zur Frage standen und auch sonst ohne Zusammenhang blieben. Es war nicht das erste Mal, dass Alzheimer dem Bild von kompletter geistiger Verwirrung begegnete – bei früheren Fällen hatte er immer wieder ähnliche Befunde gehabt, diesen aber keine Bedeutung beigemessen, weil die Patienten oft annähernd 70 Jahre und älter waren. Die nächsten Wochen waren geprägt von weiteren geduldigen Befragungen, die die schwere geistige Verwirrung offenkundig machten und die von Auguste wiederholt mit einem jammernden „ach Gott“ begleitet wurden. In einem Interview äußerte sie mehrfach: „Ich habe mich sozusagen selbst verloren“ – sie war sich ihrer Hilflosigkeit offensichtlich bewusst. Alzheimer gab dem Krankheitsbild einen Namen: „Die Krankheit des Vergessens“.  Am 9. April des Jahres 1906 ereilte Alzheimer an seinem neuen Arbeitsplatz in München ein plötzlicher Anruf aus Frankfurt: Auguste Deter war verstorben. Alzheimer ließ sich die Krankenakte und das Gehirn der Patientin zuschicken. Die Akte ergab, dass sich Auguste Deters Geisteszustand in den letzten Jahren massiv verschlechtert hatte. Todesursache war eine durch Dekubitus (Wundliegen) hervorgerufene Blutvergiftung. Die mikroskopische Untersuchung des Gehirns ergab flächenweise zu Grunde gegangene Nervenzellen und Eiweißablagerungen (so genannte Plaques) in der gesamten Hirnrinde.         W    

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1911

In den USA wird von dem schweizer Rennfahrer Louis Chevrolet die Firma Chevrolet gegründet, vor allem um gegen das Ford Modell T anzutreten. Im Jahr 1912 wurde der Classic Six eingeführt, ein Auto für fünf Personen, das 105 km/h erreichte. Die folgenden Jahrzehnte war ein Dauerwettkampf zwischen Chevrolet und Ford um Platz 1 in der Verkaufsstatistik zu verzeichnen. In den meisten Jahren war Chevrolet Sieger, obwohl die angebotenen Wagen keine technischen Besonderheiten boten. Die Modelle Standard und Master zeigen die Produktphilosophie der 1930er Jahre: schlichte, solide Gebrauchswagen zum günstigen Preis. Nachdem die USA in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren, wurde 1942 der Bau von Personenwagen eingestellt, In den nächsten drei Jahren produzierte Chevrolet ausschließlich Militärfahrzeuge. 1945 begann die PKW-Produktion wieder mit nur geringfügig modernisierten Vorkriegsmodellen. 1949 erschien eine neue Modellgeneration mit Pontonkarosserie. 1953 wurde die Chevrolet Corvette vorgestellt, der erste Sportwagen der Marke. Anfangs war der Wagen kein Verkaufserfolg, bis er sich dann doch durchsetzte und bis heute zum erfolgreichsten US-amerikanischen Sportwagen wurde.      W     Bild: Public Domain

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1914

Der Büstenhalter wird in den USA von Mary Phelps-Jacob patentiert. Es waren schon vor 1914 BHs erfunden worden, die jedoch nur regionale Verbreitung fanden. An den seinerzeit verbreiteten Korsetts störte Jacobs, dass das Fischbein unter dem Stoff ihres Abendkleids hervorschien. Zusammen mit ihrem Dienstmädchen schneiderte sie aus zwei seidenen Taschentüchern und rosa Bändern ihren BH. Dieser fand zunächst reißende Nachfrage. Am 12. Februar 1914 meldete sie ihren rückenfreien Büstenhalter zum Patent an, das sie am 3. November erhielt. Schon kurz danach verkaufte sie das Patent für 1500 $ an die Warner Brothers Corset Company. Offiziell gilt sie als Erfinderin des BH, was vermutlich auf ihren guten Geschäftssinn zurückzuführen ist. Mit dem Beginn der industriellen Fertigung war der Siegeszug des Büstenhalters nicht mehr aufzuhalten. Die ersten Modelle bestanden aus Leinen. Ab den 1920er Jahren wurden sie auch aus Seide, Musselin oder Batist hergestellt. Zu Beginn der 1930er wurden in den USA erstmals die noch heute bekannten Standardgrößen (A-, B- und C-Körbchen) eingeführt. Erst 1947, mit dem so genannten New Look, verdrängte der Büstenhalter endgültig das Mieder.         W 

