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7. Oktober          

1845

Ludolph Wilhelm Eduard Bartelmann - Erfinder des Strandkorbes. 1882 verlangte die an Rheuma leidende Elfriede Maltzahn aus Rostock in seiner Werkstatt nach einer "Sitzgelegenheit für den Strand als Schutz vor Sonne und Wind", was Wilhelm Bartelmann zur Fertigung eines "Strand-Stuhls" inspirierte, gefertigt aus Weiden und Rohr. Der Strandstuhl erregte bei den anderen Badegästen, die auch bequem am Strand sitzen wollten, großes Aufsehen. Die Nachfrage nach dem neuartigen Möbel stieg sprunghaft an. Handelte es sich bei dem Prototyp um einen sog. Einsitzer, entwickelte Bartelmann im Jahr darauf ein Modell für zwei Personen, das später den Namen Strandkorb erhielt. Im Sommer 1883 eröffnete Bartelmanns Frau Elisabeth in der Nähe des Warnemünder Leuchtturmes die erste Strandkorbvermietung. Die Familie erweiterte das Geschäft und errichtete Filialen in mehreren Orten Mecklenburgs. Wie z.B. in Kühlungsborn, welches heute noch seit über 100 Jahren in Familientradition geführt wird. Eine industrielle Produktion seiner Erfindung lehnte Bartelmann ebenso ab wie die Anmeldung des Strandkorbs als Patent. Er verstand sich als Handwerker, der seine Strandkörbe liebevoll mit Details wie Markisen, Fußstützen, Armlehnen und Seitentischen ausstattete. Gesellen wie Franz Schaft und Johann Falck, die bei Bartelmann gelernt hatten, gründeten Anfang des 20. Jh. Fabriken, die den gesamten Ostseeraum mit Strandkörben belieferten. In den 1920er Jahren eroberte der Strandkorb in großer Zahl die Strände von Nord- und Ostsee.

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1919

Annemarie Renger, geb. Wildung deutsche Politikerin (SPD). Nachdem die SPD nach der Bundestagswahl 1972 erstmals die stärkste Fraktion stellte, wurde sie am 13. Dezember 1972 als erste Frau in das Amt des Präsidenten des Deutschen Bundestages gewählt. Sie war damit die erste Frau der Welt an der Spitze eines frei gewählten Parlaments.        
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     Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F039419-0012 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA

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1939

Raimund Harmstorf † 3. Mai 1998 - deutscher Schauspieler. 1971 spielte Harmstorf die Rolle des brutalen Kapitäns Wolf Larsen in dem ZDF-Abenteuervierteiler Der Seewolf. Der vierteilige Fernsehfilm machte Harmstorf berühmt. Er wurde zum Inbegriff des vitalen Abenteurers und als Schauspieler fortan mit der Rolle des Seewolf identifiziert. 1976 feierte der Schauspieler einen zweiten Fernseherfolg in Deutschland, als er in dem gleichnamigen Abenteuervierteiler als Michael Strogoff auftrat, der nach dem Buch von Jules Verne entstand. 1978 spielte er in dem Film Sie nannten ihn Mücke einen unbeliebten Football-Trainer der in Italien stationierten US-Army und einen Widersacher von Mücke (gespielt von Bud Spencer). Nachdem seine Filmkarriere in den 1980er Jahren zum Erliegen gekommen war, trat Harmstorf in deutschen Fernsehproduktionen wie Tatort, Klinik unter Palmen und Die Schwarzwaldklinik auf. Ihm wurden jedoch immer weniger Rollen angeboten.         W    

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1952

Vladimir Putin - russischer Politiker und Präsident. Von 1975 bis 1990 arbeitete der studierte Jurist aus Leningrad (heute Sankt Petersburg) für den sowjetischen Geheimdienst (KGB) in der Auslandsaufklärung. Nach seinem Ausscheiden aus dem Geheimdienst wurde er Berater von Anatoli Sobtschak, dem Vorsitzenden des Leningrader Sowjets. 1991 wurde Putin stellvertretender Oberbürgermeister von Sankt Petersburg und 1996 stellvertretender Leiter der Verwaltung der Angelegenheiten des Präsidenten Jelzin in Moskau. Im August 1999 ernannte Boris Jelzin Putin zum Ministerpräsidenten. Nach Jelzins Rücktritt wurde Putin geschäftsführender Präsident und am 26. März 2000 russischer Präsident.         W     Bild: Kremlin.ru

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1961

Matthias Frederik Brandt - deutscher Schauspieler. Matthias Brandt ist der jüngste Sohn des früheren deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt und dessen Frau Rut. Brandt studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Schauspiel. Nach einem ersten Engagement am Oldenburgischen Staatstheater im Jahr 1985 gehörte er unter anderem den Ensembles folgender Theater an: Staatstheater Wiesbaden, Nationaltheater Mannheim, Schauspiel Bonn, Bayerisches Staatsschauspiel, Renaissance-Theater Berlin, Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Bochum und Schauspiel Frankfurt. Seit 2000 ist Brandt auch regelmäßig in Fernsehrollen zu sehen. 2003 spielte er in dem Fernsehfilm Im Schatten der Macht, der die letzten Tage vor dem Rücktritt Willy Brandts vom Amt des Bundeskanzlers schildert, die Rolle des Günter Guillaume. 2005 verkörperte er an der Seite von Juliane Köhler einen minderbegabten Vater im Fernsehfilm In Sachen Kaminski. Für seine darstellerische Leistung wurde er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2010 drehte Brandt unter der Regie von Dominik Graf seinen ersten Film als neuer Münchner Kommissar in der Krimireihe Polizeiruf 110. Gemeinsam mit Anna Maria Sturm folgte er damit ab 2011 auf Jörg Hube und Stefanie Stappenbeck. Für seine Darstellung des Kommissars Hans von Meuffels gewann er den Bambi und den Bayerischen Fernsehpreis. 2013 erhielt Matthias Brandt den Deutschen Fernsehpreis als bester männlicher Hauptdarsteller.         W     Bild: Siebbi

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1968

Toni Braxton - amerikanische Popsängerin. Toni Braxton wurde im US-Staat Maryland geboren. In ihrer Kindheit war sie Mitglied in einem Kirchenchor. Ihr erster Song "The Good Life" war wenig erfolgreich. Die Produzenten Kenneth "Babyface" Edmonds und Antonio "L.A" Reid wurden auf Toni Braxton aufmerksam. Für ihre Songs "Give You My Heart" und "Love Shoulda Brought You Home" erhielt Braxton Auszeichnungen. Ihr Debüt-Album "Toni Braxton" verkaufte sich seit 1993 über neun Millionen Mal. 1994 erhielt sie zwei Grammys als "Best New Artist" und "Best Female R&B Performance" für den Song "Another Sad Love Song" und 1995 für "Best Female R&B Vocal Performance" "Breath Again".         W    

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1542

Der Entdecker Juan Rodríguez Cabrillo betritt die vor der kalifornischen Küste gelegene Insel Santa Catalina Island und nimmt diese als San Salvador für Spanien in Besitz. Ein anderer Entdecker, Sebastian Vizcaino, entdeckte die Insel am 24. November 1602 noch einmal. Er nannte sie Sante Catalina, da am nächsten Tag der Gedenktag der heiligen Catherina war. In den folgenden 300 Jahren diente die Insel als Heimat und Basis für die verschiedensten Besucher – von russischen Otterjägern über spanische Schmuggler bis zu chinesischen Piraten. Franziskaner (OFM) versuchten, dort eine Mission zu errichten. Aus Mangel an Süßwasser auf der Insel gaben sie aber auf.         W     Bild: Public Domain

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1769

James Cook landet auf der Nordinsel Neuseelands und nimmt das Land für die britische Krone in Besitz. Cook sollte eigentlich einen vermuteten südlichen Kontinent finden. Im Oktober 1769 traf Cooks Schiff Endeavour von Tahiti kommend am südwestlichen Punkt der Poverty Bay genannten Bucht auf Neuseeland. Nach ersten feindseligen Begegnungen, dann aber auch gelungenen Annäherungsversuchen mit Māori umsegelte Cook zunächst die Nordinsel sowie nach einem längeren Aufenthalt in den Marlborough Sounds die Südinsel und konnte so nachweisen, dass es sich bei Neuseeland um Inseln und nicht um einen Teil eines Kontinents handelte. Cook und die ihn begleitenden Wissenschaftler begannen das Land gründlich zu kartographieren, sie erkundeten ausgiebig Flora und Fauna und sammelten Informationen zu den Māori. Nur wenige Wochen nach Cook erreichte auch Jean François Marie de Surville die Inseln. In den folgenden Jahren wanderten vor allem Walfänger, Robbenfänger und später auch Missionare nach Neuseeland ein. Diese pflegten ausgeprägte Kontakte zu den Māori. Die beiden Parteien trieben regen Handel miteinander, einige Europäer lebten sogar mit den Māori zusammen.         W    