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1918

Der Kieler Matrosenaufstand greift auf die Arbeiter über und löst damit die Novemberrevolution in Deutschland aus. Unmittelbarer Auslöser war der geheime Flottenbefehl der Seekriegsleitung vom 24. Oktober 1918, der vorsah, die deutsche Hochseeflotte trotz der bereits feststehenden Kriegsniederlage Deutschlands in eine letzte Schlacht gegen die britische Royal Navy zu schicken. Die Matrosen befürchteten, noch kurz vor Kriegsende in einer sinnlosen Schlacht dem Ehrenkodex der Offiziere geopfert zu werden. Nachdem am 31. Oktober bereits die Torpedorohre einiger Unterseeboote und Torpedoboote auf die Thüringen und die Helgoland gerichtet worden waren, ergaben sich die Matrosen und Heizer in letzter Minute und ließen sich widerstandslos abführen. Die Marineleitung ließ ihren ursprünglichen Plan, eine Entscheidungsschlacht zu suchen, fallen, da sie sich des Gehorsams der Mannschaften nicht mehr sicher sein konnte. Nach einer folgenden Übung in der Helgoländer Bucht war sich der Geschwaderkommandeur, Vizeadmiral Kraft, sicher die Mannschaften wieder im Griff zu haben. Während der Rückfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal ließ er 47 Matrosen der Markgraf, die als Haupträdelsführer galten, verhaften und in eine Arrestanstalt im Norden Kiels bringent. Nach großzügig gewährtem Landurlaub setzten die Matrosen und Heizer nun alle Hebel in Bewegung, ein erneutes Auslaufen zu verhindern und die Freilassung ihrer Kameraden zu erreichen.Angeführt von dem Matrosen Karl Artelt, und dem dienstverpflichteten Werftarbeiter Lothar Popp, riefen sie für den 3. November in Kiel zu einer großen Versammlung auf dem Großen Exerzierplatz auf. Mehrere tausend Menschen versammelten sich am Nachmittag des folgenden Tages um die Kameraden zu befreien. Im Lokal „Waldwiese“, das als Soldatenunterkunft diente, wurden eingesperrte Kameraden befreit und die Waffenkammern geplündert. Kurz vor der Arrestanstalt ließ Leutnant Steinhäuser, der beauftragt war, die Demonstranten am weiteren Vordringen zu hindern, seine Patrouille nach Warnschüssen in die Menge schießen. Sieben Personen wurden getötet und 29 schwer verletzt. Auch aus der Demonstration heraus wurde geschossen. Anschließend zerstreuten sich sowohl die Demonstranten als auch die Patrouille. Dieser spontane bewaffnete Zusammenstoß gilt als der eigentliche Beginn der deutschen Novemberrevolution. Sie führte am 9. November 1918 zur Ausrufung der Republik, der wenig später die formelle Abdankung Kaiser Wilhelms II. und aller anderen Bundesfürsten folgte.        W    Bild: Bundesarchiv, Bild 183-18594-0045 / CC-BY-SA

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1925

In München hat der erste fertiggestellte Stummfilm des jungen Regisseurs Alfred Hitchcock Weltpremiere. Die deutsch-britische Koproduktion The Pleasure Garden (Irrgarten der Leidenschaft) mit Virginia Valli erntet durchwegs positive Kritiken. Der Film handelt von einem Revuegirl in den „wilden" 20er Jahren und erzählt eine Geschichte von Liebe, Sex, Leidenschaft, Untreue und Mord. Die Zeitschrift Bioscop etwa schrieb: „Die Geschichte ist gut auf die Leinwand gebracht worden. Bewundernswerte Darstellungskunst und eine meisterhafte Produktionsleistung verbinden sich zu einem außergewöhnlichen Film. (...) Das Drama fesselt bis zu letzten Minute. (...) Diese erste Produktion Alfred Hitchcocks verspricht viel für die Zukunft.“         W    