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1806

Der Engländer Ralph Wedgwood erhält ein Patent für einen Apparat zur Verdoppelung von Schriftstücken, mit dem ein tintengetränktes Papier in Verbindung mit einem Metall-Schreibstift gemeint war. Die Produktion beginnt er einige Jahre später. Wer das Kohlepapier erfunden hat, ist nicht bekannt. Das Kohlepapier wird dazu unter das Original gelegt, während unter das Kohlepapier ein weiteres (oft dünnes) Blatt Papier gelegt wird. Drückt man nun mit dem Stift beim Schreiben auf das oberste Blatt fest genug auf, wird Farbe vom Kohlepapier auf das unterste Blatt übertragen. Das funktioniert auch mit Schreibmaschinen, welche die Zeichen mit Druck auf das Papier bringen, insbesondere mit einem Typenhebel oder Kugelkopf. Auch mehrfache Kopien (Durchschläge) sind möglich, indem jeweils ein Blatt Kohlepapier und ein Blatt gewöhnliches Papier untergelegt wird. Die Höchstanzahl der Durchschläge hängt dabei vom Druck ab.         W     Bild: Pavel Krok

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1925

Die US-amerikanische Tänzerin Josephine Baker begeisterte das französische Publikum bei einem Auftritt in der "Revue Nègre": Sie trug nichts außer einem Rock aus Bananen. Das Engagement an den Champs-Elysées war der Start ihrer Weltkarriere. Ihr temperamentvoller Tanz traf den Nerv der Zeit, der Charleston verbreitete sich über ganz Europa. Josephine Baker war nicht nur als Tänzerin, sondern auch als Chansonette, so mit "J´ai deux Amours" und in Filmen erfolgreich. Im Zweiten Weltkrieg unterstützte sie die Résistance, später kämpfte sie gegen die Rassendiskriminierung und feierte 1973 ein triumphales Comeback in New York.          W    

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1928

Die lediglich aus Stehplätzen bestehende 1834 eingeführte vierte Klasse der Reichsbahn wird abgeschafft. Die Fahrgäste können jetzt zwischen den Kategorien Luxus-, Polster- und Holzklasse wählen. Im Mai des Jahres ermöglichte die Reichsbahn mit dem Luxuszug "Rheingold" erstmals Komfortreisen von der Nordsee zu den Alpen. Direkt am Platz konnten sich die Reisenden an Tischen ein Luxusmenü servieren lassen. Das selbstständige Unternehmen Deutsche Reichsbahngesellschaft (DRG) entstand 1924 und war von Anfang an zu Reparationszahlungen verpflichtet. Nach der Weltwirtschaftskrise folgt 1933 die Verwendung zu Autobahnbau und Stahlkontingentierung. 1937 wird die DRG wiederum unter Staatshoheit gestellt und schließlich für Kriegszwecke eingesetzt.

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1948

Der Automobilherstellers Citroën enthüllte am 7. Oktober 1948 auf dem Pariser Autosalon den Citroën 2 CV mit einem luftgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor und Frontantrieb, ein im Vergleich zum TPV komplett überarbeitetes Modell mit einem luftgekühlten Motor. Nachdem das Fahrzeug enthüllt worden war, schrieb die satirische Wochenzeitung Le Canard enchaîné: „Eine Konservendose, Modell freies Campen für vier Sardinen.“ Die Entwicklung begann bereits Mitte der 1930er-Jahre; kriegsbedingt stellte Citroën den neuen 2CV erst am 7. Oktober 1948 in Paris der Öffentlichkeit vor. Von der Fachpresse anfangs belächelt, wurde der 2CV in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bekanntesten Automodelle in Frankreich. Der 2CV war unter anderem Basis für die Citroën-Modelle Dyane, Ami und Méhari. Citroën-Direktor Pierre-Jules Boulanger erteilte 1934 den Auftrag, einen radikal minimalistischen Kleinwagen zu entwickeln. Die Anforderungen an den Konstrukteur André Lefèbvre lauteten angeblich damals:

„Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und dabei nur drei Liter Benzin auf 100 km verbraucht. Außerdem soll es selbst schlechteste Wegstrecken bewältigen können und so einfach zu bedienen sein, dass selbst eine ungeübte Fahrerin problemlos mit ihm zurechtkommt. Es muss ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht. Und schließlich muss das neue Auto wesentlich billiger sein als unser 'Traction Avant'. Auf das Aussehen des Wagens kommt es dabei überhaupt nicht an.“