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1949

In der Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland entscheiden sich die Abgeordneten des ersten Deutschen Bundestages zu Gunsten von Bonn statt Frankfurt am Main. Die alte Reichshauptstadt Berlin kam wegen des Viermächtestatus rechtlich nicht in Frage und war außerdem wegen der „Insellage“ West-Berlins innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise der DDR unzweckmäßig. Daher musste eine andere Stadt gefunden werden, worum sich vier westdeutsche Städte bewarben: Bonn,Frankfurt am Main, Kassel, Stuttgart. Aufgrund der zu starken Kriegszerstörungen sowie seiner exponierten Lage unweit der Zonengrenze schied Kassel als möglicher Regierungssitz aus. Stuttgart scheiterte in erster Linie an seinen finanziellen Problemen. Die Frage spitzte sich auf zwei Kandidaten zu: Frankfurt am Main und Bonn. Bonn wurde stark durch die britische Besatzungsmacht unterstützt, während Frankfurt am Main aufgrund seiner bedeutenden Rolle in der deutschen Geschichte geschätzt wurde. Unmittelbar vor der Abstimmung präsentierte Konrad Adenauer jedoch den CDU-Abgeordneten eine durch die Presseagentur dpd verbreitete „vertrauliche Meldung“. Sie besagte, dass bei einer Vorstandssitzung der SPD in Köln am Vormittag der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher sich darüber erfreut gezeigt habe, dass es eine „sichere Niederlage“ der Konservativen beim Hauptstadtvotum geben werde. Dieses Gerücht reichte für einen Stimmungsumschwung bei den hessischen CDU-Abgeordneten. Die nun folgende offizielle Abstimmung fiel mit 33 zu 29 Stimmen zugunsten Bonns aus.        W     Bild: Public Domain

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1956

In Deutschland wir im Bayerischen Rundfunk erstmals Werbung gezeigt. In der Sendung Zwischen halb und acht wurde ein 55 Sekunden dauernder Werbespot für das Waschmittel Persil mit Liesl Karlstadt und Beppo Brem ausgestrahlt. Es folgte am 4. Dezember 1956 der SFB. Am 2. September 1958 wurde die „Westdeutsches Werbefernsehen GmbH (WWF)“ als 100 %ige Tochtergesellschaft des WDR mit dem Ziel der Vermarktung von Werbezeiten im Vorabendprogramm gegründet. Die Aufbauphase des öffentlichen Fernsehens sollte in Deutschland möglichst ohne Gebührenerhöhungen stattfinden, so dass ausdrücklich bei der Gründung des ZDF im Juni 1961 die Fernsehwerbung als zweite Ertragsquelle vorgesehen war. Das ZDF begann an seinem zweiten Sendetag, dem 2. April 1963, mit Fernsehwerbung.          W    

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1957

Die Polarhündin "Laika" wird an Bord des zweiten Weltraumsatelliten - "Sputnik II" - in eine Erdumlaufbahn geschossen. Die Hündin Laika war das erste Lebewesen, das vom Menschen gezielt in einen Orbit um die Erde befördert wurde. Der sowjetische Satellit verglüht nach 162 Tagen im All. Ihre Rückkehr zur Erde war zwar nicht vorgesehen, dennoch überraschte ihr früher Tod. Über den Zeitpunkt ihres Todes und die Todesursache herrschte jahrzehntelang Unklarheit. Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass Laika einige Stunden nach dem Start der Rakete starb, vermutlich an Überhitzung und Stress. Die Mission gilt dennoch als Erfolg. Die Erkenntnisse aus Sputnik 2 ermöglichten letztlich erst die bemannte Raumfahrt mit Juri Gagarin.      W       Bild: Public Domain

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1963

Zehn Tage nach dem Grubenunglück von Lengede im niedersächsischen Lengede bei Peine gibt es von den verschütteten Bergleuten neue Lebenszeichen. Am 23. Oktober, gegen 20 Uhr, brach der Klärteich Nr. 12, 500.000 Kubikmeter Wasser und Schlamm strömten in die Grube Mathilde. In kurzer Zeit war das Bergwerk überflutet, 29 Bergleute verloren ihr Leben. Nach wenigen Stunden konnten 86 Männer gerettet werden, eine Woche später drei weitere. Für die 40 verbliebenen Bergleute bestand keine Hoffnung mehr. Die gesamte Belegschaft des Reviers Osten 92 wurde noch vermisst. Seitens der Bergleute stand immer noch die Überlegung im Raum, dass sich die Männer in letzter Not in den Alten Mann gerettet haben könnten. Beim Alten Mann handelt es sich um ein Gebiet, das entsteht, wenn ein Abbaufeld ausgeerzt ist und sich selbst überlassen wird. Es fällt in sich zusammen, weshalb es bergbehördlich untersagt ist, Bruchfelder zu betreten. Der Bergwerksdirektor wurde am Abend des 2. November bei einer Begehung auf der bereits wieder zugänglichen 60-m-Sohle von den anwesenden Bergleuten mit großem Nachdruck und in drastischer Form aufgefordert, in diesem Bruchfeld nach Eingeschlossenen zu bohren. Am Sonntag, den 3. November, wurde um 4 Uhr morgens mit der Suchbohrung begonnen, um 6:45 Uhr stieß der Bohrer in 56 m Teufe in einen Hohlraum. Nach 10 bis 15 Minuten ständigen Klopfens an das Bohrgestänge kamen erste schwache Antwortzeichen von unten, es befanden sich also Überlebende in der Bruchhöhle. Eine Zettelverbindung brachte Gewissheit: 11 Überlebende befanden sich dort auf engstem Raum seit 10 Tagen ohne Nahrung und Licht. Später wurde eine Sprechverbindung mittels eines Mikrofons eingerichtet. Ursprünglich hatten sich 21 Männer in den Bruch gerettet, 10 von ihnen waren in den vergangenen Tagen durch herabfallende Gesteinsbrocken ums Leben gekommen.      W   Bild: Helmuth Ellgaard - Holger.Ellgaard

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1971

Erste Organspenderausweise (in Hamburg). Der Organspendeausweis ist eine Willenserklärung für den Todesfall. Er ermöglicht es, auszudrücken, ob man nach dem Tod mit einer Organentnahme und Gewebeentnahme einverstanden ist, nicht einverstanden ist, oder ob man jemanden Dritten bevollmächtigen will, im Todesfall diese Entscheidung zu treffen. Vorausgesetzt, der Ausweis ist im Bedarfsfall auffindbar und unmissverständlich ausgefüllt, kann sich der potenzielle Organspender sicher sein, dass entsprechend seinen Wünschen und Einschränkungen auf dem Organspendeausweis verfahren wird.       W   

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1973

Die NASA startet im Rahmen ihres Mariner-Programms den Satelliten Mariner 10 Richtung Merkur, um diesen am 29. März 1974 zu erreichen. Als erste Raumsonde überhaupt nutzte sie einen Planeten, in diesem Fall die Venus, für ein Swing-by-Manöver, das die Sonde zum Merkur weiterleitete. Damit war erstmals eine Raumsonde bei diesem Planeten angekommen. Merkur lenkte die Sonde in eine 176-tägige Umlaufbahn um die Sonne um. Da Merkur selbst die Sonne in 88 Tagen umrundet, trafen sich Sonde und Merkur nach 176 Tagen wieder am gleichen Punkt der Merkurumlaufbahn.         W    

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1992

Mit einer Rekordwahlbeteiligung gewann Bill Clinton die Wahlen und wurde der 42. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Bekämpfung der Wirtschaftsflaute und des Haushaltsdefizits waren Ziel und Programm von Clintons Politik. Bei seiner Wiederwahl 1996 konnte er vor allem die weiblichen und jungen Wähler für sich gewinnen. Innenpolitisch bekämpfte er erfolgreich die Arbeitslosigkeit und soziale Ungerechtigkeit. 1998 geriet der Präsident wegen einer Affäre mit der Praktikantin Monika Lewinsky in die Schlagzeilen der Weltpresse. Der Senat begann ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bill Clinton, das jedoch im Februar 1999 mit einem Freispruch endete.         W     Bild: Public Domain

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