Der Citroën 2CV (französisch deux chevaux), wurde in Deutschland üblicherweise Ente und in der Schweiz Döschwo genannt, und wurde zu einem beliebten Modell. Zwischen Sommer 1949 und Mitte 1990 wurden 3.868.631 viertürige Limousinen und 1.246.335 Lieferwagen („Kastenente“) hergestellt. Von 1960 bis 1968 (und 1971) wurde in kleiner Stückzahl auch eine Ausführung mit zwei Motoren und Allradantrieb gebaut, die bereits 1958 vorgestellt worden war. Der Anschaffungspreis des 2CV war recht niedrig. In den 1960er Jahren war der Preis etwa vergleichbar mit dem eines VW Käfers. Mitte 1963 kostete das De-luxe-Modell (mit hinteren Seitenfenstern) ab Auslieferungslager Köln genau 3.600 DM – damals etwa 7 Monats-Durchschnitts-Bruttolöhne eines Facharbeiters. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht dies heute der Kaufkraft von etwa 7.220 Euro.       W   Bild: Walter Vermeir

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1949

In der bis dato "Sowjetischen Besatzungszone" Deutschlands wurde die "Deutsche Demokratische Republik" (DDR) ausgerufen. Die deutsche Teilung war besiegelt - sie sollte 41 Jahre andauern. Die Deutsche Demokratische Republik wurde wenige Monate nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. An diesem Tag wurde die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft gesetzt, die bereits seit Oktober 1948 vorlag. Der Zweite Deutsche Volksrat konstituierte sich als provisorische Volkskammer und beauftragte Otto Grotewohl als Ministerpräsidenten mit der Bildung einer Regierung. Sein Kollege im Vorsitz der SED, Wilhelm Pieck, wurde am 11. Oktober als Präsident der DDR gewählt.         W    

 

 

In New York wurde Arthur Millers Bühnenstück "Tod eines Handlungsreisenden" ("Death of a Salesman") uraufgeführt. Das Drama erzählt von Willy Loman, der seit 30 Jahren als Vertreter tätig ist. Mit 63 Jahren wird ihm mangels Umsatz gekündigt. Loman resigniert und flüchtet sich an der Seite seiner fürsorglichen Frau Linda in Tagträume. Sein Sohn konfrontiert ihn mit seinen Lebenslügen. Loman begeht Selbstmord. Das "social domestic drama" Arthur Millers kritisiert den US-amerikanischen Traum. Das Premierenpublikum war schockiert. 1985 wurde das Stück von Volker Schlöndorff verfilmt. Die Hauptrolle spielt Dustin Hoffman.         W    

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1959

Mit der Mondsonde Lunik 3 gelingen erstmals Aufnahmen der bis dahin unbekannten Mondrückseite. Genau genommen sind aber nur 41 Prozent der Mondoberfläche nie sichtbar. Der Grund ist die 5° geneigte Mondbahn und ihre Ellipsenform (siehe Libration). Aus geologisch-kosmogonischer Sicht ist bemerkenswert, dass die Mondrückseite nur vier kleine Mondmeere aufweist: Die zwei relativ zentral gelegenen Tiefländer Mare Moscoviense und Mare Ingenii sowie die bei extremer Libration am Rand vor der Vorderseite sichtbaren Tiefländer Mare Australe und Mare Orientale. Die Mondrückseite besteht zu über 90 Prozent aus hellen, kraterbedeckten Hochländern. Auffällig ist ferner der sehr dunkle Boden des großen Kraters Tsiolkovskiy und des nahe gelegenen Kraters Jules Verne.         W    Bild: Public Domain  

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1960

In den Kinos der Bundesrepublik Deutschland wurde zum ersten Mal Hitchcocks Film "Psycho" gezeigt. Im Film wird durch Montage und Musik eine Horror-Atmosphäre erzeugt. Der Film stellt eine Steigerung im Schaffen des Regisseurs dar. Hitchcock erzählt die Geschichte einer jungen Angestellten, die wegen einer Veruntreuung auf der Flucht ist und schließlich in einem Motel ermordet wird. Ermittlungen führen auf die Spur eines pathologischen Mörders, der von Anthony Perkins gespielt wird. Von der Kritik wurde der Film verständnislos aufgenommen. Durch eine professionelle Publicity-Kampagne wurde "Psycho" zu Hitchcocks erfolgreichstem Film. Inzwischen ein Klassiker.         W    

 

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1989

In Plauen findet die erste Sonnabendsdemonstration mit ca. 20.000 Teilnehmern, und damit die erste von Massen getragene Protestveranstaltung in der DDR seit 1953 statt. Sie wurde durch maschinengeschriebene Flugblätter und vor allem durch Mundpropaganda organisiert. Weil es der Polizei nicht gelang, den Platz zu räumen, wurden gegen 15:30 Uhr zwei Wasserwerfer (Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr) gegen die Demonstranten eingesetzt. Dies brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, sondern führte dazu, dass die aufgebrachte Menge vor das Rathaus zog. Die Straße zwischen Rathaus und Lutherkirche wurde von der Polizei und mit Maschinenpistolen bewaffneten Kampfgruppen der Arbeiterklasse abgeriegelt. Die Einheit der Bereitschaftspolizei, die den Eingang des Rathauses räumen sollte, schlug brutal auf die Demonstranten ein, die daraufhin zurückwichen, in Richtung Otto-Grotewohl-Platz. Gegen 16 Uhr kam es zum Einsatz eines Hubschraubers, der so tief wie möglich über dem Platz kreiste. Etwa um 16:15 Uhr formierte sich ein Demonstrationszug, der vorerst in Richtung Bahnhofstraße zog und ca. um 17:30 Uhr wieder vor dem Rathaus eintraf. Dabei wurden Transparente mit Losungen wie „Wir brauchen Reformen“, „Für Reformen und Reisefreiheit gegen Massenflucht – vor allem Frieden“ oder „Reisefreiheit – Meinungsfreiheit – Pressefreiheit“ mitgeführt. Vor dem Rathaus wurden Rufe laut, die verlangten, dass der Oberbürgermeister Norbert Martin herauskommen solle, um mit ihm Gespräche zu führen. Durch den besonnenen Einsatz von Superintendent Thomas Küttler, der zwischen Rathaus/Polizei und Demonstranten vermittelte, blieb die Demonstration friedlich und löste sich mit dem Ruf „Wir kommen wieder“ gegen 18 Uhr langsam auf, nachdem entschieden worden war, am nächsten Sonnabend erneut zu demonstrieren. Von diesem Zeitpunkt an fanden an jedem Sonnabend bis zu den ersten freien Wahlen am 18. März 1990 Demonstrationen in Plauen statt. Zum Gedenken an diese Vorreiterrolle wurde der 7. Oktober zum örtlichen Gedenktag, dem „Tag der Demokratie“ erklärt und am 7. Oktober 2010 wurde ein Wendedenkmal in Plauen eingeweiht.         W     Bild: Straktur

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2003

Der Republikaner Arnold Schwarzenegger gewinnt die Recall-Wahlen in Kalifornien gegen den regierenden Demokraten Gray Davis und wird damit zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Schwarzenegger verstand sich darauf, auch politische Gegner zur Unterstützung zu gewinnen, was angesichts der demokratischen Mehrheit im kalifornischen Parlament auch von vornherein erforderlich war. So ernannte er beispielsweise die Demokratin Susan Kennedy 2005 als seine neue Stabschefin. Als ehemaliger Schauspieler wusste er sich geschickt in der Öffentlichkeit zu präsentieren, Humor und Familiensinn zeichneten von ihm in den Medien ein volksnahes, sympathisches Bild. Dazu trug auch seine Ankündigung bei, auf sein Gehalt als Gouverneur verzichten zu wollen. Im Ausland, vor allem in Europa, erhielt Schwarzeneggers unnachgiebige Haltung zur Todesstrafe große Aufmerksamkeit und er stand stark in der öffentlichen Kritik. In Österreich wurde unter anderem aus mehreren politischen Richtungen gefordert, dass ihm die Österreichische Staatsbürgerschaft, die er trotz seiner amerikanischen nicht verloren hat, entzogen wird. Im Januar 2005 entbrannte erstmals eine Diskussion um eine Namensänderung des „Arnold Schwarzenegger Stadions“ in Graz, da Schwarzenegger ein gestelltes Gnadengesuch eines zum Tode Verurteilten am 19. Januar 2005 ablehnte, doch die Gespräche im Grazer Gemeinderat verliefen im Sand. Im Dezember 2005 wurde in Kalifornien erneut eine Hinrichtung vollzogen, erneut lehnte Schwarzenegger sämtliche Gnadengesuche ab, erneut forderten Politiker die Umbenennung des Stadions. Bevor im Grazer Gemeinderat Einigkeit erzielt werden konnte, kam Schwarzenegger einer Entscheidung zuvor und entzog der Stadt Graz das Recht auf die Verwendung seines Namens. Heute heißt das Stadion UPC-Arena.        
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     Bild: Dale Frost of the Port of San Diego

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